Die 7 Göttlichen gegen die Shichinintai – Es beginnt von Puraido (Bankotsu x OC) ================================================================================ Kapitel 1: Im Schloss --------------------- Kuraiko knurrte etwas vor sich hin. Seit zwei Jahren hatte sie ihre Ausbildung im Tempel nun beendet. Zwei Jahre lief sie mit den anderen Kriegerinnen herum. Sie nannten sich die ›7 Göttlichen‹. Und es stimmte, sie waren so etwas wie Götter. Es regnete gerade. Kuraiko wusste nicht, warum Nanami nichts dagegen unternahm. Schließlich war sie die Wasserschlange des Westens. Aber Kuraiko hielt den Mund. Sie war heute ungewöhnlicherweise schlecht drauf. Sie wusste nicht woran das lag. Vielleicht weil sie seit einem Tag niemanden mehr getötet hatte. Sie waren gerade auf dem Weg zu einem weiteren unfähigen Daimyou. Sie arbeiten für jeden der sie bezahlen konnte. Während ihre Laune weiter auf den Tiefpunkt sank, wurde Makani immer fröhlicher. Wahrscheinlich weil sie dem Ziel immer näher kamen. Kuraiko seufzte. »Was ist denn los, Kuraiko-chan?«, wollte Makani wissen. Die Angesprochene drehte sich um. »Ach ich wünschte nur, dass dieser Regen aufhört«, sagte sie. Nanami verdrehte die Augen. »Also echt mal, du hättest doch einfach was sagen brauchen, Kuraiko-chan«, meinte sie leicht vorwurfsvoll. Kuraiko verdrehte ihrerseits die Augen. »Jaja, ist ja schon gut.« Sofort hörte es auf zu regnen. Nanami war echt praktisch. Sie liefen jetzt also im Trockenen weiter. Hiko nervte natürlich mal wieder, was unweigerlich gleich zum Streit mit Moriko führen würde, aber dass war ihnen allen schon vertraut. »Sag mal, Hiko-chan, warum willst du immer und immer wieder die armen Bäume anzünden?«, knurrte Moriko. Hiko grinste sie an. »Na, weil’s Spaß macht, deshalb« »Aber Bäume sind Lebewesen, haben sie denn kein Recht zu leben?«, fragte das Einhorn des Nordens. »Tse! Und Menschen? Wenn’s darum ginge, ob was ein Lebewesen ist oder nicht, dann müsstest du dich auch für die Menschen einsetzen, aber tust du das? Nein! Immer nur deine doofen Bäume«, sagte der Phönix des Südens. »Menschen sind laut, sie sind schmutzig und sie machen nichts als ärger«, gab Moriko zurück. »Da hast du recht. Aber trotzdem. Bäume können dir nicht sagen, dass sie unbedingt noch leben wollen, also …«, Hiko ließ den Satz unvollendet. Morikos Augen glühten grünlich auf. »Doch, mit mir reden die Bäume!« Hiko verdrehte die Augen. »Tse! Die Baumflüsterin.« Da ging endlich Hideko dazwischen. »Gut, jetzt reicht es! Wir halten also fest: Bäume sind Lebewesen, allerdings sind sie besser als Menschen. Aber ganz ehrlich, töten ist böse. Wir sollten es überhaupt nicht machen«, meinte sie. Kuraiko musste sich ein Grinsen verkneifen. Hideko predigte zwar immer, das man nicht töten sollte, aber sie selbst tat es immer wieder gerne. Kuraiko selbst liebte es zu töten. Sie sah gerne, wie das Blut spritzte, sie liebte den Geruch von Blut und verbrennendem Fleisch, und sie hörte gerne die Schreie ihrer Opfer. Sie wolle irgendwann die Welt beherrschen. Ja, das war ihr Ziel. Aber ihre Schwester meinte, dass sie das niemals schaffen würde. »Ach, aber du tötest doch selber, also halt mal schön den Mund!«, knurrte Hiko. Gerade als Hideko antworten wollte, meinte Kuraiko: »Da vorn ist unser Ziel.« Sie deutete auf das Schloss. »Hm, sieht nicht gerade vielversprechend aus«, gab Nanami zu bedenken. Makani nickte zustimmend. »Tja, aber besser als nichts«, gab Kuraiko zurück. Die Mädchen hatten sich mittlerweile einen Namen gemacht. Sie wurden immer sehr respektvoll behandelt. Nach einigen Minuten kamen sie in dem Schloss an. Bankotsu, der Anführer der gefürchteten Shichinintai, wartete darauf, dass der Daimyou mit dem Auftrag zurückkam. Der alte Mann ließ sich lange Zeit. Ungeduldig wippte er mit den Füßen. Die Samurai bedachten sie mit misstrauischen Blicken, aber Bankotsu störte es nicht. Endlich kam der Daimyou. Er ging zu ihnen. In der Hand hielt er eine Schriftrolle. »Hier«, er rollte sie aus, »da sind die feindlichen Truppen.« Er deutete auf drei Stellen auf der Karte. »Sie glaube, so eine Chance zu haben, da wir zu wenige sind, um alle gleichzeitig anzugreifen«, erklärte er. Bankotsu sah sich die Karte an. »Das wird ein Spaziergang werden«, sagte er. Der Feudalherr schaute ihn abschätzend an. »Seid ihr euch sicher, ich …«, weiter kam er nicht, denn er wurde von einem Samurai unterbrochen, der eigentlich draußen vor dem Tor wache halten sollte. »Herr! Oh Herr!«, rief er. Keuchend kam er vor seinem Herrn stehen. »Was gibt es, Samurai?«, fragte dieser. »Die ›7‹ sind da!«, sagte er, aber es klang irgendwie begeistert. Bankotsu wechselte einen Blick mit Jakotsu, aber dieser wusste auch nicht wer gemeint war. »Die ›7‹?«, fragte er deshalb nach. Aber der Daimyou ignorierte ihn. »Schnell! Lasst sie herein! Und Samurai, mach sie nicht wütend!«, warnte er den Krieger vor. Dieser nickte und eilte zurück um den ›7‹ das riesige Tor zu öffnen. »Wer sind die ›7‹?«, fragte Bankotsu noch einmal. Da schien dem Feudalherren wieder einzufallen, dass ja noch die Shichinintai anwesend waren. »Ihr kennt die ›7‹ nicht?«, fragte er ungläubig. Bankotsu knirschte verärgert mit den Zähnen. »Nein, sonst müsste ich nicht fragen.« Doch es blieb keine Zeit um zu antworten, denn in diesem Moment, kamen die sieben schönsten Mädchen dieser Welt auf sie zu. Waren das die ›7‹? Und auch noch Mädchen? Die Anführerin, wie Bankotsu vermutete, schien die Jüngste zu sein. Sie hatte schulterlange schwarze Haare. In ihnen waren Federn. Ihre grauen Augen waren auf dem Daimyou gerichtet, und ihr Körper wurde nur von einigen Fetzen verdeckt. So jemand war ihm noch nie untergekommen. Sie stellte sich erhobenen Hauptes vor den Daimyou. »Hallo«, sagte sie. Ihre Stimme war ungewöhnlich hart. »Mein Name ist Kuraiko. Sie wissen, wer wir sind?«, fragte sie. Der Daimyou nickte ehrfürchtig. Bankotsu wunderte sich. Das Mädchen solcher Respekt entgegen gebracht wurde. »Ja, Kuraiko-sama. Ich weiß wer ihr seid«, sagte der Feudalherr. Er redete ein Mädchen, das schätzungsweise vierzig Jahre jünger war mit ›sama‹ an? Wer waren sie bloß? »Womit können wir euch dienen?«, fragte er. Eine Frau mit roten Haaren drängte nach vorne. »Ich hoffe sie haben Aufträge für uns«, sie leckte sich über die Lippen. »Ich habe seit gestern nicht mehr getötet. Und Kuraiko ist auch schon ganz angespannt, nicht wahr?«, meinte sie. Das letzte klang eher scherzhaft. Sie legte Kuraiko einen Arm um die Schulter. Diese schüttelte nur den Kopf, musste sich aber ein Grinsen verkneifen. »Ähm, nun ja, der Auftrag, in dem es ums Töten geht, wurde gerade an die Söldner hier vergeben«, sagte der Daimyou leicht verlegen und deutete auf die Shichinintai. Zum ersten mal wandte Kuraiko den Blick zu Bankotsus Gruppe. Sie zog eine Augenbraue hoch? »Wie bitte? Sie wollen damit sagen, wir sind den gesamten Weg für nichts hierher gekommen?« Sie war definitiv wütend. Etwas begann um sie herumzuwabern. Schmierige, klebrige Schwärze. Was war sie bloß für ein Mädchen. Der Feudalherr erbleichte. »N-nein! Natürlich nicht!«, stammelte er. »Wir haben sicher noch einen Auftrag für euch, Kuraiko-sama. Bitte, beruhige dich!« Kuraikos Zähne krachten aufeinander. Ihr Atem ging ziemlich schwer, so als müsste sie sich zwingen, dem Daimyou nicht den Kopf abzureißen. »Ähm, der Auftrag für die Shichinintai, er … nun ja, es sind eigentlich drei Punkte. Unser Gegner hat sich aufgeteilt. Ihr könntet doch die eine Hälfte übernehmen und die Shichinintai die andere«, schlug er vor. Bankotsu legte den Kopf schief. »Was?«, rief Jakotsu. »Wir sollen die Hälfte des Auftrags Frauen überlassen? Sind sie verrückt?« Der Daimyou wirkte geschockt. Er wandte sich sofort zu Kuraiko. »Bitte verzeiht sein loses Mundwerk, er weiß nicht, wer ihr seid!« Kuraiko taxierte Jakotsu. Dann murmelte sie abwesend. »Ist schon gut. Wir nehmen den Auftrag an. Was sollen wir übernehmen?« Ich kniff die Augen zusammen. Das konnte doch nicht wahr sein. Aber der Herrscher sprach eilig weiter. Ja, er hatte definitiv Angst. Er hatte mehr Angst vor diesen Frauen, als vor den Shichinintai. Er zeigte auf die Karte. »Hier, die linke Seite übernehmen die Shichinintai, die rechte Seite übernehmt ihr. Und die hier hinten, die könntet ihr gemeinsam übernehmen. Wenn ihr den Auftrag so ausführt, wie ich es wünsche bekommt ihr zusätzlich noch einen beträchtlichen Bonus, na? Wie klingt das?« Er richtete das Wort hauptsächlich an die Frauen. »Schön«, knurrte Bankotsu widerwillig. Auch Kuraiko nickte. »Aber müssen wir unbedingt töten? Ihr wisst doch töten ist böse!«, sagte eine der Frauen. Sie hatte bisher geschwiegen. Bei ihren Worten explodierte die Rothaarige. »Hideko! Halt den Mund! Das ist ja kaum auszuhalten! Wir hatten diese Diskussion schon eben! Und wir haben uns darauf geeinigt, das zu genauso gerne tötest, wie wir anderen auch. Na gut, du gehst anders als zum Beispiel Kuraiko-chan vor, aber trotzdem! Deine Möchtegernmiko-Weisheiten gehen mir so auf die Nerven«, blaffte sie Hideko an. »Schrei mich verdammt noch mal nicht an! Ich bin nicht taub!«, schrie sie zurück. »Hört auf!«, durchschnitt Kuraikos Stimme die Luft. Wieder hatte sich diese Finsternis um sie gesammelt. »Es reicht jetzt!« Dann wandte sie sich wieder an den Daimyou. »Was für einen Bonus?« Dieser beeilte sich, ihr zu antworten. »Alles was ihr wollt und was im Bereich des Möglichen liegt«, versprach er schnell. Da trat eine der beiden Weißhaarigen vor. »Was ist denn im Bereich des Möglichen?«, fragte sie neugierig. Dabei glitt ihr Blick zu einem der Mädchen, die vor dem Schloss warteten. Sie zwinkerte ihnen zu. Der Daimyou hatte es auch bemerkt. Er sah über seine Schultern. »Auch das, wenn ihr das wünscht«, meinte er. Sofort hellte sich das Gesicht der Weißhaarigen auf. »Super! Also lasst uns gehen«, meinte sie fröhlich. Bankotsu sah sie mit schräg gelegtem Kopf an. Was waren das für Verrückte? »Ich will aber nicht, dass die mitkommen«, schmollte Jakotsu. »Ist ja nur ein Stück«, gab Bankotsu geistesabwesend zurück. Er beobachtete Kuraiko. »Ich frage mich, was an ihnen so anders ist …« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)