Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 5: "Verrücktes Essen" ----------------------------- „ Pah. Als würde ich mich für euch Haufen Verrückter ändern wollen. Aus meiner Sicht hat sich rein gar nichts geändert. Dein ganzes sentimentales Gequatsche von Vertrauen, Freundschaften und Familie hättest du dir sparen können. Was geht mich das an wie du oder die anderen das Team sehen? Hauptsache ihr folgt meinen Anweisungen. Alles andere ist mir ziemlich Schnuppe. Wenn ihr meint ihr müsst einen auf Familie machen ist das euer Bier nicht meins. Ist das so weit klar?“ machte er knurrend seinen Standpunkt klar. Dass er innerlich erleichter war, dass er nun doch sich nicht ändern müsste, würde er nicht zu geben. Genauso wenig würde er zugeben, dass ihm der Gedanken, dass seine Freunde ihm doch näher standen als er es bisher annahm, gefiel. Damit seine Frage beantwortet wurde nickte Matelia nur zustimmend, lächelte aber dabei. Sie wusste es besser. Dieses ganze Gehabe, von wegen es würde ihn nicht interessieren, war nur ein Schutzreflex von ihm. Sie kannte ihn gut genug um zu wissen, wie es wirklich in ihm aussah. Denn sie stand vor nicht all zu langer Zeit an der selben Stelle und tat sich genauso schwer. Während die anderen Team-Mitglieder sich über die mitgebrachten Snacks von Gine hermachten, unterhielten sich Bardock und Matelia weiter. Noch grinste die Kriegerin ihren Team-Chef an, aber dann fiel ihr etwas ein und ihr Lächeln verging. Ihr Gesicht wurde blass und sie senkte ihren erschütterten Blick zum Boden. Bei dem ganzen Gerede über Gine, familiäre Bande und das Team hatte sie eines vergessen. Ihren Wutanfall. Natürlich hatte sie sich bei ihm entschuldigt und er hatte diese beiläufig auch angenommen, aber dennoch könnte es weitere Konsequenzen haben. - Wutanfälle, die sich gegen andere Saiyajins richteten, mussten gemeldet werden. Besonders wenn ein Saiyajin seinen Wutanfall auf einen höherrangigen Krieger richtet, konnte das als Ungehorsam bis hin zu Verrat geahndet werden. - Matelia könnte ihren Job als Kriegerin verlieren oder schlimmsten falls würde der König sie als Gefahr für das Volk einstufen und sie verbannen. Kam es bei seiner Beurteilung doch meistens auf seine Laune an und die war nur selten gut. Bei Ungehorsam kannte er halt einfach keine Gnade. Auch mit Frauen nicht und nach der einen Sache von damals wäre er sowieso nicht gut auf sie zu sprechen gewesen. Doch würde es überhaupt so weit kommen? Um dies herauszufinden musste sie Bardock befragen. Dieser sah sie schon erwartungsvoll an, da er ihren Stimmungswechsel schnell bemerkte hatte. Seine Arme waren wieder verschränkt vor seiner Brust positioniert und er war sich auch ziemlich sicher, dass es was ernstes sein musste, wenn sie schon so blass wurde. Zögerlich fing sie an zu fragen. „ Wirst … Wirst du es melden?“ Bardock legte seinen Kopf etwas schief und verstand nicht so recht was sie meinte. „ Es melden? Was soll ich melden? Und wem?“ „ Meinen Wutanfall. Ich habe dich angegriffen und hätte dich wahrscheinlich noch viel schwerer verletzt, wenn die anderen nicht eingegriffen hätten. Als mein Vorgesetzter musst du so was melden. Auch wenn wir im Training sind, gehört so was verboten und muss bestraft werden. Ich hätte das einfach nicht tun dürfen. Wir Krieger dürfen uns niemals von unserer Wut leiten lassen. Müssen stets die Kontrolle behalten.“ erklärte sie mit angespannter Stimme. Regungslos starrt der Team-Chef seine Untergebene eine Weile an. Sie hatte recht. Laut Gesetzt müsste er es melden. Er schloss seine Augen, atmete tief durch und senkte seinen Kopf etwas. „ Du hast recht. Ich muss es melden.“ fing er an zu erklären. „ Jedoch sehe ich das anders.“ Er öffnete seine Augen, legte seinen Kopf in den Nacken und betrachte einen Punkt im Himmel. Seine nächsten Worte für seine Ausrede mussten gut überlegt sein. „ Es ist doch so. Wir waren im Training und ich habe dich durch meinen verbalen Griff auf die Kleine provoziert. Ich wollte wissen wie stark du wirklich bist. Mir ist nämlich schon öfter aufgefallen, dass du dich beim Kämpfen zurückhältst. Also habe ich dich absichtlich provoziert. Deine Stärke und deine Schnelligkeit haben mich ziemlich überrascht und ich habe daher ziemlich was auf´s Maul bekommen. Jetzt weiß ich wie stark du sein kannst.“ Oh ja, das ist wirklich gut. Den Scheiß würde mir jeder abkaufen. Jetzt muss ich nur doch die anderen von dieser Version überzeugen, aber das sollte kein Problem sein. Nach ein paar Kopfnüssen sollte es selbst bei Borgos sitzen. ... Mann, was bin ich nur für ein cleveres Kerlchen.< lobte Bardock sich innerlich selbst. Mit einem gewieftem Lächeln sah er wieder in das verwunderte Gesicht seiner Kameradin. „ Du … Du willst mich nicht melden?“ fragte sie verunsichert nach. „ Nein, werde ich nicht. Es war nur das Ergebnis meiner Provokation. Sollte irgendwer wegen meiner Verletzungen nachfragen, werde ich ihm genau das sagen.“ schwerfällig stand er während des Redens auf und sah erneut auf sie herab. „ Ich werde ganz bestimmt keine Freundin von mir dem König ans Messer liefern.“ Das Wort 'Freundin' musste er unbedingt besonders betonen. „ Jetzt muss ich nur noch dem Haufen da drüben diese Version verklickern.“ und starrte auf die Gruppe, die fast den gesamten Rucksack von Gine geplündert hatten. „ Ach und wenn wir schon über Freunde und so reden. Dieses ganze ' Freunde-sind-Familie'- Gerede behalten wir schön für uns. Ich hab kein Bock auf das dumme Gelaber von den anderen. Ist das klar?“ fuhr er in einem befehlerischem Ton fort, während er sich verlegen am mit einer Hand am Hinterkopf kratze und die andere Hand in die Hüfte stemmte. Sie nickte ihm grinsend an. Anschließend gingen sie zu der Gruppe und versuchten auf dem Weg dorthin ihre üblichen Masken aufzusetzen. Dort angekommen setzte sich Bardock in die Runde, während sich Matelia mit verschränkten Armen an den Baumstamm lehnte. Mit eisigem Blick sah sie in die Runde. Toma schien sie etwas fragen zu wollen, entschloss sich aber bei ihrem Blick sich weiter seinem Essen zu widmen. Selypa konnte für Bardock noch eine mittelgroße Lunch-Box vor den verfressenen Kriegern retten. Normaler Weise teilten Saiyajins ihre Nahrung nicht. Wer zu spät zum Essen kam hatte halt Pech gehabt. Aber es gab auch Ausnahmen. Manche Krieger teilten ihre Nahrung mit Personen, die sie wertschätzen oder respektierten. So war es auch im Fall von Selypa. Sie respektierte Bardock als Anführer sehr und sah es als eine Selbstverständlichkeit an, ihm etwas von den Snacks zurückzulegen. Die Kriegerin hielt ihm die Lunch-Box hin und er nahm diese an. Für sie war es, wie gesagt eine völlig normale respektvolle Geste, aber für Bardock, der die Gruppe unbewusst jetzt doch mit anderen Augen sah, entkam ein ungewolltes „ Danke“ über den Lippen. Da ihm sein gesprochenes Wort nicht selber auffiel, wandte er sich dem Inhalten der Lunch-Box zu. Gerade als er den ersten Happen nehmen wollte, bemerkte er die entsetzten Gesichter seiner Kameraden. Jeder hielt in seinem Tun inne. Borgos fiel sogar ein Stück eines mit Soße bedeckten Omelett von seinem Stäbchen wieder in die Schale. „ Was ist?!“ fragte Bardock angefressen. „ Was glotzt ihr so blöd? Wie soll man bei solchen dämlichen Gesichter in Ruhe essen?“ „ D-du … du hast dich gerade bei Selypa bedankt.“ fasste Pumbukin zweifelnd für Bardock die Situation noch mal zusammen. „ Du hast dich doch noch nie für irgendetwas bei irgendwem bedankt.“ entgegnete Selypa ungläubig und kam dem Team-Chef näher, um ihn genau begutachten zu können. Irgendwas stimmte doch mit ihm nicht. < dachte sich jeder in der Runde. Nur Matelia verzog nicht eine Miene. Innerlich musste sie aber herzlich lachen und verstand Bardock´s ungewollte Reaktion. Auch bei ihr war es am Anfang ähnlich. Unbewusst hatte sie damals Gine als ihre Familie akzeptiert, nach dem ihr bewusst wurde, dass die Beziehung zu Gine mehr für sie war als nur eine banale Freundschaft. Auch sie hatte ungewollt sich für Dinge bedankt, die eigentlich kaum der Rede wert waren. Sie sah es später als eine Möglichkeit ihre Dankbarkeit gegenüber Gine auszudrücken. Vorsichtig legte Toma besorgt seine rechte Hand auf Bardock´s linke Schulter und sah diesen fragend an. „ Sicher, dass es dir gut geht? Matelia´s Schlag hat dir wohl doch mehr zugesetzt als befürchtet. Vielleicht solltest du lieber doch ins Krankenhaus gehen und dich untersuchen lassen.“ Der Anführer konnte nicht glauben was er da hörte. Mit einem giftigen Seitenblick antwortete er in einem angepissten Ton seinem langjährigen Freund. „ Nimm deine Drecksgriffel von mir und labber hier kein Scheiß! Mit geht es gut! Was ich aber nicht von euch behaupten kann! Solltet ihr mich weiter vom Essen abhalten, werdet IHR heute alle im Krankenhaus landen.“ Diese Drohung war für Matelia wie ein Stichwort. Sie schnappte sich den leeren Rucksack und den Großteil der leeren Lunch-Boxen und wollte sich davon stehlen. „ Du gehst schon?“ brüllte Borgos ihr hinterher. Nun lag die Aufmerksamkeit der Gruppe bei ihr. „ Ja. Mir ist das mit euch heute zu viel. Meine Nerven wurden schon genug gereizt. Ich brauche Abstand von euch.“ entgegnete sie recht gleichgültig, während sie sich vom Baum entfernte. Bardock, der mit dem Rücken zu ihr saß und seine Lunch-Box weiter vertilgte, machte ihr deutlich, dass sie morgen zur Mittagszeit wieder zum Training erscheinen zu hat. Mit einen „ Schon klar.“ antworte sie ihrem Chef kühl und flog anschließend davon. Borgos sah ihr noch etwas nach und schien über etwas nachzudenken. „ Ob Matelia morgen leckere Snacks von der Kleinen mitbringen wird? Vielleicht hätte ich sie noch fragen sollen.“ dachte er laut. „ Du denkst wirklich nur ans Fressen.“ warf ihn Selypa vor. „ Du glaubst doch nicht wirklich, dass die Kleine uns noch mal was kochen wird, geschweige noch mal hier auftauchen wird? Nicht nachdem Bardock sie so angefahren hat. Sie scheint eine recht sensible Saiyajin zu sein und da musste die ruppige Art unseres Chefs ein richtiger Schock gewesen sein. Die wird ganz bestimmt nicht wieder auftauchen.“ fuhr die Kriegerin fort. „Das Essen war aber verdammt lecker. Ich wusste gar nicht, dass es jemanden auf unseren Planeten gibt, der so genial kochen kann. Schade, ich hätte gerne mehr davon gegessen.“ gestand Pumbukin. Daraufhin sahen alle geknickt in die Mitte der Runde, wo sich vor wenigen Minuten noch die leckeren Snacks befanden. Die Erinnerung an die verschieden neuartigen Geschmacksrichtungen der einzelnen Gerichte kam hoch und ein gemeinsames sehnsüchtiges Seufzen kam in der Gruppe auf. Ihnen wurde klar, dass dies ihre erste und wahrscheinlich letzte Chance war in den Genuss von Gine´s Kochkünsten zu kommen. Auch Bardock, der die letzten Bissen der Lunch-Box verspeiste, musste innerlich zugeben, dass er selten so gutes Essen zu sich nehmen konnte. In diesem Augenblick hatten Bardock´s Untergebenen den selben Gedanken. Vorwurfsvoll sahen sie ihren Team-Leiter an. „ Was ist denn nun schon wieder?“ knurrte der Krieger. Er versuchte ernst zu bleiben, aber innerlich erschrak er bei den Blicken seiner Kameraden. Selten waren sie sich alle bei Banalitäten einig und noch seltener schlossen sie sich gemeinsamen gegen ihn. Dies war eine ungewohnte Situation für ihn. „ Du musst etwas tun, Bardock!“ befahl ihm Pumbukin im ernsten Ton. „ Ja, genau. Tue etwas dagegen, Bardock. Immerhin bist du Schuld daran, dass die Kleine wahrscheinlich nicht mehr kommen wird.“ warf ihm selbst seine bester Freund vor. „ Ach! Ist das so?! Und was soll ich eurer Meinung nach tun?“ fragte der Beschuldigte zynisch. Aber er ahnte schon, dass jetzt nur noch idiotische Vorschläge kommen würden. „ Du könntest ihr sagen, dass ihr Essen klasse geschmeckt hat und du mehr davon haben möchtest. Schmier ihr etwas Honig ums Maul. Frauen mögen Komplimente.“ schlug Pumbukin vor. „ Pah. Hör bloß nicht auf ihn. Er ist nicht mal fähig eine Frau ins Bett zu bekommen. Auf seine Vorschläge solltest du nicht bauen. Lass dir von einer Frau gesagt sein, dass nur gute Geschenke etwas bringen, um ihre Laune zu heben. Schmuck, Kleidung, Blumen, irgendetwas wird sich schon finden.“ wendete Selypa ein. „ Oder du entschuldigst dich einfach bei ihr. Sei ehrlich zu ihr und erklär ihr einfach, warum du dich ihr gegenüber so mies verhalten hast.“ tat Toma seine Idee kund. „DU HAST SIE DOCH NICHT MEHR ALLE!“ plärrte Bardock ihn an. „ ICH WERDEN EINEN TEUFEL TUN UND MICH BEI IHR GANZ GEWISS NICHT ENTSCHULDIGEN! Egal wie gut das Essen von der Puppe geschmeckt hat, ich werde ganz bestimmt nicht MEINEN STOLZ ALS KRIEGER für so was Banalem vergessen!!!“ verteidigte er sich brüllend weiter. Als der Anführer das wohltuende Essen von Gine als etwas Banales abtat, gingen bei Borgos die Pferde durch. Für ihn war es mehr als nur einfaches Essen. Mit jedem Bissen fühlte er sich auf Wolke sieben. Mehrere Adern bildeten sich auf seiner Stirn und er wuchtete seine massiven Körper hoch. Selbst eine Halsschlagader pulsierte sichtbar als er auf Bardock zu ging, hin am sein Riemen seiner Rüstung packte und ihn zu sich hoch zog. „ Banales Essen?“ knurrte er leise Zähne fletschend. Seine Augen waren wie bei einem wahnsinnig geworden Drogensüchtigen auf Entzug geweitet und er fing plötzlich an seinen Anführer vor und zurück zu schütteln, während er nun so laut es seine Stimme zu ließ ihn anbrüllte. „ Das ist nicht irgendwelches Essen!!! Das Essen war so unfassbar gut. Noch nie habe ich in meinem Leben so etwas Gutes gegessen und ICH WILL MEEEEEEHR!!! HAST DU DAS VERSTANDEN?! SIEH ZU; DASS DIE KLEINE WIEDER FÜR UNS KOCHT!!! ANSONSTEN DREH ICH NOCH DURCH UND VERPAS-...“ Weiter kam er mit seinem Satz nicht, da Bardock mit seiner Linken ihn auf dem Hinterkopf einen harten Schlag verpasste und den wahnsinnigen Riesen somit zu Boden beförderte. Prompt bildete sich eine große Beule auf Borgos´Haupt. Der Riese schien von dem einen Schlag ohnmächtig zu sein. Bardock, der den Schlagarm immer noch gestreckt nach unter hielt, stand neben ihm und atmete schwer. Sein Gesicht war wütend verzogen und auch bei ihm pulsierten mehre kleine Adern auf der Stirn und den Schläfen. Wutentbrannt ging er an dem Erschlagen vorbei und entfernte sich immer weiter vom Baum und der Gruppe. „ Wohin gehst du?“ fragte Toma ihn verwundert, während Selypa und Pumbukin prüften ob Borgos noch lebte. „ Weit weg von euch! Heute scheinen alle ganz heiß darauf zu sein, dass ich jemanden beim König anschwärzten muss. Mir ist das Ganze echt zu blöd. Ich verschwinde!“ und flog mit dem letzten Satz geladen davon. Verflucht, was ist denn heute nur los? Drehen die jetzt alle völlig durch?! Es kommt doch gar kein Vollmond in den nächsten Nächten, welches ihr Verhalten irgendwie erklären könnte. ... Der Tag war ja die reinste Katastrophe! Erst lenkt mich die kleine Puppe von Matelia ab, dann geht ihre Beschützerin auch noch auf mich los, anschließen führe ich mit ausgerechnet ihrer Beschützerin ein sentimentales Gespräch über Familie und Stolz und darf mir zur Körnung von den anderen wegen des Essens der Kleinen auch noch die Hölle heiß machen lassen. .. Warum zur Hölle hat heute alles ausgerechnet mit der Kleinen zu tun? ... Ach Scheiße! Ich hätte sie einfach wegschicken soll als sie ankam. Dann wäre mir das Alles erspart geblieben. Dieser Tag kann nun wirklich nicht mehr beschissener werden.< Hätte er sich doch das Letztere mal lieber nicht gedacht. Ohne es zu bemerken flog er unter einer Regenwolke hinweg und diese ergoss sich genau in diesem Moment über ihn. Binden weniger Sekunden war sein kompletter Trainingsanzug bis auf die Haut durchnässt. Sein Gesicht verfinsterte sich und ein genervtes tiefes Knurren entkam ihm aus der Kehle. > Manchmal hasse ich mein Leben wirklich.< Währenddessen war Matelia nach Hause geflogen und fand ihre Freundin wie erwartet in dessen Schlafzimmer. Die kleine Saiyajin lag mit dem Bauch auf ihrem Bett und hatte ihr Gesicht in die Kissen versenkt. Bei dem Anblick musste die Größere schmunzeln, weil sie exakt dieses Bild von ihrer Freundin vor Augen hatte. Anschließend ging sie zu ihr und setzte sich auf die Bettkante, um ihr sanft über den Rücken streicheln zu können. „ Er hasst mich.“ erklang Gine´s depressive Stimme. „ Nein. Er hasst dich nicht. Er ist nur ein ziemlicher Idiot.“ antwortete Matelia in einem ruhigen Ton. „ Ach nein? Und wieso hat er mich so angekeift, wenn er mich doch nicht hasst?“ „ Naja. Er ist halt ein Mann und Krieger. Ihm war es peinlich, dass er vor deinen Augen eins auf die Nase bekommen hat.“ Ob es ihm wirklich peinlich war, wusste die Kriegerin nicht wirklich, aber es war für sie die einzig logische Erklärung für sein Verhalten. „ Es war ihm peinlich? Aber was habe ich denn damit zu tun? Es ist doch nicht meine Schuld, dass er unvorsichtig war!“ Gine´s Stimme hat sich von einem depressiven zu einem wütenden Tonfall geändert. Sie richtete sich auf und sah wütend in ihre mit Tränen bedecke Kissen. „ Es ist total idiotisch mich für seine Fehler verantwortlich machen zu wollen! … GRAAAAAH! Ich würde ihm jetzt am liebsten auch eins auf die Nase geben wollen! Oder noch besser, ihn an seinem Schwanz packen und kräftig zudrücken bis er heult!“ sprach die kleine Saiyajin und boxte in ihre Kissen. Welchen von beiden Schwänzen meint sie wohl?< fragte sich Matelia verblüfft. > Ist aber eigentlich auch ziemlich egal. Beides wäre ziemlich schmerzhaft für ihn. … Haha. Normaler Weise kann sie ja kein Wässerchen trüben, aber wenn sie sauer ist, sollte man sich vor ihr in auch nehmen. ... Hmm? Ob ich mir ihre Wut zu nutze mache, um Bardock noch mal nachträglich eins rein zu würgen? Eigentlich wollte ich ja, dass die beiden sich näher kommen. Aber andererseits soll er sie auch ruhig von ihrer finsteren Seite kennen lernen. … Wer weiß? Vielleicht gefällt es ihm sogar, dass sie sich nicht so leicht von seiner Art einschüchtern lässt.< „ Wenn du ihm eins auswischen willst, da wüsste ich vielleicht etwas.“ verkündete Matelia mit einem schadenfrohem Tonfall. Interessiert sah Gine sie an und beide besprachen ihren Plan für den nächsten Tag. Am nächsten Tag beim großen Baum auf der Flachebene … Genauso wie am Vortag versammelt sich alle in ihren Trainingsanzügen im Schatten des Baumes und wie am Vortag war Matelia ungewohnt zu spät. Ungeduldig stellte sich Bardock außerhalb des Schattens hin und sah mit verschränkten Armen in die Himmelsrichtung, aus der Matelia angeflogen kommen müsste. > Verflucht! Wo bleibst du nur, Matelia? Du bist doch sonst immer überpünktlich.< fluchte er vor sich hin und tippte vor Ungeduld mit seinem linken Zeigefinger auf seinen rechten Bizeps. Wenige Augenblicke später erkannte er zwei kleine Punkte am Himmel, die sich dem Baum näherten. Bei näherer Betrachtung sah er, dass seine Kameradin von ihrer Freundin begleitet wurde. > Ich glaube ich spinne!!! Was will die denn hier?! Ist das hier ein Déjá–Vu von gestern? Wenn ja, hoffe ich dass es nicht so endet wie am Vortag. Noch so eine Katastrophe kann ich nicht gebrauchen.< „HAAAALLOOOOO!“ rief Gine freudestrahlend winkend der Gruppe entgegen. Von ihrer Stimme überrascht begaben sich Toma, Selypa und Pumbukin aus dem Schatten. Nur Borgos blieb am Baum zurück. Sein Kopf brummte noch etwas von Bardock´s Schlag auf den Hinterkopf. „Wie jetzt? Die Kleine ist doch wieder hierher gekommen?“ wunderte sich Toma. „ Ha. Meine Güte. Das hätte ich ihr ja gar nicht zugetraut. Die Kleine hat mehr Eier als ihr, Jungs.“ meldete sich Selypa beeindruckt mit verschränkten Armen und einem zynischen Lächeln auf den Lippen. „ Ich gebe dir nur ungern recht, aber leider ist es so. Die Meisten lassen sich erst nach Wochen wieder blicken nachdem Bardock so ausfallend wurde und dabei sind das auch noch hart gestandene Kerle und keine solche sensiblen Wesen wie sie. … Aber was sehen meine entzückten Augen denn da? … Hey Borgos, das dürfte dich freuen. Die Kleine hat heute wieder einen riesigen Rucksack dabei. Ich wette mit dir, dass da wieder allerhand Leckereien darin sind.“ rief Pumbukin seinem Kumpel zu. Dieser sprang plötzlich wie ein junges Reh auf und musste sich unbedingt selbst ein Bild davon machen. Vergessen waren seine Kopfschmerzen als er den prall gefüllten Rucksack sah. Prompt lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Beide saiyajinischen Frauen landet elegant vor der Gruppe. Direkt in diesem Moment sprinteten Borgos und Pumbukin freudig auf Gine zu. Dieses Mal hatte Gine keine Angst vor Borgos, obwohl er wieder diese Raubtier ähnliche Haltung einnahm. Mit eine strahlenden Lächeln und einem seitlich geneigten Kopf begrüßte sie die beiden. „ Sag schon! Hast du uns etwas Leckeres mitgebracht, Kleines?“ fragte Borgos ganz aufgeregt wie ein kleines Kind nach. Plötzlich zogen sich Gine´s Augenbrauen wütend zusammen und sie stemmte ihre linke Hand in die Hüfte, während sie den rechten Zeigefinger belehrend hob. „ Gine. Mein Name ist Gine. Nicht Kleines, Kleine, Puppe oder sonst irgendein blöder Spitzname. Merkt euch das. Ich mache mir ja schließlich auch die Mühe und merke mir eure Namen, Pumbukin und Borgos. Nur wer höflich ist bekommt von mir auch etwas Leckeres. Klar so weit?“ fragte Gine zum Schluss mit einen neckischem Augenzwinkern. „ Wir sollen uns einfach nur deinen Namen merken und höflich sein?“ erkundigte Pumbukin sich skeptisch. Das Ganze war irgendwie zu einfach. Es musste noch einen Haken geben. Auch wenn sie lieb und nett erscheint, glaubte er nicht daran, dass sie für so was banales ihnen alle etwas zu Essen spendieren würde. „ Ja und wenn ihr mich ab sofort bei eurem Training zu schauen lasst. Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn ihre ab und zu mit mir zusammen etwas trainieren würdet.“ „ Du-... Du willst, dass wir dich trainieren? Dir ist aber schon klar, dass wir auf einem anderen Level sind wie du, oder?“ hinterfragte Toma ihre Aussage. „ Ja, ich weiß. Schließlich lebe ich ja mit Matelia zusammen und kann mir schon denken wie stark ihr alle seid. Aber ich möchte mich besser verteidigen können, falls unser Planet mal angegriffen wird. Mir ist durchaus bewusst, dass ich niemals so stark werde wie ihr, aber ich könnte von euren Erfahrungen profitieren. Wer weiß? Vielleicht könnt ihr ja auch etwas von mir lernen. Immerhin habe ich auf Noweck überlebt. Aus dieser Erfahrung nimmt man auch so einiges mit.“ merkte Gine lächelnd an. Toma wusste nicht ob er von ihr beeindruckt sein sollte oder lachen sollte. > Die meint das ernst. Die Kleine … ähm … Gine will wirklich von uns trainiert werden und ist davon überzeugt, dass wir auch etwas von ihr lernen können. Und das Ganze will sie uns dann mit leckerem Essen entlohnen?< „ Pah! Schwachsinn! Als würden wir noch etwas von einer schwächlichen Saiyajin wie dir lernen können.“ mischte sich Bardock in das Gespräch ein. „ Wir können mit unserer Zeit etwas besseres anfangen als uns mit dir zu beschäftigen.“ Gine´s lächeln verschwand und es blieb nur noch ein nichts aussagendes Gesicht zurück. War sie wütend, verletzt, traurig oder fühlte sie sich durch seine Aussage freudig angestachelt? Man wusste es nicht. Ihr Blick ließe keine Interpretation von Gefühlen zu. Sie sah ihn nur an und schien zu überlegen, was sie darauf antworten könnte. „ Was ist? Hast du etwa Angst davor, dass ich mir etwas von dir abgucken könnte oder ich dir wie gestern Toma eins auf die Nase gebe?“ ließ die kleine Saiyajin eintönig verlauten ohne auch nur eine Miene zu verziehen. „ Wie bitte? Haha. Vor so einer halben Portion wie dir habe ich doch keine Angst.“ „ Dann weiß ich nicht wo das Problem liegt. Ich gebe euch gutes Essen für ein bisschen Training. Mehr verlange ich nicht.“ stellte Gine klar. Bardock´s Augen verengten sich missgestimmt und er knurrte hörbar. An sich war ihr Deal recht gut. Die Krieger könnten sich eine Mahlzeit am Tag sparen und müssten sich beim Training mit ihr nicht mal sonderlich viel anstrengen. Dennoch hatte er ein Problem damit. „ Also ich wäre dafür. Was meint ihr, Leute?“ warf Borgos begeistert ein. „ Das du dafür bist, ist mir schon klar. Für gutes Essen würdest du alles tun.“ kommentierte Selypa seine Aussage. „ Aber ich bin auch dafür. Nicht nur wegen dem Essen, sondern auch weil ich der Meinung bin, dass unser Planet mehr kampferprobte Frauen braucht, um die Stellung hier zu halten.“ „ Stimmt. Schaden kann es nicht eine Frau mehr in unserer Heimat zu haben, die im Notfall kämpfen kann.“ stimmte Pumbukin zu. „ Was ist mit dir, Matelia? Wärst du einverstanden, wenn wir die Klei-... äh... ich meinen, wenn wir Gine trainieren? Du hast dich bisher ungewöhnlicher Weise noch gar nicht zu Wort gemeldet.“ merkte Selypa an. „ Wenn ich dagegen wäre, hätte ich bereits etwas gesagt. Außerdem ist es Gine´s Entscheidung. Da funke ich nicht dazwischen.“ entgegnete ihr Matelia ruhig. Naja, diese Idee vom Training war ja auch nicht Teil unseres Plans, aber was soll ich machen? Gine scheint es ernst zu meinen und irgendwie finde ich ihre spontane Idee gar nicht so blöd. Das könnte eine gute Gelegenheit sein, damit sich Bardock und Gine näher kommen. Ob sie genau das so für sich geplant hat? Ich weiß es nicht, aber ich spiele erst Mal mit.< „ Ich frage nur lieber nach. Nicht, dass wir das gleiche erleben müssen wie gestern.“ äußerte sich ihre Kameradin. „ Was war denn gestern?“ fragte Gine verwundert nach. Daraufhin erzählten ihr Selypa, Pumbukin und Borgos von Matelia´s Wutanfall, aber nichts von dem anschließenden Gespräch zwischen Matelia und ihren Kollegen. Entsetzt sah die kleine Saiyajin ihre Freundin an, die ihren zornigen Blick mit einer verlegenden Röte auf den Wangen abwendete. Toma nutzte dieses Gespräch, um mit Bardock leise zu reden. „ Siehst du, mein Freund. Der Großteil des Teams hält es für eine gute Idee und auch ich finde es nicht schlecht. Du musst schon zu geben, noch nie haben wir so leicht gutes Essen bekommen. Es ist zwar nur essen als Bezahlung, aber der Geschmack ist dafür umso befriedigender. Außerdem hast du dann die Möglichkeit, die Kleine besser kennenzulernen. Meinst du nicht auch, dass es nur Vorteile für dich hätte?“ sprach der Krieger mit einem wissenden Blick zu seinem Freund. „ Pah. Sie kennenlernen? Warum sollte ich sie kennenlernen wollen? Sie ist klein und schwach. Sie interessiert mich überhaupt nicht.“ „ Ja, ja. Rede du dir das nur selber schön ein, aber ich weiß es besser. Du magst sie.“ stellte sein Freund freudig die Situation fest. „ Erzähl hier kein Scheiß! Für so einen sentimentalen Mist habe ich nichts übrig. Ich bin ein Krieger und kein Weichei!“ blaffte Bardock Toma in einem Gebrüll-Geflüster an. „Tu ich nicht. Ich sage nur die Wahrheit. Auch wenn du sie selber noch nicht wahr haben willst.“ „ Tze. Bullshit.“ Dann entfernte sich Bardock von seinem Freund und ging stapfend zum Trainingsfeld. „ Los, bewegt eure Ärsche. Wir sind hier zum Trainieren und nicht zum Quatschen!“ „ Jawohl.“ kam es synchron von seinem Team. „ Ich bringe nur den Rucksack weg und komme dann nach.“ meinte Gine zu Matelia. Pah. Jetzt will mir sogar Toma noch Gefühle für die Kleine einreden. Was kommt als nächstes? Vielleicht werde ich heute noch beim Scheißen vom Blitz getroffen. Seit gestern scheint ja alles möglich zu sein.< Kurz hielt Bardock an und sah Gine hinter, welche den Rucksack wegbrachte. >Hmmm. Dennoch kann ich nicht abstreiten, dass sie irgendetwas mit mir macht. Wenn ich sie so sehe habe ich das Gefühl sie beschützen zu müssen. Auch einer der Gründe, warum ich sie nicht mit meinem Team trainieren lassen will. Matelia und ich können uns noch zusammenreißen, aber bei den anderen bin ich mir nicht sicher. Gerade Borgos kann seine Kräfte nicht immer gut kontrollieren. Was ist wenn er sie verletzt? Klar, es ist ihre Entscheidung, aber ich hätte ein besseres Gefühl, wenn sie nur zusehen würde. … Hmmm. Was mach jetzt nur? Das Team und selbst Matelia sind einverstanden. Vielleicht sollte ich mich der ganzen Sache erst mal fügen. … Fuck! Warum interessiert mich das überhaupt? Werde ich wegen ihr jetzt doch zu einem Weichei?< grummelnd und noch missgestimmter als zu vor, setzte er seinen Gang fort. Als Gine zum Trainingsfeld dazustieß, waren Toma und Borgos bereits bei ihrer Aufwärmrunde. Die kleine Saiyajin hatte sich zwischen Matelia und Bardock gestellt. Dieser knurrte leise als er ihre Anwesenheit bemerkte. Dann stupste ihn Pumbukin an und flüstere ihm zu. „ Hey. Sei doch nicht so mies gelaunt. Sag etwas nettes zu ihr, damit du deinen Ausrutscher von gestern wieder gut machen kannst. Sonst wirst du nachher nichts von ihren leckeren Snacks abbekommen.“ Bardock´s Blick ging Richtung Gine. Mein Ausrutscher von gestern? Stimmt. Da war ja noch was. Sie so anzufahren war ja wirklich nicht meine Absicht. … Hmmm. Mich entschuldigen werde ich mich trotzdem nicht. Aber ob es reicht wenn ich ihr etwas Honig ums Maul schmiere?< Da er nicht genau wusste wie er ihre Aufmerksamkeit bekommen sollte, räusperte er sich etwas bis sie ihn verwundert ansah. „ Ähm … Also … Ich habe gestern eine Lunch-Box von dir probieren können. ... Du … du kannst ziemlich gut kochen.“ stammelte er nervös vor sich hin und versuchte seine Blick stur auf die kämpfenden Krieger zu halten. Auch Gine sah von ihm ab und richtete ihr Augenmerk auf die Trainierenden. „ Ich weiß. Die anderen haben mir schon gesagt, dass es ihnen geschmeckt hat und sie sich auf mehr freuen.“ antwortete sie desinteressiert. Hmmm. So richtig hat das jetzt nicht geklappt. Irgendwie habe ich mir eine freudigere Reaktion erhofft. So wie bei ihrer Begrüßung heute. Ihr lächeln war da echt hübsch. Aber warum sollte sie mich auch anlächeln. Bisher war ich ja nun wirklich nicht nett zu ihr. Ich frage mich nur wieso ich immer so angespannt und gereizt bei ihr bin. … Und warum zum verf**** Scheiß interessiert es mich überhaupt, ob sie mich anlächelt?! ... Grrr. Das Weib macht mich noch verrückt! ... Grrr. Ruhig dich, Bardock. Sonst Sagst du wieder etwas unpassendes zu ihr. Naja, immerhin scheint sie wegen gestern und heute nicht sauer zu sein. Das ist doch schon mal gut. ... Oder? < Was Bardock nicht ahnte, Gine freute sich sehr wohl über sein Lob. Innerlich war sie ganz aus dem Häuschen, aber sie hatte einen Plan, um ihn zu zeigen, was es hieß sie zu verärgern. Es sollte eine Lektion für ihn werden, die er nicht vergessen soll und damit diese erfolgreich bei ihm wirkt, musste sie eisern bleiben und sich nach außen hin nichts anmerken lassen. Matelia konnte Gine´s innere Regung nur erahnen und war stolz auf ihre Freundin, dass diese sich so gut hielt. Nun zeigt sich langsam, das auch Gine eine Kriegerin war, die sich von niemanden so leicht einschüchtern ließ und einfach so vergab. Auch wenn sie für diese Person schwärmte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)