Lass mich dein Herz heilen von AnnaKyoyama ================================================================================ Kapitel 1: Eine freudige Begegnung ---------------------------------- Gerade als der Schiedsrichter zur Halbzeit pfeift, setze ich mich in Bewegung. Zusammen mit der Freundin meines Bruders steuern wir den Verkaufsstand an. "Bis jetzt haut mich das Spiel noch nicht um" seuftz die Frau neben mir. Die Freundin meines Bruders ist vom ersten Eindruck eher eine kleine Tussi. Sie hat immer perfekt gestylte blonde Locken, die Ihr bis zur Rückenmitte gehen. Auch wenn wir ´nur´auf dem Sportplatz sind, könnte man meinen sie ist auf dem Weg zu einer großen Veranstaltung. Am Anfang konnte ich Sie ehrlich gesagt kein Stück leiden. Aber je näher ich Sie kennengelernt habe desto mehr ist Sie mir ans Herz gewachsen. Ich dagegen bin gerade mal 1,65 m klein, habe braune Harre welche jedoch recht lang sind. Aber ich bin eher der Typ unscheinbar. "Oh, ja.", stöhne ich. Mein Bruder spielt in der Regionalliga, entsprechend viele Menschen sind zum Spiel gekommen. Genervt schaue ich zum Verkaufsstand wo sich die Leute tummeln. "Du Em ich geh mal fix aufs Klo. Stellst du dich schonmal an?" werde ich gefragt. "Ja klar, geh ruhig bis wir dran sind dauert es sicher." Antworte ich und beobachte die Blonde. Sie sieht einfach immer Top aus, wie die Frauen in den Magazinen. Während ich alleine in der Schlange stehe, schaue ich gelangweilt durch mein Handy. Das lachen, der vor mir wartenden, erweckt meine Aufmerksamkeit. Sie scheinen sich auf Englisch zu unterhalten, was ich jedoch nur nebenbei zur Kenntnis nahm. Nur sehr schleppend lichtet sich die Menschenmassen. "Wirklich leerer ist es nicht geworden." seufzt Steffi, die sich wieder neben mich gestellt hat. "Ne, nicht wirklich" "Oh, dass Spiel geht weiter" bemerkt die Freundin meines Bruders, dessen Mannschaft gerade aus der Kabine kommt. "Du? Hast du was dagegen, wenn ich das Spiel weiter schaue und du bringst mir ein Radler mit?" Sie schaut mich flehend an. "Ja, geh nur. Alles gut" Antworte ich und die Frau neben mir verschwindet. Kaum ist Sie aus meinem Blickfeld verschwunden pfeift der Schiere das Spiel wieder an. Endlich, denke ich bevor die beiden Männer vor mir bestellen. Mit einem halben Ohr höre ich der Bestellung zu. Der kleinere der beiden hat einen starken Akzent und man merkt, dass er sich Mühe gibt deutsch zu sprechen. Müsste ich Wetten, würde ich auf einen Franzosen tippen. Aber sicher bin ich mir nicht. Da die beiden wohl etwas zu essen bestellt haben stellen diese sich etwas beiseite zum Warten. "Hey Emily, was darf ich dir gutes tun" begrüßt mich Ela freundlich. Ich lächel sie an, "Ich bekomme ein Radler, ein Schöffi und machest du mir eine Pommes mit doppelt Mayo?" Nebenbei krame ich mein Geld aus der Tasche. "Radler hab ich, allerdings haben die Herren vor dir die beiden letzten Schöffis bekommen.", sagt sie entschuldigend und dreht sich zum Kühlschrank um. Mein Blick geht automatisch zu den beiden Männern neben mir. Diese schauen mich entschuldigend an. "Was kann ich dir sonst geben" holt mich Ela zurück. Meine Aufmerksamkeit schwenkt zu ihr. "Ähm.." ich überlege schnell was ich stattdessen haben möchte. "Hier" höre ich von links und eine Flasche Schöffi wird vor mich gestellt. Ich drehe mich zu der Person um und schaue in 2 Braune Augen, welcher mich entschuldigend anlächelt. "Nein, quatsch. Alles gut. Ich nehm einfach was anderes. Aber Danke" antworte ich lächelnd. Es war ja schon irgendwie süß, dass mir ein Fremder gelant sein Trinken anbietet. "Ich nehm dan ne Cola" richte ich mich an Ela welche sich sofort umdreht, um eine Cola zu holen. Ich reiche Ela das Geld und nehme die beiden Getränke. auch ich stelle mich an die Seite, um auf mein Essen zu warten. Kurz drehe ich mich zu den beiden Männern um und muster einmal den größeren der beiden. "Wir können aber gern tauschen, wenn du willst" Spricht der größere der beiden im perfekten Deutsch. Leicht hebe ich meine Cola hoch, "Das passt schon. Man kann nicht alles haben". Mein Blick bleibt bei dem vermeintlichen Franzosen hängen. "Und für welche Mannschaft bist du hier?" werde ich von dem Größeren gefragt, wodurch er meine Aufmerksamkeit wieder hat. "Heimmannschaft, mein Bruder spielt dort." "Hier eure Currywurst" hören wir Ela sagen, welche gerade 2 Portionen auf die Theke stellt. Beide haben nun in einer Hand das Essen und in der anderen die Flasche. "Viel Spaß noch beim Spiel" wünsche ich den beiden und mein Blick bleibt erneut deim Franzosen hängen. Er lächelt mich leicht an und die beiden verschwinden. Kurze Zeit später bekomme auch ich mein Essen und gehe wieder zu Steffi. "Wo warst du so lange, wolltest du nicht ein Bier?", fragt sie und nimmt mir eine Flasche ab. "Ja, war leider etwas zu spät, die beiden vor uns haben die letzten Flaschen bekommen", Antworte ich ihr und stelle mich wieder an die Bande. Das Spiel ist wieder im vollen Gange, allerdings erwische ich mich dabei wie ich mich nach den beiden umschaue. "Alles okay? du wirkst irgendwie abgelenkt" fragt mich Steffi. "Ja, doch." Antwort ich und lasse mein Blick durch die Zuschauer gleiten. Selbst wenn ich sie entdecken würde, was wollte ich bitte machen? Stelle ich mir selbst die Frage. Doch noch bevor ich eine Antwort finden kann, fängt ein Großteil er Zuschauen an zu Jubeln. Unsere Mannschaft hat ein Tor gemacht. Steffi und ich reißen die Arme nach oben und fangen an zu jubeln. -Zeitsprung- "Ich geh eben was zu trinken holen" sage ich in die Runde. und bewege mich zur Bar. Ich weis nicht was mich dabei geritten hat, mit meinem Bruder und anderen Freunden in diesen Nobel Schuppen zu gehen. Eigentlich wollte ich ein ruhiges Wochenende haben, nach der anstrengenden Woche. Ich dränge mich leicht genervt durch die Menge, um an die Bar zu kommen. Auch mit hohen Schuhen kratze ich nicht mal ansatzweise an die 1,70m wodurch ich etwas untergehe an der Bar. Noch bevor ich bestellen kann wird mir von hinten eine Flasche vor die Nase gehalten. "Die bin ich dir noch schuldig" Verwundert drehe ich mich zu der Person um welche mit mir spricht. Schüchtern werde ich angelächelt, und ich erkenne die Person wieder. Das ist der Franzose vom Sportplatz heute Mittag. "Oh Hey," begrüße ich ihn. Ich nehme ihm die Flasche grinsend ab. "Das wäre nicht nötig gewesen" "Ich weis, aber so etwas lasse ich nicht auf mir sitzen" antwortet der Mann vor mir. Er dreht sich zum Barmann um und bestellt noch etwas. Ein wenig Später steht vor ihm eine Flasche V+. "Lief ganz gut für eure Mannschafft" spricht er mich an und holt mich aus meinen Gedanken raus. "Ja, dass stimmt aber es war extrem knapp" antworte ich ihm. "Ich bin übrigens Emily." stelle ich mich vor und reiche ihm die Hand. Verwundert schaut er auf diese und wider zu mir."Ähm... Raphael, freut mich" spricht er mit starkem Akzent. Ich halte ihm meine Flasche hin und er versteht sofort und stößt seine Flasche an meine. "Auf den Sieg" prostet er mir zu. Wir trinken einen Schluck. "Was machst du alleine an der Bar?" fragt er mich. Ich musste kurz lachen: "Ich habe versucht etwas zu bestellen, aber ich gehe leicht unter" sage ich und deute an mir runter. Sein Blick streift mich einmal. Er schaut mir in die Augen, und lächelt schüchtern. "Ja, ich weis was du meinst. Als Mann ist es noch etwas schlimmer" sagt er. Er hat recht, er ist selbst auch nicht der größte, aber er sieht unheimlich gut aus. Schwärme ich innerlich. "Was tust du, wenn du nicht versuchst den Barmann auf dich Aufmerksam zu machen?" fragt er und gönnt sich erneut einen Schluck. "Nun, wenn mit kein Franzose?" stellte ich indirekt die Frage an den Mann mir gegenüber. Wieder ernte ich einen verwirrten Blick, als wäre meine Frage völlig ungerechtfertigt. "Portugiese, aber meine Muttersprache ist Französisch." beantwortet er meine Frage. "Oh, also wenn mir kein Portugiese zur Hilfe kommt, dan arbeite ich in einem Café, ich kümmere mich um den Service und Backe dort den Kuchen, wenn Not am Mann ist. Manchmal passe ich auf die Kinder meiner Bekannten ." beende ich meinen Vortrag. Mit großen Augen schaut er mich an. "Wow, du arbeitest in einem Café und siehst so aus" und zeigt an mir runter. Ich merke wie mir die Wärme in die Wangen schießt. "Danke, dass ist Lieb von dir" Schüchtern setze ich meine Flasche an. "Ich würde den ganzen Tag süßes essen, wenn ich die Chance habe" sagt er begeistert. Ich muss schmunzeln bei der Aussage. "Wenn man es selbst macht, verliert man manchmal die Lust daran" erkläre ich. "Und du? was machst du, wenn du nicht gerade Bier an Frauen verteilst?" Frage ich ihn und schaue ihm ins Gesicht. "Ähm... Ja, ich... Ich bin Sportler." druckste er rum. "Ja, dann kannst du dir Kuchen aber sicher leisten" lache ich ihm an. "Komm gerne mal vorbei." sage ich und bereue es direkt. Innerlich schlage ich mir die Hand an die Stirn, ich kenne ihn garnicht und überrumpel ihn so. "Ja, das würde ich gerne mal" sagt er und schaut zum Barmann. Dieser beschäftigt sich gerade auf der anderen Barseite mit einer Gruppe Frauen welche ihm schöne Augen machen. Er greift schnell in die Theke und hat ein Stift sowie eine Servierte in der Hand. "Hier, schreib mir deine Nummer auf. Ich werde dir schreiben" sagt er und schiebt mir die beiden Sachen zögerlich rüber. Mir wird immer wärmer, dieser gutaussehende Typ möchte wirklich meine Nummer haben. Strahlend nehme ich die Sachen und schriebe meine Nummer auf. "Rapha... Da bist du ja. Wir haben dich schon gesucht." lallte ein Typ, welcher sich an den Portugiesen lehnt. Mein Blick geht nach oben und ich schaue in 2 stahl blaue Augen. "Oh.. Hey." begrüßt mich der Mann und hebt die Hand halb zum Gruß. Ich nicke ihm zu "Hey." "Es tut mir Leid... Aber ich glaube, ich muss meinen Freund hier betreuen." lächelt er entschuldigend an. "Ich sollte auch langsam zurück. Die anderen Fragen sich sicher schon wo ich bleibe." Ich schiebe ihm die Servierte hin, welcher er zufrieden in seine Jacke steckt. "Ich möchte noch etwas bestellen" wendet sich der dunkelhaarige an den Barmann. Ich nutze den kleinen Moment, um ihr mir noch mal genauer anzuschauen. Er hat ein recht kantiges Gesicht und etwas längere Harre, welche nach oben gegelt sind. Außerdem hat er einen 3-Tage Bart, welcher ihm wirklich toll steht. "Sie bestellt, setzt es auf meine Rechnung." er dreht sich zu mir um. "Dafür, dass ich schon gehen muss." sagt er entschuldigend. "Ich melde mich auf jeden Fall bei dir" sagt er noch bevor er mit seinem Freund abzieht. Er hatte mir gar keine Chance gelassen etwas darauf zu erwidern. Ich schaue ihm verwundert hinterher. "Also was kann ich dir bringen?" werde ich gefragt und ich bestelle eine Runde Mixbier. "Mensch, da bist du ja" werde ich von meinem Bruder begrüßt. "Ich dachte schon ich muss eine Vermisstenanzeige aufgeben." Sagt er und nimmt mir die Getränke aus der Hand. Schweigend setze ich mich auf den Freien Hocker und hänge meinen Gedanken nach. Vielleicht hatte es sich ja doch gelohnt mitzugehen, lächel ich ihn mich rein. "Hey Em, ist alles okay?" fragt mich mein Bruder. Durch diese Frage habe ich nun die Aufmerksamkeit aller am Tisch. "ja, klar" winke ich schnell ab. "ich möchte nur langsam nach Hause" sage ich. "Schon? Dass ist aber Schade" erklärt mein Bruder. "Ach nein, ihr könnt noch bleiben. Wir sehen uns die Tage" ich verabschiede mich von allen und hole an der Garderobe meine Jacke. Ich gehe durch die Clubtür und mir stößt kalter Wind entgegen. Ich Atme einmal tief durch und ziehe meine Jacke enger um mich. Mit schnellen Schritten steuer ich den Taxistand an. Zu Hause öffne ich die Tür und schmeiße meine Tasche achtlos an die Garderobe, auch meine Jacke landet dort. Ich stütze mich an der Garderobe ab und zieh meine Schuhe aus. Mein Handy landet auf dem Wohnzimmertisch und ich ziehe mich im Bad Ersteinmal um. Müde betrachte ich im Spiegel meine langen braunen Haare, welche ich aus meinem Zopf befreie. Ich schaue mir selbst in die grünen Augen und versuche mich aufmunternd anzulächeln. Schnell ziehe ich die schwarze Jeans uns und tausche diese duch meine Jogginghose. Auch mein Oberteil ziehe ich aus und ziehe ein gemütliches Shirt an. Mein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es kurz nach 2 Uhr Nachts ist. Da ich noch nicht Müde bin, schalte ich den Fernseher an und lege mich auf die Couch. Ich schalte auf Netflix und schaue meine Serie weiter. Bis auf den Fernseher ist nichts zu hören, wodurch mich das vibrieren meines Handys etwas aufschreckt. Wer sollte mir um diese Uhrzeit schreiben? frage ich mich. In mir macht sich ein kleiner Hoffnungsschimmer breit, dass Raphael geschrieben hat. Ich stehe auf und schüttel über meine Gedanken den Kopf. Ich schnappe mir mein Handy und entsperre es. Und tatsächlich, ich habe eine WhatsApp Nachricht von einer unbekannten Nummer. Hey, ich bins Raphael. Der Portugiese aus der Bar :) Du hättest ruhig etwas anderes Bestellen können als Mixbier. Ich hatte dich eingeladen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)