Die Farbe Blau von ReikaMinamori ================================================================================ Kapitel 29: " Außer Kontrolle " ------------------------------- Aber nur einen Augenblick später wurde es wieder Kalt um Vegeta und er hörte ein lautes Poltern neben sich. Er riss die Augen auf und sah dorthin. Ohnmächtig lag die Königin am Boden. Ohne groß nachzudenken, beugte er sich zu ihr und rüttelte sie. Jedoch wachte sie nicht auf. „ Hey, wach auf. Du musst aufwachen.“ sprach er sie an und rüttelte weiter. Immer noch keine Reaktion von ihr. Schnell rannte er zur Tür und rief nach seinem Vater. Dieser war aus reinem Misstrauen seinem Sohn gegenüber in der Nähe geblieben. Eilig lief dieser in den Raum zu seiner Frau. „ Was hast du getan?!“ „ Gar nichts. Sie ist einfach umgekippt.“ „ Grrrr. … Das kann nicht, dass sie so einfach umkippt. Du musst irgendetwas gemacht haben.“ „ Nein, wirklich nicht. Ich schwöre.“ Knurrend nahm der Herrscher seine Königin auf die Arme und trug sie hastig aus dem Raum. Seinem Sohn warf er nur einen kurzen hasserfüllten Blick zu, welches dem Prinzen dazu veranlasste dem Königspaar nicht zu folgen. „ … Mama? …“ flüsterte der kleine Prinz ihnen hilflos hinterher. Nun stand er da. Alleine. Mit sich selbst im großen kalten Raum. Nicht wissend, wie er mit den Gefühlen in ihm klar kommen sollte. Die Ärzte untersuchten die Königin und versuchten alles Mögliche, um sie am Leben zu halten. Ohne Erfolg. Nach einem dreitägigen Kampf um sie, verstarb sie eine Woche vor Prinz Vegeta´s neunten Geburtstag. Eine große Trauerfeier wurde einen Tag nach ihrem Tod abgehalten und das ganze Volk beteiligte sich daran. Während der Zeremonie durfte der Prinz nicht anwesend sein. Sein erster öffentlicher Auftritt vor dem Volk war zu seinem Tatakai in einem Jahr bestimmt. Weitere zwei Tage später verbannte König Vegeta III seinen Sohn Tarble aus seinem Königreich. In den darauffolgenden zwei Wochen zog sich der König aus der Öffentlichkeit zurück. Nur der engste Hofstaat und Vertraute nahm er notdürftig in Empfang. In der ganzen Zwischenzeit hatte der Prinz seinen Vater nicht zu sehen bekommen. Weder zu den Trainingsstunden, an denen der König fast immer anwesend war, noch an seinem neunten Geburtstag. Stattdessen bekam er von allerhand Palastangestellten Beileidsbekundungen und wurde besonders von den weiblichen Angestellten sogar umarmt. Mitleid und Umarmungen von Fremden war nun wirklich nichts, was er gebrauchen konnte. Denn er wusste immer noch nicht wie er zu seiner verstorben Mutter stand. Da war diese Wut und der Hass, der sich seit seinem dritten Lebensjahr ausschließlich gegen sie wendete und immer größer wurde. Aber auch ein Gefühl von Trauer und Sehnsucht machten sich in ihm breit und verwirrte ihn. Besonders die Umarmung vor ihrem Tot drängte sich immer wieder in sein Gedächtnis und ließ sein kleines Herz schmerzen. Sein Leibwächter Nappa konnte auf Nachfrage und Beschreibung seines Problems auch nicht helfen. „ Es tut mir sehr Leid, mein Prinz. Ich versteh zwar was Ihr meinte, aber wie man so ein Problem löst, weiß ich leider nicht. Ich war in so einer Situation nie. Aber vielleicht solltet Ihr Euch ein Beispiel an Eurem Vater nehmen und Euch zurückziehen. Wenn Ihr wünschte sage ich Eure Trainingsstunden ab.“ „ Was?! Nein! Auf gar keinen Fall! Ich werde wegen ein paar blöder Gefühlen nicht mein Training absagen und mich wie ein Weichei in mein Zimmer verkriechen!“ blaffte Vegeta den Hünen an. Das wäre ja noch schöner, wenn man ihm jetzt auch noch das Training wegnehmen würde. War es doch der einzige Ort, wo er seine Wut über die innerliche Verwirrung Luft machen konnte. Am nächsten Tag wurde der kleine Prinz überraschend in das Privatzimmer seines Vater bestellt. „ Eure Majestät. Wie befohlen bringe ich Euch Prinz Vegeta.“ „ Gut. Du kannst nun gehen, Nappa.“ Eilig verließ der Krieger das Zimmer. Prinz Vegeta war zum ersten Mal in diesem Zimmer und sah sich daher neugierig um. Das Zimmer hatte eine runde Form mit einer bodenlangen Fensterfront. In der Mitte des Raumes gab es einen runden Tisch mit vier Stühlen. Mittig vom Tisch befand sich eine Vase mit roten und schwarzen Blumen. Links neben der Eingangstür stand eine ovale Couch, welche eher als Liegewiese diente. Auf ihr wurden mehrere verschieden große und farbige Kissen platziert. Rechts von der Eingangstür befanden sich zwei weitere Türen. Vegeta vermutete, dass diese in das Schlafzimmer und ins königliche Bad führten. Insgesamt war das Zimmer recht schlicht, aber trotzdem hochwertig eingerichtet. Der Boden bestand aus glatten Gestein, in welche feine Goldadern liefen. Die Wände waren mit dezenten goldenen Ornamenten verziert, während der Rest der Wand in einem schlichten Beige gehalten wurde. Die Vorhänge für die die riesige Fensterfront waren schwarz mit goldenen Stickereien. „ Komm zu mir, mein Sohn.“ riß der König Vegeta aus seiner Begutachtung des Zimmers heraus. Dieser stand mit hinter dem Rücken verschränken Armen vor der Fensterfront und starrte auf den See, welcher sich hinter dem Palast erstreckte. König Vegeta trug keine Rüstung wie sonst täglich auch. Nur den langen schwarzen Overall sowie die weißen Stiefel und Handschuhe. Ebenso ein Anblick, den der Prinz bisher noch nicht erlebt hatte. Dennoch wirkte sein Vater immer noch erhaben und stolz. Der kleine Jung kam dem Befehl seines Vater natürlich wortlos nach und stellte sich wie er neben ihn und starrte aus dem Fenster. Durch die Sonnenstrahlen glitzerte die Wasseroberfläche des Sees wie kleine funkelnde Rubine. „ Hör zu, mein Sohn. Was ich dir jetzt sage, wirst du dir den Rest deines Lebens merken.“ begann Vegeta III. „ Du hast bereits einiges gelernt, was das Kämpfen angeht. Deine Fortschritte übertreffen meinen Vorstellung bei weitem. Du hast bereits jetzt eine Stärke erlangt, welche vielen Saiyajins unseres Volkes verwehrt bleibt. Dennoch braucht es mehr als nur Stärke, um ein guter König zu sein. Das du schlau bist, steht außer Frage, aber ich habe durch dein körperliches Training dein geistiges Training vernachlässigen lassen. Aus diesem Grund wird sich ab jetzt dein Tagesablauf ändern.“ „ Was soll das heißen? Ändern? Darf ich jetzt nicht mehr trainieren?“ „ Keine Sorge, mein Sohn. Du wirst weiterhin dein Training erhalten. Nur werden wir es zeitlich reduzieren, dafür aber auch die Intensität erhöhen. Dazu wirst du zwei weitere Ausbildungen erhalten. Das eine befasst sich mit dem Wissen um unsere Welt und um das Universum und die andere befasst sich mit deinem sozialen Verhalten.“ „ Meinem sozialen Verhalten? Was soll das sein?“ „ Mit sozialen Verhalten meine ich deinen Umgang mit anderen Saiyajins. Mir ist zu Ohren gekommen, dass du in der letzten Zeit besonders zu den weiblichen Angestellten aufbrausend und sogar handgreiflich geworden bist.“ „ Das war nur, weil die mich ständig umarmen wollen und ich das nicht will!“ verteidigte sich der Prinz lautstark. „ Genau diese Reaktion ist es, die du ändern musst. Nur weil du der Stärkere und der Prinz bist, kannst du dir dennoch nicht alles erlauben. Auch ich kann das nicht. Selbst ich werde Situationen ausgesetzt, die mir Unbehagen oder gar zuwider sind. Dennoch muss ich meine Haltung als König bewahren und darf mich nicht von meinen Gefühlen leiten lassen. Du hingegen neigst zu impulsiven Verhalten. Du wirst lernen müssen dies besser zu händeln. Dafür habe ich ausgewählte Kinder in den Palast einziehen lassen. Sie stammen hauptsächlich aus dem Adel und der Eliteklasse. Deine Aufgabe wird es sein ein vertrauliches, wenn sogar freundschaftliches Verhältnis zu ihnen aufzubauen.“ „ Ich soll mich mit diesen Kindern anfreunden? Wieso? Ich brauche keine Freund. Das hast du selbst gesagt.“ „ Was ich damals damit meinte, war, dass du keine Freunde brauchst, die dich ablenken und keinen Nutzen für deine Zukunft haben. Bei diesen Kindern ist es aber anders. Deren Familien haben im Volk großen Einfluss. Einfluss, den du später mal als König gebrauchen wirst. Du wirst lernen dich in deren Gesellschaft einzufügen und wirst freundlich zu ihnen sein. Ich will nicht eine einzige Beschwerde von ihnen hören. Nur leider habe ich es auch versäumt dir die Grundlagen der adligen Etikette beizubringen. Aus diesem Grund bekommst du noch Benimmunterricht.“ „ WAS?! Das auch noch?! Dann hab ich überhaupt gar keine Zeit mehr für mein Training!“ „ Lerne schnell und benimm dich gegenüber den anderen, dann bekommst du auch mehr Zeit für dein Training.“ „ WIE?! DAS KANST DU NICHT MACHEN!“ „ Ich bin dein Vater UND dein König! Ich kann das sehr wohl machen! Das ist mein letztes Wort! Geh jetzt! Ich habe noch andere Dinge zu erledigen. Nappa hat bereits die Planänderung erhalten. Er wird dich heute deinen neuen Lehrmeistern und den Kindern vorstellen.“ „ Aber- ...“ „ KEIN ABER! VERSCHWINDE ENDLICH!“ Mit stechendem Blick sah der König auf seinen Sohn herab. Dieser erkannte sofort, dass eine weitere Diskussion keine Zweck hat. Nur dass er Prügel von seinem Vater kassieren würde. Zum Abschied verbeugte sich der Prinz und verließ das Zimmer. Hinter der Tür ballte Vegeta seine kleinen Fäuste, fletschte mit den Zähnen und knurrte. „ Ich kann Euren Unmut verstehen, mein Prinz. Dennoch werdet Ihr Euren Vater nicht umstimmen.“ „ Du hast davon gewusst, Nappa.“ „ Ja. Aber auch erst seit heute Morgen. Der König hatte mich um Verschwiegenheit gebeten.“ Missbilligend sah der kleine Saiyajin zu dem Hünen auf. Er wägte ab, ob er ihm noch Glauben schenken konnte oder er ab sofort sich einen anderen Leibwächter suchen sollte. Jedoch erinnerte er sich an Momente, wo er Nappa mit seiner Mutter beobachten konnte. Der Krieger hatte öfter zu ihrer Zeit Informationen über den Prinzen an sie weitergeben. Trotz der Gefahr hart für dieses Vergehen bestraft zu werden, hatte er Hüne jede Gelegenheit genutzt. Dies sprach für seine Loyalität gegenüber der Königin. Vielleicht könnte der Prinz von dieser Loyalität auch profitieren. Prompt war seine Wut verschwunden. Dafür musterte er den Krieger berechnend, welches den Riesen einen unangenehmen Schauer über Rücken laufen ließ. Diesen Blick kannte Nappa zwar schon vom König und bedeutete immer, dass er etwas plante, doch dieses Verhalten nun auch bei dem noch recht jungen Prinzen zu erleben, war ihm nicht geheuer. „ Was steht für heute noch an, Nappa?“ „ Nun, Euer Vater wird Euch sicherlich gesagt haben, dass ich Euch Eure Lehrmeister und den auserwählten Kindern vorstellen sollen.“ „ Ja, hat er.“ „ Ich würde vorschlagen, dass wir mit den Kindern anfangen. Sie müssten gerade im Garten sein. Sicherlich sind sie sehr aufgeregt, weil sie nun im Palast leben und dann auch noch mit Euch spielen dürfen.“ „ Tze. Ich spiele ganz bestimmt nicht wie ein kleines Kind mit den anderen.“ „ Aber Euer Vater- ...“ „ Hat nur gesagt, dass ich mich mit denen anfreunden soll. Von spielen war keine Rede.“ „ Ja, aber-...“ „ Damit eins klar ist, Nappa. Ich bin kein Schwächling wie die anderen und werde mich auch nicht wie ein Schwächling benehmen, nur damit ich Freundschaften schließen kann.“ „ Nun, da habt ihr vollkommen recht. Es wäre unter Eurer Würde wie ein Schwächling zu spielen.“ „ Sag ich doch.“ „ Gut, dann können wir doch jetzt zu den Kindern gehen.“ „ Abgelehnt.“ „ Was?! Aber wieso, mein Prinz?“ „ Es ist Mittag. Ich hab hunger. Die Kinder werden warten müssen.“ „ Ähm. Aber … Wie Ihr wünscht, mein Prinz. Ich werde Euer Essen zu Eurem Zimmer kommen lassen.“ Wie gesagt, so getan. Nachdem Vegeta extra langsamer sein Mittagessen vertilgt hatte, ging er zu der Gruppe mit den spielenden Kindern in dem königlichen Garten. Dieser erstreckte sich zwischen dem nördlich Flügel der Königsfamilie und dem Westflügel, in dem sich der riesige Thronsaal und die Arbeitszimmer der Königin und des Königs befanden. Nördlich von dem Garten wurde ein zweiter kleinerer Garten angelegt. Diesen konnte man nur von Nordflügel aus betreten und wurde Königinnengraten genannt. Einst hatte die erste Königin von Vegeta-Sai diesen Garten anfertigen lassen und wurde bis zu Königin Furutsumi´s Tod von ihr persönlich gehegt und gepflegt. Doch nun lag er brach und verwilderte Stück für Stück. Zu diesem Garten hatten die Kinder und alle anderen Angestellten weder Einsicht noch Zutritt. Es waren insgesamt fünfzehn Kinder. Unter ihnen waren aber nur vier Jungs zu sehen, welche nicht wirklich stark aussahen. Sie wirkten eingebildet und posierten nur mit ihrem hübschen Aussehen. Nichts womit Vegeta zu tun haben wollte. Aber sein Vater verlangte es nun mal von ihm. Ansonsten waren größtenteils Mädchen in Vegeta´s Alter oder etwas jünger anwesend. Ein Mädchen stach etwas aus der Masse hervor. Um sie hatten sich fast alle anderen Mädchen versammelt. Es machte den Eindruck als wäre sie das Oberhaupt der Gruppe. Sie war auch die erste, die selbstbewusst auf Vegeta zu ging und ihn ansprach. „ Mein Name ist Serori. Ihr müsst Prinz Vegeta sein. Es ist mir eine Ehre Euch kennen zu lernen.“ Sie hielt ihre rechte Hand mit dem Handrücken nach oben Vegeta entgegen und machte einen leichten Knicks. Verwirrt über diese Körperhaltung sah Vegeta zu seinem Aufpasser. Dieser Symbolisierte ihm, dass der Prinz den Handrücken des Mädchens küssen soll. Eine Geste, die ihm jedoch zu wider war und er daher nur ihre Hand schüttelte. „ Ja, natürlich bist du erfreut. Schließlich seid ihr die ersten aus unserem Volk, die mich sehen dürfen und sogar die Erlaubnis von meinem Vater persönlich habt mit mir zu sprechen.“ Nappa konnte nicht fassen, wie sehr sich der Prinz gerade daneben benahm. Innerlich hörte er jetzt schon den König brüllen. Verdutzt blickte Serori in Vegeta´s arrogantes Grinsen. Man hatte ihnen vorher schon gesagt, dass der Prinz frech sei und kaum Kontakt mit anderen Kindern hatte, aber selbst damit hatte sie nicht gerechnet. „ Ähm … Ja. Das ist wohl wahr. Euer Vater hat uns durchaus die ehrenwerte Erlaubnis geben mit Euch zu spielen. Ich … Nein, Wir alle hoffen, dass wir Euren Ansprüchen genügen, werter Prinz.“ „ Tze. Meinen Ansprüchen genügen? Ich glaube kaum, dass ihr das könnt. Aber mein Vater hat mich darum gebeten Zeit mit euch Schwächlingen zu verbringen und das werde ich auch tun.“ „ Schwächlingen?!“ brüllte ein Junge aus der Hintersten Reihe. „ Mein Vater ist ein hoher Eliteoffizier. Ich trage sein Blut in meinen Adern. Ich bin ganz bestimmt kein Schwächling!“ „ Ach, nein? Dann zeig was du kannst.“ forderte Vegeta ihn heraus. „ Lass das lieber. Ich habe gehört, dass der Prinz wirklich sehr stark sein soll.“ redete ein kleineres Mädchen auf den Jungen ein. Dieser musterte Vegeta von oben bis unten. „ Tze. Das glaube ich nicht. Der werte Prinz ist gut einen Kopf kleiner als ich. Die anderen haben doch nur Schiss, weil er der Prinz ist.“ Nappa´s Fassungslosigkeit nahm einfach kein Ende. Jetzt provozierte der Prinz auch noch einen Kampf. Der Junge war gerade mal fünf Minuten mit den Kindern zusammen und schon drohte die erste Katastrophe. Dabei sollte der Prinz sich doch von seiner besten Seite zeigen. Nun musste der Krieger abwägen wessen Unmut er auf sich ziehen wollte. Dem des Prinzen oder dem des Königs. Beide waren unangenehme Zeitgenossen, wenn sie sauer auf einem waren. Noch bevor der Krieger seine Entscheidung treffen konnte, sprang der unbekannte Junge mit Geschrei und geballter Faust auf den Prinzen zu. Dieser wich lässig aus. Es folgten weitere Schlag- und Trittversuche. Doch keine fand ihr Ziel. „ Ach, wie langweilig. Du hast ja noch weniger drauf als ich dachte.“ äußerte sich Vegeta belustigt. „ Grrr. Na, warte. Ich zeig´s dir!“ keifte der Junge und sprang wieder auf ihn zu. Wieder wich Vegeta aus. Nur dieses Mal setzte er zum Gegenschlag an und schlag mit der Faust drückt ins Gesicht seines Gegners. Nur wenige Meter landete er mit blutiger Nase auf dem Boden. Sofort begann er wie ein kleines Kind zu weinen. „ Tze. Ich sag doch. Schwächling. Wegen einer blutigen Nasen gleich so zu heulen. Einfach peinlich.“ machte sich der Prinz mit erhaben Blick und verschränken Armen über den Besiegten weiter lustig. Oh je. Ich bin so gut wie tot. Da habe ich es Jahre lang unter den strengen Blicken des Königs geschafft Informationen an die Königin weiterzuleiten und jetzt schafft es ihre Brut mich innerhalb von fünf Minuten in die Hölle zu jagen. Womit habe ich nur das verdient? Ich bin doch an sich ein guter Kerl.< dachte sich Nappa wehleidig. Schnell wurde der blutende Junge von zwei weiblichen Palastangestellten in die Krankenstation gebracht. Der Prinz hatte es sich derweil unter einem Baum gemütlich gemacht und besah sich die anderen Kinder genauer. Er kam sehr schnell zum Schluss, dass die meisten reinste Zeitverschwendung für ihn waren und er daher die Zeit anders nutzen würde. „ Hört mal. Ich bin nur wegen meinem Vater hier. Ich habe an sich keine Lust auf euch. Ich werde also auch nicht mit euch spielen oder so. Kein Fangen, kein Verstecken oder sonst irgendetwas albernes. Ich will auch keine blöden Fragen beantworten wie zum Beispiel ' Was ist deine Lieblingsfarbe oder dein Lieblingsessen?'. Solche Fragen sind bescheuert. Redet mich nur an, wenn ihr etwas interessantes zu sagen habt. Ansonsten lasst mich in Ruhe. Ich werde hier nur die zwangsläufige Zeit absitzen. Was ihr macht ist mir ziemlich egal.“ kündigte Vegeta an und schloss anschließend seine Augen um ein Nickerchen zu halten. Verunsichert sahen sich die Kinder gegenseitig an. Sie hatten sich sehr auf das Treffen mit dem Prinzen gefreut und waren nun von seiner Art ziemlich entsetzt und enttäuscht. Aber was sollte man von ihm auch erwarten? Er war stets mit erwachsenen Kriegern zusammen. Unter ihnen herrschte nun mal ein rauer Ton und deren Wortwahl war meist nicht nobel. Nach einigen Minuten beschlossen die Kinder wieder miteinander zu spiel und machten dabei einen großen Bogen um den Baum. Serori warf zwar immer wieder einen Blick auf den Prinzen und näherte sich ihm auch manchmal, aber ließ sie ihn trotzdem an diesem Tag in Ruhe. Nach dieser fast Katastrophe brachte Nappa den zukünftigen Herrscher zu seinen Lehrmeistern. Der Meister, der Vegeta das Wissen über die Welt und das Universum beibringen sollte, hieß Kalé. Er war ein alter Mann, der nur mithilfe eines langen Holzstockes noch aufrecht gehen konnte. Sein weißer Bart ging fast bis zum Boden und seine Kopfbehaarung war ihm gänzlich ausgefallen. Auch wenn sein Körper nicht von allzu viel Vitalität sprach, so war sein Geist noch quietschfidel. Nur konnte Vegeta sich auch hier nicht wirklich benehmen und beleidigte die meiste Zeit den alten Mann oder hinterfragte die Sinnhaftigkeit dessen Aussagen. Im Allgemein wusste der Junge nicht, wieso er lernen sollte. Jahrelang musste er nur das Nötigste lernen, wie zum Beispiel die Stände der Bevölkerung. Wobei dabei mehr Wert darauf gelegt wurde, dass er weiß, dass er zur obersten Instanz galt und die einfache Bevölkerung eher zweitrangig sind. Außerdem gab es genügend Personal, die ihm alles einfach erklärten oder ihm vorlasen. Wozu plötzlich dieses Konstrukt ändern. Lieber würde er diese Zeit in sein Training investieren. Der König hatte bei deren Gespräch so gut über seine körperlichen Leistung gesprochen, da wollte er diese Lobeshymnen nicht abbrechen lassen. Er war doch auch so schon schlau genug. Wozu sollte er also wissen woraus Wasser besteht oder wie das Wetter funktionierte. Schreiben und lesen können doch andere für ihn übernehmen. Er muss auch nicht wissen was in der Natur so wäscht und lebt, denn er bekommt doch alles gekocht. Wozu sich also die Mühe machen und das ganze unnütze Wissen in sich aufnehmen? Leider war der ältere Herr mit dieser Denkweise völlig überfordert. Er hatte bereits Vegeta III gelehrt und dieser war nicht im Ansatz so uneinsichtig wie dessen Sohn. Kalé fürchtete um seine Nerven, wenn er diesen Bengel unterrichten sollte. Für den nächsten Lehrmeister sah Nappa bereits jetzt schwarz. Auf dem Weg zu ihm seufzte er unablässig. Denn es war der Meister der gehobenen Etikette. Ein Adliger, der noch nie ein Kampffeld betreten musste. Ein überkandidelter Pinguin wie man ihn in unserer Welt beschreiben würde. Von so einem würde selbst Nappa sich nichts sagen lassen, aber der Typ gehört nun mal zur Ausbildung dazu und nun war es seine Aufgabe dem Prinzen diesen Unterricht irgendwie schmackhaft zu machen. Es kam leider so wie es Nappa befürchtete. Der Lehrmeister Macaro wurde noch nicht mal vom Prinzen beleidigt, sondern schlicht weg ausgelacht. Egal was Macaro sagte oder tat, schallendes Gelächter waren die einzige Reaktion, die Vegeta für diese Person noch übrig hatte. Natürlich waren die Schandtaten des Prinzen zum König gelangt und wecken all seinen Zorn. Noch am nächsten Morgen knöpfte er sich seinen Sohn persönlich vor. Die Wirkung der Prügel hatte in den nachfolgenden Tagen zwar keinen hundertprozentigen Erfolg, jedoch beleidigte, provozierte oder lachte der Prinz niemanden mehr aus. In seinen Lehrstunden folgte er dem Unterricht nur dürftig. Mit den Kindern redet er kaum und spielen wollte er immer noch nicht. Dafür wurde der Druck beim körperlichen Training stark erhöht und setzte dem jungen Saiyajin ordentlich zu. Selbst sein geliebtes Training machte ihm nach kurzer Zeit keinen Spaß mehr. Das lesen und schreiben viel ihm schwer, die Benimmregeln waren ihm zu unschlüssig und die bloße Anwesenheit der lachenden Kinder nervte ihn von Tag zu Tag mehr. Alles im Allen stieg das Frustrationslevel gefährlich hoch. Es war nur noch eine Frage der Zeit bis der Prinz seine Kontrolle verlor. Es waren bereits zwei Monate nach dem Tod der Königin vergangen. Das Leben der einfachen Bürger ging unbehelligt weiter und ihr Tod hatte keine große Auswirkung auf sie. Selbst im Palast herrschte so etwas wie Normalität und das Gemälde von Königin Furutsumi hing seit einigen Wochen schon nicht mehr an seinem ursprünglichen Platz. Im Gegensatz zu den Königen wird das Bild der Königin abgehangen, um Platz für die nächste Königin zu schaffen. Doch eines Tages war der gesamte Palast in heller Aufregung. Massenweise Blumen wurden in den Palast gebracht und in riesigen Vasen drapiert. Bunte Stoffe und Teppiche ließ man aufhängen und verteilen. Alles wirkte sehr festlich. Verführerisch köstliche Düfte kamen aus der Küche und man bahrte im großen Thronsaal ein riesiges Bankett auf. Hochangesehene Elitekrieger, Beamte und Adlige zeigen sich in ihren prunkvollsten Kleidern und Rüstungen und unterhielten sich verteilt im Thronsaal. So manch alte Bekanntschaft fanden sich dort nach Jahren wieder und begrüßten sich freudig lautstark mit Händedruck und Umarmungen. Noch immer war der junge Prinz von dem Treiben überwältigt und verwirrt. Jedoch konnte er in der großen Masse der Leute ein bekanntes Gesicht ausfindig machen und ging geradewegs zu ihr. Es drängte ihm sehr nach einer Erklärung, weshalb er die verwirrten Blicke und das Getuschel der Leute um ihm ignorierte. „ Was ist hier?! Was soll das ganze Theater? Warum sind hier so viele Leute? Erklär mir das! Sofort!“ „ Oh, Prinz Vegeta. Es tut mir außerordentlich Leid, dass ich Euch noch nicht über die Umstände aufklären konnte. Jedoch hat mich Euer Vater zum Schweigen ermahnt. Ich solle Euch erst heute vor der Zeremonie in Kenntnis setzten. Leider habe ich einen alten Bekannten getroffen und -...“ „ Das ist mir egal! Du hast mich gefälligst sofort zu Informieren, Nappa! Immerhin ist das deine Aufgabe! Also! Was ist hier los? Und von was für einer Zeremonie sprichst du da?“ „ Natürlich, mein Prinz. Nur würde ich es persönlich bevorzugen dieses Gespräch an einem anderen Ort zu führen. Einige Leute tuscheln schon und Ihr wisst ja, dass ihr Euch offiziell noch nicht der Öffentlichkeit zeigen dürft.“ Kurz sah Vegeta über seine Schulter und erkannte jene Personen, die mit vorgehaltener Hand offensichtlich über ihn sprachen und musterten. Daraufhin stimmt er dem Vorschlag seines Aufpassers zu. Später versuchte dieser die Leute davon zu überzeugen, dass der Prinz eines der Kinder sein, die nun im Palast leben dürfen und er nur zufällig Ähnlichkeiten mit dem König hatte. Als beide im königlichen Flügel des Palastes, zu dem nur ausgewählte Personen Zutritt besaßen, ankamen, stellte sich Vegeta zornig vor Nappa und tippte ungeduldig mehrmals mit dem Fuß auf. „ Es ist so, mein ehrenwerter Prinz. … Ihr wisst ja, dass durch den Tod von Königin Furutsumi der Platz der Königin nun frei ist. Doch genauso wie der Platz des Königs immer besetzt sein muss, so muss der Platz der Königin auch immer besetzt sein.“ „ Ja und? Was hat das bitte mit diesem nervigen Treiben hier auf sich?“ skeptisch zog der Prinz eine Augenbraue hoch und sein Fußtippen wurde schneller. „ Nun Euer Vater … also er hat -...“ „ Ach da ist er ja! Juhu! Prinz Vegeta!“ schrie eine unbekannte schrille weibliche Stimme den Flur herunter. Erschrocken sahen Nappa und Vegeta zu jene Person, die winkend auf sie zu kam. Es war eine aufgedonnerte rundliche Frau. Ihr dunkelgrünes Kleid ging ihr nur bis zu den Knien und war für ihre mehr als üppigen Kurven zu eng. An den Armen und am Hals waren mehr goldene Ketten und Bänder zusehen als Haut. Der dünne Absatz ihrer Schuhe wirkten unter ihrem Gewicht nicht gerade stabil. Auch ihr übertrieben angemaltes Gesicht ließ einen nur schwer raten wie alt diese Frau wirklich war. Kaum das sie die beiden erreicht hatte, drang ihnen der stechende Geruch ihres aufdringlichem Perfum in die Nase. „ Ach, herrje. Ich freue mich so sehr dich endlich kennen zu lernen. Du siehst deinem Vater wirklich sehr ähnlich. Fast wie eine Miniversion von ihm. Ach, du bist ja soooo goldig.“ Kaum das sie dies ausgesprochen hatte, nahm sie den Prinzen hoch und knuddelte ihn fest an sich. Vollkommen gelähmt von den Ereignissen ließ Vegeta diese unwürdige Behandlung über sich ergehen. Nappa hingegen kam ziemlich ins schwitzen, da er befürchtete, dass der Prinz ausrasten könnte und jener Person gewalttätig wird. Zu seinem Glück passierte aber nichts. Viel zu sehr war der Junge von ihrer Erscheinung geschockt. Noch nicht einmal die Frage wer sie sei kam dem Prinzen über die Lippen. Noch bevor überhaupt einer der Parteien sich weiter äußern konnte, kam eine weitere Person hinzu, die eher wie ein Handwerker gekleidet war. „ Miss Carawa? Sollen wirklich alle Möbel von Königin Furutsumi entfernt und auch die Malereien an den Wänden geändert werden?“ „ Ach, du meine Güte. Wie oft soll ich es denn heute noch erklären? Natürlich muss das alles weg. Ich will nichts von Königin Furutsumi sehen oder finden. Ab heute Abend gibt es eine neue Königin, die ganz gewiss nicht in einem abgelebten Loch wie Furutsumi leben wird.“ meckerte die Frau, während sie mit dem Handwerker zum Zimmer der Königin ging. Durch den Namen seiner Mutter wieder wachgerüttelt, rannte Vegeta hinterher. Schockierend musste er feststellen, dass bereits einige Möbel aus dem Zimmer entfernt wurden, sowie Vorhänge und Teppiche. Einige Vasen und Topfpflanzen fanden sich zerbrochen auf dem Boden wieder. Kleidungsstücken lagen wild umher und wurden von einigen weiblichen Bediensteten in große Säcke gestopft. Die schrille Stimme der unbekannten Person schalte durch den Raum und wies jene angesprochene Person genau an. „ Was … ? Was ist hier los? Warum werden die Sachen und Möbel meiner Mutter entfernt?“ stellte Vegeta leise die Frage. „ Ach, hat dir das noch keiner gesagt, mein süßer kleiner Prinz?“ sprach ihn Carawa an. Verneinend schüttelte er den Kopf. „ Also dann erkläre ich es dir mal. Mein Name ist Carawa und heute Abend werde ich zur Königin gekrönt. Deswegen muss dieses Zimmer unbedingt renoviert werden. Es soll ja schließlich meiner würdig sein. Aber weißt du denn auch, was das für dich bedeutet?“ Wieder schüttelte Vegeta den Kopf, bekam aber ein ungutes Gefühl. „ Wenn ich die neue Königin bin, bedeutet das, dass ich auch deine neue Mami werde. Das ist doch wundervoll. Du hast endlich wieder eine richtige Mami. Natürlich darfst du mich auch Mutter, Mama oder Mami nennen, mein Sohn.“ flötete sie freudig und knuddelte den Prinzen erneut. Bei dieser Bekundung setzte es jedoch bei ihm aus. Nur wenige Gedanken konnten sich noch in seinem Kopf manifestieren. Sein Blick verfinsterte sich, während sie ihn immer noch freudig umarmte. Königin? Sie?! Diese Schnepfe soll Königin werden und den Platzt MEINER Mutter einnehmen? Dieses Weib ist einer Königin nicht mal würdig genug! Sie hat keinen Anmut, Anstand und Respekt! ... Und obendrein ist sie hässlich und stinkt! Eine Mutter hätte so eine nicht mal in den Palast gelassen! … Noch dazu besitzt sie die Dreistigkeit mich IHREN SOHN zu nennen?!< Plötzlich legte sich eine weißliche Aura um den Prinzen. Erschrocken davon ließ die zukünftige Königin von ihm ab und rutsche auf dem Hinter ein Stück von ihm weg. Alle im Raum befindlichen Personen starrten zu dem Jungen an, der seine Fäuste bis zum Äußersten geballte hatte und dessen Körper zitterte. Nappa versuchte sich vorsichtig ihm zu nähern. Der Krieger wusste, dass er keinen Stich gegen den wütenden Prinzen sehen wird. Dessen Kampfkraft war durch das härtere Training nun höher als seines und ein wütender Saiyajin, egal wie alt, war meistens unberechenbar gefährlich. Mit Engelszungen redete der Hüne auf ihn ein. Doch seine Worte fanden kein Gehör. Vegeta fixierte nur noch diese unwürdige vor Angst zitternde Frau vor ihm. „ Du wagst es mich 'Mein Sohn' zu nennen? Ausgerechnet jemand wie du willst die neue Königin sein? Du bist nicht würdig um eine Königin zu sein und als meine Mutter taugt du erst recht nicht.“ sprach er ruhig, aber deutlich Wut geladen, während er langsam auf sie zu geschritten kam. Empört wollte Carawa auf seine Worte eingehen, doch war der Prinz in seiner Reaktion schneller. Seine Aura weitete sich wie ein Feuer immer mehr aus und erzeugte eine starke Druckwelle. Heftige Luftströme drückten die zukünftige Königin immer mehr nach hinten, bis sie den Halt auf dem Boden verlor und an die nächste Wand geschleudert wurde. Jene die sich trotz der Druckwelle bewegen konnten, eilten zu ihr und halfen ihr auf. Durch den Aufprall an der Wand erlitt die Frau eine kleine Platzwunde am Hinterkopf. Sie fasste dorthin und erschrak. „ Du … du kleiner Rotzbengel! Hast du eigentlich eine Ahnung wer ich bin?! Ich bin die künftige Königin dieses Volkes und damit auch deine Königin! Wie kannst du es wagen MICH zu verletzten?! Ich habe versucht nett zu dir zu sein, aber dir sollte man erst mal mit Züchtigung Manieren beibringen!“ keifte sie und feuerte damit Vegeta´s Wut immer mehr an. Nappa rannt zu ihm und hielt ihn mit aller Kraft fest, damit der Prinz nicht weiter auf die künftige Königin zu ging. Mit einer schnellen Kopfbewegung signalisierte er den Helfern, dass sie schnellstens die keifende Frau in Sicherheit bringen sollen. Trotz seines festen Griffes spürte der Krieger wie sein Griff immer mehr von dem Jungen gelöst wurde. Mit einem lauten Schrei stieß Vegeta den Hünen von sich. Glücklicher Weise war Carawa bereits aus dem Zimmer gebracht wurden. Panisch verließen auch alle anderen den Raum. Nappa hingegen versucht weiterhin den Prinzen zu beruhigen oder zu mindestens etwas auszupower, damit er keinen weiteren Schaden anrichten kann. Leider schaffte es Vegeta mit gezielten Tritten und Schlägen den Hünen aus dem Zimmer zu katapultieren. Verdutzt sahen die vor dem Raum stehenden Zuschauer dem Krieger hinterher und dann wieder zu dem Prinzen. Ein jeder fragte sich was nun geschehen würde, wenn niemand dieses Kind aufhalten könnte. Je näher Vegeta der Tür kam desto mehr Abstand hielten die Zuschauer zu ihr. Ohne auch nur eine Sekunde den Blickkontakt zu den Leuten zu verlieren, tippte Vegeta neben der Tür befindlichen Bedienfeld einen Code ein. Augenblicklich verschloss sich die Tür. Weshalb Vegeta den Code nach so langer Zeit immer noch kannte, wurde ihm nicht ganz schlüssig. Es war so als hätte sein Körper instinktiv sich diesen Code gemerkt, der die Tür von innen versiegelt und niemanden von außen hineinließ. Selbst der König könnte diese Tür von außen nur mit Gewalt öffnen. Hinter der Tür wurde es still. Die Aura des Prinzen verschwand. Ruhig sah er sich in dem ehemaligen Zimmer seiner Mutter um. Es fühlte sich wie eine Ewigkeit für ihn an als er das letzte Mal dort drin war. Dennoch war der vertraute Geruch von Furutsumi immer noch da und hatte die selbe beruhigende Wirkung auf ihn. Erinnerungen aus vergangenen schönen Tagen spielten sich vor seinem inneren Auge ab. Nur konnte der kleine Prinz immer noch nicht sagen, ob jene Erinnerungen sich gut anfühlten oder ihn Hassgefühle bescherten. Er rückte die verschobenen Möbel an ihrem ursprünglichen Platz, sortierte die restlichen Kleider in die Schränke zurück und setzte die Pflanzen mit oder ohne Topf an ihrem angestammten Platz. Danach setzte er sich auf das Bett, starrte gedankenverloren an die Wände und genoss einfach die Stille in dem Raum. Vor der Tür wetterte Carawa lautstark und selbst der König war bereits eingetroffen. „ Sieh dir an, was dein Sohn mir angetan hat! Ich verlange, dass der Bengel dafür bestraft wird! Sofort! Außerdem will ich mein Zimmer zurück. Mach was!“ keifte sie herum. Am liebsten hätte König Vegeta ihr ordentlich die Meinung gesagt und sie vor die Tür gesetzt. Nur leider gehörte sie, neben der Königsfamilie, zu der einflussreichsten Familie auf ganz Vegeta-Sai. Sollte er sich im Ton oder im Verhalten vergreifen könnte es schwere Folgen für sein Volk haben. Denn besonders das Militär und die Raumfahrt konnte nur durch die Spenden des Adels so weitreichend ausgestattet werden. Sollte jedoch Carawa´s Familie den Adel dazu bringen diese Spenden einzustellen, würde die wirtschaftliche Haupteinnahmequelle für die Mission zum Erliegen kommen. Also musste sich der König nun sehr zusammenreißen und ihren Wunsch folge leisten. Bestimmend befahl er den Rückzug aller Anwesenden. Natürlich weigerte sich seine zukünftige Frau als einzige und blieb. „ Vegeta! Öffne die Tür!“ befahl er lautstark. Doch es tat sich nichts. „ Vegeta! Öffne sofort die Tür, sonst tu ich es! Du weißt, was dann passieren wird!“ Noch immer Stille. Wütend über den Ungehorsam seines Sohnes stemmte der Herrscher die Tür gewaltsam auf. Unter hohen Kraftaufwand gaben die schweren Eisentüren nach. Zornig blickte der Herrscher in den Raum und sah den Prinzen auf dem Bett sitzen. Der Junge wirkte entspannt und keineswegs wütend oder außer Kontrolle. „ Da ist ja dieser Rotzbengel! Los! Verpass ihm eine ordentliche Tracht Prügel, damit er Benehmen lernt.“ erschallte die schrille Stimme durch den Raum. Kaum hatte diese die Ohren des Prinzen erreicht, entflammte seine Aura erneut und sein Blick wurde eisig stechend. „ Du wagst es noch mal das Zimmer meiner Mutter zu betreten?!“ knurrte der Junge. „ Halt bloß deine Klappe, du Rotznase! Deine Vater wird dir jetzt beibringen wie du mich zu behandeln hast! … Los, Vegeta. Bestrafe ihn!“ So von einer Frau herumkommandiert zu werden, war dem König vor seinem Sohn zu wider. Dennoch hatte er keine andere Wahl. Sein Unbehagen ließ er sich jedoch nicht anmerken. Entschlossen schritt er seinem Sohn entgegen. Dieser machte sich bereit nicht kampflos den Raum zu verlassen. Mit voller Härte schlug und trat König Vegeta auf dem Prinzen ein. Musste aber auch einige Treffer einstecken. Innerlich war er positiv überrascht wie gut sich sein Sohn gegen ihm schlug und würde in der Zukunft gerne mit ihm persönlich trainieren. Nur die nervtötenden Rufe seines zukünftigen Albtraumes holte den Herrscher immer wieder zurück. Am Ende gewann natürlich der König. Als er jedoch seinen Sohn am Arm packt, um ihn aus dem Zimmer zu ziehen, entriss sich der Prinz und floh aus dem Fenster. „ Was sollte das denn?! Los flieg ihm hinterher und sperr ihn in sein Zimmer!“ befahl Carawa. „ Nein. Lass ihn. Früher oder später kommt er zurück. Außerdem haben wir doch gerade etwas besseres zu tun, lass ihm zu folgen. Nappa kann diese Aufgabe übernehmen. Wir beide müssen immer noch deine Krönung vorbereiten.“ sprach Vegeta III ruhig zu ihr. „ Nicht nur das! Sieh dir mal das Zimmer an! Du und dein missratener Sohn habt es fast zerstört! Heute Abend kann ich nicht in dieses Zimmer einziehen!“ „ Da hast du durchaus recht. Ich schlage vor, dass du ein anderes Zimmer bekommst.“ „ Ein größeres! Dieses hier war ja an sich von Anfang an zu klein!“ „ Natürlich. Wie du wünscht.“ antwortete er resigniert. „ Ach. Ich kann es kaum noch erwarten Königin zu sein. Dann werde ich hier einiges verändern müssen. Angefangen bei deinem Sohn.“ „ Carawa. Ich weiß, dass mein Sohn sich dir gegenüber nicht richtig verhalten hat. Dennoch obliegt es MEINER Entscheidung wie der Junge erzogen wird. Vergiss niemals, dass du ihn nicht zur Welt gebracht hast. Du hast kein Recht an ihm.“ stellte Vegeta mit bedrohlicher Stimme klar. „ Ähm ... Natürlich, mein König. Verzeih mir meine Anmaßung. Ich bin nur immer noch sehr wegen der Ereignisse aufgewühlt. Bitte verzeiht mir.“ „ Ich verzeihe dir. Aber behalte es immer im Hinterkopf.“ Anschließend verließen beide das ehemalige Zimmer von Furutsumi. König Vegeta warf noch einen letzten Blick hinein und löschte das Licht. Bereits um die Mittagszeit fand die Krönung statt. Von der Wunde an Carawa´s Hinterkopf war nichts zu sehen. Von all dem bekam der Prinz jedoch nichts mit. In seiner Wut flüchtete er aus der Stadt in Richtung des westlichen Waldes. Dort angekommen gab er sich einem erneuten Wutfall hin und verursachte eine Menge Lärm, welches so manches neugierige Wesen anlockte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)