Das Portal nach Mittelerde von NaomiUchiha (Portalwelten) ================================================================================ Prolog: Prolog -------------- Nur wenigen Menschen dieser Welt ist es vergönnt, jemals Portale zu finden. Nur Menschen die offen für alles sind, offen für jede noch so ungläubige Meinung, nur denen wird es gelingen Portale zu finden. Portale sind etwas sehr magisches. Sie haben die Fähigkeit, eine Verbindung zwischen fernen Dimensionen zu schaffen. Verbindungen zu Welten, die abertausende von Lichtjahren entfernt sind. Aber was bedeutet das schon. Die Menschen vom Planeten Erde haben dieser Distanz einen Na-men gegeben, vielleicht nennen es Lebewesen von einer fernen Galaxie ja ganz anders. Nun, es gibt nicht viele die so denken, aber diese Buchreihe erzählt von den Abenteuern jener, die diese Art zu denken vertreten, somit die einmalige Chance hat-ten, ein Portal zu finden und den Mut dazu hatten sich hindurch zu wagen…     Es war ein warmer Frühlingsabend. Eine kühle Brise wehte über die mit Gänseblümchen überfüllten Wiesen. Der Sommer rückte näher und die Luft wurde spürbar milder. Die Sonne tränkte trotz der eher späten Tageszeit die Landschaft noch immer in stolzes Gold. Feierabendverkehr brauste die Strassen des eigentlich doch ziemlich kleinen Dörfchens entlang und erfüllte die Luft mit einem Brummen. Auch Stimmen mehrerer Menschen waren zu hören, denn in der Nähe befand sich eine Hochschule. Viele Schüler strömten aus dem Gebäude, unter ihnen ein unscheinbares Mädchen, mit schulterlangem, schwarzem Haar. Sie trug einfache schwarze Ripped-Jeans, mit einem braunen Top und Sneakers. Ausserdem hatte sie sich eine graue Jacke um die Hüften gebunden, die sie wegen des warmen Abends nicht trug. Sie schrieb sich während des Gehens etwas in ihr Notizbuch auf, welches mit mehreren kleinen Fotos liebevoll verziert war. Der Wind zauste ihre flauschigen Haare und liess sie aufblicken. Sie lächelte leicht und liess sich von der Abendsonne das Gesicht wärmen. Sie wusste dass diese bald schwinden würde, denn das Licht färbte sich bereits rötlich. Sie seufzte, schulterte ihre Schultasche und setzte ihren Weg fort. Der Frühling war ein kleiner Trost in ihrem momentan nicht so glamourösen Leben. Sie bemerkte die beiden Jungs nicht die sich von hinten näherten. Sie stolperte, als einer von ihnen ihr einen Haken stellte. Sie landete auf dem Boden und ihr Notizbuch fiel ihr aus der Hand. Die Jungs begannen schallend zu lachen. „Wow Namara, was kannst du eigentlich?“, höhnten sie verächtlich. Sie beherrschte sich und verzog keine Miene, auch wenn ihre Knie schmerzten. „Ich kann so einiges“, erwiderte sie etwas ungeschickt. Die Jungs lachten weiter. „Dein Können hat dich ja glatt umgehauen!“, grölten sie und fanden den schlechten Witz sehr komisch. Ihnen fiel das am Boden liegende Notizbuch auf. Grinsend steuerten sie darauf zu. Namara rappelte sich auf, um es sich schnell zurückzuholen, kam jedoch zu spät. „Was zur Hölle ist das denn?!“. Einer der Beiden betrachtete das Büchlein spöttisch. „Gib es mir zurück!“. Verlangte die Schwarzhaarige zittrig. „Kili von Durin“-las der Junge die Inschrift vor. „Oh und sogar mit Herzchen verziert“, feixte er weiter. „Lass das Karim!“. Sie griff nach dem Buch, doch er hielt es ausser Reichweite. „Das glaub ich ja nicht Tony, diese Streberin kennt der Hobbit“. Namara fühlte dieses Gefühl der Hilflosigkeit in sich aufsteigen. Frustriert versuchte sie sich nichts anmerken zu lassen. „Gib mir mein Notizbuch zurück! Sofort!“- „Ich denk nicht mal dran du Null!“. Namara fühlte sich alleine und hilflos. Sie erwog, ob es nicht besser wäre, einfach zu gehen und ihr geliebtes Notizbuch den Beiden zu überlassen. Jedoch bedeutete es ihr viel. Sie hatte viel Zeit und Liebe in die Dekoration gesteckt. Sie wusste aber auch, dass sie gegen die zwei Jungs vermutlich nicht ankommen würde. Den Beiden schien gerade aufzufallen, dass sie mit dem Notizbuch nichts anfangen könnten, bis ihnen eine grossartige Idee einfiel. Sie begannen die Seiten herauszureissen. „Hört sofort auf damit! Das ist Papierverschwendung!“, versuchte Namara verzweifelt ihren Kummer um das Buch zu überspielen.  „Ach nö. Und wenn juckt das?“. Wie konnten sie es nur wagen, ihre gesamte Arbeit kaputt zu machen! All die Ideen die sie sich festgehalten hatte. Ihr Herz zog sich zusammen und sie kämpfte mit den Tränen. „Alter, was schreibst du denn da für nen Müll rein?!“, sagte Tony, während er immer weiter die Seiten herausriss. Namara spürte etwas in sich aufkommen. Ein Gefühl, dass sie zu etwas verleiten würde, was sie später noch bereuen würde. Sie ballte ihre Hände zu Fäusten. „Ihr werdet mir JETZT GLEICH mein Notizbuch zurückgeben oder ich werde…!“- „Werde was?“, erwiderte er bedrohlich und riss eine Zeichnung aus dem Heft heraus, die einen jungen Zwerg zeigte. Ihre Augen weiteten sich. Es war ihr Lieblingsbild-ihr Meisterwerk. Leider schien Tony dies zu bemerken und begann sie provokant langsam zu zerreissen. „Oh nein, das wirst du nicht tun!“. RATSCH. „Ups“, erwiderte er schadenfroh grinsend. Das brachte das Fass zum überlaufen. Namara verlor die Beherrschung und kickte ihm volle Kanne gegen sein Schienbein. Er schrie auf und liess das Heft fallen. Namara schnappte es sich schnell und versuchte so gut es ging  ihre Blätter aufzusammeln. Jedoch wollte sie es auf keinen Fall abwarten, bis Tony sich wieder erholen würde und rannte so schnell sie konnte den leicht abfallenden Pfad hinunter, weg von der Schule in Richtung sicheres Heim. Sie spürte einen Kloss im Hals, wollte sich aber in der Öffentlichkeit keine Blösse geben. Glücklicherweise war sie recht schnell Zuhause angekommen und stiess so schnell sie konnte die Tür auf. Sobald sie drinnen war, schloss sie sie sofort ab. Ihre Mutter begrüsste sie mit einer verstellt glücklichen Stimme und verbarrikadierte sich in ihrem Zimmer. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter bemerkte, wie schlecht es ihr ging. Sie tat so viel für sie. Erst jetzt fühlte sie sich sicher und liess ihren Tränen freien Lauf. Sie glitt an der Tür hinunter und schluchzte still in sich hinein. Verschwommen konnte sie ihr Notizbuch in ihren aufgeschürften Händen erkennen. Zitternd stand sie auf und ging zu ihrem Pult, um die losen Seiten wieder festzukleben. Sie schluchzte erneut auf, als sie ihr geliebtes Bild in zwei Hälften zerteilt vorfand. Es zeigte einst Kili, einen jungen Zwergenprinzen, bereit in die Schlacht zu ziehen. Seine Hand hatte er am Schaft seines Schwertes und seinen Köcher hatte er über der Schulter. Seine ernsten Gesichtszüge fokussierten einen Punkt in der Ferne. Sein wunderschönes Gesicht-in welches sie so viel Energie ge-steckt hatte, war nun in zwei Hälften zerteilt und das tat ihr weh. Sie spürte ihre Tränen die Wangen hinunterlaufen. Mit zittrigen Händen versuchte sie vorsichtig die beiden Hälften wieder zusammenzufügen. Dies gelang ihr sogar. Jedoch zögerte sie, das Bild zurück in ihr Notizbuch zu kleben. Schliesslich klebte sie es  auf ihren Blumentopf, wo sie es gut sehen konnte. Das Notizbuch steckte sie in ihre Schultasche und holte zugleich ihre Hausaufgaben hervor. Sie hatte eine Menge zu tun und das Lernen für die anstehenden Prüfungen war da noch gar nicht mit-einbegriffen. Also machte sie sich an die Arbeit, in der Hoffnung noch vor dem Abendessen fertig zu werden.   Namara lag teilnahmslos auf ihrem Bett. Sie hatte es geschafft, alle ihre Aufgaben zu beenden. Ihr Abendessen hatte sie auch irgendwie herunterwürgen können. Ihrer Familie erzählte sie wie immer von dem heutigen Vorfall nichts. Sie wollte nicht dass sie sich Sorgen machten oder es gar noch verschlimmern könnten, wenn sie eingreifen wollten. Momentan wusste sie schlicht und einfach nicht was sie nun tun sollte. Zeichnen konnte sie auch nicht. Zu tief sass noch immer der Schock, als ihr Lieblingsbild zerstört wurde. Wie so oft begann sie über ihr Leben zu sinnieren. Tief in Gedanken versunken schaltete sie ihre Lieblings CD ein. Kurz darauf erklang aus dem alten Gerät bassstimmiger Zwergengesang. Das Bedrücken tief in ihr breitete sich wieder aus. Das Lied schien ihr direkt aus dem Herzen zu sprechen. „Far over the misty mountains cold, to dungeons deep and coverns old…“, begann sie leise mitzusingen. Ihre glockenhelle Stimme vermischte sich mit dem tiefen Chor. Sie konnte das gesamte Lied auswendig. Ihr Blick verschwamm und ihre Stimme begann zu zittern. Doch sie brach nicht ab. „The pines were roaring on the height, the winds were moaning in the night. The fire was red its flaming spread, the trees like torches blazed with light.“ Eine einzelne Träne rann ihre Wange hinab. Die Musik begann sie hinfort zu tragen und umhüllte sie mit ihrer Melodie. Die Klänge die sie nur allzu gut kannte, trösteten sie. Sie hörte sie beinahe täglich, und versank mehr und mehr in ein beklemmendes schwarzes Loch. Sie schloss die Augen und gab sich ganz der Musik hin. „Far over the misty mountains cold, to dungeons deep and coverns old.“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)