Harlxuin von msz ================================================================================ Kapitel 1: Sehend werden ------------------------ Es ist irgendwann in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts nach Christus und die Nacht des 3. Oktobers. Wir befinden uns in Mitteleuropa, dort, wo man deutsch spricht. Am Rande einer kleinen Stadt gibt es ein Gefängnis und auch einen Turm für Einzelhäftlinge. In genau diesem Turm sitzt in diesem Moment ein junger Mann, der seine fünfjährige Strafe bald abgesessen hat. Er ist noch wach, denn ihm gehen viele Gedanken im Kopf herum, Gedanken, die sich um seine Zukunft drehen. Er sitzt an der Wand des runden, leeren Raums, der nur durch eine Kerze schwach beleuchtet ist und blickt aus dem kleinen Fenster durch den der Mond scheint. Es ist ganz still. Dann, aus dem dunklen Bereich des Raumes hört er eine Stimme: „Wie heisst du mein Sohn?“ Der Gefangene erschrack. „Keine Sorge, ich tu' dir nichts, nichts schlimmes.“ beruhigte die Stimme. „Wer ist da?“ fragte der Gefangene. „Ich bin wie eine Vision, die dich diese Nacht besucht. Also wie heisst du?“ erklärte die Stimme. „Harlxuin“ gab der Gefangene zur Antwort. Dann trat die Stimme etwas ins Licht. Harlxuin erkannte eine Mönchkutte und den unteren Teil eines Gesichts eines Mannes, die Augen des Gesichts waren im Schatten nicht auszumachen. „Wieso bist du hier eingesperrt?“ fragte der Mönch. „Ich habe Fahnenflucht begangen.“ antwortete Harlxuin. „Warst du des Krieges etwa Leid?“ fragte der Mönch. „Pah!, ich hatte keine Lust mehr für irgendeinen fetten, preußischen General das Kanonenfutter zu spielen.“ sagte Harlxuin stürmisch und fügte hinzu: „Und ich bereue es nicht.“ „Du hast deine Strafe bald abgesessen, nicht wahr?“ fragte der Mönch. Harlxuin bejahte die Frage. „Was hast du dann vor, wenn du wieder in Freiheit bist?“ fragte die Stimme weiter. „Ich weiß es noch nicht.“ „Ich bin gut mit der Flinte, doch ins Heer kann und will ich nicht zurück.“ erklärte Harlxuin und sprach weiter: „Vielleicht werde ich Jäger oder sowas.“ „Wie wäre es wenn du ein spezieller Jäger wirst. Und du hättest du eine Aufgabe.“ sprach der Mönch. „Was meinst du genau?“ fragte Harlxuin. „Ha ha ha... Du wirst schon sehen, ganz besondere Dinge wirst du sehen, heute Nacht sollst du eine besondere Gabe empfangen.“ sagte der Mönch lachend. Und plötzlich war der Mann in der Mönchskutte wieder verschwunden und es war wieder still in dem obersten Raum des Turms des Gefängnisses. Harlxuins Kopf wurde ruhig und er fiel daraufhin in einen tiefen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)