Die 7 Göttlichen gegen die Shichinintai – Es beginnt von Puraido (Bankotsu x OC) ================================================================================ Kapitel 6: Schwarzer Stier -------------------------- Hideko knurrte wütend vor sich hin. Nicht jetzt auch noch das! Ihre Hände lagen immer noch auf Kuraikos blutigem Rücken. Jetzt verwandelte sich Mitsuko auch noch. Wenn das Licht Kuraiko treffen würde, wäre alles aus. Sie musste etwas tun. »Geist! Beschütze sie! Schließ dich um Kuraiko und halte das gleißende Licht von ihr fern!«, rief sie. Sofort schloss sich ihr Element um Kuraiko und Bankotsu. Es war ein violetter Schutzschild aus ihrem Geist. Jakotsu klappte der Mund auf, als er sah was da vor ihm stand. So ein schönes Tier hatte er noch nie gesehen. Er erzitterte am ganzen Körper, als er die Macht des Tieres spürte. Vor ihm befand sich jetzt ein wunderschöner schwarzer Stier! Wie war das nur möglich? Sein Fell sah so aus als ob man in einen klaren Mitternachtshimmel schauen würde, der sanft vom Licht der Sterne und des vollen Mondes erhellt wurde. War das Mitsuko? Wieso verwandelte sie sich in einen Stier? Der Stier betrachtete Jakotsu aus seinen weißen Augen. »Das hättest du nicht tun sollen! Wenn sie stirbt, mache ich dich persönlich dafür verantwortlich!«, sagte der Stier. Jakotsus Augen weiteten sich. Es konnte sprechen? »Du kannst sprechen?«, platzte er heraus. Der Stier hob seinen gewaltigen schwarzen Kopf. »Natürlich kann ich sprechen!«, gab der Stier von sich. Dann wandte er sich um und ging auf Kuraiko zu. Sie lag mittlerweile reglos auf Bankotsu. Dieser hatte den Kopf leicht angehoben und starrte mit geweiteten Augen das prächtige Tier an. Der Stier stand nun neben ihnen. Er beugte seinen Kopf und berührte sanft Kuraikos Rücken mit seiner Schnauze. Mit der Zunge leckte er über die klaffende Wunde an ihrem Rücken. Langsam begann sie sich zu schließen. Sehr langsam. »Heile! Ich befehle dir, heile die Finsternis, auf dass das Gleichgewicht der Erde erhalten bleibt«, sagte der schwarze Stier. Dann löste er sich wieder auf. Vor ihnen stand nun wieder Mitsuko. Sie atmete schwer. Schließlich sank sie auf die Knie. »Ich hab’s geschaft«, keuchte sie. Hideko nickte. Dann schaute sie sich um. »Super, das können wir jetzt auch noch gebrauchen«, meinte sie leise. Mitsuko sah sich ebenfalls um. Überall waren angstvolle Blicke. »Die Heilung hat bereits eingesetzt. Wenn es nur schon dunkler wäre, dann könnten sich die Schatten durch ihren Körper fressen und die Heilung beschleunigen«, murmelte Hideko. »Ich könnte einige Schatten herzaubern«, sagte Makani. »Zusammen mit Nanami bekomm’ ich das bestimmt hin.« Sie sah die andere an. Diese nickte. Nanami streckte die Hand gen Himmel. »Wolken! Verdichtet euch! Lasst keinen Sonnenstrahl mehr durch!«, rief sie. Jetzt war Makani an der Reihe. »Wind! Treibe noch mehr Wolken her! Verdüstere auch sonst überall den Himmel! Lass ihn überall dunkel werden!« Selbst Mitsuko sagte etwas. »Alles übrig gebliebene Licht, komm zu mir und stärke mich, auf dass es für meine Schwester nicht mehr schädlich ist!« Das Wetter hatte sich schlagartig verändert. Erst war es relativ wolkenlos gewesen und noch sehr hell, aber jetzt war es düster und Wolkenverhangen. »Gut! Wir haben optimales Wetter. Geist, ich bitte dich, trage die Schatten zusammen und schicke sie in Kuraikos Körper, auf das ihre Wunden geheilt werden!« Jakotsu konnte förmlich sehen, wie sich die Schatten verdichteten. Sie türmten sich auf, es sah aus wie eine riesige Welle. Die Finsternis wurde aus der Umgebung gezogen. Nachdem die Welle ihren Höhepunkt erreicht hatte, schlug sie zu. Sie drang in die Wunde auf Kuraikos Rücken ein. Als die Finsternis sie berührte, begann sie wie am Spieß zu schreien. Die Finsternis fraß sich durch ihren Körper durch. Sie bedeckte ihren blutigen Rücken und nähte ihn wieder zusammen. Dabei schrie sie unaufhörlich. Kuraiko bemerkte, dass sich ihr ein gewaltiger Schmerz in den Rücken bohrte. Sie wusste nicht woher er kam, aber entfernt kam er ihr bekannt vor. Sie war sich nur zu deutlich bewusst, dass sie auf Bankotsu lag und sich an ihm festhielt. Nein, das stimmte nicht ganz, sie krallte sich in seiner Kleidung fest, während dieser unerträgliche Schmerz in ihrem Rücken wütete. Wage hatte sie ein gleißendes Licht registriert. Ihre Schwester hatte sich verwandelt. Super! Jetzt wussten also alle bescheid. Aber darüber konnte sie einfach nicht nachdenken, während ihr Rücken so wehtat. Nach wenigen Minuten war der Schmerz anders. Erträglicher. Trotzdem schrie sie. Sie wusste, dass sich die Finsternis durch ihren Körper fraß. Obgleich sie die Finsternis war, war es nicht angenehm. Dann spürte sie plötzlich, wie jemand eine warme Hand auf ihren eiskalten Körper legte. Sie schlug mühsam die Augen auf. Sie erkannte, dass es Bankotsu war. Er hielt sie fest. Warum tat er das? Warum? Sie hatte ihn schließlich töten wollen. Kuraiko beruhigte sich etwas. Ihre Kehle war schon ganz heiser vom vielen Schreien. Sie starrte Bankotsu in die Augen. Das beruhigte sie ein wenig. »Pst, alles wird gut«, hörte sie ihn schmerzverzerrt murmeln. Warum? Warum? Warum? Warum? Warum tat er das? Sie sah ihr Blut in seinem Gesicht. Dann durchzuckte sie eine weitere Welle des Schmerzes. Sie barg ihr Gesicht an Bankotsus Brust. Es schien eine Ewigkeit so weiterzugehen, doch irgendwann hörte es langsam auf. Der Druck wich einem seltsam leichten Gefühl. Sie atmete erleichtert auf. »Danke!«, murmelte sie. Kuraiko spürte eine weitere Hand auf ihrer Schulter. »Wie geht es dir?«, hörte sie Mitsuko fragen. Sie bewegte etwas die Schultern, durch die Bewegung durchfuhr sie ein leichter Schmerz. »Mysteriös! Es fühlt sich an als hätte mir jemand ein Messer in den Rücken gerammt und dann wurde ich von der Finsternis zerfressen. Also im Moment geht’s zwar wieder, aber es hat sich ziemlich mies angefühlt«, meinte sie. »Das liegt wahrscheinlich daran, das du ein Messer im Rücken stecken hattest«, sagte Makani. Kuraiko nickte. Jetzt bemerkte sie, dass sie immer noch auf Bankotsu saß. Sie zog eine Augenbraue hoch und versuchte aufzustehen, allerdings schaffte sie es nicht ganz. »Oh verdammt. Scheiß-Aktion«, murrte sie. »Makani, kannst du mir aufhelfen?« Der Greif des Ostens eilte ihrer Anführerin zu Hilfe. »Hier«, sie hielt Kuraiko eine Hand hin. Diese griff danach. Sie schaffte es schließlich aufzustehen. »Ähm, tut mir leid«, meinte sie und hielt Bankotsu ebenfalls eine Hand hin. Dieser nahm sie und stand ebenfalls auf. »Was tut dir leid?«, wollte er wissen. »Na ja, das dieser … Kampf so verlaufen ist, und das deine Sachen jetzt ganz blutig sind. Und das ich dich töten wollte«, zählte sie auf. Bankotsu legte den Kopf schief und sah an sich herunter. »Ach, äh, schon in Ordnung«, meinte er. Da explodierte Jakotsu. »Was? In Ordnung? Sie wollte dich töten und du sagst es ist ›in Ordnung‹? Ich glaub’s ja nicht!«, knurrte er. Verwundert sah Bankotsu ihn an. »Es ist in Ordnung, Jakotsu. Ich hab diesem Kampf ja zugestimmt. Zwar wusste ich nicht, dass ich von vornherein keine Chance hatte, aber ich wollte ja kämpfen. Also hätte ich mich auch damit abgefunden zu sterben.« Jakotsus Augen verengten sich, aber bevor er etwas sagen konnte mischte sich der Daimyou ein. »Ähm, Kuraiko-sama, ich bin euch wirklich dankbar, das ihr diese Feinde besiegt habt, aber ich bitte euch, verlasst mein Schloss, eure Kräfte sind so beängstigend!«, flehte er. »Was? Aber ich hatte doch noch keine Zeit, meinen Bonus zu genießen!«, mischte sich Makani ein. Der Daimyou zuckte zurück. Kuraiko legte Makani eine Hand auf die Schulter. »Lass uns gehen, wir finden schon eine ›Beschäftigung‹ für dich«, sagte sie. Makani wirbelte herum. »Hast du’s dir anders überlegt?«, fragte sie und grinste dabei. Es wirkte hoffnungsvoll. »Ähm, nein. Ich dachte eigentlich daran, dass wir ins nächste Dorf gehen und du jemanden … kidnappen kannst. Wenn du willst«, meinte Kuraiko. Makani seufzte frustriert. »Ach, na gut. Dann lass uns gehen. Tja, zu schade«, sie drehte sich zu der Frau um. »Ich hatte mich echt gefreut, Schätzchen, aber das wird wohl nichts. Aber na ja, vielleicht irgendwann später mal. Man sieht sich«, verabschiedete sie sich. Die Frau starrte sie mit weit aufgerissenen Augen an. Die ›7‹ verließen ohne umschweife das Schloss. Hideko hatte das Geld und den Bonus schon an sich genommen, während Kuraiko mit Bankotsu gekämpft hatte. Kuraiko schaute nicht mehr zurück, sie hatte mit den Shichinintai abgeschlossen. Was sie nicht wusste, war, dass das nicht ihre letzte Begegnung gewesen sein sollte. Das Schicksal hatte ihrer beider Wege miteinander verknüpft, wie sehr, das sollten die beiden Anführer der Gruppen noch am eigenen Leib erfahren … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)