In another life the sea is in the sky (Teil 1) von YoungMasterWei (Searching for the smile of the moon) ================================================================================ Kapitel 21: ------------ „Du hättest dir auch etwas Neues kaufen können.“ Wangji schüttelte auf diesen Verweis den Kopf. „Es besteht kein Grund meine Kleidung zu wechseln. Sie erfüllt ihre Anforderungen noch anstandslos.“ Yi Ling hatte seinen Arm nicht mehr losgelassen, seit er seine Zustimmung zu dem von ihm ausgewählten Hanfu gegeben und dieser folglich, mit einem überschwänglichen Grinsen, besagten Arm umklammert hatte. Noch als er diesen zu bezahlen gedachte und ihnen der Händler, trotz Zufriedenheit über ein geglücktes Geschäft, wohl in falscher Annahme ihrer Beziehung zueinander, seine peinlich berührte Einstellung darüber, nicht überspielen konnte. Oder wollte. Etwas das Yi Ling nur noch mehr beflügelte, sich anhänglich und schamlos zu geben. Diese Dinge schienen ihn stets mit äußerster Erheiterung auszufüllen, lachte dieser immer noch ab und an, als sie bereits einer der anderen Straßen folgten, um sich nach einer Unterkunft für die Nacht umzusehen und sie damit abermals einige Blicke auf sich zogen. Nach all der Zeit hatte sich Wangji erspart ihn, seines Verhaltens wegen, zu tadeln, war klar, dass es, wie all die Male zuvor, eh nichts bewirken würde. Zudem erschien es ihm nun auch eher wie ein Reflex, als eine tatsächliche Zurechtweisung hinter der er, voll und ganz, mit seinen Werten stand. Onkel würde ihm dafür sicherlich eine Lektion oder drei vortragen, die er dann, zur Besinnung, zu kopieren hatte. Yi Ling´s Einfluss war ein schleichender und unbemerkter Prozess wie es schien. Doch ließ ihn auch diese Erkenntnis nicht mehr gar zu angespannt zurück, wie noch zu Beginn ihrer Reise. Es fühlte sich eher wie ein winziges Stück Befreiung an. Ob dies etwas Positives war, sollte er wohl später etwas genauer durchdenken. Momentan allerdings, zerrte ihn Yi Ling zu diversen anderen Ständen und Geschäften mit ihren dargebotenen Auslagen. Wangji´s Blick schweifte über Yi Ling´s Haarband, welches doch schon etwas abgetragen aussah. „Ein neues Haarband?“, fragte er, während Yi Ling gerade über einem Tisch mit Kämmen, Haarnadeln und anderen schmückendem Zubehör grübelte. Er hatte gemeint Wen Qing etwas mitnehmen zu wollen. Auf seinen Vorschlag ihn jedoch mit einem Ausdruck ansah, den er nicht recht deuten konnte, wirkte er plötzlich unerwartet ernst. „Nein, das ist schon…in Ordnung.“ Dieser ließ seine rechte Hand mit einem Ende seines Haarbandes spielen, ein melancholischer Ausdruck auf dem Gesicht. „Es ist das letzte Andenken an Xiao shī zūn (eine Form der Lehrer/ Meister Anrede). Er schenkte es mir kurz bevor…“ Er beendete seine Erklärung nicht, doch verstand Wangji auch so. Er hatte die letzten Stunden des Mannes in Yi Ling´s Erinnerungen gesehen. Den tatsächlichen Grund für dessen Ableben oder vielmehr, was ihn zu der gravierenden Entscheidung getrieben hatte, wenigstens Yi Ling bewahren zu wollen, wusste er jedoch nicht. Es war ein Horror, der Yi Ling noch bis heute zu verfolgen schien, war das verzweifelte Rufen nach dieser Person oft Teil seiner Albträume. „Hm, vielleicht sollte ich es einmal mit einer anderen Frisur versuchen? Etwas vornehmer vielleicht?“ Yi Ling tat überlegend. „Was sagt unser Lan xiān shī dazu?“ Wangji schaute über die Auswahl an guān´s (Haarornamente für Männer) Eines aus dunklem Leder, das in der Mitte von einem matt silbernen Lotusornament geziert wurde und Akzente mit Rot gesetzter Schnürung bekommen hatte, ließ ihn danach greifen. „Ah, Lan Zhan, ich meinte es eher als einen Witz. Du musst wirklich nichts kaufen.“, lachte er, nahm es ihm wieder aus der Hand und legte es zurück. „Ich habe eh keine Ahnung, wie man sowas auf den Kopf bekommt.“, hörte er diesen zugeben. „Du kannst es lernen.“, meinte er schlicht, gefolgt von einem „Ah, immer so streng.“, bevor Yi Ling einen der Kämme kaufte und sie sich schließlich weiter begaben. Die Sonne war hinter dem Berg gesunken, das sie sich nun endlich eine Herberge suchen sollten, hatte Yi Ling zudem noch einigen Kleinkram erstanden, von dem dieser meinte, das er ihn für etwas Bestimmtes benötigen würde. Wangji hatte es sich vorbehalten, es zu hinterfragen. Es wurde ruhiger auf den Straßen, schlossen die Händler langsam ihre Geschäfte und räumten ihre Stände zusammen. Bauern kamen von den Feldern wieder heim und Frauen holten ihre Kinder zum Abendessen vom Spielen zurück. Und auch Yi Ling´s Bauch gab ein hungriges Grollen von sich. „Möchtest du zuerst noch etwas essen?“, erkundigte er sich bei diesem, und erntete dafür ein angetanes Strahlen. „Wenn du mich unbedingt einladen möchtest! Wer bin ich, um da nein zu sagen.“ Erneut griff man ihm am Arm. „Ich habe vorhin ein Gasthaus gesehen, das pí dàn (Tausendjährige Eier) (1) anbot. Ich hatte die schon ewig nicht mehr.“ Wangji war nicht unbedingt ein Freund von solchen abenteuerlichen Speisen, aber er hatte gelernt, dass Yi Ling auch in dieser Hinsicht ein spezieller Charakter war. Niemand sollte mit solch einer Menge scharfer Gewürze in seinem Essen zurechtkommen, wie es Yi Ling tat. (1)Ein Link dazu, wenn es jemanden interessiert ;) https://de.wikipedia.org/wiki/Tausendj%C3%A4hrige_Eier Sie durchquerten eine der schmaleren, hinteren Gassen, um auf die Hauptstraße zurückzufinden, als ihnen laute Stimmen entgegenkamen, die zu den beiden bulligen Kerlen, nicht unweit vor ihnen, gehörten. Ein paar andere Passanten eilten mit zügigen Schritten aus der Gasse heraus, was sie zu viert zurück ließ. Oder besser gesagt zu fünft. Einer der Kerle trat etwas zur Seite und zeigte einen schmächtigen, jungen Mann, mit verschrecktem Gesichtsausdruck, der sich eisern an seinem zusammengefalteten Fächer klammerte, während er die Herren mit eingeschüchterter Stimme zu besänftigen versuchte. Es war wie das Bild von einer Maus vor zwei Tigern, waren die Männer gut das Dreifache an Körpermasse und überragten den Anderen gut einen Kopf. Zudem schauten diese, als würde nicht mehr viel fehlen, dass sie den Winzling in Stücke brechen würden, Yi Ling war, wie so oft, schneller dabei sich einzumischen, als sich zu überlegen, ob dies solch eine gute Idee wäre. „Gute Männer, warum so missmutige Mienen? Was hat der Bursche angestellt? Vielleicht kann man es auf gesetzte Weise klären?“, mischte er sich folglich ein, und glaubte so etwas wie ein ergebenes Raunen zu hören, das zu Lan Zhan gehören konnte. Zuerst starrte man ihn nicht weniger feindzählig an, über sein Auftauchen, doch ließ sich Yi Ling davon nicht beeindrucken. „Nun?“ Ein genervtes Schnaufen war von einem der Kerle zu hören. „Der Bursche hat uns des Betruges bezichtigt.“, meinte der andere mit aufgesetztem Benehmen. „Er hat Ware bei uns erstanden, nur um daraufhin zu behaupten es wäre eine Fälschung. Eine äußerst dreiste Anschuldigung. Immerhin sind wir ehrliche Handelsmänner.“ Man lächelte ebenso falsch über diese Erklärung. „Es ist eine Fälschung. Ich will mein Geld zurück…“, kam es in einer duckmäuserischen Manier von dem jungen Mann, der ein verschrecktes Quieken von sich gab, als einer der Kerle mit einem drohenden Blick einen Schritt auf ihn zu tat und dieser etwas zurückstolperte, sein Gesicht hinter seinem hektisch ausgefalteten Fächer abwandte. „Du.“ Yi Ling deutete auf den jungen Mann, der bei dieser Aufforderung noch etwas mehr in sich zusammensank, beinahe als hoffe er, sich komplett hinter seinem Fächer verstecken zu können. „Erzähl uns, was genau vorgefallen ist.“, forderte er diesen auf und nach einem kurzen Moment der Unschlüssigkeit nickte man gefügig. „Ich…ich hab mich nur etwas umsehen wollen, als diese…diese Herren meinten etwas anbieten zu können, dem nur jemand mit gehobenem Geschmack würdig sei und zeigten mir darauf eine…eine Jade-Brosche. Sie war in der Tat exquisit gearbeitet und von echter Qualität, das ich anbot sie ihnen abzukaufen. Solche Dinge haben selbstverständlich ihren Preis, aber er war durchaus gerechtfertigt. Doch als man sie mir dann übergab, war es nicht dieselbe. Nur…nur eine Kopie. Natürlich wollte ich darauf die echte oder mein Geld zurück.“, stammelte der junge Mann, ständig den panischen Ausdruck im Gesicht, das man ihm ans Leder wolle. Yi Ling hatte genug gehört, um zu verstehen was vor sich gegangen sein musste, war solch eine Masche nicht gerade neu. Zuerst bietet man jemanden die echte Ware an und wenn man dann das Geld dafür bekommen hatte, tauscht man diese schlicht gegen eine billigere Fälschung aus und gibt sich, sollte es auffliegen, unschuldig. Kaum jemand ist in so einem Fall im Stande zu beweisen, das es nicht das sei was er zuvor in den Händen gehalten hatte, es sei denn, man ist auf schlagkräftigen Ärger aus. Solch eine Abzocke ging immer gut mit naiven, gutbetuchten Herrschaften. Vor allem, wenn sie allein unterwegs waren. Es war ein gängiges Schema für Betrüger dieser Art. Yi Ling trat auf den jungen Mann zu, der nicht weniger verhuscht wirkte, als wenn er einer der Kerle wäre. „Ich würde mich gern selbst von dieser ominösen Ware überzeugen wollen.“ Er zeigte ein Lächeln, das wohlwollend erscheinen sollte und streckte seine Hand auffordernd dem jungen Mann entgegen. Dieser schaute auf die Hand und kramte schließlich das Schmuckstück aus seinem Robenärmel. Eine grüne Jadebrosche in der Form einer Chrysanthemenblüte. Sie sah auf den ersten Blick ganz hübsch aus und könnte jedem der keine Ahnung von solchen Dingen hatte, als etwas Wertvolleres untergejubelt werden. Doch wenn man Ahnung hatte, dann fielen einem diverse Dinge ins Auge. Zuerst das Gewicht. Echte Jade wäre in dieser Größe merklich schwerer. Bei näheren Hinsehen zeigten sich ebenso feinere Einschlüsse, die nichts mit dem natürlichen Schimmer der Jade zu tun hatten. Yi Ling ließ eine winzige Menge líng qì in das Schmuckstück vordringen. Normalerweise sollte sich diese wie ein sanfter Strom hindurchbewegen können, doch gab es nicht mehr als ein kurzes Pulsieren, was passierte, wenn das Mineral nicht rein genug war. Wie es auch die Farbe nicht verblassen lassen sollte. In diesem Fall hatte man den Stein wohl eingefärbt. „Ich würde sie nehmen.“, meinte Yi Ling darauf überzeugend, was einen der Kerle ein triumphales Grinsen ins Gesicht zeichnete. „Nicht für Geld versteht sich, denn dafür sollte sie schon aus echter Jade sein.“, fügte er nach, was das Grinsen in etwas missfälliges veränderte. „Also, der junge Mann hat alles Recht sein Geld wiederzubekommen.“ Yi Ling hielt abwartend seine Hand auf und lächelte. „Solange man uns nicht hier und jetzt einen glaubhaften Beweis bieten kann, dass es sich um eine Fälschung handelt, sehen wir keinen Grund das Geld zurückzugeben. Wer sagt denn, dass es sich nicht um besondere, einzigartige Jade handelt?“ Man lachte überlegen über seinen Versuch, hier etwas bewirken zu wollen. „Oh, ich hätte da eine Methode die beweisen kann, das es keine echte ist.“, ließ Yi Ling über den Spott wissen, was einen die Arme provozierend vor der Brust verschränken ließ und man ihn hämisch angrunzte. „So? Und was wäre das für eine Methode?“ Yi Ling nahm die Brosche zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt sie prüfend vor seinem Gesicht etwas nach oben. Man feixte unbeeindruckt über sein Tun. „Diese hier.“ Er lächelte und mit einem kleinen, unauffälligen Schub yuàn qì drückte er die Brosche mit einem Mal schlicht zusammen, das nichts weiter von ihr übrig blieb als einzelne Bruchstücke. Die beiden Kerle schauten fassungslos und mit sichtbarer Panik. Als sie ihm darauf ins Gesicht starrten, ließ er ein kurzes, rotes Klimmen in seinen Augen sehen. „Das Geld.“, forderte er und hielt seine Hand abermals ausgestreckt. Und dieses Mal landete ein Beutel voller Münzen darin, bevor man unter panischem Gestammel und in aller Hast das Weite suchte. „Na, das lief doch ganz gut und niemand wurde verletzt.“, strahlte er zufrieden und wandte sich den jungen Mann zu. Dieser schaute recht perplex über den Verlauf der Dinge. „Das war…uhm…unerwartet.“ Darauf schaute er auf die Überreste der Brosche und mit fragender Miene zu Yi Ling. „Nur ein kleiner Taschenspielertrick.“ Er zwinkerte schelmisch und reichte den Geldbeutel an den jungen Mann. „Das ist nicht alles meins.“, wies er darauf hin und nahm sich das an Münzen heraus, was er wohl bezahlt hatte, um den Rest dann wieder an Yi Ling zurückzugeben. „Es steht ihnen zu, junger Herr.“ Yi Ling grinste angetan und wandte sich nun auch wieder zu Lan Zhan um. „Nun kann ich sogar selbst für mein Essen bezahlen.“ Er klimperte zufrieden mit dem Beutelchen. Xiāo Míngqín, wie sich der junge Mann ihnen vorgestellt hatte, hatte über ihre Worte, dass sie sich noch eine Herberge suchen wollten, angeboten ihnen den Weg zu der zu zeigen, wo er selbst untergekommen war. Auf dem Weg dorthin erzählte dieser, dass er sich auf Reisen befinde, um ein paar unangenehmen Familienangelegenheiten zu entfliehen und das ein oder andere nette Souvenir zu erstehen. Er sei ein Freund der schönen Künste, etwas das in seiner Familie eher mit Spott gesehen wurde und er deswegen so etwas wie das schwarze Schaf wäre. Zudem sei sein älterer Bruder eher aufbrausender Natur. Etwas das seine sensiblen Nerven stets überanstrengen würde. Die Herberge war etwas gehobener, doch warum sich nicht ab und an mal etwas Luxus gönnen, nun wo ihnen das Glück die nötigen Münzen dafür hatte zukommen lassen. Es war eher aus einer Angewohnheit heraus, das er für ein Zimmer für zwei fragte, doch da Lan Zhan keine Einwände geltend machte, beließ es Yi Ling auch dabei. Er würde es nicht so offen zugeben, aber er schlief tatsächlich besser mit Lan Zhan in der Nähe. Schließlich machten sie sich noch einmal auf den Weg, hatte Yi Ling sein Verlangen nach Tausendjährigen-Eier noch nicht aufgegeben. Xiāo Míngqín leistete ihnen kurzum bei ihrem Abendessen Gesellschaft, bestand dieser darauf für sie zu bezahlen. Als Dank für die Hilfe und Yi Ling hatte seit langem wieder einmal einen ebenbürtigen Trinkkameraden. Generell schien er mit Xiāo Míngqín in einigen Belangen auf einer Wellenlänge, sei es die Liebe zu gutem Wein, der Zuspruch zu einer gewissen Art der Leichtlebigkeit und der Sinn für Humor. Oder auch für die hübschen Dinge im Leben. Yi Ling zwinkerte darauf Lan Zhan mit einem verschmitzten Lächeln zu, was ihm allerdings nicht die Reaktion einbrachte, die er erwartet hatte. Denn anstelle des mahnenden, kühlen Blicks, erschien dieser, er würde sagen, irritiert? Der Moment war vorbei, als dieser sich ohne weiteres wieder seiner Schale Tee zuwandte und es nun Yi Ling war, der sich etwas konfus fühlte. Wahrscheinlich hatte Lan Zhan sein verspieltes Flirten nicht auf sich bezogen gesehen? Manchmal war dieser ja doch etwas ahnungslos in dieser Hinsicht. Seine Gedanken zerstreuten sich, als Xiāo Míngqín ihm seine Schale erneut mit Wein füllte und zu einer weiteren, kleinen Geschichte ansetzte, die ihm unterwegs zu Ohren gekommen war. Zurück in der Herberge verabschiedete man sich für die Nacht. „Ich hoffe es ist in Ordnung, wenn ich noch etwas vorhabe?“, erkundigte sich Yi Ling bei Wangji, sobald sie ihr Zimmer betreten hatten. Wangji sah es nicht als ein Problem an, solange es nicht mit Explosionen oder Dämonenbeschwörung zu tun habe, was er Yi Ling auch so wissen ließ. Dieser lachte amüsiert und es bedurfte einen winzigen Moment zu lange, bis er sich von ihm wieder abwenden konnte, dass es Wangji abermals verwirrte. Wie vorhin im Gasthaus. Es war ungewohnt geworden mit Yi Ling an einem Tisch zu sitzen und doch nicht dessen komplette Aufmerksamkeit zugeteilt zu bekommen. Doch anstatt sich befreit zu fühlen, das dessen Temperament für diesen Abend, ein neues Ziel gefunden hatte, fühlte er sich abermals an den Rand geschoben. Das Yi Ling seinen Spaß daran hatte, ihn mit schamlosen Gesten und Worten aus der Fassung bringen zu wollen, sollte er nun wirklich gewohnt sein. Und doch erfüllten ihn dessen Lächeln und das Funkeln in den dunklen Augen, welches der Wein intensiviert haben mochte, in jenem Moment mit einem Gefühl das er nicht wirklich greifen konnte. Wie eine Körperlose Umarmung die sich dennoch warm und anschmiegsam anfühlte. Ihn nun wieder für sich zu haben, brachte eine unerwartete innere Ruhe mit sich. Etwas das sonst eher mit dem kompletten Gegenteil endete. Yi Ling indes widmete sich den Dingen, die er heute erstanden hatte und breitete sie vor sich auf dem Kang-Tisch aus. Eine seidene Stoffbahn, von mittlerer Qualität, die er dem Händler im Kleidungsgeschäft noch für etwas weniger Geld hatte abschwatzen können. Ein Tintenstein und einen einfachen Kalligraphiepinsel, den er auch so immer bei sich trug. Ein Armreif, den ein einzelner schwarzer Turmalin zierte. Der Flacon mit dem Elixier das ihnen Lìn Pòsuǒ gegeben hatte. Sowie Nadel und Seidenfaden. Dann setzte er zur Arbeit an. Er schnitt einen Teil des Seidenstoffes in verschieden große Rechtecke. Dann entfernte er den Turmalin aus dem Armreif und ließ ihn in eine der Wasserschalen, die im Zimmer zu finden waren, fallen. Wie mit der falschen Jade, nutzte dieser dann einen gezielten Schub Qi, worauf der Stein auseinanderbrach, doch diesmal ließ er die Energie solange auf das Mineral einwirken, bis nur noch feiner Staub übrig blieb. Als nächstes rieb er sich frische Tinte. Er erschien unschlüssig was das Elixier betraf. „Mir kam der Gedanke durch deine Enddeckung mit dem veränderten Yin, das, wenn ich etwas davon untermische, es den Effekt des yuàn qì Stroms stabilisieren könnte. Quasi wie eine Hülle die es schwerer machen würde, das essenzielle Qi zu beschädigen.“ „Du möchtest Schutztalismane in deine Kleidung einbringen?“, hakte Wangji auf Grund seiner aufgekommenen Erkenntnis nach, was Yi Ling bestätigend nicken ließ. „Normalerweise kann man solche Siegel nur mit líng qì in den Stoff einbringen, aber um diese zu halten bedarf es einer beständigen Zufuhr. Etwas das ich mir nicht leisten kann. Also habe ich mir irgendwann gedacht, es so zu versuchen. Es ist wie mit dem Pinsel, wo es nur einen Anstoß braucht und die Energie sich darauf selbst aktiviert.“ Er seufzte etwas sehnsüchtig. „Eines Tages würde ich es gern einmal mit den besten Materialien versuchen wollen. Seide aus Húzhōu oder Pergament aus weißem Sandelholz. Kaiser-Jade, wenn auch nur ein winziges Steinchen davon. Tinte aus dem aufwendigsten Öl-Russ. Gebunden mit dem Weiß eines Luan-Vogel Ei´s. Oder der Haut eines Drachenkarpfens.“ Er lachte begeistert. „Die Kraft die solch einem Talisman innewohnen könnte. Ich würde es zu gern einmal ausprobieren wollen. Ich tüftle schon seit Ewigkeiten an einem, der einem unter Wasser atmen lassen kann, oder im Dunklen sehen. Bis jetzt, waren beide nicht wirklich erfolgreich. Zudem überlege ich, ob es möglich wäre, einen zu entwerfen, der das Qi einer magischen Waffe verstärken könnte. Es würde es einfacher machen, wenn die eigene Energie zu schwach wird oder ist.“ Yi Ling zwinkerte ihm zu. „Du hast mich auf die Idee gebracht.“ Dieser gab nun all seine Komponenten in gemessener Menge in die Wasserschale und vermischte sie vorsichtig mit dem Pinsel. Dessen Zungenspitze schaute dabei konzentriert zwischen den Lippen hervor. „Hoffen wir, dass es nicht in einer Explosion endet.“, meinte er folglich mit einem breiten Grinsen in seine Richtung und strich den Pinsel schließlich am Rand der Schale ab, das nur noch so viel daran haftete, das er damit würde sauber schreiben können. Mit geübten Strichen setzte Yi Ling das Siegel auf den seidenen Stoff des ersten Talismans, eine gut durchdachte Kombination aus Schutzsymbolen vor spirituellen, äußerlichen Einflüssen und, so wie er es erkennen konnte, Radikalen die dafür sorgen würden das der Talisman selbst beständig bliebe, er nicht anfällig auf Abnutzung und Strapazieren der Kleidung sein würde. Yi Ling schien soweit zufrieden mit seinem ersten Versuch, legte er den Pinsel zur Seite und hielt den Seidenstreifen vor sich. „Okay.“ Er legte folglich ein weiteres Siegel darum. „Sollte es Schaden anrichten.“, erklärte er und Wangji begrüßte dessen Umsicht mit einem zustimmenden „Mn.“ „Nun müssen wir ihn nur noch testen.“ Er schaute sich um und rümpfte seine Nase. „Es wäre vielleicht besser es auf draußen zu verlegen.“ Was sie auch taten. Bàng Hēi flatterte über ihren Köpfen durch den abendlichen Himmel und lenkte sie durch die nun nahezu verwaisten Straßen von Qīngshuǐ Tāodài. Etwas abseits eines der Viertel hatte dieser ein verlassenes, ungepflegtes Grundstück mit einem nach hinten gehenden Hof ausfindig machen können, das perfekt war,  um sie vor neugierigen Blicken zu bewahren und ausreichend Platz bot. Yi Ling hatte all seine Utensilien mitgenommen, sollte er Veränderungen an seiner Mixtur vornehmen müssen, wie auch seine alte Robe, die als Testobjekt dienen sollte. Stellte dann aber fest, dass die alten Schutzsiegel das Resultat verfälschen würden können und seufzte ergeben. Wangji legte kurzerhand seinen Dàchǎng (äußere, offene Robe mit weiten Ärmeln) ab und reichte ihm diesen. Er würde im Falle eines Falles eben doch einen neuen kaufen müssen. Yi Ling schaute zuerst überrascht, doch dann lächelte er ihm dankbar zu über sein williges Opfer. „Ich mach es wieder gut, sollte was damit passieren. Versprochen.“, versicherte man ihm noch und setzte zu einem ersten Versuch an. Er aktivierte den Talisman, dass das Siegel darauf golden glimmte. Ein abwartender Moment verstrich, in dem sich der Talisman nicht selbst entzündete oder anderweitig ungewollt reagierte, das Yi Ling ein zufriedenes Raunen von sich gab. „In Ordnung.“ Darauf heftete er diesen an einen der Ärmel des Dàchǎng und drapierte ihn über den maroden Holzzaun, der wohl einst Ziegen oder ähnliches Nutzvieh im Hof gehalten hatte. Yi Ling konzentrierte etwas von seinen yuàn qì und gab es auf den Talisman ab. (2)Die Sache mit der altertümlichen chin. Zeitmessung, finde ich nicht ganz so einfach umzusetzen aber ja, um auch da authentisch zu bleiben, habe ich es eingebracht. Es gab keine Stunden (60 min) wie heute, damals war ein Zeitabschnitt 2 Stunden und ca. 30 min. Somit ist es auch nicht korrekt übersetzt, das LZ genau um 21 Uhr zu Bett geht, aber das nur am Rande. Es gibt noch die Möglichkeit diese zwei Stunden plus, zu teilen aber das wird eindeutig zu viel Info hier. Also nur falls es jemanden wundern sollte, was es mit der Zeitangabe auf sich hat. Es war über zǐ shí (23-1 Uhr) (2) hinaus, als Yi Ling das gewünschte Ergebnis verbuchen konnte und mit einem müden Stöhnen auf dem staubigen Boden zum Sitzen kam. Bàng Hēi setzte sich mit einem kurzen Krähen, das man als ein „Gut gemacht“, hätte interpretieren können auf dessen Schulter und es ließ Yi Ling leicht lächeln, bevor er seinem geflügelten Kumpel ein paar seiner Lieblingsbeeren vorhielt. Zu seiner Verteidigung war zu sagen, das Lan Zhan´s Dàchǎng keinen kompletten Schaden davongetragen hatte. Nur ein faustgroßes Loch, und ein Ärmel der sich losgerissen hatte, in der Absicht ihn erwürgen zu wollen. Es war das Ergebnis seines yuàn qì auf Lìn Pòsuǒ´s Elixier. Es war am Ende nicht so überraschend. Das Elixier war erdgebundener Lebensgeist, wo yuàn qì reine negative Energie darstellte und da Lan Zhan´s Robe aus Hanffasern gewoben wurde. Auf jeden Fall war es ein interessanter Vorfall, über den er sich später noch ein paar Notizen machen würde. Es bedurfte einiges an Denkarbeit und weiteren Versuchen, bis sich alles in Balance gebracht befand und der Effekt fiel mehr als befriedigend aus. Dennoch würde er Lan Zhan eine neue Robe kaufen müssen, aber das sah er nicht als einen Verlust. „Wer hat dich das alles gelehrt?“, hörte er diesen unerwartet fragen, war es selten, das Lan Zhan diese Art von Konversation mit ihm suchte. Wohl eine der tausend Regeln, die es ihm verbot, sich zu neugierig zu zeigen. Yi Ling schmunzelte über seine kleine Rebellion dieser Regeln gegenüber, sollte er richtig damit liegen. „Shī fu hat mir die Grundsätze der Talisman-Magie beigebracht.“, erklärte er und räumte alles wieder in seinen Beutel. „Du kennst sie sicherlich. Sie hat sich so ihren Namen gemacht in eurer Welt.“ Lan Zhan schaute wie zu erwarten verblüfft. „Und wer ist dein Meister?“ Es war ihm ebenso anzuhören, dass er verwundert war, und es brachte ein vorwitziges Lächeln auf Yi Ling´s Lippen. „Ah, Lan Zhan, woher das plötzliche Interesse? Und warum gerade zu so etwas Langweiligem? Warum fragst du mich nicht stattdessen, nach meiner Lieblingsfarbe? Was für Literatur ich genieße? Was meine favorisierte Jahreszeit ist? Oder welcher Typ mich besonders anspricht? Ob ich ein Lieblingsgericht habe? Oder was mein Herz höher schlagen lässt?“ Yi Ling seufzte theatralisch. „Du solltest wirklich an deiner Schüchternheit arbeiten, Lan Zhan.“ Es war beinahe schon faszinierend, wie Yi Ling die simpelsten Dinge in solch einen überspitzten Akt verwandeln konnte. Wangji suchte Yi Ling´s Blick. „Deine Lieblingsfarbe ist Rot. Du neigst zu schamloser Literatur, doch kannst auch Gefallen an melancholischer Poesie finden. Du magst die Zeit der Lotusblüte, wie auch ihre Ernte. Du hast eine Schwäche für Frauen mit natürlicher, femininer Ausstrahlung. Nicht zu verhalten, doch herzlich. Du schätzt Humor und Schlagfertigkeit. Alles was mit ausreichend scharfen Gewürzen zubereitet ist, erklärst du zu etwas dass du unbedingt noch einmal probieren möchtest. Dinge die dein Herz höher schlagen lassen;...guter Wein und das Fallen aus großer Höhe?“ Yi Ying hatte über seine Aufzählung keinen Ton gesagt. Auch sein Grinsen war versiegt und einer perplexen Miene gewichen, komplett mit aufstehendem Mund. Welchen dieser nun rasch wieder zuklappte, das es hörbar war und unerwarteter Weise darauf etwas wuschig wirkte. Dann wandte er sich leicht ab und räusperte sich. „Da war ja wer recht aufmerksam.“, murmelte er, immer noch ungewohnt aus seinem Konzept gebracht, bevor er seine Robe unnötig straffte und sein Gesicht wieder schulte. „Bàoshān Sànrén.“, beantwortete er darauf seine zuvor gestellte Frage doch noch und Wangji war recht überrascht über diese Offenbarung. „Sie war deine Lehrmeisterin?“ „Für den größten Teil, ja.“ Wangji zog nachdenklich seine Augenbrauen zusammen, über diese Information. Bàoshān Sànrén, war in ihrer Welt ein Name, den viele mit gemischten Gefühlen in den Mund nahmen. Sie war einst angesehen unter ihnen gewesen, doch hatte sich mit ihren Streben das Geheimnis der Unsterblichkeit mit den Menschen teilen zu wollen viele Feinde und Verächter eingebracht. Sie hatte sich schließlich auf einem abgelegenen Berg zurückgezogen und sich nie wieder gezeigt. Jedoch war das nicht das Ende ihrer Existenz, ob nun im Namen oder als Person. Sie hatte ihr Streben nicht ruhen lassen. Man sagte, sie habe elternlose und verlassene Menschenkinder zu sich auf den Berg geholt, um diese zu ihren Schülern zu machen. Dies setzte jedoch voraus, dass jene einen goldenen Kern in sich trügen. Etwas das einen einfachem Mensch so nicht möglich war zu erlangen. Yānlíng Dàoren war der blutige Beweis, dass sie es dennoch möglich gemacht hatte. Wie, war noch immer eines ihrer bestgehüteten Geheimnisse. Yānlíng Dàoren, mochte durch seine Lehrmeisterin sein Ende unter der Beschwörung von „Tausende Schwerter“, gefunden haben, als seine Grausamkeit unter dem Menschen zu unbeschreiblich geworden war, doch brachte es ihren Willen dennoch nicht ins Wanken. Es gab weitere wie ihn, die den Berg verließen und fortan unter den Menschen lebten. Keiner ihrer Schüler wurde je wieder auffällig genug, das es die Himmel mit Interesse versehen hätte und sei es nur ihrem Scheitern mit schadenfrohen Gesichtern beizuwohnen. Dies alles hatte, genau wie Wen Mao´s Geschichte, noch vor seiner Zeit stattgefunden, das er ihr nie persönlich begegnet war und auch nur über sie und ihren Lebensweg hatte lesen können. Und nun war er genau solch einem Schüler begegnet und es erklärte mit einem Male so viele Dinge, was Yi Ling´s Können anbelangte. Nicht, warum er líng- und yuàn qì zusammen in sich trug, oder wer ihm geholfen haben musste, diese beiden Energien in sich tragen und auch für sich nutzen zu können. Wer die Sigel in dessen Körper verankert haben musste. Es wirbelte noch so viel mehr Fragen auf, aber Aufdringlichkeit war etwas, das er selbst nicht guthieß und schlicht verstehend nickte. Yi Ling erschien etwas überfordert mit seiner stummen Hinnahme, konnte sich Wangji vorstellen, dass dieser an seiner Stelle, den Mund nicht wieder zum Stillstand hätte bringen können vor lauter Neugier. „Ich habe gehört, sie sei ungewöhnlich in ihren Lehren und praktiziere ebenso unorthodoxe Magie.“ Yi Ling lachte nun etwas kräftiger auf. „Da hast du richtig gehört. Einmal, ich hatte das richtige Training unter ihr gerade erst begonnen, hat sie mich kopfüber an einen Baum gebunden und das für drei Tage! Es sollte mir dabei helfen den goldenen Kern als einen neuen Teil von mir zu erkennen und ihn zu nutzen. In jenem Fall, dass ich nicht verdursten oder verhungern würde. Oder mir der Kopf explodierte von all dem Blut das dort hineinschoss.“ Er schüttelte sinnierend den Kopf. „Ich hab nen halben Tag geheult, bis mir klar wurde, dass ich nichts erreichen würde, wenn ich es nicht einmal versuche. Xiao shī zūn, war wesentlich einfühlsamer in seinen Methoden gewesen.“ Er wirkte einen Moment in Gedanken verloren. „Aber am Ende kann ich froh sein, dass er dafür gesorgt hat, dass ich diesen totbringenden Ort habe verlassen können. Zumindest ist es das, was ich mir einrede.“ Yi Ling schaute ihn mit einem Lächeln an, das so voll von Schwermut war, dass es Wangji beinahe dazu brachte dessen Hand zu greifen, um ihm ein Beistand sein zu wollen. Auch wenn er nicht verstand, was genau Yi Ling gedachte auszudrücken. „Ich sollte dankbar sein, nicht wahr? Das ich am Leben bin, auch wenn es nur solch eines ist.“ Er deutete mit einer Hand über sich selbst und wirkte dabei so ungewohnt zerbrechlich, wie er ihn noch nie zuvor hatte sehen können. Wangji fehlten in diesem Augenblick die Worte, war deutlich das es ein äußerst wunder Moment für Yi Ling war und er diesen nicht mit einer unwissenden Floskel weiter verletzen wollte. Nur fehlte ihm in solch einer Situation einfach diese erfrischende Sanftheit, eines taubenetzten Sommermorgens. Das Geschick, eine betrübte Seele an die Hand zu nehmen und ihr den balsamierenden Trost zu geben, nach dem diese zu bitten schien. Somit war der Moment zerstoben, bevor Wangji hätte etwas hilfreiches tun oder sagen können, als Yi Ling kräftig seinen Kopf schüttelte, als könne er damit seinen Gefühlszustand einfach wieder zurechtrütteln. „Ah, hör nicht auf mein Gerede. Mir fehlt eindeutig der Schlaf. Du weißt, wie weinerlich ich da werden kann.“ Er grinste und nichts war von der vorangegangenen Melancholie mehr zu erkennen. Warum sich Wangji darauf mit einem stechenden Gefühl in der Brust konfrontiert sah, wäre für ihn, Wochen zuvor, noch ein Rätsel gewesen, doch nun erkannte er es. Es war Enttäuschung. Enttäuschung über sich selbst. Freundschaft war in der Tat ein unsteter Weg, der ihn mit Gefühlen überrumpeln konnte, die ihn sich ungewünscht unnütz fühlen lassen konnten. Er glaubte nicht, das er dieses Durcheinander, das es auszulösen vermochte, jemals mit einer unberührten Routine betrachten würde können. Yi Ling hatte sich bereits wieder erhoben und seine Sachen zusammengeräumt während er, in liebevollem Ton, mit Bàng Hēi wisperte, der nun auf dessen rechten Unterarm Platzgenommen hatte. Aber er wollte auch nicht aufgeben. Eher wollte er mehr darüber lernen, bis er, so seine Hoffnung, jemand geworden war, der Yi Ling der Freund sein konnte, den dieser zu brauchen schien. *** Erklärung: Was Yi Ling´s ersten Lehrer; die Person die ihn als Straßenjungen unter seine Obhut genommen hatte, anbelangt, ich weiß nicht, ob es damals deutlich wurde, aber diese Person war Xiao Xingchen. Ich habe ihn in Yi Ling´s Erinnerung/Albtraum erwähnt gehabt, in die Lan Zhan unbeabsichtigt gerutscht war. Yi Ling hatte ihn dort Dào Zhǎng genannt (wie es auch A-Qing im Original tat) weswegen womöglich dieser Fakt, wer Yi Ling von der Straße holte, etwas untergegangen ist. Dass er ihn nun Xiao shī zūn nennt, hat etwas mit höherem Respekt zu tun. Obwohl ich auch gestehe, das mich all diese spezifischen Anredemöglichkeiten recht konfus machen. Ich kann oft nur hoffen, ich hab die richtige erwischt. Zum Beispiel, hab ich keine Ahnung, wie Wen Ning Yi Ling in respektabler Form ansprechen müsste, weswegen ich schlicht auf „Meister“ zurückgriff. Im Fall von Yi Ling und Xiao Xingchen; Xiao Xingchen, hat Yi Ling damals nur simple Grundkenntnisse beigebracht, die er für das Zurechtkommen in der Welt gebrauchen konnte. Also keine Kultivierung, in dem Sinne. Nun ist hier Bàoshān Sànrén, Yi Ling´s shī fu (wenn ich das richtig verstehe, ist das die höchste Anrede für einen Lehrmeister) Die Anrede „shī zūn“, ist (mit Spekulation von meiner Seite) für den zweiten höchsten Lehrmeister im Rang eines Clans/Sekte. Yi Ling sieht somit XXC, neben seinem shī fu (Bàoshān Sànrén), als zweit höchsten Lehrmeister für sich an, also Xiao shī zūn. Ergibt das Sinn? Ich hoffe es doch XD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)