Able 6(66) von Yakukage (Corruption) ================================================================================ Kapitel 63: Abschied -------------------- Trigger-Warnung: Mobbing! Haha, ja, ist schon okay … Es ist mir mittlerweile egal, wie andere mich sehen. Damals war ich schon immer ein Sündenbock für alles und jeden gewesen. Der Unterschied war nur, dass es mir keineswegs egal war. In der Schule: ich war angespannt. Immer, wenn ich dorthin ging. Ich war jung, naiv, dumm und gutgläubig. Das war wohl DER Grund für alles. „Ih!“, schreit ein Mädchen auf, als es sich von mir wegsetzte. Stillschweigend sah ich zu denjenigen, der etwas weiter neben mir saß. Er hatte gefurzt … Na ja, ist ja egal: ich bin sowieso der Übeltäter~ Oder als ich mit meinem Kumpel die Treppen hinunterlief und mit ihm über belanglose Dinge laberte. „Warum redest du mit dir selbst?“, fragte mich jemand nebenbei, um mich erneut aufzuziehen … Wir redeten viel, meine Kumpels und ich. Auch wenn ich oft still war – zumindest innerhalb der deutschen, verschrobenen Klassen. Ich war eine echte Spaßkanone – wenn man mich näher kennenlernte. Oh, ich war so bescheuert, aber voller, lustiger Ideen. Mindestens einen Kumpel hatte ich an meiner Seite. Immer. Dennoch: nur wenige wollten mit mir zu tun haben. Häufig war ich ein Opfer irgendwelcher Vorwürfe und „Späße“. Ich wurde sogar bespuckt und man hatte mir mit voller Absicht den Ball im Sportunterricht in die Fresse geschossen. Warum? Woher soll ich das wissen?! Es ist ja nicht so, dass ich irgendeine Antwort auf all das bekam … Ich war ja nicht hässlich oder so, sondern einfach nur … anders. Wunderlich, vielleicht. Oftmals still, weil ich es mir nicht mehr zutraute irgendetwas in der Gegenwart Anderer zu sagen. Einfach nur, damit man mich nicht wieder angreifen kann … So verlor ich mich in meiner eigenen Welt. Nach all dem was passierte: Ist ja auch kein Wunder! Denn ich dachte, dass diese Welt – UNSERE Welt – eine schöne Welt wäre … Das laute Lachen all der Kinder hallte mir entgegen, als man mich in der neuen Schule – in der 5. Klasse – schubste und ich daraufhin weinen musste. Ich weinte, weil ich es nicht verstand; weil ich MAL WIEDER von meinen Mitmenschen schlecht behandelt wurde. Das war anscheinend das „herzliche“ Begrüßungsritual, für Neulinge wie mich. Plärrend rannte ich zu meinem Sportlehrer, der sich darüber amüsierte, dass mich die gesamte Klasse auslachte. In der Umkleidekabine schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Der Täter starrte mich schockiert an, genauso wie alle anderen Jungs. „Was habe ich denn getan? Warum tun sie das? … Warum tun sie mir das an?“, fragte ich mich ständig im Stillen; in meiner schmerzerfüllten Einsamkeit. Soll das diese „schöne Welt“ sein, die mir ständig mitgeteilt wurde? … Irgendwann verstand ich es: Mir wurde von Anfang an etwas vorgemacht?! Jedes Mal, als ich in die Schule ging, war ich angespannt. Noch so ein Tag? … Ein weiterer Tag der Bloßstellung; ein weiterer Tag im „Knast“; ein weiterer Tag der Folter?! Wie lange soll das so weitergehen? Ich habe die Schule gehasst, aus gutem Grund! Schon früh stellte sich mir die Frage: „Sind Menschen wirklich so?“ Einige mit denen ich zu tun hatte: ja. Aber die meisten … drehten sich von mir weg. Es interessierte sie nicht. Sie … ignorierten mich; sahen nicht hin. Es war ihnen egal. Selbst meinen „Freunden“. So stellte sich mir bald darauf die Frage: „Was ist ein Freund? Wer ist ein Freund? … Ich weiß es nicht. Aber diejenigen, die um mich herum waren, sind es nicht!“ Zumindest ist es nicht das, was man mir immer wieder in irgendwelchen Liedern und Shows beibrachte. Mit allen anderen – mit denen ich außerhalb der Schule abhing – war es kaum anders. Ach Chaser, Kanan, Ronoxe … und du Vollpfosten namens Steve. Was habt ihr schon verstanden? „Nichts … Gar nichts. Und es wird sich nicht ändern. NIEMALS!“ „Hey: das ist doch egal! Hauptsache, wir haben Spaß!“, argumentierte ich bereits innerlich mit meiner hasserfüllten Seite. Dabei war sie noch gar nicht so präsent, aber … ich spürte etwas Unangenehmes; etwas Dunkles … Die Sitzungen in all den Zimmern der Therapeuten brachten nichts. Warum auch? Sie fanden ja keine Anhaltspunkte! Mit mir war also alles in Ordnung. Stattdessen spielte man mit mir Spiele zum Zeitvertreib. Aber nein: ICH war ja das Problem, nicht wahr?! Nicht die ach so tolle Gesellschaft der Menschen … Diese herzensgütigen Menschen … So „nett“, so „liebevoll“. Immer für einen „Spaß“ zu haben~ „Diese Menschen sind schon ein lustiges Völkchen. Oder … Skrämbild?“ Ein Able? Ein Auserwählter der Götter? Ich? … Das Gift-Element; eines von zwölf; Echsenmenschen und Chaos; Söldner und Shinobi … Damit fing alles an. Ich wollte etwas bewirken; wollte mein eigenes Dorf gründen und ein Kage sein. „Dokugakure steht für alle offen! Aber das Chaos ist eine Bedrohung für uns alle … Ihr solltet uns helfen, es zu besiegen!“ Sie taten es … aber nur widerwillig. „Das reicht! Die Zeit der Freundlichkeit ist vorbei! Ihr habt mich oft genug ausgenutzt! Jetzt sind wir dran!“, hörte ich Skrämbild’s Stimme in meinem Kopf, als mich die hellgrünen Augen im Geiste fokussierten. „Ich glaube, ich werde verrückt …“ Nein, nein: ich sehe einfach nur die Wahrheit, die mir selbst der Able des Wahnsinns offenbarte. Was hatte der Untote Sabazios getan? Nun, im Grunde: nicht viel. Er musste nämlich nichts tun. Jeder hatte bereits seinen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet – ob Freund oder Feind. Selbst ANK … Dabei hatte ich mir so viel mehr von euch erhofft … Leblos stürzen die leeren Körper in der Mitte des Schmetterturms in Richtung Boden. Für viele sicherlich ein schrecklicher Anblick, aber für mich war es wie ein Hauch von Frieden. Erheitert scherzten Sabazios und der Zeitdämon Pain – alias Remigio – über das Endergebnis. Stolz präsentierte ich denen – die mich verstehen wollten, bei mir waren und mir die Wahrheit zeigten – die „Eisernen“. Das Resultat jahrelanger Suche, um ungehorsame Shinobi, sowie auch Widersacher gefügig zu machen und sie an der eigenen Seite kämpfen zu lassen. „Das geht zu weit!“, rufen sie herein. Akatsuki Nii Kaku … Ich habe euch allesamt akzeptiert und als Freunde betrachtet; als Familie. Zumindest habe ich es versucht. Aber dabei wollte ich einfach nur an irgendetwas glauben. An irgendetwas Gutes im Menschen – oder was auch immer ihr jeweils dargestellt habt. Etwas, was in Wirklichkeit schlussendlich nicht existierte … Meine Verbündeten stellen sich gegen mich. Meine Liebsten sind tot. … Eigentlich weiß ich gar nicht mehr, warum ich Durkan und Linos beschütze. Warum soll ich es nochmal tun? Warum soll ich diesen Dreck beschützen WOLLEN? Selbst Pain hatte mich vor den Schmerzen der Liebe befreit. „Alles, was ich zu kennen glaubte; wofür ich einstehen wollte; was ich DACHTE zu mögen oder zu lieben, ist nur geheuchelt und gelogen?! Ihr … macht mich krank!“ … „ICH BRING EUCH ALLE UM!!!“ … Shinobi; Chaos; Auserwählte; Helden; Freunde … Die Sensenblätter von Barisk bohrten sich in die todesängstlichen Gesichter meiner Opfer. Wieder und wieder … Als Neojusatsu habe ich es genossen, sie zu töten. Ihr Blut beschmierte alles. Es ist mir egal, wer schuldig ist und wer nicht! Hatte ich die Wahl gehabt? Gab es einen Grund oder eine Erklärung mir gegenüber? Nein, man hat es einfach getan. Genauso wie ich es tat und mir die Leben nahm, die mir zustanden. Genussvoll gab ich mich durch Skrämbild dem Blutbad hin. „Ich habe verloren … Doch insbesondere habt IHR verloren! IHR habt versagt! Und jetzt müssen ALLE dafür büßen!“ Wer hätte das gedacht, hm? Dass so eine kleine Sache SOLCHE Auswirkungen haben könnte … Witzig, oder? Ja, das fand ich auch. Sehr sogar. Es hatte mir Spaß gemacht. „Ich heile die Welt von dieser menschlichen Krankheit! Ich heile sie von EUCH ALLEN!!!“ Das waren meine hasserfüllten Gedanken, als ich mich mit meiner unheilvollen Sense durch den vom Leben angehäuften, fleischlichen Abfall schnitt, oder das Eis dieses in tausende Stücke zersplittern ließ. Man erkannte ziemlich frühzeitig, dass der Schöpfer einen enormen Fehler machte: er erschuf die Menschheit. Wir korrigierten diesen schwerwiegenden Fehler … Schwung für Schwung verteilten sich die Körperteile meiner Opfer, samt ihrer Eingeweide. „Nie wieder Leid; nie wieder Lügen! Sterbt, ihr Lügner!“ Doch … meine neuen Geschwister – die Vanitas – sind kaum besser. Der Zerstörer hat sich Elfen herausgepickt, die den Menschen vom Verhalten her sehr ähnelten. Zwar fühlte ich mich unter ihnen wohler, allerdings stellten sie ebenfalls ein Problem dar. Wie auch immer: alles hätte sowieso bald ein Ende, nämlich dann, wenn der Sohn des Schöpfers aus dem Jurachiso – seinem Gefängnis - emporsteigt und alles Existierende auslöschen würde. In Sarela’s zauberhaften Armen, würde ich das Ende stillschweigend in Kummer und Verzweiflung erwarten … aber auch selbstzufrieden und in Geborgenheit. Das war zumindest der Plan, doch sie alle wehrten sich. Heh … zum Glück. Ich habe als „Zerstörer“ nichts zu verlieren, Gihirex. Ich hoffe, du verstehst das. Ob ich ein Gott bin oder nicht, interessiert mich nicht. Es ist nur wieder an der Zeit, gewisse Chancen zu vergeben. Daher halte ich ihre rote, dämonische Hand fest in meiner eher kleinen, menschlichen und drücke diese dabei leicht. Erwartungsvoll sieht sie mich an, genauso wie der ganze Rest, dem ich irgendwie retten konnte und wollte. Schließlich muss ich wieder etwas geradebiegen, jetzt nachdem Linos durch mich zerstört wurde … Durch meine Trauer, die sich durch all die Menschen der Vergangenheit zu Hass entwickelte … Und das ist auch der Grund, warum ich nicht zurückwill. Hier – auf dieser Welt – fängt ein neues Leben an! Selbst wenn keines anwesend wäre, so wäre immer noch ich das einzige, existierende Etwas in dieser trostlosen, öden Welt gewesen. Wie auch immer: das Schicksal wollte es anders. Doch du – der Vater des Zerstörers – will mich doch eigentlich nur an der Leine halten, oder? Dieser ganze Chaos-Kram ist nichts weiter als Beschäftigungstherapie. Aber in Ordnung: ich spiele mit. Habe schlussendlich sowieso nichts Besseres zu tun, als einsam und allein zu sein. In Wirklichkeit hoffe ich jedoch auf das Gegenteil, eines Tages … So, wie es mir einst Mitsuya zeigen konnte. Vielleicht können sie es mir ja doch geben? Liebevoll lege ich meine Hand auf die von Gihirex, während sich unser Umfeld über meine Entscheidung aufregt. Hier trennen sich unsere Wege … „Habt Ihr jetzt komplett den Verstand verloren?!“ „Co- … General?! Ist das dein Ernst?“ Gähnend erhebt sich Ydin währenddessen aus ihrem Schlummer. „Mann, Leute, seid ihr laut, ey!“ „Seht an: die schlafende Prinzessin ist auferstanden!“, verkündet Errelez. „Wir hätten dich und dein Gewehr gebrauchen können.“, erwähne ich abrupt. „Pff, jaja. War halt müde. Außerdem wusste ich es doch, dass ihr es auch ohne meine Hilfe schaffen würdet.“ „Du blöde … ?!“, regt sich Barboura darüber auf, wobei ich ihren Frust durchaus verstehen kann. „Es ist jetzt, wie es ist. Hier wird jetzt KEIN böses Blut vergossen, okay?!“, schreite ich ein. „Was ist es denn nun, was du uns mit deiner Aussage mitteilen willst, Liebling?“, fragt Lezzi neugierig. „Ich will, dass jeder von euch Barboura zum Portal begleitet, in das Reich des Chaos eindringt und Nurgle zu Hilfe eilt.“ Mehrere Stimmen werden laut, andere wiederum flüstern. Barbie setzt ein überraschtes Gesicht auf, als der Madendämon Rogo sie aufmunternd anfiepst. „A-Aber … ?! Was ist mit dir? Du wurdest von ihm auserwählt?!“ „Ich begleite Ahulil zur Chaos War Maiden of Tzeentch und bitte um Verstärkung.“ Überrascht starrt Ahulil mich an. „Du willst mich zu meiner Herrin eskortieren?“ „Genau. Ist das ein Problem?“ Ein kurzes Lachen ertönt von der Adeptin des Tzeentch aus. „Das ist verrückt! Das ganze Chaos sucht nach dir: dem Zerstörer.“ „Umso besser. Das lenkt sie von Nurgle ab, jetzt da sie wissen, dass ich hier umherlaufe. Das könnte unseren Truppen in die Finger spielen. Sie vernachlässigen ihre Verteidigung und Barboura kann mit allen anderen einfallen und Nurgle aus den Klauen seiner Brüder befreien. Alle sind glücklich; Ende~“ „Warte, warte, so einfach ist das nicht! Ohne deine Hilfe schaffen wir das niemals!“, versucht mich Barbie zu überzeugen. „Keine Sorge: ich komme so schnell wie möglich nach, okay? Aber wie du sagtest: wir haben keine Zeit zu verlieren. Das ist die einzige, sinnvolle Möglichkeit, um Ahulil all das wiederzugeben, was sie für uns getan hat; mit der Tzeentch War Maiden zu verhandeln und Nurgle zu Hilfe zu kommen. Oder etwa nicht? So können wir Zeit, Nerven und Leben sparen.“, versuche ich den Anwesenden zu erklären. „Einspruch: Damit bin ich aber nicht einverstanden, Süßer. Mein Ziel war es von Anfang an bei dir zu sein.“ Oh, nein … „Das heißt, dass sich ab diesem Punkt unsere Wege trennen werden.“ „Das … Du kannst doch nicht … ?!“ „Es ist entschieden. Willst du mich etwa dazu zwingen? Ich bin die Chaos War Maiden of Slaanesh, schon vergessen? Hm … Das Einzige, was ich für euch tun kann ist es: ihn zu überzeugen, euch passieren zu lassen. Wie ihr sicherlich wisst, ist mein Gott ebenfalls nicht sonderlich gut auf euch zu sprechen, aber da er durch mich und den Zerstörer bekam, was er benötigte, wird er eine Zeit lang zufrieden sein.“ Er hat bitte was bekommen? Besser ich hinterfrage das nicht. „Unser Handel ist somit abgeschlossen.“ Mit diesen Worten entfernt sich Errelez grazil von uns. „LEZZI?!“, rufe ich ihr reflexartig hinterher. Noch einmal dreht sie sich um. Wahrscheinlich ist es das letzte Mal … „Ahahaha, ich weiß: Ich werde dir fehlen~“ Und dann verschwindet sie in einem Flieder, leuchtenden Spalt, der einfach so aus dem Nichts erscheint. Vermutlich ist sie in Slaanesh’s Reich zurückgekehrt. „Tja, weg ist sie~ Mir wird sie schon fehlen, irgendwo. Aber, hey: das Überleben muss weitergehen!“, redet Ydin lässig vor sich hin, als sie ihre Waffe untersucht. „Das wird deine Armee schwächen.“, erkennt Gihirex nebenher. „Und was ist mit dir?“ „Ich will dich beschützen. Das ist meine Aufgabe.“, legt Rexi selbst überzeugt fest. „Aha? Nun: ich würde es eher begrüßen, wenn du Barboura dabei unterstützt Nurgle zu helfen.“, versuche ich sie zu überzeugen. „Deine Sicherheit ist mir wichtiger, als alles, was du mir jemals auftragen könntest!“ „Das kann ich verstehen, aber ohne deine Stärke wird es noch schwieriger sein Nurgle unversehrt da heraus zu holen. Auch wenn ich nicht bei euch bin, so ist es auch mein Wille, ihm zu helfen. Denn wie Barboura schon sagte: ohne ihn wäre ich nicht und ohne mich wärt ihr nicht.“ „Also heißt das im Klartext: beschütze lieber diesen Nurgle, sonst sind wir alle gefickt!“, wirft Ydin prompt hinein. Zustimmend nicke ich ihr zu. Mit sich selbst hadernd, beißt Gihirex auf ihre Unterlippe. „Hey, ich werde mich beeilen, ja?“ „Wenn dir etwas zustößt, werden wir ebenfalls alle dem Tod geweiht sein …“, teilt mir die heiße Dämonin besorgt mit, als sie mir ihre andere Hand reicht. Währenddessen spüre ich den stechenden Blick der Chaos War Maiden of Nurgle. „Ich weiß, aber ich werde schon auf mich aufpassen. Und Ahulil ganz bestimmt auch auf mich.“ „Exakt. Ich lasse den Zerstörer sowieso nicht aus den Augen, damit er nicht noch einmal solche Dummheiten macht, wie zuletzt.“, tadelt sie mich etwas, woraufhin ich etwas schmunzeln muss. Im Nachhinein gehe ich zu Barboura, die mich mit Rogo sehnsüchtig erwartet hat. Sofort finde ich mich dicht gepresst an ihren Titten wieder, während mich das Würmchen umschlingt. „Argh?!“ „Khihihi, du kommst mir nicht mehr weg~“ „Heh, ja, i-ich merk’s.“, entgegne ich ihr angestrengt. Nach einem Schmatzer auf meine rechte Wange, lässt sie mich immerhin los. „Ich habe dich mit meinem Gestank markiert. Da muss sich Ahulil leider von dir fernhalten.“, will sie mir weismachen. Als mir Rogo zufiept, streichle ich ihm sein dreiäugiges Köpfchen, was er mir entgegenstreckt. „Mach‘s gut, mein Madi-chan~ Und … es tut mir leid.“, spreche ich noch einmal aus, als ich währenddessen an Treati denke, den ich willentlich in der Schlacht opferte, um das Gefühl des Verlustes für beide erträglicher zu machen. Diese Entscheidung wird mir zwar hinterherhängen, aber ich habe mich bereits so entschieden. Wir alle müssen das Endergebnis nun akzeptieren. Es ist besser so, wenn meine arthropodischen Beschwörungen einfach nur für ihre zugewiesenen Aufgaben existieren würden, für die sie erschaffen wurden. Aber vielleicht habe ich Treati ja einfach nur deswegen erschaffen: um Rogo und Barbie jeweils eine Freude zu bereiten? Vielleicht war das der WAHRE Grund, für die Existenz des quirligen Hundertfüßers? Unerwarteter Weise zeigt mir Rogo noch einmal seine Zuneigung, indem er mir den Mantel mit seiner weißen Spucke einsaut. „Rogo mag dich wirklich.“ „Danke … Könnten wir das in Zukunft einfach nur bei einer Umarmung belassen oder so?“, beschwere ich mich nebenher ein wenig. Als ich Barbie’s Kichern vernehme, erkenne ich währenddessen, wie sich mehrere Kriegerinnen und Krieger von der Armee loslösen. „Was macht ihr da?“ „… Wir gehen.“ „Nicht!“, ruft eine Amazone ihrer Kameradin besorgt zu. Langsam nähere ich mich ihnen. Beide weichen aus Angst zurück, doch dann treten zwei Chaoskrieger in grünlich schimmernder Rüstung vor. Sie stellen sich mir entgegen?! „… Bitte: lasst sie ziehen!“ Nervös greifen sie zu ihren Waffen. Sie sind bereit für diese Beiden ihre Leben zu geben? Kurz darauf muss ich lachen. „Aber natürlich lasse ich sie ziehen! Ihnen steht es frei zu gehen.“, erkläre ich ihnen erheitert. „ABER ihr MÜSST wissen, dass ihr das Leben selbst dadurch im Stich lasst. Könnt ihr das wirklich mit euren Gewissen vereinbaren?“, frage ich diejenigen, die uns verlassen wollen. „Wir alle sind die ‚Lifecrawlers of Coba‘. Weswegen heißen wir so? Das hat alles einen Grund. Ich mag der Zerstörer sein, aber trotzdem kämpfen wir für unser aller Existenz. Wenn ihr geht, gehört ihr nicht mehr dazu! Aber: ihr seid frei. Ihr könnt machen, was ihr wollt … solange ihr euch nicht gegen uns stellt.“, lege ich entsprechend fest. „Wir werden in The Heart aushelfen.“, wird mir hinterher gesagt. Ja, gut … das ändert die Sache ein wenig. „Ihr … IHR HABT IN DER SCHLACHT GEFICKT!“, ruft es urplötzlich aus dem Hintergrund. Vorerst ist es ruhig, aber nach nur kurzer Zeit müssen fast alle – durch dieses spontane Ereignis - lauthals loslachen. Das ist unser aller merkwürdiger Abschied. Ich hoffe, dass wir uns so schnell wie möglich wiedersehen – darunter zählt auch Errelez. Ob wir sie zum letzten Mal gesehen haben? „Zerstörer?“ „Ja, werte Ahulil?“ „… Ihr stinkt bestialisch!“ Part 63 Abschied Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)