Able 6(66) von Yakukage (Corruption) ================================================================================ Kapitel 25: Schöpfung --------------------- Diese schwarze Implosion … Ein lauter Knall … Dir hätte es sicherlich gefallen. „Kunst … ist eine Explosion!“ „Geht das schon wieder los?!“, höre ich die beiden Stimmen meiner ehemaligen Verbündeten in meinem Kopf. „Siehst du das nicht genauso, Acid? Nein: Jusatsu. Du hast dir einen neuen Namen zugelegt, jetzt wo du ein anerkanntes Mitglied unserer Organisation bist, un. Aber das hast du doch nicht etwa wirklich wegen uns gemacht, oder? Hm, wie auch immer: Wie stehst du nun zu Kunst? Was darf es sein?“ Abwechselnd erhob derjenige seine schlanken Hände, die jeweils seine schwarzen Fingernägel preisgaben, sowie auch die Mäuler, die an den Handinnenflächen zu erkennen waren. Währenddessen sah man an seinem rechten Zeigefinger den türkisen Ring, der im Nachhinein von Coru getragen wurde. „Der flüchtige, schöne Moment eines Augenblicks? Oder die zähe Langeweile der Ewigkeit?“, fragte mich der blondhaarige Jugendliche aus, der ebenfalls ein Mitglied der Akatsuki-Organisation war, der ich einst angehörte. Er war ein talentierter Shinobi, aber auch ein abtrünniger Nuke-Nin aus Iwagakure. Ich hingegen hatte noch mein ganzes Shinobi-Dasein vor mir. Mein Kopf zierte das schwarze, zerfranste Stoffband, mit der stählernen Platte vor meiner Stirn, die das Symbol von Dokugakure aufzeigte: mein eigenes, gegründetes Reich. Dieses Zeichen stellte fünf Säure- oder Gifttropfen dar. Ein großer in der Mitte, dessen Umriss deutlich zu erkennen war; jeweils zwei kleine Tropfen – auf jeder Seite –, verliefen von diesem parallel voneinander weg. Trotz, dass ich mit den Echsenmenschen und nur wenigen, „gewöhnlichen“ Menschen Dokugakure gegründet hatte, war ich – zu dieser Zeit – ein absoluter Anfänger gewesen … Dabei war mein Kamerad nur wenige Jahre jünger als ich. Wie lange ist es bereits her? Verdammt, sicherlich viele Jahre?! „Es interessiert niemanden, was du über deine verstörend lauten Momente hältst, die du als ‚Kunst‘ betitelst, Deidara!“ „Was DU als ‚Kunst‘ ansiehst, ist mir ja geläufig, un. Deine absurden Puppenspielereien kannst du dir stecken lassen, Sasori!“, spricht Deidara im merkwürdigen Dialekt aus. Meinem ehemaligen Sensei – mit den mittellangen, roten Haaren – platzte beinahe der Geduldsfaden. Zu dritt befanden wir uns in einer gut versteckten Höhle; nicht weit von dem Ort entfernt, der mir für einige Zeit lang als Unterschlupf diente: Hoshigakure. „Da mich ja Sasori bereits eine kleine Weile lang ausbildet …“ „Ich bitte dich, Jusatsu: Nur weil er dein Sensei ist, musst du nicht genauso stumpfsinnig denken!“ „Sag das mir noch einmal ins Gesicht, du wandelnder Knallkörper!“, forderte Sasori seinen Kamerad mit einem herablassenden Blick auf. Seine bräunlichen, leeren Augen starrten zu Deidara, der ihn mit seinen blauen Augen entgegen sah und schmunzeln musste. Wir alle trugen unsere schwarzen Mäntel mit den hohen Krägen, auf denen die roten Wolken abgebildet waren. Symbole der Gefahr und der Abtrünnigkeit. Akatsuki wurde gefürchtet und gejagt. Ich sah in Akatsuki eine Chance gegen das Chaos. Sie allesamt waren mächtige Shinobi. Und ich – ein Halbgott der Elemente – konnte ihnen behilflich sein die Jinchuuriki einzufangen, für etwas … Größeres. Doch damals wussten wir alle noch nicht, wie unwichtig all das werden würde. Die „Able“ … waren viel gefährlicher und viel mächtiger als alles, was in Durkan oder in Linos existierte! Ich war bereits der lebende Beweis dafür. Deswegen wollten sie mich bei sich haben. Und Ronoxe – der Blitz-Able – war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Linos, um mich gegen das Chaos zu unterstützen. Dennoch wussten wir nichts von all den Dingen, die uns noch zukünftig bevorstehen würden. Ich wollte vorerst nur eines: mächtiger werden. Egal wie! „Also, ich mag diese Puppen und den dazugehörigen Kampfstil. Bomben und/oder Feuerwerk ist mir einfach zu laut. Ich kann es nicht leiden, wenn es laut ist.“, sagte ich – der zukünftige Teilzeit-Assassine. „Ihr beide seit ja solche Kunstbanausen, pah!“, rief Deidara verstört aus. „Aber was habe ich auch vom Puppenspieler-Meister und seinem Lehrling erwartet, un?“ „Kannst du nicht einmal die Klappe halten?! Mein Schüler versucht sich gerade zu konzentrieren.“, meinte mein Sensei, als er zu mir sah, während ich vor einer seiner wertvollen Puppen stand und versuchte diese mit dem Kugutsu no Jutsu, samt meinen beiden Händen, zu kontrollieren. Es ist ja auch immer das gleiche, wehleidige Thema: Kunst hier, Kunst da, blabla … Aber das war noch nicht wirklich etwas, was ich ausgesprochen hatte. Als junger, unerfahrener Ninja hielt ich wenigstens gegenüber meinen fähigen Partnern meine Klappe. Sonst war ich oft vorlaut und eingebildet, denn: als Able konnte ich mir fast alles erlauben. Ich war ja auch mächtig, aber das war nicht der Hauptgrund dafür. Es war nur so, dass … mein Umfeld davor immer genau SO zu mir war. Es ging IMMER NUR darum, wer der Beste war; wer was drauf hatte und dass man die schwachen, unwürdigen Menschen aussortieren durfte. So, wie mich halt … Ich war eine DIESER Personen: schwach, unfähig und unbedeutend. Ein Außenseiter der Gesellschaft … Meine Mutter lehrte mich zwar stets etwas anderes, aber die Menschen – vor allem meine Mitschüler – behandelten mich wie Vieh; wie Dreck. Es war KEIN Wunder, dass ich immer hasserfüllter wurde. Jahr für Jahr … Trotz meines sonnigen Gemüts, machte sich in mir tiefe Dunkelheit breit, weswegen ich meinen Mitschülern gegenüber irgendwann eine gewisse Distanz wahrte … Brachte nur nichts. Doch noch wusste ich nicht wirklich, was es war, oder woran es lag. Als ich dann in Linos Akatsuki beitrat, wurde mir bewusst, dass man gewisse Dinge nur mit Opferbereitschaft erreichen konnte. Oder in diesem Sinne: Opferungs-Bereitschaft; mit dem hilfreichen Blut „Unschuldiger“~ Die Welt war mir wichtig; die Menschen nicht. Etwas, was sich in mehreren Jahren festigen würde. Nur meine Gefährten hatten Platz in meinem verkommenen Herzen. Ein Herz, dem Sasori’s ähnelte – falls er jemals eines besaß. Wir machten uns nichts daraus, wenn uns jemand im Weg stand, der sich zwischen uns und unserem Ziel stellte. Doch dann erkannte ich wieder, wie wichtig mir gewisse Personen waren. Insbesondere Ilyana, an die ich ständig denken musste. „Du wirkst schon wieder abwesend?! Ist es dieses Mädchen, von dem du immer wieder schwärmst? Lass das! Sie lenkt dich nur ab!“ „Ach, herrje: Der gefühlskalte Puppenspieler versucht jemanden zu belehren, der Gefühle besitzt?! Was für ein Trauerspiel, un. Lass dir das nicht von diesem mürrischen Kerl gefallen, Yakukage! Und übrigens: Wieso hast du deine eigene Puppe verlassen, Sasori? Ich dachte es gefällt dir da drin so gut, un?“ „Hiruko ist ein Mittel zum Zweck, wie du sicherlich erkennen kannst, sobald du mal hinschauen würdest! Doch lass mich dir eines sagen, Deidara: Wenn ich im Verlaufe des Tages in Hiruko zurückkehre, werde ich dich – mit Vergnügen – mit den frischen Giften des Yakukage jagen, die er mir überreichen wird. Natürlich verspreche ich mir dabei herauszufinden, welche Effekte diese bei dir erzielen werden.“ Als mein Sensei Deidara drohte und dieser nervös, als auch verärgert zu ihm sah, händigte ich Sasori eine Hand voll Phiolen aus, die mit verschiedenen Giften gefüllt waren. „Bitte sehr, wie bestellt. Diese Gifte werden sich gut an und in deinen Puppen machen. Hätte ich nur beinahe vergessen.“ „Nein, das hättest du ganz sicher nicht: weil ich dich daran erinnert hätte.“ „Du meinst: so wie eben? Joa, das war schon etwas offensichtlich.“ Neugierig schaute mein Sensei zu den drei, gläsernen Phiolen. Zwei violette; eine grüne. „Was für Meisterwerke hast du mir dieses Mal mitgebracht?“ Sein violetter Ring – Gyoku – den er an seinem linken Daumen trug, würde später der Verlobungsring von mir an Janchen sein, die mir einst viel bedeutete … und die ich in Zukunft töten werde, so wie alle anderen, die mir wichtig werden … „Das da wird zu extrem ätzenden Gas, wenn es an die Luft kommt, also: Vorsicht!“, warnte ich meinen Sensei vor, als ich meinen Finger auf die einzige, grüne Phiole tippte. Mein Sensei lackierte seine Nägel in einem auffälligen Grün-Türkis, was ich sehr mochte. Diese Nagellack-Tradition wollte ich unbedingt beibehalten, weshalb ich meine Fingernägel im späteren Verlauf silbern einfärbte. „Warte mal?! Bezahlst du gerade Sasori etwa dafür, dass er dich ausbildet?“, befragte mich Deidara überrascht. „Selbst zwischen Schüler und Lehrer existiert ein Geben und Nehmen. Wenn mir Jusatsu nicht von Nutzen wäre, würde ich es nicht vorziehen, ihn ausbilden zu wollen; geschweige ihn respektvoll zu behandeln. Und außerdem kommt er nicht ständig unpünktlich, so wie gewisse andere, unzuverlässige Personen.“, erklärte mein Sensei Deidara gereizt. „Hey, ich war immerhin dabei, als Jusatsu gelernt hatte, mit dem Chakra auf dem Wasser zu laufen, ja?! Und an den Wänden auch. Ich habe ebenso meinen Teil dazu beigetragen! Wie undankbar ihr doch alle seid, un.“ „Was denkst du, warum du hier bist, Deidara? Weil wir dir äußerst dankbar dafür sind.“, will ihm der Abtrünnige aus Sunagakure weis machen. „Ach, ja? Und ich dachte schon, nur weil ich für euch den Wachhund spielen soll?“ Von Sasori kam daraufhin nur ein langsames, abruptes Gelächter; wie als mache er sich über seinen Partner lustig – was auch garantiert der Fall war. Trotz dessen, war es einer dieser wenigen Momente, wo man meinen griesgrämigen Sensei ein wenig glücklich erlebt hatte. So merkwürdig uns allen das auch vorkam. „… Macht doch, was ihr wollt, un. Ihr beide seid trotzdem Kunstbanausen!“, beschwerte sich der Lehm-Artist Arme verschränkend. „Bevor ich dich in deine Schranken verweise, Deidara, habe ich noch etwas für unseren hilfreichen Neuzugang.“ Prompt holte mein Sensei aus seinem Mantel eine kleine, schwarze Schriftrolle hervor, die in Rauch aufging. Und das war das erste Mal, dass ich sie sah: Mit brünetten, langen Haaren und rot-braunen Augen, die ihre blutigen Tränen laufen ließen. Sie trug ein schwarzes, elegantes Kleid … Als ich sie ansah – oder eher viel mehr anstarrte – breitete sie ihre imposanten, schwarzen Flügel aus. „… Wunderschön …“, flüsterte ich. „Ein besonderes Exemplar. Mein Geschenk an dich.“, sprach mein Sensei zu mir. „Sasori … du wirst doch nicht etwa gefühlsduselig, oder?“ „Rede keinen Quatsch, Deidara! Diese Puppe war einst ein Todesengel. Sie hat dich gesucht, Jusatsu … und sie war nicht allein.“ „Sie hat mich gesucht?“ „Ein Wächter war bei ihr, der wusste, wer ich war. Dieser hieß Garoh.“ Behäbig schüttelte ich den Kopf. Dieser Name sagte mir nichts und doch … kam er mir vertraut vor. „Es kam zum Kampf. Der Wächter fiel, durch dein Gift.“, erzählte mir Sasori stolz, als sich seine Mundwinkel leicht nach oben zogen. War er so froh darüber, dass mein Gift wirkte? War das etwas, was ihn Freude brachte? Ich wusste nicht, was ich von alldem halten sollte. „Was wollten sie von mir?“ „Unwichtig. Wichtig ist nur, dass er, sowie auch seine Gefährtin, stark war … Als sie ihre schwarzen Engelsflügel ausbreitete, überkam es mich: Ich wollte sie unbedingt zu einem Kunstwerk machen.“, erzählte er mir verträumt; nein, fast schon wie besessen. Dieser Todesengel schien von Anfang an etwas ganz Besonderes in seinen Augen gewesen zu sein. „… Und das ist dir gelungen.“ „Ja … Wie du bereits sagtest: sie ist wunderschön.“ „Okay, das reicht mir jetzt! Ihr beide seid verrückt und absolut gruselig!“, grätschte Deidara in diesem Moment hinein, der uns – in gewisser Weise – als heilig galt, bevor er sich davon machte. Der Empfang meiner ersten und zugleich wichtigsten Marionette, war für mich stets ein prägender Moment. Denn immerhin … wollte ich ein kämpfender Marionettenspieler werden, genauso wie mein Sensei Sasori, der mich kurz darauf mit Elad allein ließ. Sie blickte mich mit nassen Augen an, woraufhin ich sie anlächelte. Ich dachte mir: Vielleicht kann ich ihr ja doch ein Lächeln schenken? Die Welt ist bereits traurig und düster genug … „Darf ich bitten?“, musste ich sie daraufhin fragen, als ich mein Kugutsu no Jutsu anwandte, um sie zu bewegen und mir ihre eigene, linke Hand reichen zu können. Vornehm ergriff ich diese mit meiner Rechten und küsste ihren Handrücken. So fing ich an mit Elad zu tanzen, wie als würde ich mit Ilyana tanzen, für die ich stetig Sehnsucht hegte. Das seichte Wasser der Höhle, spritzte in die Höhe, als wir uns zum Walzer bewegten, der sich in meinem Kopf abspielte. Ich drehte mich mit dem Todesengel, der die blutigen Tränen des Verlustes aus seinen glänzenden Augen absonderte. Elad war eine einzigartige Puppe, die ab diesem Zeitpunkt mein Leben bereicherte. Wenn ich niemanden an meiner Seite hatte, so war sie es, die für mich da war und mit der ich reden konnte … Sie hörte mir zu; verstand mich und gab mir den körperlichen Kontakt, den ich manchmal brauchte, um weitermachen zu können. Niemand sonst konnte es tun. Weder meine Frau, Mei oder Leila, noch Team Sacred … Das Geschenk meines Sensei gab mir die Kraft, weiter machen zu können. Selbst in den Zeiten, wo ich so ziemlich alles und jeden verachtete, oder misstraute … Nach einer gewissen Weile, blieben wir dicht an dicht stehen. Schweigsam umarmte ich das tot geglaubte Wesen, bis ich bemerkte, dass es diese Umarmung allmählich erwiderte. Trauernd; sanft; liebevoll. Ihr Körper war … warm. Elad lebte immer noch. Und ich … weinte mit ihr. Part 25 Schöpfung Meine geliebte Puppe schlug für mich willentlich viele Kämpfe und Schlachten mit ihren eingebauten, giftigen Sais, insofern ich das Nox nicht einsetzen konnte, oder es wollte – da es oftmals viel zu gefährlich und Kräfte zehrend war, es zu verwenden. Sie, Flammenschlag, Silencium und Dokuha waren meine bevorzugten Waffen, neben meinem verstärkten Chakra, was ich durch den Stern aus Hoshigakure erlangte. Mehrfach traf ich mich immer wieder mit meinen Kameraden Deidara – der mich im Verlaufe „Grüne Wolke“ nannte – und vor allem Sasori, die mich unterstützen sollten. Ich zeigte ihnen, was ich mit dem Chakra alles anstellen konnte; zeigte ihnen die Technik, die mir Kabuto beibrachte: das „Chakura no Mesu“ – wobei ich dieses mit dem Hoshigakure-Chakra verbesserte – und stellte meinem Sensei sogar die verstärkten Chakra-Fäden vor, mit denen ich meine Feinde fesseln und ihnen somit das Leben schwerer machen konnte … Wahrscheinlich war es doch so, dass ich sie von Anfang nicht nur als Kameraden, sondern sogar als meine „Freunde“ ansah. Wir trainierten, lachten und stritten zusammen. Doch irgendwann … fehlte von ihnen jegliche Spur. Nur die Ringe sind mir von ihnen übrig geblieben … Die Ringe, die mir Madara übergab, der in Wirklichkeit Obito war. Wir teilten ähnliche Wertvorstellungen; setzten uns dasselbe Ziel – wenn auch mit anderen Mitteln, dieses erreichen zu wollen. Er gab mir jedoch die Chance, mich zu beweisen. Obito hätte mich anlügen und benutzen können – sowie alle anderen Akatsuki-Mitglieder auch –, doch … aus irgendeinem Grund vertraute er mir. Etwas, was er eines Tages bereuen würde. „Selbst wenn du versagst, so wird ‚Tsuki no Me Keikaku‘ Früchte tragen. Doch du wirst nicht versagen; ich weiß es. Du bist ein Halbgott. Wenn es dir möglich ist, den ‚Hazard‘ erfolgreich einzusetzen, werden sie dir gehorchen.“ „Das ist der Plan. Doch will ich vorerst eine friedliche Lösung anstreben. Sie sollen sich aus freien Stücken dafür entscheiden. Wir haben einen gemeinsamen Feind, der-“ „Jusatsu … du weißt ganz genau, dass es ohne Kontrolle keinen Frieden geben wird! So oder so, müssen wir danach greifen! … Greife danach! Dieser Frieden wird sonst nur eine vorgespielte Illusion sein.“ „Und deswegen willst du gleich ALLES in eine gewaltige Illusion ertränken?“ „Noch ist Zeit … Ich habe dein Wort, nicht wahr? Nach all den Dingen, die Akatsuki für dich getan hat: Wenn ich unzufrieden bin; wenn du versagst, dann werdet ihr die Jinchuuriki für mich einfangen, damit ich die Bijuu aus ihnen extrahieren kann.“ „Ich habe sie alle eingeweiht. Es ist sicher, dass du unser aller Unterstützung erhältst, FALLS es soweit ist.“ „Ich weiß … Das war der letzte Schritt. Mit dir, dem Blitz-Able und dem neuen Akatsuki wird es ein Leichtes sein, an all das zu gelangen, was ich benötige … Wir ALLE werden siegreich sein. Und dann, wenn es soweit ist, wird das Chaos vergehen. Spätestens dann ist unser gemeinsamer Sieg sicher und unser beider Traum wird in Erfüllung gehen. Nun geh und erfülle unser beider Schicksal! Töte meinen Informant Zetsu, nimm seinen Ring an dich und leite den Neuanfang ein! Das ist die Zeit für ‚Yakukage Jusatsu‘ und ‚Akatsuki Nii Kaku‘!“ Gemächlich nicke ich denjenigen mit der weißen Maske zu, der mir die Ringe meiner verstorbenen Partner übergab, die ich immer noch – in Gedanken versunken – in meiner rechten Hand hielt. Später stellte sich heraus, dass Kazekage Gaara’s Bruder – Kankuro – den Körper meines Sensei in seinem Besitz hatte … doch nicht für lange Zeit. Nicht, als ich ihn aufspürte und zur Rede stellte. Er weigerte sich; ich tötete ihn, genauso wie denjenigen, der an Deidara’s Tod beteiligt war: Sasuke Uchiha. Ich jagte ihn und seine Kameraden, bis zum Schluss. Juugo war jedoch hartnäckig. „Du gehörst doch zu Orochimaru, oder? Aber ja doch, wir sind schließlich Verbündete: Otogakure und Dokugakure. Du bist derjenige, der das Mal trägt; das ‚Juin‘?! Genauso, wie mein alter Kumpel: Chaser. Du bist doch … der Ursprung davon, nicht wahr? Ich habe einiges von dir gehört.“, stellte ich gegenüber den orange haarigen Riesen fest, als ich die Klinge von meinem Katana Dokuha an seine Kehle führte. Dieses am Boden liegende, blutüberströmte Häufchen Elend, was kaum eine Chance gegen einen Halbgott und seine Lieblingselfe hatte … Juugo konnte mir jedoch immer noch von Nutzen sein. Im Nachhinein fiel mir jedoch auf, dass er nur eine Ablenkung war. Vielleicht entkamen seine Kameraden doch meinem Zorn? Opferte er sich etwa für ihre Flucht auf? Vielleicht hatte mich Sasuke Uchiha ausgetrickst, um entkommen zu können? Möglich wäre es … Doch war ich deswegen nicht betrübt, nein. Er konnte meinen lang anhaltenden Hass auf ihn mildern, indem er mich im Glauben gelassen hatte, ihn und seine Verbündeten getötet zu haben. Letzten Endes machten sie mir ein Geschenk, was sich als nützlich erweisen konnte. Charles … dir hatte Juugo doch geholfen, oder? Ohne ihn, Konan und Hidan, wärst du nicht so weit gekommen. „Team Manana“ war die Hoffnung von uns allen! Auch insgeheim von mir … Aber was ist es, was daraus wurde? Jetzt, wenn ich meine Augen öffne, sehe ich nur noch … Zerstörung. Du und ich: wir haben beide versagt, Zeit-Able. „Ich werde NIE WIEDER nach Durkan zurückkehren!“ „Warum? Diese Welt ist ein Teil von dir. Du bist dort aufgewachsen; hast sie beschützt. Deswegen hast du doch das Chaos bekämpft, oder etwa nicht?“ „Diese Welt ist für mich gestorben! … Weil ich für sie gestorben bin. Für alles und jeden, auf dieser Welt. Mich hält nichts mehr dort! NICHTS! … Nichts.“ Erkläre ich allen aufgebracht, als Ahulil mich spontan nach dem Grund fragte, wobei wir unseren Weg – durch die staubige Knochenwüste – gegenwärtig fortsetzten, bis zu diesem Moment. Meine Augen sind weit aufgerissen. Wenn ich an all das zurückdenke, kommen die negativen Gefühle und Gedanken zurück, die mir größten Teils noch verblieben sind. So viel Wut und Trauer steckt in mir … Etwas, was ich erneut feststellen muss – trotz der inneren Leere, die ich verspüre. Das war auch der Grund, weshalb ich alles aufgab; weshalb ich ein Vanitas und somit ein apokalyptischer Reiter des Zerstörers wurde und ALLES auslöschen wollte! Ich weiß, warum ich das alles getan habe … Doch schlussendlich traf es genau DIESE EINE Welt und ich muss mit dieser Schuld nun weiterleben, denn: sie war mir – trotz allem – immer noch wichtig. Das ist es, was mir im Nachhinein bewusst wurde. „Eines sei euch gesagt: Wenn das Chaos wieder einfallen wird, werde ich NICHT derjenige sein, der Durkan retten wird! Aber … ich werde auch nicht derjenige sein, der diese Welt zugrunde richten wird. Das hier; Linos ist jetzt meine Heimat!“ In Gedanken versunken, führe ich meine Hände zu meinem maskierten Gesicht. „Eine, die ich in den Abgrund gerissen habe. Ich … habe alles vernichtet, was mir lieb und teuer war …“, spreche ich daraufhin mit Tränen in den Augen aus. „Meine Liebsten; meine Kameraden; alles und jeden. SEHT EUCH DOCH NUR UM! … Das ist MEIN Werk! Hier … war LEBEN! Völker, Berge, Täler, Flüsse, Seen, Wiesen … Ein klarer, blauer Himmel. Ein ganzes Meer voller Leben.“ „Coba … ?“, haucht Barboura bemitleidenswert mir gegenüber aus, während Rogo mir ein besorgtes Fiepen entgegenbringt. Weinend wende ich mich von meinen Chaos-Kameraden ab, die mir vom ironischen Leben selbst aus zugewiesen worden sind; drehe mich von ihnen weg, nehme mir meine Maske ab und wische mir das salzige Wasser von den feuchten Augen – insofern es nicht doch wieder irgendetwas anderes ist. Es … tut gut, wieder weinen zu können. Wie oft wurde mir schon damals gesagt, ich solle stark sein; soll ein Mann sein; darf nicht weinen? Ich darf dies nicht; darf das nicht?! Einige dieser Personen leben bestimmt immer noch. Dieser … Abschaum in meiner Welt – der mich weder tolerieren, noch leiden konnte – existiert, während alles andere – was mich zu schätzen oder gar zu lieben wusste – von mir vernichtet wurde; dank bestimmter, überirdischer Einflüsse. Eine Grausamkeit, die sich nur das sadistische Leben ausdenken kann … Diese Scheiße! „Die Götter haben mich dazu gebracht … Wenn ich nur in dieser beschissenen Schule geblieben wäre …“, flüstere ich depressiv vor mich hin. Langsam nähern sich mir meine Verbündeten, woraufhin Ahulil mich liebevoll und zugleich schweigsam von hinten umarmt. Eine Reaktion, die ich nicht wirklich von ihr erwartet hätte. Auch Barboura steht auf einmal neben mir, die mich freundlich mit Rogo anblinzelt. „Du bist nicht allein! Du hast ja jetzt uns an der Backe. Du musst nichts mehr zerstören!“, sagt Barbie zu mir, woraufhin ich langsam mein tränendes, erbärmliches Gesicht zu ihr drehe. „Genau. Wir verbieten es dir, weiterhin etwas Dummes zu tun! Solange wir füreinander da sind, wird alles gut werden.“ Ahulil’s süße Worte, die ich so nie vernehmen durfte; nicht in diesem Sinne oder in diesem Maße. Es ist … so ungewohnt. Aber es macht mich glücklich. Ich spüre, wie die Dunkelheit vertrieben wird, die sich in meinem Inneren ausgebreitet hat. „Ihr seid … ‚wahre Freunde‘.“ Muss ich ihnen daraufhin zu schluchzen. Währenddessen umläuft Ahulil meine gebrochene Gestalt, bis sie sich vor mir befindet, um mir flüchtig einen Kuss auf den Mund geben zu können. Überrascht muss ich sie daraufhin ansehen. „Darf ich … ?“, fragt mich kurz darauf Barbie, die mir ihre rechte Hand reichen will, während sie in der Linken ihre Sense „Orele“ hält. Zustimmend übergibt sie mir ihre freie Hand, die ich zärtlich ergreife. Zögernd nähert sich Barbie mit ihren vollen Lippen meinem bärtigen Gesicht. Dennoch drehe ich ihr im letzten Augenblick nur meine linke Wange zu. Schmollend küsst sie diese, wobei ich abrupt schmunzeln muss. „Das ist unfair!“, beschwert sich Barbie daraufhin. „Tja, wenn du nicht so stinken und verfaulen würdest …“, wirft Ahulil ihr ungehalten an den Kopf. Verwegen kichert Barbie, als Rogo sich mit einem aggressiven Fiepen der attraktiven Magierin entgegenstellt und sie derart aus meckert. Im Hintergrund sind die aufheiternden Laute der Missing Ones zu vernehmen, die uns all die Zeit lang im Auge behalten – abgesehen von Blig, der es ja nicht kann. „Aha? Willst du Made etwa deine Herrin verteidigen?“, lacht die rebellische Tzeentch-Gelehrte dem Maden-Dämon zu. „Wisst ihr: ich bräuchte unbedingt mal einen Spiegel.“, fällt mir spontan ein, als ich mit meinen Handschuhen über mein behaartes Gesicht fahre. Mein eigenes, kaputtes Aussehen wird mir sicherlich nicht gefallen. „Ach, du machst dir zu viele Gedanken~“, meint Barbie zu mir, während das weiße Würmchen nickt, was aus ihrer Augenhöhle zu mir schaut. Nach nur wenigen Augenblicken spüre ich jedoch, dass einige Tropfen aus dem Himmel fallen. „Schon wieder?!“ Schnell begibt sich Schwabbel mit den Nurglingen in Sicherheit – indem dieser sich mit ihnen im Sand eingräbt –, wobei Blig keuchend in ihrer Nähe verbleibt. Barboura stockt der Atem. „Ahulil, kannst du … ?“, will ich sie fragen. Dabei hat sie ihren Körper von uns weggedreht. Sie trägt wieder ihre Kapuze, die an ihrem blauen, mystischen Kleid angebracht ist. Schnurstracks entfernt sie sich wenige Meter von uns. Was tut sie da? „Ge-General? General?!“, wimmert Barbie mir leicht panisch zu. „Ahulil?!“, rufe ich ungeduldig aus. „AHULIL?!“ Dann, nach einer weiteren Verzögerung, dreht sie sich zu uns um. Für kurze Zeit erfasst mich eine gewisse Befürchtung, weshalb sich mein Körper automatisch kampfbereit macht und ich mir meine Maske dabei wieder aufsetze. Meine sicherlich verstörenden, glühend purpurroten Augen fixieren ihre Person … Bitte, lass es nicht wahr sein! Meine Blutzikaden spüren garantiert die Anspannung, als sie aus meiner Haut krabbeln. „… Habt Ihr was gesagt?“ Erleichtert atme ich reflexartig auf. „Das kannst du nicht mit mir machen!“ „Was denn?“ „Egal. Barbie braucht Schutz! Kannst du das übernehmen?“ „Leider nicht. Die Winde der Magie sind nichts, was man ununterbrochen nutzen kann.“ Ihr Gesicht … ist plötzlich nass?! Der Regen … So stark ist er noch nicht. Stillschweigend versteckt die Magierin ihre rechte Hand vor mir. Ihre rechte Gesichtshälfte hat sie seitlich von mir weggedreht, als sie mir diesen einen, befangenen Blick mit ihrem linken Auge zuwirft. Auf etwas wartend, dreht sie ihren Kopf zum Himmel. „… Ihr müsst das übernehmen. Das Arkane ist momentan nicht gewillt, mir zu helfen.“ Irgendetwas an ihr, lässt mir keine Ruhe, doch ich kann nicht darüber nachdenken und darf nicht mehr zögern! Schleunigst errichte ich die Blutzikaden-Kuppel für die am Boden kauernde, hilflos wirkende Chaos War Maiden, um sie vor dem Regen schützen zu können. Ich hätte gedacht, dass wir mit Ahulil’s Unterstützung getrost weiter ziehen würden. Leider lag ich falsch. Aber selbst wenn: das durchsichtige, wasserdichte Schild hätte Barbie’s Panik nicht komplett unterdrücken können. Ich weiß: Sie versucht es hinter ihrer guten Laune und hinter einem Lächeln zu verstecken, doch irgendwann wird es ihr sicherlich zu viel werden und dann wird sie völlig durchdrehen. Stillschweigend sehe ich zur Kuppel und bewege mich im Eiltempo zu dieser. „Wartet!“, fordert mich Ahulil plötzlich auf. Für einen Moment bleibe ich stehen. „Was?“ „Ich … will ES probieren.“ „Was willst du probieren?“ „Wirklich?! Heh, stellt Euch doch nicht dumm! … Ihr wisst, was ich meine.“, wirft sie in einem erotischen Ton hinter mir her. „… Jetzt?“ „Es regnet. Das ist DIE Gelegenheit, Zerstörer. Reinigt Euch im Regen und es kann sofort losgehen.“ Als ich mich wieder zu ihr umdrehe, scheint alles so zu sein, wie gewohnt. Nur ihr Gesicht und ihr rechter Arm sind etwas feucht. „Was ist los? Angst, dass ich Euch beißen könnte?“ „Nein, bestimmt nicht. Aber … Barbie benötigt meine Anwesenheit.“ Missmutig blickt Ahulil zu mir. „Sie wird von Euch geschützt! Das ist mehr, als sie von Euch verlangen kann. Seht Ihr das denn nicht?! Sie versucht Euch einzunehmen; zu manipulieren! Euer immer noch existierendes Mitleid ist auch Eure Schwäche. Denkt Ihr, Barboura ist so dumm und weiß das nicht?“, stellt sie mir gegenüber fest. Das sind … schwere Anschuldigungen. Vielleicht ist auch etwas Wahres dran, aber dennoch … „Tut mir leid, Ahulil. Glaub mir: ich will es. Unbedingt, das kannst du mir glauben.“ Allein die Vorstellung daran es wieder mit ihr zu tun – egal auf welche Weise auch immer – macht mich sofort hart. „Aber jetzt ist nicht die Zeit dafür! Sie braucht mich.“ Und somit lasse ich die hübsche Magierin hinter mir im Regen stehen, wenn auch nur sehr ungern. Mit einer gewissen Schwere, gelange ich in meinem lebenden Unterschlupf, der garantiert von dem Verwesungsgeruch der Chaos War Maiden of Nurgle vereinnahmt wird. Die Blutzikaden schützen sowohl Barbie, als auch Rogo, der bei ihr ist. Aus meinem Kragen krabbeln einige Glühwürmchen hervor, die uns in der Dunkelheit der Bio-Hütte Licht spenden. Dieses Mal sind es gleich fünf Stück. „Vielen Dank, meine Freunde.“, spreche ich zu all meinen Insekten, die für uns da sind, als ich meine Hand leicht auf die flattrige Wand lege. „Na, Würmchen?! Du bist ja hier?“, werfe ich verwundert aus, als ich mich zu Boden hocke und Rogo flüchtig am Kopf streichle, der mich wie eine kleine Psycho-Made anstarrt und dabei seine Beißerchen bewegt. „Fiepst du mich wieder an, du Fiepsi?“ Freudig wackelt das knubbelige Madi mit seinen drei Beinpäärchen auf und ab. Barboura, die sitzend in einer bemitleidenswerten Position verharrt und mit ihren Armen ihre Beine umklammert, erspäht neugierig unser Treiben. Langsam wende ich mich von Rogo ab, um mich zu ihr zu begeben. „Du … bist zu mir gekommen?!“, schluchzt sie mir zu. Besorgt hocke ich mich vor sie, woraufhin Barbie sich Hals über Kopf auf mich stürzt und dabei anfängt zu weinen. Völlig überwältigt, liege ich am Boden, während mich die heulende Maiden kuschelnd einnimmt. Zögernd lege ich meine Arme um ihre hinreißend widerwärtige Gestalt. „… Ja, natürlich. Ich lasse dich nicht im Stich. Das solltest du doch mittlerweile wissen.“ Egal wie merkwürdig, nervig oder ekelhaft du manchmal bist; egal, wie sehr du stinkst: Du bist mir mittlerweile wichtig geworden … Ich hab dich lieb, Barbie. Able 6-Ending: Bullet For My Valentine – No Way Out https://www.youtube.com/watch?v=cKK5L0IYheQ&ab_channel=bulletvalentineVEVO Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)