Ein Geständnis und seine Folgen... von Kazuki_Honjou ================================================================================ Kapitel 9: Glück und Unglück ---------------------------- ~ Vierter Monat – Februar ~   Aoko stand wie nun jeden Morgen vor dem Spiegel und betrachtete fröhlich was sie sah. Es war bereits eine kleine Wölbung sichtbar. Auch begann der Rock ihrer Schuluniform bereits etwas zu kneifen. Ihre Jeanshosen ebenfalls. Doch sie nahm es gelassen hin. „Zeit für eine Shoppingtour“, sagte sie an Kaito gewandt. „Oh je… Mit Ran?“, fragte er. „Ja, aber Shinichi kann ja auch mitkommen und dir tragen helfen“ Sie grinste und steckte ihm die Zunge raus, als er eine Grimasse zog.   Am folgenden Samstag waren die vier in sämtlichen Klamottenläden, die Tokyo zu bieten hatte. Außerdem begutachteten und kauften sie auch weitere Babysachen, wieder in neutralen Farben. Ihre Freunde stöhnten unter der Last von Tüten, die sie zu tragen hatten. Doch die zwei jungen Frauen ließen sich davon kaum beeindrucken. Schon ging es in den nächsten Kinderladen. „Schau mal da, ist das nicht süß?“ „Ja, aber eindeutig was für ein Mädchen“, gab Ran zu bedenken. Auch sie schwärmte für die kleinen Bodys, Mützen, und Mini-Schuhe. So langsam begann ihr Kinderwunsch zu wachsen… Doch dann dachte sie an die Schule, die sie ja erst noch beenden wollten.   „Ab wann wirst du eigentlich aussetzen mit der Schule?“, fragte sie ihre Freundin neugierig. „Ich schätze mal, ab dem siebten Monat… Das passt dann ganz gut“ „Und wann heiratet ihr?“ Kaito trank gerade aus seiner Coladose, und verschluckte sich im nächsten Moment daran. „Ans heiraten haben wir noch gar nicht gedacht… Oder Schatz?“ Nervös sah sie ihren Freund an. Shinichi klopfte ihm auf den Rücken. „Nicht so wirklich, nein...“ Der Detektiv seufzte. „Na du bist mir ja ein Held...“ Er gab Kaito einen kleinen Klaps auf den Hinterkopf.   Gegen Nachmittag meldete sich bei allen der Hunger. Sie gingen in ein Ramen Restaurant und setzten sich gerade, als Aoko auch schon wieder aufsprang. „Mir ist schlecht… Der Geruch...“, sagte sie nur, und rannte auch schon in Richtung der Toilette. „Es riecht doch gut hier“, meinte Shinichi verwirrt. „Sie ist anfällig auf Gerüche. Da löst schnell mal etwas Übelkeit bei ihr aus“, erklärte Kaito fachmännisch.   Aoko kam blass zurück und sie entschieden sich, woandershin zu gehen. „Wie lange soll ich das noch aushalten…?“, fragte sich die Oberschülerin auf wackligen Beinen.   ***   In den nächsten Wochen sollte ein weiteres Juwel, der „Golden Jubilee“ in Tokyo ausgestellt werden. Dieses Mal im Beika Museum. Kaito wartete auf die nächste Vollmondnacht, bevor er ein Ankündigungsschreiben schickte.   Aoko hörte diesmal davon, und ein neuer Streit entbrannte zwischen ihr und Kaito am Tag des geplanten Coups. „Du gehst da nicht hin, als KID!“ „Doch, ich muss! Und wenn es das letzte ist, was ich mache!“ Mit diesen Worten schlug er die Haustür zu, und machte sich mitsamt dem Kostüm auf den Weg zu seinem Assistenten Jii. Er ließ eine wütende Aoko zurück, die ihn jedoch nicht so einfach gehen lassen würde…   ***   „Oh dieser Kaito… Wie kann er nur?! Nein, diesmal lasse ich ihn nicht allein! Ich werde ebenfalls zum Beika Museum fahren“, beschloss sie kochend vor Wut. Aoko zog eine ihrer neu gekauften Jacken und ihre Schuhe an, um sich ebenfalls auf den Weg zu machen. Sie ahnte noch nicht, dass sie es bald bereuen würde…   Am Ort des Geschehens quetschte sie sich durch die anwesend Fans, die ihr nur ungern Platz machten. Im Inneren des Gebäudes wurde sie als Tochter des Kommissars erkannt, und herein gelassen. Sie hörte das hektische Rufen und Fußgetrappel und wusste, dass Kaito KID bereits aktiv geworden war.   Ein Polizist sprach sie an. „Hallo Aoko. Dein Vater ist nicht hier, falls du ihn suchen solltest. Er liegt leider mit Grippe im Bett“. „Oh okay, danke. Ich bin aber nicht wegen ihm hier“   ***   „Hatschi!“ Ginzo Nakamori putzte sich die Nase, und warf das gefühlt hundertste Taschentuch zu den anderen. Fluchend beobachtete er im Fernsehen, wie Kaito KID erneut zuschlug, und den „Golden Jubilee“ Diamanten dankend an sich nahm. „Eines Tages erwische ich dich, Kerl!!“, schrie er sein Fernsehgerät an. Seine Stimmung änderte sich jedoch, als seine Tochter auftauchte, und von einem Reporter interviewt wurde. „Ich gebe keine weitere Auskunft, warum ich hier bin!“, rief sie genervt, und versuchte davon zu kommen. „Na warte du…! Was fällt euch ein, meine Tochter zu belästigen!“, brüllte der Kommissar, und vergaß, dass ihn keiner hörte. Wutentbrannt stand er auf, und machte sich auf den Weg zum, Beika Museum...   ***     Aoko schüttelte den Polizisten, als auch den störenden Reporter ab, und begann nach Kaito KID zu suchen. Sie war so in ihre Suche vertieft, dass sie nicht bemerkte, wie die Polizisten nach und nach in verschiedene Richtungen verschwanden. Erst als es zu spät war und sie in die Falle tappte. Die Schülerin wollte schreien, doch ihr wurde rasch der Mund zugehalten. Aoko atmete Chloroform aus dem Tuch vor ihrer Nase ein. Bewusstlos sank sie zu Boden, doch sie wurde aufgefangen. „Jetzt hör mir gut zu, du alter Sack…! Ich weiß, dass du KIDs Komplize bist! Er soll heute Nacht zum verlassenen Industriegebiet kommen und den Diamanten mitbringen, sonst sieht er seine Tussi nie wieder...“, sprach ein schwarz gekleideter Mann hämisch lachend zu dem entsetzten Jii. Er hielt seine Waffe auf den älteren Mann gerichtet und schoss auf ihn. Jedoch verfehlte die Kugel ihn um Haaresbreite. „Damit ihr wisst, dass ich es ernst meine!“ Snake hob die bewusstlose Aoko hoch, und warf sie über seine Schulter. Mit einem weiteren drohenden Blick verschwand er durch einen geheimen Ausgang des Museums nach draußen. Jii zitterte am ganzen Körper. Er fühlte sich an diesem Abend so alt wie nie zuvor. „Junger Herr, es tut mir so leid, so leid...“, murmelte er zu sich selbst, als er ebenfalls das Gebäude verließ, um zum vereinbarten Treffpunkt zu fahren.   Weder Snake noch Jii ahnten jedoch, dass eine weitere Person den Vorfall beobachtet hatte… Und diese Person würde nicht untätig bleiben...   ***   Auf dem Dach des Museums hielt Kaito KID indessen den entwendeten Stein ins Mondlicht. „Ich glaub es ja nicht…! ER IST ES!!“ So schrie er seine Freude hinaus in die Nacht. Kaito vergaß alles um sich herum in seinem Freudentaumel. Um sich zu vergewissern hielt er noch einmal den Diamanten ins Mondlicht. Und tatsächlich hatte er den lange gesuchten Pandora gefunden. In dem Diamanten begann ein weiterer Stein rötlich zu leuchten.   KID ließ sich vom Dach fallen, und spannte seinen Gleiter auf. Seine Fans jubelten ihm zu, als er über die Dächer davon glitt. Sein Lachen schallte durch die Dunkelheit, er spürte wilde Freude in sich aufsteigen.   Bis er bei Jiis Wagen landete…   „Junger Herr, ich...“, sprach Jii betreten, doch Kaito unterbrach ihn. „Jii-chan, ich habe ihn!! Ich habe Pandora!“, schrie er ihm entgegen. Doch erst als sein Assistent sich nicht mit ihm freute, kam er langsam auf dem Boden der Tatsachen an. „Junger Herr, ihre Freundin Aoko wurde entführt… Es tut mir leid, ich konnte es nicht verhindern. Der Entführer will den Diamanten, im Austausch für Aoko...“, Jii klang besorgt und traurig. Kaito war sprachlos. „Dieses miese …! War es Snake?“ „Ja, junger Herr“. Nun fühlte er Hass in sich aufsteigen. Nicht auf Jii, sondern auf den Verbrecher. Er sah fest in Jiis traurige Augen. „Wo muss ich hin?“, fragte er wütend. Er bereute es nun bitter, dass sie beide im Streit auseinander gegangen waren...       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)