Des Schicksals seltsames Spiel! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 32: Schmerzhafter Neuanfang! ------------------------------------ Schmerzhafter Neuanfang! Langsam ließ Inuyasha die Luft aus seinen Lungen und biss sich anschließend auf die Lippe. Immer noch konnte er nicht richtig realisieren, dass er wirklich die Entscheidung getroffen hatte, nach Niigata zu gehen. Er wusste, dass es eine Art Kurzschlussreaktion war, denn er wollte seiner Frau eins reinwürgen. Er war schlichtweg nicht bereit ihr zu helfen. Erst recht nicht, wenn es nur darum ging, sie zu entlasten, nur um ihren Fehltritt zu schützen. Welche Konsequenzen seine Entscheidung hatte, konnte er noch nicht begreifen. Wieviel er aufgeben musste, war Inuyasha noch lange nicht klar gewesen. Im Moment überwiegte die Genugtuung, dass er Kagome zumindest etwas heimzahlen hatte können. Immer noch war es für ihn schwer zu akzeptieren, dass sie von einem anderen Mann schwanger war. Ihren immer größeren werdenden Bauch zu sehen, wenn er auf sie traf, war schmerzhaft. Früher hatte er diesen Anblick geliebt. Doch nun wurde ihm mit jedem Aufeinandertreffen klarer, dass sie wirklich schwanger war. All dies war demnach kein Albtraum, sondern bittere Realität. Diesem Anblick wollte er entkommen. Sobald er in Niigata wäre, würde er zumindest den Abstand dazu bekommen. Vorteilhaft war, dass er sechs Monate weg sein würde. In dieser Zeit müsste er sie nicht so oft sehen, wie in den letzten Tagen. Vielleicht würde er lernen zu verstehen, warum alles so gekommen war, wie es nun war. Für ihn würde nun eine stressige Zeit beginnen. Schließlich musste er einen Umzug vorbereiten und das schon in den nächsten Wochen, sobald er seinen Entschluss seinem Chef mitgeteilt hatte. Völlig erschöpft ließ Kagome sich auf der Couch nieder. Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt. Seit Inuyasha ihr eröffnet hatte, nach Niigata zu ziehen, war eine Woche vergangen. Für Kagome eine ziemlich anstrengende Woche. Im Moment kümmerte sie sich komplett alleine um die Kinder, da er voll und ganz mit seinen Umzugsvorbereitungen beschäftigt war. Nur für wenige Stunden nahm er mal die Kinder zu sich. Für Kagome wurde es zunehmend anstrengender, sich um die Kinder zu kümmern. Die Schwangerschaft schaffte sie immer mehr. Ihr Bauch war mittlerweile recht groß. Zumindest wenn sie ihn mit ihren früheren Schwangerschaften verglich. Dies war verständlich, da sie diesmal drei Kinder in ihrem Bauch trug. Dass sie keine Unterstützung bekam, machte ihr einfach zu schaffen. Der kleine Vorgeschmack auf die nächsten Monate reichte ihr ehrlich gesagt schon jetzt. Von ihren Schwiegereltern brauchte sie nicht auf Hilfe zu hoffen. Auch ihre Mutter war leider einfach viel zu weit weg, um ihr zu helfen. Vor allem musste sie dieser noch von den neusten Vorkommnissen erzählen. Bis jetzt hatte sie es noch nicht über sich gebracht von der erneuten Schwangerschaft und der Trennung von Inuyasha zu erzählen. Dabei hatte sie schon fast die Hälfte der Schwangerschaft hinter sich gebracht und war mittlerweile einige Wochen von Inuyasha getrennt. Lange würde ihr momentaner Zustand nicht mehr dauern. Meist kamen Drillinge viel zu früh auf die Welt. Deshalb hatte sie einige Sorgen. Schließlich hatte sie noch keine Vorkehrungen getroffen. Bald müsste sie sich um die Einrichtung und die Kleidung für die drei Babys kümmern. Doch ihre finanziellen Mittel waren sehr begrenzt, da sie auch noch ihre anderen Kinder versorgen musste. Der Unterhalt, welchen Inuyasha zahlte, war leider nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Langsam, aber sicher wuchsen ihr die Finanzierung des Hauses, die Kinder und die Schwangerschaft über den Kopf. Und ihr war klar, dass die nächsten Wochen bestimmt nicht einfacher werden würden. Wohl eher würde sich all das verschlimmern. Mit einem leichten Ächzen stellte Inuyasha einen Karton auf einen anderen. Mit der Hand wischte er sich über die Stirnseite. Nachdem er seinem Chef mitgeteilt hatte, dass er das Jobangebot annehmen würde, hatte er einiges erledigen müssen. Der Umzug kam schneller als gedacht. Schon wenige Tage nach seiner Entscheidung ging es ans Eingemachte. Schon in drei Tagen sollte er seine Stelle in Niigata antreten. Ziemlich plötzlich. Immerhin hatte Inuyasha nur knapp zwei Wochen Zeit gehabt, um alles vorzubereiten. Zum Glück stellte die Firma ihm eine Wohnung zur Verfügung. So hatte er sich zumindest um diese nicht kümmern müssen. Die ganzen Umzugsvorbereitungen musste er dennoch organisieren. Die wenigen Sachen bei seinen Eltern waren schnell gepackt gewesen. Sie hielten seine Entscheidung für überstürzt und waren wenig begeistert. Doch er brauchte auch von ihnen Abstand. Die Sachen, die er jedoch bei Kagome holen musste, hatten ihm mehr Kopfschmerzen bereitet. Es fiel ihm schwer die Zeit bei ihr zu verbringen. Er war wirklich froh, dass sie ihn weitestgehend in Ruhe ließ. Bis jetzt hatte sie ihn einfach werkeln lassen. Zu seiner Erleichterung hatte er nun alles zusammengepackt. Er musste nur noch kurz etwas mit ihr besprechen. Deshalb begab er sich schnell in die untere Etage. Schließlich wollte er eiligst wieder zurück zu seinen Eltern, um sich noch etwas auszuruhen. Denn der nächste Tag würde doch sehr anstrengend werden. Kurz klammerte Kagome sich an der Arbeitsplatte fest. Wieder einmal war ihr an diesem Tag schwindlig geworden. Um sie herum drehte sich alles. Sie atmete mehrmals tiefer durch und versuchte sich auf ihre Atmung zu konzentrieren. „Alles ok?“, wurde sie plötzlich angesprochen. Kurz zuckte sie zusammen, da sie nicht mitbekommen hatte, dass Inuyasha in die Küche gekommen war. „Ja, alles in Ordnung“, winkte sie ab. Besonders weil er gerade wenig begeistert aussah. Der Schwindel ließ nun allmählich nach, weshalb sie sich langsam von der Arbeitsplatte löste. Den Abwasch würde sie wohl erst später fertig machen können. „Bist du schon fertig?“ ,fragte sie ihn schwer schluckend. Dass Inuyasha nun auch noch seine kompletten Sachen holte, traf sie wirklich hart. Er zog endgültig aus. Für ihn gab es scheinbar wirklich kein Zurück mehr zu einem gemeinsamen Leben mit ihr und den Kindern. „Ja. Ich wollte mit dir noch etwas besprechen. Der Umzugswagen mit den Helfern wird morgen recht früh hier ankommen. Sobald alles verladen ist, mache ich mich auf den Weg. Könntest du vielleicht dafür sorgen, dass die Kinder trotzdem wach sind? Ich würde mich gerne von ihnen verabschieden“, bat er sie. Dies konnte sie sogar verstehen. Schließlich würde er schon bald hunderte Kilometer von ihnen getrennt sein. Er war sogar extra am Vormittag schon gekommen, damit er in Ruhe alles packen konnte. Die Kinder würde er dadurch leider nicht mehr sehen können. Zumindest war sich Kagome sicher, dass Inuyasha nicht länger als nötig bei ihr bleiben würde. „Klar, ich bringe sie einfach etwas früher ins Bett“, kam es daher verständnisvoll von ihr. Sie wollte gewiss nicht, dass er ging und nicht mehr die Chance bekommen würde, sich von seinen Kindern verabschieden zu können. Zumal die Kinder wohl ebenso einen Abschied brauchten. Kagome wusste, dass Inuyasha es ihnen versucht hatte zu erklären. Doch sie bezweifelte stark, dass die Kinder wussten, was dies wirklich zu bedeuten hatte. „Danke. Dann fahre ich mal. Wir sehen uns Morgen“, sprach er. Ihn nun gehen zu lassen, fiel Kagome unendlich schwer. Dennoch unternahm sie nichts, um ihn aufzuhalten. Denn es würde doch eh nichts bringen, egal wie sehr sie sich anstrengen würde. Mit einem schlechten Gewissen verließ Inuyasha sein altes Zuhause. Er hatte deutlich gesehen, dass es seiner Frau nicht gut ging. Sie war blass und wirkte ziemlich müde. Schon beim Kommen hatte er bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Doch sie darauf angesprochen, hatte er nicht. Er konnte sich schon denken, an was es lag. Daran wollte er im Moment lieber gar nicht denken. Nach den letzten stressigen Tagen war Inuyasha doch sehr schockiert darüber zu sehen, dass ihr Bauch wieder größer geworden war. Er wusste natürlich, dass dies durchaus schnell gehen konnte. Jedoch dass man nach nur knapp einer Woche solche Unterschiede erkennen konnte, war schon schockierend. Kurz schüttelte er seinen Kopf. Denn er wollte nicht mehr an Kagome denken, auch wenn er sich immer wieder dabei ertappte, immer wieder an sie zu denken. Er hatte wirklich gehofft, dass er schneller über seine Gefühle hinweg kommen würde. Doch auch sein Auszug änderte nichts daran. Er liebte sie nunmal. Daran änderte auch der Schmerz, den sie ihm zugefügt hatte, absolut nichts. Vielleicht konnte er mit den hunderten Kilometern zwischen ihnen etwas verändern. Eventuell konnte er in einer anderen Stadt endlich über diese Gefühle hinwegkommen und einen Neuanfang wagen. Müde öffnete Kagome die Haustür. Wie Inuyasha ihr am Vortag mitgeteilt hatte, war er ziemlich früh zusammen mit dem Umzugsunternehmen bei ihr aufgetaucht. „Morgen“, kam es nur leicht genervt über ihre Lippen. Sie hatte die vergangene Nacht wieder einmal nur sehr wenig geschlafen. Sie hatte einfach zu viel in ihrem Kopf. „Morgen... sind die Kinder schon wach?“, fragte er direkt und lief einfach an ihr vorbei. Die Umzugshelfer folgten ihm auf den Fuß, weshalb Kagome die Tür schnell wieder schloss. „Nein“, antwortete sie ihm. Denn sie hatte es gerade mal selbst aus dem Bett geschafft, nachdem ihr Wecker gefühlte hundert Mal geläutet hatte. Um die Kinder würde sie sich wohl oder übel erst jetzt kümmern können. „Lässt du sie bitte noch etwas schlafen? Ich möchte nicht, dass sie den Stress mit den Kartons mitbekommen“, bat er sie nun und zeigte nebenbei den Helfern, wo sie genau hin mussten. Schon am Vortag hatte er doch alles zusammen an einem Ort zwischengelagert. „Wie du meinst. Ich mache mir jetzt erstmal einen Kaffee, willst du vielleicht auch einen?“, fragte sie netterweise bei Inuyasha nach. Sie brauchte unbedingt den Koffein, um sich etwas wacher zu fühlen und vielleicht auch bessere Laune zu bekommen. Dass Inuyasha sie kurz skeptisch ansah, überging sie gekonnt. Seine Meinung zählte für sie gerade herzlich wenig. Schließlich hatte er seine Entscheidungen auch ganz alleine getroffen, ohne sie vorher dahingehend einzubeziehen. In seinen Augen waren es sowieso nicht seine Kinder und Kagome hatte es mittlerweile aufgegeben, ihn vom Gegenteil zu überzeugen. Dann sollte er sich nun nicht darum scheren, was sie aß oder trank. Aufgrund seiner Reaktion ließ sie ihn einfach stehen. Immerhin war sie nett gewesen, auch wenn ihre Laune bereits jetzt schon im Keller war. Langsam kniete sich Inuyasha zu seinen Kindern. Vor wenigen Minuten hatte er zusammen mit den Umzugshelfern das Einladen beendet. Dieses war schon auf den Weg nach Niigata aufgebrochen. Auch er würde in wenigen Minuten folgen. Schließlich musste er noch am selben Tag alles ausladen. Er hatte nur einen Tag für diesen Umzug gehabt um ihn hinter sich zu bringen. Schon in zwei Tagen würde er seinen Dienst in der neuen Stadt antreten. Dazu musste er einiges vorher noch erledigen. Doch das Schwerste, was er zu erledigen hatte, war wohl der Abschied von seinen Kindern. Inuyasha musste selbst mit seinen Gefühlen kämpfen. Dies hatte er nicht in seiner Rechnung mit einkalkuliert. Er wollte Abstand zu Kagome. Jedoch hatte er nicht bedacht, dass er auch seine Kinder verlassen würde. Eine Realität, die ihn nun bitter traf. „Papa kommt ganz bald wieder und besucht euch und irgendwann nehme ich euch mit nach Niigata“, versuchte er nicht nur seine Kinder zu trösten. Inuyasha wusste, dass es wohl nur Wunschdenken sein würde. Er war dort, um zu arbeiten. Ob und wann er seine Kinder wieder sehen würde, konnte er noch nicht einmal sagen. „Nicht gehen, Papa“, fing Himiwara zu allem Überfluss auch noch an zu schluchzen. Ihre Brüder stiegen natürlich sofort darauf mit ein. Mit dieser Situation war er vollkommen überfordert. Er versuchte seine Kinder mit einer Umarmung zu beruhigen. Dass ihm der Abschied so schwer fallen würde, hatte er nicht gerechnet. Es würden wohl sehr lange sechs Monate werden. „Papa muss leider gehen, aber ihr werdet erstaunt sein, wie schnell Papa wieder da ist.“ Für die Kinder würde die Zeit wohl schnell vergehen. Zumindest hoffte er das. Nach einer ausgiebigen Umarmung löste er sich von den Kindern. „Ich melde mich, sobald ich angekommen bin“, teilte er Kagome mit. Die Kinder klammerten sich bereits an ihre Beine, weshalb sie nicht wirklich auf seine Worte reagierte. Beruhigend strich sie einfach den Kindern über den Kopf. Diese vergossen immer mehr Tränen und ihm fiel es unglaublich schwer zu gehen. Auch er hatte leichte Tränen in den Augen. Er ließ seine Familie zurück, um neu anfangen zu können. Ein Neuanfang der unheimlich weh tat, als er den ersten Schritt aus seinem ehemaligen Zuhause tat. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)