Liebendes Heilerherz von Seredhiel ================================================================================ Kapitel 1: Wer ist der Fremde? ------------------------------ In einem Dorf, etwa einen Tagesmarsch vom westlichen Schloss entfernt, lebten die unterschiedlichsten Wesen zusammen. Ganz im Sinne des Westens, hatte man hier keine Vorurteile. Yokais, Hanyous und Menschen lebten zusammen, halfen sich und beschützten einander. Vor rund 60 Jahren hatte sich hier eine Heilerin niedergelassen. Sie war eine Hanyou und hatte sich von ihrem Rudel getrennt. Sie liebte ihre Familie, aber sie kam sich immer fehl am Platz vor, fast so als würde sie etwas in ihrem Leben vermissen. Deshalb zog es sie in dieses Dorf. Anfangs hatte sie Sorge, ob sie dort eine neue Heimat fand, doch die Bewohner empfingen sie mit offenen Armen. Der Name der Wolfshanyou war Serena. Ihr Vater war der Onkel des Rudelanführers Koga. Sie verstand sich mit ihm eigentlich gut, doch durch seine Verpflichtungen wurde der Kontakt weniger. Mit seinem Einverständnis hatte sie damals das Rudel verlassen. Langsam aber sicher gewöhnte sie sich an das Dorf und half mit ihrer Heilkunst allen, die diese in Anspruch nahmen. Als Gegenleistung für ihre Dienste erhielt sie den Schutz der Yokais und wurde mit Fleisch versorgt. Da sie nicht sonderlich geübt in der Jagd war, bat sie neuerdings den Tigeryokai darum ihr etwas mit zu bringen, sobald er jagen war. Die Gemeinschaft lebte vom Tauschhandel und das gefiel der jungen Hanyou sehr. Wie jeden Morgen war sie in den Wäldern und suchte nach Kräutern und Wurzeln. Viele von diesen trocknete sie und hatte sie immer zur Hand, wenn es nötig war. Es war frisch gewesen und der Tau lag noch auf den Blättern, als Serena ihren üblichen Weg folgte. Doch an diesem Tag wollte sie Pilze und Wurzeln von einer Klippenwand sammeln. Diese gab es nur zu dieser Zeit und sie wollte ihren Vorrat aufstocken. Schließlich wusste man nie im Vorfeld, was benötigt wird. Daher handelte sie immer vorausschauend und nach bestem Gewissen. Die Menschen des Dorfes wurden schneller krank, besonders zu den Zeiten, sobald es kühler wurde. In ihren Gedanken hatte sie sich bereits eine Liste gemacht, welche Arten sie brauchen würde. Sie war keine typische Hanyou in der Hinsicht. Offen und ehrlich ging sie mit allen um. Passte ihr etwas nicht, so hatte sie sich darum gekümmert, damit es ging. Sie war durchaus nicht auf den Mund gefallen, jedoch verhielt sie sich anderen gegenüber respektvoll. Die einzige Ausnahme war, wenn ihr einer blöd kam, behandelte sie diesen genauso wie er sie. Oft hatte sie deshalb Ärger, doch größtenteils wurde sie genau dafür geschätzt. Lächelnd sammelte sie die Kräuter ein, die vor der Klippenwand wuchsen und besah sich diese. Diesmal müsste sie ein wenig klettern, um an die gewünschten Pilze und Wurzeln zu kommen. Nach und nach fühlte sich ihr Korb und sie musste weiter hinauf. Behutsam und vorsichtig arbeitete sie sich voran und konzentrierte sich darauf den richtigen Halt zu haben. Zudem musste sie auf den Geruch achten. Die reifen Pilze waren nötig, um die Medizin herzustellen, die noch wachsenden, sollten diesmal nicht abgebaut werden. Plötzlich stieg ihr ein unbekannter Geruch in die Nase und zeitgleich griff sie an dem Vorsprung vorbei. Dadurch rutschte sie ab und fiel nach hinten. Überrascht darüber, reagierte sie langsamer als gewohnt und bereitete sich bereits auf den Aufprall vor. Doch das geschah nicht. Der Duft von vorhin stieg ihr in die Nase, denn es war nun direkt bei ihr. Sie spürte eine angenehme Wärme um sich herum. Sofort schlug sie die Augen auf und blickte in goldene, die sie fixierten. Automatisch schluckte sie und ihr Herzschlag schlug einen Takt schneller. Sie realisierte nicht wirklich, was geschah, erst als der Fremde sie auf den Boden runterließ, blinzelte sie ein wenig. “Danke”, nuschelte sie verlegen. Sie hielt den Augenkontakt aufrecht, ehe sie einmal tief durchatmete. “Das hätte böse werden können”, murmelte sie verärgert über sich selbst. Der Mann sprach nicht gleich, stattdessen musterte er sie. Sein Geruchssinn hatte ihn nicht getäuscht. Sie war tatsächliche eine Wolfshanyou. Er wurde auf ihren Duft aufmerksam, weshalb er diesem folgte. Als er den Ursprung erreicht hatte, sah er sie schon abrutschen. Sein Instinkt schaltete und er beschleunigte, um sie noch auffangen zu können. Nun stand er vor ihr und wusste nicht, was er sagen sollte. Etwas in ihrem Blick verwirrte ihn. “Danke nochmal”, lächelte sie ihn an. Dieses erwiderte er und räusperte sich. “Es ist nicht nötig zu danken... es war vielleicht auch mein Fehler...”, meinte er ehrlich und ihre Augen weiteten sich. Er dachte sie hätte ihn nun erkannt, doch sie überraschte ihn. “Nur euer Geruch... es war verwirrend hier einen Inuyokai an zu treffen”, lächelte sie ihn an und blickte zu der Felswand hoch. “Dabei hätte ich fast genug.” Verwundert blinzelte er, ehe er begriff, dass sie ihn nicht erkannt hatte. Es war erfrischend, mal nicht als Onkel des Taishos behandelt zu werden. “Was hast du da oben gesucht?”, wollte er neugierig wissen. “Ich wollte die Pilze von dort oben pflücken.” Überrascht blickte er auf und erkannte die Art. “Heilpilze”, murmelte er und sie bestätigte. “Darf ich dir als Entschädigung helfen?” “Wenn ihr möchtest... aber nur, wenn ich euch danach eine Tasse Tee anbieten darf”, lächelte sie und er konnte diese Geste nur erwidern. Sie war anders und genau das faszinierte ihn sehr. Kurzerhand kletterte er hoch und pflückte die Pilze. Sie machten sich einen Spaß daraus und er ließ sie nach unten fallen, während Serena diese mit dem Korb auffing. Sie war die erste seit Jahrhunderten, die so locker mit ihm umging und ihn sogar neckte, als er herunter sprang und sich den Schweiß von der Stirn wischte. “Nicht mehr der Jüngste?”, grinste sie breit und brachte ihn zum Lachen. “Durchaus nicht mehr”, lachte er und sie gab ihm eine kleine Wasserflasche. “Dann solltest du was trinken, nicht dass du noch austrocknest, alter Mann”, kicherte sie und spielerisch knurrte er sie an. “Pass auf, sonst zeige ich dir noch, dass das Alter mich nicht beeinträchtigt”, grinste er breit und sie kicherte. Es war schön gewesen, ganz ungezwungen herum zu albern. Als es spät wurde, machten sie sich langsam auf den Weg zurück zum Dorf. “Und du bist eine Heilerin?”, fragte er sie nun etwas erstaunt. “Ja... meine Mutter hat es mir beigebracht... sie war eine menschliche Heilerin”, erklärte sie und brachte ihren Gast zu ihrer Hütte. Diese lag abgelegen von dem Dorf, näher an dem Wald. Manabu lächelte bei der Bescheidenheit der jungen Hanyou. “Komm herein... es ist nicht groß und riecht vielleicht zu sehr nach Kräutern, aber ich mag es.” Als er die Hütte betrat, kam ihm bereits der Geruch entgegen und er fühlte sich, wie bei sich daheim. Neugierig sah er sich um und stellte fest, dass sie ähnliche Utensilien benutzte wie er. Der süßliche Duft neben ihm lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf sie. “Die Kräuter bin ich gewohnt... ich bin auch ein Heiler”, erklärte er und sie sah ihn mit großen Augen an. “Wirklich... dann können wir uns austauschen”, strahlte sie ihn an. Es kam selten vor, dass sie andere Heiler traf, doch diese Gelegenheit nutzte sie nur zu gern. Ihre Begeisterung entging ihm nicht und diesen Wunsch würde er ihr gern erfüllen, indem er sich mit ihr austauschen würde. Er fand es faszinierend, wie sie mit einfachen Mitteln all das bewerkstelligte. Bei mehreren Tassen Tee sprachen sie über alles Mögliche und lachten gemeinsam. Es war fast so, als ob er zu Hause wäre. Das überraschte ihn sehr, dass er sich frei und unbekümmert bei ihr fühlte. Plötzlich wurde es vor der Hütte lauter. Die Ohren der Hanyou zuckten. “Serena... schnell die Jäger sind verwundet”, rief ein älterer Mann und schob die Matte beiseite. Sofort sprang sie auf, schnappte sich ihre Tasche und lief hinaus. In ihrer Eile vergaß sie sogar ihren Gast. Zu sehr sorgte sie sich um die Verletzten und in solchen Momenten war sie durch und durch eine Heilerin. So schnell sie konnte, lief sie zusammen mit dem Dorfbewohner zu den Jägern. “Was ist passiert?”, wollte sie wissen und gleich wurde sie informiert. Automatisch suchte sie alles heraus, was sie brauchen würde, bereitete die Kräuter vor und bat um sauberes Wasser. Manabu war ihr gefolgt und beobachtete sie nun bei der Arbeit. Sie war geschickt und talentiert und ihre Reaktionen weitaus besser, als seine eigenen. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als sie sich um die tiefe Wunde kümmerte. Ein Mensch war so schwer verwundet gewesen, der andere war ein Yokai und seine Verletzung war bei Weitem nicht so schlimm wie die andere. Jedoch kümmerte sie sich auch um dessen Wunde. “Ein Glück, dass du schneller heilst, Kota”, lächelte sie den Yokai an. “Es tut mir leid... ich habe den Vorsprung übersehen”, seufzte er, doch die anderen schüttelten den Kopf. “Nicht dein Fehler, wir hätten nicht soweit raus sollen.” “Das stimmt”, kam es mit zusammengebissenen Zähnen von dem Schwerverwundeten. “Ihr lebt und alles andere wird heilen”, kam es einfühlsam von Serena. “Tataru, erhol dich und in zwei Tagen sehe ich nach der Wunde.” “Danke, Serena”, nickten die Jäger. “Dafür bin ich doch da”, lächelte sie und packte noch ein paar Kräuter zusammen. Diese gab sie den beiden Verletzten und wies sie an, diese zu sich zu nehmen, damit keine Entzündungen entstehen konnte. “Danke... als Gegenleistung...”, begann Kota, doch sie schüttelte den Kopf. “Bring mir nächstes Mal ein Reh von deiner Jagd mit und wir sind quitt”, bemerkte sie und er nickte bestätigend. Als der Yokai Manabu erblickte, erstarrte er kurz. Da wusste der Heiler, dass er für diesen Yokai nicht unbekannt war. “Manabu-sama... ihr seid hier?”, fragte Kota und Serena folgte dem Blick des Jägers. Auch sie erstarrte. “Nur auf der Durchreise... wie gewohnt”, erklärte er und neigte leicht den Kopf. Die Yokais verbeugen sich vor ihm und auch Serena tat es. Erst jetzt begriff sie, wer er war. Er... ist der Onkel des Taishos..., ratterte es in ihrem Kopf. Den Namen gab es nur einmal in den westlichen Ländereien. Als ihr bewusst wurde, wie sie sich verhalten hatte, schluckte sie und wurde peinlich berührt rot im Gesicht. Um sich abzulenken, packte sie ihre Sachen zusammen und verabschiedete sich von den Jägern. “Verdammt... du und deine vorlaute Klappe”, schimpfte sie sich selbst, nachdem sie ihre Hütte wieder betrat. Ihr war es wahrlich unangenehm, dass sie ihn so normal behandelt hatte, wie jeden anderen auch. “So schlimm war es nun auch nicht”, ertönte es hinter ihr und erschrocken blickte sie zu ihm. Manabu stand in der Tür und lächelte sie an. “I... ihr hättet mir... sagen sollen, wer Ihr seid...”, nuschelte sie und senkte ihren Blick. Nervös spielte sie mit ihren Fingern. Diese Geste war neu für den Inuyokai. Deshalb musste er leicht blinzeln, denn so hatte er sie zuvor nicht gesehen. Er wollte die Serena, die sie vorher war, also sollte sie nicht anders mit ihm umgehen. Weshalb er dichter an sie heran trat. “Serena war dein Name?”, fragte er und sie nickte. Dabei biss sie sich unsicher auf die Unterlippe. Sie wusste nicht, wie sie ihn einschätzen sollte. Er war ganz anders als sie sich ihn eigentlich vorgestellt hatte. Ihre Angst blieb jedoch, dass er sie für ihre Scherze bestrafen würde. “Ein schöner Name”, kam es sanft über seine Lippen. Verwirrt blickte sie auf und schluckte, da er dichter an ihr dran war. “D... danke...”, nuschelte sie. “Nun ganz offiziell... Ich bin Manabu, freut mich sehr dich kennen zu lernen, Serena”, sprach er freundlich und reichte ihr sogar die Hand. Verwundert blinzelte sie, ehe sie seine Hand nahm. “Ich... freut mich auch, euch kennen zu lernen”, entgegnete sie und schüttelte seine Hand. “Lass uns doch bitte beim Du bleiben... es war schön, mich mit dir frei und ungezwungen zu unterhalten”, kam es ehrlich von ihm, während er ihre Hand ebenfalls schüttelte und sie nickte. “Ich... versuche es...”, nuschelte sie und versank in seinem flüssigen Gold. Wobei für sie waren seine Augen eher bernsteinfarben. Wunderschön und funkelnd. Erfreut darüber lächelte er und erwiderte den Blick. “Bekomme ich noch einen Tee?”, fragte er. “Natürlich... setz dich”, entgegnete sie und setzte noch einmal den Kessel auf, um heißes Wasser zu machen. Beide sprachen noch viel über Heilpraktiken und all die Kräuter, die selten waren. Hin und wieder verfiel sie in das Förmliche zurück, doch kehrte schnell zum Persönlichen zurück. Diese Zeit war so schön, dass beide übersahen, dass es schon spät war. Erst als das Kesselfeuer zu schwach wurde und Serena neues Feuerholz holen wollte, erkannten sie die späte Stunde. “Oh... wir sollten schlafen... warte ich mache dir ein Schlafplatz fertig, wenn dir das nichts ausmacht hier zu übernachten”, entkam es ihren Lippen schneller als sie denken konnte. “Gerne... aber ich helfe dir”, lächelte er und gemeinsam machten sie seinen Schlafplatz fertig. “Hast du keine Angst mit einem fremden Mann deine Hütte zu teilen?”, fragte er sie und verwundert blickten blaue Augen ihn an. “Nein... wieso sollte ich?”, wollte sie wissen. Schien zu überlegen, warum er das gesagt hatte. Als plötzlich ihre Augen sich weiteten und sie rot um die Nase wurde, erkannte Manabu, dass sie begriffen hatte, worauf er hinaus wollte. Diese Reaktion war einfach nur zu niedlich. “Ich... ich vertraue dir... und denke nicht, dass du... solche Absichten hast”, nuschelte sie verlegen. Ihre Worte überraschten ihn. Kurz war er verwundert, doch wenn er daran dachte, wie sie mit den Dorfbewohnern umging, war ihm klar, dass sie nichts Böses in anderen sah. “Hmmm... stimmt wohl... im Moment ist mir nicht danach”, grinste er leicht. Er wollte wissen wie sie reagieren würde und es zeigte Erfolg, denn sie kam damit aus dem Konzept. Vermutlich hatte sie nicht damit gerechnet. Sie war einfach niedlich, aber irgendwie auch naiv, weshalb er sie mahnte, nicht jedem Mann so leichtfertig zu vertrauen. “Aber du bist nicht wie die anderen”, lächelte sie und reichte ihm fürsorglich eine Decke. “Nachts wird es kühler... auch ein Heiler sollte auf sich achten.” “Stimmt.” Ihre Worte erfreuten ihn einerseits, denn es zeigte ihm, dass sie ihn anders sah, als die anderen, doch andererseits wusste er nicht, wie er sie einschätzen sollte. Definitiv war sie besonders. Während sie langsam einschlief, blieb Manabu noch eine Weile wach. Er beobachtete sie und lächelte, als bei jedem Geräusch ihre Ohren zuckten. Diese erinnerten ihn an die von Inu Yasha, nur dass diese hier Spitzer zuliefen, wie bei einem richtigen Wolf. Warum war sie nicht bei ihrem Rudel?, wunderte er sich und lehnte sich schließlich zurück in den Futon. Auch wenn er wusste, dass er nicht viel schlafen würde, so wollte er sich wenigstens ausruhen. Die nächsten Tage blieb der Inuyokai bei der jungen Heilerin. Gemeinsam suchten sie nach Kräutern, Wurzeln und Beeren. Serena wollte eine neue Teemischung ausprobieren und fasziniert sah er ihr dabei zu. Sie war sehr talentiert und das bewunderte er. Eifrig machte sie ihre Arbeit und strahlte ihn schließlich voller Freude an. “Fertig”, rief sie euphorisch aus. Sie reichte ihm die Schale und er nahm diese entgegen. Dabei berührten sich ihre Finger und sein Biest knurrte in seinem Inneren. Verwundert darüber schluckte er und versuchte es zu ignorieren. Leicht beschnupperte er die Kräuter- und Beerenmischung und blickte überrascht in ihre blauen Augen. “Das ist... ungewöhnlich”, meinte er und sie lächelte ihn an. “Möchtest du probieren?” “Gerne... ich bin gespannt wie es schmeckt”, kam es ehrlich von ihm. Erfreut über seine Worte nickte sie und setzte neues Wasser auf. Summend bereitete sie die Schalen vor und genoss den Duft des Tees. Er war leicht süß angehaucht durch die Beeren und doch hatte er auch eine herbe Note durch die Kräuter. Genau richtig für ihren Gast. Mittlerweile hatte sie erkannt, dass er ab und zu auch was Süßes zu sich nahm. Nachdem er einen Schluck zu sich nahm, weiteten sich seine Augen vor Überraschung und er blickte zu ihr. “Genau die richtige Süße”, bemerkte er und sie freute sich über das indirekte Kompliment. Glücklich darüber nippte sie an dem Tee und genoss die Zeit mit dem Inuyokai. Es war fast so, als würde sie ihn schon ewig kennen. Doch leider nahte schon bald seine Abreise. Darüber war sie sehr betrübt, aber ließ sich nichts anmerken. Sie wollte ihm kein schlechtes Gewissen machen. “Ich komme bald wieder. Schließlich gibt es noch Heilmethoden, die du mir beibringen kannst”, lächelte er. “Du... bist hier jederzeit willkommen, Manabu”, bemerkte sie und erwiderte sein Lächeln. Seine Worte ließen ihr Herz schneller schlagen. Ich freue mich schon jetzt darauf. Doch das konnte sie nicht laut aussprechen, denn das würde wohl den falschen Eindruck hinterlassen. “Danke für deine Gastfreundschaft.” Mit diesen Worten reichte er ihr die Hand und verabschiedete sich. Auch von den Dorfbewohnern nahm er Abschied und folgte dem Weg hinaus aus dem Dorf. Serena sah ihm noch nach, bis sie keine weißen Haare, die alle samt klein geflochten waren, sehen konnte. Ein leises Winseln verließ ihre Lippen, denn nun war sie wieder alleine in ihrer Hütte. Eigentlich machte ihr die Einsamkeit nichts aus, doch sie hatte sich an diesen Hund einfach gewöhnt. Er war so anders im Vergleich zu all den anderen Männern. Er hatte sie wie eine Frau behandelt und nicht nur wie eine Heilerin. Auch wenn sie viel über die Heilkunst sprachen, so hatte er sich auch für sie als Person interessiert. Ob er wieder kommen würde oder nicht, konnte sie nicht sagen. Doch hatte sie die Hoffnung ihn eines Tages wieder zu sehen. Der Gedanke an ihn, ließ sie lächeln. Jedoch wurde sie trauriger, als ihr wirklich bewusst wurde, dass er weg war. Seufzend versuchte sie die Tage so gut sie konnte zu überstehen, indem sie sich ablenkte. Die Tage und Wochen verstrichen. Serena kehrte zu ihrem Alltag zurück und kümmerte sich um die Krankheiten und Wunden der Dorfbewohner. Vormittags sammelte sie Kräuter, mittags kochte sie etwas und am Abend hing sie einige Kräuter auf, um diese zu trocknen. Solange sie beschäftigt war, kam sie nicht zum Grübeln. Doch in den Nächten hatte sie zu viel Zeit dafür. Sie überlegte, ob es Manabu gut ginge, wo er nun war, ob er auch an sie denken musste. Schwer seufzend stand sie auf und machte sich einen Tee. “Es bringt nichts darüber nach zu denken”, schimpfte sie sich selbst und hoffte das heiße Getränk würde sie etwas beruhigen. Nachdenklich rührte sie in ihrer Schale und nahm einen Schluck zu sich. Sie verstand sich selbst nicht mehr, begriff einfach nicht, warum sie ihn so sehr vermisste. Es war ihr unbegreiflich gewesen. Zum ersten Mal verspürte sie tiefe Sehnsucht in sich. Sie seufzte, als ihr das klar wurde und setzte sich ans Feuer. Die sanften Flammen beruhigten sie ein wenig und der Tee wärmte sie von innen. Kapitel 2: Unerklärliche Anziehungskraft ---------------------------------------- Manabu selbst war bereits auf dem Weg zu dem kleinen Dorf. Warum ihn seine Beine wieder dorthin führten, konnte er sich nicht erklären. Doch freute er sich darauf ihr wieder zu begegnen. Sie faszinierte ihn und diese Neugier, die ihn antrieb, war zum Greifen nah. Es war bereits mitten in der Nacht, als er in der Ferne das Dorf erblickte. Kurz hielt er inne und überlegte, ob er bis zum Morgengrauen warten sollte. Jedoch wollte er nicht noch mehr Zeit vergeuden, weshalb er direkt zu der Hütte der Heilerin ging. Schwach erkannte er den Feuerschein und runzelte die Stirn. Wieso ist sie noch wach?, wunderte er sich und ohne es zu bemerken beschleunigte er seine Schritte. Eilig hatte er die Hütte erreicht und klopfte an dieser an. Überrascht blinzelte Serena und schnupperte in der Luft. Als sein Geruch in ihre Nase stieg, sprang sie auf und stolperte zur Tür. Schnell öffnete sie diese und erblickte seine goldenen Augen. “Manabu”, flüsterte sie und schenkte ihm ein Lächeln, welches ihn nahe zu umhaute. “Verzeih die Störung”, begann er, doch sie schüttelte den Kopf, trat beiseite und ließ ihn hinein. “Du störst nicht... ich habe noch Tee getrunken”, erklärte sie und sog tief seinen Duft ein, als er an ihr vorbei ging. Sehr hatte sie ihn vermisst. “Zu solch später Stunde?”, fragte er und sie nickte verlegen, denn er blickte sie wieder an. Sie trug nur ein leichtes Schlafhemd. Unwillkürlich musterte er sie genauer. Unter der Kleidung konnte er ihre weiblichen Rundungen erkennen und da es nicht ganz geschlossen war, schimmerte da so etwas wie ein Mal. Er überlegte, ob sie so etwas wie ein Yokaimal hatte. Das würde es zu mindestens erklären. Automatisch sog er tief die Luft ein, doch das stellte sich als Fehler heraus. Ihr Geruch betörte ihn und das verwirrte den älteren Yokai. Was geht hier vor sich?, fragte er sich und versuchte die Wirkung des Duftes zu ignorieren. Dabei hoffte er, sie würde das nicht merken. “Nun... ich konnte nicht schlafen, also habe ich Beruhigungstee gemacht”, erklärte sie ruhig und ging zum Teekessel. “Möchtest du einen?” Sie lächelte ihn an und er war nicht fähig etwas zu sagen. Schluckend nickte er einfach als Zustimmung. Während sie ihm einen frischen Tee zubereitete, setzte er sich ans Feuer. Noch immer irritierte es ihn, dass er eine solche Wirkung spürte, nur wegen ihrem Geruch. Grübelnd sah er zum Feuer und ordnete seine Gedanken. Als eine Schale vor ihm erschien, blickte er auf direkt in ihre blauen Iriden. Bei der Übergabe berührten sich ihre Finger und leicht erschaudern beide. Doch mehr Beachtung schenkten sie dem Ganzen nicht. Serena setzte sich neben ihn und schweigend tranken sie den Tee. Es beruhigte sie sehr, ihn bei sich zu wissen. Unbewusst kippte sie leicht zur Seite, so dass sie an seiner Schulter gelehnt war und so langsam in den Schlaf glitt. Kurz genoss er diese Nähe, ehe er seinen Blick vom Feuer nahm und zu ihr blickte. “Se...”, begann er, doch verstummte, da er erkannte, dass sie bereits schlief. “Dummerchen”, nuschelte er und hauchte ihr einen Kuss auf den Haaransatz. Ihrer ruhigen Atmung lauschte er mehrere Augenblicke, ehe er sich vorsichtig bewegte, um sie sanft hinzulegen. Ihre Ohren zuckten leicht und er konnte nicht anders, als sich zu ihr zu legen. Den Drang, ihre Nähe für diese Nacht aus zu kosten, konnte er nicht widerstehen. Fast automatisch schmiegte sich Serena an ihn. Mit großen Augen sah er auf sie hinab und lächelte etwas vor sich hin. Sie war wirklich einzigartig. Ihm war egal, wieso sie sich an ihn gekuschelt hatte, er genoss einfach ihre Wärme. Dabei lauschte er ihrem Herzrhythmus und ihr Duft kitzelte seine Nase und brachte ihn zum Schmunzeln. Verführerisch köstlich., geisterte es in seinem Kopf. Er konnte nicht sagen, wann er eingeschlafen war, doch als er die Augen aufschlug, war es hell gewesen. Automatisch richtete er sich auf und sah sich um. Tatsächlich war er in ihrer Hütte. Sein Blick wanderte nun direkt neben sich, doch der Platz war leer. “Schade”, hauchte er fast schon sehnsüchtig, aber er schüttelte den Gedanken ab. Bevor Manabu aufstand, streckte er sich und hörte seine Knochen knacken. Als ob... sie einen alten Yokai wollen würde., kam es ihm in den Sinn. Da er sie nicht erblickte, trat er aus der Hütte hinaus. Wegen der hellen Sonne musste er jedoch mehrmals blinzeln, ehe er etwas erkennen konnte. Sie war nicht zu sehen, weshalb er versuchte ihrer Duftspur zu folgen. Als er ihren Geruch herausgefiltert hatte, blickte er in die Richtung, in der sie sich aufhielt. Sofort ging er dorthin, spitzte dabei seine Ohren und hörte Kinder lachen, sowie ihre Stimme. Lächelnd bewegte er sich auf das Geschehen zu. Serena schien mit den Kindern fangen zu spielen und lachte immer wieder auf. Man merkte, dass sie selbst noch sehr jung war. Er hatte sie nicht nach ihrem Alter gefragt und wollte es irgendwie auch nicht. Obwohl es ihn durchaus neugierig macht. “Manabu-sama”, wurde er von einem der Jungen entdeckt. Dieser rannte zu ihm und er legte seine Hand auf seinen Kopf. Es war ein kleiner Hanyou. Doch welche Art von Yokai in seinem Blut war, konnte der Heiler nicht gleich zuordnen. Sogleich grüßte er die Kinder und Serena lächelte ihn an. Er war auch bei den Kleinen sehr beliebt und das machte sie irgendwie glücklich. Sie stellte sich ihn mit seinem eigenen Kind vor. Erst freute sie sich darüber, doch plötzlich durchfuhr sie ein Stich im Herzen. Hör auf zu träumen!, mahnte sie sich selbst. Unweigerlich erinnerte sie sich stattdessen an den Morgen, als sie erwachte. Sie fand sich in seinen Armen wieder. Für einen Augenblick dachte sie, sie würde noch träumen, doch seine Wärme und seine Atmung zeigten ihr das Gegenteil. Schluckend blickte sie zu ihm auf, betrachtete sein schlafendes Gesicht, ehe sie sich besann und aus seinen Armen langsam glitt. Scheinbar waren sie am Vortag eingeschlafen. Sie wollte ihn nicht wecken, weshalb sie sich schnell angezogen hatte. Noch einmal blickte sie zu dem schlafenden Mann und bemerkte, wie ihre Wangen glühten. Auch jetzt noch stieg ihr bei dem Gedanken die Röte ins Gesicht. Es war ihr mehr als peinlich gewesen. Das würde sicher den falschen Eindruck bei ihm hinterlassen, wobei sie darüber nachdachte, ob es denn wirklich falsch wäre seine Nähe zu suchen. Sie konnte es nicht abstreiten, dass sie von ihm angezogen wurde. Er hatte etwas an sich, weshalb sie einfach nur bei ihm sein wollte und sich mehr erhoffen würde. Doch bevor ihre Gedanken noch weiter ausschweifen konnte, verließ sie rasch die Hütte und suchte Abkühlung am Bach. Als die Kinder sie entdeckten und sie gleich fragten, ob sie zusammen spielen wollten, konnte sie nicht anders als zuzusagen. Nun zu sehen, wie der Inuyokai mit den Kindern tollte, erfüllte ihr Herz mit Liebe und Wärme. Dieser Mann war wirklich einzigartig. Bestimmt wäre er ein sehr guter Vater oder war er das schon? Erneut spürte sie diesen Stich. Schnell wandte sie ihren Blick ab und lenkte sich ab. Sie wollte sich nicht ausmalen, dass er womöglich eine Frau und Kinder hatte. Manabu selbst war erstaunt wie sehr es ihm gefiel mit den Kleinen zu spielen und zu lachen. Noch nie wollte er eine eigene Familie haben. Ihm reichten seine Neffen vollkommen aus, doch jetzt war etwas anders. Serena schien in ihm eine neue Seite zu wecken, die er noch nicht von sich kannte. Fast wie ein Jungbrunnen., dachte er und fühlte sich wahrlich wie damals, als er gerade mal 200 Jahre alt war. Erst als die Kinder von ihren Eltern gerufen wurden, verabschiedeten sie sich von den Heilern und beide winkten ihnen nach. “Sie sind sehr lebhaft”, bemerkte Manabu und Serena nickte. “Das stimmt. Willkommen zurück”, lächelte sie ihn an und er schmunzelte leicht. Leise lachte sie, als sie seine Grübchen entdeckte. “Ich habe gestern ganz vergessen, dich angemessen zu begrüßen.” Nun musste auch er lachen. Sie war wirklich einzigartig. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Hütte. Dort aßen sie etwas und beschlossen in den Wald zu gehen. Da Manabu noch ein paar Kräuter brauchte, denn er wollte ins Schloss seiner Neffen. Sie würden sicher wieder welche brauchen. Dabei unterhielten sie sich und scherzten wie das erste Mal miteinander. Es fühlte sich an, als wären sie schon ewig zusammen und es war schön die Nähe des Anderen zu spüren. Immer wieder erwischte sich Serena dabei, wie sie darüber nachdachte, wie es wohl an seiner Seite wäre. Jedoch verscheuchte sie den Gedanken sofort wieder. Diese waren mehr als unangebracht. Einige Tage blieb der Inuyokai ihr Gast. Sie diskutierten über die Heilmethoden und lernten voneinander sehr viel. Niemals hätte Manabu gedacht, dass es jemanden geben würde, der selbst ihm noch etwas beibringen könnte. Doch leider nahte schon bald wieder seine Abreise. Zu gern hätte Serena ihn gebeten, dass er noch etwas bleiben sollte, aber das würde sie sich nicht trauen. “Bis bald”, hauchte sie stattdessen. Seine Augen wurden leicht groß und sie wurde verlegen. “Es gibt bestimmt noch etwas zu lernen”, führte sie aus und hoffte, er würde nicht bemerken, dass sie das nur als Ausrede benutzte. Zum Glück war dem so und Manabu zog weiter. In Richtung des Schlosses des Westens. Sehnsüchtig seufzte Serena und konnte nicht anders als kurz zu winseln. Zu kurz war er bei ihr und wer wusste schon, wann er wieder zurück kommen würde. Vor allem, ob er wieder sie besuchen würde. Um sich abzulenken, kümmerte sie sich wieder darum, ihren Bestand aufzustocken. Die Tage und Wochen verstrichen und mit jedem Tag wuchs in ihr die Sehnsucht. Wie konnte es nur so weit kommen? Hat wohl Kota Recht und ich habe mich verliebt?, wunderte sie sich. Sie hatte mal zu laut geseufzt und der Tigeryokai wollte wissen, was sie beschäftigte. Seit er im Dorf war, war er immer ein guter Zuhörer und Ratgeber, weshalb sie ihm erzählt hatte, sie würde Manabu vermissen und am liebsten wäre sie bei ihm. Da hatte der Yokai nur gelacht und gebrabbelt, wie schön es doch sei verliebt zu sein. Sie selbst war sich nicht dessen bewusst und stritt es ab. Doch jetzt, knapp eine Woche nach dem Gespräch, fiel ihr auf, dass er womöglich Recht haben könnte. Allein der Gedanke an den Inuyokai ließ ihr Herz schneller schlagen und trieb ihr die Hitze in alle Körperregionen. Die Wirkung, die er auf sie hatte, konnte sie nicht abstreiten. Die Sehnsucht und der Wunsch nach einer Berührung von ihm stiegen immer mehr an. Soweit, dass sie am späten Abend sich auf den Weg zu der Grotte machte, um sie zu waschen und abzukühlen. Es wäre schön, wenn er genauso fühlen könnte... es würde mir ausreichen nur einmal ihn zu spüren., dachte sie sehnsüchtig und ließ sich vom Wasser umspielen. Einige Zeit zuvor führte Manabus Weg ihn wieder in das kleine Dorf. Er musste über sich selbst lachen, dass er nun zum dritten Mal dorthin ging. Noch nie hatte er ein Dorf so oft besucht wie dieses. Den Grund dafür, lieferten ihm unbewusst seine Schülerinnen Amaya und Miyu. Als er an Serena dachte, wurde ihm ganz warm. Die Beiden fragten ihn, ob er denn krank sei, weil er rote Wangen hatte. Fast hätte er sich an seinem Tee verschluckt, den er dabei trank. Verneinte sofort und schob die Wärme auf die heiße Flüssigkeit, doch das brachte ihn zum Grübeln. Empfand er wirklich etwas für die Wolfshanyou oder war es einfach nur Neugier, die ihn antrieb. Genau das wollte er nun herausfinden. Ohne zu zögern suchte er ihre Hütte zuerst auf. Er klopfte und trat ein, da länger keine Reaktion kam. Diese war jedoch leer. “Hn”, entkam es ihm und er trat wieder hinaus. In der Luft schnupperte er und suchte nach ihrem unverkennbaren Duft nach Lavendel und Zitrone. Als er diesen fand, machte er sich auf die Suche nach ihr. Kaum hatte er sich ein wenig von der Hütte entfernt, schon erstarrte er. Serena kam ihm bereits entgegen. Sie hatte nasse Haare und hielt ein Bündel vor sich. Wahrscheinlich ihre Kleidung. Unweigerlich schluckte er und konnte nicht anders als sie zu mustern. Die Hanyou hatte den Geruch bemerkt und blieb kurz stehen, ehe sie schnell ihre Sachen packte und zu ihrer Hütte ging. Als Manabu tatsächlich vor ihr stand, lächelte sie glücklich und sanft. Schnell überbrückte sie den Abstand und begrüßte ihn mit einer Umarmung. Wieso sie das tat, wusste sie nicht, aber sie wollte seine Nähe, so viel stand fest. “Willkommen zurück”, hauchte sie. Etwas überrumpelt stand er nur da, doch dann legte er seine Arme um sie und schloss kurz die Augen. “Danke”, flüsterte er und sog tief ihren Duft auf. Genau das hatte er vermisst. Sie so nah bei sich zu haben und sie zu riechen. Nachdem sie sich von einander gelöst hatten, ging Serena voraus und er folgte ihr. Dabei entging ihm nicht, dass sie wieder nur das leichte Schlafhemd trug. Dies ließ ihn leise knurren und er war nur erleichtert, dass sie das nicht mitbekam. Anscheinend fand sein inneres Biest die Hanyou genauso interessant wie er. In der Hütte machte sie Tee und sie setzten sich ans Feuer, wie schon beim letzten Treffen. Nur diesmal lagen seine goldenen Iriden auf ihr. Sie saß neben ihm, ihr Hemd war nicht komplett geschlossen und die Haare noch immer nass. Scheinbar hatte sie ein Bad genommen und ihr eigener verführerische Geruch war nun umso stärker. Als sich ein Wassertropfen löste und über ihr Mal hinabschlängelte, wurde er für den Moment eifersüchtig auf diesen, denn er wollte das auch. “Serena... hast du da ein Yokaimal?”, fragte er schließlich und überrascht blickte sie auf. Blinzelte ihn fast schon unschuldig an. Nickte kurz und legte die Seite ein wenig mehr frei. “Es beginnt hinter dem Ohr”, begann sie und drehte sich so zu ihm, dass er es sehen konnte. “Verläuft weiter über die Schulter und hinab zur Brust.” Die Haare legte sie auf die andere Seite. Warum sie ihm das so leichtfertig zeigte, war ihr nicht klar. Doch ihr Herzschlag wurde schneller, als sie aufsah und bemerkte, dass seine Augen dem Verlauf folgten. “Wunderschön und... einzigartig”, flüsterte er und ihre Ohren zuckten. Dank dieser verstand sie seine Worte und lächelte mit roten Wangen ihn an. Diese begannen zu glühen, nachdem er seinen Blick auf ihr Gesicht wieder richtete. Er betrachtete ihre Augen, ihre Wangen und ihre Lippen. Der Drang, sie zu schmecken, war plötzlich erwacht und er war gewillt diesem nachzugeben. Deshalb beugte er sich leicht hinab, legte sanft eine Hand auf ihre Wange und kam näher. Serena hielt unbewusst die Luft an und ließ es geschehen. Diese Geste war wunderschön und sie wollte mehr, traute sich aber nicht. Als sein Gesicht nur noch wenige Zentimeter von ihrem entfernt war, schloss sie die Augen und spürte seine Lippen auf ihren. Federleicht berührte er ihre weichen Lippen mit seinen etwas raueren. Rechnete jeden Moment damit, dass sie ihn zurück stoßen würde und ihn aus der Hütte warf. Jedoch geschah dies nicht. Unschuldig küssten sie sich und kurz löste er den Kontakt, um in ihren Augen zu lesen. “Nabu”, hauchte sie und küsste nun ihn von sich aus. Ihre Worte vernahm er nur noch schleierhaft, denn die erneute Berührung benebelte ihn. Dass sie ihn nun von sich aus küsste, war atemberaubend. Ein leises erregtes Knurren verließ seine Kehle und sie wimmerte als Reaktion darauf. Das genügte ihm, weshalb er den Kuss intensivierte und sanft über ihre Lippen leckte. Ohne zu zögern öffnete sie diese und hieß seine Zunge mit einem sanften Stöhnen willkommen. Dabei rückte er dichter an sie heran und sie schlang ihre Arme um seinen Nacken. Schnell wurde aus einem süßen Kuss, ein wilder Zungentanz entstanden und nur schwer atmend lösten sie sich voneinander. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, ihre Augen verschleiert vor Lust und ihr Duft betörte ihn noch mehr. “Rena”, kam es rau von ihm und sie hielt den Augenkontakt. Unschuldig und rein blickte sie ihn an und er schluckte. “Ich... Wir... sollten nicht...” “Und wenn ich es will?”, entgegnete sie und erneut schluckte er. Seine Begierde sie zu fühlen, zu schmecken und zum Schreien zu bringen wuchs ins Unermessliche. “Dann werde ich mich nicht mehr stoppen können.” “Wenn das so ist... dann halte dich nicht zurück”, hauchte sie und küsste ihn erneut. Doch diesmal wilder und fordernder. Diese Frau war unglaublich. All seine Bedenken warf er über Bord und erwiderte ihren Kuss sofort mit der gleichen Intensität. Seine Hände wanderten an ihrem Körper entlang und er spürte ihr erschaudern. Ein leichtes Grinsen lag auf seinen Lippen, nachdem er sich von ihr gelöst hatte und ohne lange zu überlegen zog er ihr das Hemd einfach aus. Dass sie darunter nichts weiter trug überraschte ihn sehr, doch ließ ihn erregt auf knurren. Diesmal lauter und animalischer. “Hast du mit mir gerechnet?”, fragte er neckend und sie lief rot an. “Ich... hatte gehofft, du würdest zu mir kommen”, hauchte sie und unterdrückte den Drang sich zu bedecken. Sie war nicht die schönste, das wusste sie, hatte deutlich mehr auf den Hüften und wusste, dass dies bisher allen Männern missfiel. Jedoch nicht ihm. “Wunderschön... saftig”, knurrte er und leckte sich über seine Lippen. Überrascht hatte sie aufgesehen und erschauderte erneut, als sie seine Augen erblickten. Es waren die eines Jägers, er gerade seine Beute anstarrte. Sie schluckte und rutschte unbewusst etwas nach hinten. So präsentierte sie ihm mehr von ihrem Körper. Erneut knurrte er, hatte sie bereits von Kopf bis Fuß mit seinen Augen erkundet und wollte genau das nun auch fühlen, erleben und vor allem schmecken. Rasch beugte er sich über sie und küsste überraschenderweise ihren Hals, genau neben ihrem Malverlauf. Sie keuchte auf und lehnte sich völlig zurück. Dieses Mal zog ihn magisch an und nun konnte er diesem auch folgen. Mit seiner Zunge verfolgte er den Pfad tiefer und knurrte dabei laut, denn es war wie ein Wegweiser zu ihrer linken Brust. Genüsslich leckte er sich dorthin und nahm ihren Nippel in den Mund. Stöhnend drückte sie ihren Rücken durch und damit ihre Brust ihm entgegen. “Mmmmh, Nabu”, keuchte sie und genoss es sichtlich so von ihm berührt zu werden. Ein Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab, bevor er stärker begann zu saugen. Ein leiser Schrei der Lust verließ ihre Lippen und sie krallte sich unbewusst an seinem Haori fest. Lustverschleiert blickte sie zu ihm und atmete schneller. Sie wollte ihn, jetzt und hier. Deshalb nestelte sie an seiner Kleidung. Mit einem Plopp ließ er ihre Brust frei. Gleich richtete er sich auf und überließ ihr das Ruder, ihn auszuziehen. Ungeduldig zerrte sie an seinen Haori und schluckte, als sie ihn endlich davon befreit hatte. Er war muskulöser gebaut, als sie dachte. “Wow”, hauchte sie und glitt über seine Brust hinab zu seinem Bauch. Damit auch zu seiner Hakama. Während sie das tat, hatte er sie beobachtet und lächelte, als sie ihn bewundernd an sah. Sein Biest knurrte animalisch, als sie ihn schon von seiner Hose befreit hatte. Kaum hatte sie seine Männlichkeit entdeckt, schon leckte sie sich die Lippen. Er war größer und definitiv wusste er wie er damit umgehen konnte. Das bewies er ihr sofort, nachdem er vollends alles von sich gestreift hatte, beugte sich wieder über sie, nahm ihre Lippen gefangen und nur zu gern öffnete sie die Beine für ihn. Ihre Mitte pochte bereits und sie wollte ihn endlich tief in sich spüren. Es überraschte ihn nicht, dass sie so handelte, denn auch er wollte sie. Sofort brachte er sich in Position und nahm sie mit nur einem einzigen Stoß gefangen. “Aaaah... mmmh”, stöhnte sie auf und schlang wieder ihre Arme um seinen Nacken. Er wusste, dass sie keine Jungfrau mehr war. Das hatte er schon damals an ihr gerochen, doch verwunderte es ihn, dass sie alleine war. Weitere Gedanken konnte er sich nicht mehr machen, denn sie drängte sich mit ihrem Becken dichter an seinen. “Nabu... bitte nimm mich”, stöhnte sie und blickte zu ihm. “So ungeduldig?”, neckte er sie. “Du doch auch”, grinste sie zurück und knurrte leicht spielerisch auf. Dieses erwiderte er und begann damit sie zu der Seinen zu machen. Stöhnen und Keuchen erfüllte die Hütte. Beide neckten sich immer wieder mit zarten Küssen, aber auch Bissen. Mit harten und unaufhörlichen Stößen nahm er sie gefangen, steigerte ihre und auch seine Lust ins unermessliche. “Rena”, stöhnte er an ihrem Ohr und ließ sie dadurch unter ihm erschaudern. Sie öffnete ihre Beine noch mehr für ihn und dadurch stieß er tiefer in sie vor. Ihr lautes Stöhnen entfachte seine Gier nach mehr und sein Biest knurrte lauter. Sie war einzigartig und ließ in ihm eine Flamme entstehen, die seine geheimen Gelüste nur noch mehr hervorhob. Er wollte sie und das zeigte er ihr. Immer mehr brachte er sie zum Schreien und der Höhepunkt übermannte sie, noch bevor sie begriff, dass es so weit war. Zu lange war es her, dass sie sich einem Mann hingab. Jedoch war es damals nicht so gut gewesen wie jetzt. Manabu war eindeutig anders und genau deshalb wollte sie ihn umso mehr. “Mehr... ich will alles”, entkam es ihr und er grinste breit. Sofort nahm er sie gefangen und bescherte ihr weitere Orgasmen. Doch auch er kam tief in ihr und knurrte an ihrem Ohr, ehe er seine Lippen genau auf ihr Mal sinken ließ. Stöhnend drückte sie ihn an sich. Es war einfach perfekt, unbeschreiblich und sie ließ sich bei ihm fallen. Nach einer Weile lehnte sie sich mehr zurück. Beide atmeten schwerer und blieben noch einige Zeit miteinander verbunden. Erst danach glitt er aus ihr hinaus und legte sich neben sie. “Danke”, hauchte sie und schmiegte sich enger an ihn heran. Für sie war es klar, dass sie nur noch ihn wollte. Egal wie, sie würde an seiner Seite sein und diese Zeit genießen. Mit diesem Gedanken schlummerte sie ein und auch er glitt in einen wunderschönen Traum, den er jedoch in die Tat umsetzten würde. Kapitel 3: Liebe entsteht ------------------------- Der Morgen nahte früher als es ihnen lieb war. Benommen erwachte Serena und rieb sich müde über die Augen. Gähnend kuschelte sie sich an seine Brust und nahm seinen männlichen Geruch tief in sich auf. Er war tatsächlich noch da und das freute sie sehr. Jedoch schlüpfte sie aus seinen Armen und richtete sich auf. Manabu schlug ebenfalls die Augen auf und blinzelte leicht. Serenas Herzschlag erhöhte sich automatisch. Sie wusste nicht, ob er ihre gemeinsame Nacht bereute. Ruhig lagen ihre blauen Iriden auf ihm. Sie traute sich nicht etwas zu sagen, schluckte leicht, als seine goldenen sie fixierten. “Serena”, flüsterte er und sie nickte leicht. Sein Blick wanderte an ihr herab und er schluckte. Begriff erst jetzt, dass er sie einfach genommen hatte, wie eine gewöhnliche Frau. “Schon gut”, lächelte sie sanft und legte ihre Hand an seine Wange. “Ich wollte es auch, genau wie du.” Liebevoll streichelte sie diese und er schmiegte sich an ihre Hand. “Du... wolltest es? Warum?”, wollte er wissen und behielt sie im Auge. “Weil du anders bist... du wusstest, dass ich nicht unberührt war und doch hast du meine Nähe gesucht. Ich weiß zwar nicht, was du genau fühlst, aber ich genieße deine Anwesenheit... und unsere Nacht war... unbeschreiblich.” Zum Ende hin hauchte sie ihre Worte nur noch. Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. Was sie ansprach gefiel ihm sehr. “Das war es... also warst du nie abgeneigt mit mir das Lager zu teilen?”, fragte er und sie lächelte ihn an. “Nie! Ich fand dich schon damals... sehr anziehend”, bestätigte sie ihm. “Dein Körper und dein Charakter sind einmalig... ich habe nichts dagegen es noch einmal mit dir zu tun.” “Mmmmh, ein Angebot?”, neckte er und blickte ihr tief in die Augen. Sie nickte und überbrückte die Distanz, um seine Lippen mit ihren zu bedecken. Sie wollte ihn und konnte nicht genug von ihm bekommen. “Wenn du es auch willst... jederzeit”, hauchte sie dicht an seinen Lippen. Sie wusste zu gut, dass sie mit Sicherheit nicht der Traum der Männer war, doch es selbst aussprechen wollte sie nicht. Mit ihren Worten ließ sie ihm die Option und innerlich hatte sie sich bereits darauf eingestellt ihn nicht mehr wieder zu sehen. Denn genau das passierte ihr mit dem Letzten, mit dem sie das Bett geteilt hatte. Für eine Nacht war sie gut genug, jedoch für mehr, scheinbar nicht. Kurz runzelte Manabu die Stirn, denn in ihren Augen war etwas, dass er noch nicht gesehen hatte. Sie glänzten mehr als sonst. Sind das... Tränen? Aber warum?, fragte er sich selbst. Serena hatte nicht bemerkt, dass ihre Augen tatsächlich begannen zu tränen. Zu sehr schmerzte sie die damalige Ablenkung. “Rena... nicht weinen... oder war ich so schlecht?”, versuchte er die Situation zu retten. Sie blinzelte und berührte ihre Wange. Diese war tatsächlich feucht. “Ich... nein... es war... wunderschön... verzeih... ich... ich...”, doch sie brach ab. Wusste nicht, wie sie ihm sagen sollte, warum sie ausgerechnet jetzt daran denken musste. Manabu jedoch bemerkte ihre Unsicherheit, deshalb zog er sie auf seinen Schoß und drückte sie ganz nah an seine Brust. “Was beunruhigt dich?”, fragte er, doch sie war zu überrascht von seiner Geste. Vor allem davon wie leicht er sie anhob und an sich drückte. Da sie nicht antwortete, hob er ihr Kinn an und blickte in ihre Augen. “Sag es mir.” Erneut blinzelte sie und schluckte. “Alles... gut...”, hauchte sie und streichelte leicht seine Brust. Da er sie immer noch so eindringlich ansah, versuchte sie es ihm zu erklären: “Es ist nur... dass mich die meisten Männer meiden...” Doch den Grund brachte sie nicht über ihre Lippen. Hatte Angst es auszusprechen. “Gut so...”, entgegnete er und ihre Augen weiteten sich. “Denn du gehörst einzig und allein mir”, funkelte er sie an und bevor sie etwas darauf erwidern konnte, hatte er seine Lippen auf ihre gepresst. Dominant und fordernd nahm er sie gefangen, drang direkt mit der Zunge in ihren Mund ein. “Mmmh”, stöhnte sie in den Kuss hinein und erwiderte diesen, ohne dass sie seine Dominanz in Frage stellte. Zufrieden über ihre Reaktion ließ er ihr Kinn wieder los und wanderte mit seinen Händen über ihren Körper. Als er ihre Brust umgriff und in ihre Nippel kniff, stöhnte sie auf und löste den Kuss. “Nabu”, hauchte sie und blickte ihn an. Er grinste leicht und küsste ihre Wange, ihren Hals, nur um ihr etwas ins Ohr zu flüstern. “Ich will nur dich... und kein anderer Mann wird dich bekommen”, knurrte er tief auf und biss in ihren Hals. Der Biss war nicht stark und doch erschauderte sie in seinen Armen. Er neckte sie weiter und entfachte erneut das Feuer der Leidenschaft. Serena setzte sich besser auf, sodass sie nun breitbeinig auf seinem Schoß saß. “Verstanden... ich gehöre nur dir”, kam es unterwürfig von ihr und sie legte den Kopf schief, damit er besser ran konnte. Doch zur gleichen Zeit griff sie zwischen sich und ihm, um seine bereite Erektion zu umfassen und diese in sich aufzunehmen. Knurrend löste er den Biss und richtete sich auf. “Das höre ich gerne, Rena”, brummte er und schnappte sich ihre Lippen, um an diesen zu saugen. Sie war perfekt für ihn und das würde er ihr auch zeigen. Nach einem heißen Ritt, lösten sie sich voneinander. Es war noch unglaublicher als das Mal zuvor. Serena war glücklich über seine Worte und würde die Zeit mit ihm in vollen Zügen auskosten. Als sie aufstehen wollte, zog er sie zurück zu sich und neckte ihren Hals. “Nabu... ich habe noch Patienten heute”, kicherte sie. Brummend ließ er sie los. “Na gut... aber danach bist du wieder mein!”, funkelte er sie an und sie japste nach Luft. Knallrot nickte sie, erhob sich und zog ihre Kleidung an. Er folgte ihrem Beispiel und half ihr sogar dabei, sich um die Verwundeten und Kranken zu kümmern. Dass die Yokais und Hanyous sie musterten, ignorierte sie gekonnte. Sie stand dazu, dass sie durch und durch Manabus Geruch an sich trug. Sie lächelte Kota sanft an und dieser grinste ein wenig. Doch keiner sagte etwas, schließlich war das ihre eigene Entscheidung, mit wem sie das Lager teilen würde. Der Heiler blieb einige Tage bei Serena und sie hatten sehr viel Spaß und Intimitäten miteinander. Nie hätte er gedacht, dass sie ihn so sehr wollte wie er sie. Doch leider nahte schon bald wieder der Abschied. “Ich beeile mich”, versprach er ihr und küsste ihre Schläfe. Leise wimmerte sie und nickte. “Pass auf dich auf”, bat sie ihn und er lächelte. Damit küssten sie sich innig und sie erwiderte sein Lächeln. Auch wenn es ihm schwer fiel, so musste er weiter ziehen, doch eines stand fest: So schnell er konnte würde er zurück zu ihr kehren, denn sie hatte in ihm einen längst vergessenen Wunsch wieder erweckt. Die Interwalle zwischen seinen Besuchen bei Serena wurden von Mal zu Mal kürzer. Es erfreute sie sehr, dass er so oft zu ihr kam und sie sowohl intime Momente hatten, als auch einfach nur mit einander sprachen. Er war wahrlich einzigartig und für sie perfekt gewesen. Jedoch gab es ein Problem, welches immer zwischen ihnen stehen würde. Denn als Hanyou wurde sie einmal im Monat zu einem Menschen. Einer der Gründe, warum es weniger von den Mischlingen gab. Diese eine Nacht war meist eine Qual. Für die junge Wolfshanyou war sie mittlerweile nicht allzu schlimm. Doch nun müsste sie Manabu davon eines Tages berichtet, aber sie wusste nicht wie. Ihr war zwar bekannt, dass sein jüngerer Neffe ebenso ein Hanyou war, trotzdem war es abhängig vom Yokaiblut, welches in einem floss. Zudem war sie eine Frau, was zusätzlich zu Problemen führte. Nur einer im Dorf wusste, wann diese besondere Nacht bei Serena anstand. Kota hatte sie sich früh anvertraut und er passte seitdem auf sie auf. Eine dieser Nächte stand ihr nun bevor. Seufzend hatte sie sich vor Sonnenuntergang bereits in ihre Hütte zurückgezogen. Ihr Vater mahnte sie, diese Schwäche nicht jedem zu verraten, denn viele würden das ausnutzen. Daran hielt sie sich auch. Bis die Sonne unterging, machte sie sich etwas Tee und setzte sich ans Feuer. Als die letzten Sonnenstrahlen verschwanden, verschwanden ihre Tierohren und normale menschliche waren zu erkennen. Ihre Augenfarbe wurde eine Nuance dunkler und ihr Mal verschwand komplett. Seufzend nippte sie an ihrer Schale und erkannte das schwache Licht des Mondes. Eigentlich war der Vollmond wunderschön, doch nie konnte sie ihn wie die anderen bewundern. Für sie war er ihr Schwachpunkt. Sie verlor ihre Sinne und war komplett schutzlos. Anfangs hatte sie immer Angst, doch seit Kota hier war und sie mit ihm ihr Geheimnis geteilt hatte, fühlte sie sich sicher. Nachdenklich blickte sie in das Feuer und hoffte, wie die Vollmondnächte zuvor, dass Manabu nicht zu ihr kommen würde. Das klang so absurd, dass sie unter anderen Umständen darüber gelacht hätte. Aber jetzt war ihr wirklich nicht danach zu mute. Sie wünschte seine Nähe und Wärme und genau jetzt hatte sie auch Angst davor. “Ob... er mich so auch akzeptieren kann?”, wisperte sie ihre Frage und wurde traurig. Eine Ablehnung von ihm würde sie bestimmt nicht verkraften, dessen war sie sich bewusst. Als es plötzlich an der Tür klopfte, schreckte sie hoch und ging zu dieser. “J..ja?”, fragte sie zaghaft und betete, dass es nicht ihr Liebster war. “Rena... ich bin es”, hörte sie und erschrocken trat sie zwei Schritte zurück. “Nabu?”, fragte sie und er bestätigte erneut. Wunderte sich, warum sie so reagierte und nicht aufmachte. “Ich... ich... ich bin unpässlich, Liebster”, stotterte sie hervor und hoffte, er würde es akzeptieren. “Das... ist doch egal, Rena... ich will dich nur in meinen Armen halten”, entgegnete er. Es war ihm wirklich egal, ob sie intim wurden oder nicht, denn er wollte einfach nur ihre Nähe. Ihren Duft um sich haben. “Verzeih... aber heute fühle ich... mich nicht allzu wohl”, erklärte sie ihm, unterdrückte dabei ihre Tränen und ihr Winseln. Sie wollte ihm nicht noch mehr Sorgen bereiten, als sie es eh schon tat. Manabu wollte noch etwas sagen, doch beließ er es dabei. “Verstehe... bis zum nächsten Mal, Rena”, sprach er und entfernte sich wieder. Es war mehr als sonderbar, dass sie so reagierte, doch ihr Duft verriet sie. Etwas stimmte nicht und er würde herausfinden was es war. Erleichtert atmete Serena durch und doch könnte sie nun weinen. Sie würde ihn erstmal wieder eine längere Zeit nicht mehr sehen. Ihr Herz verkrampfte sich, doch besser so, als dass er sie womöglich ablehnen würde. Um sich abzulenken trank sie etwas Tee, zerkleinerte ein paar Kräuter und schlief irgendwann ein. Noch bevor die Sonne wieder aufging, erwachte die menschlich gewordene Hanyou. Sie seufzte schwer und erhob sich. Nachdem sie ihre Kleidung anhatte, legte sie eine dünne Decke sich um die Schultern und öffnete leise ihre Tür. Es war niemand zu sehen und auch nicht zu hören, deshalb schlich sie hinaus und ging zum Bach. Sie liebte es den Sonnenaufgang nach jeder Vollmondnacht von dort aus zu betrachten. Das Wasser glitzerte dabei besonders und wirkte viel mystischer. Zudem konnte sie gleich ein paar Kräuter sammeln. Was sie jedoch nicht wissen oder gar riechen konnte, war, dass Manabu in der Nähe ihrer Hütte blieb. Erst dachte er, er hätte sich versehen, als eine Menschenfrau die Hütte verließ, doch er hatte es richtig erkannt. Nun folgte er ihr und runzelte die Stirn. Ist... das meine Rena? Dieser Gedanke beschäftigte ihn sehr, weshalb er seine Schritte beschleunigte. “Rena?”, fragte er leise und die Angesprochene zuckte zusammen. Das war der Beweis dafür gewesen, dass sie es war. Wie erstarrt blieb sie stehen und biss sich auf die Unterlippe. Sich umzudrehen traute sie sich nicht. Hatte Angst seine Reaktion zu sehen. Jedoch machte sie die komplette Rechnung ohne ihn. Manabu überholte sie und stand schließlich vor ihr. “Rena... was ist... das?”, fragte er sie eher tadelnd als überrascht. Unsicher blickte sie auf und schluckte. “Ich... werde in... Vollmondnächten zu einem Menschen. Verliere damit meine Gestalt und meine Fähigkeiten”, erklärte sie und zog die Decke dichter um ihren Körper. Zu dieser Stunde war es kalt und ohne ihr dämonisches Blut, fühlte sie es nur noch stärker. “Warum hast du... mir das nie gesagt?”, hakte er nach und sie senkte traurig den Blick. “Ich... hatte Angst”, gestand sie. “Ich war so glücklich, dass du mit mir, einer Hanyou... das Bett geteilt hast, dass ich es komplett verdrängt hatte, dass ich auch einmal im Monat zum Menschen werde.” Sie traute sich nicht ihn anzusehen. Viel zu groß war ihre Furcht davor, dass er sie angeekelt ansehen würde. “Rena”, hauchte er und trat näher an sie heran. Fast automatisch wich sie zurück und erzitterte leicht. “Nicht... viele... meiden uns doch genau deshalb”, wisperte sie und biss sich auf die Unterlippe. Jedoch ignorierte Manabu ihre Worte, überbrückte den Abstand und zog seine Liebste sanft, aber bestimmt, an sich. “Dummerchen... ich weiß, was ein Hanyou ist... und es ist mir egal... auch mein Neffe verliert seine Kräfte... trotzdem ist und bleibt er mein Neffe!”, kam es ruhig von ihm. Er legte seinen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob es sanft an. “Rena... ich werde dich deshalb nicht meiden, nur weil du menschlich wirst in diesen Nächten... ich werde eher deine Nähe suchen, um dich zu beschützen.” Bei seinen Worten weiteten sich ihre Augen und sie schluckte. “Na...bu”, brachte sie noch heraus, ehe er sanft seine Lippen auf ihre legte. Ein zarter Kuss entstand und sie schmiegte sich dichter an ihn. “Verstecke dich nicht, nicht vor mir, Liebste”, brummte er an ihrem Mund und eilig nickte sie. Als er sich von ihr lösen wollte, hielt er inne und sah gespannt zu, wie sie sich veränderte. Die Sonne ging auf und tauchte die Welt in ihre hellen Strahlen ein. Serenas Augen wurden heller, schärften ihre Sicht. Ihre Ohren erschienen wieder an ihrem Kopf und zuckten nervös. Ihre Reißzähne wuchsen, genau wie ihre Klauen. Leise winselte sie, denn sie kam sich so töricht vor, sich ausgerechnet vor ihm versteckt zu haben. “Wunderschön”, hauchte er, küsste ihre Schläfen, ihre Wange und schließlich ihr Mal, welches wieder auftauchte. Sofort erschauderte sie unter ihm und keuchte leicht. “Nabu... nicht.” “Strafe muss sein”, flüsterte er an ihrer Haut und leckte über ihr empfindliches Yokaimal. Erregt erzitterte sie in seinen Armen und stöhnte auf. Unbewusst krallte sie sich in seinem Haori fest. Er hatte eine Wirkung auf sie, die sie nicht mehr bestreiten konnte. “Ist... dem so?”, entkam es ihr und er lachte an ihrer Haut. Ohne weitere Worte, hob er sie an und trug sie zurück zur Hütte. Überrascht hielt sie sich fest und unterdrückte ein Quietschen. Kaum hatte er sie zu ihrem Futon gebracht, betete er sie darauf ab und öffnete die Decke. “Dem ist so”, sprach er schließlich, beugte sich über sie und nahm ihre Lippen gefangen. Er würde ihr zeigen, dass sie keinen Grund hatte sich zu verstecken. Nur sie allein begehrte er nach all der Zeit und nur sie wollte er. Während er sie neckte, sie bestrafte und sie wieder zu seinem machte, genoss sie seine Dominanz sehr. Sie war eigentlich nicht diejenige, die sich jemandem einfach so unterordnete, aber bei ihm hatte sie das getan. Seine fordernde Seite war animalischer und das reizte sie sehr. Doch auch seine liebevolle und zarte Art liebte sie. Dass er diese ihr zeigte, bedeutete ihr viel mehr als alles andere. Damit war er auch verletzlich und gab ihr die Sicherheit, die sie brauchte, um sich ihm nun vollkommen anzuvertrauen. Nach ihrem Akt lagen sie noch eng an einander gekuschelt. Dabei erzählte sie ihm alles von sich. Er hörte ihr aufmerksam zu und fragte hin und wieder etwas nach. Manabu freute sich sehr, dass er ihr Vertrauen hatte und sie nun endlich alles von sich Preis gab. Auch er erzählte ihr alles, was sie wissen wollte. Denn er wollte keine Geheimnisse zwischen sich und ihr haben. Genau diese kleinen Dinge genoss er sehr und wusste genau, dass er nur sie allein wollte. Jedoch war er sich nicht sicher, ob auch sie bereit war diesen Schritt zu gehen. Deshalb beschloss er bei seinem nächsten Besuch sie zu bitten, seine Gefährtin zu werden. Solange konnte er einige Vorbereitungen treffen, wobei niemand seine Entscheidung ändern würde. Dicht zog er sie an sich und vergrub seine Nase an ihrer Halsbeuge. “Rena”, raunte er. “Ja?” “Entschuldige, falls ich zu grob war”, nuschelte er und sie lachte leise. “Genau richtig, Nabu”, kam es liebevoll von ihren Lippen. Dabei schmiegte sie sich näher an ihn und genoss seinen herben Geruch. Sie blieben noch einige Stunden liegen, ehe sie sich erhoben und ankleideten. Lächelnd kümmerten sie sich wieder um die Pflichten eines Heilers. Die Einwohner des Dorfes hatten sich bereits daran gewöhnt, dass Manabu immer wieder bei ihnen war, um Serena zu besuchen. Die Yokais und Hanyous wussten genau, was sich in der Hütte zugetragen hatte, doch sagte keiner etwas, denn das waren ihre eigenen Entscheidungen. Immer wieder spielten die Heiler ihr Spiel, sich zu necken und auf zu ziehen. Während Manabu sich jünger an ihrer Seite fühlte, kam Serena sich reifer vor, sobald er da war. Für sie gab es nur ihn und sie liebte ihn bereits. Aus tiefstem Herzen wünschte sie sich, ewig an seiner Seite sein zu dürfen, doch diesen Wunsch würde sie nicht aussprechen können. Schließlich war Manabu ein Mann vom Stand. Sah umwerfend aus, war talentiert und wollte sicher keine gewöhnliche Hanyou als seine Gefährtin. Deshalb freundete sie sich damit an, wenigstens das Lager mit ihm zu teilen, solange, bis er keine Lust mehr auf sie hätte. Denn eins stand für Serena fest, eines Tages würde er eine Gefährtin wählen. Da auch er nur ein Mann war und bestimmt auch von einer eigenen Familie und Nachwuchs träumte. All das wünschte sie für ihn. Als er nach einigen Tagen wieder ging, seufzte sie und hoffte auf ein baldiges Wiedersehen, auch wenn ihre Angst damit wuchs, ihn irgendwann ziehen lassen zu müssen. Doch ihre Liebe zu ihm würde niemals vergehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)