Able 6(66) von Yakukage (Corruption) ================================================================================ Kapitel 27: Die Kampfgrube -------------------------- „Verteilt euch! Wir müssen die Fane of Slaanesh verteidigen! Wir brauchen sie immer noch.“, rufe ich meinen Gefährten zu, die mit mir Seite an Seite am Altar stehen. Rechts neben mir befindet sich Barbie, wobei sich links neben mir Ahulil aufhält. Hinter mir stehen am Altar The Missing Ones und versuchen diesen ebenfalls zu beschützen. „Sie kommen von allen Seiten! Es sind Bloodcrushers.“, stellt Ahulil angespannt fest. „Schon wieder?! Diese reitenden Khorne-Dämonen nerven! Barbie, ich dachte du hättest nichts erspäht?!“ „Ha-Habe ich auch nicht. Ich weiß nicht, woher sie kommen. Rogo?!“ Verteidigend fiept ihr der Maden-Dämon Köpfchen schüttelnd zu. „Es kann sein, dass sie gewisse Deckungen genutzt haben, die wir nicht erkennen konnten. Hügel, Felsen und versteckte Höhlen sind in dieser Umgebung nicht auszuschließen.“, erklärt uns Ahulil, während sie ihr Umfeld im Auge behält, was von zahlreichen Zerfleischern, samt ihren Molochen, vereinnahmt wird. „Egal, sie kommen!“ Der erste Reiter rutscht durch den Knochensand zu uns runter; in das kleine Tal, was nun zu einer Kampfgrube geworden ist. Mit vollem Einsatz schmeißt Schwabbel einen der Nurglinge dem reitenden Zerfleischer gegen den Kopf. San hat immer noch seinen Knochen in den Händen, den er dem Dämon mehrfach gegen den eingeschleimten Schädel haut, bevor seine Gefährten dazustoßen und den Bloodcrusher völlig überrumpeln. Die schleimigen Lebend-Geschosse, von unserem Beast of Nurgle, machen ihm schwer zu schaffen. Panisch versucht der Juggernaut sich zu retten, als dieser vierbeinige, metallene Hund viel mehr aus der Grube kriecht, als alles andere. Daraufhin stürzt auch schon der nächste Bloodcrusher nach unten, der seitlich von The Missing Ones zustürmt und den Blig mit seinem Balesword noch rechtzeitig aufhalten kann. „Sie greifen uns vereinzelt an?! Seid bereit!“ Oberhalb der Grube, vernehme ich das schlagen der imposanten Schwingen der Chaos War Maiden of Khorne. Gihirex ist bereits hier?! Aber es sollte mich nicht wundern, denn immerhin kann sie ja fliegen. Geduldig wartet sie, um dem Schauspiel beizuwohnen. „Lass den Scheiß, Gihirex! Wir wollen weiterziehen!“ „Ich habe euch gewarnt! Khorne will euren Kopf! Vor allem deinen, Yakukage … Ich habe euch allen eine faire Chance gegeben zu verschwinden, die ihr auch genutzt habt. Es war euch doch allen von Anfang an klar, dass wir euch einholen werden; früher oder später. In diesen Landen ist es vom großen Vorteil, mobil zu sein, wie ihr sehen könnt.“, erklärt sie uns allen, als Gihirex uns mit ihrer Anwesenheit beehrt, wobei sie ihre imposante, attraktive Gestalt oberhalb des Tals zwischen Ahulil und mir offenbart. Dieses große, böse, sexy Khorni! Nein: „Corny“. Sie ist ein Corny, genau! Was mache ich nur mit ihr? Hm, ich sollte wohl überlegen; für die Zukunft, versteht sich~ Noch einmal werden die Ones angegriffen, dieses Mal jedoch von zwei Seiten gleichzeitig. Blig und Schwabbel kümmern sich darum, während die Nurglings sich schleunigst auf den Rückweg begeben, um in Sicherheit zu gelangen. Die Magensäure, die unser Beast währenddessen dem einen Reiter entgegen kotzt, ist ihnen dabei vom großen Nutzen, da sie sich unter dieser stinkenden, als auch zugleich ätzenden Flüssigkeit hindurch bewegen. Schwabbel bemerkt jedoch den dritten, plötzlich anstürmenden Bloodcrusher zu spät. Seine kurzen, dennoch kräftigen Ärmchen schlagen die Einheit zur Seite, die seinen weichen, fetten Leib geringfügig zugesetzt hat. Der Juggernaut hat mit seinem stählernen Horn eine Wunde gestoßen?! Sofort schicke ich eine Blutzikade aus – die unauffällig aus meinem Mantel klettert und dann zu The Missing Ones fliegt –, um meinen ausdauernden Gefährten heilen zu können, während ich weiterhin zu der Maiden blicke. Mit interessierter Mime beobachtet Gihirex das Geschehen, bis sie ein ernsteres Gesicht aufsetzt und dabei ihre Lippen anzieht, wobei sie uns ihre Reißzähne preisgibt. Wie aus dem Nichts taucht die blaue Flammensäule neben der roten, dämonischen War Maiden auf, die unbeeindruckt zu den beiden Bloodcrushers schaut, die genau in diesem Moment bei lebendigem Leibe vom magischen Feuer des Tzeentch erfasst und dadurch verbrannt werden. Gepeinigt brüllen diese auf. Allmählich dreht die mächtige Kriegerin des Khorne ihren Kopf zu Ahulil, die ihr einen verachtenswerten Blick zuwirft. „Tse …“ Angewidert wendet sich Ahulil wieder von dieser ab, um sich auf die beiden Reiter vor ihr konzentrieren zu können, die sie im schnellen Tempo überrumpeln wollen. Mit den Wundern der Magie belegt das elegante, hübsche Wesen ihre anstürmenden Widersacher mit einem Zauber. Dazu küsst Ahulil ihre linke Handinnenfläche und wirft den Bloodcrushers einen wortwörtlich heißen Kuss zu, der sie in rosa Flammen aufgehen lässt. Ob das auch zum Zauber-Repertoire von Tzeentch dazugehört? Irgendwie bezweifle ich es … „Worauf wartet ihr noch? Greift sie an!“ Diese Bloodcrushers wissen, was sie erwarten wird, denn vor ihnen – etwas weiter unterhalb – steht die Chaos War Maiden of Nurgle: Barboura und ihr treuer Maden-Begleiter Rogo. Mehrere der Reiter wollen sie geschwind umzingeln. Es sind vier Stück?! Ich bin gewillt ihr zu helfen, doch zögere ich. Warum zögere ich die ganze Zeit? Will ich einfach zusehen, wie die Krieger des Khorne meine Gefährten zerstückeln, an denen mir etwas liegt? Oder ist es etwas Anderes? Vielleicht will ich es ja doch sehen: die Stärke, die meine Gefährten besitzen, denen ich vertrauen will? Auch wenn diese dem Chaos angehören … Doch das tut nichts mehr zur Sache! Gekonnt wirbelt Barbie ihre Sense, um den Ansturm aufhalten zu können. Einer der Reiter stirbt sofort, wobei sich sein Reittier von uns entfernt. Die anderen drei Bloodcrushers haben überrascht angehalten. Sie haben die Klinge kaum kommen sehen. Mit einem horizontalen Schwung, beschwört Barbie kurz darauf die grünen, ätzenden Pfützen des Verderbens, die mir einst Schwierigkeiten bereiteten. Fast schon mühelos zersetzt die Säure sowohl den Sand, als auch die Juggernauts, die auf diesem stehen. Ein wenig tun mir die metallenen Kreaturen leid, die von ihren Herren im Stich gelassen werden, da diese von ihnen abspringen, um die Getreue des Nurgle attackieren zu können. Mit ihren schwarzen, glühenden Klingen, wollen sie Babie an den Kragen, die sich jedoch ohne großartige Anstrengungen wehrt. Durch ihre Sense, Orele, ist es ihr möglich, die aggressiven Bloodletters mit der Stange von sich weg zu stoßen. Dank der geschwungenen Klinge, hackt die Maiden auf die Dämonen des Khorne abwechselnd ein. Die Juggernauts, die sich währenddessen verzweifelt befreien wollten, haben nun aufgehört sich zu wehren. Ihre unteren Körperhälften wurden samt den Sand zersetzt, wodurch ein ausgehobenes Grab für ihre zugerichteten Gestalten entstand. Ein grausames Schicksal, dem sie nicht mehr entkommen konnten … Ihre nun leeren Augen starren mit den offenen, stählernen Mäulern Hilfe ersuchend gen Himmel … Rogo ist es noch nicht vergönnt gewesen, seine Fähigkeiten zu zeigen, doch war das noch längst nicht alles! „Es kommen noch mehr?!“, erwähnt Ahulil lautstark, als meine Blutzikade fliegend zu mir zurückkehrt und es sich auf meinem rechten Handrücken bequem macht. Dieser unnötige, langwierige Kampf geht mir tierisch auf den Sack! Diejenigen, die sich höher gelegen vor mir befinden, zögern noch. Oh ja, ihr wisst, wer und was ich bin, nicht wahr? Obwohl ich es nicht mal wirklich selber weiß … Doch haben sie bestimmt mitbekommen, wozu ich fähig bin. „Bewegt euch!“, fordert Gihirex ihre Untertanen auf, die sich schnurstracks zu mir begeben, wenn auch etwas ungeschickt. Zumindest zwei von ihnen – die in ihrer Nähe stehen – sind auf dem Weg zu mir. Den dritten Bloodcrusher umkreist sie ein wenig, bevor sie diesen mit einem beherzten Tritt nach unten befördert. Er und sein Moloch stürzen in meine Richtung und sind sogar vor denen da, die in die Todesgrube schlittern. „Na?“, werfe ich abrupt aus, als mich dieser Zerfleischer zögerlich anstarrt, bevor ich sein Gesicht Packe und es zerstöre. Sein Juggernaut-Viech kann sich noch erheben, um zu entkommen. „Sind wir nicht freundlich zu euren Tierchen? Wir lassen sie entkommen, ehe.“, muss ich erheitert auswerfen, als mich die frischen Atome des Lebens des ehemaligen Zerfleischers stärken. Seine Brüder haben angehalten. Erneut zögern sie; wagen es nicht mich anzugreifen. Dieser Bloodletter ist nur einer von vielen, die nie wieder zurückkehren können. Diese Tatsache in meinem Hinterkopf, macht mich irgendwie glücklich. Es wäre wahrscheinlich nicht einmal untertrieben zu sagen, dass es mir mit dieser Macht möglich wäre, das Chaos endgültig zu vernichten! Doch das wäre vielleicht zu weit gedacht. Ich muss die Körper meiner Opfer immer noch erreichen. Nur dicht an dicht ist es mir möglich, diese zerstörerische, Lebens zerreißende Macht freisetzen zu können. Meine lieben Krabbeltierchen können diese Stärke nicht nutzen, was ein wenig schade ist. „Es wäre möglich …“ „Was?!“ Fragwürdig sieht Ahulil zu mir. „Wie, ‚was‘? Zerstörer? Geht es Euch gut?“ „Ich, äh … Ja, denke ich mal.“ Mit der Ausnahme, dass ich gerade eine Stimme gehört habe, die mir zugeflüstert hat … Eine Stimme, die mir bekannt vorkommt. Wie wilde Raubkatzen, die versuchen ihre Beute zu umkreisen, warten die Bloodcrushers geduldig auf ihre Gelegenheit, bis etwas erscheint, was sie von Himmel herab nieder quetscht. Ich erkenne den dunklen, pinken Umhang; das erhabene Rapier und den hellen, runden Schild, der ein Symbol des Slaanesh aufweist. Die pompöse, goldene Rüstung ist kaum zu übersehen, die das Licht der stetigen Chaos-Blitze reflektiert. ER ist es?! Die großen, beiden Dämonenhörner an seinem Kopf bestätigen es, genauso wie seine langen, blonden Haare. „Hahaha! Ihr unwürdigen, hässlichen Kreaturen wagt es, in das Gebiet meiner Herrin einzufallen?! Ich, der wohl hübscheste, ansehnlichste und beste Champion Slaanesh’s, werde euch einen hässlichen Tod bescheren, den man sich noch in unzähligen Jahren herum erzählen wird, denn: IHR habt es gewagt MICH zu bekämpfen! Den eleganten, den unübertroffenen: ‚Prinz Sigvald, den Prächtigen‘!“ … Stille. Trotz seines Auftritts und seiner edel wirkenden Haltung, in der er sowohl Schwert, als auch Schild hält, sagt niemand etwas. „Wow …“, muss Ahulil im spöttischen Ton auswerfen. „Verschwindet, ihr widerwärtigen Ausgeburten des Khorne!“ Wie aus dem Nichts fällt ein schwarzer, brennender Speer vom Himmel, der direkt neben Sigvald’s Position einschlägt. „Ih?! Was war das? So passt doch auf! Meine Rüstung ist bereits befleckt, vom dreckigen Blut eurer Missgeburten!“ Ohne Worte wendet sich die Chaos War Maiden of Khorne von uns ab. Hat sie dieses Teil geworfen? Mit Sicherheit wollte sie damit aussagen, dass sie ihn auch problemlos getroffen und durchbohrt hätte … Die wenigen Bloodcrushers, die verbleiben, tun es Gihirex gleich und ziehen ab. Obwohl wir nicht wissen, wie viele es noch sind. Garantiert war das erst der Anfang. „So ist es recht! Verschwindet, dreckiges Gesindel! Ahahahaha!“, lacht der Dämonenprinz übertrieben, wobei wir den Truppen des Khorne hinterhersehen. Dann dreht sich dieser nervige Kerl zu uns um. „Und Ihr? Ihr seid … so wunderschön?! Wie ist Euer Name, Teuerste?“ „Ahulil.“ „Ahulil? Welch Musik in meinen wundervollen, makellosen Ohren.“ Genervt verdreht die Magierin des Tzeentch ihre Augen, als der Dämonenprinz zu uns schreitet. Geschwind ergreift Ahulil meinen linken Arm. „Es tut mir außerordentlich leid, Sigvald, aber ich bin bereits vergeben.“ „Was?! Mit diesem … Wicht?! Uah, dieser … GESTANK?! Das kann nicht Euer Ernst sein? So eine bezaubernde Frau will mir nicht sagen, dass sie mit SO EINEN verkehrt?!“ „Hey, pass auf was du sagst!“, warnt Barbie Sigvald vor, der von Rogo madig angefaucht wird. „Weiß du denn nicht, wer das ist? Das ist ‚Coba, Der Zerstörer‘! Äh … Wie war dein voller Titel?“ „Usurpator ‚Yakukage‘ Coba.“ „Yakukage?! … Jusatsu?!“ Verärgert streckt er mir sein dekadentes Rapier entgegen. „Habe ich es doch gewusst! Die grünen Wolken haben es mir sofort verraten. Und ich soll mich mit jemanden wie DIR befassen?! Dich zu retten ist … die schlimmste Tat seit langem! Auch wenn die wunderbare Chaos War Maiden meiner Herrin es verlangt hat, so sehe ich es nicht ein, dich davonkommen zu lassen!“ „Ihr kennt euch?“, befragt Barbie mich spontan. „Ja, so wie fast alle wichtigen Chaos-Kommandanten, die ich als Gift-Able getötet oder in die Flucht geschlagen habe.“, antworte ich ihr gelassen. „Du hattest einen Vorteil, durch dieses widerliche ‚Nox‘! Ein alles zersetzender, pechschwarzer, grün schimmernder Schleim. Dieses … ekelhafte Zeug war dein Vorteil. Dies und dies nur allein!“ Gedemütigt senkt er seine Waffe, als er mit seinem Schild-Arm dramatisch seinen Kopf berührt. „Diese Schmach werde ich dir niemals verzeihen! Und jetzt … bist du zurückkehrt um mir etwas zu nehmen, was ich begehre?! Was denkst du eigentlich, wer du bist?!“ Ja … keine Ahnung? Was denke ich denn, wer ich bin? Etwa der Yakukage? Beherrscht schaue ich zu ihm. „Und dann noch diese Maske?! Hast du etwas, was du vor uns allen verstecken willst? Sicherlich bist du hässlich, wie ein Nurgling, ahaha?!“ Negativ angesprochen, beschweren sich die drei Nurglinge mit gurgelnden, als auch krächzenden Geräuschen im Hintergrund. „Was willst du? Uns zu Tode labern?“ „Habe ich euch das nicht bereits gesagt?! Ihr müsst besser zuhören!“, ruft Sigvald aggressiv aus, als er mit seiner Waffe zustößt, die ich reflexartig mit meinem linken Arm aufhalte. Die Klinge hat sich durch meinen Unterarm gebohrt, als ich diese abwehren wollte. „Coba?!“ „Nicht, Barbie! Das ist eine Sache zwischen uns!“ „So ist es recht! Und dann wenn ich dich besiegt habe, werde ich deine hübsche Ahulil besteigen. Und dann, wenn unser romantisches Tun vollbracht ist, werde ich ihr köstliches Fleisch verzehren.“, erklärt mir der Dämonenprinz mit einem wahnsinnigen Blick, dessen oberflächliche Schönheit nur eine Farce ist. „Bringt ihn um!“, verlangt die Magierin von mir spontan. „Aber klar doch.“ Mit einem Ruck lasse ich die Klinge meinen Arm durchtrennen, bis dieser sich zu einem langen Centipede verwandelt, den Sigvald nicht kommen sieht. Dennoch ist es ihm möglich dessen Oberkörper mit seinem Schild abzublocken, wobei die scharfen Beine meines belebten Arms Sigvald’s rechtes Bein streifen und somit verletzen kann – trotz seiner wertvollen Rüstung. „Arh, du Schuft! Was bist du nur für eine widerwärtige Kreatur?! Dass du weiterhin auf dieser Welt wandeln darfst, ist eine Beleidigung für alles Schöne!“ Schreiend greift der angeblich gut gerüstete Dämonenprinz mich an. Seine Bewegungen wirken durchdacht und elegant, wie ein Tanz. Mit meinem Centipede-Arm ist es jedoch möglich, seine Gestalt von mir fern zu halten, die daraufhin gewillt ist diesen angreifen zu wollen. Kaum fokussiert sich Sigvald auf meinen linken Arm, schon schleudere ich ihn meinen rechten entgegen, dessen Form sich bereits verändert hat. Schleunigst schützt er seinen Kopf vor dem meines gewaltigen Hundertfüßers. Da hat er ja nochmal Glück gehabt~ „Überraschung! Ich habe noch einen zweiten Arm. Hättest du nicht gedacht, was?“ „VERSPOTTEST DU MICH ETWA?!“ „Ach, wenn du mich verspottest, ist das also in Ordnung?“ „Du bist stinkendes Ungeziefer! Unwürdig am Leben zu bleiben!“ Wenn du wüsstest … Und Trotz allem lebe ich noch! Du hast KEINE Ahnung! „Aha? Erzähle mir mehr.“, sage ich zu ihm, während sich meine Blutzikaden unbemerkt aus meiner Haut wagen und sich meine Arme dabei zurück verwandeln. „Wenn du noch einen Funken Verstand hättest, so würdest du mir Ahulil aus Dankbarkeit überreichen, da ich euch ja gerettet habe.“ „Damit du dich an ihr vergehen kannst?!“, muss ich ihm wutentbrannt entgegnen. Was für ein Schwein! „Ich bitte dich: Ich weiß, was du getan hast! Wir sind uns nicht unähnlich, auch wenn ich es nur ungern zugebe. Auch du hast als ein Vanitas Frauen vergewaltigt!“ Ungeduldig balle ich meine Hände zu Fäusten. „Ich habe sie verführt, das ist ein GEWALTIGER Unterschied!“ „Aber natürlich hast du das~“ „Die Macht eines Vanitas ist dazu in der Lage, ja. Wie auch immer: DU widerst MICH an!“ Ungläubig lacht der Prinz des Slaanesh lauthals gen Himmel. Zumindest solange, bis ich ihn einen Schwarm meiner Lieblinge an den Hals hetze. Wortwörtlich. „Was ist das? Ah?! Igitt! VERSCHWINDET, IHR PLAGEN!“, fordert er meine Käfer im harschen Ton auf, als er mehrfach seine Waffe schwingt, um diese zerstückeln zu können. Dieses Mal sind sie jedoch zahlreich und umgeben seine ach so makellose Gestalt. „Ihr stecht mich?! Ihr wagt es, mein Blut anzufordern?!“ Seine Hiebe sind flink und er schafft es einige von ihnen zu töten, doch er wird langsamer und schwächer. Einige meiner Zikaden kehren zu mir zurück. Ich erhalte seine Energie … Ich könnte ununterbrochen so weiter machen und noch mehr von ihnen beschwören, nur um ihn zu ärgern. Zufrieden wendet sich Ahulil mir zu, als sie meinen linken Oberarm umklammert. Barboura tut es ihr gleich, da sie sich sofort meinen rechten Oberam krallt. „Öhm …“ Wortkarg stehe ich zwischen den Beiden. „… Aber ich stinke doch?“ „Haltet bitte einfach den Mund, ja?!“ Überrascht drehe ich meinen Kopf zu Ahulil, die ihren eigenen an meine Schulter presst. „… Okay.“ Und somit ertönen die wehleidigen, schrillen Schreie des Dämonenprinzen, bis zu seinem energiearmen, erbärmlichen Ende. Part 27 Die Kampfgrube „Alle Achtung! Ihr habt die Truppen des Khorne zurückgedrängt UND Sigvald eines Besseren belehrt. Wunderbar, meine Lieben!“, spricht der große Kopf von Errelez – der im Spiegel zu erkennen ist – uns gegenüber hocherfreut aus, als wir vor dem Spiegel der Fane of Slaanesh zurückkehren. „Und der Altar hat kaum einen Kratzer abbekommen.“ „Das liegt ja auch daran, dass sie es auf UNS abgesehen hatten.“, meint Barbie. „In der Tat, das hatten sie. Auch wenn es nicht bedeutet, dass die Anhänger des Khorne sich vor Gewalttaten zurückhalten würden. Darunter zählt auch die Zerstörung all der Dinge, die sich ihnen im Weg befinden.“ „Hm, das macht schon Sinn.“ „Nicht wahr, Barboura? Khorne hat außerdem in all der Zeit einen unsäglichen Hass auf dich entwickelt, mein Süßer.“, spricht sie aus, als sie mit ihren vollwertigen, schwarzen Augen zu mir blickt. „Ach, ja?“ „Als noch Linos fruchtbar war und du dich dem Chaos entgegenstelltest, hatte das Nox viele seiner Soldaten zersetzt und somit ein ansehnliches Blutbad im Sinne des großen Blutgottes verhindert. Das schmeckte dem Gott des Krieges überhaupt nicht. Dass du noch lebst … Oh, ahahaha … Ausgezeichnet!“ Also heißt das, dass Gihirex nicht gänzlich ehrlich zu mir war? In Wirklichkeit ist Khorne also keineswegs dankbar für all das. Zumindest nicht, insofern ich mal anwesend war. „Und nun?“, frage ich die Chaos War Maiden of Slaanesh zwar planlos, jedoch vorwiegend erwartungsvoll. „Da ihr mich so gut unterhalten habt, bin ich gewillt, euch zu helfen. Zum Einen habt ihr einen Wunsch frei. Ich kann euch hier – an Ort und Stelle – etwas geben, wonach ihr euch sehnt. Etwas, was ihr begehrt: Eine Frage, die ich euch beantworten soll. Dieser Altar zehrt von dem, was ihr mir mitgebracht habt, was ich mir wiederum zu eigen machen kann. Vorwiegend: Leben.“ Das erklärt die vielen Knochen … „Überlegt es euch gut! Aber das ist noch nicht alles, was ich euch anzubieten habe, denn zum Anderen will ich euch natürlich auch im Kampf um Nurgle beistehen.“ Sprachlos blicken wir uns alle gegenseitig an. „Moment: Was habt Ihr soeben gesagt? Die ‚Chaos War Maiden of Slaanesh‘ will uns im Kampf gegen alle anderen Chaosgötter unterstützen?“, muss Ahulil Errelez ungläubig ausfragen. „Glaubt ihr mir nicht? Natürlich verlange ich auch etwas dafür, doch Barboura sollte eigentlich wissen, warum ich so denke. Oder etwa nicht?“ Völlig perplex starrt sie zu dem Kopf der Dämonin, der ihr eine Frage gestellt hat. Hat sie uns etwas verheimlicht? „Barboura, du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du immer noch nicht deinen eigenen Willen gefunden hast, nach alldem?! Im Gegensatz zu allen anderen Dienern der Chaosgötter, sind wir – die ‚Chaos War Maiden‘ – nicht an sie gebunden, trotz unserer ansehnlichen Kräfte. Wir haben unseren eigenen Willen. Aber es ist in der Tat gewöhnlich, dass sich diejenigen ihrem Gott unterwerfen, dem sie zugehörig sind. So wie Gihirex. Es mag sein, dass Slaanesh mich auserwählt hat, seine größte Kriegerin zu sein, doch er kann meinen Willen nicht besitzen, weil wir dazu gemacht worden sind ‚Divided’ zu sein. Wir dienen ALLEN Chaosgöttern und somit auch Nurgle. Wer nicht, wenn wir, weiß, dass alle Chaosgötter wichtig sind? Ob Verräter oder nicht: Sich auf einen einzigen Chaosgott zu beschränken wäre … kurzsichtig und dumm … Nicht wahr, Chaos War Maiden of Nurgle?“ Ist das der Grund, warum Gihirex abgezogen ist: weil es Slaanesh erzürnt hat, dass sein Gebiet von Khorne-Truppen angegriffen wurde? Es stimmt: Nurgle ist ein Verräter unter den Chaosgöttern … wegen mir. Sie wollen ihn alle tot sehen. Das heißt: auch Slaanesh?! „Slaanesh war gar nicht derjenige, der den Zerstörer hierher geführt hat. DU hast die Boten entsendet! In seinem Namen. Slaanesh hätte es nicht zugelassen.“ „Wie scharfsinnig du doch bist, Magierin des Tzeentch. Wie erwartet, von einer seiner Dienerinnen.“ „Ich bin nicht seine Dienerin!“ „Wie du meinst.“, belächelt Errelez die skeptisch wirkende Ahulil dabei. „Ich … werde NIEMALS Slaanesh helfen!“ „Och, das sollst du auch gar nicht, da ich ja DIR helfen will, Barboura. Oder viel mehr: euch.“ „HALT DEN MUND!“ „Aber was hast du denn nur? Siehst du denn nicht, dass ich mich mit dir anfreunden will, Liebchen? Dein Chaosgott steckt in größter Gefahr! Ihr BRAUCHT mich! Deswegen seid ihr hierher gekommen, oder etwa nicht?“ Zähneknirschend starrt die treue Nurgle-Gefolgsfrau zu ihrer Widersacherin, die sie sehr zu hassen scheint. Trotz ihres gelassenen, als auch masochistischen Charakters, kann sie es kaum ertragen, von Errelez belehrt zu werden. Vielleicht ist es auch ihre freundlich wirkende Art? Sie weiß bestimmt, dass es nur eine Fassade ist, denn auch mir kommt es so vor. Wie oft hatte ich mit solchen Personen zu tun gehabt? SEHR oft! Und dennoch … „Genau so ist es!“, spreche ich für Barbie, die mich kurz darauf mit einem fassungslosen Blick ansieht. „Genau deswegen haben wir diese Reise bis hierher unternommen.“ „General?!“ „Wir sollten ihr Angebot annehmen! Und außerdem … hätte ich da eine Frage.“ Wir wissen, dass sich Nurgle und auch die Chaos War Maiden of Tzeentch verbarrikadiert haben und sich vor all den angreifenden Truppen verteidigen. Ahulil wird uns zu ihr führen und dann werden wir weitersehen. Nurgle wird vorerst in seiner Festung ausharren müssen – deren Standort Barbie kennt –, solange wir nicht bereit sind, alle restlichen Chaosgötter aktiv gegen uns aufbringen zu wollen. Noch haben wir eher kleinere Streitmächte bekämpfen müssen, was sich in Zukunft jedoch ändern könnte. „Errelez: Kannst du mir zeigen … wer oder was ich bin? Kannst du mir meine WAHRE Gestalt offenbaren?“ „Aber sicher doch, mein Süßer.“ „Gut … Insofern ihr keine weitere Fragen habt, würde ich das gerne wissen wollen.“ Meine beiden Gefährtinnen schütteln ihre Köpfe, woraufhin Barbie mich anlächelt. „Wenn das dein Wunsch ist, der in Erfüllung gehen kann, dann will ich dich nicht aufhalten.“ Ahulil wirft mir hingegen einen neugierig wirkenden Blick zu, ohne weitere Worte zu verschwenden. „Dann machen wir es so. Errelez: Zeig mir, wer oder was ich in Wirklichkeit bin!“ Der Spiegel – dessen Bild sich verändert – offenbart mir das, was unter meiner Haut verborgen liegt. Ich erkenne die Krabbeltiere: die Obst-Fliegen, die Blutzikaden, aber auch die Centipedes. Bin das … wirklich „Ich“? Die Hundertfüßer machen sich vorwiegend auf einer einzigen Stelle bemerkbar. Sie haben sich um etwas gewunden, was sich in meinem Inneren befindet. Sie … beschützen etwas. Aus meinem Inneren heraus, leuchtet es. Das purpurrote Licht, was ich in der Arena des Khorne vernahm, als mich das herausgeschleuderte Fallgatter traf und meine Gestalt zerquetschte … Doch das, was die Masse an Centipedes umgibt, blieb unversehrt. Gemächlich führe ich meine Hände – die ich kaum noch als diese bezeichnen, sowie erkennen kann – zu meinem linken Brustkorb, der nur noch aus den Fliegen und den Blutzikaden zu bestehen scheint. Ich bin eine wandelnde Masse aus Gliederfüßern?! Nur der menschliche Umriss verbleibt mir … Es ist genau die Stelle, an der sich mein Herz befinden sollte, zu der ich mich vorarbeite. Wenn es das ist, was ich denke … Able 6-Ending 2: Bullet For My Valentine – The Harder The Heart (The Harder It Breaks) https://www.youtube.com/watch?v=HArU1DxH1ko&ab_channel=bulletvalentineVEVO Ganz allmählich öffnet Ahulil ihren Mund. Fast schon sehnsüchtig, lechzt sie nach dem, was ich schließlich in meiner Hand halte und von denen meine Tierchen herabfallen, um es mir regelrecht überlassen zu können. Ich spüre Ahulil’s begierigen und zugleich aufgegeilten Blick bis hierher, samt ihren Atem. Als sie bemerkt, dass ich sie mit der Hilfe des Spiegels anschaue – auf welche Art und Weise auch immer –, schenkt sie mir nur ein verdächtiges, selbstgefälliges Lächeln. Ahulil … ist es das, was du die ganze Zeit über suchst? Ist es das, worauf du es von Anfang an abgesehen hast? Ist es die „Essenz der Winde der Magie“? … Was erwartest du von mir? Dass ich sie dir aushändige? Und selbst wenn: Was hast du damit vor? Ich weiß es nicht … Aber ich hoffe nicht, dass es so ist, wie ich es mir ausmale. Oder … vielleicht doch? Vielleicht lasse ich es zu … und überreiche es dir; einfach, weil ich des Lebens müde bin und es mir egal wäre, was du damit anstellen würdest. Und dann wäre es mir vielleicht möglich, endlich aufzuwachen oder Erlösung zu finden … Genau in diesem Moment bilden sich viele kleine Risse an der Fane of Slaanesh. Stück um Stück zerfällt das Konstrukt. Wir verlieren komplett die Verbindung zu Errelez und der Altar zerbröckelt vollständig. Das ist es: „Die Zerstörung“ befindet sich geradewegs wortwörtlich in meinen Händen! Das hier … Das … bin ICH?! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)