Because, the World is empty without you... von UnitedT ================================================================================ Prolog: Die Vermutung sich nie kennengelernt zu haben. ------------------------------------------------------ Adrien rief seinem Vater zu, der offensichtlich wahnsinnig geworden war: "Weißt du wie gefährlich es ist, in der Vergangenheit rumzupfuschen?! Du könntest alles zerstören, Dafür sorgen dass der dritte Weltkrieg ausbrach!" Doch Hawk Moth lachte nur: "und wenn schon... Ich hätte immer noch die Ultimative Kraft um alles wieder gerade zu biegen. Außerdem würden wir nie nach Paris ziehen, damit du dieses Mädchen, das dir den Kopf verdreht hat, nie kennenlernst." 'Was,' Dachte der blonde Held, "nie nach Paris zeihen?! Das würde heißen dass ich nie Marinette kennen lerne. Dass werde ich nicht zulassen!!!' Und er schrie seine Wut heraus: "Das darfst du nicht tun, sie ist die Liebe meines Lebens." "Und ob. Verabschiede dich von ihr! Du wirst sie nie wieder vermissen und alles wird gut.", meinte Hawk Moth mit einem Wink seines Gehstockes, auf die ohnmächtig da liegende Marinette, bevor er die Ohrringe und den Ring zusammenfügte. Ein greller Lichtblitz rauschte durch den Raum und verschlang alles. Die ganze Welt, das ganze Universum wurde zu einer Weißen Leinwand, auf die einzig Gabriel Agreste malen durfte, was dieser auch tat. Er gestaltete sich die Welt so, wie er sie haben wollte. Er hatte die Miraculous nie an sich gebracht, hatte nie seiner Frau das defekte Pfauenmiraculous gegeben und war nie aus Lhasa nach Paris gekommen. Er war ein wenn auch reicher, aber glücklicher Vater, dessen Sohn eine großartige Karriere als Model und späterer Modeimperium-Erbe vor sich hatte. Meister Fu hatte das Kloster des Ordens der Hüter, in dem die Miraculous und deren Kwamis geschützt waren nie verlassen müssen, weil er von Gabriel nie betrogen worden war. Der Alte Mönch wusste nichts von den Veränderungen. Adrien hatte aus unerfindlichen Gründen eine Chinesin Namens Kagami Tsurugi zur Freundin, die Verlobung stand aus. Marinette war mit Luka Couffaine zusammen, die beiden würden nächstes Jahr an Marinettes achtzehntem Geburtstag heiraten. Dennoch schwärmte sie für Adrien Agreste, Das Model aus Tibet, das allenorts als der beste seines Faches galt. Doch war dieser unerreichbar gewesen und Luka war nah und mindestens genauso toll. Doch so wohl Marinette als auch Adrien, so glücklich sie auch waren, wurden das Gefühl nicht los, das etwas nicht stimmte. Irgendetwas fehlte den beiden in ihren Leben, doch war es zu diffus zu vaage um es genauer fassen zu können. Keiner der beiden ahnte, wie sehr ihre Leben doch verbunden waren, wie stark das Band war, dass niemand zu zertrennen vermochte. Am Ende würden diese Bande für Umstände sorgen, die zusammenfügten, was zusammen gehört. Kapitel 1: Es ist kein Diebstahl, wenn man es zurückgibt. --------------------------------------------------------- Auf einer Seitenstraße Lhasas öffnete sich ein weißes Portal und zwei Stimmen, die sich offensichtlich stritten, schollen heraus: "Und ich sage dir, Maman wird an die Decke gehen, wenn sie das bemerkt." "Ach i-woooh, bevor sie es merkt, hat sie das Hasen-Miraculous und Fluff wieder zurück und bevor du etwas sagst, auch das Pferde-Miraculous und Kaalki. Ich will nur ein wenig Recherche für die Geschichtsarbeit durchführen." Bevor sich das Portal wieder schloss sprangen ein siebzehnjähriger Junge mit blondem Strubbelhaar, welches von Mitternachtsschwarzen Strähnen durchzogen war sowie himmelblauen Augen heraus, begleitet von einem Mädchen, dass aussah wie Bunnyx, mit ein paar kleinen Details, die klar werden ließen, dass sie nicht die echte Bunnyx sein konnte: Sie hatte mitternachtschwarzes, schulterlanges Haar mit blonden Strähnen und graßgrüne Augen, zudem war sie ebenfalls siebzehn Jahre alt. Das Mädchen ging in die Knie, als die Anstrengung ihren Tribut forderte. Kaum war sie am Boden, verschwand das Bunnyx Kostüm, und die Uhr fiel klappernd zu Boden. Zudem erschien ein zeterndes kleines Häschen, dass meckerte: "Ich hab euch zig mal gesagt, dass ich das nicht gutheiße. Ihr könnt werweißwas anrichten. Ihr könnt euch selber auslöschen..." Die Schimpftriade wurde von harschen Worten des Jungen unterbrochen, der die Uhr aufgehoben hatte: "Ich befehle dir still zu sein!" Sofort verstummte das schwebende Häschen, tobte aber tonlos weiter, ob dieser unfairen Behandlung. "Tom-Gabriele, das ist nicht gut, wie du die beiden behandelst!" der Junge zuckte mit den Schultern und drückte seiner Schwester die Uhr in die Hände, als diese aufstand und ihren Rock klopfend vom Dreck der Straße befreite. "Ist ja nur so lange, wir uns auf das Referat morgen vorbereiten. Warum konnte Madame Kudbel auch nicht ein Thema wählen, dass mir besser liegt?" Das Mädchen verstaute die Uhr in ihrer Handtasche und meinte spitz: "Mal überlegen: Vielleicht weil sie Geschichtslehrerin ist und sich an einen Unterrichtsplan halten muss? Es wird der Stoff drangenommen, der Prüfungsrelevant ist, nicht der der den Schülern am meisten zusagt." "Und was ist bitteschön an jüngster Zeitgeschichte so viel Wichtiger als an den Weltkriegen?" Das Mädchen überlegte gespielt, ehe sie immernoch im schnippischen Tonfall antwortete: "Zum Beispiel dass Hawk Moth noch immer Paris, oder vielmehr die Welt terrorisiert, obwohl wir wissen, dass er nicht mehr unser Großvater ist? Lerne aus der Vergangenheit für die Zukunft!" Tom-Gabriel nickte langsam und tippte sich auf die Nase, wobei er sich umsah. "Wo sind wir eigentlich Emilie-Sabine?", fragte er seine Schwester, die leise lachte und meinte: "Ich bin nur durch die Zeit gereist. Du hast das Pferde-Miraculous." der Junge nickte und ging zur Ecke, um sich umzusehen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sah er eine weiße Strechlimousine vor einem Gebäude vorfahen, aus der, als seine Schwester ebenfalls kucken konnte, ein Blonder Junge, und ein schwarzhaariges Mädchen ausstiegen. "Hmm, das ist eindeutig Dad, aber das Mädchen bei ihm ist nie und nimmer Mom.", meinte Tom-Gabriel und kratzte sich nachdenklich das Kinn. "Schlaumeier, wenn ich dass recht sehe, ist dass Madame Tsurugi. Du weißt schon, die beste Freundin unserer Eltern.", triezte Emilie-Sabine, ihren Zwillingsbruder. "So weit ich weiß, war Papa in dieser Zeit mit ihr zusammen." Ihr Bruder ließ ein schnauben hören, während sie beobachteten, wie die beiden in das Gebäude gingen, dass eine Schule zu sein schien: "Ich glaube, wir sollten mal schauen, wo Mom bleibt." Darauf setzte er das Pferde-Miraculous auf und rief: "Kaalki, full Gallop!", daraufhin setzte die Verwandlung zu Pegase ein. Kaum war diese vollendet, erzeugte er ein Portal. "Keine Müdigkeit vorschützen, Ladies und Hasen-Kwamis zuerst!" meinte er und wieß auf das Portal, in dem eine Straße in Paris zu sehen war. Seine Schwester ließ sich dass nicht zweimal sagen und sprang hinein, Fluff brauchte jedoch eine extra Einladung, weshalb ihn Pegase schnappte und durch das Portal warf. Als letztes folgte der Held selber und ließ das Tor hinter sich zuschnappen, ehe er meinte: "Kaalki, full Stopp!", und sich somit zurückverwandelte. Anders als seine Schwester ging er nicht in die Knie, auch da sich Kaalki nicht so wiederspenstig geberdete wie Fluff. "Ich für meinen Teil hätte es ja bevorzugt, in der Gegenwart zu bleiben,", meinte der Kwami leicht wiehrend und eindeutig hochnäsig, "Aber irgendwer muss ja auf euch jungspunde aufpassen, und wer währe besser geeignet als ich?" Emilie-Sabine rollte mit den Augen, als sie das hörte,verkniff sich jedoch jedweden Kommentar. Sie spähte mit ihrem Bruder über zwei Mülltonnen zu der Bäckerei Dupain-Cheng, aus dessen Tür eine zerzauste und offensichtlich viel zu späte Marinette gestürmt kam, schlitternd eine Kurve nahm und gen Schule wetzte. Die Geschwister lachten. Der Bruder meinte: "Das ist Typisch Mom, die kommt immer zu spät, egal ob Meeting oder Schule." Er sah wie seine Schwester sich nickend die Lachtränen fortwischte und erwiederte: "Ein Wunder, dass sie zu unserer Geburt nicht zu spät war." Beide lachten ausgibig, bis sie nicht mehr konnten. Dann fragte Emilie-Sabine: "Seit wann ist die Françoise Dupont in Little China?" Tom seufzte und schüttelte den Kopf, ehe er sagte: "Deine Orientierung war auch mal besser. Genau wie deine Beobachtungsgabe: Das war nicht Little China, sondern Tibet, außerdem war das keine Schule, sondernein Restaurant. Hier ist morgen, da drüben ist schon Nachmittag." Das Mädchen nickte langsam und trat auf die Straße hinaus. Da sie sich nicht umgesehen hatte, fuhr eine Skaterin von hinten in sie hinein. Beide stürzten und waren ein wenig benommen, Die Skaterin meinte zu Emilie-Sabin beim Aufstehen: "Pass doch besser auf, wo du hinlatschst, Marinette!" Tom-Gabriel half seiner Schwester auf und entschuldigte sich: "Tut uns leid, wir haben dich nicht heranrauschen sehen..." Doch kam er ins Stocken als er Alix erkannte. 'Fuck, das ist Madame Kudbel.' Im selben Moment erkannte die Rothaarige, dass sie nicht Marinette und auch nicht Adrien vor sich hatte, konnte sich jedoch keinen Reim auf die beiden machen. Da sie es jedoch verflucht eilig hatte, winkte sie nur ab und meinte: "Passt einfach besser auf, ich muss dann." Und schon war sie fort. Die Zwillinge schauten einander an und Atmeten durch. "Das war verdammt knapp.", meinte Tom-Gabriel. "Verdammt knapp? Ich hab vielleicht mängel in der Orientierung, aber du schnallst nicht, dass wir in einer anderen Zeit sind. Madame Kudbel kennt uns doch gar nicht." "Stimmt ich hab euch nicht erkannt... aber jetzt erkenne ich euch.", erklang die Stimme von der echten Bunnyx, aus der Gasse, in der die beiden Kinder in Paris gelandet waren. Das war für die Zwillinge ein großer Schock. "Ich sagte doch, Maman wird rasen vor Zorn.", zeterte die Schwarzhaarige. "Wenn ich eure Mutter wäre, würde ich das wohl.", meinte die Heldin als sie die beiden in die Gasse zurückzog. "Da ich dass aber nicht bin, habt ihr ein wenig Glück gehabt. Also, was macht ihr hier?" Tom-Gabriel riss sich als erster los und schaute der deutlich erwachsenen Alix mit schuldbewusstem Blick ins Gesicht, bevor er zur Erklährung ansetzte: "Wir haben uns zwei Miraculous und die Kwamis geborgt, um uns auf ein Geschichtsreferat von ihnen vorzubereiten." Alix nickte verständnisvoll und meinte: "Und was habt ihr angestellt? Seid ihr zu weit zurück gereist? Das ist hier ja das reinste Durcheinander." Die Beiden Zwillinge schauten sich fragend an und meinten dann unisono: "Wir haben nichts gemacht und sid da gelandet, wo wir hin wollten." Fluff nickte zustimmend und auch Kaalki sah nicht so aus, als wäre das neu für ihn. Alix seufzte und schaute zu ihrer Fluff, zu der sie meinte: "Was meinst du, können die beiden das Chaos wieder aufräumen? Oder sollten wir Pünktchen dazuholen?" "Ich würde meinen, wir sollten wenigstens Meister Fu einweihen. Alles weitere ergibt sich dann." "Wer ist Meister Fu?", fragte Emilie-Sabine, erhielt aber keine Antwort. Die Heldin nickte und öffnete ihre Uhr, aus der sie zwei Miraculous-Schatullen holte. Dann wieß sie auf die Brille und die Uhr der Zwillinge und meinte: "Die werdet ihr erstmal mir geben! Wenn ihr zrück in eure Zeit kommt, reden wir ausgibig über das Klauen von Miraculous." Die beiden gaben die Miraculous ab und ihre Kwamis verschwanden mit den Schmuckstücken in den Schatulllen, die Alix wieder in ihrer Uhr verstaute. Dann schaute sie sich um, ehe sie auf die Straße trat und zusammen mit den Geschwistern in Richtung des Ladens von Meister Fu aufmachte. "Madame Kudbel,", Alix unterbrach den Jungen, "Bitte nenn mich Alix! Noch bin ich nicht deine Lehrerin. Ich studiere noch." Tom-Gabriel nickte und verbesserte sich dann: "Alix, warum lässt du uns unseren kleinen Abstecher durchgehen?" Die Heldin zwinkerte und meinte: "Was meinst du, wie ich mein Studium schaffe? Zeitzeuge zu sein ist sehr hilfreich, um sich historische Fakten zu merken." "Hab ich dir doch gesagt, Emilie-Sabine." Die Rothaarige hörte den Kabbelleien der beiden zu und machte sich ihren eigenen Reim darauf, den sie sich noch nicht machen konnte, als sie sie vor so vielen Jahren das erste Mal traf: 'Die beiden sind offensichtlich die Kinder von Adrien und Marinette. Außerdem kennen sie Ladybug, die den beiden gut genug zu vertrauen scheint, da sie ihr das Pferde-Miraculous und das Hasen-Miraculous klauen konnten. Aber wer hat alles verändert, wenn nicht die beiden? Ach was soll's Fu weiß garantiert, was zu tun ist.' Die drei erreichten die Straßenecke, auf der Fu's Laden sein sollte, dort war aber nur eine Filliale einer Cafékette. Die Zwillinge, die nichts von Meister Fu wussten, da Ladybug einst die Schatulle der Miraculous von Fu vererbt bekommen hatte, schauten die Heldin an und fragten: "Was ist denn los?" Alix kratzte sich am Hinterkopf und meinte dann: "Ich lade euch auf einen Kaffe ein, während wir besprechen, was wir am besten tun." Die Zwillinge willigten ein. Als alle drei mit einem Heißgetränk ausgestattet waren und an einem Tisch platz genommen hatten, meinte Alix leise, wobei sie in den Becher pustete: "Also fakt ist, dass ziemlich viel hier im Argen liegt. Unter anderem, sind eure Eltern nicht zusammen, ja kennen sich nicht einmal." Emilie-Sabine schaute ihren Bruder schockiert an und fragte besorgt: "Heißt dass wir werden irgendwann verschwinden?" Alix konnte ein Lachen nicht unterdrücken und erwiderte: "Keine Sorge, das wird nicht passieren. Es gibt drei Möglichkeiten, wie die Zeit gestaltet ist: Erstens, Jedes Ereignis ist wie ein Gummiband mit anderen Ereignissen in Zukunft und Vergangenheit verbunden und ersetzt in diesem Netz, wenn nötig ein anderes. Zweitens, Die Zeit ist wie ein Baum, der in einem Grundereignis wurzelt und sich von dort aus unentwegt verzweigent fortsetzt; Und drittens Die Zeit besteht aus Wibbly-Wobbly-Timey-Whimey-Zeug... Der Witz ist, alle drei Aussagen sind wahr." Sie Nahm einen kräftigen Schluck von ihrem Kaffe, bevor sie weiter redete, wobei die Zwillinge an ihren Lippen hingen: "Entscheident ist, dass wir drei aus einer Ebene im Strom der Zeit kommen, die andere Bedingungen hat, als diese Ebene, in der wir uns jetzt befinden." "Warum kehren wir dann nicht einfach in unsere Zeitlinie zurück und lassen diese Welt, wie sie ist?", fragte Tom-Gabriel. "Weil uns der Weg in die Zukunft versperrt ist. Aus Gründen, die ich nicht kenne. Noch nicht jedenfalls." Emilie-Sabine sagte aufgeregt: "Dann müssen wir so weit in die Zukunft reisen, wie es möglich ist und herausfinden, warum wir nicht weiter reisen können." Alix schüttelte den Kopf und meinte: "Nein, genug Zeitgehoppse für euch zwei. Ihr bleibt hier und seht zu, dass ihr eure Eltern zusammen bekommt." Die beiden nickten und griffen nach ihren Heißgetränken. Ihre Glieder erschlafften jedoch, bevor sie zupacken konnten und beide sackten gegeneinander. Alix lächelte zufrieden und erhob sich. Dann steckte sie Tom-Gabriel einen Umschlag in die Jackeninnentasche steckte dem Kellner einen Hunderter zu und sagte zu ihm: "Die beiden Turteltäubchen sollen sich, wenn sie aufwachen, ein Zimmer nehmen, bevor sie den Brief aufmachen." Dann ging sie auf die Damentoilette. Kaum waren sie alleine, erschien Fluff und fragte: "Der Tee des Vergessens? Warum bist du so hart zu den beiden?" "Ganz einfach Fluff: Die beiden sollen nicht alluzusehr unter Druck sein, ihre Eltern zusammen zu bringen. Zudem sollen sie dabei den Spaß nicht vernachlässigen und zu guter Letzt endet dieser Zeitstrang ohnehin, sowie die Realtät wieder in die eigentliche Bahn zurückspringt, wie ein ausgekugeltes Gelenk." "Aber die Sehnen und Muskeln bei solch einer Verletziung bleiben überdehnt.", wendete Fluff ein. "Nicht für lange mein Haariger Freund, nicht für lange." Dann rief Alix: "Fluff, Clockwise!" und verwandelte sich. Sie öffnete ein Zeitportal und verschwand in ihre Sphäre, von der aus sie die Ereignisse sondierte, die zu diesem Desaster führten. Der Weg in ihre eigene Zukunft war wirklich versperrt, genauso wie die Zukunft aus der die Kinder stammten. Stattdessen waren dort gigantische Lücken, als hätte diese Zeit nie existiert. Als hätte der Maler vergessen, diesen Teil des Bildes zu bemalen, weil er nicht mehr in den Rahmen passte. Alix fluchte leise und schaute sich die Vergangenheit der Welt an, so weit diese existierte. Sinniger Weise war es hier ähnlich. Es gab Zeitpunkte, von der man nichts wusste, als hätte der Maler des Bildes keine Farbe mehr gehabt, um diese Szene zu malen. Das war merkwürdig, zumal es, so weit sich Bunnyx erinnern konnte, nichts gab, was sie sich nicht hatte ansehen können. Auch damals nicht, als Marinette Bockmist mit Adrien gebaut hatte, aber webnigstens hatte sie diesen Fehler wieder ausgebügelt. Die Studentin mochte gar nicht daran denken, welche Konsequenzen das unbedachte Handeln damals gehabt hatte. Es hatte nicht nur ganz Paris, sondern schlussendlich der gesamten Welt und sogar dem Mond massiv geschadet. Der einzige der zumindest Körperlich unversehrt davon gekommen war, war Adrien gewesen. Rasch wischte sie diese unangenehmen Erinnerungen bei Seite und konzentrierte sich auf die Bilder, die sie von den einzelnen Epochen empfangen konnte. Es war ziemlich schwer den Ursprung dieses Kauderwelsches herauszufinden, aber sie würde es schaffen. Auf der Spitze eines berühmten Turmes in Paris stand ein in schwarz gekleideter Mann mit zerzausten roten Haaren sowie einer Sonnenbrille die Scheuklappen besaß, und schaute auf die Stadt hinab. Er seufzte und sprang auf das Dach der Aussichtsplattform unter ihm, wobei er sagte: "Dieses Chaos macht meiner Seite echte Kopfschmerzen." "Meiner Seite auch, meiner auch...", bekräftigte ein weißblonder gutaussehender Lockenkopf, der einen Weißgoldenen Anzug trug und aus dem Nichts an der Seite des Rotschopfes aufgetaucht zu sein schien. "Ich soll schnellstmöglich dafür Sorge tragen, dass alles wieder zurechtgerückt wird.", gab der schwarz Gekleidete an. "So wie ich auch. Ich nehme an, dass deine Seite ebenso wie meine herausgefunden hat, dass hier in Paris die Fäden zusammenlaufen... auch wenn das Netz früher irgendwie ordentlicher war.", meinte der Weißblonde und konnte einen leicht anklagenden Tonfall nicht unterdrücken. "Was schaust du mich an? Ich Pflege mich nicht so tief einzumischen, dass es an den Grundfesten der Welt rüttelt. Du weißt genau, dass ER es verboten hat." "Oh ja, ER... und wenn ER befiehlt, gehorchen sogar Dämonen, Oder Crowley?" Der Dämon ließ ein verächtliches Schnauben hören, ehe er erwiederte: "Als ob sich alle Engel an das hielten, was ER sagt. Stimmt's Eziraphael" Der Engel machte einen ertappten Eindruck und konterte kleinlaut: "Wer weiß schon genau, was ER will... nicht mal Metathron so fürchte ich." Der Dämon nichte und lächelte gelassen. "Wie auch immer. Mich hat es nur gewundert, dass nach dem Fiasko mit dem Ende der Welt und unserer verpatzten Hinrichtung vor ein paar Jahren, Sich Beezlebub bei mir meldete. 'Crowley,' meinte er, 'Das kann ich nur meinem zuverlässigsten Dämon anvertrauen: Die Welt ist aus den Fugen geraten. Fug sie wieder ein, egal um welchen Preis!', also ier bin ich..." Eziraphael schaute Amüsiert drein, als er erwiederte: "So ähnlich war Michael auch zu mir: 'Eziraphael, es ist von höchster Wichtigkeit, dass alles wieder in geregelten Bahnen läuft, statt in den ungeregelten, die es derzeit nimmt.' Ungeregelt... ist das zu fassen?" Der Dämon kicherte und meinte: "Es ist fast so, als hätte jemand der keine Ahnung hat, die Rolle von IHM übernommen und die Welt nach seinen beschränkten menschlichen Vorstellungen verpfuscht." Der Engel nickte zustimmend und fragte den Dämon zögernd: "Wollen wir wirklich...? Ich meine, jetzt da wir wieder gern gesehen sind unter unseres Gleichen und die Welt immer noch existiert..." Crowley setzte seine Brille ab und ließ seine gelben Schlangenaugen aufblitzen, bevor er meinte: "Und was ist mit Adam, oder Newton, Anathema, Madame Tracy? Nicht zu vergessen Pepper, Wensleydale, Brian und Hund, der gute Hund...? Willst du dass sie alle vergessen bleiben? Nur weil einer unbedingt die Welt auf Links drehen musste und alles was ihm unwichtig erschien, unter den Tisch hat fallen lassen. Also ich für meinen Teil. Fand die Welt in der die Hölle mich in ruhe lässt bedeutend besser." Wenn Eziraphael beeindruckt war, dann nicht von den Schlangenaugen des Dämons, der schon eine halbe Ewigkeit sein Freund war. Vielmehr von der Einfachen Tatsache, dass Crowley, eine Ausgeburt der Hölle, und abgrundtief Böse Natur – die zugegebener Maßen weniger Böse war als gedacht, wenn man sich nur eine Ewigkeit zeit nahm den Dämon besser kennen zu lernen – ihn, einen Engel, der stets dem Guten Verpflichtet war – was zugegebener Maßen in Eziraphaels Falle einen auffälligen Drall zum Egoismus hatte, was andere vielleicht als Böse bezeichen würden, die den Engel nicht so lange kannten, wie der Dämon an seiner Seite – belehrte und aufforderte, das zu tun, wozu er auf der Welt war. Da aber So wohl Hölle wie auch Himmel daran gelegen schien, diese Verpfuschte Welt zurück in ihren Ursprungszustand zu bringen, war auf diese Angelegenheit kein Maß wie Gut oder Böse mehr anzuwenden. "Ich meinte ja nur... Man könnte vielleicht... Es etwas genießen. Ist doch dem Himmel egal, wann das erledigt wird, wenn es nur erledigt wird. Und der Hölle gewiss auch, oder meinst du nicht?" Erneut schnaubte der Dämon, setzte sich seine Brille wieder auf und raunte: "Wir sollten zumindest die Lage sondieren. In den letzten Jahren hat sich hier in Paris die Eigenart entwickelt, dass Probleme von Menschen gelöst werden, die von kleinen Geistern beseelte Schmuckstücke nutzen." Der Engel schaute interessiert zum Dämon und fragte: "Wirklich? Das muss eine neue Mode unter den Menschen sein... Eine die bisher nicht bis nach London vorgedrungen ist." Der Dämon nickte zustimmend und wieß auf ein Café unweit des Turmes, auf dem sie standen. "Da drin schlafen zwei Kinder, die bis vor kurzem diese Schmuckstücke besessen haben. Die Frau mit der sie da rein sind, hat sie ihnen abgenommen und ihr Gedächnis gelöscht. Danach ist sie verschwunden." Abermals stutzte der Engel und raunte: "Ich wusste garnicht, dass Menschen soetwas können. Ich dachte die Manipulation von Geist und Erinnerung sei den Ätherischen vorbehalten." Crowley lächelte und erwiederte: "Nun, Die Frau hat dazu einen Trank benutzt. Etwas das so alt ist, wie die Menschen selbst. Es scheint mir, dass der unerfindliche Plan, mehr beinhaltet, als nur das Ende. Wie die Menschen zu sagen Pflegen: 'Zwischen Himmel und Hölle existiert mehr als sich unser keliner Verstand vorzustellen vermag.'" Eziraphael nickte und wendete ein: "Zumindest galt das bevor dieses Kuddelmuddel hier seinen Anfang genommen hat." Der Dämon setzte sich, die Beine über den Dachfirst baumelnd, und schaute zu einem Vogelschwarm, der um den eiffelturm seine Kreise zog. Nach einer Weile meinte er: "Ich hab dafür gesorgt, dass die beiden wirklich Spaß haben können, ohne dass sich wer daran anstößt." Eziraphael schaute missmutig zu dem Dämon und fragte: "Was hast du jetzt wieder angestellt?" Der Dämon zuckte mit den Schultern und meinte: "Ich habe ihre Gene so umgeschrieben, dass sie keine Geschwister mehr sind. Da sie das ohnehin vergessen haben, ist das nicht so wild, zudem habe ich die Nachricht von der Frau etwas umgetextet. Die beiden werden es so leichter haben, ihre Mission zu erfüllen und ich hab Spaß beim zusehen. Zudem habe ich meinen Auftrag erfüllt. Eine Win, Win, Win Situation also." Der Engel biss sich in die Faust und schimpfte: "Beim allmächtigen, bist du völlig übergeschnappt? Sind die beiden Geschwister nicht schon genug gestraft, mit ihrer Gefangenschaft in der Vergangenheit, die sie nicht kennen?" Er stieß mit beiden Fäusten gen Boden und meinte dann, immernoch aufgebracht: "Gut, gut, gut. Machen wir es nach deiner Vorstellung, aber wenn dabei auch nur eine Kleinigkeit schief geht, dann werde ich das wieder hinbiegen." Der Dämon ließ gelassen die Beine baumeln und nickte zustimmend. Sein Magen begann zu knurren, woraufhin er meinte: "Du kennst nicht zufällig ein Bistro in der Nähe?" "Doch, sinniger Weise. Wenn die Bäckerei Dupain-Cheng in dem Kuddelmuddel nicht untergegangen ist, gibt es dort die besten Baguettes, Macarons und Torten von ganz Paris." Der Dämon sprang auf und meinte, ehe er fiel: "Das reicht mir." unten auf dem Platz setzte der Dämon leichtfüßig auf, wobei er seinen Fall auf den letzten Metern mit seinen schwarzen Schwingen abfing. Der Engel tat es ihm gleich, hatte jedoch weiße Schwingen. Niemand schien sich daran zu stören dass gerade zwei Männer vom Eiffelturm hinabgefallen und unversehrt gelandet waren. Keiner schien die beiden überhaupt zu beachten. Der Engel meinte gelassen: "Wusstest du eigentlich, dass Schrödingers Katze drei zustände haben kann? Tot, lebendig und stink wütend." Der Engel lachte glucksend, während der Dämon nur den Kopf schüttelnd erwähnte: "Du bist der einzige Engel den ich kenne, der sich für Quantenmechanik interessiert." "Ich bin der Einzige Engel der sich überhaupt für die Schöpfung interessiert. Die anderen wollen die alles immer nur vernichten, in der alles entscheidenden Schlacht. Viel zu negativ." Der Dämon nickte und schlenderte weiter. "Ich dachte, als ich das mit den Kindern gemacht habe, wirfst du mir gleich wieder die Sache mit den Christen in Rom vor." "Wollte ich auch, aber ich kenne deine Antwort ja schon..." Beide sagten zeitgleich: "Ich habe nur dafür gesorgt, dass die Löwen ihre Mahlzeit restlos verspeisen." Sie schauten einander an und konnten ein Kichern nicht verkneifen. Der Engel meinte: "Ich habe so das Gefühl, als ob diese Sache hier ohne Folgen bleibt." "Und deinem Gefühl kann man eigentlich immer trauen. Hey, wir könnten diese Gelegenheit doch nutzen. Wenn es schon keine Folgen hat, dann können wir alles tun, was wir wollen." Der Engel dachte den Rest des Weges über Crowleys Worte nach und schwieg. Erst als sie die Bäckerei an der Rue Gottlieb betraten, meinte Eziraphael: "Ich kenne da ein paar Engel, diegewiss nur auf solch eine Gelegenheit gewartet haben. Die werden gewiss diese Situation ausnutzen." Der Dämon nickte zustimmend und ging zum Tresen, an dem ein Aschblonder junger Mann mit ovalen Brillengläsern und grunbraunen Augen, Gäste in radebrechendem Französisch bediente. Auch dem Gefallenen fielen einige auf seiner Seite ein, die gewiss die Gelegenheit Unsinn anzustellen, ohne dafür belangt zu werden, ausnutzen würden. "Guten Tag, Wie kann ich ihnen helfen?", Fragte der Verkäufer die beiden Ätherischen auf Englisch, da er sie offensichtlich verstanden hatte. Eziraphael warf einen Blick auf das Namensschild des Blondschopf und meinte dann in akzentfreiem Hochdeutsch: "Sie kommen aus Deutschland?" Der Verkäufer winkte ab und meinte: "Ursprünglich aus Bremen, ich bin aber vor ein paar Jahren nach Köln gezogen. Und letztes Jahr wollte meine Frau nach Paris. Also bin ich hier." Der Engel nickte und schaute sich die im Tresen ausliegenden Wahren an, ehe er sich für etwas entschied. Dann schauten beide Crowley an, der auf ein Macaron zeigte und meinte: "Das da, was immer es ist." Der Verkäufer nickte freundlich und packte alles ein, ehe er kassierte und die Beiden verabschiedete. Eziraphael ging an einen Bistrotisch und packte seine Crossaints aus. Er nahm eine Nase des Duftes der frischen Backwahren und seufzte. Crowley holte das Macaron hervor und knabberte es missmutig von einer Seite an. "Was hat dir denn die Grütze verhagelt?", wollte der Engel wissen. "Ach, ich denke nur gerade: wer sich von Unten alles heraufwagen wird, um diese Bedingungslose Freiheit zu genießen." Der Engel biss eine große Ecke seines Crossaints ab und kaute genüsslich darauf herum, bevor er mit vollem Mund nuschelte: "Ach, das wird schon nicht so dramatisch werden. Die Menschen leben seit eh und je mit den Spielereien von den Dämonen. Das größte Problem weden all die Schabernack treibenden Heerscharen des Himmes sein, wenn es durchsickert, dass keine Konsequenzen drohen." Der Dämon drückte seine Brille mit dem Mittelfinger den Nasenrücken hoch und zeigte so Eziraphael, was er von seiner andauernden Besorgnis über Engel die sich daneben benahmen, hielt. Engel waren das Gute in ätherischer Form und soweit es Crowley wusste, konnten diese Wesen – anwesende himmlische Inkarnationen ausgenommen – gar nichts Böses tun. Genauso gut hätte man von einem Dämon – und auch hier waren anwesende ausgenommen – verlangen dass er etwas gutes tat. Dabei war es egal, ob besagter Dämon eine Brieftasche seinem Besitzer zurückgeben, oder einen Krieg unterbinden sollte. Der Dämon schaute sehnsüchtig auf die ausliegenden Brötchen in der Theke. Das Macaron war zwar lecker gewesen, doch war es viel zu wenig für den Dämonenmagen, der so schien es jedenfalls, schon seit einigen Äonen leer war. "Ich glaube, ich hol mir noch was. Brauchst du noch etwas?", erkundigte sich Crowley bei seinem Freund, der nickte und ihn bat, ihm ein paar Berliner mitzubringen. Der Rotschopf tat, wie ihm geheißen und wendete sich an den freundlichen Verkäufer. Er orderte bei ihm ein dutzend belegte Brötchen und zehn Berliner. Zahlte diese und nahm sie entgegen, als der Verkäufer fertig war sie zuzubereiten. Dann kehrte er zum Tisch zurück und drückte dem Engel die Tüte mit dem Schmalzgebäck in die wartenden Hände. In diesem Moment, betrat ein päärchen die Bäckerei, dass der Dämon bereits kannte. Doch was die beiden hier her trieb, wusste er nicht zu sagen. Dennoch behielt er sie, verborgen durch seine Sonnenbrille im Auge, während er an seinem ersten Roggenbrötchen knabberte. 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