Folgen eines Turniers von Alistor ================================================================================ Kapitel 35: ...ist Liebe ------------------------       Am Abend, nach der Veröffentlichung, Kaiba Villa, Esszimmer:   Serenitys Sicht:     „Auf Seto und Joey!“   „AUF SETO UND JOEY!“, riefen alle Anwesenden im Chor. Ich hatte gerade wieder Odeon angerufen, der per FaceTime mitfeierte. „Was für eine Vorstellung. Diese Hochzeit war das Schönste, was ich je gesehen hatte.“, schwärmte dieser. Da musste ich ihm zustimmen. Mein Herz klopfte immer noch wild, von diesem denkwürdigen Augenblick. Ich hoffte, es würde nun alles besser werden. Ich räusperte mich und schlug vor, daraus eine wundervolle, lange und romantische Fanfic zu schreiben. Dieser Vorschlag wurde sofort angenommen und in die Tat umgesetzt. Selbst Duke brachte Ideen mit ein, was mich ein wenig wunderte.     Am nächsten Tag, Charlies Sicht:     Gähnend kroch ich mehr an den Tisch, als das ich lief. Nikolas und die Kinder saßen bereits am Esstisch. Wir waren es gewohnt, sehr früh aufzustehen. Doch als Nikolas mich erblickte, zuckte er erschrocken zusammen und ließ den Schnuller unserer Tochter fallen. „Schatz...wie siehst du denn aus?“, fragte mich mein Göttergatte. „Was denn? Irgendwer muss doch die Drecksarbeit machen und diesen geilen...“ „Nicht vor den Kindern, Charlie. Was möchtest du frühstücken?“, unterbrach mich mein Mann, rollte mit den Augen und stellte mir einen Kaffee hin. „Hmmm, am Liebsten dich...ja, ja ist ja gut. Ich nehme Rührei, danke.“ „Was hast du da? Ist das der Artikel?“ Ich nickte und grinste zufrieden. Ich hatte es gerade an die Redaktion der Domino Times gemailt und würde bald in den Druck gehen. Sie hatten versprochen, es in die Morgenausgabe, auf die erste Seite zu platzieren. Hoffentlich schaffte es Kaiba noch, mich anzurufen, bevor er in die Schule fuhr.     Dukes Sicht:     Wir hatten noch bis spät in die Nacht gefeiert, auch wenn heute Schule war. Das Kaiba jemals so etwas machen würde, hatte mich verwundert. Allerdings rechnete ich ihm dies hoch an. Wäre ich nicht so ein Sturschädel gewesen, könnte ich nun an Serenitys Seite sein. Ich gähnte und streckte mich. Ich hatte vielleicht vier Stunden geschlafen, aber das war es wert gewesen. Nie hätte ich gedacht, dass in mir ein Schreiberling stecken würde. Doch meine Ideen waren fantasievoll, mysteriös und voller Geheimnisse, dass ich allgemein vorgeschlagen hatte, ein Buch zu schreiben. Da fiel mir ein... in einem Monat wollte meine Lieblingsautorin, ihr neuestes Buch „Du hast mein Leben verändert“ veröffentlichen und im Café um die Ecke, eine Signierstunde geben. Das musste ich Joey auch noch sagen, denn er liebte ihre Bücher, genauso wie ich. Durch mich war er erst auf den Geschmack gekommen. Ich schlenderte gemütlich in meine Küche und pfiff ein fröhliches Lied. Der Kaffee war schnell aufgesetzt und während mein Kaffee durchlief, holte ich die Zeitung von draußen. Ich war sicher...oh. Wow, dass würde ich mir einrahmen lassen. Grinsend ging ich wieder hinein, las die Zeitung und freute mich, auf die Schule.       Joeys Sicht:     Ich seufzte, als ich aufwachte und immer noch die Gefühle, die mir mein Mann gestern beschert hatte, spüren konnte. Oh was für eine Nacht. Der Eisprinz hatte mich über den Himmel hinaus katapultiert, so ein Genuss war es, sich von ihm lieben zu lassen. Wahrlich ganz anders, als vor unserem Geständnis. Wir hatten uns wahrhaft geliebt. Aber das ein Orgasmus so lange anhalten...konnte...oh. Erst jetzt spürte ich die geschickte Zunge an meiner Mitte, die die letzten Spuren meines Spermas, ableckte. „Hmmm, es gibt doch nichts besseres, als Proteine zum Frühstück. Oh... Guten Morgen, Joey.“ Ich lächelte meinen wundervollen Kühlschrank an, zog ihn zu mir und küsste seine Lippen. „Guten Morgen...“ „Ich bin aber noch nicht fertig mit dir, klar? Ich brauche unbedingt noch ein zweites...“, unterbrach er mich und strich leicht über meine Hüftknochen, ehe er wieder nach unten abtauchte. Was zum... „Hey, Eisfach! Moment mal. Wir müssen aufstehen und...“ „Das kann warten!“, meinte er, in einem äußerst gebieterischem Ton. „Aber...ich...Seto....“, stammelte ich, als er fortfuhr, mich zu bearbeiten, damit er sein zweites Frühstück genießen konnte.   ~   Böse sah ich den Typen an, der sich mein Drachengatte schimpfte. Wir saßen nun endlich am Tisch und frühstückten hastig, da er einfach nicht von mir abgelassen hatte und eine äußerst effektive Methode wusste, mich umzustimmen, wann immer ich aufstehen hatte wollen. Nun saß er mir gegenüber und tat, als ob er kein Wässerchen trüben konnte. Aber für mich schien es so, als sei ihm eine Sicherung durchgebrannt. Das wir uns unsere Liebe gestanden hatten, hieß nicht, dass er nun alles tun konnte, was er wollte und wann er es wollte. Lächelnd sah er mich an, äußerst zufrieden mit sich und der Welt und fragte mich doch allen Ernstes, ob ich ihm das Salz reichen konnte, denn das Frühstück wäre heute ein wenig fad.... Mein Essen...fad? Ich lächelte zurück, nahm das Salz und schraubte den Deckel fast ab, dann warf ich es ihm zu. Er hatte nicht gemerkt gehabt, was ich getan hatte und wunderte sich, dass als er es fing, der Deckel nun ganz abging und sich ein kleiner Hügel Salz, in seiner Schüssel türmte. Dem hatte ich die gehörig die Suppe versalzen...im wahrsten Sinne des Wortes. Wütend funkelte er mich an. „Was sollte das, Joey?“ Ich lächelte nur fortwährend zuckersüß und meinte, dass es nun wohl richtig gewürzt sei und er das nächste Mal, sein Frühstück selber machen konnte. Und zwar alle fünf! Mit einem Blick zu unseren Geschwistern, merkte ich, wie sie mich verwirrt anstarrten. „So Leute, wir müssen los. Ist schon spät.“, sagte ich und stand auf.   Ich machte mich auf, mein Bento einzupacken, als mein Eiszapfen, wutschnaubend an mir vorbei rauschte und zur Tür hinaus. Ich zuckte mit den Schultern und drehte mich um. Mokuba und Serenity sahen mich seltsam an. „Joey? Was ist da schon wieder zwischen euch? Habt ihr euch gestritten?“, fragte mein Schwager. Ich schnaubte. „Der Großkotz denkt wohl, er kann sich alles einfach so heraus nehmen und wenn ich nein sage, heißt es für IHN automatisch, ja...“ Ich stockte, denn es kam mir verdächtig so vor, als hätte das eben eine Frau gesagt und nicht ich. Ich schüttelte den Kopf und zögerte. Hatte ich etwa übertrieben? Hm, eigentlich hatte er mich ja nur verwöhnen wollen. Das musste dringend aufgeklärt werden. Da stampfte der Frostdrache wieder herein und wedelte mit einer Zeitung vor unserer Nase herum. „Da! Seht euch das an!“, fauchte er. Ich besah mir das Titelbild und lächelte. Was für ein Schnappschuss. „Was denn, Kühltruhe? Das ist doch ein perfektes Bild! Hach, das muss ich sofort...ich meine...ähm...Yoshi?“ „Ja Master Joseph?“ Yoshi war wieder einmal, aus dem nichts aufgetaucht. „Sie wissen schon...“, sagte ich. Der Butler nickte, nahm mir die Zeitung aus der Hand, ging seines Weges und...war auf einmal verschwunden. Seto allerdings starrte mich an, so kalt, dass ich anfing zu frieren. „Was?“, fragte ich. „Was sollte das? Zuerst das beim Frühstück und jetzt das? Was ist mit dir los? Bist du verrückt geworden?“, fauchte der Drache und ich bellte...äh zischte zurück, blieb leise, damit unsere Geschwister uns nicht hören konnten. „Ich sagte dreimal, dass ich aufstehen will und du hast dich einfach darüber hinweg gesetzt....das fand ich nicht schön und...“ „Du fandest es NICHT schön?“, begehrte er auf und die Temperatur sank in sekundenschnelle, auf Minus vierzig Grad. Ich schüttelte den Kopf. War ja klar, dass er sich nun in seiner Männlichkeit und seinem „Ich bin der perfekte Liebhaber“- Gequatsche gekränkt fühlte. Auch wenn ich zugeben musste, dass er wirklich fantastisch war. „Das was du getan hast, hat mir gefallen. Sehr sogar...aber ich hatte nein gesagt. Wieso wolltest du deinen Kopf unbedingt durchsetzen? Jetzt müssen wir uns abhetzen in die Schule zu kommen. Wirst du jetzt jedes Mal, wenn ich nein sage, trotzdem deinen Willen durchsetzen? Auch wenn es mich verletzen würde?“ Zum Glück wusste ich, dass er mich liebte, sonst wäre ich lauter geworden und hätte ihm eine reingehauen. Ich konnte aber nicht verhindern, dass mir die Tränen in die Augen stiegen und wandte mich daher von ihm ab. „Joey...das...das wollte ich doch gar nicht. Ich wollte dich nur verwöhnen und wenn du schon mal so da liegst...kann ich einfach nicht widerstehen. Ich bin süchtig nach dir.“, hauchte er mir entgegen und nahm mich in den Arm. Ich seufzte kurz. „Dann...lass uns noch mehr miteinander reden, ja?“ „Gute Idee....ja lass uns das tun...Joey? Wir müssten zuerst noch in mein Arbeitszimmer. Wegen der Schule, mach dir keine Sorgen. Wir könnten, da wir beide in meiner Firma arbeiten, ein Meeting vorschieben. Komm, ich muss mit dem Journalisten sprechen, der diesen Artikel geschrieben hat...“ Hä? Er kannte den... „Etwa Charlie?“ Seto nickte. „Genau der.“ Wir gingen in sein Arbeitszimmer und schnell hatte er die Nummer gewählt und den Lautsprecher angemacht.   „Blade?“ „Musstest du unbedingt dieses Bild nehmen?“ „Ah. Moment. Ich nehme an, Sie wollten meinen Mann sprechen. Charlie? Telefon. Ich glaube dein Kumpel ist dran.“ Seto knurrte, als er so betitelt wurde. Ich stutze und fragte ihn leise, seit wann Charlies Familie hier war. „Er hat, so weit ich weiß, vor einigen Wochen hier ein Haus gekauft. Vielleicht ist seine Familie endlich auch hier her gekommen, dass weiß ich aber nicht. Wieso?“ Ich lächelte ihn bittend an. „Dann könnten wir doch mal einen Paar-Abend machen. Mit zwei schwulen Pärchen, dass stelle ich mir lustig vor...nicht?“ Der Eisschrank blitzte mich gefährlich an. „Nein. Kein Paar-Abend!“, meinte er frostig und ich schob schmollend die Unterlippe vor. Dann ertönte Charlies Stimme. Hoffentlich hatte er gehört, was ich gerade gesagt hatte. „Hey, Kaiba. Einen schönen guten Morgen, mein...Freund. Ich habe gehört, du bist nicht zufrieden mit der Auswahl des Titelbildes? Und der Text? Und was hörte ich da von einem Paar-Abend? Wir kommen gerne.“ „Das ist wohl etwas übertrieben, findest du nicht?“ Das andere ignorierte er einfach. „Was? Wieso denn? Es zeigt eure unfassbar starke, emotionale, unüberwindbare, und...“ „Ihr Journalisten seid einfach nicht mehr normal...“ „...tiefgreifende, Liebe. Das hat einfach danach geschrien, euren besonderen Moment festzuhalten. Außerdem solltest du es ja nicht wagen, mich mit den Fußvolk der Presse zu vergleichen. Mein Stil ist unvergleichlich und es sollte dir eine Ehre sein, dass ich mir diese Mühe, überhaupt gemacht habe. Dafür ist fast die ganze Nacht drauf gegangen. Ach, ich muss los, Kaiba. Ich habe vor, euch für eine besondere Nominierung vorzuschlagen. Grüß Joey und deine Familie von mir.“ Er wartete gar keine Erwiderung ab, sondern legte einfach auf. Er schien sehr aufgeregt zu sein und ich fragte mich, warum. Seto sah mich resigniert an und fragte mich, ob wir nicht wieder ins Bett gehen könnten. Ich schmunzelte und meinte, wir sollten erstmal unser Meeting abhalten, in der Firma. Er nickte und meinte, dass das mit dem Meeting nicht erfunden war.   ~   Wir waren wir erst zur Kaiba Corporation gefahren und ich war das erste Mal, bei so einem dabei. Allerdings war es nur ein Meeting, mit seinen Anwälten. „Was sagst du dazu, Dad?“, fragte die Kühltruhe. Alle anderen sahen ihn gespannt an und er schüttelte den Kopf. Er hatte ebenso gelesen, was in der Zeitung gestanden hatte und sah kalt auf diesen Artikel. Offenbar gab es nichts mehr, was ihn mit seinem Vater verband. „Nun, mit einem Anteil von 10% würde ich mich nicht zufrieden geben, immerhin will Max, euer Leben vermarkten. Selbst bei 50% nicht.“ Seto nickte und überlegte weiter. „Ist das nicht eventuell gefährlich, wenn wir noch mehr im Fokus stehen?“, fragte ich unsicher. Wollte ich überhaupt, mein Leben mit dem Schnösel vermarkten? „Ich denke, wir brauchen noch mehr Bedenkzeit. Das Pegasus jetzt schon mit der Produktion anfangen will, obwohl er noch nicht einmal unser Einverständnis hat und zumindest ein genaues ein Konzept feststeht... Das kommt mir seltsam vor.“   Wir stimmten ihm zu und die Runde löste sich auf. Während Dad mit den anderen noch diskutierte, gingen wir in Setos Büro. Ich sah aus dem Fenster, auf die kleinen Menschen, die dort umhergingen und hörte dann ein leises Klicken. Ich verdrehte die Augen. „Hast du immer noch nicht genug Proteine?“, fragte ich, mit brennenden Wangen, als ich mir vorstellte, wie er mich stattdessen, am Fenster nahm... Dann spürte ich seine Brust an meinem Rücken und wie er mich mit seinem Körper, an die Scheibe presste. Ich fühlte seine Härte, die er verlangend an meinem Hintern rieb. „Joey...“, raunte er mir zu. „Ich brauche dich jetzt.“ Ich drehte mich, schwer atmend zu ihm und und packte sein Gesicht. Ich zog ihn zu mir und küsste ihn wild, was er, nicht minder heftig erwiderte. Er drückte mich wieder an die Scheibe, nun rieben sich unsere Erregungen aneinander und wir stöhnten haltlos auf. Schon spürte ich seine Hände an meiner Hose, die sie ungeduldig öffneten und hinunter schob. Sanft berührte er mich dort, an meiner intimsten Stelle, ich stöhnte lauter, brach den Kuss ab und rief ihm zu, dass ich ihn liebte. „Joey...mir...mir geht es ähnlich...“ Ein Anfang. Ich würde ihn schon noch dazu bringen, es laut auszusprechen. Schnell hatte er seine Hose geöffnet, meine ganz ausgezogen, hob mich an der Hüfte hoch und versenkte sich in mir. Moment...das war...war das nicht zu schnell? Ich wollte ihn doch noch... „AAAHHHH, SETO!“, schrie ich voller Verlangen auf und schlang meine Beine um ihn, als er anfing, in mich zu stoßen. Nicht sanft, sondern fordernd und unkontrolliert. Er starrte mich an, stieß härter in mich und genoss es, wie ich ihn anflehte. Mein starker Eisdrache. Er beugte sich vor, nahm eine Brustwarze in den Mund und saugte daran, seine Hände wanderten abwechselnd von der Hüfte zu meinem Hintern, packten ihn fester und er schob ihn noch etwas auseinander. Ich stöhnte laut seinen Namen. In mir kribbelte alles und ich hielt es kaum noch aus. Er fühlte sich in mir so fantastisch an. „Seto...bitte. Zeig mir...zeig...ahhhh, mir dass du mich liebst. Härter...bitte!“ Er lachte heiser. „Du willst dass ich es dir zeige?“ „Ja...bitte.“, flehte ich. Sämtliche Worte blieben mir im Hals stecken, als er anfing, alles zu geben. Er erhöhte sein Tempo, stieß hart in mich und stieß Laute der Verzückung aus. „Joey...ich...ich bin...bin so...in dich verliebt...“, keuchte er mir ins Ohr und in dem Moment kam ich, schreiend, riss meinen Mann mit, der ebenfalls in Ekstase erbebte.   ~   Die Schule ließen wir dann doch ganz ausfallen und...arbeiteten...an...unserer Arbeit! Jedoch hatte mein Mann heute noch einen Termin bei seiner Psychologin. „Darf ich heute mitkommen, Liebling?“, fragte ich ihn und er zuckte die Schultern. „Wenn du unbedingt willst...“     Wir gingen gemeinsam rein und setzten uns. Erstaunt wurden wir gemustert. „Mr. Kaiba...Joey...“ „Dr. Han..“ „Hi Ryo.“, sagten wir und ich kuschelte mich an meinen geliebten Ehemann. „Sie beide,...haben doch nicht etwa..“ Ich lachte und nickte. Mein Frostdrache räusperte sich laut und ich erklärte ihr, was sich zugetragen hatte. „Er hat gesagt, dass er mich liebt.“ Sie stand auf, reckte ihre Faust in die Luft und grinste breit. „JAAA! OH. MEIN. GOTT! SIE HABEN ES GETAN!!! YEAH!“ Dann wurde ihr Blick wieder neutral und sie setzte sich wieder. „Glückwunsch, die Herren Kaiba. Ich freue mich zu sehen, wie glücklich Sie beide nun sind. Wollen Sie mir davon erzählen?“ „Haben Sie keinen Fernseher? Oder lesen Sie keine Zeitung?“ „Natürlich schaue ich und lese Zeitung und ich habe beides überaus genossen.“, grinste Dr. Han. „Aber ich möchte Ihre Sicht der Dinge gerne hören!“ „Ach? Ich denke, dass sollten wir nicht tun.“, meinte der arktische Eiskübel und verschränke seine Arme. Ryo lächelte nur, nahm die Zeitung von heute Morgen in die Hand und las laut vor.     Die spektakulärste Filmvorführung aller Zeiten   Gestern Nachmittag hatte Seto Kaiba, reichster Mann Japans und CEO der Kaiba Corporation, überraschenderweise, den Film seiner Hochzeit, weltweit veröffentlicht. Sein Mann wusste nichts davon und hatte die ganze Zeit, Tränen der Rührung in seinen Augen und sah seinen Mann, hoffnungslos verliebt an. Wir dürfen behaupten, dass es der schönste Kuss aller Zeiten war, den die beiden, an ihrem Hochzeitstag ausgetauscht hatten. Noch am Abend kamen zahlreiche Anrufe ein, die Menschen waren völlig aus dem Häuschen und einer der Konkurrenten der Kaiba Corporation hatte sogar angeboten, sein Sortiment zu erweitern und nun Merchandising von den beiden herzustellen und vor allem, den weiblichen Fans, zum Kauf anzubieten. „Nicht nur gut fürs Geschäft, sondern auch für das Herz.“, meinte der Inhaber der Industrial Illusions, Maximillian Pegasus, der sich auf gute Zusammenarbeit, mit den beiden freut und förmlich geschmolzen war, als er den Film angesehen hatte. „Wahrlich ein ultimativer Liebesbeweis. Ich wünschte nur, die beiden hätten damals schon, ihre Hochzeit öffentlich gemacht. Die beiden sind so zuckersüß zusammen.“, meinte Pegasus schwärmend. Auf die Frage, ob er jetzt keinen Groll mehr gegen Seto Kaiba hege, meinte er folgendes: „Nun, ich hatte nie einen Groll gehegt. Ich mochte ihn von Anfang an. Ein zäher Bursche und eine enorme Willenskraft. Hahahaha. Ja aber nun habe ich noch eine andere Information für Sie. Joey Kaibas Großvater hatte damals diese Hochzeit großzügig unterstützt und wie ich Ihnen bedauerlicherweise mitteilen muss, hat ihn die Veröffentlichung derart gerührt, dass er gestern noch, mit einem Herzinfarkt, ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Es geht ihm aber gut und er hofft auf viele Urenkel, von den beiden, wie er mir vertraulich mitgeteilt hatte.“     Ryo legte die Zeitung beiseite und sah uns lächelnd an. „Merchandising? Ich hoffe Sie haben das Einverständnis dafür gegeben, dann würde ich mich freuen und auch welches kaufen. Ehrlich gesagt...bin ich ein großer Fan von Ihnen beiden.“ Seto sah sie finster an, schüttelte den Kopf und zauberte eine...CD aus seiner Tasche. „Wir wurden nicht mal gefragt und es ist auch noch nicht sicher, ob wir das überhaupt genehmigen. Aber...das hier. Für Sie. Als Dank, dass sie uns in den Arsch getreten haben. Ms. Jay bekommt auch eine.“ „Was...ist das etwa... der Film der Hochzeit?“, fragte sie ehrfürchtig, nahm sie entgegen und hielt sie hoch, wie einen Schatz. „Und was ist dran an den vielen Urenkeln?“ Seto zuckte zusammen und ich sah beschämt auf den Boden. „Wir sind viel zu jung dafür, Ryo. Vielleicht später...“ Sie nickte verständnisvoll. „Da hast du Recht, Joey. Lasst euch Zeit und entfaltet erstmal eure Liebe zueinander. Nun...es gibt aber noch eine Sache, die ich mit Ihnen besprechen muss, die Herren Kaiba.“ Oh oh. Ich schluckte und erinnerte mich, was ich ihr versehentlich erzählt hatte. „Mr. Kaiba. Sie haben also Joey schon mal, nicht seinem Stand entsprechend behandelt, sondern wurden handgreiflich?“ Kalt sah er sie an und bejahte es. „Es war noch am Anfang, einmal, da hatten wir uns nicht sehr gut verstanden und ich hatte es nur getan...weil... ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Doch als ich herausfand, was seine Mutter getan hatte, habe ich es nicht mehr gemacht. Ich schäme mich zutiefst für mein unreifes Verhalten und meine Sturheit. Joey? Verzeih mir. Ich hätte das nie tun sollen.“ Ich winkte ab. „Ich habe dich bis zum letzten provoziert. Wir haben beide nicht zusammen gearbeitet, sondern nur stur gegeneinander. Verzeih mir, mein unmögliches Handeln, dann verzeihe ich selbstverständlich dir. Ich liebe dich doch, mein Eisberg.“ Ryo nickte. „Gut. Auch wenn ich nicht hundertprozentig zufrieden bin, lasse ich das ausnahmsweise durchgehen. Wir sollten nun, mit einer Paartherapie weiter machen.“   ~   Wir hatten sonst nur etwas geplaudert und schneller als uns allen lieb war, außer bei Seto, verging die Stunde sehr schnell. Wir saßen schon in der Limousine, als mein Handy klingelte. Ich nahm ab und schaltete gleich auf Lautsprecher. Dad war dran und fragte mich, ob wir Ruby besuchen wollten. Immerhin hatte er doch einen Herzinfarkt gehabt. „Dad...bist du dir sicher, dass du das tun willst?“, fragte der Eisprinz skeptisch. „Welches Licht würde es auf dich, eigentlich uns alle werfen, wenn wir meinen Vater NICHT besuchen kommen? Max hat in der Zeitung gesagt, das er im Krankenhaus liegt UND eure Hochzeit großzügig unterstützt hat. Das bedeutet für uns, wir müssen uns da sehen lassen um den Schein zu wahren.“ Da hatte er nicht ganz unrecht. Wir mussten ihn besuchen. Ich nickte meinem Ehemann zu. „Also gut. Wir treffen uns in der Villa, ziehen uns was schickes an und besuchen ihn.   ~   Langsam gingen wir die Gänge des Krankenhauses entlang und mir fiel es immer schwerer. Meine Beine waren schwer wie Blei und ich musste mich zusammen reißen, nicht umzukehren und davon zu laufen. Ich war nicht der einzige, der ein mulmiges Gefühl hatte. Dad stand schon der Schweiß auf der Stirn und seine Hände zitterten. Setos Mundwinkel hingen im Keller und eisig blitzte er jeden an, der sich wagte, uns anzusehen. Mokuba strich mir beruhigend über den Arm und meine kleine Schwester tat dasselbe bei Dad. Vor dem Zimmer, in dem mein Großvater liegen sollte, trafen wir auf einen Mann, der ein bisschen kleiner war, als ich, mit weiß-grauen Haaren, der einen kleinen Jungen auf dem Arm trug. Neben ihm stand ein Kinderwagen und als er uns sah, lächelte er. „Hallo zusammen. Ihr müsst die Familie Kaiba/Wheeler sein. Charlie hat schon viel von euch erzählt. Er ist gerade da drin und macht ein Exklusiv Interview mit Rubeus Wheeler. Wir müssen also noch ein bisschen warten, bis er fertig ist. Charlie mag es gar nicht, bei sowas gestört zu werden.“ Wir alle starrten ihn nur verwirrt an. Dann schüttelte er lachend seinen Kopf. „Oh...wo sind nur meine Manieren. Ich bin Nikolas Blade. Charlies Ehemann. Ich hörte, wir sind bei euch zu einem Pärchenabend eingeladen? Ich habe hier nur noch keinen guten Babysitter gefunden. Wenn ich jemanden finde, dem ich meine Schätze anvertrauen kann, kommen wir auf euer Angebot gerne zurück.“, sagte er fröhlich. Seto knirschte mit den Zähnen, sagte aber nichts dazu. Vielleicht bekam ich ja doch noch meinen Pärchenabend. „Nun, ich denke, dass lässt sich alles klären. Ich kenne drei junge Damen, die entzückt wären, sich um die beiden zu kümmern. Die Dienstmädchen im Hause Kaiba, lieben Kinder. So müsstest du sie auch nicht zu jemanden bringen, sondern du nimmst sie einfach mit. Sie sind dann in einem Raum, in der Nähe, so kannst du auch immer kontrollieren, ob alles in Ordnung ist.“, sagte Dad, der zu Eis gefror und Nikolas strahlte. „Das ist ja eine fantastische Idee.“ Wir hörten Charlie aus dem Zimmer, seinen Mann rufen und eilig drückte er mir seinen Sohn auf den Arm. „Ich bin sicher, du passt gut auf ihn auf, während ich in dem Zimmer bin. Aleu schläft im Kinderwagen, dass dürfte also auch kein Problem sein.“ Und schon war er verschwunden und ich hatte einen total niedlichen Jungen im Arm, der mich mit seinen großen Augen, scheu ansah. Man...war der süß. Ich lächelte ihn liebevoll an und das ließ das Eis bei ihm schmelzen und er lächelte kurz zurück. Ich fragte ihn sanft, wie sein Name wäre und mit einer zuckersüßen Kinderstimme antwortete er mir. „Nikolei.“ Awwwwhhh! Ich schmolz schon fast und überlegte mir, ob es wirklich noch zu früh wäre, schon Kinder zu haben. Mein Blick kam auf meinen Frostdrachen, der mich warnend ansah. Ich lächelte ihn an, ließ meine Augen glücklich strahlen und flüsterte ihm ein „Bitte!“ zu. Er schüttelte vehement den Kopf und zischte ein „Vergiss es!“ Das brachte den Kleinen zum weinen und ich wandte mich von dem bösen, fauchenden Drachen ab, der Kinder erschreckte und sie zum weinen brachte. „Schhh, alles gut, Nikolei. Joey ist doch da. Der böse, böse Eisklotz wird dich nicht mehr erschrecken.“   Einige Minuten später, kam Nikolas wieder heraus und nahm mir, sehr zu meinem Bedauern, den Kleinen wieder ab. „Ihr könnt jetzt rein, Charlie ist fertig. Wir sehen uns bestimmt bald wieder. Einen schönen Tag euch noch.“, meinte er und ging, mit seinen Kinder davon. Nikolei wollte unbedingt den Kinderwagen von seiner Schwester schieben, schaffte es aber nicht ganz. Erst mit der Hilfe seines Vaters gelang es ihm. Darüber musste ich schmunzeln und eine wunderbare Wärme breitete sich in meinem Herzen aus. Es konnte ja nicht schaden, dem Waisenhaus einen Besuch abzustatten und zu schauen, ob da Kinder wären, die zu uns passten. Doch die Kühltruhe musste was ahnen, denn er nahm meine Hand und drückte sie, etwas fester. „Wir werden nach dem Besuch ein Gespräch führen, Ehemann. Es wird nicht gerade lustig werden, also stell dich darauf ein.“, zischte er mir zu und öffnete die Türe.   Ruby trug seine Haare offen, über die Schulter gelegt und starrte Charlie grimmig an. „Vielen Dank für das Interview Mr. Wheeler – Mc. Lime. Oh, da kommt ja schon Ihre Familie. Ich hoffe, Sie sind schlau genug, zu wissen, WAS Sie jetzt tun.“, sagte Charlie kalt, lächelte uns entgegen und fragte, wie es uns ging. „Den „Umständen“ entsprechend, Blade. Danke der Nachfrage. Und wie geht es dir und deiner...Familie?“ Charlie grinste und in seinen hellgrünen Augen funkelte es vergnügt. „Gut, gut. Mein Mann ist von der Idee eines Pärchenabends mehr als begeistert. Gut nur, dass eure Dienstmädchen Kinder mögen.“ Dann klopfte er dem Frostdrachen kameradschaftlich auf die Schulter, die linke wohlgemerkt, was ihn schmerzhaft aufstöhnen ließ. Er verabschiedete sich und folgte dem Beispiel seines Mannes. Dann waren wir mit Ruby alleine. Er hatte uns genaustens beobachtet, seine goldenen Augen betrachteten lauernd unsere Gestik und Mimik. Doch er entspannte sich recht schnell und grinste. „Tja, da habe ich wohl verloren, was? Euer Freund hier hat mich damit gezwungen, meinen Plan gegen euch, aufzugeben. Ich...au....“ Zischend zog er die Luft ein. Er musste Schmerzen haben, denn er fasste sich an sein Herz. „Auch nicht mehr der Jüngste, was?“, fragte Seto und bedachte ihn mit einem geringschätzigen Blick. Doch Ruby grinste weiterhin. „Ich musste gestern mein Testament erneuern, denn anscheinend habe ich nicht nur einen Herzinfarkt gehabt, sondern bin ernsthaft Herzkrank. Wenn man so nah am Tod steht, denkt man anders über das Leben, Junge. Also...Jason.“ Dad hatte die Lippen fest zusammen gepresst und starrte seinen Vater zornig an. „Du wirst fast mein gesamtes Geld bekommen. Einen geringen Teil werden zwei meiner Angestellten erben. Ryna McBreasts und Sundra Sunday. Die zwei bekommen auch noch ein, zwei Häuser. Joseph vermache ich meine Casinos, ein Ferienhaus, etwas außerhalb und Serenity meine Hotels und eine private Insel, in der Nähe von Kalifornien. Was ihr damit macht, ist eure Sache. Die Frage ist nur, wer möchte meine Steinsammlung und das Gold, was ich geschürft habe, erben? Oder soll ich es unter euch aufteilen?“ Mein Mann hob skeptisch eine Augenbraue. „Wie jetzt? Sie verteilen schon alles? Was ist mit Pegasus?“ Doch angesprochener sah jeden von uns milde an und zuckte mit den Schultern. „Er hat genug. Ich denke aber er hat euch schon erzählt, dass ich mir noch Urenkel wünsche? Ich habe beschlossen, meine restliche Lebenszeit hier in Japan zu verbringen und meine Enkel und Urenkel aufwachsen zu sehen. Wenn auch nur aus Entfernung.“   Wir blieben nicht lange, ich hatte mich für die Sammlung und das Gold ausgesprochen und Ruby hatte es sich aufgeschrieben. Kaum waren aus dem Krankenhaus draußen, erwartete uns schon Max. „Hey ihr. Na? Habt ihr Onkelchen besucht?“ „Was machst du hier? Das du es wagst...“, knurrte Seto, doch Max hob beschwichtigend seine Arme. „Nicht doch. Immerhin habe ich Onkelchen dazu gebracht, über seine Racheaktion nochmal nachzudenken. Apropos nachdenken. Habt ihr schon über meinen Plan nachgedacht?“ „Im Moment werden wir eine Produktion von Merchandising nicht gestatten.“, sagte mein arktischer Eisregen und zerrte mich zur Limousine.   ~   Schweigend waren wir nach Hause gekommen und ich hoffte, an dem Gespräch vorbei kommen zu können, welches mein eisiger Schnösel mit mir führen wollte. Wir gingen ins Haus und ich verdrückte mich sofort in die Küche, um das Essen zu kochen. Ich konzentrierte mich nur darauf und aß kaum etwas, solche Angst hatte ich, was mein Mann sagen würde. Nach dem Essen trödelte ich mit dem Abräumen, doch er rief die Dienstmädchen, die mir die Arbeit abnahmen und sah mich herausfordernd an. „Komm Joey. Wir müssen uns unterhalten.“ Langsam ging ich mit ihm die Treppen nach oben und zögerte den Moment so lange hinaus, wie ich konnte. Doch kaum waren wir in seinem Zimmer angekommen, donnerte er schon drauf los. „Himmel, Joey! Du bist gerade mal 17 Jahre alt und willst uns jetzt schon, nach ein paar Monaten Ehe, mit Kindern belasten! Ich verstehe, dass du Kinder willst. Das tue ich. Ich habe auch nichts dagegen, in ein paar Jahren. Wir sollten uns erstmal darauf konzentrieren, die Schule zu beenden. Arbeite ein bisschen mit in meiner Firma. Tob dich aus, für Kinder tolle Spiele mit zu entwickeln. Dann, aber erst dann können wir uns überlegen, ob wir vielleicht schon bereit sind, welche zu adoptieren.“ Ich schwieg nur. Ließ ihn reden. Tränen stiegen mir in die Augen und ich musste mich echt zurück halten, nicht zu einem Wasserfall zu mutieren. Er empfand Kinder als Belastung? Wenn wir zu lange warten würden, würde er bestimmt nicht mehr wollen und meinen, dass wir zu alt dafür wären. Das bedeutete für mich, dass ich wohl nie in diesen Genuss kommen würde. Ich schluckte all meine Traurigkeit darüber hinunter und nickte. Hoffentlich klappte es mit einem neutralen Gesichtsausdruck. Über Aussetzer zu diskutieren, dass schaffte ich heute nicht mehr, ohne sein Zimmer unter Tränenwasser zu setzten. „Ja, du hast Recht. Entschuldige, Seto. Das wird nicht mehr vorkommen.“, sagte ich tonlos und stand auf, lächelte ein falsches Lächeln und fragte, ob er müde wäre. „Ja ich bin müde. Der Tag war ja auch anstrengend genug. Aber ich glaube nicht, dass wir hier schon fertig sind, Joey.“ Verdammt. Ich seufzte tief, setzte mich wieder und versuchte, mit atmen meine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. Er kniete sich vor mich, suchte meinen Blick, aber ich wich diesem aus. „Ich brauche eine Pause. Ich muss...“ „Du musst deinen Gefühlen endlich freien Lauf lassen, mein Hündchen. Schreie, weine, zerschmettere irgendwas, aber tu nicht so unbeteiligt. Ich sehe doch, wie traurig du darüber...oh, also ein Aussetzer, ja?“ Mist, verdammter. „Das ist ja schon etwas her, seit dem letzten. Los. Sag was dazu.“ Erwartungsvoll sah er mich an, nahm meine Hände in seine und streichelte sie sanft. Das brachte das Fass zum überlaufen und ich konnte es nicht mehr unterdrücken. Ich löste meine Hände von seinen, versuchte die ersten Tränen noch abzuwischen, aber da ich nicht aufhören konnte, ließ ich es einfach. Seto setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Ich krallte mich in seinen teuren Anzug und weinte laut, trommelte an seine Brust und schrie.       Setos Sicht:     Er weinte und schrie, krallte sich erst an mir fest, dann schlug er mich auf meine Brust. Ich hatte nicht erwartet, dass es so schlimm wäre. Dass es ihn so quälte, bereitete mir fast schon körperliche Schmerzen. Ich wollte nicht, dass es ihm so weh tat. Doch ich musste ihm vor Augen führen, welche Risiken wir damit eingehen würden. „Joey? Schatz... wir werden garantiert welche adoptieren. Darauf gebe ich dir mein Wort und wenn du willst, werde ich dies auch vertraglich aufsetzen, unterschreiben und notariell beglaubigen lassen. Nur nicht gerade jetzt. Deine Mutter ist noch da draußen. Was denkst du, tut sie, wenn wir jetzt Zuwachs bekommen?“ Er zuckte erschrocken zusammen, seine Augen waren weit aufgerissen und in seinem Kopf mussten gerade Horrorszenarien abgehen. Ich berührte zart seine Wange und er schmiegte sich sofort an meine Hand. „Genau das. Also bitte. Lass uns noch warten. Du wirst sehen, die Zeit wird im Flug vergehen, deine Mutter wandert hinter Gitter und mit Ruby und selbst Pegasus, werden wir auch fertig. Dann können wir endlich in Ruhe zusammen leben und unsere...ähm... alles genießen.“       Joeys Sicht:     Ich fing an zu zittern und schluchzte erneut auf. Nein. Nie würde ich meine zukünftigen Kinder, in die Arme meiner grausamen Mutter treiben. NIE! Nicht bevor wir vor ihr sicher wären. Nun kam mir das ganze Ausmaß überhaupt in den Sinn und ich krallte meine Hände schmerzhaft in meine Beine, versuchte die Erinnerungen, die mich gnadenlos überrollten, zu überstehen, denn unterdrücken, dass schaffte ich nicht. Ich sah meine Kinder, wie mich früher, die Arme um den Kopf geschlungen, zitternd vor Angst in eine Ecke verzogen. All das, was sie getan hatte, um meine Seele zu zerfetzen... Dann flutete eine bekannte Hitze meinen Körper, die Erinnerungen verblassten und ich sah wieder, dass ich in Setos Zimmer, auf dem Bett saß...nein. Ich lag in den Armen von meinem Mann, der mich zärtlich küsste und liebevoll durch mein Haar strich. Seine sanften Worte hüllten mich ein und ich fühlte mich sicher. Ich war so froh, dass ich ihn hatte. „Sie kann dir nicht mehr weh tun. Ich bin hier, bei dir und beschütze dich, mein Hündchen.“ Ich drängte mich näher an meinen Drachengatten und legte mein Gesicht an seinen Hals. Er war so schön warm, seine Haut so weich und ich fühlte seinen Puls, der ruhig und doch fest schlug. Ich küsste ihm seinen Hals und murmelte vor mich hin. „Ich liebe dich, Seto. Ich liebe dich so sehr. Ich könnte das alles nicht ohne dich schaffen. Du bist mein Rettungsanker, meine Hoffnung. Ich liebe dich!“ Ich wiederholte diese Worte, wie ein Mantra. Es beruhigte mich zusehends und war nach kurzer Zeit, bereits eingeschlafen.     ~   Tage, sogar Wochen vergingen, in denen nichts, rein gar nichts passierte. Nun gut, etwas schon. Ryou war verdächtig oft zu Besuch und verbarrikadierte sich zu Serenity ins Zimmer. Was auch immer die beiden machten, es konnte sich nur um Fanfics handeln. Doch dann, am Freitag, einem Tag vor Serenitys Geburtstag, saßen wir gerade die letzten zwei Stunden in der Schule ab, als sich die Lehrerin, die Japanisch und japanische Geschichte unterrichtete, sammelte und uns alle anstrahlte. „Ihr Lieben. Die Sommerferien rücken immer näher und nun, wo wir mal ein bisschen Luft haben und nur einmal die Woche ein großer Test ansteht, wollte ich mit euch das Schulfest besprechen. Es wird am Samstag, den 25 Juli stattfinden und wir haben nur drei Wochen für die Vorbereitungen. Die anderen Klassen haben sich bereits geeinigt, was sie machen werden. Es wird verschiedene Stände geben, wo man Spiele spielen kann und einige, die Kleinigkeiten zu essen anbieten werden. Nur unsere Klasse wir dieses Jahr etwas aufführen. Nur eine Kleinigkeit. Es stehen drei verschiedene kurze Stücke zur Auswahl. Wir werden auslosen. Erstens, Rapunzel, zweitens, Die Schöne und das Biest und drittens, die Eiskönigin. Bitte schreibt eure Wahl auf Zettel, faltet sie und dann wird Ms. Gardner alle einsammeln.“ Wie bitte? Ein Theaterstück? Es mussten alle mitmachen? Ich lugte zu meinem Eiskönig und grinste. Meine Wahl würde auf die der Eiskönigin fallen und hoffte, er würde sie spielen müssen. Er aber starrte die Lehrerin in Grund und Boden, was sie versuchte, zu ignorieren. Ich meldete mich, denn dies hatte in mir eine Frage aufgeworfen, die ich unbedingt beantwortet haben musste...MUSSTE! „Oh, ja Mr. Wee...äh Mr. Kaiba?“ „Ich finde Ihre Idee super. Aber wäre es denn nicht noch schöner, wenn wir es zu einem...“ Ich sah zum Schneedrachen und grinste. „...Musical machen würden. Ich würde so gerne dabei singen.“ Mein Mann stand ruckartig auf und zischte mich an, dass er weder in so etwas mitspielen, noch singen würde.   „Oh, Babe. Warum nicht?“ Ein paar Mädchen fingen an, zu kichern. „Nun, mein lieber Ehemann. Wir werden beide nicht mitspielen können, denn wir haben an dem Tag einen wichtigen Vertragsabschluss in unserer Firma. Tut mir leid...Babe.“, spie er mir kalt entgegen. „Aber...was? Nein, das kann nicht dein ernst sein.“ „Mr. Kaiba, Sie sollten doch wissen, dass die Teilnahme am Schulfest, für jeden Pflicht ist. Das hier ist Ihr letztes Jahr an der Domino High und... bitte. Sie würden schon alleine Ihrem Mann eine Freude bereiten.“, strahlte sie. Er verdrehte die Augen. „Gut. Dann aber NUR, wenn wir NICHT singen. Ich bin für die Schöne und das Biest und schlage meinen Mann als das Biest vor.“ Wütend sah ich ihn von der Seite an. Ein Biest? Ich? „Nun, das Los entscheidet. Würden Sie nun bitte ihren Zettel hier hineinwerfen.“, bat sie ihn. Thea stand mit einem Hut vor ihm und er warf den beschriebenen Zettel achtlos hinein. „Montag werde ich euch verkünden, welches Stück wir spielen werden.“ Dann widmete sie sich wieder der japanischen Geschichte zu und teilte uns beiläufig mit, das nächste Woche darüber ein Test geschrieben werden würde. Ich stöhnte auf. Noch ein Test. Wir hatten doch gerade erst einen in Mathe gehabt.   Die restliche Zeit verging schnell, schrieben wir uns doch auf, was wir zu lernen hatten. Dann war endlich Wochenende und wir mussten noch für morgen, die Geburtstagsfeier für meine Schwester vorbereiten. Ruby und auch Pegasus waren im Moment nicht sehr Kontaktfreudig und wir waren froh darüber. Da kam Serenity gerade freudestrahlend aus ihrer Klasse. „Na Leute? Hi mein Schatz.“, sagte sie und küsste Tristan. Der war immer noch im siebten Himmel und küsste sie ebenso zärtlich zurück. Duke verzog das Gesicht, sah dann woandershin. „Also, morgen habe ich Geburtstag. Wir feiern bei mir. Habt ihr Wünsche?“     Tbc... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)