Unvorhergesehen von lula-chan (Inktober52 (2021)) ================================================================================ KW 1: Fresh - Frech ------------------- “Beep.” Nami blinzelt verwirrt. Hat Ruffy gerade ernsthaft in ihre Nase gekniffen und dabei ‘Beep’ gesagt? Sie ist ja einiges von ihrem Captain gewöhnt, aber das ist ein ganz neues Maß an Verrücktheit. Dass er jetzt auch noch in schallendes Gelächter ausbricht und dabei wild durch die Gegend hüpft, lässt bei ihr alle Alarmglocken läuten. Argwöhnisch verfolgt sie Ruffy mit ihren Augen. Er beginnt zu kichern und springt dann mit einem Satz auf sie zu. Nami kann gar nicht so schnell reagieren, da hat sich Ruffy bereits um sie gewickelt und besitzt doch tatsächlich die Frechheit, an ihren Hintern zu grapschen. “Ruffy, lass mich los!” Doch Ruffy lacht nur immer mehr - nahezu hysterisch. Nami bleibt nichts anderes übrig, als laut um Hilfe zu rufen, wenn sie freikommen will. Ruffys Griff ist unerbittlich und sie kann sich kein bisschen bewegen. Lysop und Chopper sind die Ersten, die aufkreuzen. Perplex bleiben sie jedoch schnell wieder stehen. “Helft mir!”, zetert Nami, während sie immer noch verzweifelt versucht, sich aus Ruffys Griff zu befreien. Schlussendlich braucht es alle Mitglieder der Strohhutbande, um Nami von Ruffy zu befreien und Ruffy anschließend auch unter Kontrolle zu halten. Chopper musste ihn mit einem Beruhigungsmittel ruhigstellen. “Okay. Was - war - das?”, fragt Frankie. “Ich habe keine Ahnung”, antwortet Nami, die sich nun erst mal ihre Kleidung richtet, “Ruffy ist einfach komplett durchgedreht.” “Hm.” Sanji legt seine Hand unter sein Kinn. “Er hat sich schon seit unserem letzten Landgang so komisch benommen. Ob er vielleicht irgendeine giftige Pflanze gegessen hat?” “Du könntest recht haben. Die Insel ist unbewohnt. Wer weiß, was es dort alles gibt”, überlegt Nami. Robin schaut zu Ruffy, während sie spricht: “Er muss noch nicht mal etwas Falsches gegessen haben. Bei einigen Pflanzen reicht auch schon eine bloße Berührung aus.” “Wenn die Ursache für Ruffys Verhalten wirklich darin liegt, dann finde ich es raus!”, sagt Chopper voller Tatendrang. KW 2: Home - Zuhause + KW 3: Reflection - Spiegelbild ----------------------------------------------------- KW 2 Es ist bereits später Vormittag, als Dean im Morgenmantel in die Küche geschlurft kommt. “Lange Nacht?”, fragt Sam, der sich ein Grinsen nicht verkneifen kann. Im Gegensatz zu seinem Bruder ist er bereits seit den frühen Morgenstunden wach, ist eine Runde joggen gewesen und hat geduscht. Dean brummt irgendwas Unverständliches und gießt sich eine Tasse Kaffee ein. Sam schüttelt belustigt seinen Kopf und widmet sich wieder seinem Laptop. "Irgendwas Interessantes?", fragt Dean schon etwas wacher, während er im Kühlschrank nach etwas Essbarem sucht. "Nein. Scheint, als hätten wir heute einen freien Tag." "Cool." Dean ist fündig geworden. Speck und Eier. Perfekt. Vorsichtig balanciert er beides zum Herd, stellt es dort ab und sucht nach einer Pfanne. Ein ruhiger Tag ist doch auch mal was schönes, findet er, und bei dem, was sie derzeit durchmachen, ist er das allemal. KW 3 Boo hat für seine neueste Erfindung eine Wanne mit Wasser gefüllt. Nun ja, eigentlich hat er die Wanne nur gefüllt, falls etwas schief gehen sollte und er was zum Löschen braucht. Die erste Version ist bereits in Flammen aufgegangen und da hatte er kein Wasser parat. (Er hatte auch nicht erwartet, dass überhaupt etwas Feuer fangen könnte.) Aus dem Fehler hat er definitiv gelernt. Boo betrachtet einen Moment sein Spiegelbild. Irritiert kneift er seine Augen zusammen, als es ihn plötzlich - anblinzelt? Boo schaut noch mal genauer hin. Nein, kein Blinzeln. Vielleicht sollte er den Test lieber auf morgen verschieben. Er scheint wohl einfach übernächtigt zu sein. Boo sieht noch einen Moment länger auf sein verzerrtes Spiegelbild auf der Wasseroberfläche. Doch gerade als er sich abwenden will, grinst ihn sein Spiegelbild plötzlich an und es hört auch nicht damit auf. Nein. Das bildet er sich definitiv nicht ein. Er beugt sich näher zur Wasseroberfläche, aber zuckt im nächsten Moment zurück, als sein Spiegelbild plötzlich auf ihn zuschießt. Boo landet auf seinem Hosenboden und muss sich erst mal seine Brille richten. Langsam kommt er auf seine Füße und tastet sich vorsichtig - Schritt für Schritt - zurück zu der Wanne mit Wasser. Erneut blickt er hinein, doch diesmal tut sich nichts. Kein Zwinkern. Kein Grinsen. Keine Bewegung, die eigentlich nicht da sein sollte. Boo schüttelt seinen Kopf. Definitiv übernächtigt. Er beschließt für heute wirklich Feierabend zu machen. Seine Erfindung kann er auch morgen - ausgeschlafen - testen. Wenn er schon so müde ist, dass er halluziniert, sollte er auf keinen Fall weiter in der Werkstatt hantieren. Boo löscht das Licht und verlässt die Werkstatt. Das Wasser lässt er stehen. Was soll damit auch schon groß passieren? KW 4: Ancient - Antik --------------------- Es ist nur eine kleine Ausstellung von altägyptischen Relikten im Stafford County Museum in Kansas, doch Ishizu ist dennoch stolz darauf. Sie freut sich schon sehr darauf, ihre Freunde aus Japan hier wiederzusehen und ihnen die Ausstellung zu zeigen. Erneut wirft sie einen Blick auf die Uhr. Sie hätten eigentlich schon längst hier sein sollen. “Sie werden schon kommen”, meint Odion, dem Ishizus Ruhelosigkeit durchaus aufgefallen ist. "Natürlich werden sie das", wirft Marik ein. Er stößt sich von der Mauer, an der er bisher gelehnt hat, ab und läuft auf den Eingang des Museums zu. "Ich warte drinnen. Da kann ich auch noch mal alle Ausstellungsstücke durchgehen." Er verschwindet im Inneren des Gebäudes, während Ishizu und Odion davor auf ihre gemeinsamen Freunde warten. Die Stille im Gebäude beunruhigt Marik. Es ist seltsam. Er hat erwartet, dass es ruhig ist - schließlich öffnet das Museum erst in einer Stunden - aber als sie es verlassen haben, um ihre Freunde draußen in Empfang zu nehmen, waren die Mitarbeiter noch geschäftig dabei, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Es war zwar nicht laut, aber solch eine allumfassende Stille, wie sie jetzt herrscht, war es definitiv nicht. Marik sieht sich um. Niemand ist zu sehen. Bis zum äußersten gespannt, geht er langsam in den Teil des Museums, in dem die altägyptischen Stücke ausgestellt werden. Es begegnet ihm niemand, aber dennoch fühlt sich Marik beobachtet. Unbewusst leckt er sich über seine Lippe. Der Weg kommt ihm länger vor, als er es vor noch nicht mal einer halben Stunde war. Er stößt die Tür zum Ausstellungsraum auf. Komisch. Vorhin war sie noch offen. Schnell schlüpft er in den Raum hinein und schließt die Tür einem Impuls folgend wieder hinter sich. Doch das beunruhigende Gefühl verschwindet nicht. Es wird sogar noch stärker. Marik presst seine Lippen aufeinander und geht die Ausstellungsstücke ab. Alles ist da, wo es hingehört. Marik geht gerade an einer Vitrine vorbei, doch stoppt nur einen Schritt dahinter. Langsam geht er zurück und betrachtet die Ausstellungsstücke, die in der Vitrine liegen, genauer. Drei Teile - genau so viele wie dort sein sollen: Ein Armreif, eine Kette und ein Ring, die alle mit einem Skarabäus aus Lapislazuli verziert sind. Marik zieht seine Augenbrauen zusammen und betrachtet die Steine eingehend. Irgendetwas stört ihn. Irgendetwas ist falsch. Er kann nur nicht genau benennen, was es ist. Er ist sich aber sicher, dass es nichts Gutes bedeuten kann. KW 5: Remote - Weltabgeschieden ------------------------------- Sam keucht. Panisch fliegen seine Augen umher. Wo ist er hier nur? Er steht auf einem ausgetretenen Pfad. Um ihn herum sind nichts als meterhohe Fichten. Er fröstelt. Etwas stimmt hier nicht - ganz und gar nicht. Sam fragt sich, wo sein Bruder ist. Doch als er ihn rufen will, bleibt ihm die Stimme im Hals stecken. Er kann kein einziges Wort herausbringen. Sam leckt sich unbewusst mit der Zunge über seine Lippen. Er schlingt seine Arme um sich selbst. Er fröstelt nicht nur ein bisschen. Allmählich wird es unangenehm kalt und das Hemd, das er trägt, schützt ihn kaum vor der Kälte. Sam entschließt sich dem Pfad zu folgen. Viel anderes bleibt ihm sowieso nicht übrig, wenn er nicht hier mitten im Wald erfrieren will. Die Bewegung hält ihn wenigstens ein bisschen warm. Er muss es irgendwie aus diesem Wald schaffen. Vielleicht findet er ja sogar ein Dorf oder wenigstens eine bewohnte Hütte. Bald hilft auch die Bewegung nicht mehr viel gegen die Kälte. Sam ist mittlerweile schon in einen leichten Trab gefallen, um dem irgendwie entgegenwirken zu können, doch es fruchtet nicht. Er zittert elendig und hat nun zusätzlich auch noch das Gefühl, sich verlaufen zu haben, obwohl er einem Weg folgt. Doch es sieht alles so gleich aus. Sam dreht sich im Kreis und alles verschwimmt vor seinen Augen. Er findet sich auf dem kalten Waldboden wieder. Träge blinzelt er. Er hat nicht die Kraft, sich aufzurichten und so bleibt er einfach liegen. Alle Gedanken sind wie aus seinem Kopf gewischt. Doch dann erregt etwas seine Aufmerksamkeit. Vor ihm im Laub liegt etwas, das aussieht wie ein Ring. Seine Hand bewegt sich nur langsam auf den Ring zu, als wäre ein Widerstand in der Luft. Endlich bekommt er ihn zu fassen und schlagartig kehren die Gedanken und seine Bewegungsfreiheit zurück. Sam richtet sich auf und hört jemanden seinen Namen rufen, dann verschwimmt wieder alles. KW 6: Monster - Monstrum ------------------------ Ausgeschlafen betritt Boo am späten Vormittag seine Werkstatt. Jetzt kann er sich endlich in Ruhe seiner neuen Erfindung widmen. Da er das Wasser am Abend stehen gelassen hat, kann er auch direkt beginnen. Boo geht zu seiner Erfindung und kontrolliert noch mal alles. Zum Glück - wie er feststellen muss. Eine Schraube hat sich gelöst. Boo tastet über die Arbeitsplatte, um den Schraubendreher zu fassen zu bekommen, den er dort am Tag zuvor liegen gelassen hat. “Hier!” Zino drückt Boo den Schraubendreher in die Hand. “Danke”, antwortet Boo und zieht die Schraube fest. Irritiert runzelt er seine Stirn. Zino kann das gar nicht gewesen sein. Schnell dreht er sich herum und sieht … sich selbst in die Augen. Boo weicht zurück. “Hi!” Seine anderes Ich grinst ihm zu. “Wer bist du?”, fragt Boo panisch. “Nun, ich bin du.” “Was? Wie? … Was?” “Ich verstehe, dass du verwirrt bist. Lass es mich noch mal versuchen: Ich bin du, aber du bist auch du. Ich bin dein verstecktes Ich sozusagen.” Boos anderes Ich zuckt mit den Schultern, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. “Was? Aber ich …” Boo drückt sich näher an die Arbeitsplatte und weiter von seinem Doppelgänger weg. “Nun, ich bin dein Ich, das liebend gerne Galger die Fresse polieren würde und das will, das Zino mal auf der Ersatzbank sitzt und am liebsten selbst der Held wäre, und ich bin dein Ich, das jedem frei heraus seine Meinung geigt. Ich bin dein Ich, das du tief im Inneren bist, versteckt unter Werten und Normen und deiner Angst.” “Du bist mein böses Ich?”, fragt Boo. Das andere Ich verdreht genervt die Augen. “‘Böse’ ist so ein fieses Wort. Warum sagen wir nicht einfach, dass ich dein anderes Ich bin? Wie wäre das?” “Du bist nicht real. Ich schlafe noch”, meint Boo, dem die Situation alles anderes als geheuer ist. “Nein, du bist wach und du halluzinierst auch nicht, wenn du das denkst. Ich bin real so wie du real bist.” Das andere Ich grinst und blinzelt Boo zu. “Und soll ich dir noch was verraten? Ich übernehme ab jetzt.” “Was?” “Ich nehme deinen Platz ein. Wir tauschen ganz einfach. Das wird lustig.” “Nein!” Boo klingt regelrecht hysterisch. “Oh doch!” Das Grinsen des anderen Ich vergrößert sich noch - wird geradezu diabolisch. Bedrohlich geht er auf Boo zu und hebt seine Hand. Gemächlich schließt er sie um den blauen Anhänger der Kette, die um Boos Hals hängt. Ein Leuchten geht davon aus, das alles verschlingt. KW 7: Dragonfly - Libelle ------------------------- “Sam!” Blinzelnd öffnet Sam seine Augen und muss sich erst mal orientieren, wo er ist. Nur langsam sickert die Erkenntnis durch: Er muss beim Recherchieren eingeschlafen sein. “Hmm”, brummt Sam und richtet sich auf. Er hat noch nie so lange gebraucht, um wach zu werden. “Alles in Ordnung?”, fragt Dean besorgt. “Ja, denke schon”, erwidert Sam. Er lässt sich gegen die Lehne des Stuhls fallen, während Dean ihn skeptisch beäugt. “Mir gehts gut. Wirklich.” Dean ist zwar immer noch skeptisch, aber er belässt es dabei. Plötzlich ist da nur noch Irritation. “Was?”, fragt Sam vielleicht etwas zu gereizt. “Was ist das für ein Ring?” “Welcher Ring?” “Na, der an deinem Finger.” Sam richtet seine Aufmerksamkeit auf seine Hände und tatsächlich! An seinem linken Ringfinger steckt ein goldener Ring mit einem blauen Skarabäus. Ägyptisch, stellt Sam fest. Das erklärt jedoch nicht, wie der Ring an seinen Finger kommt. Sam sieht auf und erschrickt so sehr, dass sein Stuhl polternd umfällt und Sam ihm nur dank seiner guten Reflexe nicht folgt. Er blinzelt mehrere Male, doch das Bild ändert sich nicht: Schräg hinter Dean fliegt eine mannshohe Libelle, den Stachel drohend nach vorne gerichtet. Sam ist sich bei den Ausmaßen nicht mehr ganz so sicher, ob der Stachel einer Libelle wirklich keine Menschenhaut durchdringen kann. Diese Libelle sieht zumindest so aus, als könnte sie einen Menschen ohne Probleme aufspießen. “Sam? Alles okay?”, fragt Dean besorgt, doch er erhält keine Antwort, zu besorgniserregend ist der Anblick, der sich Sam bietet. KW 8: Camping - Kampieren ------------------------- Seit einem Tagen liegen sie nun schon vor Anker. Sie haben beschlossen, erst mal dortzubleiben bis sie wissen, was mit Ruffy los ist. Ruffys Zustand hat sich immer noch nicht verbessert: Im Wachzustand ist er wild am Lachen und treibt damit alle Anwesenden in den Wahnsinn. Dass Chopper auch noch nichts rausgefunden hat, zerrt zusätzlich an den Nerven aller. Mittlerweile glaubt er selbst kaum noch daran, dass Ruffy vergiftet wurde. Es ist irgendetwas anderes. Chopper weiß nur noch nicht genau, was es ist. Robin leistet gerade Chopper in der Krankenstation Gesellschaft, während dieser wieder mal Ruffys Werte kontrolliert, um eine Ursache für sein Verhalten zu finden. Ruffy selbst ist durch ein Beruhigungsmittel gerade am Schlafen, so kann Robin in Ruhe Ruffys Körper betrachten. Irritiert legt sie ihren Kopf schief, als ihr Blick auf sein rechtes Handgelenk fällt. “Sag mal Chopper: Seit wann trägt Ruffy diesen Armreif?”, fragt Robin. “Weiß nicht. Ich bekomme es aber auch nicht ab”, erwidert Chopper. Er sieht von seinen Aufzeichnungen auf und richtet seinen Blick ebenfalls auf das Schmuckstück. Robin nimmt den Armreif genauer unter die Lupe: Er ist etwa fünf Zentimeter dick und glänzt golden. In der Mitte ist ein blauer, kunstvoll ausgearbeiteter Käfer eingelassen. So etwas hat sie noch nie gesehen. KW 9: Egg - Ei + KW 10: Powerful - Machtvoll -------------------------------------------- KW 9 Vier Frösche und vier Schlangen haben sich um ein goldenes Ei versammelt, das sich stetig um sich selbst dreht. Sie spüren, dass etwas vor sich geht. Das Gleichgewicht ist aus den Fugen geraten. Die alte Macht wurde entfesselt, die sie vor Jahrtausenden gebannt und mit dem Schutz des Skarabäus versehen haben. Der Bann wurde gebrochen und der Wahnsinn verbreitet sich. Sie müssen etwas machen. Sie müssen der alten Macht Einhalt gebieten und sie wieder versiegeln, sonst wird sie die Welt in den Untergang stürzen. Sie müssen sich beeilen, bevor die alte Macht ihre Fänge über die gesamte Welt erstreckt hat. KW 10 Marik legt seinen Kopf schief. Er kennt die Legenden um diese drei Schmuckstücke, weiß um ihre Macht. Damals im alten Ägypten - noch lange vor Moses, viel, viel länger - gab es eine Finsternis in Gestalt dreier machtvoller Wesen, die die gesamte Welt ins Chaos stürzen wollten. Die Achtheit - die Urgötter aus der ägyptischen Mythologie - haben damals diese Wesen bekämpft und in den drei Schmuckstücken gebannt. Marik hat das Summen dieser machtvollen Energie stets vernommen, doch nun ist das Summen verstummt. Marik greift in seine Hosentasche und fördert den Schlüsselbund zu Tage, mit dem die alten Relikte in den Schaukästen verschlossen sind. Seine Hände zittern, als er die Schlösser zu dem Schaukasten dieser drei so mächtigen Relikte öffnet. Er muss sich vergewissern, dass ihn seine Wahrnehmung nur einen Streich spielt. Er kann sich gar nicht vorstellen, was passieren würde, sollte diese Macht jemals wieder freikommen. Vorsichtig hebt er den gläsernen Deckel ab und stellt ihn zur Seite. Aus seiner Tasche zieht er ein Stofftuch, mit dem er vorsichtig den Ring herausholt. Marik dreht ihn und sieht ihn sich genau an. Irgendetwas stimmt nicht, das sagt ihm seine Erfahrung. “Marik, du-!” Marik zuckt zusammen, als er die Stimme seiner Schwester hört und kommt mit der nackten Haut gegen den Ring. Scharf zieht er seine Luft ein. Alles verschwimmt vor ihm. Als das Bild wieder klar wird, findet er sich in einer Bibliothek wieder - zusammen mit zwei Männern. Hinter dem einen Mann liegt ein Stuhl auf dem Boden. Panisch starrt der Mann auf etwas hinter dem anderen Mann, doch das ist es gar nicht, dass Mariks Aufmerksamkeit auf sich zieht. Es ist die Hand des Mannes. An seinem linken Ringfinger steckt der Ring, den Marik soeben im Museum begutachtet an. Doch bevor sich Marik darüber weiter Gedanken machen kann, verschwimmt erneut alles vor ihm und er findet sich in dem Museum wieder. Er blinzelt mehrmals. “Marik? Alles in Ordnung?”, fragt Ishizu besorgt. “Nein. Nein, ist es nicht”, antwortet Marik. Er schluckt. Diese Vision kann nur eines bedeuten: Die dunklen Mächte von damals haben es geschafft, ihrem Gefängnis zu entkommen. Marik will sich die Konsequenzen gar nicht vorstellen. KW 11: Spaceship - Raumschiff ----------------------------- Dean hat sich in seinem Zimmer verschanzt. Er hat es einfach nicht mehr in Sams Nähe ausgehalten. Er liebt seinen Bruder - klar - aber dennoch erträgt er seine Anwesenheit derzeit nur schwerlich. Er hat nichts gegen ihn - kein bisschen. Es ist nur … Dass Sam wieder Halluzinationen hat, kann kein gutes Zeichen sein. Beim letzten Mal wäre er beinahe daran gestorben. Dean macht sich Sorgen und will gerade einfach nur abschalten - wenigstens für einen Moment. Dass irgendein Sender heute einen Star Wars-Marathon zeigt, kam ihm da gerade recht. Es ist eine willkommene Ablenkung. Zur Abwechslung rettet mal jemand anderes die Welt. Zwar kann er mit Raumschiffen nicht wirklich viel anfangen. Wer setzt sich schon freiwillig da rein? Raumschiffe sind doch nichts anderes als überdimensionierte Flugzeuge. - aber die Filme sind trotzdem spannend. “Dean?”, hallt Sams Stimme den Flur herunter. Dean vergräbt seinen Kopf in seinem Kissen. Sam hat ihm gerade noch gefehlt. Einfach nicht antworten, dann verschwindet er schon von selbst. “Dean?” Es folgt ein Klopfen an seiner Tür. Falsch gedacht. “Ja?”, brummt Dean in sein Kissen und schaltet den Fernseher aus. Er wird Sam ja doch nicht los. Vorsichtig schiebt Sam die Tür auf. Auf seinem Arm trägt er seinen Laptop. “Ich habe etwas über den Ring herausgefunden.” “Ach ja?”, fragt Dean halb in sein Kissen nuschelnd. “Ja, habe ich. Der Ring gehört mit zwei weiteren Schmuckstücken zu den Schätzen der Achtheit. Das sind die acht Urgötter der ägyptischen Mythologie. In ihnen sollen mächtige Wesen gebannt worden sein, die damals die Welt bedroht haben.” Dean richtet sich auf. Ein Stöhnen entfährt ihm. “Tolle Sache, und wie kommt der Ring an deinen Finger?” “Ich weiß es nicht, aber vielleicht gibt es da jemanden, der es weiß.” “Ach ja, und wer?” “Nun, die drei Schmuckstücke werden derzeit im Stafford County Museum ausgestellt. Das ist vielleicht zwei Stunden von hier. Sie gehören zu einer kleinen altägyptischen Ausstellung, die von der ägyptischen Familie Ishtar organisiert wird.” Sam dreht seinen Laptop herum, um Dean den Artikel zur Ausstellung inklusive einem Foto der drei Geschwister zu zeigen, und Dean muss zugeben: Die drei sehen aus, als hätten sie Ahnung von dem, was sie da ausstellen. KW 12: Microscopic - Mikroskopisch + KW 13: Brave - Bravourös ------------------------------------------------------------- KW 12 Schnell schlägt Marik den Ring wieder in dem Tuch ein. Auf noch so eine Erfahrung kann er definitiv verzichten. Tief atmet er durch und sortiert seine Gedanken. Etwas hat ihn gestört an dem allen. Er weiß nur noch nicht genau, was es ist. “Marik?” Ishizu ist zu ihm getreten und legt ihm eine Hand auf die Schulter. Marik schüttelt seinen Kopf und nimmt erneut den Ring in Augenschein. Das sieht aus wie … “Ich brauche eine Lupe!” “Was bitte?”, fragt Odion. “Eine Lupe! Schnell!” Odion will erst widersprechen, doch da hat Ishizu bereits eine Lupe aus ihrer Tasche gezaubert und sie an ihren kleinen Bruder weitergeben. Marik legt das Tuch mit dem Ring auf einem der Schaukästen ab und nimmt den Ring mit der Lupe genau in Augenschein - und tatsächlich: An der Innenseite sind Zeichen eingeritzt. “Habt ihr was zum Schreiben?”, fragt Marik und hält seine Hand hinter sich, ohne von dem Ring aufzusehen. “Ähm, ja.” Ishizu kramt in ihrer Tasche, holt Papier und Stift hervor und legt es in Mariks Hand. “Danke.” Marik platziert den Block neben dem Ring, lässt den Stift aber in der Hand. Er beugt sich etwas näher zur Lupe und versucht das erste Symbol richtig zu entziffern. Es hat einen dicken, nach links geöffneten Bogen oben und und einen kleinen, ebenfalls nach links geöffneten Bogen unten. Danach folgt zweimal dasselbe Symbol - eine Art großes L. Das letzte Symbol sieht aus wie ein spiegelverkehrtes C mit zwei Strichen auf der rechten Seite. Marik hat solche Symbole noch nie zuvor gesehen. Auch Ishizu und Odion, die mittlerweile zu ihm getreten sind, sind ratlos. So eine Schrift kennen sie nicht. KW 13 “Also jetzt mal ernsthaft, Boo. Deine Erfindung ist echt-” “Bravourös?”, fragt Boo und grinst. “Was?”, fragt Zino verständnislos Boo lächelt hinterhältig. “Also wie wolltest du deinen Satz beenden?”, fragt er nach. Zino blinzelt. “Beeindruckend. Deine Erfindung ist echt beeindruckend. Ich wäre noch nicht mal auf diese Idee gekommen.” “Das wundert mich nicht. Dein Verstand ist sehr … beschränkt.” “Beschränkt?” Zino zieht seine Augenbrauen zusammen. Boo zuckt mit den Schultern. “Wollte nur nett sein.” “Nett? Was war denn daran nett?” Ein schelmisches Grinsen schleicht sich auf Boos Lippen. “Ich hätte auch was ganz anderes sagen können. Beschränkt ist da wirklich noch nett.” “Boo?” “Ja, so heiße ich.” “Du machst mir Angst.” Boos Grinsen wird breiter. KW 14: Shield - Ausblenden -------------------------- Sam blendet die Halluzinationen aus, versucht es zumindest. Es ist nicht leicht. Mit überdimensionalen Tieren wie der Libelle kann er leben. Das ist kein Problem. Mit Monstern, die plötzlich da sind und sich in Rauch auflösen, sobald er sie berührt, geht es auch noch - irgendwie. Dann sind da noch die Menschen, die eigentlich tot sind, Menschen, die er verloren hat, die er nicht retten konnte, die er zum Teil sogar selbst getötet hat. Das ist schwer. Doch das schlimmste ist, wenn er Dean ansieht und nicht den jetzigen Dean sieht, sondern den, der von den Höllenhunden zerfleischt wurde. Das hält er nicht aus, also vermeidet er es, Dean anzusehen. Er versucht sämtliche Halluzinationen auszublenden und meist gelingt ihm das auch. Er konzentriert sich nicht darauf und alles ist gut. Doch seit er und Dean auf dem Weg nach Stafford sind, haben sich die Halluzinationen verändert, aber eindeutig nicht zum Besseren. Er sind keine Tiere, keine Monster und auch keine Geister, die er sieht. Es ist Luzifer, der es sich auf dem Rücksitz bequem gemacht hat und Sam gewaltig auf die Nerven geht. Schon damals konnte Sam ihn nicht gut ausblenden. Es ist kaum auszuhalten. Sam gibt sein Bestes, ihn zu ignorieren, doch es funktioniert nicht - nicht wirklich. Sam fragt sich wiederholt, ob er es sich nur einbildet oder Luzifer wirklich um ein vielfaches Nerviger und anstrengender geworden ist, als er es damals war. “Halt endlich deine verdammte Klappe!”, zischt Sam, als Luzifer zum 112. Mal ansetzt Ode an die Freude zu singen. Sam versteht zwar kein Wort, aber vielleicht macht es gerade das so schlimm, zumal er sich auch fragt, wie seine Halluzination Luzifers überhaupt auf diesen Text kommt. Klar, die Melodie kennt er, aber der Text? Eher weniger. “Ich habe doch gar nichts gesagt”, erwidert Dean. Luzifer, der tatsächlich kurz aufgehört hat zu singen, beginnt nun wieder von vorne. Diesmal aber wenigstens einen anderen Text: Heat of the Moment von Asia. Okay. Nicht viel besser. Da ist Sam der andere Text eindeutig lieber. “Nicht du, er”, murrt Sam und zeigt nach hinten auf die Rücksitzbank. Dean wirft einen Blick in den Rückspiegel, doch kann natürlich nichts sehen. “Will ich überhaupt wissen, was du da gerade siehst?” “Eher nicht.” Sam atmet tief durch. “Es ist Luzifer”, sagt er dann, “Gerade hat er hundert Mal einen deutschen Text, glaub’ ich, gesungen-” “Es war 112 Mal”, wirft Luzifer empört dazwischen, ehe er weitersingt, als wäre nichts gewesen. “- und jetzt ist es Heat of the Moment.” Dean wirft erneut einen Blick in den Rückspiegel, doch kann natürlich immer noch nur den leeren Rücksitz sehen. “Singt er wenigstens gut?”, fragt Dean und konzentriert sich wieder auf die Straße. “Geht so.” “Hey, ich kann singen!”, ruft Luzifer empört und räuspert sich einmal, ehe er den Text voller Inbrunst schmettert. Sam massiert sich die Schläfen, ehe er versucht, Luzifer wieder auszublenden, was ihm aber nur mäßig gelingt. Sie haben Lucas gerade erst hinter sich gelassen. Es bleiben also noch gute eineinhalb Fahrstunden übrig. Er hofft bloß, dass Luzifer wieder verschwindet, sobald sie aus dem Auto raus sind. Da ist ihm eine mannshohe Libelle definitiv lieber. Die kann er besser ignorieren. KW 15: Star - Stern ------------------- Nami liegt zwischen ihren geliebten Orangenbäume und betrachtet den klaren Nachthimmel. Die Sterne funkeln hoch über ihr und der Mond schickt ein sanftes Licht hinab. Die Sterne geben ihr Trost. In diesem Moment kann sie fast vergessen, in welcher Lage sie sich derzeit befinden. Es ist schwer - für sie alle. Ruffys Zustand macht es ihnen nicht leicht. Dass Ruffy vergiftet wurde, konnte Chopper mittlerweile ausschließen und so bleibt nur der rätselhafte Armreif. Robin hat sich tief in den Büchern vergraben, um etwas darüber herauszufinden. Doch bisher ist sie nicht viel weiter, als das sie den blauen Käfer - einen Heiligen Pillendreher - bestimmen konnte. Er kommt in Wüsten vor, weswegen sie bereits ein langes Gespräch mit Vivi geführt hat und zumindest ein wenig über die Bedeutung des Käfers herausfinden konnte. Doch haben diese Informationen nur noch mehr Fragen aufgeworfen, schließlich steht der Käfer eigentlich für Schutz und Glück. Hier scheint die Wirkung jedoch eine gänzlich andere zu sein. Nami hofft so sehr, dass sie bald eine Lösung finden. Sie will ihren alten Captain zurück. KW 16: Stand - Andauern ----------------------- Allmählich wird es Zino unheimlich. Schon seit Tagen benimmt sich Boo so seltsam. Er zettelt Streits mit den Schnurks an und legt sich, ohne mit der Wimper zu zucken, mit Galger an. Der - da ist sich Zino sicher - ist auch mehr als irritiert und weiß nicht wirklich etwas mit dem “neuen” Boo anzufangen. Er geht zwar darauf ein, um höchstwahrscheinlich sein Gesicht zu wahren, aber jedes Mal sieht er am Ende reichlich verwirrt aus. Boo hat aber auch Sprüche drauf, die man ihm kaum zutraut. Sonst ist er immer so schüchtern und zurückhaltend und behält seine Meinung meist für sich, vertraut sich allerhöchstens Zino an, doch jetzt ist davon nichts mehr zu sehen. Weg ist die Unsicherheit, die Zurückhaltung - weg ist Zinos bester Freund. Denn Boo macht auch vor Zino nicht halt. Er sagt ihm unverblümt seine Meinung und hat ihm auch schon die ein oder andere Beleidigung an den Kopf geschmissen. Manchmal bemerkt Zino die Beleidigung noch nicht mal sofort. Boo hat es sich angewöhnt, in Worten zu sprechen, die Zino zum größten Teil gar nicht versteht, und liebt es, sich dann über Zino lustig zu machen. Zino versteht es nicht, versteht nicht, wie dieses Etwas aus seinem besten Freund werden konnte. Er vermisst Boo schrecklich und hofft, dass diese Phase nicht mehr allzu lang andauert. Wobei sich Zino noch nicht mal sicher ist, ob es überhaupt eine “Phase” ist oder ob nicht doch noch mehr dahintersteckt und Boo dringend seine Hilfe braucht. Eins weiß Zino aber ganz sicher: Egal, was Boo ihm noch alles an den Kopf wirft, er wird ihm helfen, er wird seinen Freund ganz sicher nicht aufgeben. Denn das, was Boo gerade von sich zeigt, ist nicht er - definitiv nicht. KW 17: Waves - Wehen -------------------- In Stafford angekommen, werden Sam und Dean von starkem Wind begrüßt. Sam muss den Griff der Beifahrertür festhalten und sich dagegen stemmen, damit sie nicht direkt wieder zufällt. Dean dagegen hat das Problem, dass ihm die Tür auf der Fahrerseite fast aus der Hand fliegt. “Na ganz toll”, murrt Dean, “Wo kommt dieser Wind her?” “Wenn die Geschichten stimmen, sind vielleicht diese Wesen schuld, die in den Schmuckstücken gebannt wurden”, meint Sam, während er sich Lederhandschuhe überzieht. Sie hielten es beide für nicht so klug, wenn Sam den Ring an seinem Finger offen zur Schau stellen würde. Schließlich soll er eigentlich in dem Museum ausgestellt sein, vor dem sie nun stehen. “Lass uns reingehen, bevor wir noch weggeweht werden”, sagt Sam. Er hält seine Hand vor die Stirn, um seine Haare davon abzuhalten, ihm dauernd vor die Augen zu wehen. “Gute Idee.” Gemeinsam machen sie sich auf in das Innere des Museums und kaum dass die Tür hinter ihnen ins Schloss fällt, kehrt Ruhe ein. Innen merkt man nichts mehr von dem Sturm, der draußen tobt. “Okay. Also wohin?”, fragt Dean. Sam sieht sich um und entdeckt ein Schild, das über die Sonderausstellung ‘Ägypten zur Zeit der Pharaonen’ berichtet, und direkt daneben: ein Vampir. Sam schließt kurz seine Augen, und als er sie wieder öffnet, ist der Vampir verschwunden. Auch von Luzifer ist keine Spur mehr zu sehen. KW 18: Cat - Katze ------------------ Sam und Dean folgen den Ausschilderungen, bis sie zu der altägyptischen Ausstellung gelangen. Neben der Tür zum Ausstellungsraum stehen zwei Säulen, auf denen jeweils eine sitzende Katze aus Stein steht. Die Katzen sind sehr fein ausgearbeitet und wirken nahezu lebendig, wäre da nicht die Farbe des grauen Steins, aus dem sie bestehen. Dean kneift seine Augen zusammen. Gruselig. Es kommt ihm so vor, als würden sie ihm mit den Augen folgen, als er und Sam den Ausstellungsraum betreten. Es ist nicht viel los. Nur eine weitere Besucherin befindet sich dort - und die Frau von dem Foto. Sam und Dean beschließen, sie erst mal zu ignorieren und zunächst nach den Schmuckstücken zu suchen. Langsam gehen sie die Reihen ab und tun dabei so, als würde sie auch der Rest der Ausstellung interessieren. Hier kurz stehen bleiben, dort einen längeren Blick lassen. Sam hat dabei seine Hände tief in seinen Jackentaschen vergraben, um für zusätzlichen Sichtschutz zu sorgen. Endlich sind sie an der richtigen Vitrine angelangt. Der Ring gleicht dem, den Sam trägt bis aufs kleinste Detail - nur die Farbe des Lapislazulis ist etwas dunkler. Schätze der Achtheit, steht auf einem Schild neben der Vitrine, Zu den Zeiten der Pharaonen gab es eine dunkle Macht, die drohte, das Leben auf der Erde zu zerstören. Die Urgötter stellten sich dieser Macht und bannten sie schließlich in einem Ring, einem Armreif und einer Kette, die sie mit einem Skarabäus aus Lapislazuli versiegelten. “Das sind sie also”, sagt Dean, “Die Frage ist nur, wie kommt der Ring an deinen Finger, wenn er doch eigentlich hier ist.” “Vielleicht ist das eine Kopie. Ich denke kaum, dass sie bei der Geschichte die Originale hier ausstellen würden.” “Außer sie glauben selbst nicht daran”, wirft Dean an. “Das kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen.” “Hallo.” Sam und Dean zucken zusammen und drehen sich um. Vor ihnen steht ein Junge mit weißen Haaren - einer von dem Foto. “Entschuldigung. Habe ich Sie erschreckt?” Sam und Dean sehen sich an. Jetzt lautet die Frage, wie viel der Junge mitbekommen hat. KW 19: Planet - Planet + KW 20: Flow (through) - Durchströmen ------------------------------------------------------------- KW 19 Das goldene Ei dreht sich immer noch um sich selbst, doch von den Fröschen und Schlangen ist nichts mehr zu sehen. Sie haben sich aufgemacht, der alten Macht Einhalt zu gebieten. Es hat sie in vier verschiedene Richtungen verschlagen - vier verschiedene Welten auf drei Planeten. Sie brauchen Hüllen, um unter den Bewohner nicht aufzufallen. Nun und Naunet - das Urwasser - treibt es auf die See. Auf einem Schiff, dessen Flagge ein Totenkopf mit Strohhut ziert, ist die pulsierende Energie der alten Macht besonders stark und so entscheiden sie sich dort zu bleiben. Kuk und Kauket - die Finsternis - hat es in ein Dorf mit einer riesigen Blume verschlagen, in dem auch sie die alte Macht deutlich spüren können. Huh und Hauhet - die Ewigkeit von Raum und Zeit - folgen der dritten Energiesignatur bis in ein Museum. Amun und Amaunet - das Verborgene - folgen ihnen erst, doch dann weckt eine andere Energie ihre Aufmerksamkeit - eine bekannte, alte, gute - aber auch düstere - Energie. Sie beschließen in ihrer Nähe zu bleiben. KW 20 Nami steht am Heck der Thousand Sunny und blickt auf das ruhig daliegende Meer hinaus. Es ist so ganz anders, als es in ihrem Inneren aussieht. Die Ungewissheit und die Angst um ihren Captain zerfrisst sie - und nicht nur sie. Die Stimmung an Bord ist bedrückt. Keiner weiß, wie es weitergehen soll, oder versteht, was überhaupt los ist. Das Einzige, was sie haben, ist Ruffys Zustand und der Armreif - und beides bringt sie nicht weiter. Es ist zum Verzweifeln. Nami lehnt sich gegen die Reling. Der Wind lässt sie leicht frösteln. Doch dann ist da diese Wärme. Nami schließt genießerisch ihre Augen und merkt, wie die Wärme sie durchströmt und in jede Faser ihres Körpers eindringt. Sie lullt sie langsam ein, sodass Nami es gar nicht bemerkt, wie sie immer mehr in einen tiefen Schlaf sinkt. KW 21: Octopus - Oktopus ------------------------ Sams Blick zuckt zur Seite, als er eine Bewegung in seinem Augenwinkel wahrnimmt. Er blinzelt mehrmals. “Was zum …?”, murmelt er leise. Nur wenige Meter entfernt sitzt ein riesiger - Oktopus! Seine acht Arme erstrecken sich über den gesamten Ausstellungsraum und bilden meterhohe Blockaden. Sam schließt seine Augen und atmet tief durch. Als er sie wieder öffnet, ist der Oktopus - immer noch da! Seine Arme bewegen sich über den Boden und Sam kann gar nicht so schnell reagieren, als sich einer seiner Arme um Sams Knöchel wickelt und ihn ruckartig zu Boden zieht. “Sam? Alles in Ordnung?”, fragt Dean. Sam versucht sich bereits wieder aufzurichten, doch noch ehe er Dean antworten kann, befindet er sich bereits in der Luft und wird gegen die nächste Wand geschleudert. “Sam!” Dean will schon zu seinem Bruder stürzen, als sich Mariks Hand um seinen Arm schließt und ihn zurückhält. “Hey! Was soll das? Ich muss zu meinem Bruder!” “Irgendwas ist hier. Oder passiert Ihrem Bruder das öfters?” Dean atmet tief durch. Der Junge hat recht. Er muss jetzt Ruhe bewahren. Dean sieht sich um. Die Besucherin ist verschwunden und in einer Ecke steht die Frau von dem Foto. Sie scheint auch irgendetwas wahrzunehmen. Zumindest sieht sie sich wachsam um. Vorsichtig geht sie einen Schritt nach dem nächsten auf Dean und Marik zu. Mehrmals blickt sie nach unten auf ihre Beine, und als sie bei ihnen angekommen ist, lässt sie ihre Hand über den Stoff ihres Kleides gleiten. “Was ist los, Schwester?”, fragt Marik. “Ich weiß es nicht. Es fühlte sich an, als wäre ich durch etwas gelaufen.” KW 22: Swimming Pool - Schwimmbecken ------------------------------------ Atlanta lässt sich tiefer in das Wasserbecken sinken. Sie weiß einfach nicht mehr, was sie noch machen sollen. Sie haben so viel versucht, aber Boo benimmt sich immer noch seltsam. Dieses Verhalten passt einfach nicht zu ihm. Selbst Galger macht Boos neues Verhalten angst. Mittlerweile sind sie sich aber alle sicher, dass irgendetwas Boo beeinflusst. Es fing alles mit dieser Kette an. Boo trägt sie ununterbrochen und flippt regelrecht aus, wenn sie jemand anderes berühren will. Atlanta schließt ihre Augen, fühlt das Wasser an ihrer Haut und atmet tief durch. “Hi!” Mit einem spitzen Schrei fährt Atlanta hoch und schlingt ihre Arme um ihren Oberkörper. Atlanta lässt sich wieder ins Wasser fallen und dreht sich halb um. Über ihre Schulter sieht sie zu Boo, der fröhlich grinsend am Rand des Beckens hockt. “Also so begrüßt zu werden, hat wirklich etwas für sich. Gefällt mir.” “Du … Du bist hier doch aufgetaucht … mitten aus dem nichts.” Boo legt seinen Kopf schief. “Das ist eine öffentliche Anlage. Ich habe genauso das recht hier zu sein wie du.” “Was willst du?” “So unhöflich. Von der Tochter des Bürgermeisters erwarte ich mehr.” “Was willst du?”, zischt Atlanta. “Soll ich mich vielleicht auch ausziehen? Würdest du dich dann wohler fühlen und ein bisschen entspannen?” “Was?” Boo zieht einen Mundwinkel nach oben. Oh, das wird ein Spaß. KW 23: Cube - Würfel -------------------- Sam ringt nach Luft. Keuchend hält er seine Hände gegen seinen Hals. Dieser Oktopus muss eine Halluzination gewesen sein - Dean hat ihn schließlich nicht gesehen - aber der Oktopus hat ihn gegriffen, ihn berührt. Oder war das auch Teil einer Halluzination. Ist das alles nur in seinem Kopf passiert? Eine Art Vision? So wie damals? Sam atmet tief durch und richtet sich auf. Er sieht … nichts. Um ihn herum ist eine allumfassende Schwärze. Er kann nicht mal seine Hände vor Augen erkennen. Sam lauscht in die Dunkelheit hinein, doch außer seinem eigenen Atem kann er nichts hören. Sam hockt sich hin, tastet über den Boden, doch er spürt nichts als eine glatte Fläche. Vorsichtig krabbelt er über den Boden und fühlt zu allen Richtungen. Dann ist da diese Wand. Sam lässt seine Hand so hoch an der Wand entlang gleiten wie möglich. Er spürt dieselbe glatte Fläche wie auf dem Boden. Langsam richtet er sich auf, lässt die Hand dabei die ganze Zeit an der Wand. Vorsichtig läuft er los - immer mit der Hand an der Wand - und stößt kurz darauf an eine weitere Wand. Sam lässt seine Hand über die Ecke gleiten und folgt schließlich dieser Wand, bis er schließlich eine weitere Ecke erreicht und dann noch eine. Sam kann sich schon denken, was passiert, als er dieser Wand weiter folgt, und stößt kurz darauf auf eine weitere Ecke. Behutsam lässt Sam seine Hand höher gleiten, bis er die Decke erreicht, die genauso glatt ist wie die anderen Wände und der Boden. Sie befindet sich nicht weit von seinem Kopf entfernt. Erneut geht Sam die Wände ab, zählt dabei seine Schritte. Der Raum misst vielleicht zwei mal zwei Meter genau derselbe Abstand in die Höhe. Sam befindet sich in einem Würfel aus unbekanntem Material an einem unbekannten Ort. Sam nimmt nun jeden Zentimeter des Raums genau unter die Lupe. Irgendetwas muss hier sein, außer dieser glatten Fläche, sonst wäre er schon längst erstickt. KW 24: X-Ray - Durchleuchten + KW 25: Soar - Erheben ---------------------------------------------------- KW 24 “Es ist weg. Was immer es war, es ist weg”, sagt Marik und sieht sich um. Jetzt gibt es nichts mehr, was Dean zurückhält. Er rennt zu der Stelle, an der Sam gegen die Wand geknallt ist, doch von ihm fehlt jede Spur. “Sam!” Keine Antwort. “Sam, wo bist du?!” Immer noch keine Antwort. “Das darf doch nicht ... “ Dean schaut zu den beiden anderen. “Gibt es hier irgendeine Möglichkeit, den Raum zu verlassen, ohne die Tür zu benutzen.” “Für einen Kerl wie deinen Bruder ganz sicher nicht”, antwortet Marik. Er geht um die Vitrine herum zu Dean und zeigt auf ein Gitter, das in Bodennähe in der Wand eingelassen ist. Ein Kind würde dort vielleicht durchpassen, aber bestimmt nicht Sam. Dean hockt sich dennoch auf den Boden und kontrolliert das Gitter. Es sitzt bombenfest und bewegt sich nicht einen Millimeter. “Ich brauche Baupläne. Es muss hier doch irgendwo Baupläne geben”, sagt Dean. “Im Büro des Direktors sind welche. Ich denke aber nicht, dass er sie rausgibt”, meint Ishizu. “Das bekomm ich schon hin.” Dean kramt in seiner Jackentasche und befördert einen FBI-Ausweis zu Tage. Mit einem Grinsen klappt er ihn auf und zeigt ihn den beiden. Mit dem Ausweis ist es tatsächlich ganz einfach, an die Baupläne zu kommen. Dean nimmt sämtliche Baupläne genau unter die Lupe. Das Gebäude, in dem die ägyptische Ausstellung zu sehen ist, hat keinen Keller. Hinter der Wand, an die Sam geprallt ist, liegt ein weiterer Ausstellungsraum, der über einen offenen Durchbruch mit dem anderen verbunden ist. Dort befindet sich der zweite Teil der ägyptischen Ausstellung. Die Wand ist nicht sehr dick. Ein Mensch könnte dort nicht zwischenpassen. Dean nimmt die Pläne mit, als er sich mit den Geschwistern im Schlepptau zurück zu dem Ausstellungsraum macht. Sie nehmen erst den ersten Raum genau unter die Lupe, ehe sie sich in den angrenzenden Raum aufmachen. Was Dean sofort ins Auge fällt, ist der schwarze Würfel, der in der Mitte des Raums auf einem kleinen Podest steht. Die Außenseiten sind mit Abertausenden Hieroglyphen versehen. Wenn Dean schätzen müsste, würde er sagen, dass die Seiten zwei mal zwei Meter messen. Außer dem Würfel ist nicht mehr im Raum, außer ein paar großen Fotografien an der Wand, die die Ausgrabungen dokumentieren. “Was ist das?” “Das wissen wir nicht genau. Die Hieroglyphen erzählen aber eine Geschichte aus alter Zeit”, erklärt Ishizu. “Aber da ist noch mehr. Sie verbergen einen Zauber. Ein Bannmal oder so etwas. Es ist nicht sehr einfach, die richtigen Zeichen herauszufiltern und zusammenzusetzen. Ich versuche mein bestes, aber ich komme nur langsam voran”, erzählt Marik. “Alles klar.” Dean tritt an den Würfel heran und lässt seine Hand über das schwarze Material gleiten. Der Würfel ist ganz glatt - trotz der eingeritzten Zeichen. “Du glaubst das nicht, habe ich nicht recht? Es ist für viele schwierig, Magie zu akzeptieren und-” “Oh, ich glaube an so einiges”, unterbricht Dean sie, “Ich weiß, dass es da draußen Dinge gibt, die man sich nicht so einfach erklären kann.” Er stoppt. Ishizu möchte seine Pause nutzen, um etwas zu erwidern, doch Dean kommt ihr zuvor. “Ich weiß aber auch, dass es da draußen auch eine ganze Menge an Dingen gibt, die zwar übernatürlich aussehen, es aber gar nicht sind.” Ishizu ist beeindruckt. Das hätte sie ihm nun wirklich nicht zugetraut. “Also”, fährt Dean fort, “was wisst ihr über die Sachen, die ihr hier ausstellt?” KW 25 Naunet richtet sich auf. Es ist lange her, dass sie zuletzt über eine menschliche Hülle verfügt hat. Sie bewegt ihren Wirtskörper und streckt sich, um sich an die fleischliche Hülle zu gewöhnen. Die Hülle schränkt sie ein, doch es muss sein, wenn sie sich auf Erden möglichst unerkannt bewegen möchte. Naunet hält nach ihrem Mann Ausschau. Just tritt ein blonder Mann in einem schwarzen Anzug an Deck. Naunet lächelt und tritt auf Nun zu. Sie lässt ihre Hände über den sterblichen Körper gleiten. Ja, so ist es gut. Nach so langer Zeit haben sie sich wieder erhoben, um ihre Hände schützend über die Welt zu legen und das Übel zu vertreiben. KW 26: Travel - Reisen ---------------------- “Sehr geehrte Fluggäste, wir befinden uns im Landeanflug auf den Wichita Dwight D. Eisenhower National Airport. Bitte setzen Sie sich auf Ihre Plätze und schnallen Sie sich an, bis wir die endgültige Parkposition erreicht haben.” “Na endlich”, stöhnt Tristan und macht sich an seinem Gurt zu schaffen, “Hat auch lange genug gedauert.” Gut eine Stunde musste das Flugzeug über dem Flughafen wegen irgendwelcher Probleme in der Kommunikation kreisen. “Das kannst du laut sagen”, erwidert Serenity. “Mhm”, brummt Yugi. Gedankenverloren streicht er über seine Brust, über die Stelle, an der eigentlich sein Millennium-Puzzle hängt. Er ist froh, wenn er an sein Gepäck kommt und endlich die Kette wieder tragen kann. Ohne Yami fühlt er sich irgendwie so unvollständig. Er kann ihn zwar noch spüren, aber das ist nicht dasselbe. “Das wird so toll!” Tristan grinst breit, “USA, wir kommen!” Dass Joey und Tea seltsam still sind, nimmt keiner so wirklich wahr. KW 27: (for the) Bird(s) - Nutzlos/Wertlos + KW 28: Poppy - Mohnblume --------------------------------------------------------------------- KW 27 “Diese Menschen hier sind vollkommen nutzlos”, sagt Naunet, “Sie wissen nichts.” “Und auch das Schiff bringt uns nichts. Wir sind noch nicht einmal in der richtigen Welt”, fügt Nun hinzu. “Wie konnte der Reif überhaupt hierher gelangen?” “Das ist nicht die Frage, über die wir uns Gedanken machen sollten. Viel mehr sollten wir dafür sorgen, dass der Reif zu seinem Gegenstück gelangt. Wir müssen die alte Macht wieder versiegeln. Koste es, was es wolle. Das muss unser oberstes Ziel sein”, erwidert Nun. “Wir können nur hoffen, dass unsere Geschwister mit ihren Trägern mehr Glück haben als wir”, fügt Naunet hinzu. KW 28 Boo fährt langsam über die großen roten Blütenblätter. Ein riesiges Feld der giftigen Pflanzen liegt vor ihm. Die Blumen stehen in voller Pracht. Es ist wunderschön anzusehen. Doch die Schönheit trügt über die Gefahr, die von den Blumen ausgeht, hinweg. Boo lässt sich in die Hocke sinken und greift vorsichtig nach einem Stängel der wunderschönen, rot blühenden Blumen. Mit einem Messer trennt er den Stängel durch und legt die Pflanze in seinen Korb. Vier weitere Blumen folgen. Das sollte für seinen Plan reichen. Er möchte bei ihnen schließlich nur ein paar Bauchkrämpfe erzeugen und sie nicht gleich umbringen. Tot sind sie für seinen Plan eher hinderlich. Er muss sie nur für eine Weile aus dem Weg haben. Das reicht für ihn vollkommen aus. KW 29: Newt - Molch ------------------- Nach den Informationen, die Dean gerade bekommen hat, musste er erst mal etwas Abstand nehmen. Doch zu weit weg wollte er auch nicht, also tigert er seitdem vor dem Durchgang zur ägyptischen Ausstellung hin und her. Das geht so lange, bis ihm etwas ins Auge fällt. Dean ist sich nicht sicher, aber er meint, dass dieses große Bild da vorhin noch nicht hing. Mit großen Schritten geht er auf die eingerahmte Fotografie zu. Neben dem großen Bilderrahmen ist eine Plakette angebracht: “Der Molch war ein in Serie produziertes Kleinst-U-Boot für die Kleinkampfverbände der deutschen Kriegsmarine während des Zweiten Weltkrieges. Sein unbefriedigendes Seeverhalten führte dazu, dass der Molch erst sehr spät zum Fronteinsatz herangezogen wurde. Bis Januar 1945 wurden 363 Stück produziert. Danach erfolgte die Einstellung der Fertigung zugunsten des Seehund.*” “Hey, Marco!” “Ich heiße Marik”, ertönt es direkt hinter Dean. Erschrocken wirbelt Dean herum. Marik steht vielleicht einen halben Meter hinter ihm - wie aus dem Nichts. Dean muss in Gedanken wohl ziemlich weit weg gewesen sein, um das nicht zu bemerken. “Alles in Ordnung?” Dean dreht sich zurück zur Wand. “Dieses Bild hier. Was macht das da?” “Was meinst du?” “Was macht das Bild eines deutschen U-Boots bei einer ägyptischen Ausstellung?” Marik betrachtet das Bild eingehend. “Du hast recht, es wirkt fehl am Platz”, meint er schließlich, “Es passt nicht hierher.” Marik zieht seine Augenbrauen zusammen. “Ishizu!” “Marik, was ist los?” Ishizu tritt zu ihnen. “Das Bild hier. Hing da heute Morgen nicht noch etwas anderes?” Ishizu betrachtet das Bild der Molch eingehend. “Du hast recht. Dort hing ein Plakat für unsere altägyptische Ausstellung.” Sie sieht sich in dem Vorraum um. “Hier gibt es auch nichts anderes, das zu dem Foto passen könnte.” “Als gehörte es nicht hierher”, sagt Dean. KW 30: Ink - Tinte + KW 31: Tranquil - Ruhig -------------------------------------------- KW 30 “Seht euch das mal an”, sagt Marik und zeigt auf die untere rechte Ecke der Fotografie, “Ich glaube nicht, dass das da hingehört.” Mit ‘das’ meint er ein kleines, mit schwarzer Tinte gezeichnetes Symbol. Es besteht aus zwei Sechsecken, die an ihren Ecken durch gerade Linien verbunden sind. Im Inneren befinden sich zwei Dreiecke, die sich mit jeweils einer ihrer Spitzen in der Mitte des Symbols berühren. Senkrecht durch die Mitte verläuft eine gerade Linie. In die sechs entstandenen Felder ist jeweils ein Zeichen gemalt. Dean erkennt das Zeichen sofort: Es ist eine Engelschutzsigille. Er fragt sich, wie das Zeichen dort hinkommt. Irgendwer wollte den Raum wohl vor Engeln schützen, wobei … so eine kleine Sigille wird wohl kaum ausreichen. Also muss derjenige, der sie angebracht hat, entweder ein totaler Anfänger sein, der keine Ahnung davon hat, was er da überhaupt tut, oder die Sigille dient gar nicht dem Schutz, sondern ist als Botschaft angebracht worden. Was es auch ist, es beunruhigt Dean. Mit Engeln will er sich nicht auch noch rumschlagen müssen. KW 31 Es ist ruhig, als Robin die Krankenstation betritt und das lässt bei ihr alle Alarmglocken läuten. “Chopper?” Keine Antwort. “Ruffy?” Ebenfalls keine Antwort - nicht, dass sie eine erwartet hätte, so wie ihr Captain derzeit drauf ist. Robin sieht sich aufmerksam in der Krankenstation um: Es ist niemand hier. Ein letzter Blick, dann kreuzt Robin ihre Hände vor ihrer Brust, um ihre Teufelskräfte einzusetzen, und schließt ihre Augen. So kann sie das gesamte Schiff ohne Probleme absuchen. Chopper findet sie: Er schläft in seiner Hängematte. Robin lächelt. So viel wie Chopper derzeit gibt, hat er diese Pause redlich verdient. Von Ruffy fehlt jedoch jede Spur - genauso wie von Nami und Sanji. Robin öffnet ihre Augen und lässt ihre Arme sinken. Das gefällt ihr nicht. KW 32: Angel - Engel -------------------- Dean hat sich entschuldigt und ist aus der Sicht- und Hörweite der Geschwister verschwunden. Er zieht sein Handy aus der Hosentasche und ruft Castiel an. Wenn jemand die Engel hiervon fern halten will, weiß vielleicht ein Engel warum. Es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis sich Castiel endlich meldet. Dean schildert ihm die Lage. Während Castiel überlegt, läuft Dean unruhig auf und ab. “Nun, ich habe von dieser Macht gehört. Dem Himmel war sie bekannt.” “Und habt ihr was dagegen gemacht?” “Es wurden einige Engel ausgesandt, um sich ein Bild der Lage zu machen. Die ägyptischen Götter haben sie vertrieben. Damals haben noch mehr Menschen an sie geglaubt. Sie waren also sehr mächtig. Mächtiger als die ausgesandten Engel.” “Also habt ihr die Ägypter machen lassen.” “Ja. Michael meinte, es wäre die Sache nicht wert. Von Vater haben wir den Befehl bekommen, erst einzugreifen, wenn wir merken, dass die ägyptischen Götter unterlegen sind. Das Ganze wurde beobachtet. Es gab keinen Grund für uns einzugreifen, da sie die Situation unter Kontrolle hatten und die Gegner bannen konnten.” “Und was ist da jetzt los?” “Jemand wird diese Wesen befreit haben.” “Kannst du herkommen?” “Ja.” KW 33: Light - Licht -------------------- Sam hat keine Ahnung, wie lange er schon in dieser undurchdringlichen Dunkelheit sitzt. Unablässig trommelt er mit seinen Fingern auf seinem Oberarm. Allmählich wird er noch verrückt - nun ja, verrückter, als er eh schon mit seinen Halluzinationen ist. Dass sie ihn in Ruhe lassen, seit er in dieser Dunkelheit sitzt, kam ihm anfangs wie ein Segen vor, doch schnell hat er gemerkt, dass er hier mit seinen Gedanken ganz allein ist. Ein wenig Gesellschaft - ein wenig Ablenkung - wäre nicht schlecht in dieser allumfassenden Dunkelheit. Luzifers Anwesenheit wäre ihm gerade ein Segen. Er muss ganz schön verrückt sein, wenn er schon so denkt. Seine Finger trommeln immer noch auf seinem Arm, als da plötzlich nicht mehr nur Dunkelheit ist. Sam wird regelrecht geblendet von dem Licht. Immer noch trommeln seine Finger ihren Rhythmus. Nur langsam werden die Bewegungen langsam, bis sie schließlich ganz aufhören, bis es in Sams Bewusstsein sickert, dass da nicht mehr nur Dunkelheit ist. Ungelenk erhebt sich Sam und geht auf das Licht zu, immer weiter und weiter, bis er das Gefühl hat zu schweben. KW 34: Doorway - Tür -------------------- “Es ist ein Gefängnis”, erklärt Castiel, während er seine rechte Hand über den Würfel gleiten lässt, “Diese Wesen nur zu bannen, war nicht genug. Ihre Kräfte wurden in den Schmuckstücken versiegelt, aber ihr Selbst wurde in diesen Würfel gesperrt.” An Dean gewandt fährt er fort: “Er lässt sich mit Luzifers Käfig vergleichen.” “Luzifer? Der Teufel?”, fragt Odion. “Ihr glaubt an eure ägyptischen Götter, aber nicht an den christlichen und seine Engel? Lasst mich euch sagen, es gibt so ziemlich jeden Gott aus jeder Mythologie. Na ja.” Dean stoppt kurz. “Nicht mehr jeden, nachdem Luzifer gewütet hat.” “Sagen wir, es gibt Luzifer, wie soll er es mit einem Gott aufnehmen können?”, möchte Ishizu wissen. “Die Kraft der Götter ist an die Menschen gebunden, die an sie glauben. Lässt der Glaube nach, werden auch sie schwächer”, sagt Castiel, während er um den Würfel herumgeht, seine Oberfläche befühlt und die Hieroglyphen liest. “Was machst du da überhaupt?”, fragt Marik. “Ich lese die Hieroglyphen. Ihr hattet gesagt, dass sie eine Geschichte und eine Art Bannmal enthalten würden.” “Du kannst Hieroglyphen lesen?” “Ich bin jeder Sprache mächtig, die jemals gesprochen wurde.” Marik holt einen Block aus seiner Tasche. “Vielleicht kannst du dann auch das hier lesen.” Castiel sieht auf und kommt zu ihnen. Er nimmt Marik den Block ab, wirft einen Blick darauf und dreht ihn dann so, dass die obere Seite unten ist. “Was ist das?” “Diese Zeichen sind auf der Innenseite des Rings”, erklärt Marik. Ishizu fügt an: “Wir kennen diese Zeichen nicht. Vielleicht kennst du sie.” “Natürlich kenne ich sie. Das sind henochische Zeichen.” Auf Ishizus fragenden Blick fügt er an: “Die Sprache der Engel.” “Komm schon Cass. Was bedeuten sie?”, fragt Dean nach. “Es sind einzelne Buchstaben. L. E. E. R. - ein deutsches Wort. Es bedeutet verlassen.” “Okay, warum Deutsch?” “Das U-Boot! Es ist ein deutsches”, wirft Marik ein. “Welches U-Boot?” “Vor dem Ausstellungsraum hängt eine Fotografie von einem deutschen U-Boot.” “Wo genau?” Dean wirft Castiel einen verwunderten Blick zu. Er fragt sich, warum er so auf dieses U-Boot reagiert. “Auf das Glas ist eine Engelschutzsigille gemalt”, merkt Dean an. Castiel sieht Dean alarmiert zu Dean. “Was ist los, Cass?” “Ich habe dir erzählt, wie wir damals mit dieser Macht verfahren sind. Die anderen Götter haben nie wirklich viel von Vater gehalten und demnach auch wenig von uns.” “Euch? Wovon redest du?”, fragt Ishizu. Mittlerweile sind sie bei dem Bild angelangt. Castiel nimmt es genau in Augenschein und legt seine Hand auf die Stelle, an der die Sigille prangt. Seine Augen leuchten blau auf und auch das Zeichen beginnt zu glühen, bis es schließlich verschwindet. “Das war keine Engelschutzsigille, sondern ein Schlüssel”, erklärt er. “Ein Schlüssel? Wofür?”, fragt Odion. “Für eine Tür, um den Zugang in den Würfel zu öffnen. Es ist eine Hintertür, damit eine menschliche Seele hinein kann, aber die gefangenen Wesen nicht heraus.” “Menschliche Seele?”, überlegt Dean laut. Aus dem Ausstellungsraum kann man ein Poltern hören. “Hast du etwa …?” “Ich habe die Tür geöffnet.” Dean rennt fast schon zurück in den Ausstellungsraum und tatsächlich da vor der Wand, an die er geschleudert wurde, liegt Sam - zwar bewusstlos, aber immerhin lebendig. KW 35: Yin Yang - Gleichgewicht ------------------------------- Amun und Amaunet können es ganz deutlich spüren, genauso wie der Junge - Yugi, wie sie aus den Erinnerungen ihrer Hüllen erfahren haben - wobei das wohl eher an dem ägyptischen Geist in der Pyramide liegt, die er als Kette als um Hals trägt. Sonst hat es keiner bemerkt. Wie denn auch? Niemand von diesen Menschen verfügt über die Möglichkeit in dieser Sphäre Energiesignaturen wahrzunehmen. Nur wenige Menschen sind dazu überhaupt in der Lage. Amun und Amaunet hoffen nur, dass das nicht andere übersinnliche Wesen auf den Plan ruft. Gerade die Engel wollen sie hier nicht haben, doch diese sind es auch, die sich am ehesten einmischen, wenn etwas auf ihrer Erde nicht stimmt. Als würde die Erde ihnen gehören. Das Gleichgewicht hat sich neu verteilt - im positiven Sinne. Eine der drei Präsenzen ist verschwunden. Sie ist einfach weg. Anscheinend hat sich bereits jemand eingemischt. Amun und Amaunet sind nicht begeistert darüber. KW 36: Golden - Goldfarben -------------------------- Galger beobachtet Boo aus seinem Versteck hinaus. Zeck und Bramph liegen mit Bauchkrämpfen zu Hause, Zino hat es ebenfalls erwischt, wie Galger bei einem kurzen Besuch feststellen musste, bleibt also nur er selbst. Zum Glück hat er die Kekse nicht angerührt, sonst würd es ihm jetzt genauso wie den anderen ergehen. Die Frage ist nur, was bezweckt Boo damit, denn das es Boo war, war Galger von Anfang klar. So wie Boo derzeit drauf ist, macht er jedem Schnurk Konkurrenz, nein, falsch, er hat jeden Schnurk bereits drei Runden hinter sich gelassen. Es ist sogar schon so schlimm mit ihm, dass sich Galger freiwillig mit Zino verbündet hat - und Zino ohne zu zögern zugestimmt hat. Da Zino nun aber ausgefallen ist, muss Galger alleine herausfinden, was Boo vorhat - oder eher das, was von Boo Besitz ergriffen hat. Das ist ihnen mittlerweile auch allen klar, dass das da nie und nimmer Boo sein kann, sondern irgendwas anderes seinen Körper kontrolliert. Vielleicht ist es ja auch ein Double und der echte Boo wird irgendwo festgehalten. Galger hat seine Vermutung bisher jedoch noch nicht geäußert. Gerade bei Zino kann er sich gut vorstellen, was alleine die Vorstellung, dass sein bester Freund irgendwo gefangen gehalten wird, bei ihm auslösen wird und Galger kann nicht riskieren, dass Zino zu übereifrig wird und dann irgendwelche Fehler macht, die sie sich keinesfalls leisten können. Boo sieht sich aufmerksam um und Galger drückt sich sicherheitshalber näher an die Wand. Erst als Boo sich herunterbeugt, um an irgendwas auf dem Boden herumzuhantieren, entspannt sich Galger wieder etwas. Er kann nicht erkennen, was Boo da gerade genau treibt, doch dann richtet sich Boo wieder auf und Galger kann erkennen, was er in der Hand hat. Er blinzelt mehrmals, um sich wirklich sicher zu sein, dass er richtig sieht, doch tatsächlich, Boo hat einen Pinsel in der Hand und beginnt die Skulptur, die mitten auf dem Dorfplatz steht, mit goldener Farbe anzumalen. Skeptisch beobachtet Galger das Treiben. Er ist sich nicht sicher, was er davon halten soll. Als Boo dann nach getaner Arbeit endlich geht, wagt sich Galger langsam aus seinem Versteck und geht zu der Skulptur. Er umkreist sie und nimmt jeden Zentimeter der nun goldenen Oberfläche unter die Lupe. Galger versteht es nicht. Er hat keine Ahnung, was Boo damit bezwecken will. Einen Grund muss es aber geben und Galger läuft es eiskalt den Rücken runter, wenn er nur daran denkt. KW 37: Spooky - Gespenstisch + KW 38: Stone - Stein --------------------------------------------------- KW 37 Über den Boden wabern dicke Nebelschwaden. Der Wind pfeift über die Ebene und bringt die alten, knorrigen Bäume zum Knarzen. Dicke Wolken versperren den Himmel. Nur ab und zu bricht das Licht des Vollmondes hindurch und wirft bedrohliche Schatten. Am Horizont erstreckt sich ein gewaltiger See. Lichter tanzen über die gekräuselte Wasseroberfläche. Leises Gemurmel und sanftes Kichern erfüllt die Luft. Ein paar Kiesel lösen sich und rollen ins Wasser. Leises Platschen, dann werden sie von der tiefschwarzen See verschluckt. Entlang des Kiesstrandes liegen gekenterte Boote. An Land erstrecken sich Berge von Knochen. Schatten huschen dazwischen entlang. Knirschen, wenn Knochen brechen. KW 38 Als Sam langsam wieder ins Bewusstsein kommt, fühlt es sich an, als wäre er von einem riesigen Stein erschlagen worden. Sein Kopf schmerzt fürchterlich und er hat das Gefühl, sich gleich übergeben zu müssen. Dazu noch seine Brust, die sich anfühlt, als würde ein tonnenschwerer Stein auf ihr liegen und ihm damit die Atmung erschweren. Er weiß, dass er die Augen öffnen muss, doch das scheint ein unmögliches Unterfangen zu sein. Er versucht es immer wieder, doch es funktioniert nicht. Sam hat einfach nicht genug Kraft dafür, aber er muss. Es ist wichtig, dass er die Augen öffnet - sehr wichtig. KW 39: Monarch - Monarchfalter + KW 40: Wire(tap) - Abhören ----------------------------------------------------------- KW 39 Atlanta und Zeck liegen auf der Lauer. Sie haben Boo, oder zumindest das, was von ihm Besitz ergriffen hat, quer durch den Wald bis zu einer Lichtung mit vielen bunt blühenden Blumen verfolgt. Versteckt hinter einem vom Sturm umgerissenen Baum beobachten sie Boo dabei, wie er mit geschlossenen Augen im Schneidersitz mitten auf der Wiese sitzt - und nichts macht. Um ihn herum schwirren schwarz-orange Schmetterlinge mit weißen Punkten auf den schwarzen Rändern. Die ganze Wiese ist voll von diesen Schmetterlingen. Zeck und Atlanta sind sich nicht sicher, was sie davon halten sollen. Nachdem, was Galger über Boos Aktion auf dem Marktplatz erzählt hat, gibt es kaum etwas, das seltsamer sein könnte. KW 40 Huh und Hauhet sind nicht begeistert, als sie die Präsenz eines Engels in der Nähe spüren. Noch weniger sind sie es, als sie hören, warum er überhaupt da ist. Sie haben genug davon, dass die Engel und ihr Gott sich in ihre Angelegenheiten einmischen. Sie - die Urgötter - sind vollkommen ausreichend, um Herr der Lage zu werden. Die Anwesenheit eines Engels wird nicht benötigt. Der Engel hat schon viel zu viel angerichtet. Dummerweise sind auch noch Menschen dabei. Bis auf diese vier ist das Museum leer. Menschen können sie hier noch weniger gebrauchen. Sie haben keinerlei Nutzen. Sie stehen im Weg. KW 41: Fan - Kühlerlüfter ------------------------- Dean kommt es so vor, als würde die Luft, die aus den Kühlerlüftern kommt, plötzlich kälter werden, als sie eh schon ist. Als sich dann auch noch Castiel anspannt und seine Hand zur Innentasche seines Trenchcoats wandert, ist Dean klar, dass hier irgendwas schief läuft. Dean kniet sich vor Sam und lässt seine Hand unauffällig zu dem Messer in seinem Stiefel wandern, um seinen immer noch bewusstlosen Bruder im Notfall beschützen zu können. Es ertönen Schritte und dann stehen plötzlich - Dean blinzelt - Krissy und Aiden in dem Durchgang. “Du glaubst doch nicht wirklich, dass du mit diesem Messer eine Chance gegen uns hast, Engel? Also lass es los”, sagt Krissy, wobei sich Dean ziemlich sicher ist, dass das da nicht Krissy ist. Langsam lässt Castiel sein Engelsschwert los und lässt seine Hand herabsinken. “So ist gut”, sagt Aiden, “Wir hätten es zwar lieber gehabt, wenn sich die Engel mal nicht in die Angelegenheiten anderer einmischen, aber ändern können wir das wohl nicht mehr, also lasst uns doch alle freundlich miteinander sein. “Wer seid ihr?”, fragt Ishizu. “Oh, Verzeihung”, sagt Krissy, “Ich bin Hauhet und das ist Huh. Wir sind die ägyptischen Götter der Ewigkeit.” “Wie? Das kann nicht. Götter? Hier?” Ishizu sinkt auf die Knie und neigt ihren Kopf. Odion und Marik folgen ihr. Dean verdreht nur die Augen. Huh und Hauhet nehmen den Raum in Augenschein und werden dabei auf Dean und Sam aufmerksam. Hauhet kommt auf die beiden zu. Dean spannt sich an und verfolgt jeden ihrer Schritte genau. “Hab keine Angst”, sagt Hauhet. Sie sieht Deans Griff um das Messer. “Mit dieser Waffe wirst du wenig gegen mich ausrichten können. Du verletzt am ehesten noch die Hülle, die ich gewählt haben. Wir möchten helfen.” “Die Götter, die ich bisher kennengelernt habe, waren allesamt Arschlöcher. Warum also ihr nicht?” Hauhet lächelt mit Krissys Gesicht. “Wir möchten unsere Fehler wieder gut machen. Anscheinend waren wir damals nicht gründlich genug.” “Das sind ja ganz neue Töne für so ‘nen Gott.” “Nicht alle Götter sind gleich. Lass mich deinem Bruder helfen. So wie es jetzt ist, wird er nicht aufwachen. Sein Geist ist in einer Zwischenwelt gefangen.” Auf Deans skeptischen Blick führt sie weiter aus. “Er braucht Hilfe, um da raus zu kommen. Alleine wird er es nicht schaffen. Ich kann ihm diese Hilfe geben.” Dean atmet tief durch und lässt den Griff des Messers los. Er hat schon viel Schlimmeres getan, um Sam zu retten. Hauhet streckt ihre Hand aus und legt sie auf Sams Stirn. Sie schließt ihre Augen. KW 42: Tick - Augenblick + KW 43: Fuzzy - Verschwommen ------------------------------------------------------ KW 42 “Ähh… Du hast das auch gesehen, oder?”, fragt Galger. Zino blinzelt konfus. “Eh. Ja?” Galger und Zino wollten gerade eigentlich Kriegsrat mit Zeck und Atlanta halten über das, was sie bisher herausgefunden haben. Zeck und Atlanta wirkten jedoch anders als normalerweise, irgendwie abwesend. Doch als plötzlich Boo bei ihnen aufgetaucht ist und Zino und Galger dabei einen riesigen Schreck eingejagt hat - nicht, das sie das zugeben würden - kam plötzlich Leben in die beiden. Sie haben schnurstracks auf Boo zugehalten, haben ihn am Arm gepackt und sind verschwunden. Von einem Augenblick auf den nächsten waren sie einfach weg - keine Ahnung wohin. KW 43 Als Sam die Augen aufschlägt, ist alles erst mal verschwommen. Die Welt dreht sich um ihn und er kann keinen klaren Gedanken fassen. Gedämpft nimmt er Stimmen wahr, doch er kann kein einziges Wort verstehen. Es klingt, als wäre er unter Wasser. Sam blinzelt träge, versucht seinen Blick zu fokussieren, aber es will ihm nicht gelingen. Er spürt etwas Warmes an seinem Körper, Hände vielleicht. Für einen Moment fühlt es sich an, als würde er fliegen, bis ihm klar wird, dass ihn jemand aufrichtet und gegen etwas lehnt. Da sind Finger an seiner Stirn und blaue Augen - so blaue Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)