Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 26: " Tyrannei " ------------------------ Anschließend versuchte die Gruppe noch einige Lösung zu finden, um den Prozess für Bulma´s Erwachen zu beschleunigen. Aber es fand sich leider keiner. Ermattet von dieser Planlosigkeit und Hilflosigkeit verabschiedeten sich Bardock´s Kameraden. Radditz fragte seine Mutter, ob er die Nacht bei Bulma schlafen konnte. Der Junge hoffte mit seine körperlichen Anwesenheit ihr irgendwie zu helfen. Fünf Wochen und drei Tage schlief ihr Bruder bei der kleine Saiyajin. Und auch ihre Eltern hielten abwechselnd Wache. Ab und zu halfen auch Bardock´s Kameraden aus. Dann endlich erwachte sie. Wie es bereits der Arzt geahnte, hatte Bulma kurzzeitig ihr Gedächtnis verloren. Zum Glück kehrten ihre Erinnerungen lückenlos schon nach wenigen Tagen zurück. Die kleine Saiyajin fühlte sich zwar noch recht schlapp, aber der Alltag hielt schnell im Hause Bardock Einzug. Während Bulma schlief fand das Taketa statt und Kakarott musst wegen Bulma´s Powerschub nicht weggeschickt werde. Darüber war die große Schwester überaus erfreut, auch wenn ihr niemand verriet wie es zu den Umständen kam. Schon nach wenigen Monaten bemerkte Bulma, dass ein Baby doch recht langweilig war. Sie lernte zwar sehr schnell neue Dinge über Baby´s, aber viel mit ihm machen konnte sie nicht. Außer essen, schlafen, dumm in die Gegend glotzen und in die Windeln voll machen, machte Kakarott sonst nichts. Er reagierte nicht auf seinen Namen. Ganz anders als bei Bulma damals. Sie reagierte schon nach drei Monaten auf ihren Namen. Es schien alles danach auszusehen, dass Kakarott nicht unbedingt schnell lernte und auch nur wenig Interesse, außer Essen, an etwas zeigte. Gine machte sich etwas sorgen um ihn. Wenn er auch in Zukunft verstärkt langsamer lernt, dann würde er immer bei gleichaltrigen Kindern hinterher hängen. Das könnte für Probleme sorgen. Es war nur zu hoffen, dass sich das alles noch änderte. Und das tat es auch. Im Hause Bardock änderte sich der scheinbare Frieden mit Kakarott´s siebten Lebensmonat schlagartig. Der kleine Junge terrorisierte seine Familie so gut es ging. Fast den ganzen Tag schrie er nach Essen und sein Magen war wie ein schwarzes Loch. Er hatte immer und zu jeder Tageszeit hunger. Wollte man ihn beruhigen, dann kratzte und biss er die sich nähernde Person. Nicht einmal vor seiner Mutter machte er halt. Nur wenn jemand etwas zu Essen in der Hand hielt, stellte er sich scheinbar friedlich. Wobei man sagen musste, dass Kakarott durchaus Unterschiede zwischen seinen Familienmitgliedern machte. Während seine Mutter und seine Schwester beim Essen bei ihm bleiben durften, knurrte er bei Radditz und Bardock allein schon, wenn sie in seiner Nähe waren und er etwas zu Essen hatte. Einmal hatte der Krieger nicht aufgepasst und seinen Schweif locker hinter sich schwingen lassen. Kaum war es in der Greifweite des Jungen, packte er es und biss so fest er konnte hinein. Schmerzlich schrie sein Vater auf und wollte ihm mit einer Kopfnuss bestrafen. Doch Gine hielt ihn auf. „ Dem Jungen muss ordentlich Benehmen beigebracht werden!“ rief er wütend aus. „ Doch aber nicht so! Hab noch etwas Geduld. Diese Phase wird bestimmt bald vorübergehen.“ wirkte seine Gefährtin auf ihn ein. „ Na, hoffen wir das mal.“ Weitere neun Monate der Tyrannei vergingen und es wurde nicht wie erwartet besser. Der Jüngste hatte nun auch noch das Krabbeln und Klettern gelernt. Nichts essbares war im Hause noch sicher vor ihm. Fand er nichts mehr oder bekam die verschlossenen Schränke nicht auf, so ging das Geschreie los. An manchen Tagen bereute selbst Gine es, dass sie keinen neuen Brutkasten für ihn organisiert hatte. So hätte sie ihn bis zu seinem dritten Lebensjahr drin behalten können und alle hätten ein ruhigeres Familienleben führen können. Doch jetzt war es längst zu spät dafür. Kakarott war nun ein ein halb Jahre alt. Aus diesem Grund versuchte sie so viel Auszeiten von ihrem Sohn zu bekommen wie es nur ging. In den Kindergarten konnte sie ihm nicht schicken, da dort die Aufpasserinnen einen solchen Tyrannen nicht wollten. Darum war Gine gezwungen ihn mit zur Arbeit zu nehmen. Es gab nur einen Vorteile an dieser Situation. In einer Restaurant-Küche gab es immer Abfälle, also auch immer etwas zu Essen für den kleinen Vielfraß. Dadurch war er dort unerwartet ruhig und Gine konnte sich auf ihren Job konzentrieren. Kaum hatte sie jedoch Feierabend und ging mit ihm nach Hause, schon schrie er wieder. Die anderen Familienmitglieder versuchten auch so wenig wie möglich Kontakt zu Kakarott zu haben. Bardock nahm extra lange Missionen an, Radditz trainierte meistens mit Freunden bis spät Abends und selbst Bulma versuchte so lange wie möglich im unbeliebten Kindergarten zu bleiben. Währenddessen an einem anderen Ort ... An einem warmen Frühjahrestag suchte im Palast ein Elite-Krieger nach einer ganz bestimmten Person. „ Prinz Vegeta, wo seid Ihr? Der Unterricht sollte schon längst im Gange sein. Jetzt hört auf Euch zu verstecken. Was würde Euer Vater dazu sagen?“ riefe jene Person. „ Suchst du etwa jemanden, Nappa?“ sprach ihn eine weibliche Stimme an. Hastig drehte er sich um und kniete nieder. „ Königin Furutsumi. Eure Schönheit strahlt wie eh und je.“ „ Danke. Bitte steh auf. … Du scheinst den Prinzen zu suchen.“ „ Es tut mir Leid, aber mir ist es untersagt darüber zu sprechen.“ „ Verstehe. … Geht es meinem Sohn gut?“ „ Auch darüber darf ich nichts sagen.“ Bedrückt sah die Königin aus dem Fenster des Flures. Zu gerne würde sie mehr über ihren Sohn erfahren. Seit seinem dritten Lebensjahr war sie nicht mehr Teil seines Lebens. Dies ist nun mit dem Frühling fünf Jahre her. An den Umstand hatte sie sich gewöhnen müssen. Dennoch wünschte sie sich Informationen über Prinz Vegeta zu erhalten. Nach einer längeren Gesprächspause, kratzte sich Nappa am Hinterkopf und gesellte sich zu der Königin. „ Dürfte ich Euch um einen Rat bitten, meine Königin?“ „ Sicher. Wie kann ich dir helfen?“ „ Nun, es geht weniger um mich als um einen Freund von mir.“ „ Verstehe. Welches Problem hat denn dein Freund?“ „ Nun mein Freund hat einen Sohn. Seine Frau hat ihn mit dem Bengel zurückgelassen. Der Sohn ist in etwa im selben Alter wie der Prinz. Die Intelligenz hat der Bursche von seiner Mutter geerbt. Ständig verschwindet er und mein Freund kann ihn einfach nicht finden. Ebenso wenig schafft er es seinen Sohn zum Lernen zu bekommen.“ „ Aha. Aber der Sohn kommt trotzdem immer wieder zu seinem Vater zurück oder?“ „ Ja, das tut er zum Glück. Dennoch könnte der Vater ärger bekommen.“ „ Warum sollte er Ärger bekommen? Es ist doch sein Sohn. Wer sollte ihn bestrafen?“ „ Oh … Ähm … also … ja, Natürlich. Ihr habt vollkommen recht … Das war irgendwie sinnlos.“ stammelte der Krieger und übte sich in einer verlegenden Haltung. Was Nappa genau wissen wollte, wusste die Königin von Anfang an genau. Doch da man nie wusste, wer alles bei diesem Gespräch heimlich zuhörte, musste sie die Ahnungslose spielen. „ Du willst also von mir wissen, wie dein Freund seinen Sohn zum Lernen anregen kann und wie er das Verschwinden unterbindet.“ „ Ja, genau. Nur das mit dem Verschwinden würde schon reichen, wenn mein Freund wüsste, wo er mit suchen anfangen sollte.“ „ Nun … da kann ich wirklich helfen. Kinder in seinem Alter sehnen sich oftmals zu anderen gleichaltrigen Kindern. Sie wollen wissen wie weit sich die anderen schon entwickelt haben und sich mit ihnen messen. Im Prinzip könnte man diese Neugier auf zum Lernen nutzen. Man benötigt nur ein Kind was vielleicht gerne lernt und dadurch schlauer ist als der Sohn.“ „ Hmmm … Stimmt. Kein Saiyajin will gerne als dumm dastehen. Vielleicht sollte ich das wirklich mal ausprobieren.“ überlegte Nappa laut. „ Du meinst wohl eher, dein Freund sollte es probieren.“ „ Hä? … Ja, ja, stimmt. Ich werde es ihm beim nächsten Mal erzählen. Habt vielen Dank, meine Königin.“ bedankte sich Nappa ehrfürchtig mit einer Verbeugung. „ Bitte. Ich freue mich immer, wenn ich meinem Volk helfen kann.“ „ Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag, Königin Furutsumi. Ich muss nun aber leider los.“ verabschiedete sich der Krieger und schritt davon. „ Ach und, Nappa. Kleine Äffchen sitzen gerne in Bäumen und naschen an der Früchten.“ rief die Königin ihm hinterher. Kurz drehte er sich um und nickte verständlich. Man mag es kaum glauben, aber in den letzten Jahren hatte Furutsumi in Nappa einen Verbündeten gefunden. In dem Mann, der ihr damals ihren Sohn entriss. Nappa begründete seinen Zuspruch zu ihr damit, dass er selber nicht alle Methoden des Königs guthieß und die Veränderung des Prinzen ihm etwas Sorge bereitete. Aus diesem Bündnis entstand eine gute Freundschaft. Furutsumi bekam dadurch einige Informationen über Prinz Vegeta und Nappa erhielt sehr oft nützlich Ratschläge von ihr in Bezug auf den Thronerben. Zwar mussten sie den Informationsaustausch als lapidares Gespräch verpacken, aber darin waren sie bereits geübt. Westlich vom Palast spielte sich eine andere Szene ab. Im Schatten und immer bedacht darauf nicht entdeckt zu werden, huschte eine kleine Person mit Flammenfrisur und auffällig rotem Umhang, durch die Straßen. Ziel war ein kleiner Park, an dem ein Kindergarten grenzte. Vegeta klaute bei seinem Streifzug von einigen Ständen Früchte und Fleisch. Noch im Lauf verspeiste er das Fleisch und behielt ein paar Früchte für später. Als er die ersten Bäume des Parks sah, sprang er schnell in die dichten Baumkronen. Von da an hangelte er sich von Baum zu Baum, wie ein kleines Äffchen. Er kam dem Kinderlachen immer näher. Im äußersten Baum am Parkrand hielt er dann an. Vegeta setzte sich auf einen dicken bequemen Ast und aß seine Früchte. Dabei beobachtete er die spielenden Kinder. Dies tat er öfter, empfand aber nicht den Drang dort mitmachen zu wollen. Es war eher so, dass er sich über die Kinder lustig machte. Tze. Anstatt zu trainieren, spielen die Idioten den ganzen Tag. So etwas erbärmliches. Und das soll das Volk sein, welches ich regieren soll? … Pah. Wenn ich erst mal König bin, werde ich alle Schwächlinge eliminieren.< dachte er sich, während er erhaben zu ihnen herabsah. Plötzlich kam es unter zwei Jungen zu einer handfesten Rauferei. Scharenweise liefen die anderen Kinder dazu und feuerten ihren Favoriten an. Die Aufpasserinnen reagierten kaum darauf und griffen auch nicht ein. Sie sorgten nur dafür, dass die Kinder sich nicht lebensbedrohlich verletzten oder wegliefen. Auch das beeindruckte den Prinzen nicht. Doch etwas anderes weckte seine Aufmerksamkeit. Eine kleine Saiyajin saß auf der Treppe und las ein Buch. Das ganze Treiben und der Lärm störte sie nicht. Vegeta fragte sich, was mit ihr nicht stimmte. Wieso interessierte sie die Prügelei nicht? Selbst die anderen Mädchen ließen sich davon locken. Warum dann sie nicht? Was war so anders an ihr und wieso konnte er seinen Blick nicht von ihr abwenden? Selbst das laute Aufschreien des Verlierers ließ ihn nicht von ihr ab. Lautstark griffen nun auch die Aufpasserinnen ein und trennte die Streithähne. Die Kinder verteilten sich auf dem gesamten Spielplatz wieder. Eine kleinere Gruppe bestehend aus dem Gewinner, vier anderen Jungs und drei Mädchen gingen gezielt zu dem lesenden Mädchen. „ Na, sieh mal einer an. Ist das nicht unser Schwächling? Liest du etwa schon wieder ein Buch?“ sprach einer der Jungs sie an. Das Mädchen reagierte aber nicht und las unbeeindruckt weiter. „ Pah. Die ignoriert uns. … So ein Miststück.“ keifte eines der Mädchen und zog an den Haaren der Leserin. „ Aua. Lass meine Haare los.“ „ Hahaha. Wehr dich doch.“ forderte das Mädchen sie auf. „ Tze. Hättest du bei meinem Kampf eben zu geschaut, hättest du von mir, dem großen Horenso, lernen können.“ gab der Gewinner großspurig an. „ Von einem Idioten wie dir kann man nichts vernünftiges lernen. Höchstens wie man sich aufplustert wie ein fetter Vogel.“ konterte die Leserin. „ Wie? … Die hat mich doch gerade beleidigt, oder?“ fragte Horenso seine Begleiter. Diese nickten. „ Na, warte, du Schwächling.“ drohte er und ging auf sie zu. Das Mädchen, welches sie an den Haaren festhielt, ging beiseite. Mit einem Faustschlag traf der Junge die kleine Leserin im Gesicht und sie fiel hin. Dabei verlor sie ihr Buch und es landete direkt vor den Füßen ihres Angreifers. Sich an der Wange haltend richtete sich das Mädchen wieder auf und sah zu Horenso. Grinsend hob er das Buch auf und sah hinein. „ Da sind ja gar keine Bilder drin. Wie langweilig.“ „ Das ist ja auch ein Buch zum Lesen und nicht zum Angucken. Aber so etwas verstehst du ja nicht. Dafür bist du viel zu blöd.“ keifte das Mädchen. „ Tze. Dir scheint der Faustschlag nicht zu reichen, um dir deinen frechen Mund zu stopfen.“ Er ging wieder auf sie zu und trat ihr in den Bauch. Wieder fiel sie nach hinten auf den Boden. Vegeta, der die Situation still beobachtete, fragte sich wieso sie sich nicht wehrte. Konnte sie sich vielleicht nicht wehren? War sie zu schwach dafür? Wenn ja, wieso provozierte sie dann ihre Peiniger anstatt zu schweigen? Und wieso zuckte es jedes Mal in seinem Körper, wenn sie von ihrem Angreifern getroffen wurde? Wieder richtete sich das Mädchen wacklig auf und sah dennoch ungebrochen zu ihrem Angreifer. „ Hast du jetzt genug? Kann ich jetzt endlich mein Buch wieder haben und in Ruhe weiterlesen?“ fragte sie und hielt ihre offene Hand hin. „ Du meinst dieses Buch?“ „ Ja. Gib es mir zurück. Es gehört mir. Mein Papa hat es mir geschenkt.“ „ Ooooh, dein Papa hat es dir geschenkt? Wer ist denn dein Papa?“ fragte Horenso. „Bestimmt ist er auch so ein Schwächling wie du und ein totaler Versager.“ antwortete ihm einer seine Begleiter belustigt. „ Ist er nicht! Er ist ein richtig starker Krieger und er würde eure Väter mit Leichtigkeit verhauen!“ brüllte die Kleine ungehalten. Ihre Peiniger brachen in schallendes Gelächter aus. Die Wut des Mädchens stieg und sie ging mit rotem Kopf auf ihren Schläger zu. Mit aller ihr vorhandenen Kraft verpasste sie ihm eine Ohrfeige. Für einen kurzen Moment sah er und seine Freunde sie verdattert an. Vegeta musste dabei schmunzel. Sie konnte sich also doch wehren. Auch wenn ihr Schlag nicht gerade von Stärke zeugte. Dennoch würde ihr Gegner diesen Schlag niemals vergessen. Irgendwie fand er ihren wütenden Gesichtsausdruck auch niedlich. Dabei fand er nie etwas niedlich. „ Grrrr. Na, warte. Duuuu …“ knurrte ihr Angreifer und streckte seine Hand nach ihr aus. Erschrocken wollte sie umdrehen und weglaufen, aber leider stellte einer seiner Freunde ihr ein Bein. Mit dem Gesicht voran landete sie unsanft im Dreck. Anschließend begannen die Kinder auf sie einzutreten. Um ihren Bauch zu schützen kauerte sie sich zusammen. „ Hehehe. Wartet ich hab eine Idee. Hebt sie hoch und haltet sie fest. Sie soll es genau sehen.“ Wie befohlen hoben zwei Jungs das Mädchen an den Armen hoch und hielten sie fest. Sie versuchte sich zu befreien, aber es half nicht. „ Sieh mal. Hier ist dein ach so tolles Buch.“ sagte Horenso schelmisch und winkte mit dem Buch vor ihrer Nase. „ Gib es mir zurück! Das Buch gehört mir!“ „ Hehehe. Du willst es wieder? … Na, schön hier bekommst du es.“ sagte er und riss das Buch in zwei Hälften. „ Neeeein!“ rief das Mädchen laut aus und die ersten Tränen bildeten sich in ihren Augen. „ Ooooh, seht mal. Jetzt heult sie auch noch wie ein kleines Baby.“ sagte ein Junge. „ Ja. Jetzt ist sie nicht nur so schwach wie ein Baby, sondern sie ist ein Baby.“ fügte Horenso hinzu. Daraufhin nannte alle Kinder sie nur noch 'Baby' und wiederholten das Wort endlos. Plötzlich wurde Horenso von hinten an den Rücken getreten und er fiel hin. „ Hey, was soll denn das?“ fragte er die angreifende Person und erschrak. Hinter ihm stand ein größeres Kind mit einer langen Mähe und finsterem Blick. Seine Arme waren in einander verschränkt. „ Was glaubt ihr, was ihr da mit meiner kleinen Schwester tut? Wollt ihr Prügel?“ sagte der Langhaarige. „ Tze. Du kannst uns nicht alle besiegen. Dafür sind wir zu viele.“ konterte sein Gegner siegessicher. „ Stimmt. Das kann ich wirklich nicht. Aber er schon.“ äußerte er sich und zeigte mit dem Daumen nach hinten. Als die Kinder hinter ihm sahen, erkannten sie einen erwachsenen Mann. Er trug ein Kriegeroutfit, ein rotes Stirnband und sah genauso finster drein wie der Jüngere vor ihm. Eines der Kinder erkannte den Mann und zitterte vor Angst. „ Da- … das … das ist … Bardock.“ stammelte er. „ Was?! Bist du dir sicher?“ reagierte Horenso panisch. Bardock war Stadtbekannt. Auch die Kinder kannten seinen Namen und seine Erlebnisse. Er war ein Krieger vom einfachen Volk. Doch scheute er sich nicht eine Herausforderung von stärkeren Kriegern anzunehmen. Seine Gewieftheit und Sturheit waren legendär und verhalfen ihn zum Sieg. Selbst Elite-Krieger fürchteten ihn als Gegner. „ J-... ja. Mein Papa hat ihn mal herausgefordert … und er hat verloren. … Ich hab alles gesehen.“ „ Aber dein Papa ist doch Mittelklasse-Krieger, fast schon Elite.“ „ Ich weiß … Aber er ist es wirklich.“ Panik brach unter den Kindern aus und das Mädchen wurde vor Schreck losgelassen. „ Na, dann erzählt mal. Was gibt euch das Recht die Kleine so zu schikanieren? Habt ihr nichts besseres zu tun? Fühlt ihr euch mächtig, wenn ihr auf jemanden herumtrampelt, der um einiges schwächer ist als ihr? Das ist erbärmlich. Aus solchen Typen wie euch werden nie ordentliche Krieger.“ äußerte sich Bardock. Schreiend lief eines der Mädchen davon. Der Druck war für sie einfach zu hoch. Die anderen folgte ihr ebenso schreiend. Nur Horenso blieb am Boden zitternd liegen und starrte auf den Krieger. Allein die Präsenz von ihm war überwältigend und ließ den Jungen alles um ihn vergessen. Mit einem Anstupser des Fußes holte Radditz ihn aus seinem Trance heraus. „ Na, los. Hau endlich ab. Oder willst du, dass ich dir eine verpasse? Sei froh, dass wir einen guten Tag haben und kein Stress mit den Aufpasserinnen wollen.“ Prompt rannte der Junge panisch los. Das verprügelte Mädchen beugte sich zu ihrem zerrissenen Buch herunter und hob die Teile auf. „ Haben sie es kaputt gemacht?“ fragte der Langhaarige. Das Mädchen nickte nur und begann mit weinen. „ Jetzt wein doch nicht. Das Ding kann man doch ersetzen. Lass uns nach Hause gehen.“ Anschließend nahm er sie an der Hand und ging mit ihr und Bardock weg. Es gab nämlich etwas Kleines Zuhause zu feiern, weshalb beide männlichen Saiyajins auch so gnädig zu den Kindern waren. Denn sie hatten es endlich geschafft über den Jungspross ihrer Familie Herr zu werden. Streng und gegen Gine´s Willen hatte Bardock sich den Rotzbengel zur Brust genommen und ihm gezeigt, wo tatsächlich sein Platz war. Auch sein Drang nach Essen wurde ihm dabei ausgetrieben. Dieser Erfolg, der Stunden an diesem Tag dauerte, musste gefeiert werden. Vegeta sah ihnen nach und fragte sich in welchem Verhältnis dieser Bardock zu den Kindern stand. Er glaubte nicht, dass die Kinder zu dem Krieger gehörten. Dafür sah keines von ihnen ihm ähnlich. Vielleicht war er ein Onkel oder nur ein Freund der Familie. Aber der Prinz nahm sich vor mehr über diesen Krieger herauszufinden. Die panische Reaktion der anderen Kinder hatte seine Neugier geweckt. „ Da seid Ihr ja, Prinz Vegeta.“ Zwischen den Blättern kam Nappa´s riesiger Kopf hervor. Ihn zu sehen war für den Angesprochenen nicht gerade erfreulich. „ Lasst uns in den Palast zurückkehren. Euer Lehrer wird sicherlich noch auf Euch warten.“ Missmutig ließ sich der Prinz von dem Hünen in den Palast fliegen. Auf dem Weg brannte eine Frage auf der Zunge des Prinzen. „ Nappa. Erzähl mir etwas über diesen Bardock.“ befahl er ihm. „ Bardock? Was habt Ihr denn mit ihm zu schaffen?“ „ Das geht dich nichts an.“ „ Oh, okay. … Also Bardock ist ein Krieger der Mittelklasse. Aber diese Stufe hat er erst vor acht Jahren erreicht. Er ist beim gemeinen Volk berüchtigt und bekannt. Viele versuchen ihm nachzueifern. Seine Sturheit und Zähigkeit sind legendär und selbst ich hätte ihn nur ungern als Gegner. Selbst Euer Vater hat Respekt vor ihm, obwohl er um einiges schwächer ist.“ „ Aha. Und was gibt es sonst noch so über ihn zu wissen? Hat er Familie?“ „ Hmmm … Das weiß ich gar nicht so genau. Aber ich wage zu behaupten mal gehört zu haben, dass er bereits drei Kinder hat. Ansonsten gibt es nur noch sein Team, welches ähnlich wie eine Familie eingeschworen mit ihm agiert. Eines seiner Teammitglieder ist vor gut sechs Jahren gestorben. Sie war eine beeindruckende Kriegerin und hat damals Eure Mutter gerettet.“ „ Eine Kriegerin hat die Königin gerettet?“ „ Ja. Ihr Name war Matelia und sie war auch die erste Frau, die in die Mittelklasse aufsteigen durfte und einen festen Platz im Rat besaß. Schade, dass ich sie nicht mehr kennenlernen durfte. Von den Erzählungen her, war sie genau mein Typ.“ Ein Gespräch über eine Kriegerin, die in Verbindung mit der Königin stand, interessierte den Prinzen nicht. Alles was mit seiner Mutter zu tun hatte, war es nicht wert seine kostbare Aufmerksamkeit zu erhalten. Leider war der Weg zum Palast nicht weit und der Prinz konnte vorerst keine weiteren Informationen erhalten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)