Nur eine Nachricht von ShaddiXx2611 (Vergiss mich nicht) ================================================================================ Kapitel 3: Streit ----------------- „Joey… Was… nein also das brauchst du nicht machen… ich leg einfach was weg.“ „Bitte bezahlen sie.“ „Das ist kein Problem. Die drei Euro machen den Kohl nicht fett. Aber sag mal… Mai warst du beim Friseur?“ „Madame, sie müssen zahlen!“ „Das ist das erste, was du mich fragst, nach all der Zeit?“ „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.“ „Komm schon, da sehen wir uns nach so langer Zeit wieder und du wirst direkt zickig? Typisch“, genervt stöhnte Joey zur Seite hin weg und stemmte seine Hände gegen seiner Hüfte. „Sie halten die ganze Schlange auf!“ „ICH BIN NICHT ZICKIG! DU bist…. Ach vergiss es.“, enttäuscht schluckte sie schwer. „Gleich schmeiße ich sie hier raus!“ „Du bist anscheinend ganz die Alte.“ „………………..“ „Was soll das bitte heißen?“ „Und sonst so dahinten in der Schlange?“ „Das du genauso abweisend bist, wie eh und je.“, beschwerte sich Joey vor alle Mann lauthals. „Langsam reicht es mir! Ich bin auch noch da!“ „Und du checkst immer noch nichts, wie eh und je!“, zischte die schlanke Frau aus zusammengebissenen Zähne bissig und schneidend scharf hervor. Die Situation schien Feuer zu fangen. „Mam jetzt zicken sie den jungen Mann nicht an, er will doch nur für sie zahlen.“ „Was haben sie gesagt? Ich bin eine zicke?!“, knurrend wirbelte sie sich zu dem jungen Verkäufer um. Mit zornigem Blick, verengten Augen und angespannten Schultern stand sie direkt vor dem Kassierer. „Ach jetzt hören sie zu! Sie müssen noch die restlichen 3 Euro bezahlen!“, meckerte der Verkäufer, der keine Angst vor ihr aufwies. Tapfer verlangte er weiterhin das Geld. Weiter hinten in der Schlange kamen schon fiese Drohungen die weit unter der Gürtellinie lagen. Wenn die Kunden es dürften, würden sie mit der Ware nach ihr werfen, doch auch das interessierte die Lady im Moment nicht. All die Flüche ignorierte sie mit einer Glanzleistung. „Ja dann sagen sie es mir doch gleich!“, keifte Mai ihn zurück an, da sie sich von niemand als zicke beleidigen lassen würde und sie es hasste zuhören. „DAS HABE ICH DOCH DIE GANZE ZEIT!“ Wie konnte es auch anders laufen, als dass Mai zum Gegenschlag im Wortgefecht ausholte, bis Joey alles beendete und die drei Euro regelrecht auf das Münztablett schlug. „Jetzt sollte das stimmen.“, teilte er mit strengen Ton mit, so wie man es von ihm nicht kannte. „Ähm ja, danke.“ Durch Joeys Worte wurde der nun zufriedengestellte Kassierer glücklich. Knurren und leicht beschämt, verstaute die Blondine ihre Kleinigkeiten so gut es ging in ihre komfortable Tasche, den Rest kramte sie zügig wieder in den Einkaufswagen und machte Platz für den Nächsten. Noch glücklicher als der Kassierer waren die unendlich vielen Kunden in der Schlange, da es nun endlich voran ging. Joeys Freund musterte die beiden auf sicherer Entfernung, er zog es vor nicht zwischen den beiden keifenden Hunden zu geraten. Nachdem Mais Artikel alle im Einkaufswagen lagen, ging sie ohne einen weiteren Blick an Joey, apathisch in Richtung des Ausgangs. Natürlich hatte aber der blonde Kerl noch einiges mit der Dame zu diskutieren und würde sie nicht ohne eine Entschuldigung und einem Danke einfach so weggehen lassen. Sofort nahm er die Beine in die Hand und sprintete ihr hinterher, packte sie am Handgelenk und zog sie mit Einkaufswagen zur Seite. „Aua, Wheeler du tust mir weh.“ „Ach, jetzt sind wir schon bei Wheeler?“ Eine ganze Palette an Gefühlen war deutlich heraus zu hören. Neben Enttäuschung war da noch Wut, Trauer und seine Stimme wirkte verletzt. Mai zögerte, wusste nicht was sie antworten sollte. Alles was sie im Moment fühlte schmerzte so unendlich, dass sie Angst bekam, daran zu ersticken. Ihr Herz wurde ungemein schwer, als würde etwas darauf liegen oder es zerquetschen wollen. Auch bemerkte sie, wie ihre Hitze innerlich anstieg und mehr als unangenehm sich anfühlte. „Warum willst du direkt vor mir flüchten? Habe ich dir was getan?“, verlangte er zu wissen und blieb stur. Noch immer hatte er ihr Handgelenk fest mit seiner Hand umschlossen und vergeudete nicht einen einzigen Gedanken daran, sie los zu lassen. Egal wie lange es dauern würde, er beharrte auf eine aussagekräftige Erklärung. „Wenn du mal dein Gehirn benutzen würdest, wüsstest du warum ich sauer auf dich bin!“ „Wieso auf mich? Ich habe dir doch gar nichts getan! Nein der ach so böse Joey hat dir nur deinen Einkauf bezahlt!“ „Joey, es waren drei Euro und nicht hundertundfünf.“ „Verlangst du etwa, dass ich alles hätte für dich bezahlen müssen?“ Joey sah plötzlich ziemlich blass aus und verlor fast den Halt unter seinen Füßen. „Nein, das meine ich doch gar nicht du Dummkopf! Überlege weiter!“, forderte sie ihn mit einer undefinierbarer Maske auf. Joey war Joey und somit räucherte es bald oben in seinem Kopf. Er war auf dem richtigen Weg, die Antwort zu finden, doch verwarf er schnell eben jenen richtigen Gedankengang, da sie sich selber hätte melden können. Da hatte der junge Mann auch nicht Unrecht, doch Mai war eben eine Frau mit Prinzipien. In Vergangenheit war sie zu oft die Person, die jeden hinterher rannte, nur um festzustellen, dass man sie wieder enttäuschte. „Jetzt sag schon!“, bedrängte er meine und ließ seinen Griff nicht locker, ganz im Gegenteil. Bei seiner Kraft zuckte Mai zusammen, weshalb Joey ebenfalls einen Schritt nach hinten setzten und ungewollt den Griff so weit lockerte, dass sie diese Gelegenheit ausnutzte und ihre Hand befreite. Genauer betrachtet wäre sie liebend gerne sogar in seinen Armen, doch nicht jetzt. Er war vielleicht auch zu jung um all dies zu begreifen. So war er nunmal. Seinen leicht kindlichen Charakter könnte man nie verändern, dass wollte sie auch gar nicht, doch wünschte sie sich sehr, dass er einfach mal mehr Mann sein würde. Ihr einfach schrieb, ihr sagte, was er wirklich von ihr hielt. Auch überdachte sie ihre egoistischen Vorstellungen, doch waren sie beide stolze Starrköpfe. „Wheeler, lass gut sein. Tristan wartet bestimmt schon auf dich.“, flüsterte Mai entrüstet und war den Tränen nah, doch auch ihr gab sie nicht kampflos auf. Siegreich schluckte sie all ihre Traurigkeit hinter einer kühlen Fassade runter. Sie wollte ein neues Leben und Joey… Ja was war mit Joey? Auch er sollte eigentlich die Vergangenheit angehören, wäre da nichts das verflixte eigentlich immer in jeder Verbindung mit ihrem Duellpartner. „Achja Tristan… Er wird kurz warten können… Mai wir haben uns solange nicht gesehen. Freust du dich nicht, mich wieder zu sehen?“ Ihr würde übel, es traf sie mitten in ihr gebrochenes Herz. Sein plötzlicher Todtrauriger Blick ließ sie zittern. Nie hatte sie vorgehabt, ihn so sehr zu verletzen. Für diese Situationen gab es keine Vorbereitungen oder Übungen. Mai war überfordert und wusste weder was sie sagen, noch was sie machen sollte. So vieles würde sie ihm am liebsten erklären, doch das konnte sie einfach nicht. Alles in ihr brach zusammen, so wie ihre guten Vorsätze für ihren Neubeginn. Viel lieber hätte sie es gerade, dass er einfach wieder freche Dinge zu ihr sagt. „Mai?“, sprach er weiter nervenschwach. Erschrocken schaute sie hoch. „Tu nicht so als wäre ich dir wichtig…“ Schlagartig wurde der Blonde hellhörig und war wie überrumpelt, wie vor dem Gleis geworfen. „Was redest du da? Natürlich warst und bist du mir wichtig!“ Dank diesen einen Satz brach bei ihr die eiserne Mauer. „Dann hättest du dich an dein verdammtes Handy gesetzt und mich mal angerufen! Aber nein, natürlich kam kein einziger Anruf oder eine beschissene SMS!“ Plötzlich kam ihr Joey ziemlich nah und wischte mit seinen Daumen ihr eine Träne von der Wange. Merklich erschrocken darüber, dass sie nicht bemerkte, dass sie bereits weinte. „Mai… du hättest dich genauso gut melden können. Es tut mir leid…wirklich.“ Aufgewühlt stellte sie fest, dass er sie in seinen Armen zog, vor all den meckernden Kunden, die an ihnen vor dem Ausgang vorbei gingen. Das wurde ihr zu viel, gegen ihren Willen stieß sie in beiseite, wenn auch nicht stark. „Es tut dir leid? Bei jeden meldest du dich, nur nicht bei mir?“ „Mai, soll ich dir den Kerl von Hals schaffen?“ Beide drehten sich bei der expressiven dunklen Stimme sofort um. Mai schaute ziemlich konfus drein, während Joey dem noch Unbekannten ziemlich giftig beäugte. „Dich geht dies hier nichts an. Zisch ab!“, räusperte sich der Jüngere ziemlich deutlich. Wiederholen wollen würde er sich nicht gerne. Innerlich war der Kessel bereits am Dampfen. „Anscheinend geht es mich was an. Diese hübsche Dame kenne ich zufällig und sie scheint keine Interesse an dir zu haben!“ „Achja? Mai wer ist diese Schmalzlocke?“ Nachdem die Aufgeforderte ihn nicht antworte, tippte er sie an ihrer Schulter an und stellte die gleiche Frage erneut an der verdutzten Lady, die bei seiner winzigen Berührung direkt zusammen zuckte. „Vincent, ich habe ich vorhin kennengelernt.“, erklärte sie in einer sonderbaren leisen Stimme, die der temperamentvollen Person überhaupt nicht ähnlich war. „Also kennst du ihn eigentlich gar nicht? Dann ist es wohl geklärt. Zieh Leine!“ „Wenn du deine Wortwahl und deine keifende Stimme mir gegenüber nicht sofort änderst, knallt es!“ „Als ich vor einem aufgeblasenen Möchtegern Macho Angst habe!“ „Typen wie dir, haben wohl von Mami nie Manieren gelernt? Sie ist einige Klassen über dein Level, Kleiner.“ Beißend waren seine Worte und genau diese Worte sprengten alles. Von weiten sah man schon, wie Tristan und Ron beide aus ihren Verstecken gekrochen kamen und auf ihnen zu liefen. Beide hatten vor, die angespannte Situation zu schlichten. Deshalb agierten sie beide gleich und versuchten die Streithähne von einander zu ziehen, die drauf und dran waren auf einander los zu gehen. Doch weder Vincent noch Joey schienen sich zu beruhigen. Ihre Wutadern platzten bald auf ihrer Stirnen. „Ich sag es nur einmal noch für dich extra langsam. Verzieh dich!“, wutentbrannt schnaufte Joey bissig. „Sonst was? Willst du kleiner Hosenscheißer mir sagen, was ich zu tun habe?“, fauchte Vincent. „Hey Joey, beruhige dich! Dieser Kerl ist es nicht wert, dass du deine Faust dreckig machst!“, versuchte Tristan seinen besten Kumpel zu beruhigen, doch all seine Versuche gingen ins Leere, genau wie die von Ron. „DU MISTKERL!“ In einem Ruck hatte sich Joeys aus Tristans Händen befreit und schlug Vincent eine beachtliche Faust mitten ins Gesicht. Sein Gesicht trotzte nur von Genugtuung. Blut spritze wie aus einem Springbrunnen und sämtliche Kunden schritten mit ein. Jeder versuchte sie zu stoppen, auf zuhalten und manche wollten einfach nur den Laden verlassen, was jedoch schlicht und einfach nicht mehr möglich war. Schließlich wurden auch die anderen Männer, ziemlich wütend und waren nicht abgeneigt, auch mit ihren Fäusten zu sprechen. Alle waren bereits an der Kasse mehr als gereizt. Es schien in ein völliges Chaos zu enden. Mai fühlte sich elend und schuldig. Panik, pure Panik machte sich in ihren Körper breit und sie bekam keine Luft mehr. „DIR WERDE ICH ES ZEIGEN!!!!!“ Mai wurde dies alles zu viel, sie war gerade die Einzige die sah, dass sämtliche Security Leute angerannt kamen und das die beiden Kerle mittlerweile nicht mehr mit einander sprachen, sondern sie schrien quer durch den Laden. In der Zeit, wo die Männer meinten, herum zu pöbeln, nutzte sie die Chance und flüchtete leise und ganz unauffällig. Ohne sich zu verabschieden, verstaute sie in einer beachtlichen Geschwindigkeit ihren Einkauf in ihrem Cabrio und ließ den Einkaufswagen hinter ihrem schicken Wagen stehen. Aus guten Grund, weil sie von weiten schon die Kerle sah, wie sie aus dem Ausgang liefen mit suchendem Blick. Vielleicht auch Heraus befördert wurden, doch das würde sie jetzt nicht mehr erfahren, sie wollte einfach nur noch weg. Sie zitterte wie noch nie in ihrem Leben und der Sauerstoff blieb ihr viel zu lange verwehrt. Ihr ging es überhaupt nicht gut. Mit durchgetretenem Bein fuhr sie mich Vollgas vom Parkplatz herunter und kehrte ihnen den Rücken. Ihre gebrochene Fassade war komplett gebrochen, sie weinte als wäre gerade auf ihrem hübschen Gesicht ein Damm gebrochen. Dies führte schließlich dazu, dass sie nach wenigen Metern langsamer fuhr und eine ruhige Stelle suchte, um sich zu beruhigen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)