Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 23: Immer diese Aussetzer ---------------------------------     Nun waren wir wieder zu Hause und ich ziemlich verwirrt. Das war alles so schnell gegangen und dieser männliche Geruch des Eisschranks benebelte mich immer noch. Doch Seto schien nur froh zu sein, dass ich überhaupt wieder mit gekommen war. Mein Magen fing an, laut zu knurren. Daraufhin brannte mein Gesicht. „Hast du etwa Hunger?“, fragte der Großkotz erstaunt. Ich druckste herum und gestand ihm dann doch, dass ich heute noch gar nichts zu mir genommen hatte. Den Kaffee am Morgen, würde er bestimmt nicht gelten lassen. Erbost sah er mich an. „Du musst mehr essen. Irgendwann verhungerst du noch und dass, obwohl wir genügend Geld besitzen. Eigentlich müsstest du längst dick und fett sein.“ Entrüstet starrte ich ihn an und meinte, mir wäre davon nun der Hunger vergangen. Gegessen hatte ich ja immer nur so viel, wenn es etwas umsonst gab, weil es sonst nie viel bei uns gegeben hatte und ich froh war, überhaupt mal das Gefühl spüren zu können, satt zu sein. Doch seit ich verheiratet war...war dies eher Nebensache geworden. Ich musste mir nicht mehr Gedanken darum machen, woher ich die nächste Mahlzeit nahm. Eine Hand legte sich fest um meine Schulter und hielt mich davon ab, nach oben zu gehen, damit ich in mein Bett konnte. Nein, der Eisprinz sah erhaben auf mich herab und drohte mir damit, mir meinen Hintern zu versohlen, sollte ich nicht SOFORT etwas essen. Ich grummelte und nickte dann ergeben. Er führte mich in die Küche und rief Maria. Sofort erschien sie und strich sich ihr langes schwarzes Haar hinter die Ohren. „Sie haben gerufen, Master Kaiba?“ „Ja. Joey hat heute noch gar nichts gegessen. Machst du ihm was schnelles?“ „WAS? Master Joseph....das geht nun wirklich nicht.“, schimpfte sie mich und begann, mir ein Sandwich zu machen. Aus dem einen Sandwich wurden neun und die sollte ich ALLE aufessen. „Äh...wirklich Maria...ich kann das nicht alles essen. Mein Magen mag protestieren...aber ich kann wirklich nicht.“ Sie sah mich mit großen Augen erstaunt an und fragte mich, warum. „Das ist viel zu viel...ein halbes reicht.“ Ungläubig wurde ich von ihr angesehen, dann wanderte ihr Blick zu meinem Frostdrachen, der mich eisig anstarrte und mir in Erinnerung rief, was ich sonst zu erwarten hätte, würde ich nicht anständig essen.   Ich würgte also zwei davon hinunter und stand dann erschöpft auf. Wieso strengte mich das essen jetzt schon an? „Das war´s schon?“ Ich murmelte eine Bestätigung und stolperte aus der Küche. Warum war mein Körper in letzter Zeit immer so fertig? Wirklich nur, weil ich nicht richtig aß? Oder waren es die Umstände? Seto war sofort wieder bei mir und versuchte mich zu stützen. Gemeinsam gingen wir langsam die Treppen hinauf und den Korridor entlang. Bei seiner Zimmertüre angekommen, sagte mir alleine sein unerbittlicher Blick, dass ich gar nicht versuchen sollte, in mein Zimmer zu gehen. Ich hätte auch nicht gekonnt, selbst wenn ich gewollt hätte. Dort sah ich diesen Motorbewegungsapparat, der gestern geliefert worden war und den er seitdem benutzt haben musste. Ich half dem Eiskübel, trotzdem, dass ich so fertig war, aus seinen Klamotten und betrachtete dabei verstohlen seine Brust. Ich wandte mich aber schnell wieder ab und zog meine Jacke und die Hose der Schuluniform aus. So ging ich in sein Bad und wunderte mich schon gar nicht mehr, warum meine Zahnbürste wieder hier war. Seto kam auch ins Bad, stellte sich neben mich und sah mich prüfend an, während wir uns die Zähne putzten. Er fragte sich sicher, warum ich noch das Shirt anhatte. Ich hoffte aber, er würde es nicht ansprechen. Als ich fertig war, konnte ich mich kaum noch auf den Beinen halten. Bestimmt hatte mich der Streit mit meinem Mann so fertig gemacht. Wir hatten ja lange nicht mehr sooo gestritten, für unsere Verhältnisse. Wir legten uns hin und schon wieder war der Abstand deutlich spürbar. „Warum, Joey?“ Ich sah ihn fragend an. „Warum läufst du vor mir weg? Was habe ich getan, dass du Abstand suchst? Ich habe mich für mein Verhalten heute morgen entschuldigt. Du hast es angenommen...aber willst mir nicht mehr zu nahe kommen. Angst, dass ich etwas tue, was du nicht willst? Keine Sorge. Ich würde nie etwas tun, was du nicht willst.“ Meinte er die körperliche Nähe? Oder allgemein, dass ich mich seltsam benahm? Bei dem körperlichen war ich einfach zu müde, irgendwas in der Richtung zu versuchen. Aber mehr noch...wusste er ja gar nicht, WAS Mutter alles gesagt hatte. Aber DAS sollte der Eisklotz besser nicht wissen. Er würde mich nur verhöhnen...oder versuchen Mutter gegen zu reden. Aber in ein paar Dingen hatte sie einfach Recht. Da konnte auch der Eisberg nichts dagegen tun. Ich versuchte ihm zu erklären, dass mein Körper sich erholen musste und er nickte. „Gut...dass es nicht an mir liegt.“, meinte er erleichtert, fragte aber gleich, ob ich mich an ihn kuscheln wollte. Zuerst noch zaghaft berührte ich seine Brust. Wollte ich glaubhaft bleiben, durfte ich mich nicht allzu auffällig benehmen. Sonst würde er mich wieder durchschauen. Also seufzte ich auf und und schmiegte mich an ihn. Er brummte nur genießerisch auf und ich lächelte. Er fühlte sich so wunderbar an. Nun genoss auch ich seine Nähe und begann, ihn sanft zu streicheln, schloss meine Augen und hörte ihn keuchen. „Nicht, Joey. Ich komme sonst auf sehr...unanständige Gedanken...“ Ich stoppte meine Streicheleinheiten kurz, machte dann aber weiter und fuhr weiter nach unten. Wenn er es brauchte...würde ich es ihm geben, auch wenn ich kurz vorm einschlafen war. Solange er noch kam, bevor ich einschlief... „Joey...warte...hgnn...“ Doch ich hörte nicht auf ihn, sondern fuhr fort ihn zart zu streicheln. Ich dämmerte langsam weg, hörte aber nicht mehr, ob er wirklich kam.       Am nächsten Morgen wachte ich schon etwas fitter auf. Es war noch früh genug und diesmal würde ich für ein gutes Frühstück sorgen. Meine Hand lag noch in seinem Schoß, aber sie war vollkommen sauber... Oh. Ups. Leise stand ich auf, um meinen Mann nicht zu wecken, der einen sehr miesepetrigen Gesichtsausdruck hatte und schlich in meinen Schrank. Ich holte mir eine Schuluniform, wunderte mich auch hier nicht mehr, warum ich fünf Garnituren auf einmal im Schrank hatte und nicht nur eine. Die andere lag noch in seinem Zimmer... Ich zuckte die Schultern und verzog mich in mein Bad, wo ich duschte, mich anzog und dann schnell nach unten, in die Küche ging. Ich bereitete den Kakao für Mokuba und Serenity vor, ehe ich anfing zu kochen. Ich kochte den Reis, machte jedem ein Omelett, und richtete frisch gegrillten Lachs und eingelegtes Gemüse an. Der Duft des Frühstücks lockte die Bewohner des Hauses nach unten. Selbst der Frosty erschien, war extrem übelgelaunt und setzte sich, beobachtete mich aber genaustens. Ich machte ihm schnell seinen Kaffee und stellte ihn, ihm hin. Auch den anderen gab ich ihren Kakao und setzte mich auf meinen Platz, meinem Mann gegenüber. Ich lächelte, doch irgendwie sahen mich alle seltsam an. „Was ist?“ Mokuba trank erst einen Schluck seines Kakaos und sah mich ernst an. „Dein Teller ist leer, Joey.“ Oh... Schnell holte ich mir ein Schälchen und füllte es mit Reis. Ein bisschen Gemüse und Lachs landete auf meinem Teller und endlich schien die Gefriertruhe zumindest etwas zufrieden zu sein. Serenity schnitt ihr Omelett zur Hälfte durch und gab mir eine davon. „Du siehst wirklich nicht gut aus, Joey. Du musst anständig essen.“ Ich nickte brav, stellte aber sicher, niemanden in die Augen zu sehen, begann mein Frühstück zu verspeisen und dachte an gestern. Ich war den ganzen Tag sauer auf meinen Drachengatten gewesen, hatte kaum getrunken und fast nichts gegessen. Ich hatte ständig an diese Situation denken müssen und hatte Angst gehabt, dass wir wieder nur streiten würden. Deshalb wollte ich auch nicht gleich nach Hause. Was wäre gewesen, wenn er mich weiterhin SO boshaft angezickt hätte? Und was, wenn ich weiterhin so sauer gewesen wäre, obwohl auch ich maßlos übertrieben hatte. Ich seufzte. Zum Glück hatte er mich nicht mit diesen fiesen und abwertenden Hundenamen, wie Köter oder Kläffer betitelt. Oder diese Beleidigungen, meine Intelligenz betreffend. Das er mich manchmal Hündchen nannte, fand ich sogar schön. Das war aber auch der einzige Kosename, den ich bekommen hatte. Ich fragte mich gerade, warum er immer zusammen zuckte, wenn ich ihn „Liebling“ nannte, als ich seine frostige Stimme vernahm. „Dein Teller ist bereits seit einigen Minuten leer, Joey...“ Was war nur mit mir los? Es musste an Mutter liegen, aber dies zuzugeben, war ich nicht bereit. Ich legte mein Besteck beiseite und seufzte erneut. „Ich muss mit Joey sprechen. Würdet ihr uns bitte kurz alleine lassen?“, fragte er unsere Geschwister. Beide nickten, mit einem sorgenvollen Blick auf mich. Ich schluckte. „So....was genau hast du? Einen Aussetzer? Zu viele Gedanken? Sprich mit mir...“ „Ähm...ich hab nur an gestern gedacht... Ich...ich habe ebenfalls ziemlich übertrieben. Tut...tut mir leid, Kühltruhe.“ Ich seufzte erneut und mir kamen die Tränen. Ich hoffte er merkte nicht, dass ich ihn mit dieser Halbwahrheit abspeisen wollte. Er nickte. „Ja ich verstehe. Wir haben BEIDE übertrieben.“ Gut...jetzt musste ich ihn nur noch ablenken. Ich stand auf und ging zu ihm, nahm sein Gesicht in meine Hände und fragte ihn, ob ich einen Guten Morgen Kuss bekam. „Das fragst du noch?“ Ich lächelte und legte zart meine Lippen auf seine. Seine rechte Hand fuhr in meinen Nacken, zog mich enger an ihn und intensivierte den Kuss. Mein Bauch fing wieder an zu flattern und meine Knie gaben nach, als er begann, mich sinnlicher zu küssen. Ein lautes Räuspern unterbrach uns und wir brachen beide verärgert darüber, unsere Knutscherei ab. „Na los, Joey. Nimm dein Bento und komm. Die Schule wartet.“, drängte Mokuba mich. Meine kleine Schwester allerdings kicherte verhalten. Geschwister konnten echt nervig sein. Da fiel mir ein... „Serenity? Wo ist eigentlich Tristan?“ Sie lächelte und meinte, er musste gestern Abend leider wieder nach Hause. „Glaub mir. Ich hätte ihn auch lieber über Nacht bei mir gehabt.“, meinte sie fröhlich. Entsetzt starrte ich sie an. Sie wollte doch nicht etwa schon mit Tristan weiter gehen? Sie waren doch erst seit ein paar Tagen zusammen...War sie sich darüber im Klaren? Ich hoffte sie würden es langsam angehen. „Schau mich nicht so schockiert an. Du hattest mit Seto schon Sex, bevor ihr es überhaupt gewusst hattet. Der Kuss bei der Hochzeit war euer erster und dann habt ihr es bestimmt richtig wild getrieben. So stelle ich es mir jedenfalls vor.“ Also dachte sie wirklich daran, mit Tristan zu schlafen? Hoffentlich ließen sie sich damit noch viel Zeit. Mokuba hatte versucht nicht hin zu hören und war rot angelaufen. Während dieser versuchte Serenity davon abzuhalten, ihm zu erzählen, wie es bei Männern funktionierte, nutzte ich die Gelegenheit, um meinem Mann nochmal zu küssen. Er zog mich auf seinen Schoß und fuhr fort, meine Lippen sinnlich zu bearbeiten. Ich stöhnte in den Kuss und hätte ihm am Liebsten die Kleider vom Leib gerissen, so scharf war ich auf einmal auf ihn und spürte, dass es ihm genauso ging. „JOEY! WO BLEIBST DU?“ Ich brach unseren Kuss erneut ab und sah ihm sehnsüchtig auf seine Mitte. Leicht streichelte ich ihm darüber, er keuchte leise meinen Namen und nahm meine Lippen erneut gefangen. Dann erschien Mokuba an meiner rechten Seite und packte mein Handgelenk. Unsanft wurde ich von meinem Eisfach weggezerrt, der mir bedauernd hinterher sah. HA! Strike! Besser hätte ich es nicht machen können. Ich hatte es geschafft ihn abzulenken UND konnte es genießen seine wundervollen Lippen auf meinen zu spüren. „Musste das sein? Es war gerade so schön.“, jammerte ich. Doch Moki verdrehte nur seine Augen. „Ich will nichts wissen, von euren gewissen Aktivitäten. Das solltet ihr privat halten. Deine Schwester allerdings steht total drauf.“ Ich seufzte und setzte mich in die Limousine, die uns zu unseren Schulen brachte. Als Mokuba an seiner ausgestiegen war, schimpfte ich mit Serenity. „Was sollte das vorhin? Lass Mokuba mit deinem Yaoi Fan Gequatsche in Ruhe.“ Doch sie sah mich nur an und grinste. „Joey? Sag, du magst Seto doch, oder?“ Ich fühlte mich unbehaglich. Das schien wieder so ein Gespräch zu werden, welches ich nicht führen wollte. Das letzte Mal, als ich darüber nachgedacht hatte, ob ich verliebt war, hatte ich mich selbst verwirrt. „Er kann halbwegs umgänglich sein, wenn er will.“, antwortete ich ausweichend. Sie grinste wissend. „Nun ich habe mir gedacht, ich nehme Mokuba heute mit und gehe mit ihm zusammen und den anderen ins Kino. Dann hast du mit Seto die Villa für dich alleine.“ Das klang verlockend. Meine Gedanken schweiften wieder zu meinem Schneemann und ich seufzte. Das verstand meine Schwester als Bestätigung und nickte. Die Limousine bremste und wir stiegen aus. Unsere Freunde warteten schon auf uns und Serenity erklärte allen ihren Plan. Thea sah genauso wissend zu mir, wie meine Schwester und Ryou. „Gut dann machen wir das so.“, bestätigte Tris. Ich wusste noch nicht genau, was ich davon halten sollte, auch nicht, warum Tristan nun immer auf der Seite meiner kleinen Schwester war, schrieb aber der arroganten Arschgeige eine WhatsApp. Fünf Sekunden später bekam ich seine Antwort. Starrte er etwa die ganze Zeit nur sein Handy an? „Guter Plan! Ich freue mich schon auf dich. Ich erwarte dich dann in unserem Bett...nackt!“   Mir liefen angenehme Schauer über den Rücken und konnte, bis zur Mittagspause, an nichts anderes denken, als an einen nackten Seto, der sich in den Laken räkelte, sich über seine sinnlichen Lippen leckte und sich selbst mit seinen Händen über den Körper fuhr. Ja in meinen Fantasien hatte er keine Verletzung und damit auch kein lästiges Produktionskissen. Nur die Mittagspause wurde von solchen Fantasien verschont und ich konnte mich ganz normal mit den anderen unterhalten. Doch in der nächsten Schulstunde, verfiel ich wieder in meine Gedanken. Ich erwischte mich dabei, wie ich in der Mathe Doppelstunde ihn auf meinem Zeichenblock genauso malte und als ich es merkte, lief ich rot an. Ich hatte gerade mein erstes Aktbild gemalt....in der Schule....in Mr. Misagis Unterricht. Unauffällig schob ich es in meine Schultasche und passte die restliche Zeit auf. DAS sollte niemand sehen. Nur leider war es ziemlich verdächtig, wenn man die Augen weit aufgerissen hatte. Mr. Misagi kam zu mir und fragte mich, mit einem hinterhältigem Grinsen, ob alles in Ordnung war. Ich schüttelte bedauernd den Kopf. „Mir fällt es schwer dem Unterricht zu folgen...denn....denn....“ „Ja, Mr. Kaiba?“ „Ähm...ich dachte mir...äh...“ Er sah mich siegessicher an und meinte, es wäre eine gute Gelegenheit, ihm zu zeigen, dass ich noch genau wusste, um was es in seinem Unterricht ging und sollte, diese eine Aufgabe an der Tafel lösen. Oje...äh...was war das noch mal für ein Thema gerade? Ich schluckte und gestand ihm, nicht mehr zu wissen. „Tja da sieht man es mal wieder. Sobald Ihr Mann nicht da ist, zeigen Sie uns Ihr wahres Gesicht. Sie sind und bleiben ein Versager, nutzen die Stellung und die Macht Ihres Mannes aus und wiegeln alles und jeden gegen die Lehrer auf. Ich habe gehört, was letztens fast mit dem Sportlehrer passiert wäre. Sie sind ein Querulant und Nichtsnutz. Können Sie den gar nichts aus eigener Kraft schaffen?“   Mir wurde ganz heiß vor Scham. Wieder kamen mir Mutters Worte in den Sinn, die ähnlich, aber boshafter waren. Er hatte Recht. Was hatte ich bis jetzt aus eigener Kraft hinbekommen? Ich versuchte es schon seit Tagen, mein Leben irgendwie selbst auf die Reihe zu kriegen. Mathe...ging immer noch an mir vorbei, auch wenn ich Seto gesagt hatte, dass ich es langsam kapieren würde. Ich senkte den Kopf und schluckte die aufkommenden Tränen hinunter. „Strafarbeit! Ich möchte, dass Sie die letzten Hausaufgaben, die Sie komplett falsch hatten, nochmal machen, außerdem noch die heutigen, die Zusatzaufgaben UND Sie werden heute Nachsitzen.“ Ich ließ den Kopf gesenkt und nickte nur. Die restliche Stunde ignorierte mich Mr. Misagi zum Glück. Eine halbe Stunde später, läutete die Schulglocke. Endlich war der Tag geschafft...nun für die meisten jedenfalls. „Joey? Alles in Ordnung?“, fragte Yugi besorgt. Ich sah müde auf, die Strafarbeit bereits vor mir. „Ach geht schon. Dieser Lehrer ist einfach nur ein Idiot. Das er mir gleich so viel aufbrummt. Hoffentlich schaffe ich das bald. Da bringt es auch nichts, wenn ihr ins Kino geht. Ich komme wohl erst spät heim...“ „Ich denke nicht, dass Kaiba dich hier so lange alleine lässt.“, wandte Thea ein. „Was hat dich denn so abgelenkt?“, fragte Ryou. Ich spürte, wie meine Wangen anfingen zu brennen. „Das....das...äh...das ist...“ Mein Blick schweifte zu meiner Schultasche und sah, dass das Blatt, welches ich im Unterricht hatte verschwinden lassen, ein wenig heraus stand. Meine Freunde bemerkten meinen Blick und Tristan fragte mich gleich, was es damit auf sich hatte. Konnte ein Kopf explodieren? Ich fühlte mich, als wäre ich nahe dran. „Das ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Ich habe Seto gemalt...aber er trägt keine Kleidung...also schaut es nicht an, klar?“, flehte ich sie an. Während Ryous Augen anfingen zu leuchten, wirkten die anderen beschämt. Dann unterbrach meine kleine Schwester uns, mit nervigem Gekicher. Hinter ihr sah ich Duke stehen. „Uuuuhhhh, Joey! Du hast von Seto ein Aktbild gemalt? In einer unglaublich erotischen Pose, nehme ich an? Zeig her!“ „NEIN, GARANTIERT NICHT!“, schrie ich sie an und brachte meine Schultasche in Sicherheit. NIEMAND durfte das je sehen. Ob mein Drachengatte einen Safe hatte? Da könnte ich dies verschwinden lassen...Ach ja. Ich könnte dies zu unseren Eheverträgen legen. Sollte Seto sich wirklich scheiden lassen wollen, würde ich dieses Bild als Erinnerung, an die glühend leidenschaftlichen Zeiten im Bett behalten. ...Ich schloss meine Augen und fing an zu schluchzen. Was sollte ich tun, wenn ich dann wirklich wieder alleine war? Man konnte sich echt schnell an gewisse Situationen gewöhnen...   Heiße Tränen brannten in meinen Augen und suchten sich ihren Weg, über mein Gesicht, als mich ganz plötzlich die Verzweiflung überrollte. Ich fühlte Arme, die sich um mich schlangen und ich öffnete meine Augen. Yugi und Tristan hatten mich umarmt ließen aber dann wieder von mir ab. In den Augen meiner Schwester war Reue zu sehen, doch als sie mir in meine sah, blitzte eine Erkenntnis in ihren auf. „Joey? Was ist los? Das du jetzt weinst, hat nichts mit dem Bild an sich zu tun, oder?“ Ich wischte, beschämt darüber, dass sie alle meinen Aussetzer mitbekommen hatten, das Gesicht ab. „Es hat damit nichts zu tun....bin nur gerade etwas traurig...gleich wieder vorbei. Ihr solltet jetzt los, ins Kino. Ich muss jetzt meine Strafarbeit erledigen und...“ „Nichts da! Schreib bei mir ab. Das von gestern habe ich alles richtig und die von heute, machen wir hier alle zusammen. Und auch bei der Strafarbeit helfen wir dir. Wir lassen dich damit doch nicht alleine.“, schimpfte Thea mich. Was hatte ich nur für tolle Freunde...Sie schoben die Tische zusammen und setzten sich zu mir. Ich fing schon mal an, die gestrigen Hausaufgaben abzuschreiben. Die anderen kümmerten sich um die heutigen und Yugi widmete sich den Zusatzaufgaben. Es verging bestimmt über eine Stunde, dann waren wir mit allem fertig. Selbst Serenity hatte alle ihre Hausaufgaben erledigt. Duke war so frei und erklärte mir das ganze Thema, was wir in Mathe gerade hatten...was war das noch? Ach Integrierfuntion mit Stammrechnung...oder andersrum? Nachdem er es, dass fünfte mal nun äußerst langsam erklärt hatte, konnte ich es halbwegs nachvollziehen. Ryou sah auf die Uhr. „Ist schon nach halb fünf...Wir könnten es trotzdem noch zu einer späteren Vorstellung schaffen und du fährst jetzt heim zu deinem Mann und lässt dich von ihm verwöhnen, klar?“ Ich nickte dankbar und dachte wieder an meinen nackten Eisdrachen. „Danke Leute, dass ihr mir geholfen habt.“ Sie nickten und lächelten dabei. Ich lächelte zurück. Sie schienen nichts davon mitbekommen zu haben, dass ich immer noch in meinem Aussetzer gefangen war. Gut so. Ich konnte ja auch wirklich nichts alleine auf die Reihe bekommen. Nicht mal in die Arbeit ging ich. Sollte ich nicht eigentlich in Setos Firma arbeiten? Hatte ich es überhaupt verdient mich „verwöhnen“ zu lassen? Sie sahen wieder zu mir und ich hoffte, dass ich diesen ausdruckslosen Gesichtsausdruck schaffte, den ich versucht hatte zu üben. Dafür hatte ich mir extra meine farbigen Kontaktlinsen rein gemacht. So konnte ich mich wenigstens im Spiegel ansehen und üben. Alles zur Tarnung meiner Aussetzer. Mich nervte es einfach nur noch, dass ich sie ständig hatte. Allerdings stand ich dafür immer mitten in der Nacht auf und übte eine ganze Stunde lang. Nun schon seit ein paar Tagen. Wie man sah, mit Erfolg. Wir packten unsere Schulsachen ein und gingen nach draußen, wo Roland immer noch wartete...oh. Doch er sah nicht so aus, als ob er sich Sorgen gemacht hatte. Serenity bedeutete mir, dass sie ihm per WhatsApp Bescheid gegeben hatte, dass wir noch länger in der Schule waren. Ich nickte und wir stiegen alle zusammen in die Limousine. Er fuhr zuerst zur Villa, wo Mokuba schon ungeduldig wartete. „Na endlich. Wurde auch Zeit. Viel Spaß, Joey!“ „Ja...euch auch.“, verabschiedete ich mich und ging durch die Eingangstüre der Villa. Und da sah ich auch schon meinen Ehedrachen, der einen grantigen Ausdruck im Gesicht hatte und ungehalten mit einer anderen Person telefonierte.   „Was soll das heißen, es gibt Lieferschwierigkeiten?“ Mein Mann knirschte verärgert mit den Zähnen und versuchte sich zu beherrschen. „Nun, ich denke es könnte schneller gehen, wenn Sie in dieser Angelegenheit erwähnen, dass Geld keine Rolle spielt. Ich brauche es so...“ Dann sah er mich und stutzte. „Ich rufe Sie später nochmal an und.... in Ordnung. Ich werde dies in Erfahrung bringen. Bis später.“ Damit legte er auf und räusperte sich. „Joey...Du bist ja schon zu Hause...“ Ja ich war zu Hause. Die Schule war ja auch zu Ende....und das Nachsitzen auch. Wollte ER nicht oben liegen, im Bett? Und nackt auf mich warten? Die sibirisch kalten Worte meines Mannes hüllten mich wieder ein. „Es ist ja schon nach fünf...du bist spät, Joey.“ Ich schwieg ihn fassungslos an. Nicht nur das er offensichtlich VERGESSEN hatte, oben auf mich zu warten...nein er hatte auch komplett die Zeit aus den Augen verloren. Na gut...dann eben nicht. „Ja, ich sollte was kochen, meinst du nicht? Du hast bestimmt Hunger, hm?“ Er sah mich zuerst kühl an, sah dann nach oben und prüfte somit wohl, ob er gerade Hunger hatte, oder nicht... Er nickte. „Ja hab ich. Ich möchte gerne Curry.“ Ich nickte ebenfalls und begab mich gleich in die Küche. Der Gefrierschrank folgte mir und setzte sich an seinen Platz, um mir beim kochen zuzusehen. „Du weißt aber schon, dass richtiges Curry ein paar Stunden braucht?“, fragte ich ihn nebenbei. „WAS? Dann vergiss es.... mach uns einfach...ähm...“ Ich sah ihn fragend an. „Reis und Gemüse...“ „Hm... Fleisch dazu? Oder Fisch?“ Er nickte und wählte Rindfleisch. Eine halbe Stunde später, war alles fertig und wir begannen mit dem Essen. Skeptisch wurde mein Teller betrachtet, auf dem nur ein wenig Gemüse war und daneben ein Schälchen Reis. „Du isst kein Fleisch... bist du traurig?“ Mist. „Ach was...einfach nur geschafft.“ Wir verhielten uns die nächsten Minuten ruhig, bis mich Seto wieder nieder frostete. „Wie viel wiegst du eigentlich?“ Diese Frage fand ich höchst seltsam. Das konnte ich auch gar nicht beantworten. Das letzte Mal, als ich mich gewogen hatte, war schon länger her. Bestimmt über ein Jahr und deshalb zuckte ich nur mit den Schultern. „Unter hundert auf jeden Fall.“, spöttelte ich und er hob nur eine Augenbraue. „Und wie groß?“ Jetzt hob ich meine Augenbrauen. „Wird das jetzt ein Verhör? Wozu musst du wissen wie viel ich wiege und wie groß ich bin?“ Der Eisklotz wich für eine Sekunde meinem Blick aus, dann lag er wieder lauernd auf mir. „Nun, ich habe es mich gefragt, weil du nicht gerade so aussiehst, als ob du noch gesund wärst. Nicht das du bereits magersüchtig bist. Komm, stell dich auf die Waage. Wenn du zu wenig wiegst, muss ich dich überwachen, dass du genug isst. In der Schule werden unsere Freunde aufpassen. Ich denke, ich lege dies in die Hände von Gardner.“ Was zum...Ich war doch nicht magersüchtig, nur weil ich keine Lust hatte zu essen. Oder es nicht konnte, wegen Mutter...Mutter... Schnell stand ich auf, ließ den Rest des Essens unbeachtet und meinte, dass ich im Moment eben kaum Hunger hätte und er sich nicht so anstellen sollte. Ich ging schon auf die Küchentüre zu und wäre ihm fast entkommen. „Yoshi!“ „Ja Master Kaiba?“ Ich sah skeptisch zu unserem Butler, der sich, wie immer, irgendwie zu uns teleportiert hatte. „Werfen Sie sich meinen Mann über die Schulter und bringen Sie ihn in mein Bad. Er muss sich wiegen. Am Besten wiegen Sie sich mit ihm zusammen und ziehen Ihr Gewicht ab. Für die Gesundheit meines Gatten.“, redete er geschwollen daher und...Yoshi tat auch noch, was er gesagt hatte. Er war doch bestimmt schon über sechzig Jahre alt, aber immer noch sehr kräftig.... oder ich zu leicht. „YOSHI! Lassen Sie mich SOFORT runter. Ich backe Ihnen auch so viele Vanillekipferl, wie Sie wollen...“ Kurz zögerte er, sah aber meiner Kühltruhe in die Augen und straffte sich. Ich zeterte trotzdem weiter, während Yoshi mich die Treppen hoch brachte und sich im Bad meines Frostklotzes auf die Waage stellte. Ich hatte schon Tränen in den Augen. Ich WUSSTE, dass ich zu wenig wog...aber ich war deswegen noch lange nicht dabei, eine Essstörung zu entwickeln. Schon war Yoshi fertig und ließ mich wieder runter. „Master Joseph...bei Ihrer Größe...wiegen Sie eindeutig zu wenig...“ Ich senkte meinen Blick und spürte, ein paar Sekunden später den Eisblick meines Eiskübels. „Und?“, fragte er angespannt. Yoshi räusperte sich. „Er wiegt gerade mal 55kg. Sein Idealgewicht liegt zwischen 63kg und 75kg.“ Was redete er da? So wenig wog ich sicher nicht. „Ich habe das letzte Mal 60kg gewogen. Selbst wenn ich jetzt drunter bin, heißt das noch lange nichts.“, beschwerte ich mich. Mein Mann machte gerade den Mund auf, um zu antworten, da klingelte sein Handy. Er grummelte gereizt und hob ab. „Kaiba?“ Seine Augenbraue wanderte nach oben. „Nein Serenity, du störst nicht. Ich hatte gerade nur Diskussionen mit Joey, weil er viel zu viel abgenommen hat. Er wirkt ja schon magersüchtig.... Nein. Es war nur eine Meinungsverschiedenheit. Nichts Ernstes. Das lässt sich locker wieder einrenken.“ Eine Weile schien es so, als ob eine seltsame Stille über uns allen liegen würde. Doch dann schien sie wieder mit ihm zu reden. Ich konnte dazu nichts mehr sagen. Er hatte mich als magersüchtig betitelt. Sein Gesichtsausdruck änderte sich schlagartig. Seine Augen weiteten sich und er schluckte merklich, bevor er vorsichtig zu mir sah. „Ihr seid also im Kino und geht in ein paar Minuten in die nächste Vorstellung.....und habt uns dadurch Zweisamkeit verschafft. Hm.............ja............ Ich erinnere mich...dunkel..........Natürlich werde ich das nutzen und...................WAS? Er hatte......nein..........nein ich habe es nicht bemerkt.“ Nun sah er mich wieder analysierend an und schickte mir Eisblitze, die mich halb einfroren. Ich wandte mich von ihm ab und sollte mich jetzt besser verdrücken, bevor ich ihm noch Rede und Antwort stehen musste.   „JOSEPH JAY KAIBA!“   Ich zuckte erschrocken zusammen, als er meinen vollen Namen so zornig aussprach. Er verabschiedete sich schnell von meiner Schwester und legte auf. „Komm sofort wieder her! Was muss ich da hören? Du hattest einen Aussetzer in der Schule? Hast geweint? Nachsitzen? Strafarbeit? Mathe nicht kapiert? Was hat Mr. Misagi zu dir gesagt und warum hast du dich nicht gegen ihn gewehrt?“ Da war ich erstmal sprachlos. Serenity hatte ihm gerade also alles brühwarm erzählt? Ok...wohl doch nicht ALLES. Das Bild hatte sie nicht erwähnt. Sonst hätte der Geldsack anders reagiert. DAS konnte ich zur Ablenkung nutzen. Mir behagte es einfach nicht, dass er wusste, wie schlecht es mir gerade ging. Das würde ihn nur wieder belasten und das wollte ich nicht. Mutter hatte auch in dieser Sache Recht...ich war ihm wirklich ein lästiger Klotz am Bein. „Ich hatte mich, nach deiner WhatsApp, dass du nackt auf mich wartest, so gefreut, dass ich eventuell aus Versehen, ein Aktbild von dir....im Unterricht, gemalt habe.“ Dieser Satz schien ihn aus der Bahn zu werfen. „Ein...ein Akt...Aktbild?“ Ich nickte und holte meine Schultasche, die ich vorhin auf dem Flur verloren hatte, als Yoshi mich einfach in Setos Bad getragen hatte und fischte es heraus. „Ähm...“ Ich sah warnend zu unserem Butler, bis er verstand und sich verbeugend und mit hochrotem Kopf, zurückzog. Dann erst übergab ich dem Kühlschrank, feierlich das Bild. Er keuchte erschrocken auf und ich starrte ihn dabei fasziniert an. Sein Gesicht war gerötet und seine Augen strahlten hell und unglaublich blau auf sich selbst, wie er sich in den Laken räkelte und den Betrachter verführerisch zu sich ins Bett locken wollte. „Könnten wir dieses vielleicht im Safe verwahren? Ich möchte nicht, dass jemand sieht, wie du nackt aussiehst.“ Er nickte abwesend, konnte aber nicht aufhören, auf das Bild zu sehen. „Als ich gemerkt habe, dass ich DAS male, habe ich es in der Schultasche versteckt und mich wohl zu auffällig benommen. Deswegen hatte Mr. Misagi es auf mich abgesehen gehabt. Hätte ich mich gewehrt, hätte ich vielleicht noch alles schlimmer gemacht. Ich musste ihn damit ablenken. Was denkst du hätte er gemacht, wenn er dieses Bild von dir in die Finger bekommen hätte? DAS will ich mir nicht mal vorstellen.“ Das verstand er und fragte noch nach, warum ich dann nach Schulschluss geweint hatte. Ich verzog missbilligend das Gesicht. „Serenity wollte das Bild unbedingt sehen...aber die Tränen haben sie davon abgehalten....und ich konnte es einfach nicht fassen, dass Mr. Misagi mir so viel zur Strafe aufgebrummt hatte. Hausaufgaben von gestern nochmal neu, die von heute, Zusatzaufgaben UND Nachsitzen. Wie hätte ich da NICHT weinen sollen?“ Mitfühlend nickte er, wurde dann aber wieder skeptisch. „Das hört sich für mich aber eher nach einer halben Wahrheit an, Joey. Irgendwas ist da noch im Busch. Wieso sonst, hattest du kein Fleisch essen können und hast das Abendessen vorzeitig abgebrochen? Und... du hast mir nicht erzählt, was deine Mutter zu dir gesagt hatte.“ Ich wich schockiert vor ihm zurück. „AHA! Da haben wir es. Es geht also um die gestörte Rabenmutter. Was hat sie dir gesagt, Joey? Die ganzen letzten Tage waren ein einziger Aussetzer, richtig? Du hast ja viel getan, damit wir es nicht merken... Nicht mal ich habe es dir angemerkt, obwohl du ein jämmerlicher Lügner bist. Warum hast du es verheimlicht?“ Ich lachte auf und fragte ihn, ob er das ernst meinte. „Du kennst doch Mutter. Das übliche. Ach weißt du was? Vergiss es. Ich geh ins Bett.“ „Das wirst du nicht! Ich will zuerst wissen, was los ist.“, sagte er bestimmt, in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. Was sollte ich jetzt tun? Das konnte nicht gut enden. Ich fühlte mich in die Ecke gedrängt und spielte nervös mit meinem Ehering. Er seufzte und umarmte mich, so gut es mit diesem dämlichen Produktionskissen ging. Ich fühlte mich sofort wieder wohl, geborgen und beschützt. Dies ließ aber meine Tränen wieder fließen. Ich schluchzte unterdrückt auf und krallte mich an ihn. Als ich mich beruhigt hatte, sah ich auf, in ein schmerzverzerrtes Gesicht und bekam gleich wieder ein schlechtes Gewissen. „Ich dachte, es wird darauf geachtet, dass du deine Schmerzmittel nimmst.“, schniefte ich, immer noch so unsagbar traurig. Bekümmert sah er mir tief in meine Augen und küsste mich einfach. Lange und zärtlich. Es war, als ob er mir die Traurigkeit weg küssen würde. Als er sich wieder löste, ging es mir schon viel besser und das sah auch er. „Wir verbringen nicht genug Zeit miteinander...ich meine NUR wir beide... Komm mit, wir gehen jetzt zusammen an einen Ort, den du noch nicht gesehen hast.“ Perplex ließ ich es zu, dass er meine Hand nahm und mich den Korridor entlang führte. Wir kamen an Mokubas Zimmer und Dads Gästezimmer vorbei, gingen immer weiter den Gang entlang, bis wir am Ende ankamen. Eine große schwere Eichentüre versperrte uns den Weg. Seto öffnete sie und ging mit mir hindurch. Ich bekam meinen Mund kaum zu. Das war ja...ein Wellnessbereich. Unglaublich luxuriös ausgestattet, mit ein paar Badebecken, welche wohl den heißen Quellen am nächsten kamen, einem Whirlpool, Liegen zum ausruhen, zwei Massageliegen, und elektronische Massagesessel. Überall standen Palmen und Pflanzen, die sehr große Blätter hatten herum. Der Boden war nur zum Teil mit Fließen ausgelegt und formte die Wege, die man gehen konnte. Der Rest des Bodens war voller...Sand. Die Wände sahen unfassbar....echt aus. Entweder, es war ein Hologramm, oder eine sehr echt wirkende Wand und Deckenmalerei. Die Wände schmückten das Meer mit großen und kleinen Wellen, die zum Boden hin immer kleiner wurden und perfekt in den Sandboden überging. Die Decke war bemalt, wie ein wunderschöner Sommerhimmel, mit vereinzelten Wolken und der Sonne. Man hatte das Gefühl am Meer zu sein und ich glaubte sogar, die salzige Meeresluft zu riechen und das Rauschen der Wellen zu hören. Ich seufzte glücklich auf. Eine Oase...   „Hey Jungs...mit euch habe ich jetzt aber nicht gerechnet. Ihr seid bisher noch nie hier her gekommen.“ Was zum... „Dad. Wieso bist du hier? Und seit wann?“ Dad lachte und winkte ab, während er sich weiter massieren ließ. „Bin seit gestern wieder hier. Ich habe gesehen, wie Seto dich gestern noch geholt hat und bin durchs Tor, bevor es sich geschlossen hat. Bin gleich auf mein Zimmer und vielleicht zehn Minuten später, hat Maria mir gleich sieben Sandwiches gebracht. Die waren vielleicht gut. Keine Ahnung, woher sie wusste, dass ich wieder da bin. Hab gehört du isst wieder nicht richtig. Ts, ts, ts, Joey. Wie willst du groß und stark bleiben, wenn du dich nicht ordentlich stärkst? Hmmm....ja genau da, Lui. Ihr solltet euch auch mal von ihr massieren lassen. Sie ist fantastisch darin.“ Luigiana errötete und lächelte selig. Mein Mann allerdings war fast dran und drauf ihn wieder raus zu schmeißen. „Jason...man hat uns heute Zeit für uns geschenkt...und du versaust wieder alles.“ Er hob eine Augenbraue. „Geht doch auf euer Zimmer. Da könnt ihr euch doch auch austoben.“ „Ich wollte meinem Mann etwas besonderes gönnen.“, grollte er eisig. „Raus hier, Luigiana...und nimm diesen Störenfried mit dir mit.“ Seine Worte waren nur noch ein leises Zischen. Erschrocken hörte Luigiana auf, ihn zu massieren und packte zusammen. „Komm Jason...ich kann auf deinem Zimmer weiter machen...“ „WAS? NEIN! Ich war zuerst hier. Sollen die doch gehen.“ Es reichte. Mein Mann würde meinen Dad gleich etwas schlimmes antun, dass sah und spürte man. Deswegen schaltete ich mich ein. „Dad. Du bist hier nur Gast. Dieses Anwesen gehört Seto und wenn er sagt, du sollst verschwinden....dann tu es. Und zwar ganz schnell, bevor ICH sauer werde.“ Er sah erstaunt zu mir und dann zu meinem Mann. „Was ist denn das für ein Blatt? Hast du was neues Schönes gemalt? Lass sehen.“ Das was ich sagte ignorierte er einfach. Seto allerdings kniff wütend die Augen zusammen. Er drehte sich um, ging aus der Türe hinaus und kam erstmal nicht wieder. „Na super, Dad. Musste das sein? Wieso kannst du nicht einmal Rücksicht auf uns nehmen?“ Er schnaubte und stand beleidigt auf. Dann kam er zu mir und erstarrte. Anscheinend sah er erst jetzt, dass ich geweint hatte und... ja...keine Ahnung. Ich hatte mich heute noch nicht so genau im Spiegel angesehen. Ich hatte nur den ausdruckslosen Blick geübt, der mir aber auch nichts genutzt hatte. Aber ich sah wohl einfach nur elend aus. „Joey....wie siehst du denn aus? Was ist passiert?“ Ich flüsterte nur irgendwas mit Mutter und er verstand sofort. Er nahm mich fest in den Arm. „Du weißt doch, dass deine Mutter lügt, wenn sie den Mund aufmacht. Wie kannst du auch nur ein kleines bisschen darüber nachdenken, dass sie Recht haben könnte?“ Leise fragte ich ihn, wieso er überhaupt mit ihr zusammen gewesen war, wenn sie doch so schlimm sein konnte. Da zuckte er zusammen und machte ein schuldbewusstes Gesicht. „Äh...ja. Genau darüber habe ich auch mit Dr. Han gesprochen. Ich war ja so verliebt in Cecelia, aber sie wollte immer nur Max. Nun, ich hatte mich ablenken wollen und dachte, für dieses eine Jahr, wo sie zum Austausch da war...könnte ich mich mit ihr beschäftigen. Hat ein halbes Jahr gedauert, überhaupt ihre ganze Aufmerksamkeit zu gewinnen, wo doch die anderen Mädchen so auf mich geflogen sind. Aber...sie war anders, also hab ich sie umworben. Ich habe sie mit Geschenken überhäuft, zum Essen ausgeführt und sie spüren lassen, dass sie bei mir, wie eine Königin behandelt wird. Immerhin war unsere Familie reich. Sie hat sich dann doch darauf eingelassen. Als ihr Jahr sich dem Ende geneigt hatte, hat sie mich besucht, als niemand bei mir zu Hause war und mich verführt. Das war eine Nacht. Ich dachte, ich bin über Cecelia hinweg und habe mich entschlossen, mit ihr mitzugehen. Ich wollte eigentlich nochmal zurück, um mein Erspartes zusammen zu kratzen. So hätten wir locker leben können. Aber keine Chance. Das was ich dabei hatte, ist in ihrem Elternhaus verschwunden. Keine Ahnung was passiert ist. Dr. Han denkt, dass ihre Eltern es gestohlen hatten. Hatte mich auch gewundert, wie sie die Medikamente und später, die Beerdigung hatten finanzieren können. Ich saß fest, kein Geld und nur deine Mutter bei mir, mit einem Kind unter ihrem Herzen. Ich dachte schlimmer kann es nicht werden...aber immer, wenn man DAS denkt, wird es schlimmer.“ Luigiana hatte unauffällig gelauscht gehabt und einen seltsamen Ausdruck nun im Gesicht. „Aber das ist ja jetzt eh alles vorbei. Was ich deiner Mutter antun wollte, war schändlich. Auch wenn sie mich damit manipuliert hatte. Ich werde also zuerst über Cecelia hinweg kommen müssen. Ich weiß nicht, ob ich jemals wieder eine Frau an meiner Seite haben werde. Es wäre nicht fair. Sie hätte nur das Gefühl, immer an zweiter Stelle zu sein.“ Ich glaubte, er gab ihr damit die Erklärung, warum er nie auf ihre Avancen einging. „Und nun habe ich wieder eure Verliebtheit zu mir ausgenutzt. Verzeih Lui. Ich gehe in mein Zimmer...du brauchst mich nicht weiter zu massieren...das habe ich nicht verdient.“, sagte er leise und voller Reue.   Aber Luigiana ließ nicht locker und ging ihm hinterher. „Du nutzt uns nicht aus, Jason. Wir machen das alles freiwillig. Bitte ignoriere uns nicht wieder.“   Ich allerdings bewunderte ihn dafür, dass er nun so frei darüber sprechen konnte. Diesmal war es wohl die ganze Wahrheit gewesen. Dieser Dr. Han musste ja ein toller Kerl sein, wenn er DAS bei meinem Dad schaffte. Als dieser und Luigiana aus dem Meereszimmer gegangen waren, kam gleich Seto herein. Hatte er gelauscht? „Das Bild ist im Safe. Du hattest also darüber nachgedacht, dass deine... sie Recht haben könnte, mit dem, was sie sagt. Warum? Ich verstehe das nicht Joey.“ Ich senkte den Blick und meinte nur, dass wenn man Jahre hinweg das selbe über sich hörte, irgendwann anfing, es zu glauben. „Ich kann das nicht einfach ablegen. Ich hab es versucht...aber ich kann es nicht. Wieder ein Punkt in dem Mutter Recht hatte...ich bin ein Schwächling und Nichtsnutz...Ich...ich will nur nicht, dass du dich noch mehr für mich schämen musst. Deswegen habe ich dir nichts erzählt...und...“ Warme Lippen verschlossen meine und hinderten mich daran, weiter zu sprechen. Dann küsste er meinen Hals und flüsterte zwischen seinen Küssen, dass ich nicht schwach war, sondern stark und mutig. „Wofür sollte ich mich schämen? Im Gegenteil...ich bin stolz auf dich.“, sagte er leise und streichelte dabei meine Wange und ein paar Tränen fort. Er lächelte mich an, nahm meine Hand und führte mich zu einem der Becken. „Zieh dich aus....ganz.“ Ich wurde rot und schüttelte den Kopf. Mein Körper hatte sich, seitdem letzten Mal, als er mich nackt gesehen hatte, verändert. Das war vor fünf Tagen, die es echt in sich hatten. Der Frostdrache verengte seine Augen und schubste mich einfach ins Becken hinein. Prustend tauchte ich wieder auf und schimpfte. „Man, Eisfach, was sollte das?“ Er grinste und meinte, ich sollte das warme Wasser einfach genießen. „Ich kann ja leider nicht zu dir....aber ich lege mich hier auf die Liege und sehe dir zu. Entspann dich einfach. Du musst dich nicht vor mir ausziehen... aber versprich mir, dass du wieder ordentlich essen wirst. Ich habe nicht vor, dich allzu lange zu...schonen.“ Das letzte Wort hatte er mir zugeraunt, in einem Ton, von dem ich eine Gänsehaut bekam. „Ähm...ok.“ Ich setzte mich an den Rand, hatte ihm dabei den Rücken zugewandt. Ob die Schuluniform dann ruiniert war? Die Wärme des Wassers vertrieb alle weiteren Gedanken und ich seufzte auf. Das sanfte Rauschen im Hintergrund, beruhigte mich. Dieses Zimmer war nun mein Lieblingsplatz in der Villa. „Ich wusste gar nicht, dass dieses Zimmer hier existiert. Ich dachte, dass im Keller, wäre das einzige, was einem Entspannungsort nahe kommen könnte.“ Mein Ehemann lachte leise. „Das war auch so...aber als Ryou und Serenity das Esszimmer verändert hatten, habe ich mir gedacht, ich gebe ihnen einen weiteren Auftrag. Dieses Zimmer war mal Gozaburos Schlafraum. Doch sieh es dir an, was die beiden daraus gemacht haben. Einen Ort, der eigentlich NUR für dich bestimmt war. Dein Vater hat hier drin nichts zu suchen. Das Meereszimmer gehört dir alleine.“ Mein eigener Wellnessraum. „Du bestimmst, wer sich hier aufhalten darf. Wenn ich dich störe, werde ich gehen. So einfach ist das. Ich...ich möchte dir damit die Möglichkeit geben, auch mal alleine sein zu dürfen, an einem Ort, an dem du dich immer wohlfühlen kannst.“ Mir kamen die Tränen. Er war so...einmalig. Ich verlangte nichts von ihm und er überraschte mich immer wieder, mit so phänomenal... schönen.... Geschenken... Ich zuckte zusammen und riss meine Augen weit auf. „Joey? Alles in Ordnung?“ Nein nichts war in Ordnung. Seto war....wie Dad...und ich wie Mutter. Würde auch ich ihn ins Unglück stürzen, wie Mutter es mit Dad gemacht hatte? „Was redest du da für einen Schwachsinn? Du bist der Letzte, der so wäre, wie sie.“ Oh...hatte ich wieder laut gedacht? Mein Mann stand auf und kniete sich neben das Becken. „Joey...du könntest nie sein, wie sie. Dafür bist du ein zu guter Mensch.“ Er kraulte mich mit seiner rechten Hand, hinter dem Ohr und ich musste daraufhin genießerisch brummen und schmiegte meinen Kopf noch mehr an seine Hand. Was würde ich nur ohne ihn machen? Ich konnte mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen. Die Stunden in der Schule waren jedes Mal eine reine Qual. Ich hatte mich längst daran gewöhnt, mit ihm verheiratet zu sein und ihn ständig um mich zu haben. Nun war genug. Ich musste mich hinlegen. Ich war auf einmal müde und Seto konnte mich sicher nicht retten, aufgrund seiner Verletzung. Also stieg ich aus dem Becken und nahm die Hand der Kühltruhe. „Willst du dich hinlegen?“ Ich nickte, fing aber gleich an, zu frieren. Seto sah mich mit einem langen Blick an, dann wandte er sich ab. „Da hinten sind Bademäntel. Nimm dir einen und zieh ihn dir an. Ich werde auch nicht schauen.“ Ich schluckte und zog mich langsam aus. Als ich nackt war, holte ich mir erst eines der flauschigen Handtücher, mit dem ich mich zuerst abtrocknete und dann einen der seidenen Bademäntel schlüpfte. Als ich wieder bedeckt war, sagte ich Seto Bescheid und er drehte sich wieder zu mir um. Ich ging zu einer breiten Liege und meinte, er sollte sich hinlegen. Mit einer hochgezogenen Augenbraue, tat er, was ich sagte. Vorsichtig legte ich mich neben ihn. Dann erinnerte ich mich wieder daran, dass er ja immer noch nichts gegen die Schmerzen genommen hatte. „Luigiana?“ Ein paar Sekunden später ging die Türe auf und ebendiese lugte in das Zimmer. „Ja Master Joseph?“ „Bring Seto bitte seine Schmerzmittel und die Medikamente.“ Sie nickte und schloss die Türe wieder. „Muss das JETZT sein?“ Ich nickte und dann kam unser Dienstmädchen wieder herein und übergab mir alles, inklusive zwei Flaschen Wasser. Nachdem er brav seine Medizin genommen hatte und ich die Hälfte meiner Flasche geleert, legten wir uns wieder hin und ich kuschelte mich an ihn. Das tat so gut. „Du hättest mir schon viel früher davon erzählen sollen, Joey. Dann hätten wir jetzt die freie Zeit, anders verbringen können. Ich hätte dich richtig verwöhnt.“, sagte er bedauernd und drückte mich noch näher an ihn. Oh ja. DAS wäre jetzt schön gewesen. Aber so wie ich im Moment aussah...traute ich mich nicht. „Es tut mir leid, Liebling.“, sagte ich und spürte ihn zusammen zucken. Warum nur? „Schon gut...eben ein anderes Mal...sollte möglich sein, irgendwann wieder mal alleine hier zu sein...OHNE das jemand stört.“ Das Dad wieder hier war, machte die Lust auf Sex irgendwie zunichte. Aber... „Hey Liebster...“ Wieder zuckte er zusammen. „Was...was ist denn?“, meinte er nun ungehalten. Ich musste grinsen und richtete mich auf. Die Reaktion wollte ich nicht verpassen. „Wollen wir nicht mal wieder...ganz unschuldig knutschen?“ Zuerst hob er eine Augenbraue, dann funkelten seine Augen vergnügt. „Unschuldige Knutscherei? Das scheint ja schon ewig her zu sein...“ „Gar nicht, Großkotz. Fast zwei Wochen ist es erst her....hey! Übermorgen sind wir vier Wochen verheiratet.“ „Was erst so kurz? Mir kommt es vor, wie eine Ewigkeit.“ Ich stimmte ihm zu und meinte, dass eben so viel passiert war. Ich wollte mich wieder zu ihm legen, da klingelte wieder sein Handy. Er verdrehte seine Augen und ging ran. „Kaiba? Oh...das hätte ich...ich meine, ja ich habe es in Erfahrung bringen können. Ich schicke Ihnen diesbezüglich eine E-Mail. Machen Sie endlich Feierabend und nehmen sie sich die nächsten Tage frei.....Ja, Ihnen auch einen schönen Abend.“ Damit legte er auf und meinte, wir sollten bald ins Bett gehen, bevor wir hier noch einschliefen. Sehr verdächtig. Meine Frage bezüglich der Knutscherei hatte er ja auch nicht beantwortet. Aber vielleicht wollte er gerade nicht? Ich nickte und stand auf. Wir verließen das Meereszimmer und liefen in seines. Ich half ihm beim ablegen der Kleidung und wir gingen zusammen in sein Bad, um uns die Zähne zu putzen. Als wir fertig waren, starrte er mich komisch an. „Joey?“ Fragend zog ich meine Augenbrauen nach oben. „Ähm...kannst du mir vielleicht helfen? Ich müsste mich mal wieder waschen...“ Ich wurde ein wenig rot, nickte aber. Schnell war auch seine Boxershorts ausgezogen und ich fing an, ihn mit dem Waschlappen zu säubern. Er sah an die Decke und versuchte, nicht auf meine Zärtlichkeiten zu reagieren. Ich beeilte mich und wir atmeten beide dann erleichtert auf. Als wir im Bett lagen, antwortete er mir endlich auf meine Frage vorhin. „Wann immer du so eine Knutscherei willst...wirst du sie bekommen.“ Ich lächelte und gähnte. Dann war ich schon eingeschlafen.     Am nächsten Tag waren wir ausgeruht und auch mir ging es besser. „Ach Eisberg...hab ich einen Hunger...“ Er atmete geräuschvoll aus. „Na ein Glück. Wir sollten aber trotzdem nochmal darüber reden...was deine Mutter zu dir gesagt hat. Such es dir aus. Entweder am Sonntag in der Gruppentherapie, oder nur mit mir, heute Abend.“ Entsetzt sah ich ihn an. „Was? Äh...lieber nur mit dir.“, meinte ich nervös. Da kam ich wohl nicht mehr raus.   Als wir uns fertig gemacht hatten, gingen wir nach unten, in die Küche. Daisy hatte schon gekocht und unsere Geschwister und Dad saßen bereits am Tisch. „Ich wusste gar nicht, dass du wieder hier bist, Papa.“, meinte Serenity erstaunt. „Ach bin vorgestern Abend wieder her gekommen. Allerdings hatten mich gestern, Seto und Joey im Meereszimmer überrascht, als Lui mich massiert hatte.“, sagte er fröhlich. Er war also wieder fröhlicher. Oder sah es nur so aus? Daisy biss sich in die Unterlippe und atmete tief ein. „Also wirklich, Papa! Wir haben den beiden Zeit für sich geschenkt und du störst sie wieder...“ Da bemerkte sie unsere Anwesenheit und sah uns auch gleich an, dass wir keinen Sex hatten. „Da schau dir das an. Sie haben es sich nicht mal gegenseitig besorgt!“ „Serenity! Hör auf. Ich will nichts davon hören!“, jammerte Mokuba. Wir setzten uns dazu, aßen unser Frühstück und schwiegen. Danach packte ich mein Bento ein. Mokuba und meine Schwester gingen schon vor und ich küsste meinen Mann nochmal zärtlich. Er intensivierte ihn etwas und ließ seine Zunge, mit meiner tanzen. Dann löste ich mich und wünschte ihm einen schönen Tag. Er nickte, wünschte mir dasselbe und erinnerte mich, an unser Gespräch heute Abend. Ich nickte bekümmert. „Daisy?“ Erstaunt sah ich auf meinen Dad. Die Angesprochene sah zu ihm. „Ich möchte nicht, dass eine von euch sich ausgenutzt fühlt....oder bevorzugt. Da ich Cecelia immer noch nicht aus meinem Kopf habe, werde ich mich nun auf meine Therapie konzentrieren. Also...geht mir bitte aus dem Weg. Ich möchte nicht eure Gefühle verletzen.“, meinte er ernst und stand dann auf. „Auch für mich wird es Zeit. Ich gehe auf Jobsuche. Einen schönen Tag euch allen.“, meinte er lächelnd und ging, ohne noch einen von uns anzusehen, aus der Küche. Daisy zitterte und hatte bereits Tränen in den Augen. Dann schüttelte sie ihren Kopf, sah kämpferisch auf die Tür und folgte ihm. Na hoffentlich ging das gut.     Der Schultag verlief ruhig und selbst Mr. Misagi, den wir in der ersten Stunde heute hatten, sagte nichts. Kein Wort von der Strafarbeit oder dem Nachsitzen. Er sah mich nicht mal an. Das war mal eine entspannende Mathestunde. In der Mittagspause kam Serenity zu uns und setzte sich gleich auf Tristans Schoß, um mit ihm zu knutschen. Ich verdrehte die Augen. Wäre Seto jetzt hier, würde ich genau dasselbe tun. Sehnsüchtig sah ich auf seinen leeren Platz und seufzte. „Und Joey? Hattet ihr einen schönen Abend miteinander?“, fragte Yugi. Serenity unterbrach ihre Knutscherei und antwortete für mich. „Nein hatten sie nicht. Papa hat die beiden gestört und offensichtlich musste erst der Aussetzer verarbeitet werden.“ Ich wandte schnell ein, dass es trotzdem eine nette Geste von ihnen gewesen war und ich heute Abend mit Seto nochmal ein Gespräch führen...MUSSTE. Thea nickte. „Kaiba hat mir geschrieben...wusste gar nicht, dass er meine Nummer hat...er meinte, ich sollte überwachen, dass du mittags dein Bento isst. Du wärst fast schon magersüchtig...55kg? Das ist viel zu wenig, Joey!“   Grrr. Das gab es doch nicht. Musste der Kotzbrocken erzählen wie viel ich wog? Auch die anderen beschwerten sich lautstark über mein Gewicht und ich seufzte. „Thea überwacht mich doch jetzt, oder nicht? Ich hab sogar wieder Hunger...also. Alles wieder gut.“ Dies wurde nicht weiter kommentiert. Sie behandelten mich eher, wie eine tickende Zeitbombe...als könnte ich jederzeit wieder ausflippen. Nun...Recht hatten sie ja. Ein Aussetzer war nie vorhersehbar. Also packte ich mein Bento aus und aß, unter den strengen Blicken meiner Freunde und Serenity, mein Bento auf. Die restlichen Stunden verliefen ohne Zwischenfälle...aber der Abend und das damit verbundene Gespräch mit dem Eisprinzen, rückten immer mehr in Reichweite. Zum Glück, war heute Freitag und damit wieder Wochenende. Das hieß...Seto...rund um die Uhr. Vielleicht konnten wir dann ja auch mal wieder unseren geheimen Ort aufsuchen? Oh...ich hatte den ja noch gar nicht geputzt. Als wir endlich wieder nach Hause kamen, wurde ich immer unruhiger. Ich rief nach Seto, aber er antwortete nicht. War er überhaupt daheim? Maria lief mir über den Weg und meinte, dass er außer Haus war, aber bald nach Hause kommen würde. Ich nickte und bat sie um Putzsachen. Verdattert sah sie mich an und ich meinte, ich müsste einen Ort sauber machen. Mehr musste sie nicht wissen. „Stell einfach alles vor dieses Bild mit dem weißen Drachen, in der Eingangshalle, danke!“ Schnell lief ich nach oben und zog mir meine alten Sachen an. Unten wartete Maria bereits auf mich, neben ihr stand Mokuba. „Ich hab gehört, du willst den Geheimraum putzen? Will ich wissen wofür?“ Ich wich seinem Blick aus, aber er verstand mich trotzdem. Er öffnete mir, mit dem Code die Tür und ich ging hinein, um sauber zu machen. Ich brauchte nur eine halbe Stunde, dann ging ich wieder hinaus und direkt nach oben, in mein Zimmer. Ich holte saubere Kleidung und ging duschen. Mittendrin spürte ich einen Luftzug und erstarrte. Mein Hintern fror fast ab und ich wusste er sah meinen Körper nun, wie er ihn nicht sehen sollte. „Ich sagte ja, du wiegst zu wenig. Tut mir leid, wenn ich so rein platze... aber du brauchst jetzt andere Kleidung.“ Dann war er wieder draußen. Schnell duschte ich fertig und trocknete mich ab. Was hatte er denn da hingelegt? Einen...Anzug? Wofür? Ich zog ihn einfach mal an. Draußen wartete der Drachenkönig auf mich, ebenfalls gekleidet in einem schicken Anzug. In seiner rechten Hand hielt er einen großen Strauß mit roten Rosen. „Hier Hündchen. Die sind für dich.“ Er übergab mir den Blumenstrauß und ich konnte kaum meinen Mund zu bekommen. Er schenkte mir...Blumen? Und nicht irgendwelche...rote Rosen? War er krank? Oder hatte er irgendwas vor? Hatte er was angestellt? „Komm.“, sagte er und reichte mir seine Hand. Na da war ich aber gespannt...   Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)