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Minku - a friendship story

von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Kurze Info: Dieses Kapitel spielt in der späteren Handlung dieser Geschichte. Seht es als eine Art "foreshadowing" für den zukünftigen Verlauf der Handlung. Dieses Kapitel findet während der Handlung von Manga Kapitel 3 (Naruto Classic Folge 3) statt. Das nächste Kapitel reiht sich wieder chronologisch nach den ersten beiden ein. Komplett anzeigen

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Das Kind aus der Höhle Teil 1

POV: Fugaku Uchiha – ca. 8 Jahre vor dem Angriff des Kyuubi
 

Kajamo stoppte plötzlich. „Schauen Sie hier, Kommandeur Fugaku“, rief Kajamo. Er zeigte auf ein erloschenes Lagerfeuer. Ich rannte zu ihm hin und guckte mir die Stelle an. Es lagen noch einige Essensreste um das erloschene Lagerfeuer herum. An einer Stelle, in der Nähe des Lagerfeuers, war Blut und ein kleiner Stofffetzen. An einer anderen Stelle bemerkte ich ein ungewöhnliches Kunai.

            „Sie waren hier!“, sagte ich. „Dieses Kunai ist eine Sonderanfertigung. Es wurde von der Chiri-Gruppe gestohlen. Der Besitzer eines der überfallenen Geschäfte hat es mir berichtet.“ Kajamo griff in die Asche des Lagerfeuers und bemerkte: „Sie sind offenbar schon länger weg. Die Asche ist ganz kalt“ „Verdammt!“, fluchte ich, „Dass wir ihnen so viel Zeit gelassen haben, dass sie hier sogar rasten konnten.“ „Sie mussten hier rasten. Einer von denen war verletzt. Sie mussten sich zuerst um ihn kümmern.“ erwiderte Kajamo „Aber warum haben sie das Kunai hiergelassen?“ „Keine Ahnung … Vielleicht um uns zu demütigen? Vielleicht um uns zu zeigen, dass wir so langsam waren, dass sie hier in Ruhe ein Festmahl verrichten konnten.“ sagte ich genervt und leicht zynisch.

            Es war bereits der dritte Überfall dieser verdammten Chiri-Gruppe und jedes Mal konnten sie entkommen. Die Chiri-Gruppe überfällt nur kleinere Läden: Lebensmittelläden, Waffenshops, und so weiter. Sogar ein Bekleidungsgeschäft war dabei. Und das, obwohl die Gruppe wahrscheinlich nur aus Ninjas besteht. Es waren sechs Personen, die in drei Zweiergruppen in willkürliche Geschäfte gingen und bis zu drei Geschäfte auf einmal ausraubten. Die Geschäfte, die überfallen wurden, sind kreuz und quer in Konoha verteilt.

            Plötzlich sah ich eine weitere Person auf uns zukommen: „Herr Kommandeur!“, es war Yaku, der leicht erschöpft zu uns rannte. „Und? Etwas gefunden?“ fragte ich. „Nein, leider nicht. Es ist, als hätten sie sich in Luft aufgelöst“ antwortete Yaku. Das überraschte mich kein Bisschen, denn es war jedes Mal dasselbe. „Na schön … Dann lasst uns nach Hause gehen“, befahl ich, „Ich werde es dem Hokage berichten und morgen einen weiteren Trupp schicken. Dieser soll sich nochmal umgucken und schauen, ob wir noch etwas übersehen haben. Außerdem werde ich den Professor um Verstärkung aus der Sensor-Einheit bitten.“ „Verstanden, Kommandeur“, riefen Yaku und Kajamo fast zeitgleich.

Ich guckte mir, während wir Unterwegs waren, noch ein wenig die Umgebung an. Ich war hier noch nie gewesen, oder ich konnte mich einfach nur nicht erinnern. Aber es war sowieso nicht sehr viel Spannendes zu sehen. Ein Kaninchen, welches von einem Fuchs gejagt wird, ein paar von Moos zugedeckte Steine, ein paar Pilze, ein Reh, welches Beeren von einem Strauch fraß und natürlich sehr viele Bäume. Eigentlich versuchte ich nur unser Versagen zu verdrängen. So etwas habe ich selten erlebt. Ich wurde sauer, wenn ich auch nur an die Überfälle gedacht habe. Und das war ausgerechnet der erste Fall, den ich als

Kommandeur der Konoha-Polizei bearbeiten sollte. Welch‘ eine Blamage.

            Plötzlich hörte ich etwas. Ich erschrak und blieb stehen. „Stopp!“, rief ich zu den anderen. Es hörte sich wie das Schreien eines Babys an. „Hört ihr das auch?“, fragte ich flüsternd. Beide nickten mir etwas zögernd zu. Das Geräusch kam aus einer Höhle. Obwohl weder an der Höhle noch an dem Geschreie etwas Gruseliges war, bekam ich ein flaues Gefühl im Magen. Als wir und der Höhle näherten, sahen wir den kleinen Braten. Es war in einem sehr schmutzigen und abgenutzten Tuch eingewickelt. Das Baby selbst war allerdings sauber. Da es noch ziemlich laut schreien konnte, kann es nicht allzu lang hier gelegen haben. „Hier, Kajamo, du hast doch einen Sohn. Du kannst sicher mit ihm umgehen“ rief ich Kajamo zu. Er nahm es und versuchte es zu trösten – mit Erfolg. Das nervige Babygeschreie hörte nach wenigen Sekunden auf und das Baby fing an zu schlafen. „Und was machen wir damit?“, fragte Yaku verwundert. Ich erwiderte: „Wir können es nicht hier drIch bringe es zu Meister Hokage, er soll entscheiden, was damit passiert.“ Als ich mit dem Sharingan überprüfen wollte, dass das Kind auch keine Falle war, war ich etwas irritiert. Das Kind schien keinen Chakrafluss zu haben. Zumindest konnte ich keinen erkennen. Das kann aber gar nicht sein. Kein Lebewesen kann ohne Chakra überleben. Ich hoffte, dass der Professor oder die Medizin-Ninja aufklären können, warum ich                                                                                                keinen Chakrafluss wahrnehmen konnte.

            Inzwischen waren wir in Konohagakure angekommen. Ich besuchte noch einmal kurz das Polizeirevier, was mir, ehrlich gesagt, ein wenig peinlich war. Danach ging ich mit dem Kind zum Hokage. Draußen, vor seinem Büro, stand Chouza Akimichi, welcher sich mit einer jüngeren Kunoichi unterhielt. Ich begrüßte sie, allerdings waren sie so sehr in ihr Gespräch vertieft, dass sie mich gar nicht bemerkten. Ich klopfte an die Tür und der Sandaime bestellte mich hinein.

„Wie ich sehe, hattet ihr wieder keinen Erfolg“, sagte der Professor, während er meinen Bericht las. „Nein, sie sind schon wieder entkommen“, sagte ich enttäuscht. Meister Hokage erwiderte: „Ich habe die Wachposten an der Mauer aufgestockt und die Alarmbereitschaft in der Sensor-Einheit ein bisschen verschärft. Ihr werdet das nächste Mal auch Verstärkung aus dem Hyuuga-Clan bekommen. Das nächste Mal fangt ihr sie.“ Er schaffte es tatsächlich mich ein kleines bisschen aufzumuntern. „Ich habe dieses Kind in einer Höhle mitten im Wald gefunden. Wir haben das Schreien des Kindes gehört und sind dem gefolgt. Ich habe es mit meinem Sharingan überprüft: Es ist keine Falle oder Ähnliches“ berichtete ich. „Ach und ich dachte schon, du spielst den Babysitter für Shisui“, feixte der Sandaime ironisch, „Das ist ja eigenartig … Ich spüre den Chakrafluss des Kindes gar nicht.“ „Das ist mir auch bereits aufgefallen. Ich konnte weder einen Chakrafluss sehen noch spüren. Ich habe es aber noch nicht im Krankenhaus untersuchen lassen. Wie sollen wir damit verfahren?“ fragte ich. Der Professor setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und überlegte. Nach einer kurzen Zeit stand er hektisch auf und ging zur Tür. „Taji, kannst du Biwako zu mir bringen. Es ist wichtig“ befahl der Professor der jüngeren Kunoichi, welche seinem Befehl folge leistete.

TBC

Das Kind aus der Höhle Teil 2

POV: Hiruzen Sarutobi

„Hiruzen … Was ist bitte so wichtig, dass ich meine Untersuchungen unterbrechen muss?“, fragte Biwako genervt, als sie zur Tür reinkam. Ich antwortete aber nicht sofort auf die Frage meiner Frau und sagte: „Taji, du darfst jetzt gehen.“ Taji nickte mir darauf zu und verließ mein Büro.  Als ich wieder zu meiner Frau sah und ihr mitteilen wollte, was Sache war, bemerkte ich, dass sie von dem Baby abgelenkt war. „Wieso hat der Kommandeur der Polizei ein Baby auf dem Arm?“, fragte Biwako verwundert und weniger genervt. Fugaku wendete darauf etwas beleidigt ein: „Ich habe auch einen Namen!“ „Verzeihung, aber ich kann mir wirklich nicht jeden Namen merken“, antwortete sie etwas höhnisch, „also Hiruzen, wer ist dieses Kind?“ „Fugaku hat es bei einer Mission in einer Höhle, welche ziemlich weit außerhalb des Dorfes war, gefunden“ erklärte ich meiner Frau. „Wirklich? Armes Ding, welche Eltern tun das seinem neugeborenen Kind an und lassen es einfach so in einer Höhle liegen?“ fragte Biwako schockiert. „Das wissen wir nicht. Wir haben die Höhle, in der wir das Kind gefunden haben, nach anderen Personen durchsucht. Wir konnten nichts finden“, berichtete Fugaku. „Gib mir das Kleine bitte mal!“, sagte Biwako mit sanftem Ton aber dennoch fordernd.

            Als Fugaku ihr das Kleine rüberreichte, wachte es direkt auf und fing an zu schreien. Meine Frau konnte das Kind aber sofort wieder beruhigen. Es schien sich in den Armen meiner Frau wohlzufühlen. Ich bewunderte Biwako dafür, wie gut sie mit Kindern umgehen konnte. Ich habe das Gefühl, dass sie mit Kind auf dem Arm eine ganz andere Person war. Sie war einfach die geborene Mutter. Mit diesem kleinen Braten auf dem Arm erinnerte es mich an vergangene Zeiten, als unsere Kinder noch klein waren. Ich konnte nicht einmal unseren beiden Söhnen, als sie Babys waren, etwas zu essen geben, ohne dass unsere Kinder anfingen zu weinen und zu schreien. Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne sie machen würde.

            „Das Kind ist wirklich niedlich, aber… Ich kann den Chakrafluss des Kleinen gar nicht spüren“, rief sie erschrocken und besorgt. „Das ist das Seltsame an dem Kind. Wir können das Chakra des Kleinen weder spüren, noch kann Fugaku ihn sehen“, antwortete ich. Als ich vorschlagen wollte, dass Biwako das Kind untersuchen soll, bemerkte ich, dass Fugaku auf den Rücken des Kleinen starrte. „Ist irgendetwas, Fugaku?“, fragte ich. „Biwako, kannst du das Kind bitte auf den Rücken legen?“, fragte Fugaku höflich. Ich war etwas irritiert und ich bemerkte, dass meine Frau es auch war. Dennoch tat sie, was Fugaku wollte. Biwakos Blick forderte mich auf etwas Platz auf meinen Schreibtisch zu machen. Sie nahm das Tuch, in der das Kleine eingewickelt war und benutzte es als Unterlage für das Kind.

            Fugaku starrte weiter auf das Kind und fragte: „Was ist das für ein komisches Zeichen auf seinem Rücken?“ Nur waren Biwako und ich jetzt noch irritierter. Da war kein Zeichen auf seinem Rücken. Als ich zu Fugaku rüber sah, bemerkte ich, dass er sein Sharingan aktiviert hatte. Jetzt begriff ich, dass Fugaku es nur mit dem Sharingan sehen konnte. Aber warum war auf dem Rücken des jungen Babys ein Zeichen, dass man nur mit dem Sharingan wahrnehmen konnte? „Was meinst du? Da ist kein Zeichen.“, fragte meine Frau verwundert. „Ein Zeichen, welches man nur mit dem Sharingan sehen kann … Wie eigenartig“, merkte ich an. Biwako sah zu Fugaku und fragte: „Hattest du dein Sharingan schon die ganze Zeit aktiviert? Du hast wohl zu viel Chakra, oder was?“ bemerkte meine Frau sarkastisch. Nachdenkend erwiderte Fugaku: „Nein, aber als ich dir das Kind hingereicht habe, spürte ich in meinem Chakra, dass dort irgendetwas ist. Ich kann das Gefühl nicht beschreiben, aber es führte dazu, dass sich mein Sharingan fast reflexartig aktivierte.“ Als Fugaku das sagte, erinnerte ich mich an etwas: „Früher hat der Uchiha-Clan ein Jutsu benutzt, welches einen bestimmten Bereich mit einer Barriere abgrenzen konnte. Diese Barriere war unsichtbar und konnte nur mit einem Sharingan wahrgenommen werden. Es wird heute nicht mehr verwendet, weil diese Barriere, selbst wenn mehrere Ninjas dieses Jutsu verwendeten, viel zu schwach für eine richtige Schlacht war. Es könnte ein Jutsu sein, welches ähnlich funktioniert.“ „Vielleicht ein Siegel?“, warf Biwako blitzschnell ein, „Das würde nämlich erklären, warum man das Chakra des Kindes nicht spüren kann. Vielleicht ist es versiegelt.“ „Von diesem Jutsu habe ich auch gehört. Mein Vater hat mir davon erzählt. Wenn es ein Siegel ist, soll ich versuchen es zu lösen?“ fragte Fugaku. „Auf keinen Fall“, wandte ich warnend ein, „Wer weiß, aus welchem Grund dieses Siegel dort angebracht ist, wenn es eines wäre. Vielleicht ist noch irgendwas anderes in dem Baby versiegelt.“ „Und was machen wir dann?“, fragte Biwako fordernd. Ich überlegte kurz. Allerdings wusste Ich recht schnell, wer uns dabei behilflich sein könnte: „Fugaku, kannst du kurz losgehen und Kushina holen? Sie könnte uns dabei helfen.“ Fugaku ging ohne zu zögern los.

            Kushina Uzumaki ist eine Kunoishi aus dem ehemaligen Uzioshigakure im Strudel-Reich. Ich dachte, dass sie und als Mitglied des Uzumaki-Clans bestimmt weiterhelfen könnte, denn wenn es um Siegel geht, kennt sie sich mit am allerbesten aus. Ich bin froh, dass sie nach ihrem Schicksal eine so gute Kunoishi geworden ist. Als Jinchuuriki des Kyuubi hat sie es auch nicht immer leicht. Zum Glück hat Minato ihr immer unter die Arme gegriffen und dabei geholfen, dass sie hier in Konoha immer ein gutes Leben führen konnte.

Nach nur wenigen Minuten kam Fugaku wieder, welcher Kushina begleitete. „Wieso bestellen sie mich her? Ich habe heute meinen freien Tag, kapiert?“, sagte sie aufbrausend. Ich ignorierte ihre Respektlosigkeit und antwortete: „Das weiß ich und es tut mir auch leid. Es ist aber wichtig!“ „Warum sitzt da ein nacktes Baby auf ihrem Schreibtisch?“ fragte Kushina irritiert, während sie das Kleine anstarrte. Kushina hörte mir aufmerksam zu, während ich ihr die ganze Geschichte erzählte. „Ein Zeichen, welches man nur mit dem Sharingan sehen kann? Wie sieht es denn aus?“, fragte Kushina. Auf die Frage aktivierte Fugaku sein Sharingan erneut und erwiderte: „Es … Es ist schwierig zu beschreiben. Es sieht aus wie eine Sonne. Um diese Sonne sind fünf Zeichen, die wie eine Flamme aussehen. Es tut mir leid, das hilft dir bestimmt nicht weiter.“ Kushina überlegte kurz und erwiderte: „Nein, das hilft mir wirklich nicht weiter.“ Sie legte ihre Hand auf den Rücken des Babys und berichtete: „Sie haben recht, Meister Hokage. Es ist ein Siegel. Und keine Sorge, dass Kind hat tatsächlich Chakra. Ich kann es hinter dem Siegel spüren, kapiert?“ „Ich hätte auch nicht erwartet, dass das Kind kein Chakra hätte“, erwiderte ich etwas ironisch, „Kannst du hinter dem Siegel noch etwas spüren, abgesehen von dem Chakra des Kleinen?“ Kushina konzentrierte sich kurz und antwortete: „Nein, es ist gar nichts, kapiert? Es ist nur so, dass das Chakra des Kleinen ziemlich enorm ist, zumindest für sein Alter. Dennoch ist das ziemlich eigenartig …“ Kushina pausierte kurz und überprüfte weiterhin das Siegel. „Was ist eigenartig?“, fragte Biwako. „Dieses Siegel dient nur dazu, dass das Chakra des Babys nicht mit der Außenwelt interagieren kann, kapiert? Ich weiß aber nicht, wozu dieses Siegel gut sein soll. Es ist auch nicht sonderlich stark. Nein, es ist sogar sehr schwach, kapiert?“

Ich habe mir auch noch keine Gedanken darüber gemacht, warum dieses Siegel an dem Kleinen angebracht war. Wollte jemand das Baby verstecken? Aber warum sollte man es verstecken wollen? Und von wem wurde das Siegel angebracht? Es muss ja einer aus dem Uchiha-Clan gewesen sein. Oder es war jemand, der das Sharingan an sich genommen hat. Ich muss einige Leute aus dem Uchiha-Clan befragen lassen. Eigenartiger ist jedoch, dass ich noch nie von so einem Siegel gehört habe.

            „Wenn sie wollen, kann ich dieses Siegel einfach lösen, Meister Hokage“, sagte Kushina, „Dieses Siegel wurde mit dem Chakra eines normalen Sharingans geformt. Wäre es ein Mangekyou Sharingan, könnte man herausfinden, von wem dieses Siegel kommt, kappiert? So allerdings ist es nicht möglich herauszufinden, von wem dieses Siegel kommt. Es kann ja auch jemand sein, der nicht aus Konoha ist, kappiert?“, erwiderte Kushina als ob sie meine Gedanken lesen könne. Ich musste nicht lange überlegen. Wer weiß, ob dieses Siegel nicht irgendwelche gesundheitlichen Schäden bewirken könnte, wenn es länger da wäre. „Ich sehe keinen Grund es länger auf dem Kleinen zu lassen. Befreie das Baby von dem Siegel“, befahl ich. <“Youfuuin: Kai“ (Yang-Siegel: Lösen)>, wendete Kushina an, um das Siegel zu lösen.

            „Gut, dann werde ich mich erstmal um das Kleine kümmern“, sagte meine Frau heiter. Ich dachte mir schon, dass sich meine Frau freut darüber freut, dass sie sich wieder um ein Kind kümmern kann. Asuma war schon zu alt um bemuttert zu werden.

Biwako nahm das Kind, wickelte es in ein neues Tuch, welches sie vorher geholt hatte, ein, und nahm es mit. „Alles klar, Kushina, du darfst jetzt auch gehen“, sagte ich zu Kushina, „Und grüß‘ Minato von mir.“ Ich bemerkte, wie Kushina augenblicklich rot im Gesicht wurde. „A-Alles klar, d-das mache ich, M-Meister Hokage, k-kapiert?“, erwiderte sie stotternd, „A-Auf Wiedersehen.“
 

POV: Hiruzen Sarutobi – 16 Monate später

Es war ein sonniger Tag. Ich hatte mir heute vorgenommen, weniger als sonst zu arbeiten, um etwas mit meiner Frau und Asuma zu unternehmen. Wir hatten schon so lange nichts unternommen. Ich arbeitete ja auch ziemlich viel. Allerdings macht uns das kleine Kind immer noch zu schaffen. Wir suchten schon seit über ein Jahr nach den Eltern des Kleinen. Die ANBU und die Konoha-Polizei hat schon das halbe Feuerreich durchsucht und nichts gefunden. Vor sechs Monaten haben wir zusätzlich angefangen nach Adoptiveltern zu suchen – jedoch ohne Erfolg. Das Kind ist inzwischen fast zwei Jahre alt, und es hat noch nicht mal einen Namen. Ich fragte mich, ob wir die Suche nach den Eltern einstellen und uns voll und ganz auf mögliche Adoptiveltern konzentrieren sollten.

            Als ich zum Fenster herausschaute, sah ich meine Frau auf einer Bank sitzen. Sie sah dem kleinen Kind zu, wie es versuchte seine ersten Schritte zu machen und sie wirkte glücklich dabei. Ich entschied mich zu ihr nach draußen zu gehen, um Biwako Gesellschaft zu leisten. Draußen angekommen bemerkte mich Biwako sofort und lächelte mich an. Als ich mich zu ihr saß sie neugierig: „Und, gibt es was Neues?“ Sie fragte mich das häufig. Zwar nicht jeden Tag, aber mindestens einmal die Woche, doch ich musste sie jedes Mal enttäuschen. „Nein, wieder nichts. Es hat sich auch keiner gemeldet, der das Kind adoptieren möchte.“ Als Biwako meine Antwort gehört hatte, sah sie wieder etwas enttäuscht zu dem Kleinen und nahm ihn auf dem Arm.

            „Weißt du Hiruzen, der Kleine ist jetzt schon fast anderthalb Jahre bei uns. Wir kümmern uns um ihn, als wären wir seine Eltern“, sagte sie, „Ich würde mich unfassbar freuen, wenn er zu Adoptiveltern kommt. Allerdings ist mir der kleine sehr ans Herz gewachsen. Ich würde ihn wahrscheinlich vermissen.“ „Du kannst ihn sicher besuchen kommen, denn wir werden Eltern für ihn finden.“ „Ich glaube Asuma würde ihn auch sehr vermissen. Seitdem Hirumi ausgezogen ist, ist er Zuhause immer alleine. Ich glaube die Vorstellung, dass er ein großer Bruder sein könnte, gefällt ihm“ sagte meine Frau während sie das Kleine anlächelte.

            Ich bemerkte, dass Biwako etwas auf dem Herzen hatte. Sie war, seitdem der kleine quasi bei uns eingezogen ist, ganz anders. Wobei ich glaube, dass sie ihre Gefühle mehr nach außen trug als früher. Das war auch schon so, als unserer anderen beiden Söhne in dem Alter waren. Aber irgendwie wusste ich, was sie von mir wollte. „Du möchtest ihn adoptieren?“, fragte ich lächelnd. „Gut erkannt, Professor! Naja, schön wäre es. Aber wir sind schon recht alt für ein weiteres Kind. Ich frage mich, ob das eine Idee wäre“, erwiderte sie ironisch aber auch etwas traurig. Ich war überrascht von ihren Gefühlen. Aber mir ist auch nicht entgangen, dass sich meine Frau von Anfang an mütterlich um das Kleine gekümmert hat.

„Bevor wir den Racker adoptieren, braucht er erstmal einen Namen“, sagte ich ironisch. Biwako reagierte aber nicht sofort auf meine Aussage. Sie schaute noch etwas zu dem Kleinen und sagte: „Wie wäre es mit dem Namen Minku?“ Sie hatte sich sogar schon einen Namen überlegt. Und dieser war auch noch sehr ikonisch für meine Frau, denn sie hatte mal einen kleinen Marder als Haustier. Sie meint es also wirklich ernst. Naja, dann habe ich ja wohl keine Wahl…

Die neuen Genin-Teams

POV: Asuma Sarutobi – Gründung der neuen Genin-Teams

 

Als ich vor dem Klassenzimmer der neuen Genin stand, wurde ich doch etwas nervös. Und doch freute ich mich darüber, dass ich mich dazu entschieden habe, ein Genin-Team zu leiten. Ich finde es spannend, dass mir die Kinder von Ino-Shika-Chou zugeteilt wurden. Ich habe hohe Erwartungen an das neue Team und ich hoffe, dass diese erfüllt werden.

            Als ich gerade nach einer Zigarette suchen wollte, tauchte plötzlich jemand hinter mir auf. „Hier ist Rauchen verboten“, sagte er auffordernd, „Das solltest du doch wissen!“ Es war Minku, der es schaffte, mich zu erschrecken. Etwas enttäuscht steckte ich meine Zigarette wieder zurück und erwiderte: „Tut mir leid. War wohl ´ne blöde Idee in der Akademie rauche zu wollen.“  „Was machst du schon hier? Solltest du nicht beim Alten sein?“, fragte Minku, welcher sich in seiner normalen Pose an eine Wand lehnte. „Beim Hokage war nicht viel Spannendes los. Also bin ich schon mal vorausgegangen“, antwortete ich, „Und du? Was machst du überhaupt hier? Möchtest du eine Nachhilfestunde in Medizin-Jutsu geben?“ fragte ich ironisch. Minku lächelte leicht und antwortete: „Nein, Ich muss den Plagen erzählen, in welche Teams sie kommen.“ Etwas irritiert fragte ich: „Sollte das nicht der Klassenlehrer übernehmen?“

Diese Aufgabe war ungewöhnlich für ihn, denn er bevorzugte es, ausschließlich im Hintergrund zu arbeiten. Als Chuunin Hanchou teilt er normalerweise nur die neuen Genin in Teams ein, leitet im Hintergrund die Chuunin-Auswahlprüfung und ordnet eingehende Missionen in Ränge zu. Manchmal arbeitet er noch im Konoha-Krankenhaus, denn er ist ein ziemlich guter Medizin-Ninja. Er hasste es schon, wenn er kleinere Ansprachen vor wenigen Ninjas halten musste. Also warum machte er es jetzt freiwillig? Hatte es etwas damit zu tun, dass der Bruder von Itachi – Sasuke Uchiha – in der Klasse war? Nein, das ist albern.

„Iruka musste noch einmal zum Alten, um etwas zu klären“, antwortete er. „Wieso eigentlich dieses Team?“, fragte ich und deutete auf meine neuen Schüler an. „Tut mir leid, das war nicht meine Entscheidung. Vater wollte das so.“, erwiderte Minku. „Das stimmt nicht. Wollten Shikaku Nara und Vater nicht, dass du Team 10 übernimmst? Ich bin auch der Meinung, dass du besser als Sensei für sie geeignet wärst.“, wandte ich darauf ein. „Ihr solltet wissen, dass ich als Sensei in jeder Hinsicht ungeeignet bin. Außerdem habe ich keinen Bock für die nächste Zeit nur noch Katzen zu jagen und Unkraut zu pflücken“, konterte Minku sarkastisch, während er seinen Blick auf die geschlossene Tür zum Klassenzimmer wandte, „Dieses Mal war ich wohl der Schnellere im Nein-Sagen.“

Ich wusste, worauf er anspielen wollte. Der dritte Hokage, unser Vater, wollte vor Kurzem, dass einer von uns beiden sein Stellvertreter werden sollte. Und Minku regte sich immer noch darüber auf, dass Vater sich für ihn entschieden hat. Und das, obwohl er als Stellvertreter unseres Vaters praktisch nichts machen musste, denn Vater war noch nie krank oder hat sich Urlaub genommen.

„Viel Spaß noch beim Ausknobeln von Taktiken zum Katzen-Fangen. Ich muss mich jetzt mit den Rackern abgeben“, sagte Minku und öffnete die Tür zum Klassenzimmer.

 

 

 

 

POV: Naruto Uzumaki

 

„Ich will neben Sasuke sitzen!“, rief Sakura wütend. „Du spinnst wohl, ich war zuerst hier, ich sitze neben Sasuke!“, erwiderte Ino. „Hey, ich war zuerst hier…“ „Nein ich sitze neben Sasuke!“, „Sasuke gehört mir!“ So gut wie jedes Mädchen in dem Kurs stritt sich darum, wer neben diesen Penner sitzen wird. Was haben nur alle für Sasuke? Was finden die so toll an ihm? Was hat dieser Idiot, was ich nicht habe? Wenn die wüssten, dass ich später mal Hokage werde, dann würden sie sich alle um mich streiten, echt jetzt! Vor allen Dingen Sakura würde sich nicht mehr von mir losreißen, echt jetzt!

            Ich hockte mich auf den Tisch, um Sasuke genauer zu mustern. Ich wollte wissen, was die Mädchen so toll an ihm finden. Aber außer seiner dämlichen, arroganten Fratze konnte ich nichts feststellen. Er denkt wohl, er wäre der Coolste hier, nur weil er in der Prüfung ein kleines Bisschen besser war als ich. Nachdem er mich ein paar Sekunden anstarrte, wendete er seinen Blick nach unten. Obwohl er vor den Mädchen immer den Unnahbaren spielte, konnte er es wahrscheinlich gar nicht abwarten, bis er sich eines der Mädchen krallen kann. Aber meine Sakura würde er mir nicht wegnehmen, echt jetzt!

            Während ich ihn noch ein wenig musterte, wurde ich von hinten gestoßen. Dabei landete mein Gesicht in der Fratze von Sasuke. Er küsste mich dabei. Wie widerlich war das denn? Ich habe diesen obercoolen Penner tatsächlich geküsst. Das wird er noch bereuen, echt jetzt! Nachdem ich mich fast übergeben hatte, kam Sakura auf mich zu und schrie: „Naruto, ich wollte Sasukes erster Kuss werden, das wirst du noch bereuen!“ Sie zeigte mir ihre Faust und war kurz davor, mir eine reinzuhauen.

            Als ich mein Gesicht schützen wollte, hörte ich eine Stimme hinter mir: „Seid ihr fertig?“  Das war nicht die Stimme von Sensei Iruka. Ich erschrak und bemerkte, dass sich alle anderen Schüler auch erschrocken haben. Auch bemerkte ich, dass Sasuke ein wenig geschockt von dem Typen hinter mir war. Scheinbar konnte niemand bemerken, dass gerade jemand in den Raum hereinkam. Als ich mich umdrehte, sah ich einen ziemlich kleinen Ninja mit dunklen, kurzen Haaren und einer grimmigen Fratze. Er war zwar größer als ich, aber sicher mehr als einen Kopf kleiner als Iruka. Er sah zwar nicht gerade freundlich aus, aber ich verstand nicht, warum Sasuke fast schon Angst vor ihm hatte. Sasuke ist wohl doch nicht so cool, wie er immer tut, echt jetzt!

            Alle Schüler standen wie angewurzelt da. „Hinsetzen!“, rief der Griesgram. „Entschuldigen Sie, wo ist Iruka?“, fragte Sakura neugierig. „Iruka ist beim Hokage. Ihr müsst mit mir vorliebnehmen“, erwiderte er. Sakura fragte weiter: „Und wer sind Sie?“ „Ich wüsste nicht, warum ich euch das erzählen sollte. Seht mich einfach als eine Art Vorgesetzten.“, antwortete er arrogant, „Und du, Kleine, nur weil du jetzt eine Kuchoichi bist, heißt es nicht, dass du einfach rein quaken kannst, verstanden?“

            Was ist das denn für ein Typ? Er ist ja noch arroganter und großkotziger als Sasuke. Und das, obwohl er so klein ist. Und der Typ wollte mein Vorgesetzter sein? Ihm werde ich es zeigen, wenn ich irgendwann Hokage bin, echt jetzt! Mal sehen, wie er dann reden wird. „Da wir beim Thema sind, Ihr seid nun Genin – zumindest erstmal. Ihr werdet in Gruppen von einem Jonin – einem Elite-Ninja – trainiert. Ich werde euch mitteilen, welcher Gruppe ihr zugeteilt werdet.“, erläuterte er uns.

 

 

                        „Team 7: Naruto Uzumaki“, rief er als Nächstes. Endlich war ich drangekommen. Hoffentlich komme ich mit Sakura in ein Team. Aber dieser Großkotz Sasuke, kann mir schön fernbleiben, der würde mich sowieso nur aufhalten. „Sakura Haruno“ war der nächste Name, welchen er ansagte. Sakura und ich sind tatsächlich in ein Team gekommen! „… und Sasuke Uchiha“, beendete der Typ. Wie bitte? Sasuke ist im selben Team wie ich? Das kann ja wohl nicht sein. Wie kommt dieser Zwerg auf die Idee, uns beide in ein Team zu stecken? Ich fragte nach: „Wieso stecken Sie diesen Nichtsnutz mit einem so großartigen Ninja wie mich in ein Team zusammen? Was soll das?“ Der Typ wandte seinen ernsten Blick von dem Blatt, welches er in der Hand hielt, ab, und wandte ihn mir zu und antwortete: „Wie war das? Darf ich dich daran erinnern, dass du mit Abstand der schlechteste in der Prüfung warst?“ Der Schlechteste soll ich gewesen sein? Wie kann er so mit mir reden? Mit dem zukünftigen Hokage. „Aber wenn es dich wirklich stören sollte, dann kannst du gerne ein Beschwerdeschreiben an meinen persönlichen Briefkasten schreiben.“, fügte er hinzu, während er auf den Mülleimer zeigte. Durch seine Antwort lachten mich wieder alle Schüler aus. Der Typ hatte mich zum Gespött der Klasse gemacht.

            Dem werde ich zeigen, mit wem er redet. Mal sehen, wie lange er mich noch so respektlos behandeln wird. Ich setzte das <“Oiroke no Jutsu“, „Sexy Jutsu“> ein um ihm große Augen zu machen. Aber statt in Ohnmacht zu fallen, wie es der alte Hokage getan hat, bewegte er sich auf mich zu. Er hielt plötzlich ein Stirnband in der Hand und sagte: „Wenn du das hier noch länger behalten möchtest, dann solltest du diese Albernheiten sein lassen. Beim Hokage mag das vielleicht funktionieren, aber bei mir nicht.“ Ich fasste an meine Stirn und bemerkte, dass der Typ mein Stirnband in der Hand hielt. Ich konnte gar nicht sehen, dass er sich mein Stirnband gekrallt hat. Der Typ möchte wohl angeben oder was? Wieso hat das Sexy Jutsu nicht funktioniert? Sonst fällt doch jeder Erwachsene gleich in Ohnmacht, wenn er meine ausgeprägten Kurven sieht.

            Natürlich mussten die Schüler jetzt noch mehr lachen. Zum Glück unterbrach er das Lachen, indem er „Ruhe!“ in dem Raum rief.

„Nach der Mittagspause werden euch eure neuen Senseis abholen. Seid nicht zu ungeduldig“, rief er, bevor er ein Fingerzeichen machte und einfach verschwand.

 

POV: Asuma Sarutobi

 

Als Minku meine neuen Schüler in ihre Teams einteilte, hörte ich, dass diese nicht gerade begeistert von ihrem Team waren. Na das kann ja was werden. Plötzlich tauchte Minku wieder vor mir auf und berichtete: „Eine Sache habe ich noch vergessen: In einigen kleineren Dörfer im Feuerreich gibt es Unruhen. Ein paar abtrünnige Ninja sollen die Dörfer überfallen haben. Leider haben wir nicht genug Leute da, die sich die ganze Sache mal anschauen könnten. Ich sehe auch keines der Genin-Teams dazu bereit, solch‘ eine Mission zu übernehmen“ Er hatte recht. Die meisten Ninjas, die sich so einer Mission stellen können, sind bereits auf anderen Missionen. „Du möchtest also, dass ich diese Mission übernehme?“, erwiderte ich neugierig. Er schaute mich leicht grinsend an und antwortete: „Gut erkannt“ „Aber was wird dann aus den Schülern? Ich muss sie noch testen, ob sie als Ninja geeignet sind“, erwiderte ich. „Keine Sorge, das kann ich übernehmen. Ist eine gute Gelegenheit mich wieder etwas aufzuwärmen, denn ich hatte schon lange nichts, was man als Kampf bezeichnen könnte.“ „Ein Kampf gegen drei Genin reicht für dich doch nicht mal zum Wachwerden aus“, antwortete ich ironisch. Er reagierte aber nicht auf meine Antwort und fragte: „Also, wirst du die Mission annehmen?“  „Wie kann ich denn ablehnen, wenn mich der stellvertretende Hokage persönlich darum bittet?“ stichelte ich sarkastisch.

 

POV: Kakashi Hatake

 

„Habt ihr gehört, Obito, Rin?“, sprach ich, „ab heute habe ich wieder neue Schüler.“ Wie oft fühlte es sich an, als ob die beiden direkt vor mir stehen würden, obwohl ich nur auf ihre Grabsteine runtersah. Ich fuhr meine Selbstgespräche fort: „Dieses Mal ist sogar der Sohn von Sensei Minato dabei. Aber er ist ein ziemlicher Schwachkopf. Ich bezweifle, dass er meinen Anforderungen recht sein könnte. Genauso wie die bisherigen Schüler.“ Als ich weiter fortfahren wollte, unterbrach ich, als ich bemerkte, dass sich ein Vogel auf Obitos Grab gesetzt hatte. Dieser guckte mich neugierig an, so als ob er sich für das interessieren würde, was ich sagte. Ich beachtete ihn gar nicht und fuhr weiter fort: „Wie auch immer. Na ja, er würde mir leidtun, wenn er wieder auf die Akademie müsste. Schließlich war es nicht leicht für ihn, überhaupt Genin zu werden. Aber wenn er den Wert einer Kameradschaft nicht schätzt, dann ist er als Ninja völlig ungeeignet.“ Das war ziemlich selbstkritisch, denn ich habe erst begriffen, wie wichtig ein Team ist, als Obito mir das gezeigt hat. Vorher hätte ich, meinem Vater zu trotz, mein eigenes Team sterben lassen.

Ich wendete meinen Blick doch dem Vogel zu. Es sah fast so aus, als würde er mir zunicken. Mein Blick wendete sich aber sofort ab, als ich eine Stimme wahrnahm: „Du schon wieder hier?“, es war Minku, „Spielst du wieder den Friedhofsgärtner oder ist das wieder ein Kaffeekränzchen?“ Ich wollte ihm aber nicht erzählen, dass ich hergekommen war, um wieder mit mir selbst zu reden und sagte: „Ich wollte nur neue Blumen vorbeibringen.“ Er durchschaute meine Ausrede aber sofort und erwiderte: „Wenn du wüsstest, wie oft ich einen Plausch mit den Uchihas halte, dann müsstest du mich vermutlich nicht anlügen.“ Er zeigte dabei auf das Massengrab der Uchiha.

Ich hatte nicht mit so viel Verständnis gerechnet. Dass er sich, wie er sagte, häufiger an dem Grab der Uchiha aufhält, verwunderte mich. Normalerweise wollte er sich von allem fernhalten, was mit dem Uchiha-Clan zu tun hat. Er hatte sogar seinen Kontakt zu Sasuke abgebrochen. Vermutlich aus Angst, dass er nochmal in eine Zorn-Phase kommt, wie einige Jahre zuvor. Ich würde mich natürlich freuen, falls er diesen Vorfall inzwischen verarbeitet und Itachi aus seinen Gedanken verbannt hat.

Ich wollte das Schweigen brechen und redete mit ihm über das, was ich Obito und Rin sagen wollte: „Ich bin nun Sensei – wiedermal.“ Er guckte zu mir und fragte verwundert: „Was meinst du damit?“ „Das ist nun das dritte Team, was mir zugetragen wurde. Und ich habe jedes Team in die Akademie zurückgeschickt“, erläuterte ich, „ich frage mich, ob meine Erwartungen richtig sind oder ich doch zu streng bin.“ Minku zögerte etwas und antwortete: „Du weißt, dass mein Vater voll und ganz hinter deinen Methoden steht. Und das gilt auch für mich.“ Er schaute wieder zum Grab und zitierte: „Die, die die Regeln brechen, sind Abschaum. Aber jene, die ihre Freunde im Stich lassen, sind noch viel schlimmer als Abschaum.“ Er wandte seinen Blick wieder mir zu und fuhr fort: „Das hat Obito zu dir gesagt, nicht?“ Ich wusste gar nicht, was ich antworten sollte und nickte einfach nur. „Dieser Satz gilt auch für Genin, unabhängig davon wie viel Erfahrung sie haben. Genin, welche die Unterstützung durch Teammitglieder nicht schätzen und denken, dass diese selbstverständlich ist, sind einfach zu unreif für die Shinobi-Welt“, erklärte er, „Deine Methoden und deine Anforderungen sind absolut richtig.“

Ich dachte über seine Worte nach. Meine Zweifel sind zwar nicht ganz verschwunden, aber die Worte von Minku haben mir definitiv geholfen. Bevor ich mich weiter in Gedanken vertiefen konnte, sagte Minku: „Siehst du? Es tut doch gut mit einem Freund über seine Gedanken und Sorgen zu reden.“ Und er hatte recht. Wenn ich darüber nachdenke, hatte ich noch nie wirklich mit Minku über das, was mich gerade bedrückt, geredet. Zwar hatte er mir immer mal einige Sachen anvertraut, aber ich ihm nie.

Minku lächelte mich leicht an und vervollständigte seinen Gedanken: „Obito wäre stolz auf dich, wenn er dich so sehen könnte. Da bin ich mir sicher!“  „Das glaube ich nicht. Vor seinem Tod hatte er mir eine Bitte zugetragen. Und ich konnte diese Bitte nicht erfüllen – ich habe Rin sterben lassen“, erwiderte ich zweifelnd. Es fühlte sich seltsam an Gedanken, die ich sonst ausschließlich für mich behielt, nun jemand anderem anzuvertrauen. Plötzlich streckte er seinen Finger aus, und der Vogel, der auf dem Grab von Obito saß, flog auf den ausgestreckten Finger. Nach einigen Sekunden voller Stille erklärte Minku: „Kurz vor Obitos Tod schenkte er dir sein Sharingan. Während du mithilfe seines Sharingans das Dorf beschützt, den Willen des Feuers und die Ideale von Obito weiterträgst, kann er die Welt durch dich immer im Blick behalten und miterleben. Das ist doch ein faires Geben und Nehmen.“ Er unterbrach seine Ansprache. Ich wusste nicht ganz, was ich mit seinen Worten anfangen sollte.

Kurz bevor ich nachfragen wollte, fuhr er seine Erklärung fort: „Obito weiß somit ganz genau, was an dem Abend passiert ist. Er weiß, dass weder du noch Rin eine Wahl hatten.“ Minku hatte irgendwie das Talent dafür, für jede Situation die richtigen Worte zu finden. „Mit diesen Worten erinnerst du mich etwas an den dritten Hokage“, erwiderte ich lächelnd. Er musste auch anfangen zu lächeln und antwortete etwas frech: „Mein Vater ist nichts als ein wandelndes Poesiealbum. An seine Weisheit kommt keiner ran.“

Er zuckte mit der Hand und ließ den Vogel wegfliegen. Ich wechselte das Thema: „Mit Naruto Uzumaki als Schüler hast du mir aber eine große Bürde auferlegt.“ Daraufhin rollte er mit den Augen und antwortete: „Jetzt fängst du auch noch damit an.“ Ich lachte verlegen und entschuldigte mich. „Meinst du das, weil es der Sohn vom Vierten ist oder weil er nichts auf die Reihe kriegt?“, fragte er ironisch. Ich antwortete aber gar nicht und sagte: „Er tut mir leid. Er weiß noch nicht einmal, wer seine Eltern sind. Und weil er derjenige ist, der den Neunschwänzigen in sich hat, hassen ihn alle Dorfbewohner.“ Minku schaute auf den Boden und antwortete: „Das stimmt. Mein Vater hat es scheinbar nicht hinbekommen, ordentlich für Naruto zu sorgen. Aber er ist immer noch der Sohn vom gelben Blitz von Konoha und Nachfahre des Uzumaki-Clans – dem Clan der Langlebigkeit. Ich bin mir sicher, dass er auf seinem Ninjaweg viele Freunde gewinnen wird, bis er sich zu einem anständigen Ninja entwickelt hat, welcher dazu in der Lage ist, das Dorf zu beschützen. Als Schüler seines Vaters bist du derjenige, der sich am besten um ihn kümmern kann. Ich glaube, dass Minato das genauso gewollt hätte.“

Ich freute mich über die Antwort von Minku. Sie zeigte mir aber auch, dass meine Rolle in diesem Dorf eine höhere ist, als ich es gerne hätte. Wobei das Minku wahrscheinlich genauso ging. Er ergänzte etwas zu seiner Ansprache: „Und das fängt mit Sasuke Uchiha an.“ Ich war irritiert, dass er nun auf Sasuke zu sprechen kam und fragte nach: „Was meinst du damit?“  „Sasuke und Naruto haben ein ähnliches Schicksal: beide haben ihre Eltern verloren und beide wurden vom Dorf hängengelassen. Noch verstehen sie sich zwar so gut wie der Neunschwänzige mit dem Vierten aber nach einiger Zeit werden sie wie Brüder sein – da bin ich mir sicher“, erklärte er zuversichtlich.

Ich spürte aber, dass er mir nicht alles sagte und fragte: „Ist das der einzige Grund, warum du mir Sasuke als Schüler zugeteilt hast?“ Ich dachte erst gar nicht daran, dass es keine gute Idee war über dieses Thema zu sprechen. Jetzt starrte er ins Leere, überlegte kurz und holte aus: „Du hast recht, es ist nicht der einzige Grund.“ Ich war etwas beunruhigt, weil mir jetzt klar wurde, was ich mit diesem Thema hätte anrichten können. Minku fuhr fort: „Du bist der Einzige, der ein Sharingan besitzt und dazu in der Lage ist, ihn zu trainieren. Das Einzige, woran er vermutlich gerade denkt, ist, wie er seinen Bruder am besten zur Strecke bringen und seinen Clan rächen kann.“ Er unterbrach kurz und schaute zum Massengrab der Uchiha.

Wenige Sekunden später erklärte er weiter: „Versteh‘ mich nicht falsch. Ich will gar nicht so tun, als ob ich selbst keine Rachegedanken hätte. Aber ich musste schmerzhaft einsehen, dass Sasuke der Einzige ist, der dazu in der Lage ist…“ Er unterbrach wieder. Plötzlich spürte ich ein mir bekanntes Gefühl, welches ich schon einmal gespürt hatte. Es war ein bedrückendes, angsteinflößendes Gefühl.

Nach dem Verrat von Itachi fand ein Kampf zwischen den beiden statt, welcher in einer bedeutsamen Niederlage von Minku endete. Nach dieser Niederlage war Minku so voller Zorn erfüllt, dass er Dinge tat, welche er später bereuen musste. Er war ein vollkommen anderer Mensch und seine Ausstrahlung war wie jetzt: bedrückend und angsteinflößend. Habe ich ihn mit Zorn erfüllt, weil ich ihn an sein dunkelstes Kapitel erinnerte? „…diesem Mistkerl dem gar auszumachen“, fuhr Minku nun fort. Jetzt fingen seine Augen an rot zu leuchten. Er versteckte seine Augen normalerweise mit gefärbten Kontaktlinsen. Das rote Leuchten konnten die aber nicht verstecken.

   Das Gefühl hörte plötzlich auf und das Leuchten ebenso. Minku fing an zu lachen und sagte: „War nur ein Witz. Hast du geglaubt, dass ich wieder ein Kunai auf deine Halsschlagader richten würde?“ Ich wusste nicht, wie ich reagieren sollte und lachte einfach mit ihm. „Deine Schüler warten auf dich, Kakashi“, sagte er und zwinkerte mir zu. Als er mich ansah, bemerkte ich, dass eine seiner Kontaktlinsen aus seinem Auge gefallen war. Man konnte ihm direkt in sein Sharingan blicken.



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