Able 6(66) von Yakukage (Corruption) ================================================================================ Kapitel 1: Staub und Knochen ---------------------------- „Hier stehen wir also.“ „… Hier, im Nichts. Auf einem staubigen Planeten, auf dem nichts mehr ist.“ „Bereust du es?“ „… Was … habe ich getan? Was hast DU getan?!“ „Du meinst wohl: WIR?!“ „Wir?“ Fragend sehe ich ihn an: den Teil von mir, der neben meiner Person steht. Dieser schwarze Mantel mit den grünen Wolken, den ich ebenfalls trage … In Gedanken versunken, balle ich meine Hände zu Fäusten, die in schwarz lederne Handschuhe gehüllt sind. Die goldenen, spitzen Krallen drücke ich dabei fest in die Handinnenfläche. Dabei … fühle ich nichts mehr. Anzeichen einer Blutung? Fehlanzeige. Bedeutet das also: es ist genauso, wie damals? „Du wolltest es so!“ „Nein, ich wollte doch nur … die Welt retten! Und … Ilyana.“ Meine geliebte Ilyana … „Ja. Und jetzt: SIEH HIN! Das hast du nun davon!“, brüllt er mir zu. Mit leuchtend grünen, blutunterlaufenen Augen und diesem stechenden Blick … Skrämbild, du bist doch an allem Schuld! Er jedoch lächelt mich nur keck an und lacht kurz auf. „Ha, ich weiß ja, was du denkst. Aber letzten Endes hat dich deine Sehnsucht hierher geführt. Du wolltest und konntest einfach nicht damit abschließen, sonst hättest du dieses verfluchte Buch niemals angerührt und mich frei gelassen! Ilyana’s Tod war unser BEIDER Bestimmung.“ „Was redest du da?!“ „Dein Drang nach Gerechtigkeit und Frieden hat uns letzten Endes beide hierher geführt.“ „Du hast mich dazu getrieben!“ „Ja, genauso, wie DU es wolltest! ICH habe dir das gegeben, was DIR gefehlt hat: Eier.“ Genervt drehe ich mich kurz weg. Langsam bewege ich meinen rechten Arm zu meiner Stirn und berühre den oberen Teil der goldenen Maske, die ich nun trage und die mit den Symbolen des wahren Blicks behaftet sind: Die Augen, die durch die Seelen der Lebenden starren und jeden noch so kleinen Funken der Wahrheit aus diesen herauspressen. Genauso wie es bei den Handschuhen der Fall ist, die mit auffälligen, goldenen Plättchen verkleidet sind. Skrämbild und ich … Wir sind verschmolzen. Er ist „Der Zerstörer“; Sohn des Schöpfers. Die Personifikation des Endes; des Untergangs. Der absolute Tod. Ich … hätte tot sein sollen, aber er befreite sich von den Fesseln des „Jurachiso“ – seinem Gefängnis – und übernahm mich. Jede Bewegung die ich ausführte, jeder Gedanke … „Das war dein Werk!“, brülle ich ihm wütend zu. „Ach, tatsächlich? Du hast alles und jeden verabscheut. Ich habe dich von ALLEM befreit.“ Warum lebe ich überhaupt noch? Es hätte doch ALLES zerstört werden müssen?! „… Meine Kraft reichte nicht aus.“, spricht er mir gefasst zu. „Was? Warum?“ „Mein Vater, „Der Schöpfer“, hatte meine Macht einst genommen und im ganzen Universum verteilt, bevor er mich in das Jurachiso sperrte. Schon vergessen? Die „Magie“; das „Arkane“? Es konnte nicht alles von mir absorbiert werden. Nein. Manches wurde sogar … verschwendet. Und deswegen ist deine schöne Welt auch nicht zu Staub zerfallen.“ „Dafür ist jedoch mein Umfeld zu Staub zerfallen.“ „Tja, doch dieser Planet existiert immer noch … Und außerdem hätte DAS HIER nicht passieren dürfen!“ Wütend zeigt er auf sich selbst, wobei ich schmunzeln muss. Daraufhin spricht er wutentbrannt aus: „Ja, das findest du lustig, nicht wahr?! Du hast mich in deinem Inneren besiegt, du wertloser Mensch! … „Yakukage Jusatsu“. Oder doch „Neojusatsu“? Ist dir „Death“ lieber?“, spricht er daraufhin spöttisch aus. „WIR waren Neojusatsu. Du und die „Vanitas“: ihr habt mich Death genannt, weil ich den Platz des vierten Reiters eingenommen habe.“ „Stimmt. Weißt du, ich nenne dich einfach Pickel oder Furunkel. Das passt besser zu dir, P-“ „Das musst ausgerechnet DU sagen?! Dein Untergebener hat dich besiegt. Das würde mir zu denken geben! Von wegen „wertlos“.“, spreche ich ihm verachtend zu, wobei ich ihn unterbrach. Lord Coba dachte, er würde mich besiegen. Vielleicht hat er das auch, auf eine Art und Weise, die man sich kaum vorstellen kann. Doch all sein Ich; seine gesamte Person ist in Skrämbild übergegangen, obwohl dieser nur ein kleiner Teil von ihm, als auch zugleich ein Teil von mir ist. Alles vom wahren Zerstörer vervollständigte sich jedoch mit dem ganzen Rest. Dabei wollte er meinen Körper übernehmen, doch durch all die Kämpfe, die ich ausgefochten habe – sowohl körperlich, als auch psychisch – schaffte er es irgendwie nicht, meinen Willen zu unterwerfen. Lord Coba … wurde stattdessen zu Skrämbild, als er befreit wurde. Und somit wurde er zu einem Teil von mir. „Wie konnte DAS nur passieren?! Du warst ein verdammter Mensch, der von den Göttern auserwählt und zum „Able“ wurde. Ein kläglicher Halbgott der Elemente. Doch neben mir seid ihr NICHTS! Genauso wenig, wie eure nutzlosen Götter, an die ihr euch so verzweifelt klammert.“ „Habe ich mich jemals an so etwas geklammert?“ „Du hast doch auch nur den riesigen Schlangenschwanz von Tepok poliert, um den Echsenmenschen zu gefallen!“, wirft er mir zu. „… Die jetzt verschwunden sind … Alles ist weg.“ Vielleicht aber auch nicht? Wer weiß das schon? Doch bis auf grauen Sand, Kies und Staub ist nichts zu sehen. „Wie dem auch sei …“, spricht Skrämbild erneut zu mir. „Es ist vorbei.“ Schweigend sehe ich ihn fragend an. Auch wenn man meine Mimik sicherlich sehr schlecht erkennen kann, da sich diese nun hinter einer Maske verbirgt. Trotz allem erkennt man immer noch meine Körpersprache. Das muss und wird genügen. Diese Kleidung, die ich trage, kommt mir vertraut vor. Vorher betrachtete ich verwundert die Handschuhe und die Maske, die ich in meinen Händen hielt. „Woher … ?“, fragte ich mich dabei selbst. Ja, natürlich: Magie. Die Antwort hätte nicht einfacher sein können. Doch kann ich nichts erschaffen. Ich kann doch nur noch eines: zerstören. Es war damals so und es wird immer so sein! Egal was ich tue; egal was ich anfasse: es zerbröckelt und zerfällt zu Staub … Genauso wie es hier geschehen ist. Diese trostlose, graue Wüste bestehend aus bröckelnden Sedimenten und gar Knochen – die gelegentlich aus diesen emporragen – ist MEIN Werk … Wortlos hocke ich mich hin und nehme den kaputten Schädel eines verstorbenen, mir unbekannten Menschen auf, der vom grauen Sand bedeckt ist. Während ich diesen anhebe, rieselt der Sand zu Boden. Dieser Schädel … kann von JEDEM stammen. Plötzlich blitzen mir mehrere Gedanken auf, wobei ich diesen fallen lasse und der gräuliche Staub – der sich durch den Einschlag bildet – vor mir aufgewirbelt wird. Ich sehe ihre Körper; ihre Gesichter: die meiner einstigen Verbündeten und vor allem … die Gesichter von Jessica und Mitsuya, die sicherlich durch die Zerstörung vernichtet wurden … Oh, Mitsuya, mein strahlendes Licht … Du gabst mir Hoffnung, in den dunklen Zeiten, als ich noch ein blutrünstiger Vanitas war. Ein apokalyptischer Reiter des Zerstörers, der alles und jeden tötete … Doch dich … haben wir verschont. Obwohl du mich einst umbringen wolltest. Nein, du MUSSTEST es tun. Du warst deinem Herren dazu verpflichtet. Ich will dich hassen, aber ich kann es nicht … Noch nicht. Doch wie kann ich dich auch hassen? Du hast mir deine Zuneigung, dein Vertrauen und mir deine Liebe geschenkt. „Ich habe sie umgebracht …“, sage ich zu mir, während ich meine Hände zitternd erhebe und diese daraufhin zu meinem Kopf führe. Für eine Zeit lang verweile ich in dieser Position. So schließe ich meine Augen und hoffe darauf, aufzuwachen. Jedoch weiß ich, dass es nun so ist und dass sich daran nichts mehr ändern wird … Ich frage mich nur: „Was ist mit Charles passiert? Er ist doch der Able der Zeit?! Nein, er dürfte DAS nicht überlebt haben. Skrämbild, was denkst du dazu?“, frage ich ihn. Doch erst jetzt bemerke ich, dass er verschwunden ist. Verwundert sehe ich mich um. „Skrämbild … ?“ Und da dachte ich, dass mein Leben nicht schon leer und trostlos genug wäre, nach alldem … Doch da nun nichts mehr ist … „Meinst du das mit: „Es ist vorbei.“? Du verschwindest einfach und lässt mich im Stich?!“, rufe ich in den dunklen Himmel, der eine mir bekannte Farbe aufweist, die ich erst nach gewisser Zeit erkennen kann. Dieses Rot-Orange mag nur wenig vorhanden sein, aber ich sehe es durch die dunkelgrauen Wolken schimmern. Wie ein Zeichen offenbaren sich mir kurz darauf die wenigen, Unheil ankündenden, roten Blitze. Noch warte ich auf eine Antwort von meinem anderen Ich, aber es antwortet mir nicht mehr. Skrämbild … ist tatsächlich fort. Ist es mir endlich möglich, die innere Ruhe zu finden, die ich mir schon so lange ersehne? Ist es mir endlich möglich, all den Hass freizugeben, den ich schon seit Ewigkeiten mit mir herum trage? „Dieser Himmel … Warum ist uns das nicht vorher aufgefallen?“, spreche ich zu mir … „Uns“? Ich bin doch der Einzige, der noch übrig geblieben ist … Warum tue ich immer noch so, als wäre er noch bei mir? Ich weiß es nicht. Vielleicht … weil ich jetzt allein bin? Ich bin der Einzige, mit dem ich reden kann; der Einzige, der zuhört; der Einzige, der mich versteht. Aber … vielleicht gibt es doch noch etwas, was überlebt haben könnte. Doch wenn ich mit meiner Vermutung recht besitze, dann ist es nicht unbedingt etwas, was mir persönlich gefallen würde. Nein … Ganz im Gegenteil. Able 6(66): Corruption Part 1 Staub und Knochen Kapitel 2: Marsch eines Verlorenen ---------------------------------- Kvelertak – Evig Vandrar https://www.youtube.com/watch?v=bwTrwd8LQlM&ab_channel=Kvelertak Schwerfällig fange ich an zu laufen. Ich setze ein Bein nach dem anderen, während jedes dieser Beine ein Teil des Sandes mit sich zieht, der an meinen Füßen haftet. Aber auch nur, weil ich diese kaum noch heben kann, oder gar heben will. Wie ein Zombie bewegen sich meine trägen Knochen in die Richtung, in der sich das orange-rötliche Schimmern am Himmel ausbreitet. Es ist nur ganz schwach, aber erkennbar. Es mag nicht viel erscheinen, aber es ist immerhin noch „etwas“. Irgendetwas, was sich hier – auf diesem zerstörten Planet – befindet, der einst „Linos“ war. Riesig, fruchtbar, reich an Wasser, Gräser und Bergen … Und jetzt? Nichts … Diese Farben im Himmel … Ein Zeichen; ein Funken Hoffnung. Ich muss … weitergehen! Ab und zu, da falle ich hin. Auf den Knien bewege ich meine Arme in Richtung Boden; bewege sie vor und zurück, um den Sand anzuhäufen. Wie ein gelangweiltes Kind, was keine Lust hat mit den Anderen zu spielen, verbringe ich mein Dasein in dieser Dreckswüste und komme kaum dazu vorwärts zu gehen. Da ist einfach nichts in der Ferne, was mir den Weg zeigt … bis auf dieses Licht am Horizont, was mir Skepsis verschafft. Wie ein nasser Sack lasse ich mich auf meinem Rücken fallen und bewege meine Gliedmaßen auf und ab, um einen Engel aus Sand zu kreieren. Dann stehe ich auf, steche mit den Fingern an meiner rechten Hand in den Kopf ein paar Augen und ziehe dem Engel ein verkorkstes Lächeln. „So, fertig. Dir hätte es sicherlich gefallen, Skrämbild. „Da fehlen noch ein paar Accessoires.“ Jaja, was auch immer du sagst.“ Um diesen Sand-Engel einen gewissen Feinschliff zu verleihen, setze ich diesen ein paar kleine Knochen an den Kopf. Diese sehen daraufhin aus wie Haare. Einige Knochen werden zusätzlich als Kette eingereiht. Diese findet man fast so einfach wie Muscheln am Strand. „Perfekt! „Nicht ganz. Da fehlen noch ein paar Titten!“ Also, jetzt reicht es aber! „Und ein Schwanz.“ Wirklich? Darf daraus auch Pipi kommen? … Hach, Skrämbild. Irgendwie fehlst du mir … du Arsch.“ Verstört schüttel ich den Kopf. „Ich glaube, ich werde wahnsinnig.“, spreche ich zu mir selbst, wobei ich versuche noch eine Weile zu laufen. Doch schon nach kurzer Zeit entdecke ich einen Schädel, den ich aufhebe. Allmählich rieselt der sandige Staub von diesem ab. Wie ein Schauspieler – bei einer Theateraufführung – stelle ich mich kurz darauf posierend hin und halte diesen in die Luft. „Sein … oder nicht sein? Das hier ist die Frahageee!“, sage ich diesem gegenüber dramatisch auf. „Hallo? Redest du mit mir? … Ich habe dir eine Frage gestellt!“ Um unser beider erfolgloses Gespräch abzuschließen, hebe ich einen großen Knochen auf; werfe den Schädel in die Luft, hole aus, schwinge den improvisierten Schläger und … verfehle. Unbegeistert bleibe ich in Schlag-Position stehen. Ein enttäuschtes Schnalzen entfleucht aus meinem Mund. Noch einmal wird der Schlag wiederholt, wobei ich dieses Mal den Schädel treffe und dieser kurz darauf zertrümmert wird. „Nicht sein! … „Hey, vielleicht sollten wir mal weiterlaufen?!“ … Japp, ich BIN wahnsinnig. Aber Einsicht ist ja bekanntlich der Weg zur Besserung … Oder auch nicht.“ Schulterzuckend laufe, oder eher: humple ich weiter den Weg voran. Wer weiß, wie viel Zeit bereits vergangen ist? Sicherlich bin ich schon Stunden unterwegs. Stunden? Nein. Tage, Wochen … vielleicht sogar Monate?! Ich weiß es nicht, aber ich weiß, dass sich diese Wanderschaft wie eine Ewigkeit anfühlt. Und da man die Tage bei diesem Himmel nicht zählen kann … Niedergeschlagen knie ich mich in den staubigen Sand, der um mich herum aufgewirbelt wird. Langsam greife ich mir an den Kopf und lege mir die Maske ab, hinter der sich die schwarze Sturmhaube befindet … Sie umhüllt meinen gesamten Kopf, bis auf das Gesicht, was ich versuche durch die Maske zu verbergen. Wahrscheinlich war all das – was ich nun an mir trage – mein innigster Wunsch, der in Erfüllung gegangen ist. Doch frage ich mich: Wieso? Gerade dieser Akatsuki-Mantel, mit den grünen Wolken … Ein Relikt aus der Vergangenheit. Schnell ziehe ich die Handschuhe aus, um meine Hände genauer begutachten zu können. Sie sind immer noch genauso zart und weiblich wie einst. Für einen Mann zumindest. In meinen Gedanken spielen sich dadurch gewisse, sexuelle Erinnerungen ab. „Tja … Kein Mizukage mehr …“ Als ich meine Hände zu meinem demaskierten Kopf führe, bemerke ich jedoch plötzlich die körperliche, negative Veränderung meinerseits. Vorher fiel es mir nicht auf, da es mir unwichtig erschien und mein Kopf nur von der Leere, sowie dem Willen heimgesucht wurde, voran zu schlendern. Aber nun? Jetzt, wo ich allmählich wieder klarer denken kann … Mein bärtiges, ungepflegtes Gesicht; meine teils schuppende, zerfallende Haut und meine ausfallenden Haare … Erschreckend stelle ich dadurch eines fest: Die Zerstörung nagt an mir. Oder ist es doch mangelnde Hygiene? Nein, unwahrscheinlich. Vom Leben gedemütigt blicke ich zu Boden. Dabei atme ich schwer ein und aus, obwohl ich kurz darauf erst bemerke, dass es gar nicht notwendig ist. Was atme ich da überhaupt noch? Ich spüre dabei … nichts. Genauso wie zu der Zeit als Vanitas, habe ich kein Verlangen mehr atmen zu müssen. Schmerzen spüre ich genauso wenig, bis auf die brennenden Schmerzen meiner geschädigten Haut. Es ist einfach nur widerlich! Dieses ekelhafte, verfluchte Gefühl … Ich würde mich am liebsten selber Häuten! Dabei drücke ich zähneknirschend meine scharfen Fingernägel regelrecht in mein Gesicht. „Egal. Ich muss damit klarkommen!“ Die Frage, die mich noch mehr beschäftigt ist, warum ich trotzdem noch atme? Ist es vielleicht der Grund, weil ich einst ein Mensch war? Mit meinen beiden Händen greife ich mir einen Teil dessen, was vor mir liegt und schleudere es mir an den Kopf. Der ganze, gräulich feine Dreck bedeckt alles. Selbst die Haare. „Das war’s …“, hauche ich entmutigt aus. Wer weiß, wie lange ich bereits hier bin? Jedenfalls ergibt für mich nun vieles einen Sinn. Trotz dieser schrecklichen Erkenntnis, erhebe ich mich wieder, halte jedoch die Maske fest in den Händen eines ehemaligen, ansehnlichen Marionettenspielers und fange erneut an zu laufen. Schritt für Schritt. Dabei erkenne ich das purpurrote Leuchten meiner Augen im güldenen Glanz der Maske. „Ich bin auf jeden Fall … etwas Anderes.“, erkenne ich währenddessen. Bisher habe ich mich noch nicht intensiv mit mir auseinandergesetzt, doch jetzt habe ich ja alle Zeit der Welt dazu. Dabei fällt mir erneut auf, dass ich kaum noch etwas mehr verspüre. Nicht einmal mehr einen Drang etwas tun zu müssen oder zu wollen, bis auf: vorwärts zu gehen. Ich muss keine Nahrung aufnehmen und es ist auch nicht nötig, Pausen für den Stuhlgang einlegen zu müssen. Also … bin ich noch ein Vanitas? Oder allgemein etwas Untotes? Was ist überhaupt mit meinen Fähigkeiten? Mehrfach strecke ich abwechselnd die Hände aus, doch es tut sich nichts. Als ich meine weichen Finger zu meinen Lippen bewege und diese berühre, spüre ich ein positives, kribbelndes Gefühl. Erleichtert atme ich aus. „Gut. Ich spüre es noch: die feinen Berührungen und die Glücksgefühle dabei. Aber der Drang ES tun zu müssen ist weg.“, stelle ich überraschend fest. „Endlich! Ich bin erlöst!“, rufe ich begeistert in den Himmel. Die roten Blitze antworten mir dabei. Bestimmt ein Zeichen. Oder bilde ich es mir nur ein? Trotz dieser wohltuenden Erkenntnis hat mich meine verkommene Gestalt nachdenklich gemacht. Selbst wenn, so würde niemand mehr etwas mit mir zu tun haben wollen. Egal in welcher Hinsicht. „Ich sollte es positiv sehen: Immerhin sind mir noch meine Depressionen geblieben, was?“, lache ich mir verzweifelt zu. Trotz allem habe ich meinen sarkastischen Humor nicht verloren. Ich weiß nur nicht, ob das nun lustig oder traurig sein soll. „Wie auch immer. Wir werden beobachtet!“, stelle ich mit Skrämbild’s tieferer, aggressiver Stimme fest, wobei ich mich umdrehe. Dabei erkenne ich in der Ferne drei kleine Gestalten, die sofort wie Schatten verschwinden. „… Habe ich mir das nur eingebildet? Nein, das kann nicht sein. Auf meinen Instinkt konnte ich mich bisher immer verlassen. „Der Instinkt eines Shinobi.“ Genau! Ohje, ich sollte das lassen … „Was denn? So wie ich zu reden, oder die Selbstgespräche?“ Wahrscheinlich beides. „Dann hör doch einfach auf, dumm zu sein!“ Wie denn?! Hier ist nun mal nichts los! Wenn ich nicht rede verblöde ich noch vollkommen und kann irgendwann sicherlich nicht mehr sprechen. Aber als Kage muss ich wortgewandt sein.“, labere ich übertrieben vor mich hin. „„Ach, hör doch auf damit! Die Zeiten sind vorbei!“ Ja, wahrscheinlich hast du recht. Was mache ich mir da überhaupt vor? Ich bin es nicht mehr. Ich bin nicht mehr der Yakukage … „Lauf weiter!“ Ich laufe doch! Es … ist nur so schwer.“ Ohne dich und … ohne all das, was ich zerstört habe, ist alles so viel schwerer. Oder ist es das doch nicht? Jetzt, da mein Hass und der Drang mich verlassen hat, etwas Blödes tun zu müssen, kann ich beruhigt durchatmen … wenn es mir möglich wäre. Diese Wesen sind jedenfalls weg. Vielleicht war es doch nur eine Illusion? Diese trostlose, einsame Welt macht mich echt fertig. Aber ich bin ja auch daran schuld. Letzten Endes … bin ich an allem schuld. Part 2 Marsch eines Verlorenen Kapitel 3: Yakukage ------------------- Nach einem langen, trostlosen Marsch erfasst mich die Lustlosigkeit. Auch wenn ich nicht müde bin, keinen Hunger verspüre oder dergleichen, so fühle ich dennoch … die Leere in meiner Brust. Immer wieder muss ich dagegen ankämpfen nicht aufzugeben, obwohl mir doch der Himmel den Weg zeigt. Oder etwa doch nicht? Wie lange bin ich schon unterwegs, verdammt?! Niedergeschlagen gebe ich auf und lasse mich auf den Rücken, in den grauen Dreck fallen. Bedenklich starre ich kurz darauf in den Himmel. „Warum ist hier nichts? Lügst du mich etwa an?! … Bin ich wirklich das einzige Lebewesen, was noch existiert?“ Plötzlich verspüre ich sie: die Müdigkeit. Nein, es ist Schwermut. Aber das kann doch nicht sein?! Ist es wirklich mein Wille, der erlischt? Ich … muss mich ausruhen … Nach kurzer Zeit schließe ich die Augen. Die dunklen Wolken sind verschwunden, genauso wie der auffällige Himmel an sich. Da die Sonne sich nicht gezeigt hat, werde ich diese immerhin nicht vermissen, doch da ich noch das Gefühl kenne, von ihren Strahlen erfasst zu werden, fehlt sie mir trotzdem. Genauso wie das Grün und das Blau … Irgendwie alles. Und dann … sitze ich auf einer der vielen hohen, grauen Säulen einer dunklen Welt. Diese kommt mir überaus vertraut vor. Rechts neben meiner Person stehen plötzlich mir zwei bekannte Gestalten. „… Seht mich nicht so an.“, spreche ich zu diesen ruhig, als auch erschöpft. „Ich habe es echt versaut, was?“ „Jo.“, antwortet mir abrupt meine einst zuverlässige, Rechte Hand Ronoxe, an dessen Seite sich sogar Natsuka befindet. Gemächlich drehe ich ihnen meinen Kopf zu. Mit einem kleinen Blitz, der aus Ronoxe’ rechten Zeigefinger kommt, zündet er gelassen seine nächste Kippe an. So, wie er es immer tat. „Ich habe euch umgebracht … Aber immerhin seid ihr jetzt beide zusammen.“, lache ich flüchtig, verzweifelt auf. Bedächtig nimmt der dunkelhäutige Blitz-Able einen Zug von seiner Zigarette. „Irgendwie bin ich eifersüchtig … Aber es freut mich für euch.“, sage ich zu ihnen gedankenversunken. Für einen Moment lächelt mich die langhaarige, dünne Natsuka an, wobei mein verstorbener Ex-Kamerad den dunklen Rauch aushaucht, der immerhin heller zu sein scheint, als unser pechschwarzes Umfeld. „Digga? Du solltest vielleicht mal aufstehen?!“, schlägt er mir im aggressiven Ton vor. „Wozu? Ich habe euch alle enttäuscht.“ Während ich meine Worte apathisch ausspreche, sehe ich ihre bemitleidenswerten Blicke – wie sie mich fixieren. Für einen Moment fasse ich mir ins Gesicht, sowie an meine Haare. Alles ist so, wie es sein soll: Wie es sicherlich vor Jahren noch war. Damals, wo ich meine dichten Haare noch blau-schwarz färbte … „Du hast ganz schön Augenringe.“, stellt Ronoxe mir gegenüber daraufhin überrascht fest. „Findest du? Wundert mich irgendwie nicht. Ich bin ja auch … kaputt; erschöpft; wenn nicht sogar lebensmüde. Ich weiß nicht, warum ich überhaupt noch existiere. Wahrscheinlich, damit mich das Leben weiterhin leiden lassen und dabei auslachen kann.“ Währenddessen drehe ich meinen Kopf wieder nach vorn. Mehrere dieser Pfeiler erheben sich. Auf jedem einzelnen steht ein Mitglied von „Akatsuki Nii Kaku“: die Nachfolgeorganisation von „Akatsuki“, die ich ins Leben rief. Marina, die Aufseherin, steht einzeln auf eine der vielen Säulen, die aus der Tiefe ragen. Der Hiobsbote Vash; Shedira, unsere Spionin. Die Katzen-Laguz Sanaki und sogar ihr Beorc-Liebling Marlux stehen gemeinsam hingegen auf einer einzelnen Säule. „Ich hätte mir für uns alle eine positive Zukunft gewünscht.“, spreche ich frustriert aus. Dann drehe ich meinen Kopf zum Drachen-Laguz Nefarian, der mir zunickt. „Selbst dich habe ich in den Tod gerissen.“, werfe ich ihm zu. „Es ist nicht deine Schuld, Yakukage.“ „ICH BIN NICHT MEHR DER YAKUKAGE!!!“, muss ich ihm daraufhin zubrüllen. „Er ist schon längst tot! Neojusatsu hat ihn vernichtet!“ Selbst der stämmige, große Ryu sieht zu mir. „Dokugakure war ein Fehlschlag! Wir wollten doch die Welten retten und zusammen in Frieden leben … ICH wollte sie retten.“ Und dann sehe ich meine ehemals heuchlerische Lebenspartnerin an, die sich dazugesellt. „Janchen … Nein: Silehsia. Hast du etwa ALLES vergessen? Was und wer wir waren? Was ich für dich getan habe, „Prinzessin“?! Warum … ? Warum hast du mich im Stich gelassen und verraten?! … Es ging nur um dich. Es ging IMMER nur um dich! Ich hätte dich längst verbannen sollen. Aber ich hatte gehofft, dass alles zum Besseren wird … So, wie ich es immer getan habe.“ Enttäuscht wende ich mich kopfschüttelnd von ihr ab. Ich weiß: ich brauchte sie und die Waldelfen aus Athel Loren. Ein stolzes Volk … was ich schlussendlich verdammte. Ein immens naturverbundenes Volk unter der Herrschaft eines falschen Königs und seiner egoistischen, feigen Tochter. Doch hatte ich es wenigstens versucht, unser beider Beziehung aufrecht zu erhalten. Trotz allem … Trotz meiner gefährlichen, selbstzerstörerischen Liebe zu Ilyana. Was hätte ich denn tun sollen? Das Gefühl konnte nicht verschwinden, obwohl ich es wollte. Schlussendlich hatte es uns allen nur Leid beschert … Zu guter Letzt erscheinen die beiden Engel von Team Sacred aus der Tiefe. „Papi?!“ „Kiko? … Coru … Ihr wart für mich da, so wie ich für euch da war. Und nun … ist es vorbei. Ich ließ euch nur am leben, damit ihr letzten Endes doch noch sterben musstet.“ „Wir durften länger leben.“, will mir der kindliche Engel der Himmelsgarde fröhlich weis machen, wobei Kiko dabei versucht ihre Traurigkeit hinter einem Lächeln zu verbergen. „Damit ihr das Elend miterleben konntet, was wir – die Vanitas – über die Welt gebracht hatten? … Ich hätte es euch ersparen können. Aber letzten Endes war jede Entscheidung, die ich traf, ein Fehler.“ „Du musstest es tun. Niemand sonst konnte es, nicht wahr? Niemand sonst wollte es. Ist doch so. „Jemand MUSS der Böse sein!“, das waren deine Worte, Meiner.“ „Du hast für uns alle diese schweren Entscheidungen getroffen. Wir wussten ja nicht, was auf uns zukommen würde. Wir wollten die Welten vom Chaos befreien und die Shinobilande retten. DESHALB sind wir doch alle ANK beigetreten!“, erklären mir Ronoxe und Natsuka unruhig. „Das mag sein, aber: Zu welchem Preis?“, frage ich meine beiden, verstorbenen Kameraden gedankenversunken, wobei sich mein Blick der Leere zuwendet. „Klar hast du dann übertrieben und wurdest dadurch zum Märtyrer, aber … meine Fresse …“ Er beendet seinen Satz einfach so – vom Thema genervt. Nickend muss ich nach Ronoxe’ Worten ungewollt schmunzeln, der erneut an seiner Kippe zieht. Zu guter Letzt kommen mir weitere Erinnerungen an altbekannte Gesichter hoch, die sowohl Dokugakure, als auch mich unterstützten: meine Linke Hand Dave, Fey, Hao, Commander Harry, Kitsune, sowie meine beiden Schülerinnen Samy und Yutono. So viele Personen, so viele Gesichter … „Meinst du nicht, dass das jetzt reicht?“, fragt eine mir bekannte Stimme durch den Raum, der schier endlos schwarz zu sein scheint. Mehrmals drehe ich mich um, wobei ich bemerke, dass jedes ANK-Mitglied nach und nach verschwindet. Lässig sitzt die Gestalt mit der weißen Maske und der violetten Kleidung auf einer gleich hohen Säule vor mir. „Madara? Nein: Obito?!“ „Ich habe dich nicht grundlos auserwählt, um die Organisation neu zu gründen! Du wolltest es ebenso. Wir beide wollten eine bessere Welt anstreben … Was würde dein Sensei jetzt von dir halten, wenn er dich so sehen würde?“ „Du meinst Sasori? Was soll er schon von mir halten?“ Bedächtig hebe ich meine beiden Hände, um diese zu meinem Gesicht zu führen. Dabei erkenne ich, dass sich meine jetzige, maskierte Gestalt an Ort und Stelle befindet. Sie hat das damalige Ich abgelöst. So sitzen wir beide uns nun gegenüber: die maskierten Ex-Anführer der untergegangenen Akatsuki-Organisationen … Welch Ironie. „Ich bin zu etwas geworden, was ich nicht werden wollte: Zu einer seiner willenlosen Marionetten. Eine … leere Puppe.“ „Wenn ich dich mir genauer betrachte, steckt da immer noch viel mehr in dieser Puppe. Genauso wie in Elad, die er für dich anfertigte.“ „Elad, mein Todesengel … Mag sein. Aber selbst dich habe ich enttäuscht. Ich habe dich sogar getötet.“ „Ja, das hast du.“, erwidert er mir mit langsamen, tiefen Gelächter. „Aber so ist nun mal der Lauf der Dinge.“ „Ich habe unsere Ideale verraten.“ „Dennoch: DU bist jetzt hier! Kein Anderer. Umso wichtiger ist es, dass du diesen Weg fortsetzt. Für uns alle.“ Als er mir das sagt, fällt mir ein, dass das die Welt ist, in der er mich und Skrämbild als Neojusatsu einst reingezogen hatte: die Kamui-Dimension. Oder ist sie es doch nicht? Vielleicht ist ja SIE es: die Leere? „Du magst aus deiner Sicht versagt haben, dennoch hast du überlebt und unsere Welt existiert immer noch. Selbst wenn sie nicht mehr das ist, was sie einst war.“ „Und wenn schon …“ „Du gibst dir die Schuld an allem. Doch solltest du wissen, dass wir ALLE ein Teil des großen Ganzen waren. JEDE Person hat ihren Teil dazu beigetragen. Remigio, Mania, Mephil und Sabazios erschütterten unser aller Welten, genauso wie das Chaos. Doch letztendlich waren Skrämbild und der Zerstörer das größte Übel und du hast das getan, was in deiner Macht stand: du hast dagegen angekämpft. Trotz der Leere; trotz des Wahnsinns, der uns alle einnahm.“ „Ja, bis ich aufgab.“ „Nicht gänzlich. Unbewusst hast du weitergekämpft, um das Schlimmste zu verhindern. Und vor allem hast du schwerwiegende Entscheidungen getroffen, die niemand hätte treffen können. Du hast genauso gehandelt, wie ein wahrer Anführer handeln sollte … Sieh dich um! Was siehst du?“, fragt er mich in sachlichem Ton. „Weiß nicht. Nichts?“ „Bin ich für dich „Nichts“? Sind diese Säulen für dich „Nichts“?“ Verstehe … Ich weiß allmählich, was er damit meint. „Das Universum darf weiterhin existieren. Ohne dein Zutun wäre all das nicht möglich gewesen. Also, sage mir: Hast du WIRKLICH versagt? Ich denke, dass die Antwort eindeutig auf der Hand liegt. Auch wenn dieser gewaltige Krieg viele Opfer erbracht hatte, so traten wir letzten Endes als Sieger hervor. Und DAS ist genau das, worauf es ankommt!“ Bedächtig sehe ich ihn an, während ich dabei aufstehe. Auch er tut es mir gleich. Seine Worte … geben mir neue Kraft. „Kämpfe weiter!“, fordert er mich auf. „Ich weiß nicht, wofür … Ich bin kein Mensch; kein Halbgott; kein Shinobi … Ich weiß nicht, wer ich bin, wo ich hingehöre und was ich jetzt tun soll.“ „Kein Shinobi?! Heh … Du bist immer noch DER „Yakukage“ und du wirst es IMMER sein! Egal, was passiert. Du MUSST für uns weiter leben! Das bist du uns allen schuldig.“ Das sagt er so einfach … Moment: die Säulen?! Sie … bewegen sich. Sie verschwinden?! „Verstecke dich nicht vor deinen Fehlern und vor den Rückschlägen, die du erlitten hast! Das Leben geht weiter. Es WIRD weiter gehen, ob mit oder ohne dich.“ „Welches Leben? ICH HABE DOCH ALLES AUSGELÖSCHT?!“, rufe ich ihm hinterher, während sich sein Aufenthaltsort immer weiter von mir entfernt, bis ich meinen alten Freund – Obito Uchiha – nicht mehr sehen kann … Während ich ihm hinterher blicke, manifestiert sich vor mir ein güldenes, strahlendes Licht, was sich in ein rätselhaftes Symbol umwandelt. „… Eine Sanduhr?“, stelle ich rätselnd fest. Goldene, lange Ketten schlingen sich um meinen Hals und werden immer kürzer. Sie kommen aus diesem merkwürdigen Licht?! Was soll das? Was geht hier vor? Wollen mich diese Ketten etwa erdrosseln? Wenn das so ist, so werde ich es zulassen … Im letzten Moment entscheide ich mich jedoch anders. „NEIN!“, rufe ich urplötzlich aus mir heraus. Diese gefährlich wirkenden Ketten halten vor meinem Hals an und werden schmaler. Sie offenbaren sich daraufhin doch tatsächlich als Schmuck. Dieses Symbol ist ein Anhänger. Verwundert ergreife ich diesen mit meiner rechten Hand. Was hat das alles nur zu bedeuten? Ich weiß jedenfalls, dass die goldene Sanduhr das Symbol der Vanitas war … und das des Zerstörers. Es drückte Vergänglichkeit aus. Aber vielleicht ist es ja mehr? Dieses Leuchten, was aus den Lücken meiner geballten Faust entfleucht – mit der ich den Anhänger umfasse – hinterlässt mir ein positives Gefühl, was ich mit Sicherheit als Hoffnung definieren kann. Doch nun, da es allmählich erlischt, wird mein Umfeld immer finsterer. Schlussendlich umgibt mich nur noch die Dunkelheit … Part 3 Yakukage Kapitel 4: Usurpator -------------------- „PASS AUF!“, ruft die Stimme von Skrämbild mir zu. Einbildung? Egal! Schnell öffne ich die Augen. Flüchtig erkenne ich ein großes, schleimiges Wesen über meinem Kopf, was sich gerade auf diesen niederlassen will. Mit dessen großem, sabbernden Maul scheint es nach etwas zu schnappen, was an einem langen Stock befestigt zu sein scheint und herumzappelt. Sofort nehme ich meine Handschuhe und Maske zur Hand, rolle mich seitlich durch den Knochensand und mache mich bereit, indem ich mich kurz darauf mit einem Bein hinknie. „Oho, was für Reflexe.“ Verwundert sehe ich das Wesen an. Es sieht aus wie eine riesige Schnecke. Doch die Stimme kommt nicht von der Schnecke selbst. „Hat Mulch dich etwa erschreckt?“, fragt mich die andere, einäugige Kreatur, die auf dem skurrilen Schneckenhaus des sonderbaren Reittiers sitzt. Sie ähnelt sehr einem Mensch, trotz ihrer … heraushängenden Gedärme und der widerlichen, grünen Haut. Geduldig kaut die menschenähnliche Kreatur auf einem Knochen herum und wartet auf eine Antwort von mir. „Was zum … ? Wer oder was bist du?“ „Ach, DU bist es, General?!“ „Wieso General?“, frage ich es verwirrt. „Was ist hier überhaupt los? Und wieso zieht die Schnecke eine Schleimspur hinter sich her, die Pilze wachsen lässt?!“ Moment! Hier kann etwas wachsen?! „Nun, ich bin es, der dafür verantwortlich ist. Das ist meine Arbeit. Ich bin der Gärtner Horticulous Slimux.“ Ein Gärtner?! Ich … habe viele Fragen. Und vor allem diese eine: „Gehörst du … zum „Chaos“?“ Übertrieben zieht er seine beiden Mundwinkel nach oben, bis sich seine verfaulten Zähne eindeutig zu erkennen geben. Sehr lange Zeit haucht er einen sichtbaren, fauligen Atem aus, bevor er in schallendem Gelächter ausbricht. „Ob ich zum Chaos gehöre? Was ist denn das für eine Frage?! NATÜRLICH gehöre ich zum Chaos.“ SCHEIßE! Ich habe es befürchtet. Der Himmel … Fassungslos schüttel ich meinen Kopf. Ich könnte losbrüllen, doch versuche ich mich noch zu beherrschen. Stattdessen balle ich angespannt meine Fäuste, während ich die Zähne zusammenbeiße und meine Augen schließe. „Genauer gesagt, zu unserem aller Herr und Meister: Nurgle, Gott über Verwesung und Verfall.“ Nach seinen Worten ziehe ich mir die Haube über meinen dreckigen Kopf und lege mir die Maske an. Auf Wasser brauche ich jedenfalls nicht so schnell zu hoffen. „Und du … bist „Der Zerstörer“, richtig? Usurpator Coba. Derjenige, der für all das hier verantwortlich ist.“ „Coba? Ja … Ja, das ist jetzt wohl mein Name. Aber … „Usurpator“?“, flüstere ich vor mich hin. „Yakukage Jusatsu hat uns allen das Leben schwer gemacht. Als er dich befreite, besiegelte er sein Schicksal … Oder?“ Er denkt also … dass Coba gewonnen hätte? Dass Jusatsu es nicht geschafft hat … „Woran denkst du? Oh, war ich zu unförmlich? Ich bin ein Bewunderer deiner Taten, Zerstörer, wirklich. Das kannst du mir ruhig glauben. Gerade dass dieser dreiste Dämonenjäger endlich vernichtet wurde, lässt die Chaosgötter ehrfürchtig zu dir aufsehen. Das hat dir auch die Zuneigung meines Meisters gesichert, weshalb er deinen geschundenen, jedoch widerlich makellosen Körper aufsuchte …“, erklärt er mir fanatisch, wobei er Löcher mit seinem einen Auge in die Luft starrt. Makellos? Na, ich weiß ja nicht. „Was soll das heißen?“ „Na, Nurgle hat dich doch gerettet?! Oder etwa nicht? Ich meine: ich hätte schwören können … Huh …“ Skeptisch sieht er mich mit seinem großen, gelblichen Auge an. Wie „gerettet“? Was meint er damit? Dabei bin ich doch mitten in der Wüste aufgewacht?! Das ergibt doch alles gar keinen Sinn?! „Wie dem auch sei: folge der Spur, General. Wir haben alle auf deine, äh, Eure Ankunft gewartet.“, spricht er mir noch einmal zu, während er sich leicht mit seiner absurd großen Schere über seiner rechten Schulter verneigt und daraufhin seinem Tierchen die Sporen gibt. „Es geht weiter, Mulch! Wir haben viel zu tun. Oh ja, das haben wir …“ Noch sehe ich den beiden Gestalten hinterher, die sich gemächlich durch die Welt schleimen. „Der Schleimspur folgen, richtig?“ So sehe ich mir diese ewig lange Spur an und erkenne in weiter Entfernung tatsächlich außergewöhnliche Berge, die gen Himmel emporragen und im grünen Dunst – der sich über diesen bildet – verschwinden. Wortlos sehe ich den mysteriösen, gehörnten Gärtner hinterher, der sich mir ebenfalls von seiner Schnecke aus zudreht und mir gleichzeitig sein letztes, zuversichtliches Grinsen zuwirft. Kvelertak – Stevnemote Med Satan https://www.youtube.com/watch?v=V6VFOmfeahk&ab_channel=riserecords Das ist doch alles verrückt! Einer der vier Chaosgötter soll mich gerettet haben? Warum? Wozu? Das wird alles immer merkwürdiger. Aber das erklärt vielleicht auch meinen körperlichen Zustand. Oder ist es doch die Zerstörung? „Mann, ich habe SO viele Fragen … Und es werden nicht gerade weniger.“ Jedenfalls folge ich seit kurzem dieser glibberigen Schleimspur, aus der rätselhafte, giftgrün leuchtende Pilze wachsen. „Will Slimux damit Flugzeuge anweisen, hier zu landen, oder was?“, frage ich dabei spöttisch. So nähere ich mich vorsichtig einem größeren Exemplar dieser Pilze, die verstreut aus diesem Zeug sprießen. Neugierig pflücke ich diesen und schnüffle daran. „UÄH! Na immerhin kann ich noch riechen. Aber so in etwa hat auch dieses Viech gerochen: nach Verwesung. Aber was habe ich auch bei einem Anhänger von Nurgle erwartet? Hätte ich das gewusst, hätte ich Duftbäumchen mitgebracht. Jede Menge Duftbäumchen …“ Vielleicht reagieren die Diener Nurgles ja allergisch darauf, wenn man sie damit beschmeißt? Oder Deos. Die vertragen bestimmt keine Deos … Viel mehr interessiert mich aber, ob ich diesen Pilz essen kann … Was ist das nur für eine dämliche Frage, die ich mir da stelle? MAN ISST NICHTS VON NURGLE! Gar nichts! Aber was soll mir schon passieren? Ich meine: ich weiß ja noch nicht einmal wirklich, WAS ich bin. Und wie ich darauf reagieren würde, wäre eine weitere Frage. Bisher habe ich jedenfalls keine Kräfte, die ich anwenden kann. Außerdem fühle ich mich seit einer Ewigkeit schlapp und ausgelaugt. Also kann ich schon mal nichts verlieren, bis auf mein Leben … was mir relativ egal ist. Relativ. „Ja, Obito, bla … Überleben und so. „Du musst für uns weiterkämpfen!“ Labere mich nicht zu!“, rede ich wieder unsinnig vor mich hin, wobei ich an meine vorherige Begegnung mit ihm denken muss. Er würde jetzt nur wieder auf mich einreden wollen … Ich finde es nur witzig, dass wir uns sehr ähneln. In jeglicher Hinsicht. Ist wahrscheinlich der Fluch eines Akatsuki-Leaders. „Wie auch immer: runter damit!“, ermutige ich mich wörtlich, um den Pilz hinunterschlingen zu können. Nach nur einem kurzen Moment spucke ich diesen auch schon lautstark wieder aus. „Urgh! WIDERLICH!“, huste ich dabei herum. Was für eine dumme Idee! „Selbst Scheiße würde besser schmecken.“ Was habe ich da aber auch erwartet? Ein Gourmet-Fest? Immerhin ist mir bewusst geworden, dass ich immer noch schmecken kann, zu meinem gegenwärtigen Leidwesen. Und dann … löst sich der Pilz im Nichts auf. Einfach so. „Hä? Was ist denn jetzt schon wieder los?!“, beschwere ich mich dabei. Wie auch immer. Um diese … Delikatesse werde ich ganz bestimmt nicht trauern. Jetzt wäre es sicherlich erst einmal ratsam, zu warten. Wer weiß, was nun passieren wird? Nurgle’s Pilze stecken voller Überraschungen, denke ich mir. Doch passiert nichts. Überraschenderweise. Unsicher taste ich mit meinen beiden Händen hastig meinen eigenen Oberkörper ab. Dann fällt mir auf: „Oh, Mist! Was ist mit … ?!“ Schnell öffne ich meine schwarze Hose und schaue runter. „Uff, es ist noch alles da … Hallelujah!“ Dass ich dieses Wort mal wieder aussprechen würde … „Gepriesen sei Satan!“, werfe ich bewusst hinterher. „Das heißt: ich bin noch sowas von fickbar! Oh, ja.“ Noch ein kurzer Arschbacken-Check: „Jepp, es sitzt noch alles da, wo es sitzen soll.“ Das Klatschen auf meinem eigenen Hintern, bestätigt es. „Hm, ich merke jetzt erst, was für knackige Arschbacken ich habe.“, stelle ich dabei positiv fest. „Äh, ich sollte das besser lassen und mich wieder anziehen, bevor irgendetwas passiert, was mir NICHT gefallen wird.“ Um sicher zu gehen, drehe ich mich im Kreis. Nichts zu sehen. „Nein, Mo-“ Und dann … werde ich in die Luft geschleudert. Mit einem dumpfen Knall lande ich im Dreck. „-ment! … Au.“, spreche ich aus, während ich mich wieder erhebe. Warum auch immer ich „au“ sage … Wahrscheinlich nur aus Reflex, denn bis auf die brennenden Schmerzen, die von den betroffenen Stellen meiner Haut aus gehen, kann ich keine mehr verspüren. Zumindest keine körperlichen. „Das habe ich wohl verdient. Pass doch auf, du … Sau?!“ Das da ist ein riesiger Chaos-Eber?! Auch bekannt als: „Gnargor“. Eine mit Stacheln besetzte, schnelle, übermäßig starke Kampfsau. Vorwiegend ist diese Kreatur bei den Tiermenschen anzutreffen … die es hier nicht gibt. Zumindest nicht in meinem unmittelbaren Umfeld. „Das hat mir gerade noch gefehlt … Und schon kommt es zurück galoppiert.“ Bisher entscheide ich mich nur dazu, auszuweichen. Was soll ich denn auch machen? Das Vieh ist voller Stacheln! Wenn ich versuche mich drauf zu schwingen, reiße ich mir den Arsch auf. Wortwörtlich! Noch einmal kommt der Gnargor auf mich zu und noch einmal muss ich mich durch den Sand rollen. Das ist so bekloppt! Was soll ich tun? Dass mich das Teil nicht aufgespießt hat, war pures Glück. Aber wenn ich ES mir jetzt nicht zutraue, wann dann? „Wie war das? Ich habe nichts zu verlieren?“ Mutig stelle ich mich dem Eber des Chaos entgegen und mache mich bereit, indem ich meine Beine auseinander stelle und die Hände hebe. „Komm her, du Mistvieh!“ Das werde ich ganz bestimmt bereuen … Der Gnargor kommt auf mich zu gestürmt und eigentlich will ich meine Augen schließen, doch kann ich es mir nicht leisten. Jetzt, wo ich weiß, dass hier Leben existiert, MUSS es weitergehen! „Ich will mich nicht von einem Schwein besiegen lassen!“, rufe ich aus, während ich die Hauer der Bestie ergreife und diese sich kurz darauf vom sandigen Boden abhebt. Ist das ein Traum? Es ist mir möglich das Teil anzuheben?! Dabei spüre ich, wie ich mit neuer Energie versorgt werde. Mit einem Schwung schleudere ich den Gnargor daraufhin zur Seite, der mit seinem Rücken im Schmutz landet und dabei wie wild mit seinen vier Beinen wackelt, um wieder aufstehen zu können. „Du willst nicht aufgeben, was? Also schön.“ Nur um herumzuprobieren, strecke ich meinen linken Arm aus, ohne irgendeine Erwartung hineinzusetzen, bis plötzlich spontan etwas aus meinem Mantel herausschießt. Wehleidig quiekt das Schwein auf, was sich gerade erst wieder aufgerichtet hat. „WAS WAR DAS?!“, rufe ich überrascht aus, wobei ich mich auf dem Weg zum wiederholt am Boden liegenden Gnargor mache, der wild herum zappelt und gegen etwas anzukämpfen scheint. Das Zappeln jedoch wird weniger. Das Biest scheint zu schwächeln … Neugierig nähere ich mich diesem und erkenne dabei, dass auf seiner Schnauze etwas liegt. Es ist lang wie eine Schlange, hat aber viele Beine. „Ist das … ein Hundertfüßer?!“ Da sitzt ein fetter Centipede mitten auf der Schnauze eines durchgedrehten Chaos-Schnweinchens und injiziert – mit seinen giftigen Klauen – ein stark wirkendes Gift! Ich weiß jedenfalls, dass diese Dinger giftig sind. Immerhin hatte ich mich damals mit giftigen Pflanzen und Kreaturen beschäftigt, denn ich WAR der Gift-Able. Außerdem soll der „Biss“ eines Centipede extrem schmerzhaft sein. Aber was macht dieses Teil dort und woher kommt es? „War es das, was aus meinem … ?“ Beunruhigt sehe ich zu meinem linken Arm. Zumindest habe ich es vor, bis auf einmal der Centipede blitzschnell wieder sich zu bewegen anfängt und auf mich zu krabbelt. Für mich ein Schreckmoment, als dieser sich an meinem linken Bein entlang schlängelt. Mit einer Geschwindigkeit, die man von so einem Wesen nicht erwarten würde. Schleunigst greife ich diesen mit meiner rechten Hand und werfe ihn brachial in den Sand. Und dabei dachte ich, dass mein Herz nicht mehr schlagen kann … Da sieht man mal, wie sehr ich mich geirrt habe. „Bleib da!“, fordere ich dem Centipede gegenüber auf, der sich aufrichtet und mich dabei an fiept. „Moment: Was?“ Es blickt mich mit seinen Werkzeugen des Todes an und … wimmert?! Das wird immer verrückter! „Was fiepst du mich an? Du bist nicht süß! Okay … Ganz ruhig. Willst du was essen? Hast du hunger? Da ist ein großer, saftiger Eber. Bedien dich!“, fordere ich es auf, wobei mein Finger zum erschlafften Körper des Gnargors zeigt. Verwirrt sieht mich das dunkle Ding weiterhin an, dreht mal kurz seinen bräunlichen Kopf zum Schwein und dann wieder zu mir. Langsam tapst es mit seinen vielen, orange-braunen Beinchen in meine Richtung. „Bleib! Bleeeib!“, weise ich den Centipede an, wie ein Hundetrainer, der seinen ungehorsamen Köter versucht in den Griff zu bekommen. Ich werde echt wahnsinnig … Wenn ich es nicht eh schon bin, dann JETZT! Doch natürlich hört es nicht auf mich, nein. Erschrocken nehme ich meine Arme vor meinen Oberkörper. Währenddessen springt es mich an und kehrt anscheinend dahin zurück, von wo es hergekommen ist … Verunsichert schaue ich auf meinen linken Arm. Langsam ziehe ich meinen Ärmel zurück und erkenne dabei, wie sich der Hundertfüßer in meine Haut gräbt. „Ich habe ja schon einige Horrorfilme gesehen, aber DAS?! Oh, fuck … Nein … Nein!“ Schleunigst ziehe ich meinen Mantel komplett aus. Bereits ist es schon so, dass ich am ganzen Körper zittere, vor Anspannung und Nervosität. Ich weiß einfach nicht, was mit mir los ist. Vorsichtig schlitze ich mit meinem rechten Zeigefinger geringfügig den linken Arm auf, der aus meinem schwarzen Muscle Shirt ragt. Und da sieht mich doch tatsächlich eines dieser Biester an. Verwundert zieht es sich in seine schöne, warme, feuchte Höhle zurück. Auch besser bekannt als: MEIN VERDAMMTER KÖRPER! Es war nicht der einzige Centipede. „Meine Haut ist nur … eine Schutzhülle. Das bedeutet, mein ganzer Körper ist … Mein ganzes Fleisch …“ Nach nur kurzer Zeit schließt sich die Wunde wieder. Doch wie sie sich schließt, ist ebenfalls eigen- als auch abartig. Kleine, schwarze Fliegen flicken mich wieder zusammen. „Das sind … Die sehen aus wie Obstfliegen?!“ Wenige davon entkommen sogar, während ich diesen fasziniert hinterher blicke. Dann führe ich langsam und nahezu traumatisiert wirkend meine linke Hand zu meinem rechten Arm und schlitze diesen auf. „Das … sind …“, hauche ich perplex aus, als ich mir die bereits bekannten Insekten betrachte, die mich einst als Neojusatsu begleitet hatten. Unentwegt purzeln diese aus meinem rechten Arm und machen sich springend, als auch fliegend über das saftige Schwein des Chaos her, was immer noch im Staub der Wüste regungslos verharrt und dennoch immer noch zu atmen scheint. Noch. „… Blutzikaden.“ Meine schwarz-roten „Freunde“ sind wieder da. Meine hungrigen Freunde, die den gelähmten Eber befallen, um sich über sein Blut herzumachen. Große, Lebens saugende Blutzikaden … Dabei stelle ich Eines mit Sicherheit fest: Ich bin eine wandelnde Horrorshow, deren untotes Inneres mit gefräßigen Gliederfüßern gefüllt ist. „… Scheiße, ich bin doch unfickbar.“ Part 4 Usurpator Kapitel 5: Drei --------------- Able 6-Opening: Kvelertak - Blodtørst https://www.youtube.com/watch?v=r7sIqyoRFiU&ab_channel=Kvelertak Was auch immer geschehen ist: ich verstehe es nicht. Es sollte eigentlich nichts Neues für mich sein, mit rätselhaften Kräften klarkommen zu müssen. Zuerst Gift und Säure, die sich durch die Schattenmagie und dem Dark Spirit zum „Nox“ entwickelte: Eine klebrige, ätzende Masse, die alles zersetzen konnte, bis auf Glas. Dann kamen Eis und Insekten. Und nun … ? Meine Eis-Kräfte scheinen verschwunden zu sein. Auf jeden Fall besitze ich nicht mehr dieselben Fähigkeiten, wie zuvor: als Vanitas. Jeder von uns war etwas Besonderes; einzigartig und mächtig. Nicht zu vergessen: die enorme, schier grenzenlose Stärke, die mir als apokalyptischer Reiter verliehen wurde. Die Immunität gegenüber allen, nicht göttlichen Waffen und Fähigkeiten. Doch das hier? Wenn es wirklich DAS ALLES ist, was mir bereits gezeigt wurde, so bin ich … schwächer geworden. Um ein Vielfaches! Obwohl … Keine Bedürfnisse mehr verspüren zu müssen, die einen antreiben Menschen zu massakrieren, sollte als Vorteil angesehen werden. Vor allem jetzt, in dieser Situation. Wenn ich Leben bräuchte, um … Aber ja doch! Das ist es! Zuvor konnte ich nichts tun. Es fing alles an, als ich diesen Pilz aufnahm. Ansonsten waren der Gnargor und Slimux, mit seiner Schnecke, so ziemlich das Einzige – nach ewig langer Zeit –, was ich als „lebendig“ bezeichnen kann und was mir hätte helfen können. Ich bin mir jedenfalls ziemlich sicher, dass sie nicht der Grund waren, weshalb ich diese … Kräfte freisetzen konnte. Oder? Nun, wenn es doch diese komischen Pilze sind, dann hat jedenfalls Horticulous Slimux einen großen Anteil daran. Das will und kann ich nicht bestreiten. Ob er davon wusste und mir deswegen den Weg gezeigt hat? „Ohje, diese Fragen hören einfach nicht auf.“, spreche ich genervt zu mir. Aber seit wann war mein Leben – vor allem seit meinem Aufenthalt in Linos – jemals einfach? „Ob sich Team Sacred damals auch so fühlte?“, stelle ich mir dabei die Frage. Ich komme einfach nicht drum herum, ständig an Kiko und Coru denken zu müssen. Meine beiden untoten Engelchen aus Kumogakure … „Kiko: rechter, kleiner Finger; Gai; Zetsu. Coru: rechter Zeigefinger; Ao; Deidara. Und meiner war … Hoku. Linker Mittelfinger; Kakuzu’s Ring.“ Fast schon wie in Trance versunken, suche ich nach etwas, was gar nicht mehr existiert. „Kiko? Coru? … Wo seid ihr?“ Hinter jedem noch so kleinen Hügel aus Knochensand, ersuche ich die Anwesenheit meiner beiden Zieh-Engel. „Colucolu?!“, rufe ich dabei aus, wie ein verzweifeltes Tier, auf der Suche nach seinem Gefährten. Wie eine Taube gurre ich ihren abgeänderten Namen mehrfach hintereinander aus. Hinter dem nächsten, zermürbten Felsbrocken – so denke ich mir – kann der Aufenthaltsort eine meiner Himmelsgardistinnen sein. „Colu?“ Fast schon energisch, suche ich wie ein Verrückter nach ihr. Hinter dem nächsten Stein; unter dem nächsten Knochen, egal wie groß auch dieser sein mag … Wenn ich ihren Namen in hohen, übertriebenen Tönen so aussprach, hatte sie sich meistens selbst verraten. Sie kicherte unentwegt und verriet somit ihr Versteck. Ein letztes Mal seufze ich ihren Namen fast wieder in normaler Tonlage aus: „Colu … Ich bin erbärmlich.“, erkenne ich dabei immerhin. Was, wenn mich einer vom Chaos so sehen würde? Aber so, wie ich mich jetzt gebe, war ich doch schon immer! In meinem privaten Umfeld war ich oftmals einfach nur ein liebevoller Depp, mit dem man Spaß haben konnte. Wenn Spiel und Spaß mit Team Sacred an der Tagesordnung stand – zu einer Zeit, in der ich noch nicht so sehr davon besessen war, alles und jeden niederzumetzeln oder opfern zu wollen – so nahm ich mir Zeit für sie. „Coru, man kann deine zwei Paar Flügel erkennen!“, wies ich sie darauf hin, als sie mit diesen nervös auf und ab schlug. Schüchtern lugte sie hinter ihrem auffälligen Baum im Garten des Refugiums hervor, den sie sich oftmals aussuchte. Ihr bräunliches, langes Haar schimmerte violett im Licht der Sonne, die durch die offene Höhlendecke des „Refugiums der Naturgewundenheit“ schien – der ANK-Stützpunkt und unsere Heimat. Eine riesige Basis in der Form eines gigantischen Schlosses, was eher einer Stadt glich. Das Refugium: ein architektonisches Wunder der Shinobilande; gebaut von den handwerklich begabten Skinks der Echsenmenschen aus Lustria und den Südlanden. „Du hast mich schon wieder als erstes gefunden …“, beschwerte sie sich stets bei mir. „Dann musst du dich eben besser verstecken.“ Und dann kam Kiko hervorgeschossen und überfiel mich. „Hab dich!“ „NOOOIIIN!“, rief ich dramatisch aus. Dann legte ich meinen Handrücken wehleidig auf meine Stirn, während mich Kiko knuddelte. „Der Jäger wurde zum Gejagten. Wie konnte das nur geschehen?“ „Kiko ist eben mächtig.“, sprach sie zuversichtlich. „Ja, VIEL zu mächtig.“ „Wieso darf sie das schon wieder?“ Langsam erhob sich meine Gestalt. „Sie hat mich überrascht. Ich habe das nicht kommen sehen, Coru.“ „Nur weil sie kleiner ist als ich …“, sagte sie mir gegenüber schmollend. „Och, mach dir nichts draus. Ich habe euch trotzdem beide lüb. Du wirst mich bestimmt auch irgendwann überraschen. Du solltest dir nur mal ein besseres Versteck suchen und vor allem darfst du nicht kichern, du kleine Kichererbse. Meinst du nicht auch?“, schlug ich ihr vor, als ich zu ihr lief und sie kurz darauf umarmte. „I-Ich bin nur ein Zentimeter kleiner als du?! Mit meinen vier Flügeln bin ich sogar VIEL größer als du!“, erklärte sie mir, während ich dabei lachen musste. Ihr perplexer Blick machte die Situation nicht weniger lustig. Wir hatten schon immer ein merkwürdiges, familiäres Verhältnis zueinander gehabt. Man konnte das wohl als eine Art „Vater-Mutter-Kind“-Beziehung vergleichen. Obwohl Kiko für Coru viel mehr die kleine Schwester war. Dann, wenn Silehsia mal nicht da war – da sie manchmal zu ihrem Vater nach Athel Loren reiste –, kamen sie in mein Schlafgemach geschlichen. Am Anfang hielt ich mich oftmals defensiv bereit, denn man konnte ja nie wissen. Obwohl sie ja nicht die Einzigen waren, die zu mir geschlichen kamen … „Was steht ihr denn jetzt so offensichtlich an meinem Bett? Eigentlich wollte ich schlafen.“ „Dürfen … ?“, fing Coru an zu reden, doch brachte sie es nicht fertig, mir diese Frage zu ende zu stellen. Vielleicht, weil ich mit nacktem Oberkörper im Bett lag. „Dürfen Coru und ich hier bleiben?“, fuhr stattdessen Kiko fort. „Was? Wieso das?“ „Wir wollen wieder wissen, wie es ist zu schlafen. Außerdem will Cor-“ Abrupt hält Coru ihre linke Hand vor Kiko’s Mund, die weiterhin versucht unverständlich klar zu machen, wieso sie ins Gemach kamen. „Aber ihr müsst doch gar nicht … ? Jaja, schon gut. Ihr könnt bleiben. Aber zieht vorher eure Mäntel aus!“, gab ich ihnen daraufhin mein Einverständnis. „JA!“ „Nicht so laut!“, flüsterte ich Kiko zu. „Oh, tschuldigung.“, entschuldigte sie sich flüchtig, während sie zu meiner Linken unter die Bettdecke kroch. „Die Mäntel händigen wir morgen Fey aus, damit sie diese mal waschen kann … Auch wenn ich mir dann wieder einen ihrer Sprüche anhören muss.“, schlug ich ihnen nebenbei vor. Coru zögerte noch etwas. Ihre großen Flügel zitterten vor Aufregung. „Kommst du?“, fragte ich sie amüsiert. „J-Ja.“, gab sie daraufhin Bescheid, während sie ihren Akatsuki-Mantel vorsichtig auszog. Bei ihren großen Brüsten, die sich daraufhin zu erkennen gaben, war das schon äußerst reizvoll. Mein Blick erweiterte sich automatisch, als ich mitbekam, wie enorm sich ihre Titten unterm schwarzen Netzhemd hervorhoben, was sie trug. „Wahrscheinlich hat sie die größten von ganz ANK?!“, so meine überraschte, geistige Feststellung. Dann fasste Coru ihren Mut zusammen und bewegte sich ebenfalls zu mir, wenn auch mit genug Abstand. „Die Decke ist ja SO groß! Es ist so gemütlich.“, erkannte Kiko währenddessen. Das war sicherlich nicht das Einzige zu der Zeit, was groß war. „St-Stimmt.“, hauchte Coru nervös aus. Meine Gedanken und ihre Antwort dabei, stimmten eindeutig überein … Das kleine, blondhaarige Engelsmädchen rutschte mit seinen zierlichen, flugunfähigen Flügeln an mich heran, um mit mir kuscheln zu können. Meine Arme streckte ich – auf dem Rücken liegend – bereits aus, wobei Coru noch zögerte. Doch als sie in der marginalen Dunkelheit erkannte, dass ihre Schwester näher zu mir rückte, entschloss sie sich ebenfalls nachzurücken. So lagen sie mit ihren beiden Köpfen jeweils auf einen meiner Arme. Fürsorglich streichelte ich die Köpfe der beiden Wesen des Himmels, die mich einst von Kumogakure aus auflauern und ermorden wollten. „Papi, wann können wir wieder raus und uns die Shinobilande ansehen?“ „Kiko … Die Lage spitzt sich zu. Es ist viel zu gefährlich, da draußen. Ihr seid hier in Sicherheit. Nein: DU bist hier in Sicherheit.“ „Warum darf dann Coru rausgehen und ich nicht?“ „Sie kann gut auf sich selbst aufpassen. Sie hat das „Unseigan“, schon vergessen? Ihre Feinde werden zu Freunden.“, versuchte ich ihr zu erklären, wobei ich ihre Nase mit meinem linken Zeigefinger anstupste und sie dabei lachen musste. „Und außerdem kannst du deine Jutsus auf riiiesiger Distanz nutzen.“ „Hm, okay. Also, ist das der Grund für die „Cosmic Hall“?“ „Ja, Kiko. Das ist der Grund für die Cosmic Hall. Du bist die tapfere Wächterin von Dokugakure, die alles im Blick behält. Und Coru unterstützt dich dabei. Doch da sie keine so große Reichweite hat, muss sie näher heran. Verstehst du?“ Fast schon übertrieben nickte mir Kiko zu. „Und was ist, wenn ihr etwas passiert? Oder mir?“ „Dann komme ich zu euch …“, erklärte ich ihnen fürsorglich, wobei Coru meine Aufmerksamkeit erhaschte. „… so schnell es nur geht, um euch zu retten.“ „Wirklich? Versprochen?“, fragte Kiko erwartungsvoll. Dabei blickte Coru zu mir. Zum ersten Mal sahen wir uns so nah von Angesicht zu Angesicht in die Augen. „Ja, versprochen …“ Und jetzt? Jetzt stehe ich hier, in dieser Ödnis. Mit müden Augen und schweren Knochen. So starre ich unentwegt auf den nächsten menschlichen, halbierten Schädel; in dem Wissen, dass dieser Teil von jemanden stammt, der sich einst auf meinen zerstörerischen Charakter verlassen hatte … In dem Wissen, dass ich diese Person, als auch mich selbst, enttäuscht habe. „Ihr könnt übrigens rauskommen! Denkt ihr, ich bemerke euch nicht?“ Langsam drehe ich mich um. Ja, diese drei Gestalten verfolgen mich immer noch. Die Schatten, die sich immer wieder vor mir verbergen. Schon seit langer Zeit sind sie mir auf den Fersen. „Ich habe keine Lust mehr, auf diese Spielchen!“ Jetzt, da ich weiß, wozu ich fähig bin, sollte man mich nicht mehr verärgern. Meine Selbstsicherheit ist rapide gestiegen, auch wenn ich noch viel zu wenig über meine Fähigkeiten weiß. „Ich würde sagen, ich zähle einfach bis drei und dann kommt ihr heraus, oder meine Käfer werden euch einfach ausnuckeln. Wie hört sich das an? Eins … zwei …“ Und da kommen sie hervorgeschossen: die kleinen, dicken, in panisch geratenen „… Nurglinge?!“ Drei stinkende Pestbeulen, auf zwei Beinen, haben mich all die Zeit lang verfolgt?! Diese verwesenden Chaos-Kobolde und Diener des Nurgle, sind eine Plage. Aber irgendwie … bin ich froh, sie zu sehen. „Sieh mal einer an. Wieso verfolgt ihr mich?“, frage ich sie gelassen. Doch bis auf ein Kichern und Knurren erhalte ich nichts von ihnen. Keine zufriedenstellende Antworten ihrerseits. Was habe ich aber auch erwartet? Zwei von ihnen schlagen sich, während mich der dritte Nurgling dauerhaft mit seinen größer werdenden Augen anstarrt. Ein auffälliges Horn ziert seinen Kopf. Hm, sie alle haben unterschiedlich ausgeprägte Hörner. Die beiden Streithähne … Einer von ihnen zeigt zwei Hörner auf und der andere Nurgling drei. Das passt ja. „Da ihr nicht reden könnt, gebe ich euch jeweils einen Namen. Ich habe mich bereits entschieden.“, spreche ich ihnen sicher zu, wobei die beiden Streitenden abrupt aufhören, nachdem derjenige mit den drei Hörnern seinen Partner mit einem Knochen eins überbrät. Während ich sie benenne, zeige ich mit meinem rechten Zeigefinger auf jeden Einzelnen von ihnen, angefangen mit der kleinsten Nummer. „Ich nenne euch: Ichi, Ni und San. Ganz einfach, oder?“ Ja, das ist zugegebenermaßen nicht gerade die frischste Idee, aber so hat jeder von ihnen schon mal einen Namen und ich kann sie damit rufen. Ob sie darauf hören, ist eine andere Geschichte. „Eins, zwei und drei. Ichi, Ni, San.“, wiederhole ich noch einmal, während ich auf jeden Einzelnen von ihnen zeige. Dabei bin ich in der japanischen Sprache nicht gerade gut bewandert. Als Able war das alles einfach. Unsere Worte waren immer ein und dieselben. Wenn man ein elementarer Halbgott war, musste man sich nie wieder Sorgen um Fremdsprachen machen. Meine Unfähigkeit, Japanisch richtig zu verstehen, bewies ich bereits mit der Gründung von Akatsuki Nii Kaku, kurz: ANK. Jedoch hatte es für uns alle immer eine große Bedeutung gehabt. Schlussendlich war es ein Name einer Organisation, die das Chaos bekämpfen und den Welten helfen wollte. Der Preis, für diese Hilfe war jedoch im Nachhinein sehr hoch. Vielleicht etwas ZU hoch. Das sehe ich mittlerweile ein. „Und dennoch … bereue ich es nicht. Nein, nicht mehr.“ Verwundert glotzen mich die Nurglinge an, woraufhin Ni versucht San den großen Knochen zu entreißen, was auch wahrscheinlich vorher schon Thema des Streits war. Ichi sucht sich derweil einfach nur einen anderen Knochen und kaut auf diesen sorglos herum. „Ich weiß zwar nicht, warum ihr mich verfolgt, aber: das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.“, hauche ich erleichtert aus. Oder eher zweifelhaft? Das ist eine gute Frage. „Immerhin muss ich mich nicht mehr mit mir selber unterhalten, nicht wahr, Skrämbild? Oh … Seht ihr? Und schon fängt es wieder an.“ Unbekümmert machen die Nurglinge das, was sie sich vorgenommen haben. Also: streiten, an Knochen nagen, in der Nase bohren und … komische Geräusche von sich geben. Ihnen ist es egal, was ich zu sagen habe und dennoch haben sie auf mich gehört, als ich ihnen drohte. „Nun ja, meinetwegen könnt ihr tun, was ihr wollt. Solange ihr mich nicht dabei stört.“, verweise ich sie darauf hin. „Wir sollten gehen, oder? Was meint ihr?“ Und plötzlich … stehen sie auf und warten auf etwas. Ja, San mag zwar immer noch Ni mit seinem Knochen eins über den Schädel hauen und Ichi kratzt sich am Arsch, aber sie stehen immerhin abmarschbereit in einer Reihe. „Das ist … interessant.“ Ungläubig drehe ich meinen Kopf in die Richtung der Schleimspur, die uns in das verseuchte Gebiet führen soll. Dabei frage ich rhetorisch: „Na, wessen Gebiet ist das wohl?“, wobei sich die drei Nurglinge wie verrückt aufspielen und versuchen meine Aufmerksamkeit mit irgendwelchen keuchenden, als auch hustenden Lauten zu erhaschen. „Wow, ganz ruhig! Ja, Nurgle wartet auf uns … Wir „Glücklichen“.“, muss ich entmutigt aufseufzen. „Worauf ist nur all das hinausgelaufen?“ Part 5 Drei Kapitel 6: Land des prächtigen Nurgle ------------------------------------- Das ist es also: wir vier gegen den Rest der Welt. Drei Nurglinge und … irgendein Typ, der seine Freunde, seine Liebsten und eine ganze Welt ausgelöscht hat. Eben das, was man eben so täglich macht~ Nach all dem hat es mich eigentlich ziemlich entmutigt, auf irgendeine Art und Weise weiter zu machen. Eigentlich war es nicht gerade meine Absicht, die Apokalypse – die das Ende von ALLEM darstellte – zu überleben, denn als Neojusatsu sann ich nur nach Vergeltung. Selbst mit der Ermordung unzähliger Unbeteiligter. Zu dem Zeitpunkt war mir alles und jeder egal, bis auf sehr wenige Ausnahmen – die eine gewisse Zeit lang weiterleben durften. Und dann … sollte alles enden. Ich wollte meinen eigenen Tod. Der Rachedurst war immens, genauso wie meine Lust. Skrämbild trieb mich vorwiegend dazu an, doch auch ich war nicht unschuldig daran. Das ist es auch, was er mir aussagen wollte. Er handelte … nach meinem Willen. Es war mein gezügelter Wille, der hervorbrechen wollte. DAS war Skrämbild. Die Menschen waren allerdings ebenso wenig Schuld daran, genauso wie meine Gefährten. Wie Obito es aussagte: Wir ALLE hatten einen Anteil daran. Doch ich, der eine lange Zeit nach Gerechtigkeit strebte, wurde irgendwann gegenüber all jenen ungerecht, die es eigentlich nicht verdient hatten. Meine Gedanken waren jedoch immer diese: War das Leben jemals zu mir gerecht? Ist das Leben überhaupt gerecht? Nein, ganz bestimmt nicht … Waren all die Lebewesen, die ich beschützen und unterstützen wollte, wirklich dankbar? Hatten sie sich mir oder gar uns gegenüber erkenntlich gezeigt? Nein, es war genau das Gegenteil der Fall. Und dann … ließen mich meine „Freunde“ im Stich. Manche verrieten mich. Sabazios zeigte es mir. Der Able des Wahnsinns, den man niemals hätte trauen sollen, zeigte mir DAS, worauf es wirklich ankam: die Wahrheit. Ich begann ihm mehr zu vertrauen, als allen anderen. Sogar Pain, der sich als der ehemalige Zeit-Able Remigio zu erkennen gab und den wir von Anfang an bekämpft hatten … Selbst er wurde mein engster Verbündeter, nachdem er Ilyana’s Seele aus seinen Fängen befreite. Ob es von ihnen beabsichtigt war oder nicht: Mein Hass, den sich all meine „Freunde“ zusicherten, zerfraß mein Innerstes … Trotzdem versuchte ich dagegen anzukämpfen, versuchte sie zu beschützen. Vergeblich. Es war zu spät … Vielleicht ist das jetzt sogar auf meine jetzige Gestalt zurückzuführen? Das, was ich letzten Endes bin, ist das, was aus mir gemacht wurde. Das Meiste davon wollte ich nicht einmal und trotzdem … ist es geschehen. Und womit fing alles an? Mit dem Ziel, die Welten zu retten und meine Freunde beschützen zu wollen … Jahre lang jagte ich dem Chaos hinterher. Und nun? „SEHT ES EUCH AN! Ist das nicht PURE IRONIE?! Das alles … ist doch … absolut UNGLAUBLICH?!“, rufe ich mit gestreckten Armen aus, als ich vor dem grün verseuchten Gebiet des Chaosgottes Nurgle stehe. Kvelertak – Heksebrann https://www.youtube.com/watch?v=MEXrOm8_YZs&ab_channel=Kvelertak Wie ein Prophet stehe ich auf dem sandigen, hohen Knochenhügel und blicke in den unheilvollen Himmel, der seine chaotische Farbe mit den Farben Nurgles vermischt, wobei ein aufkommender Sturm uns allen den Knochensand entgegen peitscht. Teilweise rollen die Nurglinge rückwärts den Hügel wieder hinab. Dieser Sturm währt wenigstens nicht für lange Zeit. Eiter, Pest, Kacke und Blut; daran erinnern mich nun diese obszönen Farbgebungen des Himmels. Dabei lache ich lauthals, wie ein Verrückter. Als hätte ich KOMPLETT meinen Verstand verloren. Skrämbild … du bist immer noch bei mir, richtig? Nur … anders. Wir sind wieder eine Person. Ich bin wieder ich. Es ist doch so, nicht wahr?! Wie kann es auch anders sein? „Die Zerstörung ist mein Schicksal! Ich kann diesem nicht entkommen!“ Ich werde diesem niemals entkommen … Aber, warte! Das alles hat mir einfach nur gezeigt, dass das Leben einen andere Weg einschlagt. Es geht weiter, es muss! Nur … hat sich eben alles geändert. „Ich MUSS es einfach nur akzeptieren?! Ganz, einfach, oder? ODER?!“, frage ich meine drei Kumpels lautstark, die mittlerweile verängstigt Abstand von mir halten. Gelassen erblicke ich ihre zitternden, kleinen, verwesenden Körper. Ichi, Ni und San – wobei der Erste der Mutigste von ihnen ist – stehen hintereinander in einer Reihe und sehen sich gegenseitig verunsichert an. Bei ihrem Anblick muss ich allerdings nur schmunzeln. „Nein, ich bin nicht sauer. Vor allem nicht auf euch. Kommt, lasst uns weiter ziehen!“, spreche ich in Ruhe aus. Ich will mir ansehen was dieses Land zu bieten hat. „Also riechen tut es schon mal schlecht.“, stelle ich eindeutig im sachlichem Ton fest. Schon komisch, wie sich meine Person so abrupt verändert hat. Ich stehe zwischen Vernunft und Wahnsinn; habe die fröhliche, ignorante Welt und die wahre, kalte Leere gesehen. Irgendwie, irgendwo ist meine Existenz dazwischen hängen geblieben, genauso wie mein Geist. Jedenfalls schreiten wir voran. Je weiter wir vordringen, desto schleimiger scheint der Boden zu werden. Überall wachsen merkwürdige Pflanzen, die so aussehen wie … ungewollte, widerliche Auswüchse. „Hier stinkt es, wie in einer Kloake.“, beschwere ich mich bei meinen neuen Kameraden, die sich über ihren gegenwärtigen Aufenthaltsort viel mehr freuen, als ich es tue. Sie schreien, lachen und rennen wie energische Kinder durch die Gegend und … tun Dinge. Ni sieht sich eine Art Geysir an, der flüssigen, grünen Schnodder der Verderbnis speit, woraufhin San ihn hineintritt. Mit zappelnden Beinen bleibt sein Kumpel stecken und wird auch kurz darauf durch den Druck des Schnodder-Geysirs hinaus gefeuert. San lacht sich halbwegs zu Tode, während Ni fliegt und erheitert herum kreischt. Nein, eher: herum-lach-kreischt. Ich weiß nicht, wie man seinen Ausdruck beschreiben kann, aber es scheint ihm tatsächlich Spaß zu machen, von so einem Teil herausgeschossen zu werden. „Na, hoffentlich kommt er heil an.“, sage ich dabei besorgt auf. Ohje, mache ich mir echt schon Sorgen um diese drei Chaos-Blagen? Ichi sucht sich derweil etwas Anderes, womit er interagieren kann. Oder sie? Meine Güte, ich weiß nicht einmal, was sie wirklich sind oder welches Geschlecht sie darstellen sollen. Wahrscheinlich haben die nicht mal eines … Aber will ich das unbedingt wissen? Verwundert sieht sich Ichi einen Auswuchs in der Nähe an, der mich mehr an altes, abgestandenes Gehacktem erinnert, was jemand Wochenlang vergessen hatte zuzubereiten. Unerwartet fängt das Teil an zu schweben, als der Nurgling es berührt, woraufhin Ichi versucht sich auf dem Schwebe-Hack hinzusetzen. Vielleicht haben all diese Dinge einen Namen oder eine Bezeichnung, aber das sind jetzt „Schnodder-Geysir“ und „Schwebe-Hack“ für mich. Was soll es auch sonst sein? Es stellt genau das dar! Obwohl … als das Hack emporsteigt, sieht es viel mehr aus wie ein fliegendes Gehirn, wobei Ichi nun darauf sitzt und sich des Lebens freut. „Ja, schön für dich. Ich laufe dann mal weiter und ihr … macht das, was ihr eben so machen wollt.“, rede ich wieder mit mir selbst. Irgendwann platzt das fliegende Hackfleisch-Hirn des Nurglings mit dem einen Horn, woraufhin dieser mit einem konstanten Schrei zu Boden fällt. Kurz darauf kann jeder im Umfeld seinen matschig weichen Aufschlag vernehmen. Wie eine Fontäne spritzt der Schlamm in die Luft und besudelt sogar mich. „Na, lecker … Vielen Dank auch!“, rufe ich Ichi zu, der ein lautes „Bähä!“ von sich gibt. „Pass auf, ich gebe dir gleich bähä!“, rufe ich ihm erheitert hinterher. Vielleicht wollte er sich auch einfach nur bei mir entschuldigen … Obwohl: das bezweifle ich. ER IST EIN NURGLING! Was zum Fick denke ich mir da eigentlich? Als würde es hier – im „Land des prächtigen Nurgle“ – um Sitte und Anstand gehen … Nicht weit von mir scheint sich ein einzelnes Wesen zu nähern. Ich erkenne sofort, dass es ein Seuchenhüter des Nurgle ist. Ein „Plaguebearer“. Aber … allein? Gelassen sehe ich zu diesem. Wie ein Zombie schleift dieser grünhäutige, mit Wunden überzogene und mit Geschwüren überwucherte, menschengroße Zyklop seine rostige Klinge – die sich in seiner rechten Hand befindet – hinter sich her. Fast schon abwesend dreht er seinen Kopf in meine Richtung. Er scheint mich nicht wirklich wahrzunehmen. Sein eines Auge starrt in die Leere. Er wirkt blind und verloren. Irgendwie … erinnert mich dieser Seuchenhüter an mich selbst. Denn genauso, wie er sich gibt, fühle ich mich momentan auch: ausgelaugt, antriebslos, wenn nicht gar … ziellos; hilflos und deprimiert. Trotz all dem, was hier geschieht … Damals hätte ich diesen Dämon sicherlich zerstückelt, aber mittlerweile ist es mir egal. Das Bedürfnis, die Dämonen des Chaos zerschlagen zu müssen oder zu wollen, ist … von mir gegangen. So wie ziemlich alles, was ich einst wollte oder musste … Mit dieser merkwürdigen, aber auch irgendwie befreienden Erkenntnis, ziehe ich weiter. Dabei bemerke ich, dass dieser Plaguebearer hinter mir her schlendert. Scheint so, als hätte er mich doch wahrgenommen. Allerdings denke ich nicht, dass er eine feindselige Absicht hegt. Nach vielen, weiteren Schritten, kommen wir an einer Leiche vorbei. Ein weiterer Plaguebearer … Aus seinem Körper treten die zahlreichen Eingeweide heraus, die man so in sich trägt. Mein Verfolger stürzt sich regelrecht auf die Leiche seines verstorbenen Artgenossen. Mit einem Happs zieht er den Darm heraus, der schnell reißt und all die Scheiße freigibt, die noch in diesem steckt. „Hm … köstlich.“, fällt mir dabei nur ein. Abwesend wirkend kaut der Plaguebearer auf seinem spontan entdeckten Leckerbissen herum. Plötzlich hört er jedoch auf zu kauen, greift mit seiner linken Hand in die Leiche und holt etwas aus dieser heraus. Zuversichtlich streckt er mir seinen Arm und den damit verbundenen Brocken aus Innereien entgegen. Er … will mit mir sein „Mahl“ teilen?! „Nein, danke.“, lehne ich unbegeistert, jedoch immerhin dankend ab. Dann zögert er, schaut auf den Klumpen und schmatzt unbesorgt weiter. „… Warum tue ich mir all das nur an?“, frage ich mich dabei angewidert, während ich auf ihn warte, bis er fertig gefressen hat. „Wo die Anderen wohl sind?“ Sicherlich sind die Nurglinge stundenlang bereits sonst wo. Oder sogar noch länger? Die Zeit kann man hier einfach nicht mit irgendetwas messen. Sicher ist nur, dass all das, was man tut, sich wie eine Ewigkeit anfühlt. Das, was ich vorwiegend bisher getan habe, ist es: zu laufen. Dabei habe ich versucht meine Vergangenheit zu ignorieren, aber kann ich es nicht. Es geht nicht! Immer wieder rutsche ich in meine realistischen, jedoch oftmals negativen Denkmuster hinein, so wie auch damals schon. Das, was passiert ist, hat mir vorwiegend nur Schmerz und Leid gebracht. Aber … es gibt sie natürlich: Die glücklichen Momente in meinem Leben. Wie diese mit Team Sacred, oder all den Anderen. Sogar die schönen Momente mit Janchen, an die ich mich noch erinnern kann, die sie jedoch eindeutig vergaß. Es kotzt mich einfach nur an, daran denken zu müssen, wie ignorant einige waren, die an meiner Seite standen und denen ich vertraut hatte! Anstatt ehrlich zu mir zu sein. Anstatt ehrlich zu sich selbst zu sein … Anscheinend ist es für die Meisten viel einfacher zu heucheln und zu lügen. Aber nun ist ja alles vorbei. „Ich WILL nicht mehr zurückschauen! Was bringt es mir? NICHTS!“, muss ich im lauten Ton aussprechen, während ich mir selber mehrfach auf die Stirn schlage. „Es gibt kein Zurück mehr … und ich WILL auch nicht mehr zurück!“ Trotz allem was war; was ich hatte. All die positiven, als auch negativen Dinge … Mit nur wenig Abstand wartet der Plaguebearer auf etwas. Zuerst dachte ich, er würde mich umbringen wollen, da er relativ nah an meiner Person stand, doch er steht einfach nur auf der Stelle und atmet angestrengt ein und aus. Sein ekelhafter Mundgeruch ist dennoch kaum zu überriechen, trotz der mäßigen Entfernung, die er noch einzuhalten scheint. Zum Glück muss ich nicht würgen oder kotzen … Mit aufgeregtem Gelächter wuseln die drei verloren gegangen Nurglinge zu mir. „Da seid ihr ja. Aber was zum … ?!“ Mit wildem Getöse schleimt eine fette Kreatur auf uns zu. „Was ist das für ein Ding?!“ Auf seinem Kopf befinden sich Korallen ähnliche Tentakel-Auswüchse, die fast schon so aussehen wie Haare. Sein schwabbeliger Bauch ziert ein klaffendes, mit Schleim triefendes Maul. Schon mal ein Grund diesem Ding nicht näher kommen zu wollen. So ein Wesen habe ich bisher noch nie gesehen! Es gleicht einer mutierten Monsterschnecke. Mit Enthusiasmus stürzt es sich in unsere Richtung. „Bleib!“, rufe ich aus, während ich meine rechte Hand hoch halte. Das scheint das Biest jedoch nicht aufhalten zu können. Schnell springe ich nach hinten, um dieser mutierten Masse an Gammelfleisch entkommen zu können, was mit seinem Schlabbermaul nach den Nurglingen schnappt. Einen hat es sogar erwischt und zugleich verschlungen. „Hast du gerade … ?“ Ratlos sehe ich zu den restlichen, beiden Nurglingen, die mich um Hilfe ersuchend anblicken. Er hat San gefressen?! „Spuck ihn wieder aus!“, weise ich dem Ding an. Doch was macht die Monstrosität? Sie lacht einfach nur und klatscht in die Hände. Dann packt diese mich am rechten Bein und hebt mich hoch. Nun baumle ich wie ein Wurm am Haken hin und her. Das ist verdammt erniedrigend! „Jetzt reicht es!“, rufe ich genervt aus, wobei ich meine Blutzikaden ausschicke, die sich an dem Wesen anheften. Langsam bemerke ich, wie es schwächer wird. Panisch wirft es mich in den schlammigen Boden und fuchtelt mit seinen kurzen Armen. Der schleimige Boden bebt bei all den Sprüngen, die diese Mutantenschnecke vor Panik ausführt. Es dauert immerhin nicht lange, bis es San wieder auskotzt, der dabei lachen muss. Was habe ich aber auch bei einem kleinen, verrückten Nurgling erwartet? „Es ist wie bei dem Gnargor. Dein Ableben verschafft mir Energie.“, stelle ich begeistert fest, als die Blutzikaden nach und nach wieder zu mir fliegen, oder springen, um mich mit frischer Lebensenergie versorgen zu können. „HÖR AUF!“, ruft mir kurz darauf eine Frauenstimme zu. Und dann, im dichten, sauerstoffarmen Nebel dieser stinkenden Kloake, steht sie da: die absolute Ungewissheit, die sich mir als weibliche Silhouette – mit reizenden Kurven und einer gefährlich wirkenden Sense – offenbart. Part 6 Land des prächtigen Nurgle Kapitel 7: Vomiting Maiden -------------------------- Mein Blick richtet sich in die Richtung, in der sich das unbekannte Weibsbild aufhält, was mir Einhalt gebieten will. Allmählich lichtet sich dieser muffige Nebel. „Meine Fresse, bist du hässlich!“, rutscht mir daraufhin spontan heraus. „Hehehe, sagt derjenige, der sich hinter einer Maske versteckt?!“ „Das ist … etwas Anderes!“ Obwohl, wenn ich es mir recht überlege, so hat mein Selbstwertgefühl ziemlich gelitten, nach dieser einen, unschönen Erkenntnis. „Hey, was soll das überhaupt werden?“, frage ich dieses fette Monster, in der Gestalt eines Menschen. Ihre verschleimte Stimme ist übrigens ebenfalls immens unangenehm, genauso wie ihr Anblick. Ich will ja nicht angeben, aber: Im Gegensatz zu ihr, bin ich ja das reinste Model! Was sind das für widerliche Pickel?! Und dann noch diese aufgedunsene, orange-gelbe Haut? Wäh … Ich dachte ja noch durch den Nebel, dass sie für eine Dienerin des Nurgle sowas wie Sexappeal besitzen würde. Bei den Kurven, die sich Hinter der dichten, grünen Nebelwand zeigten … Aber dann? WAS IST DAS?! Sie trägt ein olivgrünes, dreckiges Kleid und einen braunen Brustpanzer, der kaum ihre übergroßen Möpse richtig halten kann. Sie sieht so aus, wie ein für den Kampf gerüstetes Bauernweib. Nur … um einiges hässlicher. Ich würde nicht sagen, dass ich oberflächlich bin, eher im Gegenteil, aber DIESER Anblick ist verstörend! Ihr linkes Auge ist hinter einem losen Stofftuch verborgen, dessen Farbe der ihres Kleides gleicht. Hinter diesem Tuch befindet sich etwas … Ich kann es nur nicht erkennen. Egal. Das rechte Auge leuchtet mich mit einem radioaktivem Kotzgrün an. Dazu läuft noch ihr grüner Glibber-Speichel aus ihrem viel zu großem Maul, der mit zahlreichen, fauligen Zähnen bespickt ist. Allgemein erinnert sie mich eher an einen mutierten Breitmaulfrosch, als an irgendetwas anderes. Und dazu noch diese straßenköterblonden Haare, die zu zwei Zöpfen geflochten sind. SOLL DAS NIEDLICH SEIN? „Lass gefälligst die Bestie in Ruhe! Äh … General?! Ach so, DU bist es also?!“ „Nur damit das klar ist: Dieses Ding hat mich angegriffen!“ „Das „Beast of Nurgle“ wollte nur spielen. Es hatte in dir nichts weiter als einen Spielkamerad gesehen.“, spricht sie mit ihrer blubbernd krächzenden Frauenstimme zu mir. „Mir ist aber nicht nach Spielen zumute! Außerdem spiele ich solche Spiele nicht. Sondern ganz andere …“ In denen du ganz sicher nicht vorkommen wirst, du ekelhafte Hackfresse! „Was willst du überhaupt von mir?“, frage ich … sie. „Ich will, dass du deine Untertanen nicht wie Dreck behandelst! Wir sind nämlich viel mehr, als das. Wir sind alle Kinder Nurgles. Auch du, „General“!“ „Aha? Hör mir mal zu: ICH hatte hierzu KEIN Mitspracherecht. Ich habe nicht darum gebeten, ein „Kind“ des Nurgle zu sein, nein, ganz im Gegenteil!“ Ich wollte sterben, verdammte Scheiße! Dachte die Zerstörung killt mich, aber nein … „Du … wagst es das Geschenk von Papa Nurgle abzulehnen?! Du undankbarer Wicht!“, ruft sie, nein: ES mir entgegen. Dann springt sie von ihrem verschleimten Fels runter in meine Richtung und hält ihre rostige Sense kampfbereit, die mit einer Seuche befallen zu sein scheint. Mehrfach schwingt sie die Sense, bevor sie diese gewaltsam auf den Schleimboden stampft. Sapiency – Sick https://www.youtube.com/watch?v=TltmwOx5zLY&ab_channel=Sapiency-Topic „Ich bin die „Chaos War Maiden of Nurgle“: Barboura. Die mächtigste Kriegerin des großen Chaosgottes Nurgle.“ Auch das noch?! Moment: „Eine Chaos War Maiden? Nie davon gehört …“, spreche ich verwirrt aus. „Du sollst der neue General sein?! Das ich nicht lache! Wie kann mein Meister sich nur so einen, wie Dich aussuchen, um seine eigenen, herrlichen Ziele in die Tat umsetzen zu wollen?! Und dabei … bringst du ihn auch noch um!“ „Bitte, was?!“ Was meint sie damit? „Ich werde meinem Herr und Meister zeigen, dass du seiner unwürdig bist!“ Gelassen stehe ich da. „Tja, was soll ich dazu noch sagen? Wenn du mit mir kämpfen willst, dann: nur zu.“, fordere ich sie damit regelrecht heraus. Und dabei habe ich noch alles versucht, es ruhig angehen zu lassen. Meine lauten Gedanken habe ich kaum dabei ausgesprochen. Aber ich hätte wissen müssen, dass es GENAU SO laufen würde. „Mir soll er die Befehlsgewalt geben und nicht dir!“, ruft sie verärgert aus, wobei sie die Sense in die Luft hebt und um mich herum plötzlich eine grüne Pfütze erzeugt wird, aus der ich versuche heraus zu rennen. Dennoch erwischt sie auf Anhieb mein rechtes Bein. „Fuck, nicht schon wieder?!“ Es löst sich auf?! So lande ich auf den schleimigen Boden und rolle mich dabei ab. Dieses widerwärtige Gebiet geht mir sowas von dermaßen auf die Eier! Und jetzt fehlt mir auch noch mein rechtes Bein … Doch erkenne ich, dass es sich regeneriert. Die Fliegen flicken es wieder zusammen. Nach nur wenigen Sekunden kann ich mich immerhin wieder bewegen. „Hm? Was ist das für ein Trick?“ „Das wüsste ich auch gerne.“ „Machst du dich über mich lustig?!“ Sie tut es noch einmal und beschwört diese gefährlichen Säurepfützen. Das war eigentlich mal MEINE Spezialität! Nun ja: so schnell kann sich alles ändern … Jetzt bin ich der Typ, der zersetzt wird. Schöne Ironie. Zumindest, wenn ich nicht aufpasse. Aber dass sie diese ätzenden Pfützen mehrfach hintereinander beschwören kann, ist verdammt nervig! Ich kann mich nur schnell hin und her bewegen, damit ich diesen Dingern entgehen kann. Das verdanke ich vorwiegend meinem harten Shinobi-Training, was sich hierbei bezahlt gemacht hat. „Es ist meine Bestimmung, nicht deine!“, ruft Barboura aus. Währenddessen konnte ich mich ihr bereits nähern, doch sie erkennt den kurzen Abstand, was sie dazu verleitet, eine grüne Giftwolke aus ihrem Maul freizusetzen. „Das war ja klar …“, muss ich dabei genervt anmerken, während sie lacht. Was für eine ekelhafte Lache! Prompt setze ich meine Blutzikaden ein. Ob sie diesen Giftschleier durchdringen können? Scheinbar ja. Entweder liegt es daran, dass ich ebenfalls ein Diener Nurgles bin, oder es liegt daran, dass meine Tierchen untot sind. So, wie ich als Vanitas einst untot war. Dennoch: sie schaffen es nicht, zu dieser Kröte zu gelangen. Die armen Kröten … Wieso beleidige ich sie? Wie auch immer: etwas scheint die Blutzikaden aufgehalten zu haben. Und ich bin mir sicher, dass es nicht der Giftnebel war. Dann sehe ich nur, wie ein langes Seil – oder irgendetwas derart – in meine Richtung peitscht. Mit voller Wucht lande ich mit meiner Fresse, irgendwo weit hinten, im Dreck. „Arh, was war das denn?!“ Schweigsam stehe ich wieder auf, doch mein Geist denkt sich einfach nur den menschlichen Schmerz dazu, den ich eigentlich verspüren müsste. Da der Giftnebel dünner wird, sehe ich das Pickelgesicht auf mich zuschreiten – mit einer Eleganz, die eines Diener Nurgles niemals würdig sein könnte. Ich schätze, dass sie in den Augen aller Nurgle-Fanatiker die perfekte Sexbombe darstellt. „Das ist so ungerecht! ICH sollte sein Liebling sein, nicht du!“, wirft sie mir enttäuscht zu. Dabei erkenne ich, dass etwas aus ihrem linken Auge emporragt. Es ist … eine riesige, lange Made?! Ach du Scheiße … Sie ist ziemlich weiß und besitzt kräftige, große Beißwerkzeuge. Die Made ähnelt stark einem Engerling aus meiner Ursprungswelt Durkan. Mit ihren drei roten Augen, blickt mich dieses Madenmonster hungrig an. DAS war also diese Peitsche?! Sie hat diese Made doch tatsächlich als Peitsche benutzt. Ich muss zugeben, dass mich diese Chaos War Maiden überrascht. Gerade sieht es danach aus, als würde sie mich fertig machen … Neugierig strecke ich meinen linken Arm aus und lasse einen meiner Centipeden auf Barboura los, den sie mit ihrer Sense sofort halbiert. „Wow! Das ist … beeindruckend.“ Hinter dieser hässlichen Visage steckt eine fähige Kämpferin. „Nicht wahr? Ich bin ja auch die BESTE Kriegerin Nurgles! Du hast keine Chance!“ Allmählich glaube ich ihr das sogar. Doch noch ist es nicht vorbei! Bewusst lasse ich meine Blutzikaden, als auch Centipeden gleichzeitig aus meiner merkwürdigen Haut krabbeln. Dabei löst sich mein Körper fast vollständig in einen Schwarm auf. Auf jeden Fall scheint dieser Angriff die War Maiden zu beschäftigen. Währenddessen bewege ich mich als halbe Gliederfuß-Schwarmwolke auf Barboura zu, die überfordert versucht meine Tierchen von sich fern zu halten, die vom Boden aus auf sie zuspringen, als auch zukrabbeln. In ihrer Haut würde ich ganz sicher nicht stecken wollen. So oder so. Allerdings wirbelt sie gekonnt ihre Sense – wie ein rasendes Rotorblatt – durch meine kleinen Freunde und zerhäckselt dadurch diese. Was zum … ?! Dann dreht sie sich zu mir und kotzt mir ins Gesicht. „Wäh!“ Schnell nehme ich meine Maske ab und werfe sie weg. Diese zersetzt sich augenblicklich. Ich bin jetzt so nah an ihr dran; ich darf nicht klein beigeben! Mein Kraft verlässt mich, also sprinte ich zu ihr vor. Barboura ist nur eine Armlänge von mir entfernt. Noch einmal will sie mich regelrecht ankotzen, was ich mit Ducken verhindern will. Somit spute ich mich duckend zu ihr vor, greife mir ihre abartige, fette Kehle und drücke die „Vomiting Maiden“ gewaltsam zu Boden. „Urgh?!“ „MACH DAS NOCH EINMAL UND ICH ZERQUETSCHE DIR DEINEN SCHEIßHALS!“, brülle ich ihr zu. Mann, ist diese Frau anstrengend! So sehen wir uns von Angesicht zu Angesicht. „Arh, wie kannst du nur so mächtig und gleichzeitig so ekelhaft makellos sein?“ „Siehst du meine Haut nicht?! Das hat dein Nurgle mit mir gemacht!“ „Ahahaha, nein. Er würde dir VIEL schönere Dinge antun.“ „Du meinst die Dinge, die er DIR angetan hat? Ha, stimmt. Darauf werde ich gerne verzichten!“, obwohl ich so nah an ihr dran bin und sie regelrecht am Hals packe, habe ich da diese eine Sache vergessen: die Made, die mich immer noch bedrohlich anstarrt. „Mach nichts Dummes, Made!“, drohe ich dieser. „Rogo … Lass ihn!“, befiehlt sie der Made im ruhigen Ton, die sich mit einem Fiepen in das linke Auge der widerwärtigen Maiden zurückzieht. Sie schrumpft?! Währenddessen bemerke ich, dass Barboura schwächer wird. Ihre aufgedunsene Haut erschlafft. „Meine … Energie …“, haucht sie aus. Langsam lasse ich von ihr ab, wobei ich meine rechte Hand abrupt vor Ekel schüttle. Ich hoffe sie weiß jetzt, wer hier das Sagen hat. Bedächtig sehe ich mir daraufhin meine rechte Hand an. Stimmt, ich fühle mich … besser. Ich habe ihr etwas genommen. Kurz darauf stöhnt die Chaos War Maiden schmerzerfüllt auf. „Uah! NEIIIN!“, schreit Barboura auf. „Was ist?“ Aufmerksam sehe ich zu ihr, wobei ihre Pickel anfangen auf zu platzen. „Igitt!“ Überall schießt der Eiter empor. Schnell suche ich mir Deckung, hinter dem nächsten Knochensand-Hügel. Auch meine drei Gefährten warten dort bereits auf mich. „Hi, Ichi, Ni und San. Habt ihr mich vermisst?“, frage ich sie spontan, die neben mir sitzen, mit irgendwelchen Knochen spielen und mir dabei mit ihren komischen Lauten antworten. Im Hintergrund spielt sich derweil irgendetwas Anderes ab, was ich eigentlich eher nicht wissen will. Man kann vorerst froh sein, von diesen unschönen Eiter-Bomben nicht getroffen zu werden, die dieses Miststück schlussendlich freigibt. Das war der ekelhafteste Kampf in meiner gesamten Laufbahn! Part 7 Vomiting Maiden Kapitel 8: Barboura ------------------- „Ist es vorbei?“, frage ich sowohl mich, als auch die drei Nurglinge, die neugierig über den Hügel spähen, hinter dem wir uns noch vor den Eiter-Ausstößen versteckt halten. Nach wenigen Augenblicken bemerke ich, dass nichts mehr zu vernehmen ist. Weder die gequälte, als auch die quälende Stimme von Barboura, noch die Pickel-Explosionen; wäh. Und ich dachte schon, meine Pubertät wäre schlimm gewesen … Vorsichtig blicke ich in die Richtung, in der sich der Körper dieser widerlichen Chaos War Maiden befinden müsste, jedoch ist nichts von ihr zu sehen. Stattdessen erkennt man nur noch weit und breit Pfützen, die vorwiegend aus Eiter und Blut bestehen. „Das ist ja … „wunderbar“.“, spreche ich entgeistert aus. „Mann, wie mich das ankotzt. Wortwörtlich, haha.“ Wie gut, dass ich noch dumme, flache Witze reißen kann. Apropos Kotze: die Fotze hat meine Maske zersetzt! Wie komme ich wieder an eine neue? Und dann, als ich daran denke, passiert etwas unterhalb meines Gesichtes. „Die Fliegen …“ Stück für Stück verschmelzen diese rätselhaften Insekten zu einem güldenen Objekt, was sich an meinem Gesicht festzusetzen scheint. Zu guter Letzt werden meine Augen, als auch meine Stirn von dem rätselhaften, Chitin ähnlichem Material umschlossen. Schweigend nehme ich kurz darauf die frische Maske ab. „… HÄ?! Ist die jetzt auch biologisch abbaubar? Heißt das etwa, dass meine GESAMTE KLEIDUNG aus Fliegen besteht?! Und ich … ?“ Was … Was ist mit mir? Das bedeutet ja wirklich, dass mein gesamtes „Ich“ … Dass es irgendwie nicht existiert und wiederum schon. Das ist so krank! Ich weiß nicht, was ich darüber denken soll, aber … ich vernehme eine Stimme. „Es kommt von dort drüben?!“ Es ist das erschöpfte Seufzen einer jungen Frau. Ich habe bereits mit den Nurglingen einige Schritte gemacht. Wir sind umgeben von blutigen Eiterpfützen, die durch die vielen Einschläge dieser ekelhaften Pickelexplosionen entstanden sind. Was für ein Glück, dass niemand von uns getroffen wurde. Und hier, in der Mitte des Schauplatzes, ziert ein breites Loch den Ort der Abscheulichkeit. „Von hier aus kommt die Stimme …“ Die breite Pfütze – die viel mehr einer gefüllten Grube gleicht – sehe ich mir dabei genauer an. Währenddessen muss ich angewidert feststellen, dass es nicht nur Eiter und Blut ist, was sich in dieser Grube allen Übels befindet, sondern sogar die aufgedunsene Haut dieser Maiden. Zumindest die Reste davon; in Stücken. Aufgerissen und verteilt, schwimmt die fettige Haut im Eitertümpel, direkt auf der Oberfläche. „Ein Urlaubsort für jeden Mysophob.“, spreche ich feststellend, jedoch nicht ernst gemeint aus. Auch dieser ist nicht gerade ein Ort für mich. Wie lange hoffe ich schon auf Wasser? Und dann passiert eine Scheiße nach der anderen … In Gedanken versunken, suche ich mit meinem Blick weiter, bis ich den Oberkörper einer Person entdecke, die versucht aus der Eitergrube zu entkommen. Mehrfach rutscht diese ab. „Ah … Hah …“, haucht sie angestrengt, jedoch mit angenehmer, weiblicher Stimme aus. „Das ist hoffentlich nicht das, was ich denke, was es ist …“ Mit einer gewissen Befürchtung spaziere ich zu der Gestalt und stelle mich vor diese, die mit dem ganzen Glibber der Grube verunreinigt ist, samt den dazu passenden Hautfetzen. „Brauchst wohl Hilfe, Barboura?“ Sie wartet … Nach und nach tropft der Schleim von ihrem Körper als auch von ihrem Gesicht. So offenbart sie mir ihre eigentlich Gestalt, die hinter all der fetten, unansehnlichen Masse verborgen lag. Mein Mund reißt sich selbst automatisch weit auf. Ich kann diesen beinahe nicht mehr kontrollieren. Sie ist tatsächlich eine Sexbombe geworden?! „Unheilige Scheiße!“, rufe ich dabei aus. „Bist du es wirklich?“ Ihre Haut ist plötzlich so rein; ihr Gesicht so lieblich. ÜBERHAUPT kein Vergleich zu dem, was sie vorher war! „Willst du mich die ganze Zeit nur anstarren, oder … willst du mir helfen?“, fragt sie mich prompt erschöpft. „Äh, ja, aber natürlich.“ Schnell strecke ich ihr meine Hand entgegen, die sie ergreift. Währenddessen befürchte ich, dass sie mich in diese Grube ziehen will, was ich garantiert nicht zulassen werde. Trotz dieser Erwartung, tut sie es nicht. Sie scheint tatsächlich geschwächt zu sein. Schwer atmend kriecht sie aus dem Loch heraus. Hockend befindet sie sich nun vor mir, während der ganze Schleim abtropft und ihre neue, überraschende Gestalt Preis gibt. „… Warum … hilfst du mir?“ Es dauert etwas, bis ich auf ihre spontane Frage antworten kann, da ich vorerst meine Hände vor Ekel schüttle – trotz der Handschuhe, die ich trage. „Nun ja: Ich muss sagen … Trotz allem, bist du keine schlechte Person.“ Und sie ist jetzt durchaus ansehnlich. Aber dennoch geht von ihr ein unfassbarer Gestank aus! Bei ihrer Augenhöhle ist nun ebenfalls ihr Maden-Freund zu sehen, der neugierig zu mir starrt. „Äh, Rogo, richtig?“ Schwächelnd fiept mir die Made antwortend zu. Irgendwie ist sie jetzt ja voll süß. Fast so wie Barboura … Diese Made ist viel kleiner geworden, genauso wie ihre zuvor zu groß geratenen Beißwerkzeuge und vor allem: seht euch nur diese kleinen, drei Beinpäärchen an! So putzüch! Mit wem rede ich da eigentlich, geistig? Egal~ Also, für eine Made ist er/sie/es schon ziemlich liebreizend. „Ja, Rogo … Er ist ein Maden-Dämon.“ „Freut mich … Und das meine ich ernst.“, spreche ich zu ihnen. Erhebend stellt mir die wundersame Maiden eine Frage: „Also: Warum? Warum … hilfst du uns?“ „Wie viel willst du von mir denn noch hören? Vielleicht solltest du nicht zu viel reden. Du bist geschwächt, vom Kampf.“ Nur frage ich mich, was zum Fick soeben passiert ist?! Es ist wie, als wäre all das nur eine Schale gewesen. Wie eine Matroschka, schälte Barboura ihre alte Hülle ab und kam als wunderschöner Schmetterling aus dieser wieder hervor. Vorsichtig versuche ich sie zu berühren. „NICHT!“, ruft sie dabei aus. „Okay, okay. Ich wollte nur sehen, ob dir etwas fehlt.“ „Mir fehlt nichts.“ „Schon gut.“, reagiere ich etwas genervt. „Deine Berührung … hat mich geschwächt.“ Für einen Moment sehe ich mich um. „Also … nach alldem ist das doch gut, oder nicht?“, frage ich sie, woraufhin sie sich erschöpft beugt. „Außerdem ist doch soeben nichts passiert, oder etwa doch?“ Schweigend schüttelt sie mit dem Kopf, wobei der letzte, grobe Rest an Eiter von ihren beiden, geflochtenen Zöpfen trieft. Auch, wenn ich nicht weiß, auf was sich das Kopfschütteln beziehen soll. Wahrscheinlich … auf beide Fragen. Wie ein labbriger Wurm fällt der Maden-Dämon aus ihrem linken Auge. „Selbst Rogo ist geschwächt. Mein armer Rogo …“, spricht sie besorgt aus, während sie ihm ihre linke Hand entgegenhält und ihn streichelt. Hilflos fiept der kleine, vorerst harmlose Maden-Dämon ihr zu. Irgendwie … habe ich mit den beiden Mitleid. Wie schon gesagt: Sie ist keine schlechte Person. Barboura hat sich um das Beast of Nurgle Sorgen gemacht und wollte mich deswegen aufhalten. Allgemein scheint sie eine große Gefolgsfrau des Nurgle zu sein, die sich um seine Anhänger sorgt. Und das … gefällt mir schon mal an ihr. Auch wenn ich nicht viel mit Nugle zu tun hatte oder zu tun haben wollte, so berührt mich ihre fürsorgliche Art sehr. Und Rogo scheint ihr zu vertrauen. Es sieht so aus, als wären sie gute Freunde. „Dieser Dämon wollte sie nur vor mir beschützen.“, fahre ich in meinen Gedanken fort. Während ich an die Beiden denke, bemerke ich nicht, dass sich meine Blutzikaden zu ihnen bewegen. „NEIN!“, ruft Barboura verängstigt aus, während sich Rogo hinter ihrer aufgehaltenen Hand kuschelt, die ihn zu beschützen versucht. Enthusiastisch springen meine Käfer sie an. „Was macht ihr da?!“, rufe ich aus, während ich verzweifelt versuche, sie mit meinen Händen und Armen zu verjagen. Das ist so erbärmlich! Was kann ich allein gegen meinen fehlgeleiteten Schwarm Blutzikaden schon ausrichten? „Ihr dürft sie nicht aussaugen!“ Einige krabbeln wieder in meinen Mantel und somit in meine Haut zurück. „Warte! Mir … Mir geht es besser.“, ruft Barboura daraufhin überrascht aus, während ich noch versucht habe, meine Tierchen von ihr und Rogo fern zu halten. Allerdings ohne Erfolg. „Wie bitte?“ „Sie wollten uns nur helfen. Sie … haben uns anscheinend geheilt.“, atmet sie erfreut aus. Auch Rogo sieht etwas … glücklicher aus, als er anfängt ein wenig mit seinem madigen Körper hin und her zu wackeln, während er seine Beinpaare in die Luft hebt. Es sieht so aus, als würde er … tanzen?! Ein Madentanz? Nein, ich nenne es: den „Würmchentanz“! „Das ist gut. Ja, sehr gut! Gut gemacht, meine Kleinen.“, spreche ich aus, während ich auf meinen Körper und kurz darauf auf die restlichen, verbliebenen Blutzikaden – die fliegen, krabbeln, als auch hin und her springen – schaue. Also ist es mir sogar möglich … zu heilen? Verwundert sieht Barboura zu mir, wobei sie mich angrinst. Ohje, ich erkenne ihre fauligen Zähne, die sie scheinbar immer noch besitzt, uff. Trotzdem ist ihr Aussehen pure Sexyness: mit ihrem hübschen Gesicht, den niedlichen, jedoch dreckigen Haaren und ihrem kurvigen Körper. Sie sieht immer noch etwas üppig aus, was für eine Dienerin Nurgles sicherlich nicht unüblich ist, doch hält sich das in Grenzen. Allerdings stinkt sie wie die Pest und ihre fauligen Zähne machen das nicht gerade besser … Dafür hat sie einen hinreißenden Arsch und dicke Titten, das muss man einfach mal so sagen. Diese scheinen nicht mehr übertrieben über zu quillen, aber sie fallen dennoch halbwegs aus ihrem ledernen Brustpanzer heraus, den sie über ihrem olivfarbenem Kleid angelegt hat. Anscheinend hat sie sich so gekleidet, um mobil auf dem Schlachtfeld sein zu können, so wie sie es mir bereits bewiesen hatte. Doch als eine Dienerin Nurgles ist es ja fast egal, was man trägt. Ich weiß, dass seine Anhänger zwar von Krankheiten befallen sind, jedoch keine Schmerzen mehr verspüren, nein. Ganz im Gegenteil. Aber ich spüre immer noch meine beschissene, brennende Haut. Irgendetwas stimmt da jedenfalls nicht … Was ich letzten Endes mit alldem aussagen will, ist: Barboura ist sowohl hinreißend, als auch abstoßend zugleich. Noch nie stand ich bei einer einzelnen Person SO dermaßen zwischen Lust und Abscheu! „Ja … und was jetzt?“, frage ich meine – scheinbar – neue Gefährtin etwas unbeholfen, während ich mir meinen Hinterkopf kratze. Langsam kriecht ihr Maden-Freund wieder an ihrem linken Bein hoch, um in ihre leere Augenhöhle klettern zu können, die von dem olivgrünen, losen Stoff verdeckt wird. Während Rogo das macht, sieht er flüchtig mit seinen drei roten Augen zu mir, da er wohl bemerkt, dass ich ihn dabei beobachte. „Wir müssen zu Papa Nurgle und ihm helfen!“, spricht Barboura zuversichtlich aus. „Warte: IHM HELFEN?! Er ist doch einer der vier Chaosgötter?! Er braucht ganz sicher nicht unsere Hilfe.“ „Dadurch, dass er dich gerettet hat, braucht er sehr wohl unsere Hilfe. Vor allem deine! Du bist es ihm schuldig! Schließlich bist du DER GRUND, warum es Nurgle schlecht ergeht.“ „Haha, „schlecht ergeht“ … Oh, du meinst es also ernst?“, frage ich sie verunsichert. „Er hat all seine kostbare Kraft für dich aufgebraucht. Jahrelang hat er versucht, dich am Leben zu halten.“ Das hört sich gar nicht gut an. Soll das heißen, ich bin dem Chaosgott – über Tod und Verfall – etwas schuldig? „Ja, und? Ich habe nicht um seine Hilfe gebeten!“ „Das hast du schon einmal gesagt.“ „Willst du mich etwa schon wieder bekämpfen?“ „Nein, aber du schuldest ihm was!“ „Wie ich bereits sagte …“ „Ich bitte dich!“, fleht sie mich kurz daraufhin an, während sie sich abrupt vor mir kniet. „Äh, Moment mal!“ „Ich habe deine Stärke anerkannt, General. Nurgle sieht etwas in dir. Etwas, was er nicht in mir gesehen hat. Sieh mich an!“, fleht sie mich an, während ich nachdenklich in ihr tränendes Auge schaue. „Er hat mich verlassen! Papa Nurgle … hat mich verschmäht!“, heult sie mir plötzlich zu. „Jetzt wein doch nicht gleich!“ „Aber dennoch … Es kann so nicht enden! Er bleibt weiterhin MEIN Gott! Ich bin immer noch seine „Chaos War Maiden“. Ich muss! Ich darf ihn nicht aufgeben!“, spricht sie dramatisch in traurigen, übertrieben Tönen aus. „Okay … ?“, kann ich ihr nur zurückhaltend entgegenbringen. „Er ist in großer Gefahr! Die anderen Chaosgötter werden ihn umbringen!“, versucht sie mir verzweifelt zu erklären. „Ist das nicht WEIT hergeholt? Nurgle ist ihr aller Bruder. Und so viel ich weiß, wird er auch von ihnen respektiert.“ „Willst du wissen, warum? Weil … er DIR geholfen hat! Dir, den „Zerstörer“!“ Aber ja, doch … Ich verstehe allmählich. Es fällt mir wie Schuppen von den Augen: „Der Zerstörer … Natürlich! Nurgle hat sich gegen alles entschieden, was ist und was sein wird.“ Der Chaosgott Nurgle ist somit nun – in den Augen seiner Brüder – zum Verräter verkommen. Part 8 Barboura Kapitel 9: Die Vermissten ------------------------- „Ist ja gut, ich mache es.“ Schweigsam starrt die „Chaos War Maiden of Nurgle“ Barboura zu mir. „… Was?“, entfleucht ungläubig aus ihrem Mund. „Ich werde deinen Nurgle versuchen zu retten. Betonung liegt auf: versuchen!“ Frohlockend umarmt die müffelnde Maiden plötzlich meine Beine. „Oh, danke! Ich danke dir vielmals, General.“ „I-Ist ja gut. Ich tue es aber nicht, weil ich ihm was schulde, damit das klar ist!“ Ich tue es im Grunde … für sie. Und für seine Anhänger, die ich irgendwie leiden kann, trotz ihrer … übelriechenden, als auch verwesenden Existenz. „Dass du es versuchen willst, macht mich glücklich. Und natürlich werde ich dir dabei zur Seite stehen, General.“, spricht Barboura begeistert aus. „Na, aber das hoffe ich doch.“ Langsam schreiten die monströsen Kreaturen des Chaosgottes Nurgle auf uns beide zu. Darunter Ichi, Ni und San, das Beast of Nurgle – was sich die ganze Zeit versteckt hielt –, sowie auch der einzelne Seuchenhüter, der sich schleppend zu uns gesellt. Und dann kommt etwas, womit ich niemals gerechnet hätte: Barboura öffnet weit ihren Schlund und fasst mit ihren Zeige-, als auch Mittelfingern – der jeweiligen Hand – in ihren Mund, um diesen zusätzlich zu dehnen. Direkt vor unser aller Augen. „… Was … machst du da?“, frage ich sie verwirrt. Verträumt blickt sie mich mit ihrem einen Auge an, während Rogo sich ebenfalls aus seiner lebenden Höhle wagt und uns neugierig anguckt. Verwundert dreht er seinen madigen Kopf zu ihr und kurz darauf zu mir, bevor er sich gemütlich hinter seinem Wohnungsvorhang zurückzieht. Barboura lockert ihre Finger, während ihr Speichel auf diese läuft. Dann spricht sie schmunzelnd mir zu, als sie die durchsichtigen Fäden ihres Sabbers über das eigene Gesicht zieht: „Wonach sieht es denn aus? Ich will etwas von dir.“ „Du willst etwas von mir? Was denn?“ „Na, alles.“ „Wie, alles?“ Kurz darauf packt sie ihre rechte Hand an meinem Genitalbereich. „Alles …“ „WOW?! Was, so schnell schon?“ Überfordert sehe ich mich um. „Wir sind nicht allein. Und vor allem: wie kommst du auf SOWAS?! Vor allem JETZT?!“, schreie ich sie fast schon an, woraufhin sie ihre Hand immerhin von meinem Intimbereich entfernt. Was denkt sie sich dabei?! „Ich dachte, du würdest es mögen. Ich will dich belohnen.“, stöhnt sie mir lüstern zu. Also doch: Barboura ist nicht nur äußerlich dreckig, sondern sie ist auch innerlich vollkommen verdorben! „Außerdem habe ich Hunger.“ Sie hat WAS?! „Wiederhole das nochmal!“ „Ich habe Hunger.“ „Du … ABER WARUM?! Muss ich das verstehen?“, lache ich ihr beschämt zu. Was geht hier ab?! „Sind alle Diener Nurgles so?“ „Wie? Du nicht?“ „Äh … NEIN?!“ Sprachlos blinzelt sie mich an. „Du bist merkwürdig.“ „ICH bin merkwürdig?! Das sagt ja die Richtige! Was erwartest du jetzt von mir? Dass ich dir … mein Sperma gebe? Einfach so?“ „Ja, warum nicht? Ich gebe mich aber auch mit deinem Urin oder mit deinem Kot zufrieden.“ … Ist das jetzt wirklich ihr Ernst? Das kann ich irgendwie nicht glauben. Ich meine: ich wusste ja schon immer, dass die Anhänger Nurgles so sehr von … „all dem“ besessen sind, aber SO sehr?! „SO einer bin ich nicht! Lass es mich aber noch einmal klar stellen …“, versuche ich es ihr gegenüber in Ruhe zu begreifen. „… du ernährst dich von … Exkrementen?“ „Und von Blut.“ „Von Blut?“ Allmählich erhebt sie sich wieder. „Natürlich. Wie hast du dich in all der Zeit durchgeschlagen? Irgendetwas müssen wir ja zu uns nehmen, damit wir nicht vergehen.“ „War das schon immer so?“ „Da wir das Wasser seit jeher verabscheuen, ja. Wir müssen unsere Körper immer noch mit Feuchtigkeit versorgen, damit wir nicht irgendwann austrocknen.“ Verstehe. Trotz ihrer untot ähnlichen Existenz, sind sie von gewissen Dingen abhängig. In diesem Fall werden sie von all dem Unrat versorgt, den sie zu sich nehmen. Und das Blut anderer dient vor allem als Wasser-Ersatz. Eigentlich sollte mich das nicht überraschen, doch da ich momentan mit diesem … reizenden Mädchen spreche, kam mir das keineswegs in den Sinn. Liegt bestimmt auch daran, dass wir immer noch im Land des Nurgle sind, was von dicker, stickiger Luft und widerlichen Gerüchen vereinnahmt wird, die einen enormen Kotzreiz jedes einzelnen Sterblichen auslösen, der sich in diesem Gebiet aufhalten würde. Da ich jedoch keineswegs mehr irgendetwas Menschliches zu sein scheine, bleibt mir diese unangenehme Erfahrung erspart, wofür ich äußerst dankbar bin. „Wie auch immer. Wo ist jetzt die Armee?“, versuche ich Barboura darüber zu befragen. In diesem Moment hat sich Rogo bereits verlängert und taucht erneut in die widerliche Eitergrube ab, aus der ich beide herausgezogen hatte. „Ah, da ist sie ja.“, gibt die Maiden daraufhin erkennend von sich. Es sieht so aus, als würde sie angeln … Nur dass die Angel den gesamten Köder darstellt, der wiederum aus ihrer linken Augenhöhle ragt. Ein äußerst skurriles Bild. „Nurgles Armee ist … auf dem Rückzug.“, erwähnt die Angel-Expertin dabei beiläufig. Still sehe ich eine kleine Weile zu ihr. Nach nur wenigen Augenblicken, wird die übergroße Rogo-Angel wieder eingeholt. „Wir haben sie!“ Stolz übergibt der Maden-Dämon fiepend seiner frohlockenden Herrin die rostige Sense, mit der sie mich zuvor bekämpfte. Jetzt, während sie die Stange der Waffe sehnsüchtigst zwischen ihre gigantischen Brüste drückt, ersuche ich eine klarere Antwort auf meine bereits zuvor gestellte Frage. „Wie: „Auf dem Rückzug“?“ „… Dadurch, dass Nurgle nun schwach und angreifbar ist, hat er sein Heer nach und nach zurückziehen müssen. Seitdem konzentriert sich mein Meister auf seine Verteidigung im „Chaosrealm“.“ „Ist das dein Ernst? Warum hast du dann rumgeheult, dass du nicht die Befehlsgewalt hast?“ „Weil … ich eifersüchtig war, okay?!“ „Nein, ist es nicht!“ Und so kommt es zu einem weiteren Streit zwischen uns. Das hat ja nicht gerade lange gedauert … Wir sind wie ein verflucht merkwürdiges Ehepaar. Die Riesenmade ist bereits im Laufe unseres Gesprächs geschrumpft, wodurch sie sich nun wieder in die Augenhöhle von Barboura zurückziehen kann. Rogo scheint sichtlich genervt von unserem Gerede zu sein. „Lasst mich doch doch alle damit in Ruhe!“, so sein madiger Gesichtsausdruck. Erheitert klatscht das Beast derweil in seine fetten Pranken und lacht dabei. „Das ist alles, was übrig geblieben ist.“, wirft Barboura kurz darauf aus. Immerhin besser, als dass sie irgendetwas anderes auswirft … „Wieso nur so wenige?“ „Ich sollte dieses Land verteidigen und auf deine Ankunft warten. Dieses Beast of Nurgle ist mein Gefährte und Wächter.“, spricht sie aus, als sie es sanft berührt, was sich das Beast gefallen lässt. „Aber dieser Plaguebearer … Ich weiß es nicht. Er wurde anscheinend von den Anderen getrennt, da er einfach nichts sehen kann.“ „Ich habe einen toten Vetter seinerseits gefunden, den er gefressen hat. Gab es hier eine Schlacht?“ „Eh, EINE?“, lacht sie mir abrupt zu. „Oh … okay.“ Es war also kein Zufall, dass dieser Leichnam dort lag. „Unsere Nurglings sollten dich von Papa Nurgle aus beobachten und uns Bericht erstatten, falls etwas vorfallen sollte.“ „… Sie waren also von Anfang an sowas wie Beobachter?“, frage ich diejenige überrascht, die mich über all das aufklärt. „Sie sind Beobachter und somit unsere Informanten, so ist es. Horticulous Slimux und Mulch hast du ja sicherlich bereits getroffen, oder?“ Bestätigend nicke ich ihr zu. Die Sache mit den drei Nurglingen lässt mich noch etwas sprachlos dastehen, da ich bisher nur dachte, dass unsere Begegnung purer Zufall gewesen wäre. „Sie sollten dir den Weg zeigen, aber die Beiden werden nicht an unserer Seite kämpfen. Wenn deren Aufgabe erledigt ist, werden sie ebenfalls in den Chaosrealm zurückkehren, um unseren Gott zu verteidigen und den restlichen Garten zu pflegen, der noch erhalten ist.“ Nachdenklich verschränke ich meine Arme. Ich fange langsam an, an allem zu zweifeln. „Na, „super“. Damit kann ich – als General – ganz bestimmt etwas anfangen.“ „Wirklich?“, fragt sie mich hoffend. „… NEIN!“, entgegne ich ihr – nach einer kurzen Verzögerung – genervt, während ich dabei meine rechte Hand an die Unterseite meiner Maske halte, wo sich mein Mund befindet. „Was soll ich mit drei Seuchengnomen, einer fetten Schnecke und einem blinden Zyklopen anfangen?!“, spreche ich wahnsinnig aus. „Du hast mich.“ „Ja, das stimmt schon. Aber als „General des großen Chaosgottes Nurgle“, habe ich ein winzig kleines Bisschen mehr erwartet.“, erkläre ich der Maiden, wobei ich meinen Zeigefinger, sowie meinen Daumen der rechten Hand zueinander führe, um ihr zu zeigen, wie winzig klein meine Erwartung genau war … DIE NICHT EINGETROFFEN IST. Meine Hand halte ich dabei ziemlich nah an ihr Gesicht. Man könnte meinen, dass ich so ganz langsam durchdrehe. Worauf kommt man nur auf so eine Idee, nach ALLDEM?! „Gut, dann muss es eben so sein, was? Wir … kriegen das schon hin. Dann zählen wir mal die Einheiten auf: Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs und sieben. Mit Rogo wären wir sogar acht. Meine Güte, war das schwer~ Puh, bin ich fertig. Aber, weißt du was? Das hier ist unsere tapfere Kampftruppe, die jegliche Chaosarmee zerschlagen wird.“, kündige ich übertrieben an, wobei ich mit meiner linken Hand durch das innere Gesamtbild wische, was sich vor meinem geistigen Auge abspielt. „Du … nimmst das nicht ernst, kann das sein?“ „Diese Eingebung … Ich liebe es, Bar- … Halt! Ich muss dir noch einen Spitznamen geben, weil: Barboura ist mir zu lang.“ „O-Okay? Nun, wenn du das so willst, General, dann will ich dich nicht aufhalten.“ „Was wäre dir lieb? Bar? Nein, das klingt eher danach, als wärst du eine Alkoholikerin. Vielleicht Barb?“, frage ich sie immerhin im ruhigeren Ton, woraufhin ich jedoch ein hündisches „Barb, Barb.“ von mir gebe. „Barb, Barb. Barb, Barb, Barb.“, belle ich beinahe mehrfach in unterschiedlichen Tonlagen aus, wobei die Maiden kichern muss, jedoch kurz daraufhin sich wieder zusammenreißt und ausspricht: „Nein! Besser nicht. Nicht solange wir uns auf dem Schlachtfeld befinden.“, wirft sie mir mit schüchternem Blick zu. „Aber privat ist das in Ordnung, was? Gefallen dir diese Laute?“, muss ich sie neckend fragen. „Schon gut, vergiss es. Ist nur Spaß.“ „Diese Laute … gefallen mir.“, haucht sie mir mit ihrem fauligen Atem entgegen. Ja, das kann ich ihr durchaus glauben. Sie will wirklich abscheulich behandelt werden. Das passt irgendwie zu ihr … „Wir machen es anders. Oh, warte! Ich habe DIE Eingebung: „Barbie“!“ DAS ist es! „Barbie? Ist das nicht etwas …“ „Nein, das ist perfekt! Barbie-Puppen sind Mädchen-Spielzeuge und standen einst für das Idealbild einer Frau, in meiner eigentlichen Welt.“, erkläre ich ihr im vernünftigen Ton. „Heißt das … ich bin in deinen Augen perfekt?“, fragt sie mich angewidert, während sie ihre rechte Augenbraue hochzieht. „Nein, nein, eben nicht. Ich meine … nicht ganz. Es ist kompliziert, okay? Einigen wir uns darauf?“ In Gedanken vertieft, legt sie ihren linken Zeigefinger auf die überraschend sanften Lippen. Ich kann mir trotz allem vorstellen, dass sich diese Chaos War Maiden sehr gut anfühlen wird. Von diesem Gedanke werde ich nicht so schnell ablassen können. Dieses Angebot … „Barbie … Na gut. Wenn es dir gefällt.“, legt sie erfreut fest. „Es soll ja auch dir gefallen, sonst würde ich dich nicht danach fragen.“ „Du kannst mich so nennen, wie du willst.“ „In Ordnung, Barb.“ Irgendwie scheint sie der abgeänderte Name, den ich ihr noch einmal spontan zu belle, zu demütigen. Verwegen legt sie ihre Hände zwischen ihre beiden Beine. Okay, dass das SO einen Effekt auf sie hat, hätte ich nicht erwartet. „Und was euch angeht: Ichi, Ni, San, ähm … „Schwabbel“? Und du bist „Blind Guardian“, der blinde Wächter, des … ach, keine Ahnung.“, rede ich unsinnig zu ihnen. Hey, irgendetwas muss ich doch sagen. Wäre irgendjemanden irgendetwas Besseres eingefallen, hm?! Ich glaube nicht. „Ihr seid jetzt … die, die übrig geblieben sind. Wie nennt man euch? „The Forlorn“? „The Missing“? Ja, das hört sich doch ganz gut an: „The Missing Ones“. Cool. Lassen wir es so stehen. Das Regiment „The Missing Ones“: Bestehend aus drei Nurglings, einem Beast of Nurgle und nem blinden Plaguebearer. Hört sich das nicht bedrohlich an? Unsere Feinde werden reiß ausnehmen, wenn sie euch sehen.“ Zumindest wäre es ganz schön, wenn sie das täten, sonst versohlen die uns noch echt hart unsere Ärsche. Da das endlich geregelt ist und uns KEINE rosige Zukunft, sondern eher ein fette Niederlage bevorstehen wird, sind meine Erwartungen all dem gegenüber äußerst gering. Klar: Barboura ist wirklich stark und ich bin auch nicht schlecht, aber … unsere „Armee“ besteht nur aus uns und The Missing Ones. Eine klägliche, kleine Truppe, die ich aus rätselhaften Gründen zusammengestellt habe. Nun ja: besser als nichts. Und ich denke schon, dass sie zusammen etwas reißen können. Ich denke jedenfalls nicht, dass man sie unterschätzen sollte. Dennoch: Was ist, wenn wir auf eine weitere Chaos War Maiden treffen würden, samt einer gewaltigen Armee? Ich will eigentlich nicht gerade sorgenvoll darüber nachdenken müssen … Wir habe uns bereits in Bewegung gesetzt. Da vorne ist die Landesgrenze. Der schleimige, grünliche Boden, der wieder zum trockenem Knochensand wird, zeigt das gut auf. Unsere letzten Schritte stehen uns bevor. Wir verlassen alle zusammen das verlorene Land des Nurgle. In unserer Marschzeit ist einiges passiert. Zusammen wird uns so schnell nicht langweilig, denn Schwabbel und das Trio spielen viel und oft zusammen. Mehrfach hat das Beast bereits die drei Nurglinge abwechselnd gefressen und wieder ausgekotzt, während diese gelacht haben. Auch Barbie fühlt sich dabei unterhalten und lacht mit ihnen. Sie beobachtet die ganze Zeit schon das Treiben unserer Verbündeten. Wenn ich sie so sehe, finde ich es total süß … auch wenn sie es nicht wirklich ist. Es verstört mich immer noch an all das zu denken, was vorher passiert ist. Ich bin sowohl angeekelt, als auch neugierig. Dieses Angebot von ihr und diese Einstellung … Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Da bin ich etwas überfragt. Obwohl sie das sicherlich auch bei mir so sieht, da ich sowohl Ironie, Sarkasmus, als auch die Wahrheit miteinander kombiniere. Auch wenn ich Realist bin: Wer weiß schon, was ich wirklich ernst meine und was nicht? Aber all das eignete ich mir doch nur wegen meiner Vergangenheit an: um mich vor den Menschen zu schützen, die mir Böses antun wollten. Ich durfte als Junge nicht weinen … durfte mich nicht wehren … durfte nicht „ich“ sein. Barboura ist ebenfalls eine ganz besondere Person. Mit so einer hatte ich noch nie zu tun gehabt. Ich frage mich, wie sie zu der Person geworden ist, die sie nun ist? Schmutzig, masochistisch, freundlich, fürsorglich und … durch und durch verdorben. Eine treue Anhängerin Nurgles, die mir nun in den Krieg gegen die anderen Chaosgötter folgt. Das ist eine reine Selbstmordmission! Wie sollen wir, als kleine aber dennoch auffällige Gruppe, all die Armeen des Chaos aufhalten können, die sich auf Nurgle stürzen wollen? Ein Ding der Unmöglichkeit! Außerdem frage ich mich: Wenn man mit Barboura sexuell verkehrt, ist man dann nekrophil? Könnte schon sein. Würde der eigene Penis beim Akt abfallen? Mit SEHR hoher Wahrscheinlichkeit. Aber falls man das heil überstehen sollte, ist man mit zahlreichen, äußerst unangenehmen Geschlechtskrankheiten des Nurgle „gesegnet“, also: viel Spaß dabei~ Es wird mit Sicherheit das letzte Mal gewesen sein … Wird man hinterher sterben? Das wäre auf jeden Fall etwas, was ich nicht ausschließen würde, außer, man- „Hey.“, ruft mir Barbie zu, als sie sich von unserem sonderbaren Regiment entfernt und sich mir dabei von hinten nähert. „Selber, hey.“ „Du wirkst abwesend.“ „… Normal. Ich gehe meine Gedanken und die Strategien durch, wie wir das anstellen sollen.“ Ja, das auch. „Es wird nicht einfach.“, sage ich ihr nebenbei nickend. In JEGLICHER Hinsicht. Obwohl: ICH muss mir keine Sorgen DARUM machen. „Ich weiß. Das habe ich aber auch nicht erwartet. Trotzdem vertraue ich auf uns und auf unsere Fähigkeiten.“ „Das wird nicht reichen. Ich sage es dir so, wie es ist.“ „Bist du immer so negativ eingestellt?“ Etwas provoziert drehe ich meinen Kopf zu ihr, wobei sie sich leicht erschrickt. „Ich bin einfach nur realistisch. Und das MÜSSEN wir sein! Du kannst nicht in irgendetwas hineinrennen und dein Leben wegwerfen, für nichts! Halte davon, was du willst. Aber: unser aller Ableben wird Nurgle keineswegs retten können! Nein, ganz im Gegenteil.“ „… Das ist … geil!“, wirft sie mir daraufhin zu. „Bitte, was?“ „Deine Augen … Dieses purpurrote Leuchten. Die roten Adern, die deine Augäpfel zieren und kurz davor sind zu platzen. Du siehst mich an wie ein Irrer, der dazu bereit ist mich abzustechen.“, hechelt sie mir zu, als sie ihren Zeige-, als auch Mittelfinger – ihrer rechten Hand – anstößig in ihrem Mund führt … Es wäre wohl besser, wenn ich sie in Zukunft nicht noch einmal so ansehen würde. Part 9 Die Vermissten Kapitel 10: Fressrausch ----------------------- Der staubige Knochensand peitscht uns auf unserem anfänglichem Marschweg entgegen. „Wieso tue ich das nur?“, frage ich mich selbst. „Was denn?“ „Ach, Barbie … Einfach alles.“, antworte ich ihr. „Weißt du etwa nicht, wer ich einst war?“ „Doch, natürlich. Jeder vom Chaos weiß, wer du bist, oder besser gesagt: wer du warst.“ „Ach, ja? Dann weißt du bestimmt auch, warum das alles so merkwürdig für mich ist.“ Eigentlich weiß ich nicht, was ich mir mit diesem Gespräch erhoffe, aber ich bin allgemein froh, dass ich jemanden gefunden habe, mit dem ich reden kann. Selbst wenn es eine Gefolgsfrau des Nurgle ist, der ich nun helfen möchte … Aber GENAU DAS ist ja das Kuriose! Jahre lang habe ich das Chaos als Yakukage Jusatsu bekämpft und auf einmal … ist es KOMPLETT anders! „Also? Was treibt dich an, unser … nein, MEINEN Chaosgott retten zu wollen? Warum hilfst du mir?“ „Tja, im Prinzip weiß ich es selber nicht so genau. Ich tue es einfach.“, sage ich ihr gegenüber auf. „Etwa doch nicht, wegen mir?“, lacht sie mir verlegen zu. „Ich finde … dass du sehr nett bist. Wenn auch etwas gemein.“, beschwert sie sich dann geringfügig auch noch bei mir. „Entschuldige, dass ich für dich so rüber komme. Es ist nur …“ „Du musst dich nicht dafür entschuldigen. Es gefällt mir sogar.“, erwähnt Barboura. „Du bist doch mein General, hihi.“ Da ist etwas dran … Dennoch möchte ich sie nicht vergraulen. Aber so etwas fällt mir letzten Endes immer schwer. Man kann es niemanden recht machen, auch wenn man es vorhat. Manchmal ist es einfach besser, wenn man seinen eigenen Kram macht und keine Rücksicht auf die Anderen nimmt … auch wenn das der Anfang vom Ende sein kann. Nun, ich habe es einfach falsch angehen lassen. Man sollte immer wie ein heuchlerischer Politiker denken und niemals seine eigenen Karten offen ausspielen. Mein Weg war oftmals der, der Ehrlichkeit und der Wahrheit. Ich wählte den direkten, blutigen Pfad des Krieges. Wäre all das anders verlaufen, wenn Dokugakure stets im Geheimen operiert hätte? Garantiert … Der ganze Ärger wäre uns erspart geblieben, wenn ich die zahlreichen Armeen der Echsenmenschen, als auch Shinobi nicht in riesige Gefechte geschickt hätte. Zumindest für Dokugakure wäre vieles erspart geblieben. Das zeigt letzten Endes nur, wie dumm und unerfahren ich war. Oder … was für ein brutaler Soziopath ich bin. Doch die Sorge war immer: die vollständige Besetzung des Landes, durch das Chaos. Früher oder später hätte es auch meine Heimat erwischt, die ich mit meinen Verbündeten aufbauen konnte. „Hey, du bist wieder nicht ganz bei dir … und bei mir.“, versucht mich Barboura darauf aufmerksam zu machen, als sie sich mir mit ihren gigantischen Brüsten nähert. „Oh, ja, stimmt. Verzeihung. Die Vergangenheit holt mich nur immer wieder ein … Leider.“ Mein Blick wird bei ihrem auffälligen Ausschnitt leicht abgelenkt. Das sind zwei wirklich scharfe Bomben, die sie da hat. Und meine Rakete ist auch nicht gerade zu verachten … Das nervt mich schon seit einer gefühlten Ewigkeit! Warum muss ich dieses blöde, menschliche Verlangen – alles und jeden besteigen zu wollen – immer noch besitzen?! Kann ich nicht einfach asexuell sein?! Das würde EINIGES einfacher machen! Vor allem jetzt … Aber, nein: ich bin ein immens potenter Mann, der ganze Armeen nur mit seiner Fleisch-Lanze zerficken könnte! Ich erinnere mich nur „zu gern“ an meine Teenager-Zeit. Einfach schrecklich! Hier bin ich ja perfekt aufgehoben … Schwanzadan forever. „Ja, das kann ich nachvollziehen. Ist bei mir genauso.“ Hä? Ach so, Barboura meint, dass sie ebenfalls diese Intrusionen heimsuchen. „Wirklich? Darf ich fragen, was bei dir passiert ist?“ „Hm … ein andermal vielleicht.“, wimmelt sie mich freundlich ab. Dennoch erkenne ich – trotz ihrer fröhlichen Fassade –, die Finsternis in ihrer Seele. Wie ein Schleier legt diese sich auf sie nieder. Auch die Chaos War Maiden of Nurgle trägt eine Maske, nur ist diese nicht physischer Natur, so wie es meine ist. Omnium Gatherum – Friction https://www.youtube.com/watch?v=9qRRsXWtHec&ab_channel=OmniumGatherum-Topic Der feine, gräulich-weiße Staub des Sandes, aus dem oftmals die Knochen der unzähligen Gefallenen emporragen, erschwert uns ab und zu die Sicht. Sobald ein Lüftchen weht, kann es zu einer Behinderung der Sicht kommen. Das ist jedoch kein Hindernis für unseren Plaguebearer: Blind Guardian, den ich einen etwas praktischeren Namen geben möchte. „Er heißt jetzt ‚Blig‘.“, erwähne ich in der Nähe meiner Maiden beiläufig, die mir einen komischen Blick zuwirft. „Blig?“ „Nun, ich habe einfach ‚Blind Guardian‘ miteinander fusioniert und schwupp: Blig. Gefällt er dir?“, frage ich den Plaguebearer lauthals, der es sich auf der kriechenden Nurgle-Bestie Schwabbel gemütlich gemacht hat, die eine lange Schleimspur hinter sich herzieht. „Ist das jetzt dein Reittier?“, frage ich ihn erstaunt. Das Einzige, was er jedoch nur entgegnen kann, sind seine verstörenden Atemgeräusche, die den Geräuschen eines Zombies enorm ähneln. „Er ist doch nicht etwa tot, oder?“, frage ich Barbie sowohl verspottend, als auch besorgt. „Hm? Nein, das nicht. Er genießt nur die Reise mit uns.“ „Das sehe ich. Schön, wenn man nicht laufen muss. Nicht, dass es mich mittlerweile stört. Ich bin ja untot, oder … was auch immer ich jetzt bin.“, versuche ich Barbie zu erklären, die mir ein aufmerksames, wärmendes Lächeln schenkt. Mit ihr – so denke ich mir – wirkt dieser ganze Ort um einiges heller … In der Ferne sehe ich kurz darauf allerdings noch etwas Anderes. „Da hinten! Siehst du das? Ich erkenne ein paar Gestalten, aber … durch diesen blöden Sand-Staub da, weiß ich nicht, wer und was sie sind.“, beschreibe ich meiner Gefährtin. „Rogo?!“, ruft sie aus. Wie aus der Pistole geschossen, glubscht das Würmchen aus der Augenhöhle seiner Herrin, oder Freundin, oder … Was sind die Beiden jetzt eigentlich? „Rogo, ich brauche deine Augen!“ „Wie, du brauchst seine Augen?“ Allmählich wächst der Maden-Dämon auf eine ungeahnte Länge, die ihn alles erblicken lässt, was er mit seinen drei, roten Augen erfasst. „Ja, wir sehen sie … Das ist ein Regiment ‚Chaos Marauders‘.“ „Du siehst sie? Durch Rogo? Nicht schlecht.“ Die Made hat sich in eine Art Periskop umgewandelt. Wie praktisch. „Ihr Chaosgott ist … Es sind ‚Undivided‘.“ „Wie jetzt? Ach, sind das nicht die vom Chaos, die alle Götter gleichermaßen, oder im ähnlichen Verhältnis, anbeten?“ „Ja.“ „Und? Wie reagieren wir jetzt?“ „… Ich dachte, du würdest uns das sagen?“ Kopfschüttelnd muss ich schmunzeln. „Sie kommen jedenfalls auf uns zu …“ Nach wenigen, schweigsamen Sekunden muss ich Barboura diese eine Frage stellen: „Können wir sie für unsere Sache überzeugen?“ „Möglich wäre es. Doch da ich bezweifle, dass sie immer noch hinter Nurgle stehen …“ Eine schwierige Situation. In der Zeit kommt dieses Regiment uns immer näher. „Wie viele Einheiten sind es?“, muss ich meine Späherin weiterhin befragen. „Äh … Eine Menge?“ „Zahl?!“ „Zahl? Ich … Ich kann nicht zählen.“ Auch das noch. „Okay, dann müssen wir mit dem arbeiten, was wir haben.“ Wir müssen uns entscheiden, wie wir vorgehen wollen. Nein: ICH muss entscheiden, wie wir vorgehen wollen. „Wie sind sie ausgerüstet, Barbie?“ „Äxte, Schilde; wenig Rüstung …“ Nach nur wenigen Augenblicken, erledigt sich jedoch alles von selbst. Vor allem die Pläne, denn: Schwabbel setzt sich mit hoher Geschwindigkeit in Bewegung. Auf seinem Rücken sitzt Blig, während die drei Nurglinge … WO SIND SIE HIN? „Sieh nur!“, ruft Barbie auf einmal laut aus. Schwabbel hat etwas in diese Maraudere geworfen. Durch den Aufprall, hat das geworfene Objekte den an sich haftenden Schleim in das gesamte Regiment verteilt, was sich schlussendlich als einer der Nurglinge offenbart. Das Beast wirft die Drillinge durch die Gegend, wie vollgeschleimte Fleischbälle. „WAS MACHT IHR DA?!“, brülle ich den Missing Ones fassungslos hinterher. „Sie machen es allein.“ „Das sehe ich, Barbie. Das sehe ich …“ Verwundert dreht Rogo sein Maden-Köpfchen von einer Seite zur anderen, wobei er einen fiependen Laut von sich gibt. Scheint als wäre auch er irritiert. Während unser Regiment gegen diese Chaos Marauders kämpft, nähern wir zw- … drei uns ganz gemütlich dem kleinen Schlachtplatz. Hätte ja noch Zeit in der Nase zu bohren, aber es ist ja nicht mehr nötig. Meine Gefährtin sieht das hingegen anders. „Barbie … ?“, spreche ich im leicht angewiderten Ton aus. „Hm? Oh.“ Schnell frisst sie den Popel, den sie aus Langeweile geformt hat und lächelt mich kurz daraufhin mit ihren fauligen Zähnen an. Kann sie nicht öfters einfach nur den Mund geschlossen halten?! Das zerstört die schöne Illusion … „Hahaha, unsere Kleinen haben Spaß dabei.“ „Ich glaube, ich sehe nicht richtig …“, erwähnt meine Person ungläubig. Schwabbel schluckt die Nurglinge, einen nach dem anderen, und spuckt diese auf die Gegner aus, während seine Lebend-Munition diese daraufhin einschleimen und erkranken lassen. Vorwiegend ist es jedoch so, dass Schwabbel sie als lebende Schlagwaffen benutzt. Unser Beast of Nurgle verfügt über wild gewordene Nurgling-Schleimbälle, die es den überraschten Marauders um die Ohren haut. Mit vollem Körpereinsatz legt sich Schwabbel auf einen der Marauders, der mir seinen linken Arm krampfhaft entgegenstreckt. „… Helft … uns!“, bettelt dieser noch, bevor er von unserem glücklich wirkendem Beast zerquetscht wird. Blig versucht sich derweil festzuhalten. Langsam hebt er sein rostiges, verseuchtes Schwert; eine gefährliche Klinge des Nurgle. „Was macht er da?“, muss ich die Chaos War Maiden dabei erneut ausfragen. „Er … sucht sich seinen Gegner.“, stellt diese fest. Aufmerksam untersucht der blinde Plaguebearer Blig seine Umgebung mit seinem Gehör. Dann fällt die Klinge wie eine wild gewordene Guillotine in die Masse der Marauders. „Was zum … ?!“ Erstaunt lässt mich dieser Seuchenhüter stehen. Das da ist KEIN normaler Seuchenhüter! Das ist ein verdammter, hartgesottener Veteran! „Das, was er da führt, ist kein einfaches ‚Plaguesword‘ der Plaguebearer, sondern es ist ein ‚Balesword‘!“ „Äh … ist das jetzt gut oder schlecht?“, frage ich Barboura leicht verwirrt. „Gut für uns. Schlecht für sie. Es sind besondere Schwerter, die von unseren Champions den ‚Poxbringers‘ geführt werden. Das ist sicherlich kein Zufall, dass Blig diese Klinge mit sich führt. Nein, ich glaube sogar, dass es von Anfang an seine Bestimmung gewesen ist. Uh, mein Papa Nurgle steckt voller Überraschungen.“ Blig ist also ein verdammter Champion des Nurgle?! The Missing Ones sind allesamt Monster! Im positiven Sinne. „ICH LIEBE ES!“, ruft Barboura springend hocherfreut aus, als sie sieht, dass sich unser Trupp ausgezeichnet schlägt. Mit ihrer Sense wedelt sie unseren Mitstreitern jubelnd zu. Und dann – im nächsten Moment – ist alles still … Die Nurglinge springen mehrfach auf denen herum, die kurz davor sind ins Gras zu beißen. Ihre leisen Schmerzenslaute vernimmt jedoch Blig, der uns alle mit seinem Können überrascht hat. Mit unerwarteter Präzision, hackt er einen am Boden liegenden, halbnackten Marauder seinen Kopf ab. Und all das nur, weil dieser mit seinen Lauten auf sich aufmerksam gemacht hat … Das war zugleich der letzte Hieb mit Blig’s Balesword. Diese Chaos-Barbaren hatten keine Chance. The Missing Ones feiern ihren Sieg mit lautem Gelächter. Keiner von ihnen ist zu Schaden gekommen. Jubelnd springen die Nurglinge Ichi, Ni und San auf den Leichen herum. Der Spieltrieb von Schwabbel wurde vorerst besänftigt, der hocherfreut für seine Kameraden, als auch für sich selbst feiernd applaudiert. Mit hungrigen Mägen wenden sie sich alle daraufhin den Leichen zu, selbst Barboura. „Ähm …“, hauche ich unsicher aus, während ich sie beim Verspeisen des Regiments beobachte. Die widerwärtigen Details erspare ich sowohl besser mir, als auch jeden, der nun mit diesem Ereignis konfrontiert wird. „Hmh, wilf gu au waf?“, fragt mich Barboura mit vollem Mund. Was hält sie da in der rechten Hand? Ist das … SCHEIßE?! Sie pult dem einen Marauder wortwörtlich die Scheiße aus dem Arsch und … frisst sie?! „Welch außergewöhnlichen Geschmack Sie doch haben, meine Dame. Aber nein, mich gelüstet es nicht nach solch … exotischen Exquisitäten.“, entgegne ich ihr mit einer übertriebenen, erhobenen Sprachart von Adel, die ich ihr nicht gerade begeistert entgegenbringe. Selbst Rogo stürzt sich kurz darauf in den Anus desjenigen, der von Barboura ausgeschlachtet wird. Rogo, der Analbohrer … Selbstzufrieden kaut der Maden-Dämon auf dem Enddarm herum, den er mit diesem gewalttätigen Fress-Angriff herausgezogen hat, während er mich mit seinem geradezu vollgeschissenem Kopf anstarrt. Ich weiß nicht ob das widerlich, oder unheimlich sein soll. Wahrscheinlich beides … „Ich glaube, mir wird doch schlecht.“ Plötzlich trifft mich etwas, was klein und unscheinbar erscheint. Das … ist doch nicht möglich?! Oder etwa doch? Part 10 Fressrausch Schweigend starre ich in den Himmel und warte gespannt. Dieses Gefühl kenne ich. Es wurde soeben … nass. Ungläubig bricht Barboura ihre Mahlzeit ab, schreitet in meine Richtung und schaut währenddessen unruhig in den Himmel, genauso wie Rogo, der es ihr gleich tut. „General?“ Zögernd ziehe ich meine schwarzen, ledernen Handschuhe aus, die meine zierlichen Hände umhüllen. Habe ich mir das nur eingebildet? In all der Zeit, in der ich nun hier war, ist es keineswegs passiert, aber jetzt? Ist es das, was ich denke? Ist es das, was ich mir – seit einer langen Zeit – ersehnt habe? Aufmerksam halte ich meine Hände vor meinem Körper. Dann fällt ein Tropfen. The Missing Ones suchen Schutz. Sie haben anscheinend eine Ahnung, was passieren wird. Schwabbel nimmt sich seine drei Nurgling-Freunde, steckt sie in sein riesiges, am Bauch sitzendes Schlabbermaul und gräbt sich sofort mit ihnen in den Knochensand ein. Nur Blig steht wie eine lebende Statue, mit seiner schief hängenden Fressluke da und stiert mit seiner Blindheit schier ahnungslos in die Luft. Ein weiterer Tropfen folgt. Unser blinder Plaguebearer zuckt abrupt zusammen. „Nein … Nein!“, ruft Barboura panisch aus. „Was ist los?“, frage ich sie besorgt. Ängstlich hält sie sich ihre beiden Hände an den Kopf. Rogo verschwindet zu der Zeit. Aber wieso sollte er das tun? Schleunigst verbuddelt er sich, genauso wie Schwabbel es soeben getan hat. Die Anzahl der Regentropfen steigert sich gemächlich. Bangend geht die stärkste Kriegerin Nurgles in die Knie. „Kein Wasser! Bitte, nicht! NEEEIIIN!!!“, schreit sie aus sich heraus. Jetzt weiß ich, warum Rogo aus seinem Zuhause geflohen ist … Es hat tatsächlich nicht lange gedauert, dass Barboura in Panik verfällt. Es ist nicht einfach nur eine Abneigung gegen Wasser; sie hat panische Angst davor! Keine Zeit zu verlieren! Ohne zu zögern lege ich meinen Akatsuki-Mantel mit den grünen Wolken ab, um diesen über sie zu werfen. Er soll sie vor dem Regen schützen. Zumindest, so gut es geht. Mehr kann ich vorerst nicht für sie tun … Ich hingegen ziehe mich prompt komplett aus. Ja, ich will diesen Regen auf meiner Haut spüren, auch wenn mir diese Haut nur vorgaukelt, echt zu sein: es ist mir egal! Obwohl ich trotz dessen wieder dieses Schamgefühl besitze, was mir als Vanitas abhanden kam, so ist es mir zu diesem Zeitpunkt ABSOLUT egal. Ich habe so lange darauf warten müssen und kann mich endlich vom Regen beträufeln lassen. Es ist der erste Regen, den ich auf dieser neuen Welt erlebe. „Es gibt sie doch noch, für diese Welt: Hoffnung …“, flüstere ich glückselig vor mich hin. Dieser Regen spült all den Schmutz weg; all die Sorgen, die ich in mir trug. Zumindest für eine kurze Zeit. Selbst wenn es nicht lange anhalten wird: für diesen Moment reicht mir das. Frohlockend breite ich meine Arme aus und lache dabei in den düsteren Himmel, der das Sonnenlicht regelrecht absorbiert. Dennoch versucht etwas Licht aus den dunklen Wolken hervorzubrechen, deren rötlichen Blitze bei nahezu ununterbrochen den Himmel spalten. Alles, was ich trug und auf dem sandigen Grund gelegt habe, wird zwar nass, aber: was soll’s?! Es tut so gut … Und dann bemerke ich etwas. Etwa überaus Angenehmes … Überrascht reiße ich meine Augen auf und blicke nach unten. Barboura ist mit meinem Mantel zu mir gekrochen und … spielt an meinem Glied. Flüchtig wirft sie mir einen anzüglichen Blick mit ihrem heilen Auge zu, was unter dem schützenden Mantel hervorlugt. Testend bespielt sie mit ihrer Zunge das, was soeben vom Regen gesäubert wurde. Ich dachte sie hasst das Wasser und hat Angst davor? Doch jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher … Mein Herz schlägt, wie schon lange nicht mehr. Ich … kann es fühlen?! Warum lasse ich es zu, obwohl sie soeben etwas Unappetitliches gegessen hat? Vor meinen Augen verschwand ein Teil dieses einen, ausgeweideten Barbaren, nach dem anderen. Es ist allein schon ekelhaft, daran zu denken, aber … es fühlt sich so gut an. Zu gut, als dass ich will, dass sie damit aufhört. Dann spüre ich auf einmal, wie ihr Mund mein Gemächt vollständig umschließt, wobei sie ihren Kopf gekonnt vor und zurück bewegt. Dabei wechselt sie oft das Tempo und ihre Technik. Sogar ihre Zunge bringt sie spielerisch zum Einsatz. Der Regen fällt, ich wasche mich rein und … lasse mir dabei so etwas gefallen. Wie versaut ich doch letzten Endes bin … Wie verzweifelt und allein ich die ganze Zeit war, bis jetzt. Es ist wie ein Befreiungsschlag für mich, nach all den Dingen, die auf dieser zerstörten Welt geschehen sind. Nach all den Erkenntnissen … Eine Befreiung von der Einsam-, sowie der Enthaltsamkeit. Hinterher werde ich mich sicherlich schmutziger fühlen, als zuvor. Ich denke bereits daran, ihr das zurückzuzahlen. Doch ehrlich gesagt, ekle ich mich trotz allem immer noch irgendwie vor ihr. Barboura ist eine fanatische Streiterin Nurgles, auch wenn sie nicht mehr diese hässliche, dämonische Gestalt ist, die ich zuvor bekämpfen musste. Trotzdem geht von ihr ein widerlicher, verwesender Gestank aus. Und dennoch reizt mich ihre fröhliche, liebliche Art und ihr Körper ungemein, an den ich nebenher denken muss. Ihr Gesicht, ihre niedliche Haarpracht, ihre Brüste, ihr Hintern … „Barbie …“, hauche ich ihr lustvoll zu, die kurz darauf bemerkt, dass ich durch ihre unglaublichen Fähigkeiten zu kommen scheine. Ohne zu zögern, packt sie meine beiden, nackten Arschbacken ganz fest und drückt dadurch meinen ganzen, vorderen Unterkörper gegen ihr Gesicht. Ich bin so tief in ihrem Rachen drin, es ist unglaublich! Darauf folgend spritze ich Barboura das Ejakulat direkt in ihren warmen Rachen, den sie für mich all die Zeit lang bereit hielt. Ein großer Schluck von ihr erfolgt darauf und dann – nach einer langen Verzögerung – ein zweiter. Ich kann deutlich hören, wie sie all das Zeug in sich aufnimmt … Und eigentlich will ich nicht daran denken müssen, wie schlimm der Geschmack dieser abgestanden Flüssigkeit mittlerweile sein müsste, da ich bereits schon eine Ewigkeit nicht mehr das hatte, wonach ich mich sehnte. Dennoch scheint sie das keineswegs zu stören, nein: ganz im Gegenteil. Sie genießt es regelrecht das alte, üble Sperma meinerseits zu schlucken, was sie mit einem friedvollem Stöhnen unter Beweis stellt. Genau zu diesem Zeitpunkt hört der Regen auf zu fallen … Kurz darauf schaut sie unter meinem Mantel hervor und wirft mir von unterhalb ein gehässiges Lächeln zu. Klitschnass stehe ich nun nackt vor ihr, mit meiner gebrochenen, jedoch immerhin nicht gerade unansehnlichen Gestalt – trotz der krankhaften Makel durch die Zerstörung, die sich mittlerweile bei mir zeigen. Langsam erhebt sich die Maiden, woraufhin sie ihre beiden Hände glücklich zusammenlegt. Verträumt sieht sie mich an, wobei sie ihre zusammengelegten Hände an ihre rechte Wange drückt und sagt: „Danke, für das leckere Mahl.“ Im Nachhinein kichert sie verwegen und blinzelt mich an. „Wenn sie es lecker gefunden hat, so kann es ja nicht schmackhaft gewesen sein.“, denke ich mir. Beschämt drehe ich mich von ihr weg. Wieso habe ich es auch zugelassen? Nun ja: wahrscheinlich, weil ich es bitter nötig hatte. Es war auch gar nicht schlecht, muss ich zugeben. Ganz im Gegenteil. „Du hast gestöhnt.“, wirft sie mir schelmisch hinterher. „Halt den Mund!“, fordere ich sie kleinlaut auf. Geschwind kommt sie von der rechten Seite und sieht mich mit ihrem rechten Auge an. „Lass uns das wiederholen!“ „Bestimmt nicht!“ „Ach, wenn es regnet, wird sich die Gelegenheit bestimmt wieder ergeben. Du wirst mich doch erneut beschützen wollen, oder?“, fragt sie mich anschließend dreist in einem hilfsbedürftigen Ton, wobei sie ihre Riesentitten mit ihren beiden Armen zusammendrückt und mich mit einem erwartungsvollen Blick anblinzelt. Was für ein hinterlistiges Miststück! … Ich glaube, ich mag sie … irgendwie. Und irgendwie hasse ich sie auch. Soviel zu „Schwanzadan forever“. Kapitel 11: Die Einladung ------------------------- „Das nächste Mal prescht ihr NICHT an die Front, haben wir uns verstanden?!“, belehre ich schon bald – nach dem Fall des Regens – The Missing Ones. Es sieht so aus, als würden mir diese zuhören, doch bin ich mir da nicht ganz so sicher, da die Nurglinge sich wieder gegenseitig zu zoffen scheinen. „Ihr solltet besser auf den General hören! Ich tue es auch.“, unterstützt mich Barboura dabei. Auch wenn der letzte Satz, aus ihrem Mund, sich etwas liebestoll anhört. Zuversichtlich sehe ich sie an, woraufhin ich ihr flüchtig zunicke. „Das wäre gut. Ansonsten sehe ich mich doch gezwungen, euch zu bestrafen.“, spreche ich drohend dem voreiligen Regiment gegenüber aus. „Wi-Wirklich?“, fragt meine Maiden bei nahezu vor Verlangen, als sie ihre schäbige Sense dichter an ihren Körper drückt. „Äh, ja … Dich nicht, Barbie. Dich werde ich eher eine Weile lang ignorieren.“ „Och, na gut …“, seufzt sie enttäuscht aus. Was denkt sie sich denn? Dass ich gleich eine Peitsche raushole? Sie kommt mir eher vor, wie eine Anhängerin von Slaanesh. Also, solche Anhänger, wie die, die auf uns zukommen … Kaum hat sich alles beruhigt und schon scheinen wir in die nächste Schlacht herein zu rutschen. „Diese werden wir ganz sicher nicht überzeugen können.“, muss ich dabei erwähnen. „Nein …“, gibt mir Barboura damit recht, als sie ihre Sense kampfbereit in ihren beiden Händen hält. Neugierig schaut Rogo aus seinem Zuhause raus und gibt einen fauchenden Laut ab. „Es ist jedenfalls keine Armee. Es sind nur wenige ‚Jägerinnen des Slaaenesh‘ … Bisher.“, stelle ich analytisch fest. Um genau zu sein: drei Stück. An der Spitze scheint sich deren Anführerin zu befinden. Diese gräulichen ‚Dämonetten‘ blicken uns grimmig mit ihren komplett schwarzen Augen entgegen. Sie mögen zwar menschlich, sowie knapp bekleidet aussehen – trotz ihrer schwarzen Panzerung –, doch es sind Blut lüsterne Dämonen mit einem enormen Hang zum Sadismus. Ich habe bereits damals viele von ihnen getötet und das wird sich auch in Zukunft kaum ändern. Zumindest denke ich das. Sie reiten auf merkwürdigen Kreaturen, die mich stark an Seepferdchen auf zwei Beinen erinnern; flinke Gesellen, wenn nicht gar die schnellsten Reittiere, die ich jemals erblicken durfte. Mit ihren langen, giftigen Zungen können sie schlimme Verletzungen verursachen. Im Großen und Ganzen sind die sogenannten ‚Slaaneshpferde‘ lebende Klingen, die einen blitzschnell in einem Stück halbieren können. Die anzüglichen Dämonetten, die auf ihnen reiten, machen diese Biester nicht weniger gefährlich. Man beobachte die gewaltigen Scherenhände, die diese weiblichen Dämonen besitzen. Dazwischen möchte man garantiert nicht gelangen wollen, egal, was eine Dämonette des Slaanesh einen anbieten oder versprechen mag. „Nun ja: mein Typ sind diese eh nicht gerade.“, spreche ich beiläufig in Gedanken aus. „Hast du was gesagt, General?“ „Ach, nein, Barbie. Nichts Wichtiges.“, entgegne ich ihr. Obwohl Dämonen mich schon immer fasziniert haben, muss ich zugeben. Besonders die weibliche Variante … Doch gerade bei Slaanesh’s Dämonetten, sollte man in diesem Fall nicht unbedingt SO denken! Anstatt, dass die Jägerinnen an Geschwindigkeit zulegen, passiert jedoch etwas anderes; etwas, womit ich nicht unbedingt gerechnet hätte: sie drosseln ihre Geschwindigkeit. „Okay? Was ist jetzt los?“, frage ich meine Gefährten. Blig wartet geduldig auf Schwabbel, der es kaum erwarten kann zu spielen. Die drei Nurglinge – Ichi, Ni und San – schauen derweil aus dem schleimigen Maul des Bauches der Bestie heraus und beobachten so das Geschehen. „Soll ich sie nicht lieber beseitigen?“, fragt mich Barboura ungeduldig, während sie ihre Sense bereit hält. „Nein. Sie werden langsamer.“ „Wir sollten ihnen nicht trauen. Jägerinnen sind gefährlich!“ „Ich weiß, Barbie. Ich weiß. Slaanesh schickt sie jedoch auch aus, um die Umgebung zu erkunden.“ „Woher weißt du das? … Oh, stimmt, ich vergaß.“ „Aber diese hier …“ Es dauert nicht lang, bis sich die Jägerinnen ziemlich nah vor uns befinden. Rogo plustert bereits seinen Madenkörper auf, doch dann halten diese Reiter spontan an. Vielleicht, weil sie keinen Konflikt auslösen wollen, oder weil sie riesige, fleischfressende Maden-Dämonen fürchten. Unser Beast of Nurgle leckt sich bereits das Maul im Bauch, was die Nurglinge währenddessen lachend durch den ganzen Mundraum mixt. „Nicht angreifen!“, rufe ich laut aus. „Das kommt … unerwartet.“, spreche ich – nach meinem Befehl – ruhig der Anführerin zu, die an der Spitze steht und eine Standarte des Slaanesh in ihrer menschlichen Hand führt. Vorwiegend ist auch das der Grund, warum es mich eher dazu verleitet hat, diejenigen nicht gleich angreifen zu wollen. Die Standarte selbst ziert ein mir bekanntes Symbol, was sowohl das männliche, als auch das weibliche Geschlecht vereint; wenn auch etwas abgeändert. Im Grunde handelt es sich um nichts weiter, als um die Androgynität, die wohl das bekannte Merkmal von Slaanesh’s Gefolgsleuten ist. In der Mitte des Symbols befindet sich ein menschlicher Schädel. Als ich das erkenne, blicke ich mich auffällig um. Es ist irgendwie unbeeindruckend, so etwas zu sehen, da nun die ganze, zerstörte Welt voller Schädel ist. Das bemerkt nun auch die führende Dämonette – mit den beiden, nach oben gebogenen Hörnern und den schwarzen, langen Haaren – die mich verunsichert ansieht. „Ihr seid … anders, als unser Meister es erwartet hat.“, will mir diese klar machen, als die Worte ihren Mund, mit den spitzen Zähnen, verlassen. „Was hat er denn erwartet?“ „Einen … ‚Zerstörer‘.“, lacht sie mir spöttisch zu, wobei die anderen, beiden Dämonetten ebenfalls lachen müssen. Gelassen verschränke ich meine Arme. „Den kann er gerne haben, wenn er Stress machen will.“ Schnell verstummt ihr aller Lachen. „Also, ist es wahr? Der Yakukage … Ist er tot? Habt Ihr ihn getötet?“ „Mehr oder weniger … Warum?“ „Mein Meister hat … einen Vorschlag für Euch.“ „Und wie lautet dieser?“, befrage ich die Standarten tragende Jägerin. „Es ist noch ein weiter Weg, aber im Osten befindet sich sein Gebiet. Dort werdet Ihr fündig.“, erklärt sie mir. „Aha … Wo ist Osten?“ Mit einem deutlichen Ruck mit ihrem Kopf, zeigt mir die Dämonette hinter sich. „IM OSTEN?“, fragt Barboura bestürzt. Grüblerisch sehe ich zu ihr. „Was ist?“ Leicht gereizt starrt die Chaos War Maiden zur Jägerin, während sie sich mir nähert, um mit mir im leisen Ton reden zu können. „Das ist nicht die Richtung, in die wir müssen. Wir müssen nach Norden, zum ‚Großen Chaos-Portal‘! Wir müssen zu Papa Nurgle!“ „Aber wir sind allein. Was passiert, wenn wir dort sind? Mit was werden wir konfrontiert?“, flüstere ich ihr fragend zu. „Das ist egal! Wir sind stark, wir schaffen das!“ „Barbie … Denkst du, wir sind so mächtig, dass wir Nurgle retten können? Zu acht?! … Ihr habt einen ‚Zerstörer‘ erwartet. Aber … ich bin NICHT dieses … Ding; dieses Etwas, was ihr erwartet habt. Ich bin NICHT DER Zerstörer!“, sage ich ihr gegenüber auf, wobei meine Worte lauter werden, bis anscheinend auch die Jägerinnen diese vernehmen können und die beiden hinteren sich gegenseitig etwas zuflüstern. „Wo ist der Haken?“, frage ich die Botschafterin des Slaanesh, die flüchtig ihren Haken artigen, schwarzen Unterarm hebt und dabei schmunzelt. Ha, der war nicht schlecht. „Falls Ihr Euch dazu entscheidet, das Angebot anzunehmen, müsst Ihr durch das Gebiet von Khorne reisen und Euch seinen Armeen stellen. Ihr werdet diesen Ort auf Eurem Weg durchqueren und säubern müssen und dann … erhaltet Ihr Eure Belohnung.“ Auch das noch: Khorne, der Chaosgott des Krieges … Wie dem auch sei: Einfach nur durch das Gebiet von Khorne zu marschieren, um daraufhin etwas von Slaanesh aus zu erhalten, was einen weiterhelfen könnte … Das hört sich fast schon ZU gut an … wenn es nicht so tödlich wäre. „Denkt darüber nach! Ihr werdet es nicht bereuen.“ Elegant, als auch flink zugleich, dreht sich die führende Dämonette mit ihrem Slaaneshpferd in die andere Richtung. „Keine Sorge: Wir werden Euch, bis zu Eurer Ankunft, nicht angreifen. Passiert das Gebiet unseres Meisters Slaanesh: Der dunkle Prinz; Herr über alle irdischen Gelüste; Chaosgott des Exzess. Lobet seinen Namen! Gebt ihm Euch hin!“ Kurz nach der Lobpreisung ihres Gottes, verschwinden die Jägerinnen des Slaanesh auch schon wieder, in ungeahnter Geschwindigkeit. „Ich denke nicht.“, muss ich daraufhin aussprechen. Aber … es reizt mich sehr, dieses Angebot annehmen zu wollen. Was auch immer es sein mag. Part 11 Die Einladung „Du denkst doch nicht wirklich darüber nach, dahin zu reisen, oder?“, fragt mich Barboura hysterisch aus. „Na, klar. Nein: ich denke nicht nur darüber nach; wir tun es.“ „WAS?! Wir müssen in den Norden, nicht in den Osten!“ „Das hast du schon einmal gesagt …“ „Ich habe dich darum gebeten, nein: habe dich angefleht, mir zu helfen!“ „Und ich habe eingewilligt.“, versuche ich ihr es begreifbar zu machen. „Dann TU ES AUCH!“, schreit sie mich bereits an. „DAS TUE ICH DOCH!“, brülle ich zurück. Genervt hält die Nurgle-Bestie bereits ihren Kopf fest und blubbert dabei mit ihrer tiefen Stimme irgendetwas vor sich hin, wie als würde sie nicht mehr zuhören wollen. Die Nurglinge, die sich mal zur Abwechslung auf dem Rücken von Schwabbel befinden, verstecken sich nun hinter ihm. Und Blig? Der steht einfach nur vereinzelt herum und stiert ins Nichts, so wie meistens. Dabei reißt er seine Luke auf und imitiert am liebsten Zombie-Geräusche. „Ich lutsche dir keinen mehr!“, will mir die Maiden damit versuchen zu drohen. Nun gut, viel mehr versucht sie mich irgendwie damit zu bestechen. „Ja, dann LECK MIR DOCH MEINEN ARSCH!“, rufe ich genervt aus mir heraus. „… Fick mich!“, fordert sie mich kurz darauf überraschend auf. „Was? NEIN?!“ „Wieso nicht?“ „Du … Du stinkst, okay?!“ Obwohl ich dachte, sie nun tatsächlich beleidigt zu haben, legt sie ihre rechte Hand auf ihrem Intimbereich, während sie mit ihrer linken die Sense hält. „Hah, sag das nochmal!“, stöhnt sie mir zu. Währenddessen illert Rogo aus seiner Höhle und wirkt dabei etwas verschlafen. „Was ist denn hier los?“, so sicherlich seine madigen Gedanken. In meiner Vorstellung nutze ich für seinen Text, den er sich bestimmt denkt, eine niedliche, hohe Stimme. „Lasst mich doch alle in Ruhe schlafen!“ Süßes Madi~ Ich mag ihn mittlerweile voll. Äh, wo war ich? Ach, ja: „Du spinnst doch?! … Mein Mantel riecht übrigens immer noch nach dir. Und ich bin NICHT begeistert davon!“ „Aber wenn es wieder regnet, dann wirst du es noch einmal tun, oder? Dann wirst du mich wieder … beschützen wollen, nicht wahr?“ Erwartungsvoll blickt sie mich an. Langsam hebt sie ihre rechte Hand, führt diese zu ihrem Kopf und legt ihre Finger mit Verlangen auf die Lippen. Total versaut führt sie den Mittel-, samt Zeigefinger in ihren Mund, wie vor gewisser Zeit schon. Mit ihrem Lustwerkzeug leckt sie diese anschließend anstößig ab. Uff … Etwas gestresst blase ich die Luft zwischen meinen gepressten Lippen durch. Diese War Maiden macht mich fertig! „Kann es sein … dass du dir den falschen Chaosgott ausgesucht hast?“ „Nein! Ich folge dem Richtigen! Und außerdem habe ich ihn mir nicht ausgesucht. Er hat MICH ausgesucht; hat mich gefunden; hat sich um mich gekümmert … Wenn du es willst, werde ich dir die Geschichte erzählen … Doch will ich dich zuvor warnen; dich, der einst ein Mensch war: Diese Geschichte … könnte dir auf den Magen schlagen. Sie ist nur sehr schwer zu verdauen.“, warnt sie mich mit einem gestörten Grinsen vor. „Mein Weg ist der, der Realität und der Wahrheit. Ich habe vieles gesehen und erlebt. Dinge, die du dir nicht einmal vorstellen kannst! Ich bin abgehärtet … Also gut, schieß los!“ Kapitel 12: Der Stamm der Norse ------------------------------- TRIGGER-WARNUNG: Vergewaltigung! Ich möchte vorerst vorwarnen, dass dieses Kapitel sehr heftig ist und Gewalt, als auch Vergewaltigung enthält, die ich keineswegs verherrlichen will. Da diese Geschichte jedoch einen wichtigen Teil von der „Chaos War Maiden of Nurgle: Barboura (& Rogo)“ ausmacht, will ich diesen weder weglassen, noch beschönigen. Seid hiermit also vorgewarnt und geht mit diesem schlimmen, ernsthaften Thema keineswegs fahrlässig um! Part 12 Der Stamm der Norse Einst gehörte ich vor langer Zeit zu meinem Volk. Wir waren ein Stamm der „Norse“ und lebten am kalten Fuß der Chaoswüste, hoch im Norden. Es herrschte extreme Kälte, doch wir Norse aus „Norsca“ waren ein starkes und stolzes Volk. Mein Stamm war klein und nicht gerade besonders bekannt, dennoch ersuchte dieser die Gunst der Chaosgötter. Vor allem Khorne war ihm zugetan. Feinde hatten wir nur wenige. Vorwiegend war es die Kälte und der Hunger, die uns vor zahlreichen Herausforderungen stellten. Mein Vater war der Anführer des Stammes. Er wurde von allen immer nur „Jarl“ genannt. Wie alle Männer, war auch er groß, stark, muskulös und stolz. Damit sich die Männer behaupten und ihr eigenes Blut für Khorne ergießen lassen konnten, traten sie an vielen Tagen gegeneinander an. Auch die Jungen wurden mit einbezogen, da diese bereits sehr früh lernen mussten zu kämpfen und sich meinem Stamm, als auch den Chaosgöttern zu beweisen. Niemand sollte als Schwächling dastehen, wenn unser Volk mal jemanden die Stirn bieten musste … oder es von sich aus wollte. Aber auch allgemein wurde Schwäche verpönt, selbst bei den Frauen, die immerhin bei uns respektiert wurden. Außerdem vertrieben die blutigen Duelle gegeneinander die Langeweile im Dorf. Wir waren kein gewöhnlicher, nomadischer Stamm und zogen von daher nur sehr selten umher. Wenn, dann waren wir vorwiegend auf der Suche nach Nahrung unterwegs. Unsere wenigen, treuen Wölfe – die unsere Weggefährten waren – nahmen wir aber immer mit uns mit. Mein Vater hatte einen eigenen Wolf: der Alpha-Wolf Rogo … Ist doch lustig, oder? Jedenfalls spielte ich immer mit ihm. Er liebte mich; ich liebte ihn. Mein bärtiger Vater passte auf uns beide auf … Auf dem ersten Blick schien er immer schlechte Laune gehabt zu haben, doch er war immer freundlich zu mir; zu uns. Bis eines Tages eine Krankheit unser Dorf heimsuchte. „Was ist los?“, fragte mein Vater meine Mutter bestürzt. Sie hustete und hustete, bis sie kaum noch atmen konnte. Ihre Haut war … blass und mit Pocken übersät. „Du hast Fieber?!“, stellte er besorgt fest. „MAMA?!“, rief ich ihr zu. Ich wollte sie umarmen, aber mein Vater ließ mich nicht zu ihr. Er hielt seinen Arm nach oben und drückte mich weg, so dass ich nicht an meine Mutter heran kam, um sie umarmen, aber gleichzeitig auch, um mich nicht anstecken zu können. Ihre Gestalt war noch nie so schwach gewesen. Sie sah noch nie so zerbrechlich aus. „Ist schon gut.“, sprach sie zu uns. Meine Mutter konnte kaum noch einen richtigen Satz bilden … Nach fast jedem einzelnen Wort, musste sie gegen den Husten ankämpfen, der ihr das Leben zu schaffen machte. „Macht euch um mich keine Sorgen … Mir wird es bald wieder besser gehen.“, versuchte sie uns weis zu machen, als sie mit ihren offenen Haaren dalag, wie ein halbtotes Tier … Zu diesem Zeitpunkt befürchteten wir jedoch, dass es in Zukunft nicht mehr dazu kommen würde … Ich war noch sehr jung, zu dieser Zeit, als sie dadurch verstarb. Sie, so wie viele, andere Frauen auch … Jahr für Jahr starben sie; eine nach der anderen. Diese Krankheit breitete sich nur sehr langsam aus. Sie kroch regelrecht in die Körper all jener, die des weiblichen Geschlechts angehörten. Und dann … waren sie alle tot. Nur ich blieb noch übrig: die Tochter des Jarls. Jahre lang hatten wir uns durchgeschlagen und flehten die Chaosgötter an, uns unsere Mütter, Kinder und Weiber nicht von uns zu nehmen. Mein Stamm bat den Göttern sogar verschiedene Opfer dar. Vergeblich … Mein Vater wurde – seitdem meine Mutter verstarb – von Tag zu Tag immer griesgrämiger. Er behandelte Rogo schlecht; er behandelte mich schlecht. Er schlug mich und entschuldigte sich im Nachhinein wieder und immer wieder … Seine Hand sei ausgerutscht, sagte er ständig, als er mit dem Handrücken nach mir schlug. Ich traute mich kaum noch, zu ihm zu gehen oder mit ihm zu reden. Aber ich wurde größer, älter und reifer. Ich wollte nicht länger bei meinem Vater bleiben, der mich sowieso schlecht behandelte. Deswegen hatte ich es auf einen Mann abgesehen, der mich vor ihn beschützen konnte: Tjur. Trotz allem versuchte mir mein Vater eine gewisse Freiheit zu lassen; er respektierte immerhin meine Wünsche und meinen Willen … Rogo lief mir nach, aber er war bereits alt geworden. Ich hatte Angst um ihn gehabt … Immerhin kamen wir bei denjenigen unter, der sich unter den Jungs einen ehrfürchtigen Ruf prügeln konnte. Tjur und ich waren Jahre lang befreundet und wir spielten auch damals bereits viel miteinander. Dennoch war uns klar, dass unser Stamm nicht mehr der ist, der er einst war. Deswegen hatten wir beide uns vorgenommen, zu verschwinden. Gleich am selben Tag wollten wir fliehen; uns selbstständig machen. Der Stamm litt unter dem Verlust der Frauen und mehrfach wurde ich bereits … angefasst. Auch, wenn meine Vater diejenigen eines Besseren belehrte, die mich haben wollten. Viele von ihnen wurde zur Strafe etwas abgeschnitten: Ohren, Finger, Nasen, Zungen … Ich war der Schatz des Dorfes und mein Vater wollte ganz sicher nicht, dass mich jemand entführte oder dass ich gar mit jemanden floh. In dieser Nacht hatten wir es vorgehabt. Tjur plante es hinter dem Rücken des Jarls. Wir hatten uns seit jeher auf DIESEN Moment vorbereitet. Ich wollte einfach nur noch weg; fliehen, vor meinem verrückt gewordenen, handgreiflichen Vater und vor all den Männern, die mich begafften. Jeden Tag wurde ich von ihnen belästigt, als auch angestarrt … Ich wollte all das nicht mehr, sondern ich wollte in Frieden leben: mit Rogo; mit Tjur! Ich liebte sie so sehr! Tjur war der Mann, der für mich da war; derjenige, der keine Hand an mich legte, wenn ich es nicht wollte. Schlussendlich wollte ich es, doch zuvor mussten wir verschwinden, denn: wenn wir es getan hätten, dann hätte mein Vater ihn umgebracht. Das wollten wir verhindern. Allerdings wussten wir beide, dass uns der Zorn unseres Stammes auf ewig verfolgen würde. Anfangs lief alles gut. Zu dritt würden wir es schaffen, dachte ich mir. Doch dann … Nicht weit vom Dorf entfernt, wartete der Jarl auf uns … und mit ihm seine Männer. Kvelertak - Ved Bredden Av Nihil https://www.youtube.com/watch?v=iqloVFG77HQ&ab_channel=riserecords Tjur, Rogo und ich standen nicht weit von meinem Vater entfernt, der im Schneesturm auf uns wartete. Um ihn herum hatten sich mehrere seiner Leute versammelt, samt weniger Wölfe, die an ihrer Seite standen. Jeder von ihnen hielt eine praktische Wurfaxt in der Hand … Wütend trat mein Vater vor und ohne auch nur reagieren zu können, hatte Tjur bereits seine Axt in seinem Schädel. „NEIN!“, rief ich aus, als diese seine Stirn mit großer Kraft traf. Mein Vater warf sie ihm – aus kurzer Entfernung – entgegen, ohne irgendetwas zu sagen; ohne einen Kampf um mich zu verlangen, was für Tjur jedoch das Mindeste war, was sie als Angehörige meines Volkes untereinander ausfochten sollten. Rogo knurrte und wollte meinen Vater angreifen, doch kam er nicht dazu. Seine Männer warfen ihre eigenen Äxte auf meinem besten Freund, der bereits alt war und den ich die ganze Zeit befürchtete zu verlieren. Aber so? So wollte ich Rogo ganz sicher nicht verlieren! Sein qualvolles Winseln hallt mir bis heute immer noch in meinen Ohren … Spätestens da wurde mir klar, dass sich – nach dem Tod der Mädchen und Frauen meines Stammes – ALLES geändert hat. Sie haben, in diesen Moment, auf unsere Traditionen geschissen … vor allem mein Vater: der Jarl. Er war wie ausgewechselt. So näherte er sich mir, starrte mich mit seinen einst blauen Augen an, die plötzlich einen pinken Schimmer von sich gaben, und schlug mich zu Boden. Dann nahm er mich an den Haaren und zerrte mich gewaltsam zu der Leiche von Tjur … und dann zu Rogo, während ich schrie und weinte. „SIEH DIR DAS AN! Das ist alles DEINE Schuld!“, brüllte er. „… Häutet den Wolf!“ „Nein, NEIN! ROGO?!“ „SIEH HIN!“, wies er mich laut an, als ich zappelnd versuchte meine Augen zu schließen und die ganze Zeit meine Hände auf meinem Kopf legte, während mich mein skrupelloser Vater weiterhin meine langen Haare mit seiner linken Hand festhielt. Ich wollte nicht hinsehen, doch das war ihm egal. Er schlug mir wieder ins Gesicht, doch dieses Mal war es nicht sein Handrücken, sondern seine rechte Faust, die er nutzte. Und dann griff er sich mein Gesicht. Der Jarl drehte meinen Kopf in die Richtung von Rogo, der von seinen Männern gehäutet wurde. „Deine Schuld! … Deine Schuld!“, flüsterte er mir in einem aggressiven Ton ins rechte Ohr, während meine Tränen unaufhörlich liefen. Sie nahmen meinen besten Freund, vor meinen Augen, auseinander … Zu guter Letzt pinkelten die Männer auf die Leiche desjenigen, den ich liebte … Als sie fertig waren, zog mich mein Vater an den Haaren, in das Dorf zurück, in dem ich nicht mehr bleiben wollte. Sie alle ließen die misshandelte Leiche von Tjur, als auch die blutigen Überreste von Rogo im Schnee liegen. Das Meiste von Rogo wurde benutzt: sein Fell; das Fleisch; die Knochen … Selbst ich musste etwas von ihm zu mir nehmen. Ob ich wollte oder nicht, denn: sie fesselten mich im Dorfzentrum. Ich war ihre Trophäe … Es dauerte nicht lang, bis mein Vater sein Urteil über mich fällte. Nun ja: für mich war – seit meiner Gefangenschaft – jeder Moment ein schmerzhafter Moment, der ab da an ewig anhielt. Meine Seele war bereits gebrochen, doch das reichte ihnen nicht aus. „Für diesen Verrat, muss meine Tochter bestraft werden!“, verlangte der Jarl, wobei ich immer noch weinte. Es reichte ihm ja nicht aus, mir all das zu nehmen, was ich über alles liebte … Die Männer, die sich um mich herum ansammelten, spielten bereits an meinem Körper, während ich zitterte. „Niemand fasst sie an!“, befahl mein Vater seinen Gefolgsleuten. Dann trat er näher zu mir, sah mich an und sprach: „ICH werde der Erste sein!“ Es war … unglaublich, was er da sagte. Ich konnte es nicht glauben. Mein eigener Vater?! Ohne zu zögern zog er mich aus. Er zerriss meine Kleidung, die meiner gebrochenen Gestalt sowieso kaum noch Wärme schenken konnte. Nur das große Lagerfeuer in meiner Nähe, konnte mir die benötigte Wärme geben, die ich brauchte und selbst dieses fühlte sich mit der Zeit eiskalt an … Erst fiel mein Oberteil, wodurch sich meine riesigen Brüste zu erkennen gaben, an denen er herum spielte. „Nein, bitte nicht!“, flehte ich ihn an. Doch das interessierte ihn nicht. Er hatte schon lange keine Brüste mehr berühren, als auch schmecken dürfen, also machte er sich über meine her: die Brüste seiner ach so geliebten Tochter. „Keine Milch? … Weißt du, wann diese Milch geben, Barboura, hm? Weißt du das?!“ Ich schüttelte schluchzend den Kopf und hoffte nicht darauf, dass er das meinte, was ich mir bereits dachte. Ich hatte in diesem Moment sehr viel Angst gehabt … Und dann drehte er mich gewaltsam um und … drang in mich ein. Der Jarl nahm keine Rücksicht darauf, ob ich bereit dazu war oder nicht. Ob es mir gefallen würde oder nicht; es war ihm egal. Und der Rest … schaute zu. Lechzend; Lippen und Zähne leckend; begierig darauf, auch an die Reihe zu kommen, während ich schrie und meine Tränen liefen, wie ein unaufhaltsamer, starker Regenschauer. „Au, Vater, nein! AH, NEIN!!! VATER?!“ Aber es kam niemand, der mir half. Sie sahen zu, während ich es über mich ergehen lassen musste. Es tat sehr weh, als er mich – so hart er nur konnte – ran nahm. Nicht nur körperlich … Mein Blut floss, genauso wie das warme Sperma meine Vaters, was ich schnell in mir spüren musste. „Uah, jah!“, grunzte er aus, dieses widerliche Schwein! Ich lag am Boden; fast regungslos und dennoch zuckend … Aber wer sich dabei denkt, dass es dann aufgehört hat, der irrt sich gewaltig! Ab da an … fing es erst an. Die Männer standen um mich herum. Ich war bereits kraftlos und ausgelaugt. Mein Körper wollte nicht mehr, doch denen war es egal, was ich wollte. Es ging nur noch darum, was sie und vor allem der Jarl von mir wollten. So nahmen sie mich einen nach dem anderen durch … Ich weiß nicht wie viele es waren, da ich nicht zählen konnte und es immer noch nicht kann. Da sich aber all das wie eine Ewigkeit anfühlte, ist es sowieso schwer zu sagen … Manche wollten öfter und sie durften auch öfter, da es ihnen große Freude bereitete, sich an mir zu vergehen. Sie liebten meinen Körper, meine Schreie, meine Tränen und all meine anderen Flüssigkeiten … Im Grunde war es so, dass ich seitdem kaum eine Pause haben durfte. Ja, sie gaben mir Wasser; sie gaben mir das Fleisch von Rogo, was mein Vater mir stolz gegen das Gesicht und schließlich in den Mund drückte, nachdem er drauf gepisst hatte. Doch was bedeutete das alles schon?! Wenn man gefangen ist; wenn man genötigt wird; wenn man keine Freiheit mehr hat?! Schlaf bekam ich auch keinen. Wenn ja, dann nur sehr selten. Oftmals erschlaffte mein Körper von selbst, damit ich all das nicht mehr mitkriegen musste. Dennoch war es ab da an … mein „Leben“. Mein Leben war es, eine Gefangene meines Stammes zu sein; eine Sexsklavin für mein Volk und vor allem … für meinen widerlichen Vater. Mir tat alles weh, vor allem mein Unterleib schmerzte höllisch. Mein ganzer Körper war übersät von Wunden und zahlreichen Körperflüssigkeiten … Wer weiß, wie lange ich schon im Dorfzentrum angekettet war? Wochen? Monate? … Ich hoffte darauf zu sterben, doch sie ließen mich nicht. Sie gaben mir Nahrung und medizinische Kräuter, wenn es nötig war. Ab und zu, gaben sie mir die benötigte Ruhe … doch nur, um nach kurzer Zeit wieder ungestört weiter machen zu können. In all der Zeit schmerzte mein Körper immens. Von meiner Seele ganz zu schweigen, die ich kaum noch vernehmen konnte, da ich nur noch … eine leere Hülle war. Ich war bereits tot, zumindest dachte ich das. Eines Nachts, als all diese ekelhaften Missgeburten schliefen, kam jemand zu mir. Diese Person gab mir allein mit ihrer Anwesenheit etwas wieder, von dem, was ich verlor. Sie war in einem dreckigen, braunen Umhang gehüllt, der scheinbar etwas Wichtiges verbarg. Ihr Körper schien schwer erkrankt zu sein. Allerdings konnte ich nicht viel erkennen. „Mein armes, liebes Kind …“, bemitleidete mich der Fremde im leisen, jedoch krächzendem Ton. Sofort musste ich wieder weinen. „Mein armes, armes liebes Kind … Papa Nurgle hat dich beobachtet. Papa Nurgle will dir ein Geschenk machen. Er will dir helfen.“ Schluchzend versuchte ich ihn anzusehen, doch schaffte ich es kaum, mich zu bewegen. „Willst du es annehmen?“ Die vermummte Gestalt hielt mir einen ekelhaften braun-grünen Klumpen mit Maden und anderen Getier entgegen, den ich zu mir nehmen sollte. Ich kann mich immer noch an ihre drei grünen Finger erinnern, die sie in meine Richtung streckte. Ich fragte auch nicht nach, was es sein könnte, nein. Das lag unter anderem auch daran, dass ich keine Kraft mehr besaß … Der Fremde hielt mir diese schmutzige, übelriechende Kugel an mein Gesicht und wartete auf eine Reaktion von mir. Ich zögerte nicht lang. So nahm ich diesen Klumpen kraftlos in den Mund und kaute. Es war so ein widerwärtiger Geschmack, der mich dazu gebracht hätte, alles wieder auszukotzen. Doch ich wollte nicht würgen oder kotzen. Ich wollte dieses Ding essen und schlucken, koste es, was es wolle! Also kaute ich angestrengt weiter und schluckte es zwanghaft hinunter, woraufhin ich hustete. „Gut … Gut.“ „Was … geschieht jetzt?“ „Geduld, du musst geduldig sein!“ „Ich will hier weg! Befreien Sie mich … bitte!“, hauchte ich panisch aus. Ich wollte nicht bleiben und hätte gedacht, dass er mich befreien würde. „Geduld, die Zeit wird kommen! Du wirst es erkennen. Halte durch, mein armes, liebes Kind! Halte durch! Papa Nurgle wird kommen und dir helfen.“ „Warum hilft er mir nicht jetzt?! … Warum helfen Sie mir nicht?!“ Meine verzweifelten Fragen beantwortete der Fremde nicht. Er drehte sich um und ging wieder. Das ganze Martyrium nahm weiterhin seinen Lauf … und ich betete zu den Chaosgöttern, auf dass es schleunigst eine Ende nehmen solle. Mein Stamm verlor alles aus den Augen, sogar sich selbst. Es war nicht mehr Khorne, zu dem er betete, sondern ein anderer Chaosgott. Dieser schenkte ihm seinen Segen … und so wurden all die Kerle mit dämonischen Auswüchsen belohnt. Ihre Augen leuchteten Pink; ihre Körper verformten sich teilweise, damit sie mir mit ihren scharfen Gliedmaßen Wunden zufügen konnten; kleine Hörner sprossen regellos aus ihren Köpfen. Ja, was für ein Fest für „Slaanesh, dem Gott des Exzess“. Sie alle ergötzten sich an meinem unvorstellbaren Leid, während ich betete und darum bat zu sterben … Zwischendurch verlor ich sogar mein linkes Auge. Warum, fragst du? Weil sie es als zusätzliches Loch für ihre Bedürfnisse benutzten … Doch schon bald spürte ich sie nicht mehr: die ewig anhaltenden Schmerzen, die mir Minute um Minute zugefügt wurden. Plötzlich war alles, was man mir antat … angenehm. Ich weinte nicht mehr. Obwohl ich es sowieso nicht mehr konnte, nachdem der Fremde mich besuchte, da ich danach all meine Hoffnungen aufgab, von irgendjemanden zukünftig gerettet zu werden … Dennoch spürte ich kein Verlangen mehr danach, nein. Es war auf einmal ein so wunderbares Gefühl, geschlagen und gefoltert zu werden. Ich weinte und schrie nicht mehr, sondern ich lächelte und lachte. All die Männer, die mich bestiegen, erkrankten. Ihre Genitalien verfaulten und fielen ab. Ahahaha, selbst jetzt noch erfüllt es mich mit Freude, wenn ich daran zurückdenke. Auch damals musste ich lauthals loslachen, als sie sich alle im Dorf abquälten und auf dem Boden lagen. Sie jammerten, schrien und winselten wie Rogo, den sie einst vor meinen Augen töteten. Schnaufend schritt mein Vater zu mir und befreite mich von meinen eisernen Fesseln. All seine Männer waren davon betroffen, aber niemand starb daran. Diese Geschlechtskrankheit ließ es einfach nicht zu, sie sterben zu lassen. Stattdessen mussten sie sich selber das Leben nehmen. Und das taten auch sehr viele von ihnen. „WAS HAST DU IHNEN ANGETAN?!“, brüllte er mich an, als er mich an den Haaren zog, wie damals schon, als er Tjur und Rogo von mir nahm. Und was tat ich? Ich lachte ihn aus, auch als er mich schlug und wieder schlug: es war mir egal. Seine Schläge waren nichts mehr im Vergleich zu dem, was ich all die Zeit lang ertragen musste! Als er wiederholt ausholte und zuschlug, biss ich in seine Faust, wobei die Knöchel seiner Finger, samt dieser brachen. Ich brachte alles an der neuen Kraft auf, die mir verliehen wurde, um ihm gegenüber meinen Hass auszudrücken, den er sich verdiente. „Arh?!“ Überrascht ließ er los und sah sich ungläubig seine rechte Faust an. „Du Schlampe!“ Ich wusste, dass er erneut zuschlagen würde, doch in unserer Nähe lagen die Waffen derjenigen, die sie nicht mehr halten konnten. Schnell griff ich eine davon, die zufälliger Weise wieder eine Wurfaxt war. Diese schlug ich ihm sofort in sein beschissenes Bein. „UARGH!“, schrie er, als ich seinen Oberschenkel fast halbierte und dabei lachend sein Blut von meinen Zähnen leckte. „Du … Monster!“ „Wer ist hier das Monster, HÄ?!“, fragte ich ihn lauthals, als er winselte, wie ein verkrüppelter Wolf. „Fühlst du das?! So hat sich das für Rogo angefühlt! Du ekelhafter Mistkerl!“ Er konnte sich nicht bewegen, also holte ich die Ketten, die mich kurz zuvor noch im Dorfzentrum hielten. Praktischer Weise trug er diese – mit dem Schlüssel – bei sich. Nach nur kurzer Zeit war ER derjenige, der dort saß und sich – durch sein beschädigtes Bein – kaum noch bewegen konnte. „Ärmster Vater …“, redete ich mit ihm, als ich mich um ihn herum bewegte. Ich fühlte mich, wie neu geboren. So gut fühlte ich mich noch nie. Es … machte mich unsagbar geil. „E-Es tut mir leid! Lass mich frei! Ich … Ich gebe dir alles, was ich habe! Einfach alles!“, heulte er mir zu. Was für ein schwacher, erbärmlicher Jarl er doch war. „Dass du mein Vater und unser Jarl bist … Du hast Schande über uns alle gebracht! Besonders über mich! Und jetzt … werdet ihr alle sterben!“, sagte ich ihm gegenüber auf. Es war keine Drohung, die ich aussprach; es war mein Verlangen, was ich auch umsetzte. Nein, ich … ließ sie alle qualvoll an ihrer eigenen Krankheit, sowie durch Hunger und Durst zu Grunde gehen. Ich gab ihnen NICHTS. Sie sollten liegen bleiben und daran verzweifelt krepieren. Doch mein Vater hatte eine „viel bessere“ Behandlung verdient. Ich zog ihm seine Beine lang, nahm mir einen runden Holzschild und brach jedes seiner Beine mehrfach. Mit voller Kraft, rammte ich die eiserne Schildkante auf seine Knochen. „ARH! … ARGH!“ „Gefällt dir das, hä? GEFÄLLT DIR DAS?!“ „HÖR AUF!“, flehte er mich an, aber ich lachte nur und machte weiter. Selbst, wenn es mehrere Versuche benötigte, bis ich diese brach. Ja, auch ich wusste nicht, dass ich so grausam sein konnte, aber … nach alldem, was er mir angetan hatte, wollte ich es SO sehr … Ich nahm ein Messer, stach ihm seine Zähne und im Nachhinein sogar seine Augen aus … Als er noch atmete, benutzte ich ihn als lebende Toilette. Ich pinkelte über seine zugerichtete Gestalt und schiss in sein verficktes Maul, während ich mich dabei befriedigte. „Jah, das gefällt dir, was? Ja, nimm alles von mir, hmh. Lecker, oder? Ja, da stehst du doch drauf!“ „Uäh, es stinkt! DU stinkst!“, hustete und röchelte er mir zu. „Ich stinke? ICH STINKE?! Ja, und wie ich stinke, hahahah!“ Das war der Moment, wo ich anfing all das zu genießen. All das, was man aus mir gemacht hatte; all das, was ich wurde … Hinterher schaute ich ständig nach, ob mein Vater irgendwo ernsthaft verletzt war, um ihn helfen zu können, denn schließlich … musste er ja lange genug überleben, damit sein Leid auch anhält, hihi. Und so fanden sie mich: Die Seuchenhüter traten in das Dorf. Erschöpft ging ich zu Boden, als derjenige zu mir kam, dessen fauligen Geruch ich mir einprägen konnte … Ein „Spoilpox Scrivener“ trat hervor. Es war ein grüner Herald of Nurgle, der drei auffällige Hörner und drei Augen besaß. Sein Mund stellte einen langen Rüssel dar, der am Ende sehr breit auseinander ging, da dieser seinen riesigen Mund darstellte. Mit einer merkwürdigen, blauen Feder schrieb der Dämon an einer Liste. Dazu ritzte er den scharfen Federkiel an seinem rechten Bein entlang und nutzte als Tinte sein eigenes Blut. Auf dieser Liste sah ich nur teilweise, was geschrieben stand. Vorwiegend waren es durchgestrichene Wörter. Heute bin ich mir ziemlich sicher, dass es die Namen all der Mädchen und Frauen waren, die gestorben sind … Ganz unten war mein Name aufgelistet … Analytisch beobachtete der Dämon seine Umgebung. Überzeugt setzte er mit seiner Feder einen Haken an die Stelle, an der sich mein Name befand … Aufmerksam sah er daraufhin zu mir. Er starrte mich an … und öffnete seine Arme für mich. Spontan kroch ich zu ihm, um ihn in meine eigenen Arme schließen zu können. Zum letzten Mal weinte ich Tränen. Doch waren es keine Tränen der Trauer mehr, sondern Tränen der Freude und der Erlösung des Leids, sowie … der Einsamkeit. „Papa Nurgle heißt dich willkommen, Kind.“ Kapitel 13: Magic-Feuerwerks-Show --------------------------------- Stillschweigend höre ich Barboura zu, während wir alle unseren Weg fortsetzen. The Missing Ones befinden sich weiter hinter uns, die sich miteinander lautstark beschäftigen. Da fällt mir ein: Wenn man es mit der Chaos War Maiden of Nurgle tut, dann fallen einem WIRKLICH die Genitalien ab?! ICH WUSSTE ES! Äh, ich meine: „Was für eine schreckliche Geschichte … Tut mir leid.“, spreche ich ihr mitfühlend gegenüber aus, auch wenn ich kaum noch Gefühle besitzen mag. Aber trotz allem weiß ich, was Empathie ist. Ich verstehe das Leid der Anderen nur zu gut … Leider. Denn auch ich musste einiges an Leid ertragen, jedoch nicht in DIESEM gewaltigen Ausmaß, wie Barboura es ertragen musste. „Ach, was, General. Ich habe dein Mitleid keineswegs nötig. Wenn all das nicht passiert wäre, so hätte mich Nurgle nicht gefunden … und wir beide wären uns niemals begegnet. Ich bin dankbar für das, was ich jetzt bin.“ „Tja … so wie es aussieht, hast du gewonnen.“, muss ich schmunzeln. „Ich habe gewonnen?“ „Jepp. Diese Geschichte so von dir zu hören ist … beunruhigend, um es milde auszudrücken. In all der Zeit, wo ich gegen das Chaos Krieg führte oder ein Vanitas war, hatte ich vieles gesehen … oder gar verursacht. Doch all das kann man trotzdem kaum verstehen, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Wie oft fand ich unzählige Menschen als Opfer des Chaos vor? Welche Qualen mussten diejenigen erleiden, die meine Geschwister aufgriffen? Ob gequält oder vergewaltigt … Und dann noch all diejenigen, die durch meine Zerstörungswut oder sogar durch meinem Willen – der Veränderung zum Positiven – leiden und sterben mussten … Dennoch hatte ich mich immer gefragt, wie sie sich fühlten oder was genau hinter all dem steckte. Jetzt weiß ich es … Du bist jedenfalls nicht allein, aber dennoch ist so viel Leid kaum vorstellbar.“ Zuversichtlich lächelt Barboura mich an. „Mach dir keine Sorgen um mich, General. Mir geht es mittlerweile sehr gut. Auch wenn mir der Zustand von Papa Nurgle immer noch Sorgen bereitet.“ „Aber das ist nicht alles, nicht wahr, Barbie? Das, was dich so aufgeregt hat: Es war Slaanesh. Deine Vergangenheit mit Slaanesh war der Auslöser deiner Wut, durch meine Entscheidung. Er hat deinen Stamm …“, erwähne ich nebenbei. „… Ein gewisser Hass ist mir geblieben, ja. Ich war immer sehr begierig darauf, all seine Streitkräfte zerschlagen oder erkranken zu lassen. Falls ich konnte, war ich in den Schlachten auffindbar, in denen seine Armeen anzutreffen waren. Aber all das ist nicht mehr meine Entscheidung, sondern deine. Dennoch … traue ich Slaanesh und seinen Anhängern nicht über den Weg, da ich sie zu hassen gelernt habe. Wer weiß, ob sein Angebot aufrichtig ist? Du weißt, wer und was dieser Chaosgott ist, nicht wahr? Diese Verlockungen … sind seine Natur. Mit all diesen Angeboten, lässt er seine Opfer in die Falle laufen. Ich kann es nicht zulassen, dass du sein nächstes Opfer wirst! Oder gar … sein Anhänger.“, spricht sie mir gegenüber besorgt aus. „Du bist süß.“, lache ich ihr zu. „Eh?! Was meinst du damit?“ „Ach …, dass du dir Gedanken um mich machst, ist echt niedlich. Aber ich kann schon auf mich aufpassen, denke ich. Wenn nicht, so habe ich ja dich an meiner Seite … und Rogo.“ Neugierig schaut Rogo aus seinem Zuhause raus und fiept mir zu. „Oh, ja. Rogo fängt an, dich zu mögen.“ Erheitert krault sie den Kopf ihres kleinen, madigen Freundes. „Freut mich. Aber weißt du, was ich mich die ganze Zeit schon frage?“ „Nein, was denn?“ „Warum … hast du es getan?“ „Es?“ Etwas beschämt kratze ich mir – mit meiner rechten Hand – den Hinterkopf. „Ja, du weißt schon … Warum hast du mir letztens … einen geblasen? Nach alldem, was man dir angetan hatte: Hast du denn keinen enormen Hass auf Männer entwickelt? Oder wenigstens eine Abneigung?“ Schüchtern legt sie ihren rechten Zopf zurecht, wobei Rogo uns abwechselnd ansieht. Ist schon merkwürdig, so ein Thema anzusprechen, während uns ein kleiner Maden-Dämon dabei zuhört und beobachtet. „Nun, ja … Ob Mann oder nicht: Wenn Papa Nurgle dich lieben kann, so kann ich es auch. Er hat dir seine Zuneigung geschenkt. Außerdem … bist du anders. Du bist nicht wie die, die mich damals vergewaltigten oder quälten. Du hast mir geholfen.“ „Schon, aber eigentlich wollte ich dich umbringen.“ „Was du nicht getan hast!“, entgegnet sie mir irgendwie verärgert. „Stattdessen … hast du mir deine Hände gereicht. Das ist ein gewaltiger Unterschied! Wäre es nicht viel zu einfach, als auch falsch, dich mit denen gleich zu stellen, die mir einst Böses antaten?“ Wortkarg sehe ich zu ihr. Es stimmt, was sie sagt. Trotz allem … vergebe auch ich Chancen. Mittlerweile selbst denen, die dem Chaos angehören. Man kann nicht alle in eine Schublade stecken, auch wenn es möglich wäre, aber … was wäre ich dann für eine Person? Dann wäre ich wieder das, was ich einst war: ein gewaltbereiter, hasserfüllter Vanitas und somit ein Diener des Zerstörers. „Außerdem hatte ich Hunger.“, erwähnt sie spontan nebenbei. „Was du nicht sagst?“ Besser ich frage nicht weiter, auch wenn es da noch so ein paar Kleinigkeiten gibt, die ich sie fragen könnte und die mich interessieren. Manchmal ist es jedoch besser, einfach mal die Fresse zu halten. Und genau in dem Moment, wo ich mir das denke, hören wir Laute, aus nicht gerade all zu weiter Entfernung. Verwundert drehe ich meinem Kopf in die linke Richtung. „… Barbie?!“ „Ich sehe es, General.“ Kvelertak – Svartmesse https://www.youtube.com/watch?v=jZrTwOgD3OA&ab_channel=Kvelertak In einem gewissen Tempo, rennt uns per Barfuß eine Person in einem dunkelblauen Kleid entgegen, die ebenso eine dazu passende Kapuze über ihrem Kopf gezogen hat. „Bereit machen!“, rufe ich meinen Leuten zu. Hinter dieser Person befinden sich zahlreiche weitere Truppen. Solche habe ich noch nie gesehen. „Wer sind die?“, frage ich meine Maiden, die zur Hilfestellung für die Erkennung Rogo herbeiruft. „Die sehen aus wie … ‚Tzaangors’?!“ „Was ist das schon wieder?“ „Truppen des Tzeentch. Merkwürdige Mensch-Vogelmutanten … Sieht nicht so aus, als würde die Person, die auf uns zu rennt, uns angreifen wollen. Sie … flieht?!“ „Sie flieht?“ „Vor den Tzaangors. Aber da ist noch etwas.“ In der Ferne erkenne ich, wie eine Art Streitwagen ihr hinterher jagt. Mit blauen, gewaltigen Flammen nähert sich dieses unübliche Gefährt derjenigen, die zu fliehen versucht, nur um wieder ab zu drehen. Es scheint so, als würde dieses Teil von bezahnten, fliegenden Rochen gezogen werden, wobei auf dem Streitwagen selbst sich ein Feuer speiender Dämon befindet, samt weniger, kleiner anderer Dämonen, die ebenfalls mit diesem blauen Feuer spielen. Selbstgefällig lachen diese Gesellen, während sie diese magischen Flammen in ihren Händen entfachen. Was für ein grotesker Anblick! „Eine ‚Burning Chariot‘. Es sieht so aus, als würden sie sie bis in die Erschöpfung treiben wollen.“ „Das sind eindeutig SEINE Einheiten … Wir müssen ihr helfen!“ Schleunigst mache ich mich, nach meinen Worten, auf dem Weg. Rogo zögert nicht, um sich in Barboura’s Augenhöhle zurückzuziehen, die mir kurz darauf mit The Missing Ones folgt. „Bitte, helft mir!“, ruft uns die Frau im blauen Kleid schwer atmend entgegen. Es dauert nicht lang, bis wir zu ihr vorstoßen. Erschöpft lässt sich die Unbekannte in meine Arme fallen. „Barbie; Missing Ones: an die Front! Ich beschütze sie.“, befehle ich ihnen geschwind. Diese Burning Chariot ist wieder abgedreht. „Sieht so aus, als müsste ich mich um dieses Ding kümmern.“ Verängstigt hält sich die Unbekannte an mir fest. In diesem Moment versuche ich meinen Schwarm zu rufen. „Ich weiß, dass ihr wisst, was ich will. Ihr hört auf meinem Willen, nicht wahr?“, sage ich flüsternd auf. „Was … macht Ihr da?“, fragt diejenige mich neugierig, die ich hockend in meinen Armen halte. Eine dunkle Wolke aus Blutzikaden umgibt uns, die sich nach vorne bewegt. Beeindruckt schaut diese Frau in die Richtung meines Schwarms, den es zur Burning Chariot treibt. Wie erwartet, brennt das feindliche Feuer jedoch viele meiner Blutzikaden weg. „Mist!“ Immerhin konnten sie uns vor dem Feuer beschützen. Erleichtert sieht mich diejenige an, die ich retten will. Ihre schwarzen, schulterlangen Haare erinnern mich an die Frisuren der Emos aus meiner Welt. Ein Pony verdeckt ihre rechte Gesichtshälfte, während sie mich mit ihrem linken Auge ansieht, was mir die interessante, gelbe Regenbogenhaut offenbart. Sie scheint leicht geschminkt zu sein … Eine unglaublich schöne Frau. Ich bin fast gewillt, sie ununterbrochen anzusehen, aber ich darf mich jetzt nicht ablenken lassen! Dieser eine Blick in ihr Gesicht, verschafft mir Gänsehaut. Wer ist sie? Jedenfalls legen sich The Missing Ones und Barboura mit den Tzaangors an. Es sind zwei Regimenter; wie geschaffen für meine Verbündeten. Diese Gegner tragen größtenteils Schilde, Schwerter und sehen tatsächlich so aus, wie blaue, muskulöse Vogel-Menschen. Ihre hervorstechendsten Merkmale sind jedoch für mich ihre Schnäbel, sowie die großen Hörner an ihren Köpfen. Dennoch muss ich mich weiterhin um diesen Tzeentch-Streitwagen kümmern. Ohne mich zu bewegen, will ich meine Blutzikaden anweisen, dieses Ding zu attackieren. „Es ist … eine Schwarmintelligenz.“, erkenne ich dabei. Wie praktisch! Im Gegensatz zu meinen ehemaligen Gift- und Eis-Kräften, muss ich keinen Finger mehr rühren. Auch als Neojusatsu konnte ich diese Insekten in diesem Maße keineswegs kontrollieren. Das hier … hat völlig neue Ausmaße angenommen! Ich bin ein verdammter Gliederfuß-Beschwörer?! Shino wäre sicherlich stolz auf mich. Das ist ja so geil! Und … irgendwie auch ekelerregend. Obwohl: meine Blutzikaden sind schon hübsch und putzig. Sie erinnern mich immer wieder an Marienkäfer. Lebenssaugende Marienkäfer DES TODES! Aber da ich mit diesen auch heilen kann … „Was … machst du da?“, frage ich dann diejenige, die an meinem Hals schnüffelt. Ohne es zu bemerken, hatte sie sich diesem bereits genähert, um mehrfach … an mir riechen zu können?! Sie nimmt mich wahr, wie eine inhalierbare Droge?! Doch darf ich mich jetzt nicht ablenken lassen! Der Schwarm braucht meine eigene Konzentration. So viele meiner lieben Freunde, wurden bereits gegrillt. Ich schicke sie aus, um sich an dem rasenden Teil aus der Hölle zu heften. Verzweifelt fuchteln die drei blauen Dämonen des Tzeentch mit ihren Händen herum und versuchen die Blutzikaden dabei sowohl von sich zu schütteln, zu schlagen oder gar zu verbrennen. Ich erkenne dabei, dass sich zwei davon gegenseitig mit dem magischen Feuer angezündet haben. Ihre Tentakel, die aus deren Köpfen wachsen, entflammen. Fast schon belustigend, schreien diese auf. Der Streitwagen kommt dabei ein wenig ins Wanken und dreht wieder ab. Währenddessen erlangt die holde Maid in Not erneut meine Aufmerksamkeit. „Entschuldigung?!“ „… Ihr seid es …“, flüstert sie mir jedoch nur gelassen zu. Fast schon wie in Trance versunken, legt sie ihre zarten Finger – die mit güldenen, langen Fingernägeln bestückt sind – auf meine Maske. Vorsichtig schiebt sie den unteren Teil dieser zur Seite, um mir einen Kuss vermachen zu können. Dieser Kuss … ist so sanft und zugleich so intensiv. Lustvoll stöhnt sie mir zu, als sie ihre Lippen kurzzeitig von meinen löst. Was … passiert hier? Kurz darauf ist eine laute Explosion zu hören, die sowohl mich, als auch diejenige wieder aus dem Traum herausreißt, die mich in diesem gefangen hielt. Unerfreut steht Barboura mit ihrer Sense vor uns. Hinter ihr liegt die Chariot in Flammen, wobei der letzte, blaue Dämon wie von einer Tarantel gestochen umher rennt, um das Feuer auf seinem Kopf löschen zu können. Seine schrillen Schreie belustigen The Missing Ones, bis auf Blig. Den scheint das alles kaum zu interessieren. Schwabbel jedoch zeigt belustigt auf den brennenden Dämon, während die drei Nurglinge – Ichi, Ni und San – sich einen in seinen Tentakel-Haaren ablachen. Das Ganze Schlachtfeld ist voller eingeschleimter, zerhackter, sowie zersetzter Tzaangors. Die Chariot wurde als letztes vernichtet. Zu guter Letzt brennt sich dieser merkwürdige Flammenwerfer-Dämon, dessen skurrile Gestalt mit zahlreichen Mäulern bestückt ist, selbst zu Asche, woraufhin erneut eine Explosion entfacht wird, die im blauen Inferno endet. Das Finale, einer heißen Magic-Feuerwerks-Show … Etwas genervt atmet Barboura aus. „Schön, dass ihr hier euren Spaß habt.“ „Das, also … Ich weiß selber nicht, was das war, okay?! Was war das? Und wer bist du überhaupt?“, muss ich diejenige fragen, die sich immer noch in meinen Armen befindet. „Ach, komm schon! Ihr habt euch geküsst! Und WIE ihr euch geküsst habt! … Das macht mich irgendwie eifersüchtig.“ Also, mit so einer Reaktion habe ich jetzt nicht von ihr gerechnet. Sichtlich beleidigt rammt sie ihre Sense in den Knochensand, verschränkt ihre Arme und schmollt. Gelassen, als auch elegant, erhebt sich die Unbekannte und stellt sich vor, indem sie ihre Kapuze abnimmt. „Ich bin zu Euch geeilt, um Hilfe zu ersuchen. Die „Chaos War Maiden of Tzeentch“ ist verrückt geworden! Nun werden all jene von Tzeentch’s Streitkräften verfolgt, die sie einst unterstützt hatten. Ich bin eine von ihnen. Mein Name … ist Ahulil.“ Part 13 Magic-Feuerwerks-Show Kapitel 14: Was einen antreibt ------------------------------ Ahulil sieht müde und schwach aus. Sie muss viel gelaufen, als auch gerannt sein. Nach nur wenigen Augenblicken, klappt sie erneut zusammen. Zum Glück stehe ich neben ihr, um sie stützen zu können. „Die haben dich bis in die Erschöpfung getrieben, was?“, frage ich die rätselhafte, wunderschöne Frau beiläufig, die sich schwächelnd in meinen Armen befindet. „Heh, sieht so aus …“ „Hast du Hunger? Durst?“ Behäbig nickt sie mir zu. „Die Leichen sind noch frisch.“, meint Barboura, als sie über das Schlachtfeld blickt. „Muss das Blut nicht von Lebenden kommen? Ahulil ist keine Anhängerin des Nurgle.“, frage ich die Chaos War Maiden of Nurgle wissbegierig aus. „Nein, das nicht. Aber es darf nicht verunreinigt sein. Für uns ist es ja egal, aber für sie wäre es sicherlich schädlich.“ Bedächtig läuft Barboura von Leiche zu Leiche, um diese zu untersuchen. Derweil warte ich mit Ahulil auf ein wenig Leichen-Blut, um das schöne Wesen stärken zu können, was sich nun in meiner Obhut befindet. „Komm, wir setzen uns hin.“, spreche ich zu ihr, woraufhin sie ein wenig mit dem Kopf nickt. Allmählich gehe ich mit ihr zu Boden. Im Schneidersitz warte ich auf ihre körperliche Anwesenheit. So legt sich Ahulil halbwegs zwischen meine Beine, wobei ich bemerke, dass sie körperlich kleiner ist, als Barboura. Sie ist so sanft und zierlich; wirkt überaus gebrechlich, im Gegensatz zu Barbie. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die War Maiden zur Rasse der Norse gehört. Sie ist bestimmt genauso groß wie ich, also 1,76 m. Ja, für einen deutschen Mann bin ich nicht besonders groß, aber ich bin auch nicht klein. Ahulil hingegen … müsste ungefähr so klein sein, wie meine verstorbene Mutter, also: unter 1,70 m. Verwegen kuschelt sie sich an meine Schulter, während ich weiterhin im Schneidersitz verharre. Ziemlich angestrengt haucht sie mir ihren Atem entgegen. Den Geschmack ihrer süßen Lippen, als auch ihres Speichels, vernehme ich immer noch … „Ruh dich aus.“, rate ich ihr gutmütig. Es kommt mir so vor, als wäre sie ein Schmetterling, der sich in eine Welt der Endzeit verirrt hat …, was ja im Grunde irgendwie der Fall zu sein scheint. Diese Welt, die einst das lebendige Linos war, IST zur Endzeit mutiert … durch den Einfluss des Zerstörers; durch meine Entscheidung, das Chaos zu vernichten und das Jurachiso sichern zu wollen. Ich frage mich, wie dieser Ort wohl ausgesehen hätte, wenn all das nicht passiert wäre? Wie grün es vielleicht hier noch wäre? Das Plätschern des Wassers, durch fließende Bäche; die raschelnden Blätter der Bäume … Ja, das sind alles Dinge, die mir fehlen. Vielleicht wären wir aber auch in einer Wüste gelandet, so wie diese hier? Nur wäre die Wüste um einiges wärmer gewesen … Nun ja: Wer weiß das schon? Ich kann nur noch vor mich hinträumen und spekulieren. Nach diesen wunderbaren Vorstellungen, sehe ich zu derjenigen, die sich in meinem Schoß befindet und ihren Kopf auf meine Schulter gelegt hat. Da, sie tut es schon wieder?! Vorsichtig schnüffelt sie an meinem Hals. „Wieso tust du das?“, muss ich sie flüsternd ausfragen. „Hah … An Euch haftet … die Essenz der ‚Winde der Magie’.“, erklärt sie mir flüsternd. „Wieso?“, fragt sie mich mit müden Augen. Ich verstehe nicht ganz, was sie damit meint, aber: Magie? Vielleicht kenne ich ja doch die Antwort? Ich will es ihr sagen, aber kurz nach ihrer Frage, ist Ahulil schon eingeschlafen … Nur gut, dass ich mittlerweile, in dieser Position, auf ewig verharren kann. Jetzt, da ich irgendeine Art von Untoter bin, machen mir solche „Stresspositionen“ nichts mehr aus. Auf Dauer würde das sicherlich auf meine Beine gehen, denke ich mir. Zumindest, solange eine weibliche Person meinen Körper einnimmt. Das einzige, was mich jedoch momentan stresst, ist mein VERDAMMTER STÄNDER! Und das aus gutem Grund! Ihr Duft … Sie riecht so gut. Ich verstehe allmählich, warum ich nicht von ihren Lippen ablassen konnte. Letzten Endes bin ich immer noch ein notgeiler Kerl, der sich von schönen, geheimnisvollen Frauen hingezogen fühlt. Ich denke, dass das die einzige, logische Erklärung für das alles ist. Vielleicht sogar für Barboura’s fortlaufende Existenz? Ach, Schwachsinn! Sie mag zwar sexy sein, aber dennoch war das nicht der Grund, weshalb ich ihr geholfen habe. Ich hätte ihr auch geholfen, wenn sie noch das fette, hässliche Monster gewesen wäre. Immerhin brauchte ich Antworten und diese konnte sie mir liefern. Ja, ich denke, dass DAS der Hauptgrund ist, weshalb sie noch lebt. Aber ich bin froh, dass sie nun – mit Rogo – an meiner Seite steht. Die Frage ist jetzt nur, wie es mit Ahulil weiter gehen wird? Wir kennen sie bisher überhaupt nicht. „Ich habe eine qualitativ hochwertige Leiche gefunden.“, spricht Barboura stolz aus, als sie den leblosen Körper eines Tzaangors urplötzlich vor meine Sitzposition schmeißt und ich mich dadurch ein wenig erschrecke. Im Nachhinein wirft sie mir einen unerfreulichen Blick mit ihrem einen Auge zu. „Das war mir ja irgendwie klar, dass du das ausnutzen würdest.“ „Was meinst du? Ach, so?! Nun ja, was soll ich dazu sagen? Sie ist müde.“ „… Ja, klar. Natürlich. Dennoch sollte sie das Blut JETZT zu sich nehmen und nicht erst später!“ Sanft versuche ich Ahulil aufzuwecken, indem ich meine rechte Hand an ihrer linken Wange entlang gleiten lasse. „Hey, aufwachen, Dornröschen!“ Benommen öffnet sie ihre Augen, woraufhin sie mich hinreißend anblinzelt. „Was für ein Glück, dass du noch nicht in den Tiefschlaf gefallen bist. Hier: trink!“ Hilfsbereit zerrt Barboura die Tzaangor-Leiche zu der Tzeentch-Flüchtigen. Begierig stürzt sie sich kurz darauf auf den Hals des toten, mutierten Kriegers. Mit ihren Nägeln hilft sie nach, um das Blut aus diesem herauslaufen lassen zu können. Erleichtert hebt Ahulil ihren Kopf in die Richtung des Himmels, um kurz Luft zu holen, woraufhin sie weiter schlemmt. „Woah, sachte!“, spreche ich verblüfft zu ihr. „Da hat jemand einen gesunden Appetit.“, erwähnt Barboura beiläufig. Lechzend nach mehr, reißt Ahulil regelrecht den Arm des Tzaangors zu sich, um diesen zu öffnen. Ihre Nägel sind in der Tat sehr scharf. Sie saugt die Leiche blutleer aus, wie ein durstiger Grundschüler ein Päckchen Fruchtsaft aussaugen würde. Ich frage mich, was sie dazu antreibt, all das zu tun? Erleichtert stöhnt sie in den Himmel, woraufhin sie ihren Kopf wieder auf meinen Oberkörper fallen lässt. „Okay …“, hauche ich perplex aus. Völlig ausgelaugt, jedoch zufrieden, schließt sie ihre Augen … „Und was jetzt? Nurgle ist immer noch in Gefahr!“ „Wir haben uns eine Pause verdient, Barbie.“ „Wir brauchen keine Pause!“ „Sie aber schon.“, erkläre ich ihr, wobei ich auf unseren Neuzugang hinweise. Ein genervter Laut entfleucht aus Barbie’s Mund. „Arh, sie hält uns nur auf!“ „Vielleicht kann sie uns ja helfen?“ „Wehe, wenn nicht!“ Sie wird ganz schön aggressiv, wenn es um ihren Gott geht. Nun gut: er hat sie aus den Fängen ihrer Peiniger befreit, aber … hat sie einmal darüber nachgedacht, dass er auch derjenige war, der all das verursacht hatte? Nein, ich denke nicht … Doch ist es etwas, was ich nicht erwähnen sollte. Noch nicht. Part 14 Was einen antreibt „Kikaichu.“ „Gesundheit … Ähm, was?“ Verdutzt stand ich neben den jungen Shinobi aus Konohagakure: Shino Aburame, während dieser einen seiner kleinen, schwarzen Käfer in die Freiheit des Himmels entsandte. Er war eine der ersten Personen, die ich in Linos antraf. Kurz, bevor alles begann … Wir waren gut befreundet, Shino und ich. Vielleicht … war er sogar mein bester Freund, unter den jugendlichen Shinobi aus Konohagakure. „Interessierst du dich für sie?“ Neugierig schaue ich dem fliegenden Käfer hinterher. „Ich denke schon. Das ist auf jeden Fall echt cool.“, sprach ich Shino gegenüber hingerissen aus. Wie jung, dumm und unschuldig wir noch waren … Nun gut: er war zu dem Zeitpunkt einige Jahre jünger als ich, aber er war ein fähiger Ninja und er kannte sich mit Insekten aus. Vor allem die sogenannten Kikaichu waren sein Spezialgebiet, die er in seinem Körper züchtete und mit seinem Chakra ernährte. Der Aburame-Klan faszinierte mich von Anfang an. „Wirklich? Hm, es gibt nicht viele, die das behaupten.“ „Nun ja: die Meisten ekeln sich vor Käfern oder fürchten sich davor.“ „Und wie ist es bei dir, Acid?“, fragte mich Shino neugierig. „… Als ich noch ganz klein war, hatte ich viele Albträume gehabt. Ich kann mich noch an diese eine Nacht erinnern: Ich schaute aus dem Fenster. Es war dunkel, grau und es hatte angefangen zu regnen. Am Fenster sah ich, wie hohes Gras wuchs.“ „Hohes Gras?“ „Ja, es war so, wie als wäre eine ganze Wiese aus dem Nichts aufgetaucht. An den Grashalmen hing etwas. Da krabbelte so etwas wie ein Marienkäfer hoch. Ich konnte nur die Schatten erkennen: Die Schatten der Gräser und des Käfers … Und dann wurde es merkwürdiger.“ Gespannt hörte mir Shino zu. „Ich beobachtete eine Weile das Geschehen: Der Regen; das sich wiegende Gras; der kleine Kerl am Grashalm … Es fing dann plötzlich an, MICH zu krabbeln. Ich spürte, wie mich etwas ansprang. Dann sah ich auf meine Bettdecke. Überall kreuchte und fleuchte es. Auf meinem Bett befanden sich auf einmal viele Insekten. Da war eine Mantis, ein Grashüpfer und noch einige andere Viecher, die ich nicht kannte. Ich sah und spürte regelrecht am eigenen Leib, dass diese da waren.“ „Und dann? Was ist dann passiert? Was hast du gemacht?“ „Nun ja: ich habe versucht sie zu verscheuchen …, oder sogar zu zerquetschen.“ Verärgert starrte mich Shino an. Man konnte zwar kaum seine Mimik erkennen, da sich diese hinter dem hohen, grauen Kragen seiner langen Jacke befand, aber man sah trotz seiner schwarzen, runden Sonnenbrille, wie er seine Augenbrauen bewegte. Ich hingegen war noch der junge Abenteurer „Acid, Der Auserwählte des Tepok“. Da stand ich nun: Mit meiner schwarzen, dünnen Straßenjacke, samt den rot-weißen Steifen und dem grünen Camouflage-Kopftuch. Also genauso, wie ich anfangs in diese Welt kam, die noch unversehrt war. In meinem Ledergürtel führte ich mein von Chotek gesegnetes Kurzschwert „Flammenschlag“ umher, was ich noch als Langdolch bezeichnete. Aber es war letzten Endes etwas zu lang, um es als Langdolch durchgehen lassen zu können. Ich war jedenfalls sehr stolz auf diesen ganzen Quatsch. „Das war nicht sehr nett von dir.“, verkündete Shino leicht gereizt mir gegenüber seine Meinung. „Ach, keine Sorge: egal was ich tat, die Insekten wollten nicht verschwinden. Ich hatte dann festgestellt, dass es Schatten meiner Bettdecke waren, also hatte ich versucht diese Schatten verschwinden zu lassen. Zuerst versuchte ich diese dunklen Stellen heraus zu bekommen, die durch die Falten der Decke zustande kamen. Doch das war mir kaum möglich. Außerdem fühlte ich immer noch, wie es mich überall krabbelte … und ansprang.“ Sicherlich wäre es für viele eine gute Horrorstory gewesen, da diese Geschichte der Realität aus meiner Kindheit entsprang … und wirklich so passierte. „Sie wollten nicht verschwinden?“ „Nein, und ich konnte auch nicht schlafen deswegen. Also fiel mir nur noch eine Möglichkeit ein: Genervt kletterte ich von meinem hölzernen Hochbett runter, nahm ein paar schmale Bücher, sowie Hefte in die Hand und legte diese daraufhin auf die Decke. Buch für Buch, Heft für Heft; bis keine Falten oder Schatten mehr zu sehen waren. Ich hoffte darauf, dass es klappen würde. Dann legte ich mich hin und versuchte tatsächlich wieder einzuschlafen. Es krabbelte nicht mehr und die Insekten waren weg. Das Problem wurde beseitigt. Am Fenster war nichts mehr zu sehen … Am nächsten Morgen wachte ich mit all dem auf, was auf meinem Bett lag. Bevor meine Eltern mich wecken konnten, stellte ich alles wieder dahin, von wo ich es hernahm … Diese ganze, verstörende Nacht … war kein Traum.“, erzählte ich Shino nachdenklich. „Also: Ja, mich faszinieren Insekten. Sie sind interessant, aber sie sind auch beängstigend. Sie sind nützlich, schädlich, schüren Furcht, geben und nehmen Leben … Ich weiß nicht so recht. Eigentlich liebe ich meine Kriechtier-Freunde, vor allem jetzt, wo ich mit den Echsenmenschen zu tun habe, aber diese ganzen Krabbeltiere haben mich seit jeher fasziniert. Auch als ich bei meinen Großeltern im Garten war, sammelte ich die unterschiedlichsten Krabbler.“ Begeistert ergreift Shino meine beiden Hände. „Wir werden uns sehr gut verstehen. Es freut mich, dir begegnet zu sein!“, schrie er beinahe aus sich heraus. „Wow, das kommt … unerwartet.“, lache ich ihm zu. Verlegen lässt er meine Hände wieder los. „Oh, Verzeihung! Das war … ein überraschender Reflex.“, räusperte er. „Du sagtest: Furcht. Gibt es bestimmte Insekten, die dir Angst machen?“ „Na ja, ich weiß nicht so recht … Spinnen werden schon immer gehasst und gefürchtet.“ „Das sind keine Insekten, sondern Arachnoiden!“, wollte mir Shino professionell weis machen, während er seine Brille mit seinem rechten Mittelfinger nach oben schob. „Ich musste immer die Mädchen vor Spinnen und anderen Tierchen beschützen. Aber ich persönlich … Hm, da gibt es diese Wesen mit den vielen Beinen und … Ich glaube sie heißen Tausendfüßer? Hundertfüßer?“ „Chilopoda; Hundertfüßer: Klasse der Myriapoda; Tausendfüßer: Unterstamm der Gliederfüßer, auch bezeichnet als Arthropoda. Alle Gliederfüßer sind ein großer Stamm des Tierreichs. Darunter zählen: Spinnentiere, Insekten, Tausendfüßer, Krebstiere und Trilobiten.“ Verwirrt sehe ich zum Experte für Gliederfüßer. „Trilo- was?“ „… Du hast noch viel zu lernen. Ich bringe es dir gerne bei.“ „Äh, ja … klar.“ Das war der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die jedoch auf Grund des „Hazards“ auf die Probe gestellt wurde. Fast alles, was ich tat, erschütterte meinen guten Freund, mit dem ich mich verstand. Viele Jahre später begegneten wir uns wieder. Ich war der Yakukage; der grüne Akatsuki und Herrscher von Dokugakure. „Wieso machst du das?“ „Ach, Shino … Wenn Konohagakure nur mit uns kämpfen würde … Ich will das alles nicht, aber ich MUSS! Es gibt keinen anderen Weg. Das Chaos wird uns ALLE vernichten! Früher … oder später.“ „Hör auf, ich bitte dich, Freund! Viele Shinobi sterben!“, bat er darum im aufgebrachten Ton, als er mich mit seiner Brille fixierte. „Doch nur, weil sie Dokugakure bekämpfen. Wir sind NICHT der Feind! Entweder sterben sie im Kampf gegen das Chaos, oder sie sterben einen sinnlosen Tod. Sie werden früher oder später so oder so sterben! Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe, Shino. Du weißt nicht, wozu das Chaos fähig ist! Dieses Giftgas … Ich tue uns allen damit einen Gefallen, Shino. Der Hazard … gibt mir die Kontrolle über ihren Geist. Ihre Entscheidungskraft, ihre Kampfkraft; all das gehört mir.“, erklärte ich ihm im lauten Ton geduldig. Zumindest versuchte ich es. Trotzdem war es mir klar, dass mich die Shinobi-Welt nur noch als einen Irren wahrnahm. Ich wollte doch nur … uns alle vor dem Chaos verteidigen. „Bitte, Shino! Akzeptiere es! Kämpfe MIT mir, Seite an Seite, gegen das Chaos! … Oder verschwinde halt. Aber … kämpfe NICHT gegen MICH!“, waren zu diesem Zeitpunkt meine Gedanken, die ich versuchte ihm gegenüber zu unterdrücken, als ich meine Fäuste angespannt ballte. Enttäuscht wandte sich Shino von mir ab. „Der Acid von damals, hätte das niemals zugelassen …“, sprach er frustriert aus, als er zu seiner Linken blickte. „Ich bin nicht mehr Acid! Ich bin Yakukage Jusatsu! Ich werde erst ruhen, wenn das Chaos vernichtet ist, hörst du?! Koste es, was es wolle! Ihr werdet mir noch alle dankbar dafür sein … Ja, genau: Verschwinde, so wie ALLE ANDEREN AUCH! Tse, von wegen ‚Freund‘ … VERRÄTER!!!“, schrie ich ihm hinterher. Das war das letzte Mal, wo wir uns bewusst trafen … Im Nachhinein kam es zu einem der ersten Momente als Yakukage, in denen intensiv meine Tränen liefen … Ein weiterer Schritt in die Verzweiflung und … in die Leere. Kapitel 15: Kuppelei -------------------- Eine lange Zeit verharren wir an Ort und Stelle, ohne viel Lärm zu machen. Na ja: bis auf The Missig Ones, die ja irgendwie ständig laut sind. Die drei Nurglinge beschäftigen sich intensiv mit ihrem neuen, besten Freund Schwabbel: das Beast of Nurgle, was sich mit ihnen gut ablenken kann. Auch Blig wird immer wieder von seinen Spielgefährten dazu genötigt, mit zu machen. Die Nurglinge klettern ab und zu auf seine röchelnde, apathische Gestalt und turnen auf, sowie um ihn herum, wie als wäre der blinde, außergewöhnlich starke Plaguebearer eines ihrer abgewrackten Sportgeräte. Immerhin nutzen diese Blig nicht so sehr aus, wie Schwabbel, der sich das durchaus lieber gefallen lässt, als der Seuchenhüter es tut. Bereits mehrfach schlug unser Zyklop aufgerieben nach den Nurglingen. Na ja, solange er nicht mit seinem Balesword nach ihnen schlägt … Ich sitze zur Zeit in einer für mich unerwarteten Ruhe, während die erschöpfte Ahulil es sich auf mir gemütlich gemacht hat und schläft. Auf gar keinen Fall will ich sie wecken! Sie sieht so süß aus, wenn sie so daliegt … Allgemein habe ich einen immensen Drang, sie vernaschen zu wollen, auch wenn wir uns kaum kennen. Aber hat mich das jemals aufgehalten? Nun: ab und zu schon. Die Zeit wird es jedenfalls zeigen. Vorerst ist es wichtig, dass wir herausfinden, was sie will und vor allem: was sie uns geben kann. Umsonst ist ja im Grunde gar nichts; nicht einmal der Tod. Jedoch geschieht etwas, womit ich so schnell nicht wieder gerechnet hätte. „Oh, nein …“, haucht Barboura befürchtend aus. Geschwind nutze ich instinktiv meine Blutzikaden, um Ahulil auf dem sandigen Boden ablegen zu können. Sie stützen ihren Körper, woraufhin sie diesen sanft in die Richtung des Knochensandes wiegen. Ich finde es unglaublich, dass es mir nun möglich ist, so etwas zu tun. Rein geistig habe ich meine Freunde dazu angewiesen, mir, als auch ihr zu helfen. Dieses Schwarmbewusstsein ist der Wahnsinn! „Vielleicht hilft uns ja eine Kuppel?“, spreche ich grübelnd aus, während ich mich geschwind auf dem Weg zur Chaos War Maiden of Nurgle mache, die in Panik verfällt. Rogo hat sie bereits verlassen, um sich schützend im Sand einbuddeln zu können. Reflexartig legt Barbie ihre Arme vertikal über das Gesicht, um es vor den wenigen Tropfen abzuschirmen. Wippend geht sie zitternd in die Hocke. Was für ein trauriges Bild … Ihr bibberndes Schluchzen macht das verzweifelte Gesamtbild nicht besser. In dem Moment bewegen sich meine Blutzikaden zu ihr, die sich schleunigst um sie herum verteilen und es tatsächlich hinbekommen, eine große, breite Kuppel zu erschaffen, die sie hoffentlich vor dem Regen schützt. Ein Eingang bildet sich, den ich kurz darauf betrete. Als dieser sich hinter mir schließt, wird es stockdunkel. Scheint so, als wäre diese Blutzikaden-Kuppel wasserdicht. Ich hoffe nur, dass meine Kleinen den Regen auch unbeschadet überstehen können. „Barbie …“, hauche ich besorgt aus, als ich ihre wimmernde Stimme vernehme. „Mann, ist das dunkel hier.“, muss ich mich daraufhin beschweren, wobei aus meinem Kragen plötzlich kleine, glimmende Lichter emporsteigen. Verwundert sehe ich mich um. Diese wenigen Lichter schwirren so dicht an meinem Gesicht entlang, was mich erneut ein wenig erschreckt. „Sind das … Glühwürmchen?“ Neugierig sieht Barboura zu mir, als ich uns beiden diese Frage stelle. Wir können es kaum glauben, was wir da sehen: in einer lebenden Hütte, die man getrost als „Insekten-Iglu“ bezeichnen kann, fliegen fünf kleine Glühwürmchen umher, die ein schönes, biolumineszierendes Licht abgeben … Erstaunt sehe ich einem dieser fliegenden Käfer hinterher, der sich direkt vor meinen Augen entlang bewegt. Mal wieder wurde ich von meinen eigenen Fähigkeiten an der Nase herumgeführt. Wortwörtlich. „Meine Fresse, ich erschrecke mich durch meine eigenen Viecher!“, sage ich erheitert zu Barboura, die kichernd ihre Tränen von ihrem rechten Auge wegwischt. „Geht es dir gut?“, frage ich sie bekümmert, als ich zu ihr runter schaue. „… Es geht mir etwas besser, ja. Danke … Du hast mich vor den Wassermassen beschützt, General. Mal wieder.“ „Ja, sogar noch besser als zuvor.“, erwähne ich ihr gegenüber stolz, woraufhin ich mich neben sie hocke. „Du bist so gut zu mir …“, atmet sie erleichtert aus. „Du hast es ja auch verdient.“, muss ich lobend erwähnen. „Habe ich das?“ „Nun, ja: Du hast unserem Neuzugang geholfen, auch wenn du nicht gerade über diesen erfreut bist. Du weißt schon: wegen Nurgle.“ Bedächtig blickt sie zu Boden. Sie scheint immer noch am ganzen Körper zu zittern. „Kann ich dir irgendwie helfen?“ „Du hast bereits genug für mich getan, General.“, erklärt die Maiden mir zufrieden. „Obwohl …“ „Obwohl?“ „Weißt du, wie ich mich das letzte Mal so gut ablenken konnte?“, fragt sie mich schmunzelnd, wobei sie mir einen anzüglichen Blick zuwirft. „Nein, w- … Oh, ach, so? Äh …“ Überrascht habe ich meinen Kopf zu ihr gedreht. Was soll ich jetzt darauf antworten? Wie soll ich reagieren? „Das ist nur ein Gedanke.“, spricht sie rückziehend aus. Doch dann sage ich etwas, womit ich selbst nicht gerechnet hätte: „Ein guter Gedanke … Ich will dich belohnen.“ „WA-WAS?“, stottert sie überrascht im erregten Ton. Obwohl sie nach Verwesung riecht und allgemein keineswegs eine saubere oder gesundheitlich unbedenkliche Person ist, besitzt sie enorm viel Sexappeal. Okay: ich ekle mich zwar vor ihr, aber ich sollte mich einmal zusammenreißen! Immerhin bin ich neugierig, wie sie sich anfühlt. Außerdem muss ich nicht atmen, weshalb ich bereits meine instinktive, einst natürliche Atmung eingestellt habe. Bisher muss ich mir auch keine Sorgen machen, dass mir mein Schwanz abfällt. Wenn, dann wäre dieser schon LÄNGST abgefallen! „Ja, du hast richtig gehört. Aber ich stelle eines klar: KEINE Küsse und KEIN Lecken! Nur Sex, okay?!“ Denn ich weiß ja, dass sie sich seit einiger Zeit danach sehnt und es nicht tun konnte. Das hier ist jetzt DIE Gelegenheit! UNSERE Chance! Ob ein anderer Zeitpunkt dafür kommen wird, wage ich zu bezweifeln. „Wirklich, General? Bist du dir sicher? Ich … Ich will dir nichts aufzwingen, wenn du es nicht willst. Ich weiß, dass du mich nicht riechen kannst. Ich … stinke. Deswegen-“ „Wir sind Auserwählte des Nurgle, deshalb denke ich, dass das klar geht … Solange ich dich nicht schmecken muss.“, sage ich ihr gegenüber ehrlich auf. Brünstig nickt sie mir zu. Clandestine – Pretend https://www.youtube.com/watch?v=t4mP1ahYA0Q&ab_channel=ScarsOfTheForgotten Ihre Sense liegt bereits am Boden, die das Symbol von Nurgle – die drei angeordneten Kreise – an der gebogenen Klinge aufzeigt. Barbie zögert nicht lang, um sich ihre Leder-Corsage auszuziehen, die als Brustpanzer fungiert. Ich bin mir nur nicht ganz so sicher, ob das jetzt unter Nekrophilie zählt, oder nicht, wenn man es mit ihr treibt … Ohje, dass ich es wirklich mit ihr tun will, macht mich irgendwie stutzig. Aber … sie ist mir wichtig geworden. Sie ist so lieb und trotz ihrer Zuneigung, zu einem der gefürchteten Chaosgötter, hilfsbereit. Sie tut mir – durch ihre schlimme Vergangenheit – leid, aber ich respektiere sie auch und sehe sie als die starke Frau an, die sie ist. Die Frage ist nur: Ist es wirklich meine Zuneigung zu ihr, die ich ihr zeigen will? Oder ist es etwas anderes? Bin ich doch nur dieser notgeile Kerl von damals; ein Mann, der nur mit dem Schwanz denkt? Vielleicht ist es ja doch die Verzweiflung und der Sex-Entzug, der mich hierzu antreibt … Nein, das nicht. Ich will ihr lediglich einen Gefallen tun. Aber natürlich ist das nicht alles, da ich ebenso meine eigene Neugier befriedigen will. Meine Abneigung ihr gegenüber ist leider dennoch mindestens genauso groß, wie es die Lust ist, die ich für sie verspüre … Ungeduldig legt Barboura ihr olivgrünes Bauernkleid ab, was zu Boden fällt. Durch die Kuppel und die Glühwürmchen ergibt all das eine angenehme, jedoch zugleich bizarre Stimmung. Die spärlich leichten Bewegungsabläufe der Zikaden, die vorwiegend ihre Gliedmaßen und ihre Flügel bewegen, lassen den Innenraum der Kuppel noch lebendiger wirken, als eh schon. Es wirkt schon so, als würde Nurgle – der wohl unattraktivste Gott aller Götter – durch uns beide romantisiert werden … Was für eine groteske Vorstellung! Es ist so ironisch! So, wie mein gesamtes, bescheuertes Leben … Mit dem eleganten Wackeln ihrer attraktiven Hüfte, schreitet Barbie zu mir. Boah, sie ist ja so … Wie nennt man das? Thicc? „Ich habe mich hiernach gesehnt.“, flüstert sie mir zu, als sie ihren nackten Oberkörper an meinem presst. „Das glaube ich dir sofort.“, muss ich schmunzeln. Barboura gefällt mir … und doch verabscheue ich sie. Ungeduldig zieht Barbie meinen schwarzen Mantel mit den grünen Wolken aus, den ich oberhalb mittlerweile stets geöffnet habe, damit man die goldene Kette, samt dem Sanduhr-Symbol, erkennen kann. Dass es schon so weit gekommen ist zwischen uns, verwundert mich ein wenig. Eigentlich ziehe ich oftmals die Frau aus, aber dieses Mal ist es irgendwie anders herum. Sie ist so begierig darauf, mit mir Sex haben zu wollen, was ich doch ein wenig unterschätzt habe. Schnell ziehe ich mein Shirt aus, während sich meine Maiden um die Hose kümmert. „Was für eine effektive Kooperation.“, muss ich dabei feststellen. Nach nur wenigen Augenblicken will sie energisch meinen nackten Oberkörper liebkosen, wobei sie ihren Mund öffnet, diesen zu meinem Hals führt und dann jedoch abbricht. Auch ich bemerke, dass ich meine linke Hand reflexartig bereits auf ihrem Brustkorb gelegt habe, um ihre Aktion unterbinden zu können. Enttäuscht blickt Barbie zur Seite, wobei eine lange Strähne in ihr liebliches Gesicht fällt. „… Es tut mir leid.“ „Schon gut.“, entgegne ich ihr. Der Intimbereich ist okay, aber das nicht?! Ich bin komisch … Aber ich will ihren Sabber nicht überall verspüren müssen. Trotz allem … ist dieser schädlich und übelriechend, das muss ich immer bedenken. Gut: für mich ist dieser immerhin nicht schädlich. Solange der Regen anhält, kann ich das im Nachhinein sogar ausnutzen, denke ich mir. Warum mache ich mir ausgerechnet JETZT Gedanken darum? Na ja, vielleicht weil ich mit der stärksten Frau des wohl widerlichsten Gottes aller bekannten Welten kopulieren will?! Egal, ich sollte mir keine Sorgen darum machen. Es geht um Barbie, nicht um mich! Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, sich um Hygiene zu kümmern; in einer Welt, wo sowieso kein Wasser existiert, bis auf den Regen, der nur in sehr seltenen Fällen … fällt. Der Regen, den man sich sehnsüchtig herbeisehnt, haha, genau: keine Sorge. Der widerliche, verwesende Gestank, der jeden Mensch dazu bringt, kotzen zu müssen, vergeht von ganz allein~ Denk daran, dass Barbie attraktiv ist! Ich muss sie mir ansehen! Ihr dreckiges, jedoch hübsches Gesicht und ihr bezauberndes Lächeln, was mich mit Freude erfüllt … trotz ihrer fauligen Zähne. Wollte ich nicht damit aufhören?! Wie wäre es, wenn ich mich einfach mal auf ihren restlichen, noch recht jung wirkenden Oberkörper konzentriere? Ihre riesigen Brüste, die schön geformt sind … Was für eine Körbchengröße sie wohl hat? E? Oder größer? Ich denke, dass sie F hat. Wissbegierig fasse ich zuerst ihre rechte Brust an, während ich immer noch meine Handschuhe an habe. Hinreißend atmet Barbie erschwert. Jetzt, wo ich mir ihre saftigen Brüste so ansehe, will ich es doch. Vorsichtig nehme ich mit meiner linken Hand die Maske ab, wobei Barbie mich anlächelt. „Warum versteckst du es?“, fragt sie mich hinterher. Wortlos sehe ich sie kurz an, woraufhin ich an ihrer rechten Brust sauge. „Ah?!“, stöhnt sie überrascht auf. „I-Ich dachte … nicht lecken?“ „Ich lecke nicht, ich sauge.“ „Und warum spüre ich dann deine Zunge?“ Tja, so schnell kann man seine Meinung ändern. Es ist doch nur deine Schuld! Wenn dein Körper nicht so hinreißend wäre, würde ich es auch nicht tun wollen. Aber so? Nun, es soll dein Schaden nicht sein. Zumindest hoffe ich es. Während ich die Aktion ausführe, sauge ich etwas stärker daran. Urgh, sie schmeckt wirklich nicht gut, aber immerhin gefällt es ihr. Währenddessen bemerke ich, dass sie bei zunehmender Stärke lustvoller wirkt. Neugierig schaue ich zu ihrem Unterleib, der von einem der umher schwirrenden Glühwürmchen beleuchtet wird. Jaja, es wusste Bescheid. Danke dir, Kumpel~ Aha, sie läuft aus und das nicht zu knapp. Flüchtig nehme ich einen Atemzug, was ein Fehler war … Der Gestank, innerhalb der Kuppel, ist UNERTRÄGLICH! Wenn man anfängt, wie ein Mensch zu denken und zu atmen, war es das! Jeder, der an diesem Ort wäre, würde qualvoll zu Grunde gehen und sich die Organe aus dem Leib kotzen! Die Präsenz von Barboura an sich reicht VOLLKOMMEN aus und würde sich überaus negativ auf das NOCH lebende Etwas auswirken, dessen Präsenz in Kürze für immer erlöschen würde. Sie müsste noch nicht einmal kämpfen! Hat sicherlich einen Vorteil … Okay, ich frage mich jedoch, was passiert, wenn ich- „UAH!“, schreit sie lustvoll auf. Ein fieses Lächeln zieht sich über mein Gesicht. Ich habe ihr meine goldenen Krallen meines schwarzen, ledernen Handschuhs in ihre Brust gedrückt. Ihre rechte Titte ist völlig in meiner Hand und somit unter meiner Kontrolle. Auch für die linke setze ich nach, indem ich an dieser sauge und kurz daraufhin auch mir diese kralle. Als würde das nicht schon genügen, entscheide ich mich auch noch dazu, stark an ihrer Brustwarze zu knabbern. „Oh, Gott! Fick mich endlich!“, fordert sie mich beinahe schon gequält auf. Es sieht so aus, als wäre doch eine kleiner Sadist in mir, der herausgelassen werden will; wenn auch auf andere Art und Weise, denn: nur wenn es ihr gefällt, gefällt es auch mir. „Was ist denn los? Mutierst du jetzt etwa zum Wasserfall? Ich dachte, du magst kein Wasser?“, frage ich sie gehässig. „General … Ich will dich! Jetzt, sofort!“ „Jetzt schon? Dabei habe ich doch erst angefAH-“ Mit vollem Körpereinsatz zerrt sie mich zu Boden. Es kommt mir so vor, als würde sie mir meine beiden Arme ausreißen wollen, uff. Mit allen Vieren befinde ich mich nun über ihren am Boden liegenden, nackten Körper. „Steck ihn rein, bitte!“ „Meine Güte. Wie ungeduldig du doch bist.“, lache ich ihr zu. „Das ist nicht mehr lustig! Du verdammter Sadist! Warum machst du mich nur so geil?!“ Stimmt, da habe ich wohl etwas übertrieben … Aber: Sadist? Kann man das wirklich so bezeichnen, wenn man eine Person selbst mit Positivität „quält“? Eine interessante Frage … Kaum dringe ich in ihr ein und schon bemerke ich, dass da gar keine Reibung herrscht. Sie ist klitschnass?! Diese Situation ist so beschämend und lustig zugleich, dass ich erneut anfangen muss zu lachen. „Nein, nicht noch mehr … Lach nicht!“, fordert mich Barboura übergeil auf. „Halt den Mund! Du machst es so nicht besser!“ Was für eine bescheuerte Situation, um Geschlechtsverkehr zu haben; aber immerhin haben wir zusammen unseren Spaß. Wir ließen uns jedenfalls Zeit und durch die kaum vorhandene Reibung der Maiden, dauerte es auch etwas, bis wir fertig waren. Das war selbst für sie etwas zu viel des Guten. Jetzt stehe ich außerhalb der Kuppel im Regen und wasche mich rein, während mir Rogo dabei zusieht, der inquisitiv mit seinen drei roten Äuglein aus seinem Loch glubscht. Diese Stalker-Made! „Hi, Würmchen!“, grüße ich ihn in meiner Freizügigkeit freundlich und unbekümmert, woraufhin er mir mit seinem obigen Maden-Körper, samt seinen sechs Knubbel-Ärmchen, aus dem Loch im Sand heraus zu winkt. Uh, Rogo hat mir gewunken?! Wie cool ist das denn?! Glücklich muss ich irgendwie durch ihn kichern. Ich denke jetzt schon daran zurück, wie interessant das alles war. „Hach ja: die gute, alte Missionarsstellung~“, labere ich vor mich hin. Aber als ich in die Chaos War Maiden eindrang … Ich weiß nicht. Sie fühlte sich kälter an, als erwartet. Also … wie eine Leiche? Es ist ja nicht so, dass ich das beurteilen könnte. Das Innere kam mir nur so rau und huckelig vor, trotz all der Feuchtigkeit, die sie absonderte. Angenehm war das leider nicht, muss ich gestehen. Und dann dieser aggressive, beißende Gestank, wäh … Ich hätte einfach nicht kurz durch meine Nase atmen sollen. Ich meine: WAS BRINGT MIR DAS?! Meine Kleidung habe ich jedenfalls komplett abgelegt und in der Blutzikaden-Kuppel gelassen, die Barbie immer noch schützt. Das Einzige, was mir verbleibt, ist diese rätselhafte Kette, die um meinem Hals hängt. Bedächtig schaue ich mir diese an, wobei ich das Schmuckstück mit der rechten Hand berühre … Jetzt wäre wirklich etwas Seife angebracht, fällt mir sehnsüchtig ein. Wie auch immer. Wo war ich mit meinen analytischen, sexuellen Gedankengängen stehen geblieben? Ach, ja: Trotzdem kamen wir schlussendlich gemeinsam. Der Orgasmus konnte sich fühlen lassen. Barbie’s flüchtiger Schrei hallt mir immer noch in den Ohren, au. Etwas geschädigt, berühre ich mein linkes Ohr. Da ich nun vom Regen fertig gewaschen wurde, kann ich mich ja wieder anziehen. „Hey, ihr Fliegen: Macht mir mal neue Kleidung! Ihr könnt das doch, oder?“, frage ich spontan meine Gefährten. Und Tatsache: diese Obstfliegen krabbeln und brausen aus meinem Körper heraus, indem sich meine Haut für sie öffnet. Ich fühle mich wie ein verdammtes Mutterschiff für Gliederfüßer! Sie verschmelzen regelrecht miteinander, um mir dadurch frische Kleidung erschaffen zu können. Erwartungsvoll starre ich auf meine Hände, die langsam vom prächtigen, schwarzen Obstfliegen-Leder umhüllt werden. „Ah, ja: Die Handschuhe. Sehr gut.“ Selbst die goldenen Plättchen entstehen daraus. Wenn ich mir das so recht überlege, ist das ja eigentlich ziemlich brutal. Diese Fliegen opfern ihre Existenzen, um mir neue Klamotten anfertigen zu können … Das sind tausende, die nur in kurzer Zeit leben, um dann zu sterben?! Heftig! Ist also mein Wohl, in ihren Facettenaugen, wichtiger, als ihr eigenes? Diese organische Obstfliegen-Masse ändert dabei seine gesamte Beschaffenheit, als auch seine Farbe?! Das ist unglaublich! Dieser ganze Prozess ist ein erstaunliches Phänomen. Nun, ich dachte anfangs ja eher, dass irgendwelche Spinnen aus mir heraus krabbeln und anfangen mir etwas aus ihren Ärschen zu weben, mit Nadel und Faden oder so … Dabei stimmen sie dann noch ein Liedchen an, woraus sich im Nachhinein ein gigantisches Musical spinnt … Haha, spinnt … Öh, ich bin so durch, aber wenigstens gut gelaunt. „Jetzt muss mir nur noch ein guter Songtext zu dieser genialen Idee einfallen. Nicht wahr, Rogo?“, werfe ich ihm an sein Köpfchen, der dieses mehrfach irritiert hin und her dreht. Ist halt manchmal irgendwie so, dass ich meine finalen Gedankengänge – die niemand versteht – laut ausspreche, um Verwirrung zu stiften. Apropos gut gelaunt: Wer es jedoch NICHT ist, scheint nur all zu offensichtlich zu sein. Mit grimmiger Mime steht die kapuzierte Ahulil, samt klitschnassen Haaren und wie ein vom Regen begossener Pudel, vor mir … Upps, da war ja was?! Part 15 Kuppelei Kapitel 16: Green Clouds ------------------------ Ich kann mich noch an alles erinnern, was damals geschah. An all das, was in mir den enormen Hass auf das Chaos schürte … Man könnte meinen, dass mir die Echsenmenschen auf Linos diesen Hass eintrichterten, doch das stimmt nur teilweise. Ja, sie hatten mir einen Feind gegeben, als ich von Tepok auserwählt und zum Able wurde: ein Halbgott der zwölf Elemente. Gift war meines. Irgendwann würde ich sicherlich davon Gebrauch machen. Irgendwann würde es dazu kommen, die wahre Stärke des Giftes freizusetzen … Janchen und ich – damals noch das ANK-Team Venom – wollten in meine Heimatstadt reisen, um nach meiner Mutter zu sehen. Wir waren ja so glücklich zusammen, aber auch fahrlässig. Naiv, daran zu glauben, dass wir das Chaos bekämpfen könnten, trotz des Vorfalls mit dem „Fire Emblem“, was den Dämonen dem Zugang nach Durkan öffnete. Unsere Welt war in größter Gefahr … und trotzdem lebten wir unser Leben. Zumindest versuchten wir es. Ich weiß es noch ganz genau: Das Chaos hatte bereits zuvor viel Zerstörung angerichtet und Leid verursacht; doch das, was wir vorfanden … übertraf alles, was wir bis zu diesem Zeitpunkt erblickten. Straßen und Häuser brannten oder wurden vollkommen in Schutt und Asche zerlegt. Schreie hallten durch die gesamte Stadt, als wir mit dem „Dimensionsriss“ eintrafen, der uns von einem Ort zum anderen bringen konnte – eine praktische Reisefähigkeit der Able. Wir wollten einfach nur einmal einen verdammten Tag lang entspannen und meine Mutter besuchen, die allein in dieser Stadt mit all ihren Freunden und dem Rest unserer Familie lebte, die uns noch verblieb. Sie wusste von mir; von uns. Ich erzählte ihr – nicht vor all zu langer Zeit – stolz die Geschichte vom Schüler einer Sekundarschule, der in diese sonderbare Welt gezogen wurde. Ich besuchte sie ab und zu wieder, sogar mit derjenigen, die ich in Durkan kennenlernen durfte und die mir einst wichtig war. Wir freuten uns darauf, meine Mutter wieder zu sehen. Aber es war ein schrecklicher Zeitpunkt … Allgemein hatten wir uns viel zu sehr entspannt; uns zu viel Zeit gelassen. Doch was sollten wir tun? Das Chaos war bereits überall! Wir konnten uns nicht spalten und aufteilen! Ich hatte bereits versucht, die verfügbaren Truppen effektiv zu unser aller Vorteil zu nutzen. Tzaloq, der Albino-Kommandant der Echsenmenschen und Anukles, der Kommandant der Waldelfen, gaben mir Rat. Sie unterstützten mich, genauso wie Janchen es tat, die bei ihrem Volk als Prinzessin Silehsia bekannt war. Die Waldelfe mit den spitzen Ohren, den grün-blauen Augen und den grünen, langen Haaren erstaunte mich mit ihrer Runen-Magie immer wieder. Mit einer wunderbaren Eleganz führte sie ihr Sansetsukon, wie eine flinke Krieger-Prinzessin. In ihrem schwarzen Kimono, der ebenfalls die grünen Wolken aufzeigte, gab sie mit mir ein wunderbares Gesamtbild ab. Auch wenn die grünen Wolken meinerseits eine besondere Bedeutung besaßen … Dennoch: die Waldelfe begeisterte mich. Wer hat denn jemals schon eine grazile Waldelf-Shinobi erblickt? Niemand. Und ich … war mit ihr zusammen. Wir hatten vorgehabt zu heiraten und wollten es fröhlich allen verkünden, die wir mochten. Doch die Meisten von ihnen … hatten es nicht mit der feierlichen Freude uns gegenüber aufgenommen, die wir erwartet hätten. Sie sahen nur, dass ich durch sie einen Vorteil erhalten würde, da sie die Prinzessin des Waldelf-Usurpators war, der mir die Befehlsgewalt nur vorübergehend überreichte und auch nur unter der Aufsicht von Anukles. Klar: ich war zu diesem Zeitpunkt bereits verärgert, über all diese Geheimhaltung mir gegenüber, aber dennoch war sie mir wichtig. Deswegen erzählte ich ihr auch von Ilyana, die ich immer noch liebte, aber die ich trotz allem auf Abstand hielt … Was für ein Fehler! Janchen’s Eifersucht auf sie und die Befürchtung, mich zu verlieren, vergrößerte sich stetig. Dadurch stritten wir uns öfter, als es mir lieb war. Dennoch war all das nichts zu alldem, was wir in dieser Stadt, an jenem Tag, vorfanden. Die Straßen waren vom Blut zahlreicher Menschen beschmutzt. Die Dämonen des Chaos trieben ihr Unwesen. Wir beide – Janchen und ich – rannten durch die Straßen und versuchten, die Unschuldigen zu retten, die von den Dämonen angegriffen wurden. Mit agiler Gewalt peitschte sie ihr Sansetsukon gegen diejenigen, die uns im Weg standen. Mit ihren Runenfeldern schützte sie diejenigen unter den Hilflosen, die in unserer Reichweite waren. Ich nutzte vorwiegend meine Puppe Elad und meine Schusswaffe Silencium, um die Biester zu vernichten, die allen Anwesenden Böses antaten. Kamen sie nah an uns heran, wechselte ich die Desert Eagle mit meinem Kurzschwert Flammenschlag aus, oder ich griff mir mein Katana Dokuha. All meine Waffen hatten ihre Vor- und Nachteile. Als Shinobi benötigte ich immerhin ein wenig Übung mit all dem, was ich neben dem mächtigen Nox und dem Gift nutzen konnte. Und dann war da ja noch das starke Chakra aus Hoshigakure, was ich mir – durch den Stern – zu eigen machen konnte. Was für eine verrückte, aber auch beschwerliche Reise, die jedoch noch lange kein Ende nahm. Viele dieser Leute konnten wir nicht rechtzeitig erreichen oder retten. Sie wurden vor unseren Augen abgeschlachtet … Team Venom war an dem Tag überfordert, würde ich behaupten, wenn ich noch einmal darauf zurückblicke. Und als wäre das nicht genug, fanden wir sie vor: Kinder. Zahlreiche, tote Kinder. Die Brustkörbe geöffnet; ihre Leiber ausgeweidet; geköpft; zerstückelt … Ein Bild des Grauens. Ihre großen Äuglein starrten uns an; weit aufgerissen. Ihre Angst war immer noch in ihren toten Augen zu sehen, wie als wurde sie in ihren letzten, schrecklichen Momenten eingefangen … Meine Elfe konnte nicht hinsehen. Sie weinte bitterlich, während ich sie bedächtig an mich drückte. „… Wir müssen weiter!“, flüsterte ich ihr nach kurzer Zeit zu. „Ich … Ich kann nicht. Ich will das nicht mehr!“, jammerte sie lautstark, als ihre Tränen liefen. Ich konnte all das verstehen, was in ihr vorging, aber ich konnte keine Rücksicht darauf nehmen. „Wir müssen weiter!“, forderte ich uns beide auf. Selbst ich wollte nicht mehr, aber: wir MUSSTEN! Wir hatten uns dazu verpflichtet, die beiden Welten zu schützen, die vom Chaos angegriffen und gar allmählich überrannt wurden. Sie kamen aus dem Nichts … Das gesamte Militär war unvorbereitet und hilflos. Kann man sich das überhaupt vorstellen? Die GESAMTE Welt blutete und brannte bereits! Und ich … konnte nichts dagegen tun. GAR NICHTS! Es waren zu viele … Linos und Durkan wurden ununterbrochen angegriffen. An diesem Tag wurde es mir erst wahrlich bewusst: Wir waren VÖLLIG aufgeschmissen. Mein Volk, aus Dokugakure, war tapfer, aber es starb Tag für Tag. Wir bekriegten uns mit dem Chaos an allen Fronten, die wir rechtzeitig erkennen und die wir erreichen konnten. Doch hier erkannten wir es zu spät. Wir kamen zu spät … Völlig aufgelöst, rannte ich zu meinem ehemaligen Zuhause. Ich ließ Janchen stehen; ließ sie im Stich. Ich musste zu meiner Mutter, die mir von Anfang an wichtig war. Sie war die Einzige, von all den Menschen in der Stadt, die an meiner Seite stand. Die Menschen, die ich schon damals gelernt habe zu verachten. Das waren die Momente, wo ich es fühlte: Diese Abneigung, diese … angesammelte, aufgestaute Wut; nach all den Jahren der Tortur in dieser beschissenen Stadt, mit all den Menschen, die mich benutzten und auslachten. Als ich rannte und befürchtete, meine Mutter niemals wieder sehen zu können, kam mir alles hoch, was ich nach all meinen, unangenehmen Schuljahren ignoriert und vergessen hatte. In Linos konnte ich alles unterdrücken und meine Bestimmung finden, doch in Durkan angekommen … fand ich sie: mitten im Hof der wenigen, angereihten Häuser, die im katastrophalen Zustand immer noch standen. Die Leichen waren an imposanten, eisernen Chaos-Symbolen gekreuzigt. Man hatte sie im Hof aufgestellt, um als Warnung zu dienen, oder gar … als Trophäen. Diejenigen, die an den Symbolen hingen, wurden die Gedärme herausgerissen. Vermutlich lebten sie noch dabei, als ihnen all das Leid zugefügt wurde … In der Mitte befand sich die geschundene Leiche meiner Mutter. „Mom?!“ Fassungslos nahm ich meine rechte Hand vor dem Mund. In meinem Inneren brodelte es. Das war der Moment, in dem ich das Chaos WIRKLICH zu hassen gelernt hatte. Ich weinte unerbittlich und ununterbrochen. Ich schrie alles aus mir heraus, doch niemand war da, um mich zu erhören oder zu trösten. Nicht einmal diejenige, die ich heiraten wollte … Ein Zeitpunkt, in dem ich alles intensiv verspüren musste: Trauer, Wut, Einsamkeit und Verzweiflung. Immer war ich es, der kämpfen musste; für alles und jeden, selbst für unsere Beziehung. Eine gigantische Last lag auf mir, die mich stetig unter dem Gewicht zerdrücken wollte: Die Last zweier Welten, die beinahe dem Untergang geweiht waren. Schon sehr bald würde sie es schaffen; würde mich in die Knie zwingen. Es war alles nur eine Frage der Zeit. So fing alles an. Jahr für Jahr machte das Chaos weiter. Mein Reich kämpfte dagegen an, doch der Preis für Dokugakure war sehr hoch. Wir verbündeten uns mit wenigen Reichen, darunter vor allem Kirigakure. Akatsuki Nii Kaku stürmte eines Tages die Versammlung der Kage, an der ich ebenfalls beteiligt war. Alles, was damals geschah, spielt sich für mich wie in Zeitlupe ab. Es waren so viele schlimme, prägende Momente dabei … Mit Gewalt griffen meine Leute die Samurai und Shinobi an, um sie zum Schweigen zu bringen. Der Raikage wollte sich wehren, aber Ronoxe war schneller. Meine Rechte Hand drückte ihn gegen den Versammlungstisch und brach ihm nacheinander beide Arme. Aber da war es noch nicht vorbei, nein. Der Blitz-Able drehte ihn um und schlug ihm mehrfach ins Gesicht, bis seine Fresse blutig war. Seine blitzschnellen Fäuste, ließen das Blut des Kage in die Luft strömen. Wie Regentropfen prasselten diese auf die Anwesenden hinab. Tsunade, die im Nachhinein von den stabilen Ketten von Marlux gefesselt wurde, rief aus: „Hört auf!“ Ich höre es nur noch dumpf in meinen Ohren, als der Hokage vergeblich zappelnd versuchte, sich zu wehren. Der stille, große Ryu behielt die Kage im Blick; vor allem den alten Tsuchikage Oonoki, den er am liebsten mit seinem riesigen Claymore zerschmettert hätte. Er, sowie Ronoxe, bildeten Team Erdschock. Der Drachen-Laguz, Nefarian, lächelte zufrieden, wobei Natsuka eiskalt zusah, die mit Marlux zu Team Razor gehörte. Die meisten Mitglieder meiner Organisation waren anwesend. Team Sacred – bestehend aus Coru und Kiko – behielt die Umgebung im Blick. Unsere Katzen-Laguz Sanaki, die mit Nefarian zu Team Carnivore gehörte, patrouillierte in ihrer Katzengestalt umher. Ich nickte dem Hiobsbote Vash zu, der stets unser zuverlässiger Abgesandter war und all die Botengänge, innerhalb des Shinobireiches, in meinem Namen erledigte. Zu dieser Zeit war die Aufseherin Marina im Refugium, um ihren üblichen Aufgaben nachzukommen. Shedira war unsere Spionin, weshalb sie ständig in ihren unauffälligen Tiergestalten unterwegs war. Nur Janchen aus meinem Team Venom fehlte, um die ich mich am Anschluss der Versammlung kümmern würde. „Unterschreibt, jetzt!“, forderte Vash noch einmal die Kage laut für mich auf, als er den Zeigefinger auf das Papier vor dem Tsuchikage drückte, der sich noch weigerte. „Ich hoffe Ihr wisst, dass auch Eurem Dorf das widerfahren wird, was Kusagakure widerfahren ist, wenn Ihr nicht unterschreibt. Das betrifft euch alle!“ Kazekage Gaara schaute ununterbrochen zu mir, der einst ein guter Freund für mich war … Bis ich dessen Bruder stellte. Wie er mich hasste; dieser Blick … Er wusste, was ich zu ihm sagen würde: „Kankuro würde noch leben, wenn er mir meinen toten Sensei freiwillig überreicht hätte!“ Zögernd drehte der Hokage seinen Kopf zu mir. Das Gesicht war mit Tränen benetzt. Tsunade … hattest du etwa ebenfalls vergessen, was wir hatten? Was Dokugakure für euch alle aufopferte? Jahrelang verteidigten wir die Grenzen der Shinobilande, gegen das Chaos. „Meine Leute sterben!“, sagte ich ihr mehrfach. „Wir brauchen Verstärkung!“ Stattdessen … habt ihr alle unbesorgt euer alltägliches Leben gelebt. Die wenigen Shinobi, die ihr aussandtet, reichten nicht aus! Sie dachten, es wäre keine so große Sache. Das wollte ich sicherlich nicht so stehen lassen! Früher oder später, sollte Konohagakure MIR gehören. Nicht das Dorf, sondern alles Wichtige, was sich darin aufhielt: die Einwohner. Du hast es ganz schnell bereut, nicht wahr, Tsunade? Diese eine Nacht … Du alte, betrunkene Schabracke! Vielleicht hätte ich dir sagen sollen, dass Alkohol ebenfalls ein Gift ist? Und dass es enthemmend wirkt … insbesondere in meiner Nähe, heh. Der weibliche Mizukage von Kirigakure, saß mit seinen langen, bräunlichen Haaren da und wusste von alldem: von der Invasion auf das Treffen in Tetsu no Kuni. Sie hätte sie alle warnen können, doch sie war bereits unter meiner Kontrolle; mir verfallen. Oh, wie viel Spaß wir zusammen hatten … Ich lud Mei Terumii oft zum Essen ein und auch sie mich in ihr Reich. Wir machten kaum ein Geheimnis daraus. Vor allem nicht, da ich ihr erstes Getränk vergiftete, was sie zu sich nahm. Nur um sicher zu gehen, versteht sich … Eines Tages kam Mei erneut in das Refugium. „Wie wäre es … mit einer Nachspeise?“, fragte sie mich anzüglich. Nach unserem gemeinsamen, romantischen Mahl, räumte ich den Tisch brachial mit meinem Chakra ab. Erwartungsvoll platzierte sie ihren reizenden Hintern auf dem langen Tisch, an dem ganz ANK stets gemeinsam speiste. Begierig zog ich ihr elegantes, blaues Kleid aus, was sie trug und küsste währenddessen die rechte Seite ihres Halses. Hingebungsvoll umarmte sie mich und stöhnte dabei. Nach nur kurzer Zeit trieben wir es im großen Speisesaal des Refugiums. In nicht all zu weiter Entfernung, stand sie da: Janchen sah uns stumm zu … und wir wussten es. Wir haben weitergemacht … Als wir fertig waren, zogen wir uns wieder an, wobei wir uns Zeit ließen. Bevor wir den Saal verließen, gaben wir uns noch einen langen, intensiven Zungenkuss. Zufrieden schritt ich daraufhin meiner Frau entgegen, die wie gelähmt ins Nichts starrte. Ich warf ihr einen aggressiven, als auch enttäuschten Blick zu. Flüchtig drehte ich so meinen Kopf zu der frischen Königin der Waldelfen, als ich mich neben sie stellte. Links von mir stand sie regungslos da … und blickte auf die andere Seite des Saals. Mei richtete ihre Kleidung, als auch ihre Haare und folgte mir. Sie sah mit einem fiesen Lächeln zu meiner Frau, zog ihr eigenes, rechtes, unteres Augenlid runter und streckte Janchen die Zunge raus, während ich den Mizukage anlächelte. „Wie fühlt sich das an, im Stich gelassen zu werden; ignoriert zu werden; allein zu sein?“, waren meine Gedanken, als ich auf Janchen verachtungsvoll hinabblickte. Dieses ignorante, feige Stück! Aber ja: ich war ein Arsch. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich es so. Für was sollte ich noch kämpfen, hm? Was hast du erwartet, Silehsia? Den weißen Ritter, der dich vor allem beschützen und retten würde? Jemand, der dich auf ewig auf Händen tragen würde? Ein Sklave, der sich dir unterwirft und alles für dich tut, egal was du machst, nur weil du existierst? Nein … Ich bin der schwarze Reiter, der dir die Seele entreißt. Ich reite mit ihr, samt deinem Körper in den Abgrund und überlasse dich dem Höllenfeuer. Schlussendlich war es ein Fehler, sich auf mich eingelassen zu haben. Es ist niemals eine gute Idee, mit mir zu verkehren, egal auf welche Weise, denn: die grünen Wolken bedeuten letzten Endes nur Eines: Unheil. My Chemical Romance – S/C/A/R/E/C/R/O/W https://www.youtube.com/watch?v=Yx3X7Tg4axo&ab_channel=MyChemicalRomance-Topic Jeder musste es verspüren. Auch meine Freunde, die anfingen an mir zu zweifeln. Jeder Preis, um das Chaos vernichten zu können, war mir recht. Diese Einstellung traf auf Widerstand, in meinen eigenen Reihen. „Bist du dir sicher, dass du deinen sogenannten ‚Freunden‘ vertrauen kannst?“, fragte mich einst der Able des Wahnsinns. Der Untote, Sabazios, redete auf mich ein, nachdem Remigio die Seele von Ilyana befreite … und somit auch mich und meinen inneren Zorn auf all jene, mit denen ich verbündet war. Er war der Einzige, der mich verstand und er hatte recht: ich konnte auf niemanden wirklich zählen. Dokugakure war auf sich allein gestellt, wenn auch nicht gänzlich. Aber … es reichte nicht aus. Noch lange nicht. Diejenigen, die an mir und an Dokugakure zweifelten, mussten aus dem Weg geräumt werden! Ich musste alles hinterfragen; alles zerbrechen; alles zerstören, woran ICH zweifelte. Also zog ich eines Nachts los … Marlux sah mich erschrocken an, als ich ihm brutal aus dem Schlaf riss. Es war ja nicht genug, als ich kurz zuvor meine eigene Frau umbrachte und seine Freundin, Sanaki, von ihm nahm … Sein Kettenpanzer aus Takumi no Sato, was er unter seinem Akatsuki-Mantel trug, konnte ihn nicht vor der gesegneten Klinge des Chotek schützen. Flammenschlag schmolz sich durch den Panzer und erreichte zugleich seinen Leib, auf den ich mehrfach einstach. Mit einem wahnsinnigen Grinsen, stach ich auf meinen Kamerad ein … Fassungslos starrte er mich an. Ich war voller Zweifel und Hass. So sehr, dass ich meine eigenen Leute tötete. Auch Nefarian, einer meiner treusten Anhänger, tötete ich, indem er sich für das Wohl von Dokugakure opferte. Mit ausgebreiteten Armen, kniete er sich vor mir nieder. Dokuha befand sich in meinen Händen. Skrupellos stach ich von hinten in seinem Hals … Der Drachen-Laguz röchelte zufrieden, als sein Blut aus der Wunde strömte, da er wusste, dass er als etwas Stärkeres wiedergeboren werden würde. Durch Kabuto konnte ich sie nämlich allesamt als Untote wieder auferstehen lassen. Ob sie wollten oder nicht. Das „Kuchiyose: Edo Tensei“ half uns dabei, das Chaos zurückzudrängen. Otogakure wollte mich ganz sicher nicht zum Feind haben. Etwas, was ich Kabuto auch geraten hätte! Zum Schicksal war er ein sehr kluger Mann. Nur sehr wenige entkamen meiner Entscheidung, als auch meinem Zorn, den ich gegenüber all jene aufbaute, die mir ihre Missgunst entgegenbrachten, egal wie diese aussah. Auch nur ein winziger Funke, konnte das Öl entzünden und somit das gewaltige Inferno entfachen. Selbst Ronoxe kehrte mir den Rücken zu, als er erkannte, was aus mir wurde … Kiko befand sich oft in Coru’s Armen, als ich sie besuchte. Zwar bekam ich es kaum mit, aber sie fürchteten sich vor mir; vor meinem eigenen Schatten, der ihnen seine langen, scharfen Krallen entgegen streckte. Skrämbild war auf der Lauer. Er tanzte um das Inferno herum, während der Blutregen fiel. Was für ein Fest, für den „Dark Spirit“, der von allem Negativen gefüttert wurde, was mich heimsuchte. Angst, Zweifel, Trauer, Zorn und der Hass auf das Chaos … Es war alles perfekt für ihn. „Hahaha, was für ein Festmahl!“, dröhnte es in meinem Kopf. Egal was ich tat: ich wurde gefürchtet, verabscheut oder gehasst. So oder so. „Ihr wollt mich hassen? Ich gebe euch Gründe dafür. Ich werde sie euch mit Vergnügen liefern. Kommt, hasst mich! HASST MICH DOCH! LOS! MACHT SCHON!“, schrie ich oberhalb der Spitze des Schmetterturms, als ich all das Gute im Menschen aufgab und mich vollends der Vernichtung des Chaos widmete. Im Schmetterturm kamen diejenigen unter, die sich gegen Dokugakure und somit gegen mich auflehnten, oder keineswegs kämpfen wollten. Mit Gewalt drückten die „Eisernen“, die aus den Seelen der Chaoskrieger geschmiedet wurden, die widerwilligen Gefangenen in die Kapseln. Sie flehten und schrien: Ich solle sie gehen lassen; sie wollen nicht umgewandelt werden. Aber was sie wollten, war mir egal. „Ich gebe euch eure WAHRE Bestimmung!“, sagte ich zu einem gefangenen Spion aus Iwagakure, der von meinen mechanischen Soldaten in die Umwandlungskapsel gezwängt wurde, um im Nachhinein als Eiserner in meiner Armee aufgenommen zu werden. Verzweifelt hämmerte er gegen das Panzerglas der Kapsel, während seine Hilferufe verstummten. Unbeeindruckt schmunzelte ich. Dieser Shinobi war nur einer von vielen … Sie alle MUSSTEN sich Dokugakure beugen! Es gab keinen Frieden mehr; keine Ruhe mehr; kein Zurück mehr! Das Giftgas – der „Hazard“ – war im Umlauf. Die Shinobi wurden durch mich dazu gezwungen, in den Krieg gegen das Chaos zu ziehen. Meine Leute, die Doku-Nins, schmissen die Giftgas-Granaten in die Dörfer. Diejenigen, die sich widersetzten, starben einen grausamen Tod. Ich zersetzte die Gestalten der Betroffenen. Ihre Häute lösten sich auf; ihr Blut triefte aus all ihren Körperöffnungen … Ein skrupelloser, verbitterter Kage, der in die Leere fiel: das war ich. „Bekämpft das Chaos, bekämpft das Chaos, BEKÄMPFT DAS CHAOS!“, rief ich wie besessen in meinen Gedanken aus, während Skrämbild ein schrilles Gelächter ausstieß. Die Shinobi hingen an Ketten; hintereinander eingereiht. Erschwert hoben sie ihre Beine und wurden in das gigantische Refugium geschickt: ihr neues Zuhause; ihr Gefängnis. Die, die flüchten wollten, wurden von den getarnten Chameleon Skinks gejagt. Mit giftigen Blasrohr-Pfeilen schossen sie auf die Flüchtigen. Schmerzhafte Krämpfe folgten. Ich weiß noch, wie ich gelassen zu einen von ihnen stampfte, der am Boden lag. Verzweifelnd und winselnd versuchte der Flüchtling zu entkommen. Seine Beine waren taub und seine Kräfte schwanden, als er gegen die Krämpfe versuchte anzukämpfen. Mit meinen schwarzen Springerstiefeln hockte ich mich zu ihm und schüttelte behäbig den Kopf. Dann rief ich eine Wache zu mir, die einer meiner geschätzten Sauruskrieger war. Ich wies diesen an, den Schädel des Shinobi mit seiner schweren Obsidian-Waffe zu Brei zu schlagen. Diejenigen, die anwesend waren, mussten es mit ansehen. Sowohl Frauen, als auch Kinder waren unter ihnen. „Das soll euch allen eine Lehre sein!“, rief ich aus. Ja, ich verlor jegliche Vernunft, doch war es immer noch besser, als ein hilfloses Opfer des Chaos zu sein! … Skrämbild sprang hocherfreut in die Luft. Als er landete, spritzte das angesammelte Blut in alle Richtungen – wie Funkenregen – woraufhin er weiter durch die Dunkelheit tanzte, die durch das Feuer erleuchtet wurde … Das Inferno, was all diejenigen vergrößerten, die mit mir zu tun hatten. Egal ob sie gute oder schlechte Absichten hegten … Skrämbild und ich: wir wussten, was das Chaos im Grunde wollte, doch wir gaben es ihm nicht, obwohl mir Sabazios erklärte, um was es ging. Was war gefährlicher? Das Chaos oder die Zerstörung? Nach all der Ignoranz und der Abneigung, die mir vom Leben selbst aufgezeigt wurde, entschied ich mich bewusst für die Zerstörung. Für das Ende allen Lebens. „Sie sollen … ALLE sterben!“ Diese grünen Wolken, stehen nicht für Hoffnung … Sie sind Symbole des Unheils, des Versagens und der Schande. Sie sind meine Bürde. Ich verdiene es, diese Wolken zu tragen … für immer. Part 16 Green Clouds Kapitel 17: Schwäche -------------------- The Missing Ones, Ahulil, Barboura und ich marschieren schon seit einer Weile vorwärts, auf dem Weg Richtung Osten. Zumindest denke ich, dass es Osten ist. Und wirklich Marschieren tun wir im Grunde auch nicht, da ich mich schon seit unserem Aufbruch geschwächt fühle. Immerhin konnte ich ihnen die Geschichte erzählen, wie ich anfing das Chaos abgrundtief zu hassen und wie mein tragischer Werdegang als Yakukage verlief. Natürlich habe ich jedoch eine wichtige Sache ausgelassen: der Tod von Ilyana, durch die Dämonen des Chaos … Ich will nicht wieder daran denken müssen. Nicht schon wieder! „Tja … und dann bekämpfte ich mit Ronoxe den gefallenen Gott Leviathan, samt Mania – den Able der Leere – und opferte dabei mein Leben, um beide mit dem Nox zu vernichten.“ „General, willst du dich nicht ausruhen?“ „Lieb, dass du dich um mich sorgst, Barbie, aber ich denke nicht, dass ich mich ausruhen muss. Wir haben uns schon genug ausgeruht.“, gebe ich ihr überzeugt Bescheid. „Es muss doch einen Grund dafür geben, dass Ihr im diesen Zustand seid?! Es wird keineswegs besser. Seht Euch doch nur an! Ihr humpelt bereits.“ „Vorsicht!“, warnt mich Barbie, nach Ahulil’s Hinweis, vor, als ich spontan einknicke. „Oh, jetzt fühle ich mich tatsächlich wie ein alter Sack.“, lache ich der Maiden zu, als diese mich zu stützen versucht. So wie es aussieht, darf ich jetzt mal den Opa spielen, na toll. „Das ist nicht mehr witzig!“ „Ahulil hat recht. Wir müssen den Grund dafür finden!“ „Ach, ihr Beiden … Ich kann mir denken, was es ist.“ „Und das wäre?“, fragen mich beide gleichzeitig. „Na ja … Ich habe seit einiger Zeit kein Leben mehr zu mir genommen. Die Energie, die ich noch hatte, gab ich Ahulil … und der Rest …“, versuche ich ihnen zögernd zu erklären, während wir unseren Weg vorwärts gehen … oder humpeln. Man könnte meinen, dass ich nach all dem kein Schamgefühl mehr besitzen würde, aber: doch, das habe ich noch sehr wohl. „Weil ihr beide euch dem Geschlechtsakt unterzogen habt, meint Ihr?“ „Genau, Ahulil. Der Orgasmus hat mir den Rest genommen. Außerdem … hatte ich dann die Befürchtung gehabt, dass dieser dich töten würde, Barbie.“, muss ich ihr gegenüber erwähnen, während ich meinen Kopf langsam zu ihr drehe. „Hä? Wieso denkst du das?“ „… Als ich ein Vanitas war, konnte ich es steuern; es kontrollieren. Die Vanitas haben somit ihre eigenen Reihen verstärkt. Ich war natürlich genauso. Durch die Vereinigung, mit den Humanoiden, sind die ‚Schrecken‘ entstanden: Große Insektenviecher auf zwei Beinen. Gepanzert und gut bewaffnet – also, für Insekten. Oder Insekten-Menschen? Irgendwie sowas waren die. Wir haben die Rasse auch ‚Alaris‘ genannt.“ „Das Volk der Alaris? Ich habe von ihnen gehört.“, erwähnt die neugierige, junge Frau beiläufig, die mich stark an ein hinreißendes Emo Girl erinnert. „Bevor die ausgewachsen sind, fressen die sich durch die Leiber ihrer Mütter und plumpsen als fette Maden aus diesen heraus.“ Angewidert blickt Ahulil zu mir, wobei Barboura eher fasziniert von alldem ist, was ich ihnen erzähle. „Ach, deswegen kam von dir im Nachhinein ein ‚Scheiße?!‘.“ „Würdet ihr mir beide das bitte erklären?!“ „Willst du das wirklich, Ahulil?“, frage ich sie hämisch, während ich meinen Kopf zu ihr drehe. Meine purpurroten Augen müssten sie geradewegs bedrohlich anleuchten. „Das … Also … Ja?“ „Es hat gekribbelt. Das war so ekelhaft schön!“, spricht Barbie glücklich aus, als sie meinen linken Arm zwischen ihre riesigen Brüste drückt. Hmh, schön weich … Aber ihr Körpergeruch ist wieder so … deliziös. WIESO ATME ICH SCHON WIEDER?! „Wie: gekribbelt?“ „Auch, als ich es schluckte …“ „DAS ist wohl etwas ZU viel Info, Barbie! Kurz gesagt: ich kann es nicht mehr kontrollieren, wie zuvor, und meine Spermien sind …“ „Parasiten.“, kommt aus Barbie’s Mund, wie aus der Pistole geschossen. „Para- WIE BITTE?! Das kann ich euch beiden nicht glauben.“ Langsam entferne ich mich von meiner Maiden, um mich zu unserem Neuzugang zu begeben. „… Willst du es stattdessen erleben? Wie sie in jede einzelne deiner Körperöffnungen krabbeln und sich durch deinen ganzen Körper durchfressen?“, frage ich Ahulil daraufhin in einem unheimlichen Ton. Ihr erschütterter Blick dabei ist wahrlich köstlich, auch wenn sich ihr rechtes Auge währenddessen nur geringfügig zeigt. Diese gelben Augen, die mich anfunkeln; so wunderschön, wie die Sterne am Nachthimmel … Nach einem kurzen Moment muss ich jedoch anfangen zu lachen. „Das war doch nur Spaß.“ Erleichtert atmet sie auf. „Es ist jedenfalls so, dass diejenigen, die von den apokalyptischen Reitern des Zerstörers begattet wurden, eine Gebärmutter haben MUSSTEN, damit die Schrecken auch entstehen konnten. So wie es aussieht, hat Barbie keine. Das heißt: wir hatten Glück, im … Glück?“, frage ich die Kriegerin, als ich meinen Kopf wiederholt kurzfristig zu ihr drehe. „Würde ich auch so sagen.“, behauptet die Auserwählte des Nurgle lächelnd. „Allerdings bin ich mir nicht sicher. Ich brauche früher oder später …“ Nach einer langen Pause, starre ich die rätselhafte Schönheit, die wieder mit ihrer Kapuze unterwegs ist und deren Schultern deutlich durch ihr schulterfreies, blaues Kleid zu erkennen sind, einen ernsthaften Blick zu. „… ein Versuchsobjekt.“ Nervös atmet die Ex-Streiterin des Tzeentch ein und aus, während ich meine goldenen Fingerspitzen zueinander führe. „Das wird ein Spaß~“, spreche ich heiter aus, als ich versuche mich allein fort zu bewegen, ohne die Hilfe von Barboura in Anspruch nehmen zu wollen. Allerdings schaffe ich es nicht all zu lange auf den Beinen zu bleiben. Was für ein Trauerspiel. Mann, wie das nervt! „General?!“, ruft Barbie besorgt aus, die mich kurz darauf erneut zu sich hoch zieht und meinen linken Arm um ihren Nacken legt. „Eh, danke, Barbie. Du bist süß.“, muss ich ihr sagen. Trotz meiner Worte, blickt sie bedächtig zu ihrer Linken. „… Wenn ich das wäre, hättest du mich schon längst geküsst.“ „Macht dich das etwa traurig?“ „Und wenn es so wäre? Ach, vergiss es! Wie könnte ich nach alldem traurig sein, General?“, lächelt sie mir zu. „Gut, das denke ich mir auch. Wir wollen das nicht verkomplizieren, okay?“ Zumindest habe ich das nicht vor. Barboura, was geht nur in dir vor? Außer diese Käfer, die ich in dich rein gepumpt habe, versteht sich … Ohje, sie atmet immer noch aufgegeilt ein und aus. Das erkennt man sehr gut an ihrem Brustkorb, der sich – durch ihre schwere Atmung – samt ihrer Melonen auf und ab bewegt. Wirkt äußerst hypnotisierend … Wie auch immer: Ich denke nicht, dass sie mit alldem fertig ist oder irgendwie, irgendwo damit abgeschlossen hat, sowie ich. Obwohl auch mein Herz in diesen sonderbaren Momenten für sie geschlagen hat, trotz dieser … merkwürdigen Zuneigung zu ihr, die ebenfalls mit Abneigung einhergeht. Liegt es etwa daran, dass ich ein Kerl bin? Ach, völliger Quatsch! Wenn ich eines gelernt habe, dann dass sich Männer und Frauen NICHTS nehmen! Bis auf gewisse, körperliche Stärken und Schwächen, versteht sich. Dennoch: Beide Geschlechter sind hinterlistige Scheiß-Viecher, wenn sie es wollen. Sie können alle herzlos und barbarisch sein. Ein Mensch bleibt ein Mensch! Selbst für diese beiden Süßen gilt es … und auch für mich. War ich besser? Nein, ganz bestimmt nicht. Aber ich weiß, dass es hätte VIEL schlimmer kommen können! Mit all der Macht die ich besaß … Kaum auszumalen, was passiert wäre, wenn ich ein machtgieriger Sadist gewesen wäre. Doch trotz all dieser notwendigen, als auch brutalen Entscheidungen meinerseits, war ich das nicht und wollte es auch nie sein! War nur sehr schwer, all den Leuten das zu zeigen, wenn sie doch etwas anderes sehen WOLLTEN. Was ich wollte – für alle und auch für mich selbst – war eindeutig und stand von Anfang an außer Frage, bis die Vorwürfe mich in die Knie und zum Aufgeben zwangen. Ihr wolltet es doch, oder? Das Böse … Ihr wolltet es haben?! „Hey, General?! Du schaust so finster drein.“ „… Wann tue ich das mal nicht?“ „Da wüsste ich schon eine bestimmte Situation, wo es nicht der Fall ist.“, lacht Barbie mir zu. „Oh, bei den Chaosgöttern: bitte verschont mich!“, haucht Ahulil genervt aus, als sie in den verkommenen Himmel blickt. Mit den beiden wird es nicht so schnell langweilig … und ich versinke nicht so schnell, als auch nicht so lange in meine zerrüttete Vergangenheit. Die Erinnerungen schwinden etwas; suchen mich jedoch immer noch heim. „Wir haben bestimmt jetzt alle genug Informationen gesammelt, zu alldem Zeug.“, weise ich darauf genügsam hin, um Ahulil etwas entlasten zu können, die uns die ganze Zeit ihre verstörten Blicke zuwirft. „Finde ich nicht! Außerdem vertreibt es die Langeweile. Es ist gut, Themen zu haben, die wir alle besprechen können.“, will die Chaos War Maiden of Nurgle uns allen weis machen, woraufhin der kleine Rogo aus seiner Höhle guckt. „Oh, guten Morgen Rogo!“, begrüßt Barbie ihn als erstes. Zufrieden gibt das Madi einen fiependen Laut von sich. „Morgen. Hach, ja: Schlaf war mal eine schicke Sache, aber auch lästig.“ „Nur gut, dass Ihr nicht mehr schlafen müsst.“ „Ganz ehrlich? Ich vermisse es. Ja, einfach da zu liegen, die Augen zu schließen und einzuschlafen … Alles um sich herum vergessen zu können. Die Gedanken schalten ab; der Körper begibt sich in den Ruhemodus …“ „Der ‚Ruhemodus‘?“, befragt mich Ahulil ungläubig und zugleich spöttisch. „Ja?! Du hast noch viel zu lernen, kleine Magierin. Oder was auch immer du bist/warst.“ „Hm, da ist schon was dran. Dennoch: Nennt mich nicht ‚Kleine’!“ „Wieso nicht? Du bist kleiner als …“ Nicht schon wieder! „Hey, ich bin nur ein Zentimeter kleiner als du!“, höre ich in weiter Ferne. Das Flügelschlagen des Engels, den ich enttäuschte … Coru?! Nein, es ist Mitsuya, die mir auf einmal in den Sinn kommt. Der Angeloid mit den asymmetrischen Merkmalen: der eine, linke Flügel; die blauen Haare, die auf ihrer rechten Seite einen schönen Zopf bildeten; die leichte Kleidung, die sie trug, wobei ihr weißes Top ärmellos auf der rechten Seite herunterhing. Nach Ilyana war sie es, die mich nicht aufgab. Mein Engel, du hattest immer an mich geglaubt und standest mir zur Seite, egal wie dunkel diese war. „Mein Meister …“, höre ich sie reden. Ihre liebliche Stimme, verschaffte mir den Frieden, den ich als Neojusatsu sehnsüchtig ersuchte. Ich kann mich daran erinnern, wie sie auf meinem Schoß saß und mich liebevoll umarmte. Stundenlang; Tagelang konnten wir so verharren, wenn wir es nur gewollt hätten. Nein: auf ewig! Meine geliebte Mitsuya … Wieso habe ich dich im Stich gelassen, genauso wie alle anderen auch?! „Jusa? … Ich liebe dich!“, vernehmen meine Ohren sanft. Diese fliedernen, zu zwei Zöpfen gebundenen Haare; die kleine, zerbrechliche Gestalt dieser bildhübschen Magierin … und trotzdem war sie ununterbrochen hungrig. Sie führte immer ein Buch mit sich herum. Meine süße Ilyana … „General? Was ist los?“ „Zerstörer, sagt doch was!“ Ich höre, wie sie mich rufen … Ich vernehme die Stimmen von Barboura und Ahulil. „Ich will nicht zurück! Ich will nicht zurück!“, spreche ich mehrfach aus, während ich meine rechte Hand ständig gegen die Stirn schlage. „… Es ist vorbei.“, hauche ich kurz darauf erleichtert aus. Immerhin … Bedächtig schiebe ich meine Maske unerkannt zur Seite, um mir die Tränen mit meinem rechten Ärmel wegwischen zu können. Ich brauche einen Moment, um zu meinen beiden Mädchen zurückzukehren. „Was war das?“ „Intrusionen … Nichts Neues für mich. Es wurden nur alte Erinnerungen getriggert.“, erkläre ich Ahulil, wobei auch Barboura und Rogo zuhören. „Sind diese Erinnerungen schlimm?“ „Nun, im Grunde sind ALLE Erinnerungen für mich schlimm. Immerhin musst du wissen, dass ich derjenige war, der …“ „Das stimmt nicht, General! Ich kenne die Geschichte bereits und ich weiß, dass es nicht so ist. Gib dir nicht die Schuld dafür!“ „Zumindest habe ich einen großen Anteil daran.“ Mit aufgeplusterten Wangen starrt mich Barbie böse an. „Heh, was denn?“ „General?! … Ich leck dich!“ „HÄ?“ Von was redet sie da jetzt? „Wenn du dich wieder von uns entfernst, leck ich dich!“, droht mir die Auserwählte des Nurgle, während sie mich mit ihrem rechten Auge fixiert, was mir die kotzgrüne Regenbogenhaut aufzeigt. Rogo zappelt dabei wie ein durchgedrehtes Würmchen herum. „Wie?! NEIN?!“ Dann stinke ich ja wie ein vergammeltes Ei?! Und wenn, dann leck wenigstens an der RICHTIGEN Stelle! Aber das sage ich ihr besser nicht, weil sie mir dann sofort zustimmen würde. „Dann lass das!“ „Drohst du mir etwa?!“ „Und was wäre, wenn? Wirst du mich dann bestrafen, hm?“, stöhnt sie mir zu, als sie dabei ihre schützende Leder-Corsage ein wenig für mich lüftet, damit ich ihre Titten – durch ihren Ausschnitt – deutlich erkennen kann. Was zum?! „Ist ja gut! Meine Güte …“ „Hihi, na also.“ Zufrieden zieht sich Rogo in sein Zuhause zurück. Was ist nur mit den beiden los?! „Wenn sie Euch leckt, werde ich mich leider von Euch entfernen müssen.“, wirft mir diese Magierin ohne Zweifel hinterher. Ein genervter Seufzer entfleucht aus meinem verhüllten Mund. „Ich habe es ja verstanden.“ „Ein guter General sollte weniger Trübsal blasen! Deshalb …“ Spontan umarmt mich die elegante Kleid-Trägerin, die von ihrem Ex-Gott Tzeentch gesucht und gejagt wird. „… sollten wir alles dafür tun, damit Ihr Euch nicht in diese Situation verirrt.“ „Ach, ja? Wirklich alles?“, muss ich sie daraufhin schmunzelnd befragen. Verführerisch beißt sie sich auf ihre sanfte Unterlippe. „… Vielleicht?“, haucht sie flüsternd aus, als sie ihren Kopf leicht zur rechten Seite neigt, damit ich ihr linkes Auge klar erkennen kann. Das andere verbirgt sich schüchtern hinter ihrer schwarzen Haarpracht. Das macht mich schon ganz schön an, wenn sie so ihren Körper an meinen schmiegt und mich dabei bezaubernd anblinzelt. Ihre Magie scheint bereits Wirkung zu zeigen. Part 17 Schwäche Nun, da Barboura und Ahulil mit mir herumgealbert haben, sind The Missing Ones bereits vor gelaufen. Aufgeregt hüpfen die Nurglinge auf dem Beast of Nurgle Schwabbel herum. Ihre lauten, kichernden, als auch kreischenden Geräusche, sind kaum zu überhören. „Sie haben etwas entdeckt?!“, vernimmt Barbie dadurch. Das merkwürdige Fünfer-Gespann hält sich oberhalb eines sandigen Hügels auf, der mit weiteren Knochen bespickt ist; die einst belebten Leiber, die der Zerstörung zum Opfer fielen. Zuversichtlich laufe ich vor und zertrete mit meinen praktischeren, schwarzen Stiefeln die brüchigen Knochen zu Staub. Ich spüre die besorgten Blicke meiner beiden Gefährtinnen, die mir hinterher schauen. Ja, ich bin geschwächt, ich weiß. Aber Laufen kann ich doch wenigstens noch, oder? Oben angekommen, tendiert mein geschwächter Körper dazu, nach hinten zu kippen, aber Schwabbel bemerkt es mit Blig, der überraschend gute Reflexe aufweist, obwohl er mich nicht sehen kann. Schwabbel greift sich meinen linken Arm, wobei der Plaguebearer Blig mich von meinem Rücken aus nach vorne drückt. Auch die Nurglinge – Ichi, Ni und San – packen mit an, als diese es bemerken. Energisch ziehen mich diese sowohl am linken Arm, als auch am Mantel in ihre Richtung, damit ich nicht den Hügel hinunter purzle. „Wie hilfsbereit ihr doch seid.“, stelle ich wörtlich dankbar fest – auch wenn Ni plötzlich meinen Handschuh in seinen kleinen Händen hält, den ich ihm wortlos entreißen muss. Irgendwie hört sich fast alles ironisch oder sarkastisch an, was ich sage – egal ob es gut gemeint ist, oder nicht … Mit ihrer Unterstützung ist es mir möglich, einen Blick auf das weite Land zu erhaschen, was sich uns allen offenbart: das Land des Khorne. Tiefroter Himmel; die Farben der Blitze wirken im Gebiet des Khorne ebenfalls intensiver. Trotzdem ist es – im Gegensatz zu Nurgle’s Gebiet – kein großer Unterschied, wenn man den neutralen Himmel mit diesen vergleicht, der durch mein Einwirken eher zur Hölle umgeformt wurde. Mittlerweile habe ich für diesen einen Namen gefunden: „Chaos-Aither“. Es ist so, wie damals, als das Fire Emb- „HEY!“, rufe ich abrupt aus. „Ich habe dich gewarnt!“ „Du hast mich angeleckt?!“ Frech streckt Barbie mir die Zunge raus. „Du hast abwesend gewirkt, also musste ich es tun.“ „Gib mir mal etwas Zeit dafür, bevor du mich überfällst, ja?!“ „Du hattest doch genug Zeit?! Ich muss ja auch deinen Kopfschutz hochreißen. Du bist viel zu gut geschützt.“ Jetzt, wo sie das so sagt: Die Sturmhaube, die ich trage, habe ich bereits vergessen. Dass mir das nicht aufgefallen ist, als sie den Stoff berührte? Grummelnd blicke ich erneut hinunter. „Sind das Siedlungen? Diese sind überall … Da hinten auch.“ Neugierig schaut Rogo heraus, um kurz darauf für Barboura als Periskop dienen zu können. „Ja, die sind voller Chaostruppen und Gefangene … Sie lassen sie ausbluten. Oh?! Ich sehe sogar einige Einheiten von unseren Truppen. Sie müssen sie abgefangen haben, als sie sich auf dem Weg zu Papa Nurgle machten.“ „Wirklich? Vielleicht können wir sie ja retten?!“ „Es sind nur wenige. Sie sehen sehr angeschlagen aus. Ich denke nicht, dass wir es rechtzeitig zu ihnen schaffen werden. Es ist noch ein weiter Weg und du-“ „Wir müssen es versuchen! Ich kann sie heilen.“, schlage ich entschlossen vor. „Du bist der General; du bestimmst, was wir tun sollen. Ich will dich nicht davon abhalten, aber ich will zuerst, dass du dich selber heilst! Wie möchtest du ihnen helfen, wenn du dir selbst nicht helfen kannst?“ „Ich weiß. Natürlich werde ich es tun. Ist vermerkt.“, versuche ich Barbie zu beruhigen, während ich etwas angeekelt die hintere, rechte Stelle an meinem Hals reibe, die sie mit ihrer Zunge flüchtig berührte. Dass ich nicht schnell genug reagieren konnte, als sie meine Sturmhaube flüchtig nach oben zog, beschäftigt mich. Wo sind nur meine Shinobi-Skills geblieben? Erfreut kichert die kleine, freche Maiden, als sie meine nachhallende Reaktion bemerkt. Na, gut: klein ist sie sicherlich nicht, aber ich nenne sie trotzdem so. Einfach aus Protest, hmpf! „In der Mitte unseres Weges ist eine große Siedlung, die wir scheinbar nicht umgehen können. Da müssen wir auf jeden Fall durch.“, stelle ich analytisch fest, als ich noch einmal einen Blick nach unten werfe. In nicht all zu weiter Entfernung, ertönt plötzlich ein Ruf. Nein, kein Ruf: ein Kriegsschrei?! Kapitel 18: Überraschender Überfall ----------------------------------- Imminence – Temptation https://www.youtube.com/watch?v=xclIpTbQzyk&ab_channel=loookyc Zögernd sehe ich nach hinten, zu Ahulil, die sich im Eiltempo auf uns zubewegt. Nicht weit von ihr entfernt, rasen die „Seeker of Slaanesh“ auf sie zu, die wir schon vor nicht all zu langer Zeit kennenlernen durften. Diese reitenden Mistviecher! Ich will reagieren, doch kann ich es nicht. „Verdammt!“, rufe ich aus. „Barbie, hilf ihr!“ „Wird gemacht.“ Enthusiastisch springt Barbie zu den schnellen „Steeds of Slaanesh“; den Reittieren dieser nervigen „Daemonettes“, die auf ihnen sitzen. Sie kommen kaum dazu, zu reagieren. Wer hätte auch eine so mächtige Kämpferin des Nurgle erwartet, die bereits die Hälfte des feindlichen Regiments mit nur einem Sensen-Schwung – kurz nach ihrer imposanten Landung – in zwei Hälften schneidet? Auch Rogo trägt seinen Teil dazu bei, als unser niedlicher Maden-Dämon sich verlängert und diejenigen anspeit, die sich Barboura nähern wollen. Gequält schreien die zwei betroffenen Reiterinnen auf, als die ätzende, farblose Säure auf ihre Körper niederprasselt. Seit wann kann Rogo das? Etwa schon seit unserem Kampf damals? Nur gut, dass Rogo das nicht bei mir angewendet hat, als ich Barboura drohte … Nur noch wenige Seeker verbleiben. In Kürze treffen mehr Einheiten des Slaanesh ein. Noch mehr Dämonetten? „Ich dachte, wir haben eine Abmachung?!“, rufe ich diesen miesen, verräterischen, androgynen Wesen zu. Wie verrückt lachen diese laut, als sie sich rasend auf die Chaos War Maiden of Nurgle zubewegen. Ihr Durst nach Blut scheint größer zu sein, als es sonst der Fall ist. Was hat das nur zu bedeuten, Slaanesh? Plötzlich werden die ankommenden Dämoninnen von blauem Feuer erfasst, was aus dem Boden empor steigt. „Was ist jetzt schon wieder los?!“ Geschwind drehe ich meinem Kopf hin und her, um unser Umfeld hastig zu untersuchen. Da steht sie; direkt links von mir: Ahulil hält eine Waffe in der rechten Hand, die wie ein Dolch aussieht … Ist das ein Kris? Er scheint magisch zu sein, mit all seinen mysteriösen, schönen Farben und seiner ungewöhnlichen Form, die kaum in Worte zu fassen ist. Sie hat die mehrfach geschwungene Klinge – die meinem verlorenen Kurzschwert Flammenschlag ähnelt – zu ihrer linken Hand gedreht, wodurch es so aussieht, als hätte sie tatsächlich einen Zauber mit einer rätselhaften Beschwörungsformel gewirkt. „Blue Fire of Tzeentch.“, spricht sie aus. „Gut gemacht, Ahulil.“ „Ich habe noch mehr zu bieten.“ „Das glaube ich dir sofort.“, entgegne ich ihr. Stirnrunzelnd sieht sie mich an. „Was? … Ach, so?! Das war jetzt aber ohne Hintergedanken.“, spreche ich verunsichert aus, als ich mir dabei den Hinterkopf kratze. Ungläubig seufzt die Magierin aus. Wieso glaubt sie mir das nicht? Hallo?! Ja, ist okay: ignoriere mich lieber und konzentriere dich auf den Kampf. Sie scheint bereits den nächsten Zauber zu wirken. Blöd nur, dass andere Dämonetten auf sie aufmerksam geworden sind. Woher kommen die nur alle? „The Missing Ones?! Beschützt unsere Magierin!“, erteile ich ihnen den Befehl. Immerhin stehen sie die ganze Zeit untätig an meiner Seite, bis jetzt. Nun gut: es gab auch bisher nicht viel für sie zu tun. „Ihr dürft den geschwächten Zerstörer nicht aus den Augen lassen!“, weist Ahulil sie an, als sie einen pinken, kleinen Feuerball auf eine der Einheiten der Seeker schießt, die sich zu Barboura begeben will. Schreiend fällt die Reiterin von ihrem Vieh, wobei sie mit ihren Gliedmaßen in der Luft hilflos herum strampelt. „Das Pink Fire war schwach. Das ist Eure Chance, Zerstörer! Gebt ihm Deckung!“, fordert sie The Missing Ones auf. Verwirrt schauen Blig, Schwabbel und die Nurglinge zu mir. „… Bist du jetzt die Generalin?“, frage ich sie verwundert. „Wer weiß? Kommt schon, ihr braucht Energie! So steht Ihr doch nur im Weg.“ „Wie nett von dir.“ „Für ironische Sprüche ist jetzt keine Zeit!“ Bitte?! Für sowas ist IMMER Zeit! „Vielleicht meine ich es ja wirklich so?“ „Ich bitte Euch: nehmt Euch einfach, was Ihr braucht. Wir beschützen derweil … Euer Hinterteil.“ Sie ist taffer, als ich vermutet hätte … Und viel dominanter, als ich erwartet hätte. Na gut, wenn sie meint. Ohne großartig zu zögern, laufe ich vor. Jedoch habe ich eines nicht sonderlich bedacht: mein geschwächter Zustand, den ich körperlich kaum bemerken kann. Wie denn auch, wenn ich kaum noch etwas fühle?! Ungeschickt stolpere ich nach vorn und purzle unfreiwillig komisch den Knochensand-Hügel hinunter. Das ist wirklich alles andere als anmutig wirkend. „… Au …“ Au? Für einen Moment lang ist es ruhig. Zu ruhig … Allmählich erhebe ich mich. Sie haben echt aufgehört zu kämpfen?! Wegen mir? Unbesorgt klopfe ich mir den Sand vom Mantel, während ich mich zögernd umschaue. Ich spüre regelrecht ihre starren Blicke auf mir. „… Alles gut, nichts passiert.“, spreche ich daraufhin aus, wobei ich meine Arme nach oben hebe. Ein lautes, einmaliges Klatschen ist zu vernehmen. Hörte sich an, wie die Stirn einer jungen, hübschen Magierin, die fremdschämend von ihrer eigenen Hand getroffen wurde … „TÖTET IHN!“, höre ich kurz darauf jemanden brüllen. „Ach, Scheiße.“ Und dann vernehme ich das Rumpeln und Poltern eines Streitwagens. Die „Seeker Chariot of Slaanesh“ hat sich in Bewegung gesetzt und steuert direkt in meine Richtung. Woher auch immer dieses monströse Teil kommen mag. Diese mit unzähligen Klingen besetzten Räder, die von den Giftzungen peitschenden Reittieren gezogen werden – und mich immer noch an Seepferdchen erinnern –, geben ein unschönes Gesamtbild für all diejenigen ab, die um ihr Leben rennen dürfen. Also: so wie ich jetzt. „Na, davon lässt man sich doch gerne überfahren.“, muss ich unerfreut auswerfen. Dann kommt noch hinzu, dass dieser Streitwagen von wenigen Dämonetten besetzt ist, die ein diabolisches Gelächter ausstoßen. Die Bitch oberhalb des Zweisitzers, hält in jeder ihrer Hände eine gewaltige Peitsche, die an den dreiteiligen Enden jeweils mit einer Sichel artigen Klinge ausgestattet ist. Die freut sich schon sehr darauf, die Teile in mein komisches Fleisch zu haken und es dann von meinen nicht vorhandenen Knochen zu reißen. Einfach irre, diese Geräte von Slaanesh. „Na, warte! Wenn wir uns begegnen, versohle ich dir den Arsch!“, rufe ich laut aus, während ich um mein untotes Leben renne. Und damit meine ich dich, du wandelnder, sadistischer Lusttropfen! Obwohl es ihn oder ihr ganz bestimmt gefallen würde; darauf würde ich sicher setzen. Ungeschickt, wie ich momentan bin, falle ich jedoch zu Boden. Genau in diesem Moment fährt dieses blöde Drecksteil über mich drüber. „NEIN!“, höre ich dabei doppelt, was sowohl von Barbie, als auch von Ahulil zu kommen scheint. Das war’s … Für einen Moment schließe ich reflexartig die Augen. Doch bemerke ich dann, dass nichts passiert ist. Schnell erhebe ich mich wieder. Ha, die sind einfach weiter gefahren und erwischt haben die mich auch nicht. Die Reiterin, die Ahulil mit dem Zauber traf, liegt nun in meiner unmittelbaren Nähe. Schnell stürze ich mich auf sie. Zwar mag diese Dämonin noch zu atmen, doch das ist genau das, was ich brauche: so viel Saft, wie möglich. „Darf ich?“ So packe ich mir ihr blödes Gesicht, um es atomar zerreißen zu können. Hmh, alles, was sie einst war, wird mir gehören! Haha, HAHAHA! Äh …, bin nicht böse, oder so; miep~ „Jo, kann losgehen!“ In dem Moment kommt jedoch bereits der Streitwagen zurück. Die Sichelklingen, dieser widerlichen Peitsche, treffen meine Gestalt. Sowohl mein Kopf, als auch meine rechter Schulter und mein Arm sind betroffen. Fuck! „General?!“, höre ich Barbie besorgt rufen, die mir zur Hilfe eilen will, jedoch dann von jemanden abgefangen wird. Das muss die Anführerin dieser kleinen Dämonen-Armee sein?! Ein Herold! Oder Herald? Beides! Mit ihren einschüchternden, schwarzen Krabben-Pranken, stellt sie sich Barboura entgegnen. Sie sieht etwas auffälliger aus, als die anderen Dämonetten, durch ihre schwarze Rüstung, die mit einigen Edelsteinen besetzt ist. Ihre schwarzen Haare stehen senkrecht nach oben. Soll ich ihr sagen, dass das eine dumme Idee ist, sich mit einer Chaos War Maiden anzulegen? Ach, ich lasse sie selber darauf kommen~ Auch, wenn es im Grunde hierbei um mich geht. Mit Eifer zieht die Peitschen-Tussi an ihrer Idioten sicheren Leine, die sie mir angelegt hat. Mit einem Ruck werde ich von der Chariot durch den Dreck gezogen. Mein Arsch spürt den Sand und die Knochen, während dieser durch die Wüste umher geschliffen wird. Indessen sammelt sich in meiner Hose, sowie meinem Schuhwerk, Sand an. Dass das ausgerechnet – in dieser Situation auf Leben und Tod – meine größte Sorge ist, will ich nicht auslassen. Wisst ihr, wie nervig Sand sein kann?! Trotz dieser Sache, habe ich genug Energie getankt. Meine Beine bohren sich selbstständig in den Boden der knochigen Staubwüste, während ich an der Peitsche derjenigen ziehe, die mich soeben entführt. Im hohen Bogen fliegt die Schlampe nach oben. Noch einmal setze ich mit meiner neu gewonnen Kraft nach. Meine Beine, die sich irgendwie in gigantische Centipedes umgeformt und in den Sand gebuddelt haben, verschaffen mir, mit meinen Blutzikaden – die die Enden der Peitsche mit ihren zahlreichen Körpern umschließen – einen gewaltigen Extra-Schub. Meine Käfer erschienen sofort, als ich ihre Unterstützung benötigte. Mit Schmackes fliegt das Miststück über meine Gestalt und kracht kurz darauf mit einem gewaltigen Knall zu Boden. Wie ein prall gefüllter Blutsack, zersplasht die Dämonette zu blutigen Slaanesh-Dämonen-Mus. „Nur 2 Euro das Glas! Wer will, wer hat noch nicht? Dämonetten-Mus?! Wollen Sie Dämonetten-Mus, gnädige Frau?“, frage ich diejenige, die mit Zügeln in ihrer einen funktionstüchtigen Hand zu mir fährt. Diese Irre! Sowie damals, als dieses Schwein auf mich zustürmte, stehe ich da und will mir die beiden Steeds krallen, die ihre giftigen Zungen nach mir peitschen. Meine linke Schulter und die rechte Seite meines Kopfes wird zwar getroffen, wodurch die Fliegen mich sofort wieder zusammenflicken wollen, aber dennoch stehe ich da und greife mir ihre dürren, Schlangen ähnlichen Oberkörper. Die goldenen Krallen meiner Handschuhe bohren sich tief in ihre blassen Häute, während sie gequälte Laute von sich geben. Ich spüre ihre Kraft in meinem Körper. „Ich habe kein Mitleid mit Dämonen, die es auf mich abgesehen haben – egal, was sie sind!“ Gierig nach ihrer Lebensessenz zerstöre ich ihre verletzten, zappelnden Gestalten. Die Dämonin, die auf dem Streitwagen steht, sieht mich wortkarg mit ihren schwarzen Augen an. „Diese aggressiven Sonntagsfahrer …“, entfleucht aus meinem Mund, während ich behäbig den Kopf schüttle. Panisch springt sie von dem Gestell herunter. Genervt lege ich einen schnellen Gang ein. „Warum rennst du denn weg? Warum rennst du, hä?“ Ohne sonderlich darüber nachzudenken, lasse ich einen meiner blitzschnellen Centipedes auf sie los, der hinter ihr her krabbelt. Ohne großartige Lust der Flüchtenden hinterher rennen zu wollen, bleibe ich stehen und verschränke beobachtend meine Arme. Nur ein flüchtiger Augenblick vergeht, bis ich ihren Schrei und das darauffolgende Plumps-Geräusch vernehme. Sie ist mit ihrem Gesicht im Sand gelandet, während der Centipede mit seinen Gifthaken an ihrem rechten Bein festhängt. „Das hast du fein gemacht!“ Erfreut tanzt mein Mehrfuß-Würmchen umher. Ist das etwa … ein Siegestanz? Der flext hier rum?! „Äh, ja. Du kannst dich wahrlich freuen.“ Zufrieden krabbelt der Centipede an mir hoch und verschwindet in meinem rechten Ärmel. Scheint ja doch egal zu sein, wo die hingehen; mein ganzer Körper ist ihr Revier. Gemächlich laufe ich zu der am Boden liegenden Daemonette. Das Einzige was sie jedoch tut ist es: verrückt zu lachen. Hm, hört sich eher verzweifelt an. „Na? Kannst dich wohl nicht bewegen, was? Meine süßen Blutzikadis, bitte bringt doch meinen Gast zu den Anderen.“, weise ich die Blutzikaden an. Mehrere meiner kleinen Kameraden tauchen auf, um den gelähmten, androgynen Dämonen-Körper zu verschleppen. Mit einem gewissen Erfolgsgefühl drehe ich mich um. Kämpft Barbie etwa immer noch gegen diesen „Herald of Slaanesh“? Gemütlich begebe ich mich zu meinen wenigen Streitkräften, die jedoch enorme Stärke aufweisen. The Missing Ones kamen ebenfalls zum Zug, da ich verschleppt wurde und sie wohl dabei waren, mich retten zu wollen. Leider wurden sie von weiteren Dämonen des Slaanesh abgefangen, aber konnten sie dieses Regiment zerschlagen. Unser Beast of Nurgle schmettert immer noch mehrfach eine Dämonin in den Knochensand, der mehrere, spitze Knochen herausragen lässt. Aua, sie wird ständig von Schwabbel mit dem Rücken in diese Knochenspitzen gerammt, dem es großes Vergnügen bereitet. Er benutzt sie wie einen lebenden Spielball?! Ganz schön brutal … Ahulil beobachtet derweil das Geschehen, was sich bei Barbie und diesem Herold abspielt. „Na, wie sieht’s aus?“, frage ich sie, als ich mich neben die Süße stelle. „Ihr seid zurück? Gut.“ „Was denn? Hast du dir Sorgen um mich gemacht?“ „Ehrlich gesagt, habe ich erwartet, dass Ihr es schaffen würdet. Immerhin seid Ihr ja der Zerstörer.“ Man hätte ja hoffen können … „Bin ich nicht.“ „Was? Aber das kann nicht sein! Ich bemerke doch, dass die magischen Winde in Euch wehen!“, spricht sie fast schon wie besessen aus. Misstrauisch schaue ich wortlos zu ihr. „Entschuldigt meine Ausdrucksweise … Dieser überraschende Angriff zerrt an meinen Nerven. Barboura spielt mit dem Herald of Slaanesh.“ „Ja, das sehe ich.“ Unentwegt schaukelt Barboura um diese Dämonin herum, die schier überfordert mit ihrer Situation zu sein scheint. Immer wieder greift sie mit ihren gepanzerten Scheren-Händen die Chaos War Maiden an, die ihre Angriffe mit der Sense pariert und dabei kichern muss. Ich sehe die Mordlust in den Augen dieses Dämons – der sich elegant, als auch schnell bewegt –, aber auch die Freude in Barbie’s einem Auge. Rogo hat sich zurückgezogen und überlässt seiner Freundin den Kampf. Diese Anführerin der Streitmacht hat keine Chance gegen die Chaos War Maiden of Nurgle, die nur mit ihr spielt. „Was ist nur mit Barbie los?“, frage ich Ahulil verwirrt. Was soll das? Sie führt sich auf wie eine Anhängerin von Slaanesh?! Mehrfach schlägt sie mit dem Ende der Sense auf den Herold ein, um diesen zu Fall zu bringen. Und dann passiert etwas, womit niemand von uns gerechnet hätte: sie hebt ihre Kleid hoch und setzt sich auf das Gesicht des Dämons?! „Was zum?! Barbie?“ „Ah, mir geht’s gut. Oh, jah. Bald; schon SEHR bald wird es mir VIEL besser gehen!“ Ich frage besser nicht … „Wa-Wa-WAS SOLL DENN DAS?!“, schreit Ahulil ihr fassungslos zu, doch Barboura hat nur ein aufgegeiltes Grinsen für sie übrig. Abrupt nimmt die schöne Magierin mich vor. Mit einem aggressivem Ton tippt sie mit ihren schlanken Fingern auf mich ein. „Das ist deine Schuld!“ „WAS?“ „Tu nicht so! Ich meine: Eure Schuld … Ich kann das nicht glauben: Ihr habt sie mit Euren Parasiten infiziert!“ „Das ist es! Vielen Dank, dass du mich daran erinnerst, Ahulil.“, spreche ich dankend aus. „Was zum Tzeentch habt Ihr jetzt schon wieder vor?!“ Mann, kann die sich aufregen. „Ich würde ja sagen: ‚Das wirst du schon sehen!‘ Aber eigentlich will ich nicht, dass du es siehst. Weißt du noch: Spermien? Parasiten?“ „… Nein?!“ „Doch!“ „DAS tut Ihr nicht!“ Behäbig nicke ich ihr mit meinen weit aufgerissenen Psycho-Augen zu. „Was ist nur mit euch allen los?“ „… Willkommen in meinem Team, würde ich sagen.“, begrüße ich sie nachträglich schmunzelnd, als ich mir meine gelähmte Gefangene anschaue. „Du liegst ja immer noch rum? Wunderbar!“, stelle ich begeistert fest. The Missing Ones sehen fragend zu mir. „Haltet die Umgebung für uns im Auge, ja? Verteilt euch besser … Und schaut bitte weder zur Barboura, noch zu mir. Das wäre sehr nett.“ Verwirrt blicken sie sich alle gegenseitig an … außer Blig, versteht sich. „Ihr habt nicht wirklich vor, dieses groteske Abbild der Lust zu besteigen, oder etwa doch?!“ Wie soll ich ihr das am besten erklären? „Es wäre sehr schade drum, wenn ich dich, Schönheit, mit meinem Sperma eines Tages umbringen würde.“ - Coba, 2022 Was war das? Egal~ „Wenn es das ist, was ich die ganze Zeit über vermute, dann kann das alles ausmachen, verstehst du? Einfach ALLES! Die Schrecken der Alaris sind unglaubliche Krieger. Ihr Name ist Programm. Die Alaris-Einheiten bei uns zu haben, ist möglicherweise DER Schlüssel zur Rettung von Nurgle und für die Herrschaft über die gesamte Welt! … Kleiner Scherz. Obwohl …“ Hier existiert ja sowieso so gut wie nichts. „Und deswegen müsst Ihr es tun?“ „JA?!“, antworte ich ihr überzeugt, wobei ich Ahulil anstarre. „… Diese Dämonette kann sich nicht bewegen.“ „Hast du wirklich Mitleid mit ihr?“ In weiterer Entfernung vernehmen wir das lustvolle Gestöhne sowohl von Barbie, als auch das unangenehmere Gestöhne derjenigen, die demnächst kotzend ihr Leben aushauchen wird … Ich will ja nicht sagen, dass Barboura diesen Herald regelrecht vergewaltigt, aber ja: sie tut es. „Wahrscheinlich wird sie eh nicht die Letzte sein.“, lache ich der Tzeentch-Flüchtigen zu, die irgendwie immer noch an ihn glaubt. Nun ja: seine Wege sind auch unergründlich, oder? Wer weiß schon, was Tzeentch von sich aus will? „Ich will dir nur noch einmal in Erinnerung rufen, dass diese Dämonen des Slaanesh alles und jeden auf die sadistischste Art und Weise töten werden; wenn sie es denn nicht schon bereits getan haben. Sie foltern ihre Opfer so lange es geht, um einen Nutzen daraus ziehen zu können. Diese Fotzen haben nicht einen Hauch an Mitleid verdient, Ahulil. Und von mir bekommen sie erst reicht keines! Erwarte nicht, dass ich zärtlich zu ihnen sein werde!“, spreche ich im aggressiveren Ton ihr gegenüber aus. Sie sind meine Versuchsobjekte. Ich MUSS wissen, wozu ich imstande bin! Diese Dämonen können mir die benötigten Informationen liefern und außerdem … muss ich kein Mitleid mit ihnen haben, da ich keines für sie verspüre. „Alles, was ich ihnen antun werde, haben sie sich regelrecht verdient! Ich weiß, wer sie sind und was sie tun …“ Sprachlos entfernt sich Ahulil von mir. Auch um Barboura macht sie einen großen Bogen, da sie sie nicht stören will; aber auch, da es sie offenbar verstört. Insofern ich erkennen kann, ist es bereits soweit, dass der Kommandant sein Leben ausgehaucht hat, um die Chaos War Maiden befriedigen zu können. Die Scheren artigen Unterarme, die sich unter Barbie’s olivgrünem Kleid ausstrecken, liegen regungslos da. Regelrecht zufrieden, leckt und kaut die Maiden am gräulichen Bein des Dämons herum, dessen teuflische, schwarze Hufe nun deutlich zu erkennen ist und der ihr demnächst als Nahrung dienen wird. The Missing Ones toben sich bereits an den Kadavern der zahlreichen Einheiten aus, die Slaanesh uns hinterlassen hat. „Und nun zu dir …“ Part 18 Überraschender Überfall Kapitel 19: Experimentierfreude ------------------------------- Part 19 Experimentierfreude Barboura legt einen Körper nach dem anderen nacheinander auf die ansteigende Höhe des breiten Hügels. Es sind verletzte Dämonetten; unfähig zu kämpfen, sich zu bewegen und zu handeln. Ihre Köpfe liegen dabei in der Richtung des Abhanges, um es der Flüssigkeit leichter zu machen, die ich ihnen allen verabreichen will. Sie sind das, was ich momentan begehre … Eine schwarze, zähe Masse tröpfelt in dem Mund derjenigen, die ich persönlich einfing. Mein Centipede half mir dabei, ihren Körper lahm zu legen. So ein praktisches Wesen; unheimlich, flink und giftig. Mehr weiß ich jedoch nicht über diese Hundertfüßer, die in meinem unmenschlichen, als auch zugleich untoten Körper verweilen. „Schluck es!“, fordere ich die auf dem Knochensand liegende Dämonin auf, die mein schwarzes mit Parasiten angereichertes Sperma vor sich hin gurgelt. Nach einer gewissen Verzögerung, spuckt sie es aus und hustet daraufhin. Die Lähmung scheint nachzulassen … Meine Augen, die eine leuchtende, purpurrote Regenbogenhaut aufweisen, starren diejenige an, die sich unter mir aufhält. Mit voller Wucht, trete ich dem Miststück – mit meinem schwarzen, rechten Stiefel – skrupellos den Kiefer ein, damit sie diesen nicht mehr benutzen kann. Ihre Schmerzenslaute ertönen dabei, doch ich lasse mich deswegen nicht aufhalten. Sie ist meine Gefangene; mein Versuchsobjekt! Es ist … wie damals. Ich habe mich keineswegs verändert, nein. Das muss ich zu dieser Zeit feststellen. Trotz allem, was geschehen ist, bin ich immer noch das, was ich einst war: Jemand, der Böses mit Bösem bekämpft. Ich dachte einst, dass ich besser als das Chaos wäre, doch vielleicht bin ich ja genauso? Aber dann erkenne ich wieder all das, was sie den Lebenden angetan hatten und was ich niemals in dieser Form vorziehen würde! Nicht einmal am Chaos selbst … Dennoch benötige ich das Wissen, was ich mir demnächst aneignen will. In welcher Form auch immer! Diese Daemonettes haben KEIN Mitleid verdient! Und das … war auch der Grund, warum Obito mich auserwählt hatte; warum ich der Anführer einer neuen Akatsuki-Organisation wurde: ich habe ALLES dafür getan, um die Shinobilande zu schützen. Jedes Opfer war mir recht, insofern dieses in einem gewissen Rahmen lag … Obito war einer der wenigen Personen, die es erkannten. Mit mir – so dachte er – würden die Shinobi eine neue Ära erleben: Eine Ära der Zusammenarbeit und eine, die das Ende ALLER Kriege einläuten würde. Dokugakure war stark und mächtig. Die „Jinchuuriki“ wurden zweitrangig, da urplötzlich die Able auftauchten. Was bedeutete schon die Macht eines Bijuu-Trägers im Gegensatz zur Macht eines elementaren Halbgottes, der von den Göttern auserwählt wurde? Nichts! Und ich … war einer von ihnen. Einer von zwölf. Deshalb hat er es zugelassen. „Du wirst es nicht noch einmal ausspucken! Dafür habe ich jetzt gesorgt.“ Ich werde mir ihren Kopf nehmen und diesen als Wichs-Gerät benutzen, damit es auch ja sicher in ihren verfickten Körper gelangt. Trotz meines Willens es auszuführen, wird mein Glied schlapp. „Scheiße!“, brülle ich aus, woraufhin ich mehrfach auf den entblößten Körper dieser grotesk aussehenden Dämonette drauf trete. „Du hässliches Scheißvieh wagst es, mein Geschenk auszuspucken?! Denkst du etwa, es macht mir Spaß, mich an dir zu vergehen? Deine Schwestern werden genau das Gleiche erfahren, HÖRST DU?!“ Mehrfach trete ich daraufhin auf ihren Schädel ein, der nach jedem einzelnen Tritt verformter und blutiger wird. „Und … alles … nur … wegen … DIR!“, lasse ich es gewalttätig an ihr aus. Perplex sieht Barboura zu mir. „General, ist … ist alles in Ordnung?“ „… Wieso sollte nicht alles in Ordnung sein? Solange wir genügend Probanden haben, ist es das, Barbie.“, lache ich ihr flüchtig wahnsinnig zu. Natürlich ist dieser Wahnsinn nur gestellt. „Genügend … Probanden?“ „Ach, Barbie … Denkst du wirklich, dass es das erste Mal ist, dass ich sowas derart tue? Wie viele habe ich getötet, um meine Gift-Kräfte besser verstehen zu können? Das hier ist nicht anders … Ich fange wieder bei null an. Dieser Proband war ein Fehlschlag … Sie ist tot. Sei so lieb und beseitige sie für mich, ja?“, bitte ich vernünftig Barboura darum, die besorgt zu mir sieht. Kurz darauf schaut sie auf meinen entblößten Unterleib. „Wenn du Hilfe brauchst, musst du es nur sagen. Ich werde mein Bestes geben.“, spricht sie mir gegenüber energisch aus. Langsam gehe ich mit hochgezogener Hose zu ihr und schiebe meine Maske zur rechten Seite, um ihr einen Kuss auf ihre linke Wange vermachen zu können. Überrascht sieht sie mich mit ihrem unversehrten, rechten Auge an. „Das ist lieb von dir.“ Immer wenn sie irgendetwas Ekelhaftes tut, macht sie so etwas … und das macht sie wieder so hinreißend und sexy. Ich würde viel lieber mit ihr ficken wollen, als mit diesen widerlichen Dämonetten, doch: „Ich habe keine Wahl.“, flüstere ich ihr seufzend zu. „Ich weiß … Ich will dir dennoch helfen.“, haucht sie begierig aus, woraufhin sie sich vor mich kniet. Sie … Sie tut es?! „… Eh, danke, das … das reicht.“, stöhne ich ihr, nach gewisser Zeit, leicht zu. Zufrieden erhebt sich die Chaos War Maiden of Nurgle, während sie sich die Lippen leckt. „Gern geschehen.“, schmunzelt sie. Ich darf jetzt keine Zeit verlieren, sonst wird er wieder schlaff! Schnell suche ich mir die nächste Dämonette, die mit ihren Kopf Richtung Abhang liegt. „Ich habe etwas für dich.“, spreche ich zu dieser geschwächten Dämonin. „Willst du ES haben?“ Wie ein besessenes Wesen, lechzt sie mit ihrem sabberndem Maul nach dem, was ich ihr vors Gesicht halte. Ihre Zunge erreicht fast die Spitze meines fleischlichen Speers. Durch Barbie’s Aktion dauert es nur noch einen Moment, bis die Flüssigkeit in die Fresse derjenigen spritzt, die danach giert … Das war einfacher, als ich erwartet hatte. Vielleicht habe ich mit denjenigen mehr Erfolg, die mir NICHT gegenüberstehen mussten. Für sie bin ich doch nur ein Mensch; ein gefundenes Fressen, was sich ihnen hingeben soll. Tja: weit gefehlt! Kurz darauf suche ich mir die Nächste aus. Ich bin erstaunt, dass ich immer noch eine gewisse Lust verspüre, auch wenn diese nicht diesen Dingern gebührt, die mir ihre androgynen, dämonischen Körper vorzeigen. Ihre Gesichter sehen beunruhigend aus … und doch faszinieren sie einen. Diese da – mit ihren rosa, langen Haaren – nehme ich mir als nächstes vor! Mit meinen Blutzikaden hebe ich ihren liegenden Unterkörper an und spreize wissbegierig ihre Beine. „Äh …“ „Barbie, du musst das nicht sehen. Auch wenn es mir bisher nichts ausgemacht hat, dass du mir dabei zusiehst.“ Warum auch immer … Vielleicht, weil ich ihr in gewisser Weise vertraue und wir uns bereits intim kennenlernen durften? „Es ist okay, denke ich. Es … nun ja: Es macht mich nur so geil.“ Bedenklich drehe ich meinen Kopf zu ihr, in die linke Richtung. Aufgegeilt hat sie ihre Hände bereits in den Schritt gelegt, wobei sie ihre Oberschenkel zappelnd hin und her bewegt. Sie scheint sich dabei etwas zu schämen. „Wirklich? Du weißt aber schon, was ich mit ihnen mache, oder?“ „Ja, ich weiß. Aber es stört mich nicht, ganz im Gegenteil!“, antwortet sie mir mit einem Gesicht, was mit gewisser Vorfreude erfüllt ist. Was geht in ihrem Kopf nur vor sich? „Was willst du?“ Langsam zieht sie sich nach und nach aus. Zuerst ihre braune Leder-Corsage, dann ihr olivgrünes Bauernkleid, was sie sowohl an den Ärmeln, als auch an den Seiten leicht aufbindet, um es über ihren Kopf auszuziehen und es daraufhin in den staubigen Sand werfen zu können. Diese Schnüre – die in ihrem Kleid eingearbeitet wurden – sind mir bisher gar nicht so sehr aufgefallen … Wie sie von Gott erschaffen wurde, begibt sie sich nun zu mir. Mit ihren Fingerspitzen streichelt sie mir sanft von links nach rechts über die Schultern, woraufhin sie meinen Mantel auszieht. Allmählich begibt sie sich erneut zu Boden. Währenddessen berührt sie meine beiden Schultern, um ihre unerwarteten Berührungen – wie ein fließender Wasserfall – bis zu dem Punkt gleiten zu lassen, zu dem sie sich begibt. Ihre Finger sind rau, als auch zart zugleich. Kann es sein, dass sie es mag, sich – in irgendeine Art und Weise – in meiner Nähe hin zu knien? Dann unternimmt sie etwas Überraschendes, indem sie meine beiden Arschbacken leicht auseinanderspreizt. „… Darf ich?“ Was … ist denn DAS für eine Frage?! Sie will nicht wirklich das tun, was ich denke, was sie tun will, oder etwa doch?! Wie betäubt stehe ich da. Ich finde keine Antwort, auf diese unerwartete Frage. Sie erhält von mir weder Zustimmung, noch Ablehnung; nichts. Stattdessen will ich mich auf die Dämonin konzentrieren. Ich denke mir nur, dass es interessant sein könnte, aber … ich würde niemanden wirklich freiwillig DARAN lassen wollen! Doch Barboura ist anders. Trotz, dass ich ihr sagte, dass sie mich nicht lecken soll, tut sie es trotzdem. Und ich … lasse es zu. Es ist merkwürdig. Dennoch denke ich, dass es mich etwas anspornen wird. Diese Dämonin reagiert schwach auf das, was mit ihr passiert. Vorsichtig streiche ich mein steifes Glied an ihre grauen Scheidenwände, bis ich dieses in sie einführe. Sie ist bereits feucht, weshalb es schneller geht, als gedacht. Besessen, so wie auch die andere Dämonette, gibt sie einen krächzenden Laut von sich, der wahrscheinlich ihr absurdes Gestöhne darstellen soll. Sie versucht mich mit ihren Klauen zu erreichen, die sie wild um sich herum wirbelt, wie ein blutrünstiges Tier, was nach seiner Beute schlägt. Meine Blutzikaden helfen mir, sie still zu halten, wobei ich mir ihre Arme nehme und sie sicherheitshalber festhalte. Es ist wie, als hätte ich mir ihre Kraft zu eigen gemacht. Ihr Körper – der nun auf einer fliegenden Blutzikaden-Wolken liegt – wirkt nach kurzer Zeit schwach und zerbrechlich. Ist das … die „Macht der Zerstörung“? So, wie sie jetzt ist, kann ich sie mit Leichtigkeit ran nehmen. Sie kann sich kaum noch bewegen, weshalb ich mehrfach zustoße. Es war nicht einmal nötig diese Dämonen in dieser Form hinzulegen, da meine Blutzikaden sie jederzeit durchschütteln können, wie ich es will. Dabei spüre ich Barboura’s Zunge an meinem Anus. Das ist so eine verrückte Situation, die uns aber auch irgendwie anmacht. Ich vernehme Barbie’s Gestöhne, während sie es sich selbst besorgt. Wenn es das ist, was sie will, dann soll es so sein. Es stört mich weniger, als ich es erwartet hätte; nein, es macht mir Freude, wenn ich auch ihr eine Freude machen kann. Doch ist es nicht so, dass es mich begeistert. Dennoch lenkt es mich ab, mir diesen Zwang aufzuerlegen, mit dieser Dämonin des Slaanesh zu verkehren, für die ich keinerlei Interesse hege. Es dient alles nur der Wissenschaft! Während ich mir das denke, wird die Dämonette von meinen Blutzikaden und mir gedreht, wie ein Grillhähnchen am Bratspieß. Ihre Beine werden zu ihrem Kopf vor gedrückt, wodurch ihr wehrloser Körper die Form eines Bogens erhält. Mit dieser Stellung, kann ich ganz leicht tief in sie eindringen. Immer wieder stoße ich an das Ende der Fotze an. Ich tendiere dazu, ihren verdammten Muttermund zu durchbrechen, denn: es wäre mir möglich. Und … ich will es austesten. Was will sie denn auch dagegen machen? GAR NICHTS! Und genau in diesem Augenblick tue ich es, während die Dämonin aufschreit. Das muss wahrlich weh tun … Wie ist es so, als Dienerin des Slaanesh genau das zu bekommen, was man anderen zufügt? Mein parasitäres Sperma fließt zu selben Zeit in sie hinein. Somit wird es nur einen kaum vorhandenen Weg zurücklegen müssen. Wunderbar … Welchen Effekt werden wir hiermit erzielen können? Barboura’s Zunge ist bereits tief in meinem Arsch drin. Sie giert gerade dazu, alles aus mir herausholen zu wollen, was keineswegs mehr vorhanden ist. „Das reicht jetzt, Barbie!“, sage ich zu ihr, damit sie aufhört. Enttäuscht zieht sie sich zurück. „Wenn du mehr willst, wirst du dich mit den Dämoninnen vergnügen müssen, die noch leben … oder auch nicht.“ „Das ist nicht dasselbe!“, will sie mir weis machen. „Du hast einen einzigartigen Geschmack. Dein gesamter Körper … Ich will ihn! Das ist, was mir klar geworden ist.“, erklärt sie mir überzeugt, in nicht vorhandener Montur. „Nicht heute!“, ist das Einzige, was ich ihr entgegnen kann. „Dieses Experiment hat höchste Priorität; nicht die Befriedigung unserer Gelüste!“, will ich ihr noch einmal ins Gedächtnis rufen. Ich mache das hier schließlich nicht zum Spaß! Das hier war erst der Anfang. Omnium Gatherum – Emergence https://www.youtube.com/watch?v=PjzUuDX4KQw&ab_channel=OmniumGatherum-Topic Weitere Sex-Handlungen später, führe ich – wie üblich – einen Kontrollgang durch. „Proband 1: Oral; Tot. Ich war etwas … ungehalten. Proband 2: Oral; Lebendig. Hechelt schon seit geraumer Zeit vor Lust. Proband 3: Vaginal; Lebendig. Krächzt sowohl vor Schmerzen, als auch vor Lust gleichermaßen. Obwohl … Ich vermute: eher vor Schmerzen.“ „Es ist mit ihnen so ähnlich, wie mit mir …“ „Was hast du dabei gefühlt, Barbie?“, muss ich sie daraufhin fragen. Wieso habe ich sie nicht schon früher danach gefragt? „Ich weiß nicht … Lust? Und … Stärke. Ja, ich fühlte mich, als hätte ich Bäume ausreißen können.“ Das kann es erklären: die Stärke, die sie aufwenden konnte, um das Regiment mit ihrer Sense zu halbieren. War das etwa … DURCH MICH?! Durch das Parasiten-Sperma? Unmöglich?! Oder doch nicht? Wie sieht es mit den anderen Probanden aus? „Proband 4: Oral; Tot. Wahrscheinlich erstickt … Durch mein Sperma.“ Warum muss ich dabei nur an die Sache mit Ahulil denken? „Proband 5: Okular; Lebendig. Dem Wahnsinn verfallen.“ „Du hast ihr in die Augen gespritzt?!“ „Ja, da ich wissen wollte, was die Parasiten machen werden. Sieht so aus, als wäre sie erblindet … Das Zeug darf NIEMALS in die Augen gelangen! Die Parasiten fressen sich durch diese hindurch.“, stelle ich unangenehm fest, als ich auf die zerfleischten, schwarzen Augen der Dämonette blicke, die von den krabbelnden, kaum sichtbaren Parasiten befallen sind. Eine Berührung meinerseits, erlöst sie von ihrem weiteren Leid, indem sich ihre Gestalt – in meiner Anwesenheit – in ihre Bestandteile auflöst. Ein Befreiungsschlag, den keine einzige Dämonette verdient hat! Aber im Gegensatz zu Slaanesh, weiß ich sehr wohl, was Gnade ist und wie man diese jemanden zuteil werden lässt … Wie im Rausch, schließe ich meine Augen und atme tief durch, als die Atome des genommenen Lebens mich erreichen. Ihr Leben durchdringt meines … Am Fuße des gewaltigen Hügels aus Sand, Staub und Knochen, steht Ahulil. Sie und The Missing Ones kehren zu uns zurück, da ich Barbie anwies, ihnen allen Bescheid zu geben. Es wird nämlich Zeit, dass wir weiter ziehen, bevor uns noch jemand anderes findet. „Proband 6: Anal; Lebendig. Gesteigertes Lustempfinden. Proband 7: Vaginal; Lebendig. Verfiel der Raserei. Ist wohl auf die enorme Stärke zurückzuführen, die ihr durch die Parasiten verliehen wurde. Neigte zur Selbstüberschätzung. Musste ihre Arme und Beine brechen … Resultat: Mein schwarzes Parasiten-Sperma ist ‚nur‘ ein Angriffs-Buff, der zusätzlich den Libido der Betroffenen enorm steigert.“ Verwirrt starrt mich Barbie an, da sie nicht wirklich versteht, worüber ich rede. Es ist jedenfalls wie einst die Berührung und vor allem der Speichel eines Vanitas. Das erklärt auch die gesteigerte Lust von Barbie. Ihre immense Kraft, die in der Schlacht auftrat, kam ebenfalls von dem Zeug. Der Effekt müsste jedoch mittlerweile verschwunden sein … wahrscheinlich. Das heißt, dass ich NICHT dazu fähig bin, Schrecken zu erschaffen. Verdammter Mist! „Ich hab es gesehen.“, spricht Ahulil unangekündigt aus. „… Was hast du gesehen?“ „Was Ihr getan habt.“ „Habe ich nicht gesagt, dass keiner von euch zu uns schauen soll?!“, muss ich leicht gereizt auswerfen. „Das habe ich nicht gemeint! Ihr habt soeben diese Daemonette umgebracht. Ist Euch überhaupt bewusst, was Ihr soeben getan habt?!“, fragt sie mich erstaunt. Fragend sehe ich zu Barbie, wobei Rogo aus ihrer linken Augenhöhle kriecht, um mich ebenfalls an glubschen zu können. Vorsichtig führe ich meine rechte Hand zu seinem kleinen, weißen Köpfchen, was er zögernd nach unten bewegt, wobei er meine Hand mit seinen drei roten Äuglein fixiert. Nach einen Moment streckt er seinen Körper jedoch wieder aus, um meine Hand erreichen zu können. Das ist das erste Mal, das ich Rogo streichle. Ein freudiges Fiepen entfleucht aus seinem Mundraum, während er mit seinen kleinen, dämonischen Maden-Ärmchen herum wackelt. „Hihi, es gefällt ihm.“ „Ja, das sehe ich. Und es freut mich.“ „Könntet Ihr mir bitte zuhören?!“ „Ich höre dir zu, meine Teuerste. Bitte: erzähle uns mehr, Ahulil.“ „Also wisst Ihr es nicht?“ Abrupt höre ich auf Rogo zu streicheln, woraufhin ich mich zu der bildhübschen Magierin umdrehe und sie ansehe. Enttäuscht fiept der niedliche Maden-Dämon mir hinterher. „Hey, was soll das? Mach weiter!“ Tut mir leid, Kleiner. „Anscheinend nicht.“, wirft Ahulil erkennend aus. „… Ihr habt sie nicht nur getötet, sondern Ihr habt sie KOMPLETT ausgelöscht! Jeder einzelne Dämon, der durch Eure Hand stirbt, wird nicht mehr in den Chaosrealm zurückkehren können.“ Ungläubig sehe ich sie an. „Jeder Dämon, der getötet wird, kehrt in den Chaosrealm zurück und erwacht zum Neuen. Früher oder später. Sein Körper stirbt, doch die Seele nicht. Das war schon IMMER so!“ „Ja, bis jetzt … Ihr seid es tatsächlich, oder?! Ihr seid … ‚Der Zerstörer‘!“, stellt sie fanatisch fest, wobei sie ihren linken Zeigefinger erotisch an ihre untere Lippe führt und mir einen anzüglichen Blick zuwirft. „Ähm … Das stimmt jedoch nicht ganz.“ „Dennoch: Ihr habt es! Leugnet es nicht noch einmal!“, schreit sie mich schon fast mit zitternder, als auch aggressiver Stimme an, während ihre schwarzen Haare leicht aufgeladen nach oben steigen. „Ahulil … ?“ „Oh, verzeiht mir … Ich kann es nur kaum glauben.“ Verführerisch legt sie ihre geschmeidigen Arme um meine Schultern. „Ich muss Euch unbedingt zu ihr führen.“, flüstert sie mir mit ihrer lieblichen Stimme zu, während sie sich allmählich an mich schmiegt. Es sieht schon beinahe so aus, als würden wir beide tanzen wollen. Ich habe zwar vorhin extrem viel geschossen, aber Ahulil gibt mir gute Gründe dafür, weiter zu schießen. Bis in die Unendlichkeit und noch viel weiter~ Ihre Augen; ihr schöner Körper; ihre liebliche Stimme, gepaart mit ihren grazilen Bewegungen … Rein theoretisch könnte sie Aphrodite sein, die in dieser Welt erschienen ist, um mich zu verführen. Vielleicht ist sie es ja wirklich? „Zu ‚ihr‘?“ „Hmhm, zur ‚Chaos War Maiden of Tzeentch‘. Sie sucht Euch …“ Hört sich an … wie eine weitere Einladung. „Entschuldigung?! Hör auf dich so an unseren General ran zu machen!“ „Upps, wie unhöflich von mir. Ich dachte nur, es wäre gerecht, mir etwas Aufmerksamkeit zu erhaschen, die ich mir ebenso verdient habe, wie du. Oder irre ich mich da etwa, ‚General’?“ Was soll das jetzt werden? Bitte, kein Zickenkrieg! „Wie? Äh, ja, klar. Ihr alle bekommt etwas Aufmerksamkeit von mir. Jeder von euch, hat etwas … ‚Aufmerksamkeit‘ von mir verdient.“, spreche ich verunsichert, als auch räuspernd aus. Dennoch: dass die Dämonen durch mich nun endgültig vernichtet werden können, lässt mich sprachlos dastehen. Ich kann das nicht glauben! Warum ist mir das nicht aufgefallen? Ich mache mir ihre gesamte Existenz zu eigen … Die Magie, die sie zurückholen soll, wird durch mich umgelenkt. Wer oder was bin ich wirklich? Kapitel 20: Zerstörung ---------------------- „Die Leichen der Daemonettes müssen entsorgt werden!“ Barboura hat die wenigen Toten gestapelt, während ich die Lebenden mit meiner unheimlichen, zerstörerischen Macht auflöse. Mühelos entziehe ich ihnen die Lebensenergie, indem ich ihre Körper berühre. Mühevoll unterdrücken sie ihre krächzenden Stimmen, die durch die Schmerzen hervorbrechen wollen. So sehe ich meine Opfer genauer an. Bei jeder Einzelnen ist es das Gleiche: Die Haut bildet Risse. Sie reißt regelrecht auf, woraufhin mehrere Partikel in die Luft strömen. Schwer zu sagen, was es sein soll. Vielleicht … alles? Einfach alles, was mein „Futter“ ausmacht. Ich schaue genauer hin: Ihr dunkles, violettes Blut verändert sich. Es sind Moleküle, die sich bilden und die mein Körper im Beisein aufnimmt. Die Teilchen schwirren zu mir, woraufhin diese sich direkt vor mir in Luft auflösen. Ich spüre die Energie, die mich durchdringt. Die kleinsten Bestandteile – die Atome – erreichen meine Gestalt und versorgen sie mit der Essenz des Lebens. Hah … es tut so gut, sie mir einzuverleiben. Währenddessen erlischt das Augenlicht derjenigen, die ich dabei abwechselnd beobachte. Ich studiere aufmerksam ihren Tod … Sie wehren sich anfangs, jedoch nicht lange. Es war bisher immer so. Die Zerstörung ist gnadenlos! … Ein Gefühl des Glücks erfüllt mich, wie es nur noch selten der Fall ist, denn immerhin … fühle ich mich leer, ausgelaugt und antriebslos. Egal, wie viel es ist; egal, wie viel ich zu mir nehme: DIESER Hunger endet nicht?! Trotz allem … Ob ich bei diesem außergewöhnlichen Vorgang meine Handschuhe anhabe oder nicht, ist nicht von Belang. Das ist wahrscheinlich der Tatsache geschuldet, dass die Kleidung ebenfalls aus meinem neuen Selbst besteht. Diese Insekten; nein: Gliederfüßer, sind ein wichtiger Teil meines Ichs, an was ich mich immer noch gewöhnen muss. Obwohl ich mit The Missing Ones, Barbie und Rogo bereits eine ganze Weile unterwegs bin, kann ich es kaum lassen, mir über all das Gedanken machen zu müssen. Die Eingewöhnungsphase ist immer noch im vollen Gange. Als Able konnte ich schnell mit all dem abschließen, was mir auferlegt wurde. Dankend nahm ich das Geschenk der Götter an, wie ein hirnloser, idiotischer Jugendlicher – der ich nun mal war. Unwissend, was mich EIGENTLICH erwarten würde. Aber jetzt? Das alles will ich nicht mehr! Es ist vorbei! Mein Leben ist LÄNGST verwirkt! Und dennoch … finde ich keine Ruhe; keinen Frieden. Das Leben will einfach nicht, dass ich sterbe. Es will einfach nicht, dass ich Erlösung finde. Das Leben … will mich weiterhin leiden sehen. Es war damals schon so und jetzt ist es kaum anders. Aber diese neuen Verbündeten, die ich habe … Ich weiß nicht … Was soll ich darüber denken; über all das? Wa- „BARBIE?!“, rufe ich ihr aggressiv zu, nachdem sie mich flüchtig an der hinteren Stelle meines Halses abgeleckt hat. „Hihihi, erwischt~“, lacht sie laut, woraufhin sie mir ihre Zunge ausstreckt. „Du …“ „Ja?“ Erwartungsvoll schaut sie mich mit ihrem einen, großen Auge an. „Du … Du weißt schon, was du bist!“ „Oh, nein?! Jetzt habt Ihr sie aber beleidigt. Die ärmste Barboura~“, spricht Ahulil im nicht ernst gemeinten Ton aus. „Wie?! Das war’s schon?“ „Ja, Barbie. Nimm es hin!“ Enttäuscht blickt die Sensen-Frau des Nurgle zur Seite. Och, sie ist so süß! Manchmal will ich sie einfach küssen, aber dann bemerke ich wieder diesen widerlichen Verwesungsgeruch, der mir in die Nase steigt und jegliche Vorstellung daran zunichte macht. Warum muss sie ausgerechnet IHM huldigen? „Habe ich etwas im Gesicht, General?“ „Äh, nein. Wieso fragst du?“ „Vielleicht suchst du auch nur etwas, was zwischen meinen Brüsten liegt?“, stöhnt sie mir verführerisch zu, als sie leicht ihren Körper beugt, wobei man deutlich ihren tiefen Ausschnitt erkennen kann. Mit Eifer stellt sich Ahulil zwischen uns. „Ich bin mir sicher, dass der Zerstörer genug von dir gesehen hat, Chaos War Maiden des Nurgle.“ Im Gegensatz zu mir, ist sie gegenüber Barboura nicht ganz so höflich, muss ich leider erneut feststellen. „Das muss unser General entscheiden, was und wie viel er von mir sehen will. Außerdem gibt es da noch etwas, was er uns aushändigen könnte.“ Was ich ihnen aushändigen könnte? „Was meinst d-? … Oh?!“ Verschmitzt grinst mich Barbie an, als sie den Körper der rätselhaften, jungen Frau umgeht. Du kleines Luder?! „Ich finde, dass es nun reicht. Zerstörer? Wir sollten weiterziehen.“ „Das sagst gerade du?!“ „Stimmt. DU solltest es eigentlich in Betracht ziehen, da es ja DEIN Gott ist, den wir retten sollen, Barboura. Mir ist es egal, was aus Nurgle wird. Meine Treue gehört der Chaos War Maiden of Tzeentch. Aber bitte, bediene dich nur an deinem, nein: unserem General~“ „Was sagst du da?!“ „Die Zeit läuft! Selbst der Gott des Todes wird IHM nicht entkommen können.“ „Ladys?! Bitte, beruhigt euch!“, muss ich kurz darauf auswerfen. Ob das was bringen wird? Wahrscheinlich nicht. Aber Ahulil hat recht. Seit gewisser Zeit legt Barbie ihr Hauptaugenmerk mehr auf mich, als auf ihren Gott, dem sie ihre Treue schwor. Es gefällt ihr, was ich mit ihr mache und wie ich sie behandle … In all der Zeit – die sicherlich nicht kurz war – haben wir eine ansehnliche Freundschaft aufbauen können. Eine, die es wert ist auch als „Freundschaft“ anerkannt, sowie betitelt zu werden. Vielleicht ist es auch mehr, aber … darüber kann und will ich nicht nachdenken. Manchmal ist es auch einfach besser, sich nicht ZU sehr in eine gewisse Sache hinein zu steigern. Es könnte schlussendlich enormen Schaden anrichten; früher oder später. Ich muss immer bedenken: ich bin der Zerstörer … und doch bin ich es nicht. Alles was ich anfasse, zerfällt zu Staub. Ob ich es will oder nicht, spielt keine Rolle! Die Vergangenheit hat es mir mehrfach gezeigt … „Immerhin werde ich von meinem Gott weder verstoßen, noch gejagt.“ „Ha, und wenn schon?! Die Wege von Tzeentch sind unergründlich. Trotz allem wird er mich niemals verlassen! Alles, was er im Sinn hat, verfolgt einem viel größerem Plan. Etwas, was du mit deinem Erbsen-Hirn niemals verstehen könntest!“ „Was auch immer ein ‚Erbsen‘ ist: Mehr hast du nicht zu bieten?“ „ES REICHT!“, brülle ich meinen beiden Zicklein zu. „Nein, es gibt heute kein Sperma mehr! Für niemanden!“ Schweigsam blicken sie zu mir. Die Aussage kam sicherlich etwas unerwartet. „Gut. Ich will Euch nicht zu nahe treten, Zerstörer, aber da Ihr Euren ‚magischen Zauberstab‘ in jede noch so widerliche Frau gesteckt habt, sehne ich mich nicht gerade danach, ebenfalls daran teilhaben zu wollen.“, versucht mir die Magierin mitzuteilen, wobei sie der Chaos War Maiden einen gehässigen Blick zuwirft. „Das, äh, kann ich nachvollziehen … Auch wenn es dich sicherlich stärker gemacht hätte.“, werfe ich ihr schelmisch hinterher, als sie einige Schritte in die Richtung macht, in die es uns demnächst hin verschlagen wird. Etwas enttäuscht bin ich schon, muss ich gestehen. Schmunzelnd dreht sie sich noch einmal flüchtig zu mir um. „Eines Tages vielleicht.“ Sie wird mir etwa doch keine leeren Versprechungen machen wollen, oder? Bisher scheint es mir eher so vorzukommen, als spiele sie nur mit mir … Nun, ich sollte vielleicht etwas mehr Geduld zeigen, auch wenn die Zerstörung mir etwas anderes aufzeigt. Jetzt, da mein Körper stetig Stückchenweise zerfällt: „Klar, lass dir nur Zeit~“ Frauen … Neugierig schaue ich zu Barboura, die sich energisch an einer Dämonette zu schaffen macht. Weiter hinter uns entdecke ich sie: die gierige Streiterin Nurgles, die sich an dem Mund einer toten Dämonin des Slaanesh labt. Diese hat vermutlich immer noch das Parasiten-Sperma in ihrem Hals … Barbie will es um jeden Preis, weshalb sie den Kiefer der Dämonette ausrenkt und ganz tief ihre eigene Zunge in den Hals dieser steckt. Schlabbernd, als auch hechelnd, legt sie die schwarze Masse für sich frei, die sich an ihrer Zunge festsetzt, samt dem Blut und dem Speichel der verstorbenen Dämonin, die sie begierig ausleckt. Glückselig stöhnt sie – nach ihrem perversen Gelage – in den düsteren, blitzenden Chaos-Aither. Ihren aufgegeilten Blick, den sie mir hinterher zuwirft, spüre ich bis hierher … Stumm stehe ich da und sehe zu ihr. Barbie … ich hoffe du spürst meinen Segen. Er soll dich beflügeln; dir Kraft verleihen. Und dann, wenn es vorbei ist, wirst du wieder zu mir kommen und nach mehr fragen. Und egal, was ich tun werde; was ich antworten werde; was ich dir geben werde: es wird dir gefallen. Da bin ich mir sicher. The Missing Ones warten bereits unterhalb des Hügels auf uns, der auf dunklem Gestein endet, der wiederum eine lange Felsformation preisgibt, die in das staubige Knochensand-Tal führt, zu dem wir uns begeben wollen. In nicht all zu weiter Entfernung, sehen wir bereits die erste, kleine Siedlung, was eher einem Lager gleicht. Zwischen den riesigen, schwarz-gräulichen Felswänden, die sich weiter im Osten befinden sollten, liegt die größte der Siedlungen des Khorne. Zumindest die größte BISHER. Im Gegensatz zu dem Gigant – der viel mehr einer Festung gleicht – sieht das niedliche Lager vor uns aus, wie ein kleiner, unbedeutender Furz. „Das ist schon ein minimaler Unterschied, würde ich behaupten.“ „Eine kleine, nicht erwähnenswerte Gegebenheit.“, meint Ahulil zu mir. Schmunzelnd sehen wir uns gegenseitig an. Mir ist schon öfters aufgefallen – seitdem wir zusammen unterwegs sind –, dass wir uns auf ähnlicher Wellenlänge befinden. Dennoch weiß ich so gut wie nichts über sie. Sie ist wie ein geschlossenes Buch voller Geheimnisse, was nur ab und zu von sich aus eine Seite offenbart. Dennoch muss es reichen, da sie uns helfen will, solange wir sie sicher zur Chaos War Maiden of Tzeentch begleiten. Obwohl „sicher“ relativ unsicher ist. Wie oft wurden wir bereits angegriffen? Diese Reise hat dabei gerade erst begonnen! Kichernd steigen die Nurglinge in das Maul unserer Bestie. Sie scheinen zu wissen, was kommen wird. „In diesem Lager gibt es Gefangene von Papa Nurgle. Wenn wir sie retten, werden sie uns zur Seite stehen.“ „Es sind dort sicherlich noch mehr Gefangene untergebracht. Solange es keine Dämonen des Chaos sind, kann man sie dazu überreden, uns zu folgen.“, schlagen Barboura und Ahulil abwechselnd vor. „Wir werden sehen. Barbie, du kommst mit mir! Ahulil …“ „Ich habe eine andere Idee. Eine, die Euch mit Sicherheit gefallen würde.“, haucht die attraktive Magierin mir gegenüber aus. „Ach, ja? Da bin ich ja mal gespannt.“ Gemächlich nähert sie sich meiner Gestalt. „Zerstörer; nein, Coba: Küss mich!“, fordert sie mich auf, als sie vor mir steht. Die kleine, zierliche Magierin blickt mich mit ihren beiden, gelben Augen an, wobei ihr rechtes Auge durch ihre Haare lugt. Warum quält sie mich so sehr mit ihren verführerischen Blicken? Mein Herz; ich spüre es wieder schlagen … Vertrauenswürdig schließt Ahulil ihre schönen Augen. Nur ganz leicht spitzt sie ihre sanften Lippen, während sie ihren Kopf in den Nacken legt. Ich bemerke, wie Barboura sich von uns abwendet. Die Magierin wartet auf eine Reaktion von mir. Liebevoll umarme ich sie. Mein rechter Arm umfasst ihre dünne Hüfte, wobei mein linker an ihrem Rücken entlang gleitet, bis hoch an ihre Schulter. Ich will ihren Körper spüren; will sie an mich drücken. Sie ist so lieblich und riecht so gut. Besser, als Barbie es tut. Doch darf jetzt kein Platz für sie in meinen Gedankengängen sein! Dennoch muss ich auch an sie denken … Langsam nehme ich meine Maske ab, woraufhin ich mein Gesicht zu derjenigen führe, der ich einen Kuss vermachen will. Sie hat bereits ihre Arme um mich gelegt und berührt mit ihren Händen zärtlich meine Schulterblätter. Liebevoll presse ich meine Lippen auf ihre. Ein leises „Unhm …“ entfleucht aus ihrer Richtung. Es scheint ihr zu gefallen. Vorsichtig öffnet sie langsam ihren Mund. Ich tue es ihr gleich, wobei wir beide uns gegenseitig leicht mit unseren Zungenspitzen berühren. Überrascht öffnet sie ihre Augen. Ich denke nicht, dass sie erwartet hat, dass der Zerstörer so zärtlich sein kann. Obwohl sie bestimmt an unser beider Aufeinandertreffen denken muss, genauso wie ich. Unser erster Kuss war spontan und intensiv. Dieser hier ist anders … und es macht mich unglaublich an. Hingebungsvoll drückt sie ihren Körper an meinen. Dabei fallen mir ihre Brüste auf: runde, süße Marshmallows, die sich an meinem Körper schmiegen. Körbchengröße … C? Nein: B! Sie sind nicht besonders groß, aber das ist nicht schlimm. Keineswegs. Das Gesamtpaket muss stimmen! Und Ahulil ist wirklich ein wundervolles Paket, was ich liebend gerne auspacken würde, oh ja. Doch dann spüre ich, wie sich etwas tut. Sie saugt … an meinem Inneren? An meinem Herz?! „Huah?!“, stöhnt sie schmerzerfüllt auf, als sie von mir ablässt. „Ahulil?! Was hast du getan?“ „Ah, die … Zerstörung … Ich habe sie, ehehe …“ „BIST DU VERRÜCKT?!“ „Entspannt Euch, bitte!“ „Nein, tue ich nicht! Du hast KEINE Ahnung, was du da tust!“, werfe ich ihr an den Kopf, woraufhin ich mir meine Maske wieder aufsetze. „Ich habe alles unter Kontrolle.“, erklärt sie mir angestrengt. „Das bezweifle ich. Weißt du denn nicht, wie gefährlich es ist?!“ „Die ‚Winde der Magie‘ befinden sich in Euch und das in konzentrierter Form.“ „Ach, DESWEGEN wolltest du, dass ich dich küsse?!“ Schweigsam entfernt sich die Magierin von mir und begibt sich in die Richtung der winzigen Siedlung. „Wir müssen das austesten. Diese Siedlung ist perfekt dafür! Meint Ihr nicht auch?“, fragt sie mich daraufhin neugierig. Dieses hinterlistige Stück! „Das gefällt mir trotzdem nicht.“ „Entspannt Euch! Ich bin nicht so unfähig, wie Ihr es befürchtet. Macht Euch keine Sorgen um mich, Zerstörer.“ „… Ich mache mir Sorgen um ALLES! ‚Die Zerstörung‘ ist etwas, womit man NICHT spielen oder experimentieren sollte!“ Zuversichtlich sieht Ahulil zu mir. „Und was ist das, was Ihr tut? Denkt Ihr, es ist etwas Anderes? Diese Macht ist viel mehr, als wir erahnen können. Es ist immerhin das ‚Arkane‘! Und Ihr … seid ebenfalls eine Art … Magier. Wenn nicht, dann sogar mehr als das!“, versucht sie mich sowohl zu überzeugen, als auch zu beschwichtigen. Meint sie damit etwa, dass ich eine Art Kampf-Magier bin? Oder zumindest ein Beschwörer, so wie ich es zuletzt erst festgestellt habe? „Nun … da ist was dran.“, stimme ich ihr zu. „Doch DAS IST etwas Anderes! Immerhin habe ich unweigerlich mit der Zerstörung zu tun.“ „Ich jetzt auch.“, sagt die kesse Magierin zu mir, als sie flüchtig ihre sichtbare, linke Augenbraue hochzieht. Meint sie damit etwa mich? Jaja, ich verstehe schon: es macht nur wenig Sinn, sie von irgendetwas abzuhalten oder sich um sie zu sorgen. Schlussendlich zieht sie es durch, was sie sich vorgenommen hat. „Wenn irgendetwas Schlimmes passiert, bist DU dafür verantwortlich! Zum Beispiel, wenn der klägliche Rest dieser Welt untergeht, der uns noch allen verbleibt.“ „Ja, Papi.“ „Nenn mich nicht so! Ich versohle dir noch deinen reizenden Arsch! Und glaub mir: das wird mir gefallen! Und dir auch!“ Habe ich das jetzt echt ungehalten, als auch laut ausgesprochen? Ohje … „Aha? Nun, wenn Ihr das sagt.“ „Hey, wieso erhalte ich nicht so ein Angebot von dir, General?!“, muss Barbie hinterher beleidigt auswerfen. Auch Rogo meldet sich mit seinem Fiepen zu Wort. Mit nur wenigen Schritten läuft Ahulil weiter vor, streckt ihre Hände aus und rotzt die Siedlung mit einer heftigen Druckwelle weg, die uns alle umhaut … Die brüchig wirkenden Bauwerke aus Stein und Holz – was garantiert vom Chaos in diese Welt gebracht wurde – zerbröckeln und werden zugleich von diesem mächtigen, spontanen Zauber weggerissen. Alles, was vor uns ist, zerfällt urplötzlich zu Staub. Alles, was in der Siedlung war, ist weg. Unsere Feinde; unsere möglichen Verbündeten; einfach alles! Unerfreut erhebe ich mich und laufe schnurstracks zu Ahulil vor, die immer noch auf dem sandigen Boden liegt und es nicht fassen kann. Barboura, als auch The Missing Ones bleiben – mit ihren offenen Mündern – hinter mir wie angewurzelt stehen. „Ist das … die Zerstörung gewesen?“ Schweigsam stelle ich mich neben Ahulil, die auf das Nichts starrt. Unbeeindruckt ziehe ich meinen nicht vorhandenen Schnodder – mit einem gestellten Schniefen – durch die Nase. Schmatzend stelle ich der Tzeentch-Magierin meine Frage: „… Bist du bereit für die Popo-Haue?“ Part 20 Zerstörung Kapitel 21: Das Begrüßungskomitee --------------------------------- In relativ weiter Ferne, öffnen sich die Tore der gigantischen Siedlung, die viel mehr einer kleinen, befestigten Stadt gleicht. „Die ‚Popo-Haue‘ muss leider warten, Zerstörer.“ „Ich werde darauf zurückkommen, Ahulil. Keine Sorge.“ Die pompösen Gebäude aus dem dunklen Gestein, Metall und Holz, überragen teilweise die Felswände, an denen wir uns keineswegs entlang schleichen können. Es ist uns leider nicht möglich, diesen Ort zu umgehen, außer wir legen eine weite Strecke zurück, die uns sicherlich viel Zeit kosten würde. Also gibt es nur eine Möglichkeit: hindurch schreiten. Wir sind zwar nur wenige, aber wir sind stark. Dennoch dürfen wir unsere Feinde nicht unterschätzen und außerdem … mache ich mir stetig Sorgen um meine Verbündeten, auch wenn sie dem Chaos angehören. Es ist vorbei: der Hass; der Kreuzzug gegen das Chaos … Wenn auch nicht gänzlich. Hier scheint es wieder von vorne loszugehen, allerdings auf eine andere Art und Weise. Mit einer fokussierten Aufmerksamkeit, begutachten wir die beiden, riesigen steinernen Türen vor uns, die mit zahlreichen Messing haltigen Metallen verziert sind. Mäuler, Stacheln und Schädel sind in diesen eingraviert; alles, was auf Khorne hindeutet: den Chaosgott des Gemetzels. Verwirrt sieht Barboura mit Rogo zu mir, der aus ihrem Auge glubscht. „Wir sind doch noch weit von dem Tor entfernt?! Warum öffnen sie es für uns?“ „… Keine Ahnung.“, kann ich ihr nur entgegen bringen. „Weil sie es NICHT für UNS geöffnet haben.“, erwähnt Ahulil, als sie ihren rechten Zeigefinger in die Richtung des gewaltigen Tores streckt, wobei man gut ihren spitzen, Gold schimmernden Fingernagel erkennen kann. Währenddessen kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie diese Fingernägel liebend gerne in das Fleisch derjenigen einführt, die sie hingebungsvoll begehrt. Es erleichtert mich irgendwie in dem Wissen zu sein, dass ich nur noch ein untotes Etwas bin, was keine Schmerzen dieser Art mehr verspüren kann. Diese Gestalt hat auch etwas Gutes, denke ich mir. Vielleicht ja eine Vorbereitung auf die Zukunft? Wer weiß~ Diese Gedankengänge kann ich jedenfalls – trotz unserer gefährlichen Situation – nicht abstellen. „Vielen Dank auch, dass du mitdenkst!“, denke ich mir ironisch, als ich meinen Kopf flüchtig leicht nach unten neige. Es ist jedenfalls nicht an der Zeit, sich SOWAS vorzustellen! Die Tore haben sich für etwas geöffnet, was uns mit donnerndem Getöse entgegen galoppiert. „Es sind reitende ‚Daemons Of Khorne‘!“, ruft Barbie aus, als sie Rogo als madiges Fernrohr benutzt, der einen bestätigenden, fiependen Laut von sich gibt. „Sie werden als ‚Bloodcrushers‘ bezeichnet.“ „Ich bin mir nicht sicher, ob ich diese kenne.“ „Bloodcrushers gehören zu Khorne’s Kavallerie. Sie reiten auf hasserfüllte Moloche in die Schlacht – auch ‚Juggernauts‘ genannt –, die aus vielen Muskeln und Metall bestehen.“, erklärt mir Ahulil nebenbei. „Sehen aus wie blutrote, gepanzerte Hunde.“ „An der Spitze reitet ihr Anführer: ein ‚Skullmaster‘ … Er fällt zurück?!“, informiert uns Barboura gewissenhaft. Und dann vernehmen wir es, als dieser bedrohlich wirkende Skullmaster sein Schwert des Khorne in die Luft hebt: „BLOOD FOR THE BLOODGOD! SKULLS FOR THE SKULLTHRONE!“ „… Wie ich diesen Schlachtruf hasse.“, beschwere ich mich daraufhin kopfschüttelnd bei meinen Verbündeten genervt. „Sie wollen uns einkesseln?!“, spricht die Magierin erkennend aus. Sieht so aus, als hätte ich eine Späherin und nun auch eine Beraterin an meiner Seite … Es sind sicherlich vier Regimenter. „Aus dem Tor kommt noch mehr?! Es sind ‚Flesh Hounds‘!“ „Das hört sich ja nach Spaß an …“, hauche ich entmutigt aus. „Oh, nein …“ „Was ist los, Ahulil?“ „Meine Magie ist keineswegs effektiv gegen diese Bestien des Khorne.“ „Dann müssen wir uns darum kümmern.“ Je länger wir reden, desto schneller nähern sie sich uns. „Ich sichte einen ‚Bloodthrone‘; ein Streitwagen des Khorne. Und dort: eine ‚Skull Cannon‘!“ Immerhin kann Barbie bis eins zählen, muss ich währenddessen positiv feststellen. Ich sollte ihr noch das Zählen beibringen, fällt mir dabei zusätzlich ungünstig ein. „Eine Kanone?! Scheiße, die machen wirklich ernst?!“, stelle ich daraufhin leicht panisch fest. Das wird mit Sicherheit unser schwerster Kampf. Die beiden Regimenter dieser Bloodcrushers kesseln uns jeweils aus beiden Richtungen ein. „Barbie; links! Ones; rechts!“, befehlige ich sie – während sich die stürmischen Reiter unserer Position nähern – indem ich ihnen mit meinen beiden Armen die jeweiligen Richtungen zuweise. Kurz darauf fängt die Kanone auf Rädern an zu schießen, vor der sich ebenfalls der reitende Kommandant zu befinden scheint. Sein stämmiger Hunde ähnlicher, metallener Moloch, hebt sich mit seiner bronzenen Farbe von den anderen ab. Verspottend streckt der rote, schwarz gehörnte Dämon seine lange Zunge raus. Nach dem Schuss der Kanone, stürmt der Bloodthrone auf uns zu, der von drei Dämonen betrieben wird. Ein fahrendes Teil aus Fleisch und Metall?! Was sind das nur für verrückte Geräte?! Die Kanone ist ebenfalls aus dem Höllenschlund einer Schmiede entsprungen, die gleichzeitig von zwei Dämonen betrieben wird. Reflexartig rufe ich meine Freunde herbei, die einen gewaltigen, fliegenden Insekten-Schutzschild errichten, um uns vor dem Beschuss der Kanone zu schützen. Viele von meinen Blutzikaden müssen ihre Leben für uns lassen … Ich spüre, wie meine Energie rapide sinkt. „Ich brauche mehr.“, stelle ich nach dem Einschlag fest. Ich muss mich ebenfalls persönlich auf das Schlachtfeld begeben. So oder so. Die meiste Energie wird mir nicht entzogen, wenn ich meine Fähigkeiten nutze, sondern: indem die Wesen sterben, die ich beschwöre – da sie unweigerlich mit meiner eigenen Existenz verbunden zu sein scheinen. Um all das zu behalten, müssen sie zu mir zurückkehren, sonst muss ich wieder Blutzikaden – oder was auch immer – herbeirufen, was erneut an meiner Energie zerrt. Das erklärt auch, warum ich mich erst vor kurzem im Kampf schwächer fühlte, als die ‚Seeker Chariot of Slaanesh‘ mir zusetzte. Wenn die Fliegen, die meinen Körper zusammenhalten, sterben, dann werde ich schwächer?! All diese Gliederfüßer sind so etwas wie … meine Körperteile; meine Organe, die ich im Grunde nicht mehr besitze. Nun: eine Schwäche muss ich ja irgendwie, irgendwo haben. Jetzt, wo ich das erkannt habe, kann ich besser damit umgehen. Mich selbst zu verstehen ist wichtig für das weitere, taktische Vorgehen meiner Fähigkeiten – was sich wiederum auf uns alle auswirkt. Dennoch: dieser lebende Wall aus Blutzikaden, war bitter nötig! Niemand von uns soll von so einer brennenden Kanonenkugel getroffen werden! Außerdem kann ich mir die Lebensenergie, die mir fehlt, jederzeit zurückholen. Und das werde ich auch! „Ahulil, kümmere du dich um das fahrende Geschütz! Kannst du das?“ „Eh, ja!“, stimmt sie mir leicht überfordert zu. In dieser Zeit schreite ich in die Richtung der Reptilien ähnlichen, lechzenden Hunde des Khorne, die mich irgendwie an übergroße, muskulöse Kragenechsen erinnern. Hinter diesen befindet sich der merkwürdige, mechanische Streitwagen, der den Angriff der Biester abzuwarten scheint. Laut übt der merklich größere, dämonische Fahrer ein diabolisches Gelächter aus. Dem werde ich schon noch das Maul stopfen! Aber zuerst muss ich mich um diese Köter kümmern. Einige Blutzikaden, die ich soeben beschworen habe, schwirren immer noch um mich herum. Sie setzen sich an den Flesh Hounds fest und nuckeln an ihrem Leben, was bald für mich oder meine Verbündeten bestimmt sein wird. Sie machen es mir möglich, dieses Leben weiter zu leiten. Oder ich gebe etwas von meinem ab, um es meinen Gefährten verabreichen zu können. Jetzt ist jedoch keine Zeit dafür, da diese Viecher mich gut beschäftigen. Mit energischem Einsatz, kläffen sie in rauen, tiefen Tönen. Es sind wahrlich gefährliche Wesen, die mich anfallen wollen. Als mich der erste Köter anspringen will, greife ich mir diesen direkt am Kopf, um ihm die Macht der Zerstörung einzuflößen und ihn schlussendlich zu Boden zu schleudern. Dabei entziehe ich ihm seine Kraft, um sie mir einzuverleiben und diese somit zugleich verwenden zu können. Sein lautes, gepeinigtes Winseln ertönt im Chaos-Aither, als sich der Kopf der nun hilflosen Bestie allmählich auflöst, während deren Partikel zu mir strömen. Wie ein anziehender Magnet, wirke ich auf die Atome des Lebens, die von der Zerstörung betroffen sind. Ein weiterer Flesh Hound folgt nach dem ersten. Diese einschüchternde Macht scheint Wirkung zu zeigen. Einige von den Hunden trauen sich nicht mehr, mich anzugreifen. Stattdessen zögern sie; ziehen sich wenige Schritte zurück, wobei sie mich erzürnt anknurren. „Seid nicht dumm!“, spreche ich drohend den wenigen aus, die noch verbleiben, während zwei von den Hunden bereits vernichtet wurden und fünf weitere von den Blutzikaden betroffen sind, die sich mit diesen belästigt, als auch rasend herumschlagen. Wie in Rage verfallen, schnappen sie mit ihren sabbernden Mäulern nach meinen Käfern. Nach und nach kommen meine Kameraden zu mir zurück, um mich mit frischer Lebensessenz zu versorgen, um daraufhin wiederholt losziehen zu können. Ihre kleinen Körper können nur eine gewisse Menge speichern? Interessant … Mehr Energie bedeutet, mehr Möglichkeiten meine Macht einzusetzen. Die drei verbliebenen Flesh Hounds ziehen sich komplett zurück. Hechelnd, sowie winselnd fliehen sie zum Tor, aus dem sie kamen. Ihr Anführer – der Skullmaster – sieht ihnen hinterher, woraufhin er mir mit seinen gelb leuchtenden Augen einen zornigen Blick zuwirft und dabei seine Zunge einzieht. „Ja, das findest du nicht mehr so toll, was?“ Die Biester, die von meinen Blutzikaden beschäftigt werden, schwächeln, bis sie jeweils ihr letztes Hecheln abgeben. Erschöpft legen sie sich zu Boden und schlafen ein … Danach kehren meine Käfer vollgefressen zu mir zurück. Dieser Verlust demütigt ihren Kommandanten. Gerade wo ich denke, dass wir eine gute Chance haben, fängt es an: Ich spüre einen Tropfen, der aus dem Himmel auf mein Haupt fällt … Es fängt an zu regnen? Gerade jetzt?! Ill Niño – Compulsion Of Virus And Fever https://www.youtube.com/watch?v=qb08agM5-OU&ab_channel=Hajateppe Die Kanonenkugeln fliegen wieder, genau in meine Richtung. Moment: Es sind keine Kugeln! Es sind … Skelette?! Die schießen brennende Skelette?! Zum Glück scheinen die Geschosse nicht treffsicher zu sein, obwohl der Einschlag eine enorme Hitze von sich abgibt und selbst den Sand schmelzen lässt. Davon sollte ich nicht getroffen werden! „Der Weg ist frei.“, rufe ich Ahulil zu, die etwas weiter hinter mir steht. Eigentlich habe ich kaum Zeit, aber ich muss ein Auge sowohl auf The Missing Ones, als auch auf Barbie werfen. Vor allem auf sie! Noch kämpft sie verbissen gegen die Bloodcrushers, doch dann bemerke ich, dass etwas nicht stimmt. Ihre Konzentration lässt nach. Sie wankt nach jedem Schlag, den sie von den Reitern abblockt. Auch ihre Kampfgeschwindigkeit hat sich verlangsamt. Sie wirkt geschwächt. Ich muss zu ihr! The Missing Ones scheinen klar zu kommen. Unser Beast of Nurgle hat sicherlich bereits die eingeschleimten Nurglinge auf die Reiter geschleudert, die sie beschäftigt hatten, bis Schwabbel und Blig angestürmt kamen. Dennoch sehen sie nicht gerade in guter Verfassung aus. Verdammt, wir haben doch Probleme … „Ich habe eine Idee: Überlasst mir Barboura! Übernehmt die Kanone!“ „Was hast du vor?“, frage ich die Magierin. „Keine Zeit! Schnell!“ Bestätigend nicke ich ihr zu. Ich vertraue ihr. Ich MUSS ihr vertrauen, wenn wir ALLE lebend hier rauskommen wollen! Doch dann bemerke ich, dass zwei Regimenter der Bloodcrushers den Kampf verlassen. Ein Regiment entfernt sich von Barboura und ein weiteres entfernt sich von The Missing Ones. Sie sind angeschlagen?! „Sie haben es auf uns abgesehen, Zerstörer?!“ „Ich sehe es.“ In ihren Augen sehen wir noch kerngesund aus. Von jeder Seite aus galoppiert eines dieser Bloodcrusher-Regimenter auf uns zu. Die gewaltigen metallenen, als auch trampelnden Geräusche – die sie dabei verursachen –, sind ein wenig besorgniserregend. Mit Elan und ohne zu zögern, stelle ich mich vor Ahulil. Diese gewaltigen Reittiere treffen gleich mit den Dämonen des Khorne ein. Ich muss Ahulil und ihren zierlichen, schönen Körper beschützen, mit allen Mitteln! Ohne großartig darüber nachzudenken, hole ich von beiden Seiten zum Schlag aus. Ich weiß nicht, was es ist. Ein Reflex? Instinkt? Ich weiß nur, dass es irgendwie richtig ist. Es MUSS richtig sein! Ich spüre, wie die Macht der Zerstörung meine Arme erfüllt. Doch ist es kein negatives Gefühl, nein, im Gegenteil. Die Reiter nähern sich meiner winzigen Gestalt, im Gegensatz zu der ihrer brutalen Juggernauts, die von zwei Seiten aus auf mich zustürmen. Für mich verlangsamt sich die Zeit, wie damals, als ich an meine Vergangenheit denken musste: die Zeit von Dokugakure. Das Gift und der Säure-Regen sollten alles reinwaschen. Ich bin immer noch … DER Yakukage; der Gründer von Dokugakure! Aber auch … dessen Untergang. Trotz all dem, was passierte, stehe ich jedoch immer noch. Mit dem Gedanke daran, halbiere ich die rasenden Moloche, während etwas die Reiter aus deren Satteln schneidet. Sie verlieren alle regelrecht ihre Beine, oder ihren Unterleib. Ein gewaltiger Blutstrom vermischt sich mit dem Regen … Was ich vernehme, sind harte Klänge. Klingen, die das dicke Metall zersägen, was den Reittieren der Bloodcrushers angelegt wurde. Die Körperteile der Blut-Dämonen fallen wie der Regen selbst vom Himmel, wobei ich meine Arme in einer lang anhaltenden Pose miteinander kreuze – wie ein Badass aus einem bombastisch inszenierten Actionfilm. Dabei bemerke ich, dass sich meine Arme zu bewegen anfangen. Abwechselnd drehe ich meinen Kopf nach rechts und nach links, wobei ich mich erschrecke. „Woah! WAS ZUM … ?!“ Ahulil kann ihren Augen kaum trauen, die wie angewurzelt hinter mir steht. Da blicken zwei riesige, bräunliche Centipede-Köpfe mich von beiden Seiten an; komplett blutüberströmt. Ihre langen, scharfen, gelb-orange farbenen Beine SIND die Klingen?! Ihre großen Mäuler spucken die Schädel der Daemons Of Khorne aus, die sie sich schnappen konnten. Die gewaltigen, spitzen Giftklauen geben die mit Gift vollgepumpten, kopflosen Körper frei. Diese Centipedes kommen mit ihren schwarzen, imposanten Leibern aus meinem Mantel. Sind das … „Waffen“? Nein: das sind meine Arme?! Diese haben sich zu lebenden Peitschen des Grauens umgewandelt, die flexiblen Kettensägen gleichen! Dann fällt mir jedoch schnell wieder ein, dass wir noch etwas zu erledigen haben. „Ahulil?!“ „J-JA?“, schreit sie mir förmlich perplex zu. Sie scheint von dem, was soeben passiert ist, schockiert, als auch fasziniert zu sein. Ich meine: WER WÄRE DAS NICHT?! Aus meinen Armen sind einfach so irgendwelche Killer-Biester gewachsen, die schwer gepanzerte Einheiten des Khorne zersägen!!! „Unglaublich …“, haucht Ahulil aus. Mein Gedanke, in ihrem süßen Munde. „Wir müssen Barboura helfen!“ „Ich mache das!“ Ohne weiter zu zögern, begibt sie sich zu ihr. Ich hoffe, dass es ihr soweit gut geht. Als wäre das jedoch nicht genug, fängt die Kanone wieder an zu schießen, die es nun auf meine Magierin abgesehen hat. Instinktiv will ich sie beschützen, indem ich meinen zappelnden, rechten Arm in ihre Richtung strecke. Mein langer, dicker Centipede – was man jetzt sicherlich falsch auffassen könnte – wehrt das brennende Knochen-Geschoss gerade so ab, wodurch ich persönlichen Schaden erleide. „COBA?!“, ruft Ahulil besorgt aus. Mein rechter Arm wurde zerfetzt. „Alles gut. Lauf weiter! Hilf Barbie!“, weise ich Ahulil an. Süß; sie hat sich wirklich für einen kurzen Moment ernsthafte Sorgen um mich gemacht … JETZT REICHT ES! „Diese scheiß Kanone machen wir platt! Los, meine Vielbein-Würmchen: auf die Techniker!“, spreche ich aus, als ich zwei flinke Krabbler auf das nervige Gerät loslasse. Warum ist mir das nicht früher eingefallen? Sie sind klein und sehr schnell. Diese Hundertfüßer hätten schon vorher das Drecksteil lahm legen können. Eines meiner Wesen wird jedoch von dem Bloodthrone überfahren, der ebenfalls auf meine Person zusteuert. Ich höre das ekelhafte Geräusch von Motor und klapperndem Stahl, samt dem Brüllen der Khorne-Dämonen, die das fahrende Gerät bedienen, was mit den angebrachten Walzen einen meiner treuen Centipedes zerquetscht hat. Dennoch ist ein weiterer unterwegs, der sich geschwind durch den Knochensand schlängelt, wie eine vielbeinige Schlange auf Koks – auch wenn ich nicht weiß, wie sich eine Schlange so verhalten würde … Meinen rechten Arm habe ich für Ahulil opfern müssen, aber mein linker ist immer noch aktiv. Während sich mein einer Arm zum körperlichen Standard zurückbildet, schlage ich mit meiner Lebend-Waffe zu. Mit vollem Einsatz wendet der mechanische Streitwagen, um dem Angriff entkommen zu können. „Ich habe eine lebende Peitsche und ihr jaha nihicht!“, singe ich frohlockend vor mich hin, während ich erneut aushole. Diese irre Hundertfuß-Peitsche, windet sich und krabbelt mit seinen vielen Beinen dem sandigen Grund entlang, auf der Suche nach Beute. Wie ein Verrückter lache ich auf. Das schrille Lachen von Skrämbild ertönt … Ich kann es immer noch nicht fassen, dass das wirklich passiert. Trotzdem verstummt mein Lachen, als ich zu The Missing Ones schaue und kurz darauf zu Ahulil, die Barboura eine bläulich leuchtende, magische Schutzhülle verliehen hat – der die Chaos War Maiden vor den eintreffenden Regentropfen schützt – und die Angreifer mit einem Zauber auf Abstand hält, der einem Flammenwerfer im Einsatz gleich kommt. Ein wenig mag es mich beruhigen, doch Schwabbel, Blig, Ichi, Ni und San stecken in Schwierigkeiten! Ich muss mich beeilen, aber der Streitwagen lässt mich nicht weiterziehen. Immerhin scheint mein Centipede die Skull Cannon erreicht zu haben. Wie von einem Hundertfüßer gestochen, hampeln die Dämonen herum und drehen sich mit der Maschine im Kreis. Die sind auf jeden Fall beschäftigt. Während der Bloodthrone Reichweite gewinnt, um mit einem gewaltigen Ansturm mich über den Haufen fahren zu wollen, muss ich zu meinen Verbündeten gelangen! Der Regen fällt immer noch, wodurch es für meine Blutzikaden schwierig ist, sich fortzubewegen; also muss ich zu Fuß hin. Dabei bemerke ich, wie das Gerät mir im hohen Tempo näher kommt. So drehe ich mich spontan nach links um, damit ich das Teil mit meinem linken Arm erwischen kann; doch versucht dieses wieder abzudrehen. Ich verfehle?! Kacke! Aber: Moment! Ohne es zu erwarten, verlängert sich meine Centipede-Peitsche – während des Schwungs – noch weiter. Unfassbar! Sie haben meine Reichweite gewaltig unterschätzt, genauso wie ich selbst. Die gewaltige, biologische Kettensäge schneidet sich mit deren beweglichen Klingen durch den Throne, wie ein mechanisches Messer durch Butter. Wie ein Anker, der eingeholt wird, zieht sich daraufhin das Wesen in meinen Mantel zurück, was ich als „Waffenarm“ beschwor. Der Kopf mutiert rückwirkend zu dem, was er einst vorher war: meine Hand. Diese Obstfliegen verformen sein Aussehen, wodurch mein linker Arm seine alte, gewöhnliche Funktion wieder erhält – genauso, wie es bei meinem zerschossenen Körperteil der Fall war. Es ist vorbei … Vorerst. Mit etwas Mühe erreiche ich The Missing Ones, die sichtlich angeschlagen sind. Vor allem Schwabbel und Blig mussten einige Schläge einstecken, was ich an ihren offenen, eiternden, als auch stinkenden Wunden erkenne. Meine Blutzikaden kriechen aus allen Stellen meines Mantels heraus, um ihnen helfen zu können. Die letzten, wenigen Bloodcrushers fallen durch Blig’s Seuchenschwert und durch die Hilfe der wilden Nurglinge, die den letzten, reitenden Dämon des Khorne würgen, als auch zu Tode beißen. Wahrscheinlich stirbt dieser jedoch an den Infektionen, die sie ihm dabei verabreicht haben. „Ganz schön fies.“, stelle ich dabei wörtlich fest. „Besser?“, frage ich kurz danach fürsorglich meine Mitstreiter, die von meinen Tierchen gestochen und dabei geheilt werden. Röchelnd antwortet mir der blinde Plaguebearer, wobei die Nurglinge quicklebendig kichern und Schwabbel ein grässliches, blubberndes Lachen ausstößt. Der Rest liegt jetzt wohl an Ahulil und Barboura … Ich würde ihnen gerne helfen, aber sie sind jetzt viel zu weit weg von mir. Außerdem ist da noch der Kommandant … Was? Er … zieht sich zurück?! „Er entkommt?!“, rufe ich laut aus. Leider ist niemand in der Nähe, um ihn aufhalten zu können. Mein Centipede hat die Kanone im Alleingang erfolgreich eingenommen und … tanzt? „Was ist nur mit diesem Würmchen los?“ Mit einem hörbarem Gebrüll, fällt die letzte Einheit des Khorne durch die Sense von Barboura, die mir aus der Ferne – in ihrem magischen Schutzschild, was wie eine zweite Haut fungiert – erfolgreich zuwinkt. Ihr geht es gut … und das Regenwetter verschwindet. „Was für ein Timing.“ Part 21 Das Begrüßungskomitee Kapitel 22: Horrorfic --------------------- „Barbie, geht es dir gut?“ „Ja, General.“ „Wo ist Rogo?“ Wie auf Kommando schaut der Maden-Dämon aus dem Knochensand heraus, als dieser seinen Namen vernimmt und kurz darauf freudig mit seinem kleinen Oberkörper – samt seinen Ärmchen – wackelt. „Ach, da bist du?! Was lässt du denn Barbie im Stich, hm?!“ „Schon gut, General. Es ist … meine Panik vor dem Wasser.“ „Ja, ich weiß, aber wir waren mitten in einer Schlacht, auf der es um Leben und Tod ging!“ „Bitte, lass ihn!“, bittet mich Barboura mit unruhiger Stimme darum. Reumütig fiept die leicht übergroße Made, als diese beschämt zu Boden blickt. „Hmrm … Nun, ich kann Rogo nicht böse sein. Dennoch: wenn Ahulil nicht gewesen wäre …“, nörgle ich herum. „Zerstörer, wir haben alle Anteil an diesem Sieg. Ihr habt mich beschützt, wodurch ich Barboura beschützen konnte.“ „Dieser Zauber hat gut funktioniert. Er konnte mir ein wenig die Angst nehmen … auch wenn es etwas gedauert hat.“, spricht die Chaos War Maiden gegenüber Ahulil zögerlich dankbar aus. Scheint so, als würde diese ganze Sache sie mehr mitnehmen, als ich gedacht hätte. „… Schon gut, ich werde das Thema nicht weiter ansprechen. Wir haben es alle überstanden und darauf kommt es an.“, bringe ich damit zum Abschluss. „Danke, General!“ Glücklich schließt Barboura ihr eines, unversehrtes Auge, während Rogo an ihr hochklettert und dabei sein Zuhause betritt, was sich hinter dem losen, olivgrünem Stofffetzen vor dem linken Auge der Maiden verbirgt – wie ein ungewaschener Vorhang am Fenster. Nebenbei geben The Missing Ones ein paar besorgniserregende Geräusche von sich. „Das Tor steht weiterhin offen.“, stellt unsere Magierin fest. „Obwohl der Kommandant geflohen ist und wir ihn nicht erwischt haben … Könnte eine Falle sein.“, überlege ich im ruhigen Ton, woraufhin ich zu Ahulil sehe, die mir mit einem leichten Nicken zustimmt. Alle von uns scheinen noch kampffähig zu sein. Jede einzelne, noch so kleine Wunde, konnten meine Blutzikaden erfolgreich schließen. Die Frage ist jetzt: nehmen wir dieses Angebot an? Oder ziehen wir uns doch besser zurück und gehen den Weg, der zwar uns viel Zeit kosten wird, aber uns dafür Sicherheit beschert? „Wir wissen nicht, was uns erwarten wird, wenn wir da durchgehen.“ „Das sehe ich auch so.“, tauschen Ahulil und ich uns gegenseitig aus. Mit Sicherheit ist das nicht das Einzige, was ich mit ihr austauschen will~ Die Frage ist nur, ob sie es auch so sieht? Wieso muss ich schon wieder ausgerechnet – in dieser Situation – an SO ETWAS denken? Diese Magierin macht mich ganz schön wuschig … Blig hustet uns wie ein halbtoter Zombie an, während die Nurglinge weiterhin untereinander Schabernack betreiben. Ihr Kichern und ihre gegenseitige Streitereien, scheinen kaum ein Ende nehmen zu wollen, was Schwabbel oftmals in ihrem Beisein aufheitert, indem er ein tiefes, langsames Gelächter von sich abgibt. Dieser Trupp ist außergewöhnlich und merkwürdig zugleich. Sie könnten die Vorhut bilden … Oder Barbie? Grübelnd lege ich die rechte Hand auf die untere Hälfte meiner goldenen Maske, bei der sich mein Kinn befindet. „Du gehst vor!“ „Ich?“ „Nein, Rogo … Natürlich du, Barbie!“ Für einen kurzen Moment verlängerte sich unser Maden-Dämon, als er seinen Namen vernahm. Er hätte es wirklich getan?! „Bleib in deiner Höhle, du doofes Würmchen! Meine Güte, als würde ich dein madiges Leben wegwerfen wollen …“, muss ich dabei anmerken. „Das nennt man ‚Ironie‘! Natürlich will ich NICHT, dass Rogo geht. Zumindest nicht allein.“ „General: du scheinst Rogo zu unterschätzen. Weißt du denn nicht, dass er ein Abkomme des Maden Lords aus dem Realm of Chaos ist?“, klärt mich die übelriechende, verdreckte, jedoch hübsche Chaos War Maiden of Nurgle hinterher auf. Der „Maden Lord“?! Okay, ich frag besser nicht. „Ist Rogo etwa ein Prinz?“, frage ich dafür im ironischen Ton, woraufhin Ahulil schmunzeln und Barbie kichern muss. Rogo dreht hingegen verwirrt sein Köpfchen. Eigentlich haben wir keine Zeit für einen kleinen Plausch, aber dennoch nehme ich mir diese Zeit für sie und für diese winzigen, flüchtigen, als auch wichtigen Momente. Da ist immerhin etwas, was ich immer noch suche: Leben. In welcher Form auch immer. Nach einer kurzen Verzögerung, macht sich unsere standhafte Kriegs-Maiden bereit, um vor zu gehen. Bestätigend nicke ich dieser zu, als Barboura ihre Sense des Nurgle kampfbereit in ihren beiden Händen hält. Meine Blutzikaden befinden sich bereits außerhalb meines Körpers, jedoch immer noch in meinem Akatsuki-Mantel, der ihre Sichtbarkeit verbirgt. Ich fühle mich mittlerweile wirklich so, wie sich Shino sicherlich gefühlt haben müsste, auch wenn ich nicht mehr viel verspüren kann. Allerdings macht es sich immer wieder bemerkbar, wenn es mir möglich ist, meine Fähigkeiten anwenden zu können. Teilweise kann man es als eine Art Erleichterung vergleichen: Je mehr Energie ich besitze, desto mehr will nämlich aus meinem rätselhaften Körper hervorbrechen, bis es schließlich geschieht und dieser einen riesigen Schwarm an Gliederfüßern freigibt … was bisher noch nicht passiert ist, da ich es unter Kontrolle halte. Rein theoretisch gesehen, wäre es mir aber möglich. Genauso wie die Fixierung dieser Macht auf gewisse Punkte, wie es erst zuletzt bei meinen Armen der Fall war – oder gar meine Beine. Auch das passierte instinktiv, da ich mich von der Chariot ganz bestimmt nicht verschleppen lassen wollte. So kann ich es mir zumindest erklären. Gemächlich verlängert sich der weiche Körper des Maden-Dämons, damit dieser in alle Richtungen schauen und somit Barboura Informationen zukommen lassen kann. Ich bin immer wieder erstaunt über die Fähigkeiten, die diese beiden Streiter des Nurgles verfügen. Geschwind scannt Rogo sein vorderes Umfeld mit seinen drei roten Augen ab, ohne auch nur einen Mucks von sich zu geben. Dabei schaut er sorgfältig um die Ecken. Zuerst die linke, dann die rechte. Geradeaus war von Anfang an nichts zu erkennen, aber wie es in den anderen Richtungen aussieht: das war uns von Anbeginn ein Rätsel. „Die Luft ist rein.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“, spricht Ahulil schmunzelnd aus, als sie Barboura einen gehässigen Blick zuwirft. „Haha, ich weiß. Bei meiner Anwesenheit ist sie NIE rein.“ „Genau. Schön, dass du das erkannt hast. Einsicht ist ja bekanntlich der Weg zur Besserung. Obwohl es in deinem Fall schier unmöglich zu sein scheint.“ Geht das schon wieder los? Nun ja: ich lass sie machen. Barbie stört sowas ja überhaupt nicht, ganz im Gegenteil. Dennoch: „Vorsicht, Ahulil!“ „Was?“ „… Sonst liegt sie gleich auf dir.“, muss ich lachend aussprechen, als Barbie ihr einen anzüglichen Blick zuwirft und sich dabei die Lippen leckt. Ich bin mir sicher, dass man Barboura nicht all zu sehr beleidigen und damit auch gleichzeitig aufgeilen sollte … „Es wäre überaus schade, wenn du vorzeitig sterben würdest.“ „Vielen Dank für Eure … Sorge, um meine Wenigkeit, Zerstörer. Wie zuvorkommend.“ „Ich weiß eben, was gut für dich ist. Glaub mir.“ „Hm, da wäre ich mir nicht so sicher~“ „Hey, was soll das denn heißen? Ich werde es dir schon noch beweisen. Du wirst es eines Tages sehen … und spüren.“, muss ich Ahulil darauf entgegnen, während uns The Missing Ones dabei verstört zusehen … oder auch zuhören. Nervös schluckt die Magierin ihren eigenen Speichel herunter, der sich unbemerkt in ihrem köstlichen Mund bildet. Ihr Brustkorb weitet sich mehr, als üblich. Sie atmet erschwert … Aha, da hat wohl doch jemand gewisse Fantasien, obwohl dieser Jemand es nicht wirklich will?! Oder etwa doch? „Was jetzt?“ „Wir gehen; müssen jedoch weiterhin auf der Hut bleiben.“, erkläre ich Barboura, die uns mit Rogo eine große Hilfe ist, auch wenn wir im Grunde für sie eine größere Hilfe sind. Die Frage ist nur, was mit mir passieren würde, falls Nurgle wirklich stirbt? Jetzt, wo das Leben mir eine Chance gegeben hat, sollte ich es eventuell vorziehen, diese auch zu nutzen. Zumindest will ich vorerst nur Eines: Antworten. Und diese werde ich nur dann erhalten, wenn der Chaosgott der Pestilenz den offensichtlichen, kriegerischen Komplott seiner drei Brüder überlebt … Na ja: und ich will ficken. Wenn ich schon mal erneut als eine leere Hülle wiedergeboren werde, die kaum noch etwas Positives fühlen kann, dann will ich wenigstens die für mich persönlich wohltuenden, körperlichen Begierden auskosten, die mir noch möglich sind. Wenn auch auf einem anderen Wege, als damals. Schlussendlich bin ich kein verdammter Vanitas mehr, der zu alldem getrieben wird. Aber dennoch … ist da diese widerliche, innere Leere in mir, die darauf wartet, gefüllt zu werden. Deswegen: Hülle. Es wird sich mit Sicherheit niemals ändern … Reflexartig nutze ich meine rechte Hand, um Barbie ihre eigene wegzuschlagen, die sie spontan hinten an meine Sturmhaube legt. „Ha!“ Dieses Mal habe ich es rechtzeitig bemerkt, obwohl mein Körper mehr der wundervollen Magierin zugewandt ist. Enttäuscht seufzt Barbie aus. „Och …“ Sie wollte unbedingt meinen Hals lecken?! „Barbie voran; dann ich, Ahulil und Ones hinter uns. Ahulil, du musst uns als Schutzschilde benutzen!“ „Bitte, was meint Ihr damit?“ „Wir marschieren nach links; du bewegst deinen süßen Körper dann dicht an den Wall.“ „Süß? Aber werden sie uns dann nicht in die Enge treiben können?“ „Das ist immer noch besser, als sich früher oder später aus ALLEN Richtungen einkesseln zu lassen!“, erkläre ich ihnen strategisch. „Man bemerkt, dass Ihr viele Schlachten ausfochten musstet.“, erwähnt die magische Schönheit nebenbei. „… Leider. Bedenkt, dass die Truppen des Khorne immer noch anwesend sein können! Dieser leere, stille Ort muss NICHTS bedeuten! Eher im Gegenteil.“ „Ist es möglich, dass sie sich im Sand verstecken? Oder in den Gebäuden?“ „Mag sein. Wir müssen ALLE Möglichkeiten abwägen! Gehen wir!“ „Hier ist nichts.“, informiert Barbie uns, als Rogo mit seinem Kopf die Umgebung ausspäht. Die offenen Fenster, an denen kein Fensterglas angebracht ist, kommen uns gelegen. Es ist nicht so, wie in meiner Ursprungswelt, wo vieles verglast ist. Vorsichtig klettert Rogo mit seinen putzigen Beinchen über den dunkelgrauen, steinernen Fensterrahmen und schaut somit in das stabil wirkende Gebäude, was aus Gestein, Holz und verschiedenen Metallen zu bestehen scheint. Die ganze, riesige Siedlung erinnert mich viel mehr an einem Ort, dessen Beschaffenheit zum größten Teil aus Schrott errichtet wurde; auch wenn ich diesen nicht als Schrottplatz bezeichnen würde. Im Gegenteil. Alles wirkt sehr rituell und barbarisch, wie es zum Chaos an sich passt. „Wo sind die nur alle hin?“ „Gute Frage.“, antworte ich Ahulil ebenfalls rätselnd. „Vielleicht verstecken die Truppen sich ja doch im Sand?“, fragt uns Barboura besorgt. „Das werden wir gleich herausfinden. Meine Centipedes, helft uns aus!“ Mit diesen Worten beschwöre ich einige von ihnen. Vier Stück krabbeln aus meinen Ärmeln heraus. Sie sollten den sandigen Boden um uns untersuchen können. Das hoffe ich zumindest. Mit ihren vielen, spitzen Beinchen und ihren empfindlichen Fühlern, tasten meine giftigen, als auch flinken Hundertfüßer unser aller Umfeld ab. Diese verteilen sich überall, woraufhin sie nach gewisser Zeit wieder zu mir zurückkehren. Die Vier stehen schlussendlich wieder vor mir, in Reih und Glied. „Habt ihr etwas gefunden?“ verneinend schütteln sie ihre Köpfe, bevor sie sich in meinen Mantel zurückziehen. „Das kann nicht sein?!“ „Anscheinend ist es doch so, dass niemand hier ist.“ „Das MUSS eine Falle sein! Anders kann ich es mir nicht erklären. Warum sonst sollten die Anhänger des Khorne es WOLLEN, dass wir eintreten, ohne auch nur ein weiteres Blutbad zu hinterlassen? Sie sind IMMER auf Krieg aus!“, beschwert sich Ahulil darüber. „Dich macht es wohl verrückt, dass hier nichts ist, was?“ „Also mir gefällt es. General, ich … hätte da eine Bitte.“ „Barbie, wenn du etwas auf dem Herzen hast, dann: nur zu.“ „Äh, ja, also …“ Verspielt berührt sie ihren linken, geflochtenen Zopf. „Ich will, dass du mich fickst! Hier und jetzt!“ „Bitte, WAS?! Bist du geistig hinterblieben?!“, wirft Ahulil aus. „Das hier ist Khorne’s Gebiet!“ „Und niemand ist hier. Das ist DIE Gelegenheit, mich vorzubereiten! Das Sperma des Generals verleiht uns Stärke, hast du das etwa schon wieder vergessen, Getreue des Tzeentch?!“ „Ich … bin nicht seine Getreue, sondern die der Chaos War Maiden of Tzeentch! Das ist ein wichtiger Unterschied!“ „Ach, ja? Für mich sieht das aber schon so aus, als würdest du Tzeentch weiterhin anbeten.“ „Das reicht jetzt!“, rufe ich dabei genervt aus. Kurz darauf kehrt Stille ein. Beleidigt sieht Ahulil zu Barboura, die sie wiederum anlächelt und sich auf die nächste Beleidigung freut, die Ahulil ihr entgegenwerfen würde. Sich mit Nurgle’s weiblichen, stärksten Champion zu streiten, bringt rein überhaupt nichts, da es sie nur beflügelt. Sie saugt all das – was gegen sie gerichtet ist – auf, wie ein Schwamm und nutzt es, um sich daran zu laben. So, wie ich es mit dem Leben meiner Feinde tue … Nach kurzer Überlegung stimme ich Barbie’s Vorschlag zu. „Gehen wir rein.“, schlage ich ihr hinterher vor, als ich auf die Hütte neben uns deute. Erfreut quietscht die Maiden wie ein hingebungsvolles, junges Fangirl auf, als sie ihre beiden Hände ballend vor ihrem Mund hält. „Ist das Euer Ernst, Zerstörer?!“ „Ich finde die Idee gar nicht mal so blöd. Ihr bleibt in der Zeit in unserer Nähe und bewacht unser Umfeld! Wir halten derweil diese Richtung im Blick.“ Zuversichtlich zeige ich dabei mit meiner linken Hand auf das Fenster innerhalb der kriegerisch eingerichteten Hütte, die für uns offen steht. „Das kann wirklich nicht Euer Ernst sein?!“, beschwert sich Ahulil lautstark erneut, woraufhin sie ein erzürntes „Argh!“ loswird. In der Zeit verlässt Rogo seine Höhle und bleibt wie eine brave Haus-Made draußen, woraufhin Barboura überglücklich das Gebäude betritt. Bedächtig schließe ich die morsche, jedoch immerhin verzierte, hölzerne Tür. Freudig stimmt Barbie summend ein Liedchen an, wobei sie kichern muss und ich meine Maske abnehme – was sicherlich mein ramponiertes Gesicht Preis gibt. Obwohl ich nicht mehr der ansehnliche Shinobi bin, der ich einst war, stört das die Maiden zum Glück nicht. „Freust du dich so sehr darauf, Barbie?“ „Machst du Witze? Ich kann es kaum erwarten!“, sagt sie ungeduldig zu mir, als sie dabei ist, ihr Korsett abzulegen, was ihre gewaltigen Brüste freigibt. „Oh? Du siehst besser aus.“ „Wie meinst du das, Barbie?“ „Die roten Stellen sind verschwunden.“ Wirklich? Ob das am Leben liegt, was ich zu mir nahm? Als nächstes will die Chaos War Maiden ihr Kleid loswerden, wobei ich sie jedoch mit einem „Warte!“ unterbreche. „Behalte es an! Dieses Mal machen wir es mit unserer Kleidung. Wir müssen bereit sein, falls etwas passiert.“ „General … Ich weiß nicht, ob ich bereit sein werde, wenn wir es miteinander tun.“ „Ich auch nicht …“, spreche ich verunsichert zu ihr, als ich meine Sturmhaube über den Kopf ziehe. Lässig werfe ich diese zu Boden. Gemächlich will ich mich der reizenden Kriegerin nähern, wobei mir ihre imposante Sense auffällt, die auf dem steinernen Fußboden der Hütte liegt. „… Es macht mich jetzt schon scharf: Daran zu denken, dass wir es hier treiben und wir jederzeit angegriffen werden könnten, hmh …“, stöhnt Barbie mir zu. „Gerade das macht es ja so spannend.“ Neugierig dreht sie sich zum unausgefüllten, steinernen Fensterrahmen, während ich sie an ihrer Hüfte anfasse. Leicht drücke ich ihren Oberkörper nach vorne, um ihr das Zeichen zu geben, sich vorzubeugen. „Ehehe, was hast du denn vor, General?“ „Das wirst du gleich sehen. Oder viel mehr: spüren.“, sage ich zu ihr, woraufhin ich ihren Hals liebkose. „Hmh, General … Du bist so lieb zu mir. Ich dachte, wir sollen uns nicht küssen?“ „Ich kann dir nicht widerstehen … Dieses Mal.“, erkläre ich ihr flüsternd, als ich eine kurze Pause dabei einlege. Energisch ziehe ich den unteren Teil ihres langen Kleides hoch, um ihre freiliegende Hüfte ergreifen zu können. „Du … trägst ja gar nichts darunter?!“ „Hihi, Überraschung!“ Und das weiß ich jetzt erst?! Nein, die Situation mit dem Herald verriet uns im Grunde alles … Meine Handschuhe habe ich mir immer noch nicht neu erschaffen lassen, da ich zuvor diese Centipede-Waffen-Arme nutzte. Mit sanften, fließenden Bewegungen, berühre ich mit meinen freiliegenden, bloßen Händen ihren Hintern. Er ist so … voluminös und wirkt äußerst erotisch auf mich. „Generahl, deine Hände … sind so sanft, hah.“, haucht sie lustvoll aus. „Gefällt dir das? Oder … lieber das?“ Mit mehr Kraftaufwand, fange ich an ihren Arsch durchzukneten. „Oh, Gott!“ Ja, ich bemerke – als ich meine Hände weiter runter führe – dass sie bereits ausläuft. Sie ist ja sowas von bereit, genau wie ich! „Jah, steck ihn rein! Ich will deinen Schwanz in mir spüren!“, fleht sie mich dabei schon versessen an, während sie sehnsüchtig ihren saftigen Arsch hin und her bewegt. „Wie du willst. HIER!“ Im gleichen Moment, ramme ich meinen Schwanz in sie hinein. Ihre Vagina ist so unglaublich feucht, wenn nicht sogar nass. Angestrengt hält sich Barbie am Fensterrahmen fest, während sie ihre Titten auf das kalte Gestein presst, was ihr zusätzliche Erregung verschafft. Mehrfach stoße ich zu, indem meine Hände fest ihr Gesäß ergreifen und ich es ebenfalls im Takt vor und zurück bewege. „Uh, JAH, gib’s mir! Hah, tiefer! … Fester!“, stöhnt sie mir wild zu, als ich es ihr besorge. Währenddessen kommt mir eine skurrile Idee: Mit meinen linken Zeige- und Mittelfinger, forme ich den Körper eines Centipede … Es klappt tatsächlich?! Geduldig lasse ich die Flüssigkeit von Barbie auf meinen neuen Freund tröpfeln – die ihn befeuchten soll –, während es mir weiterhin möglich ist, wohltuende Stoßbewegungen auszuführen. Dabei bemerke ich, dass wir beobachtet werden. Diese Hütte hat zwei Fenster?! Und das eine gibt einen Ausblick, direkt auf den Steinwall … Na, ob das so sinnvoll ist? Ah, ja: ich kann mir vorstellen, wer es ist. Nur ganz leicht drehe ich meinen Kopf so, dass ich diese Person erkennen kann, wenn auch nur unscharf. Sie versucht sich vor uns zu verbergen … Aber: es ist okay, Ahulil. Du beobachtest uns, nicht wahr? Wahrscheinlich macht dich das ebenso unglaublich geil. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du dein dunkelblaues, elegantes Kleid angehoben hast, um mit dir selbst spielen zu können. Verwegen knetest du deine eigenen, süßen Brüste durch, während du dir deine zarten, langen Finger an deiner Scheide entlang führst, bis du diese ungeduldig in dich hineinschiebst. Sehnsüchtig denkst du dabei an die Dinge, die ich mit dir anstellen könnte. Ist doch so, oder? Ahulil … du hast ja keine Ahnung, was wir alles zusammen unternehmen könnten, wenn all das wirklich so funktioniert, wie ich es mir ausmale! Solange du dich nicht vor mir und meinen Tierchen fürchtest, wäre alles Erdenkliche möglich … Vielleicht kann ich dich ja doch schon sehr bald für all das überzeugen, indem ich dir einen kleinen Vorgeschmack liefere? „Bist du bereit, Barbie?“ „Jah, JAH! Ich bin bereit; für ALLES!“ Interessiert, führe ich ihr meinen weiteren Freund in sie ein, der überaus lebendig auf mich wirkt. Dieses Mal jedoch nicht in das Loch, was schon benutzt wird, sondern in das oberhalb; ein dreckigeres, dunkleres Loch. Es ist mir momentan egal, ob meine Maiden stinkt oder nicht: Barbie braucht es! Und ich brauche es auch. „Wa-AH?!“, schreit sie schon fast. Also, wenn wir bisher nicht von Khorne und seinen Schergen wahrgenommen wurden, dann sollte es spätestens JETZT der Fall sein. „Eh, es … fühlt sich so gut an?! Warum, hnh, fühlt es sich nur so gut ahn?! AH!“ Die Beine des Centipede bewegen sich, während ich diesen langsam wieder aus der Chaos War Maiden ziehe und diesen dann wiederholt in ihren Anus einführe. Diesen Vorgang wiederhole ich immer wieder, dessen Tempo sich mit jedem weiteren Mal erhöht. „Ah … OH, GOTT! Fuck, fuck, FUCK!!!“, ruft Barboura in Ekstase aus, während ich dabei unfreiwillig lachen muss. Ich sehe bereits vor meinem Auge, wie der Saft von Ahulil’s triefender Pussy überläuft … Ich vernehme ihren angestrengten Atem, bis hierher. Du kleine, dreckige Magierin?! Deinen süßen Duft kann man nicht überriechen, trotz des beißenden Gestanks, der von Barboura ausgeht. Ich bin mir sicher, dass auch sie davon weiß, während ich ihr sowohl meinen Penis, als auch den Centipede schnell und heftig in sie rein und raus gleiten lasse. Erst im Wechsel; dann zusammen. „AH, ich zerbreche! Du zerstörst mich! … Coba-AH! Wa-WAS IST DAS?! I-Ich glaube, ich komme?! UND WIE?! UAH!!!“ Ja, komm, Barbie! Gib dich mir hin! Auch ich werde dich mit dem füllen, was du begehrst! Zitternd geht die Chaos War Maiden zu Boden, als ich mein schwarzes Parasiten-Sperma in sie hinein pumpe, was ihr Kraft geben wird. Nach nur einem Moment, drückt sie alles aus sich heraus, was man sich nur vorstellen kann. All ihre widerlichen Körperflüssigkeiten, laufen aus ihrem von mir zerfickten Körper heraus. Im Hintergrund ist ein flüchtiger, erleichternder Laut zu vernehmen, der mit Garantie zu unserer kleinen Magierin gehört, die sich lüstern auf ihre unbenutzten Finger beißt, um sich zusammenreißen zu können. Selbstzufrieden muss ich schmunzeln. Der ganze Boden dieser Hütte, wurde zu einem Opfer einer weiteren, unerwarteten Schlacht. Part 22 Horrorfic Kapitel 23: Gihirex ------------------- Ohne weitere Worte zu verschwenden, trete ich mit Barboura – samt neuen Klamotten – aus dem Gebäude, was nun keineswegs mehr betretbar ist. Aus diversen Gründen … Ahulil kann mir bei meinem Auftritt kaum in die Augen sehen. Verwegen schaut die Magierin des Tzeentch zur Seite, wobei ihr Gesicht geringfügig zu erröten scheint. Sie weiß garantiert, dass ich sie bemerkt habe; doch will ich nichts dazu sagen. Stattdessen sollten wir uns viel mehr darauf konzentrieren, die Einheiten des Khorne zu finden, die sich sicherlich immer noch versteckt halten … obwohl ich es – nach Barboura’s lautstarken, ekstatischen Äußerungen – kaum noch glauben kann. Ein wenig schäme ich mich auch für mein sexuelles Handeln, muss ich eingestehen – wenn auch nur ein wenig. Als ich meine rechte Hand grübelnd zu meiner Maske führe, ergreift die Chaos War Maiden meinen linken Arm. Glückselig drückt sie diesen zwischen ihre Sense, sowie ihre imposanten Titten, die nun wieder von ihrem ledernen Brustpanzer geschützt werden. Dennoch spüre ich regelrecht ihre angenehme, weiche Beschaffenheit. Wie ein verliebtes Schulmädchen, muss Barbie kichern, wobei Rogo uns einen beobachtenden, madigen Blick zuwirft. „Was soll das werden, Barboura?! Du nimmst den Zerstörer ja fast vollständig mit deinem Gestank ein?!“ „Was regst du dich denn so auf? Du näherst dich ihm doch sowieso kaum, also sollte dich das nicht stören~ Hmh, General …“, haucht sie verträumt aus. „Es wäre schon klug, wenn du dich nicht so sehr an mich heften würdest, Barbie. Wir müssen immer noch wachsam bleiben. Vergiss das bitte nicht!“, muss ich tadelnd erwähnen, als sie sich wie eine Klette an mich geheftet hat. Trotz dessen gibt sie keineswegs nach, sondern schmollt nur ein wenig. Zum Glück habe ich ein wenig gelernt, meine Atmung einzustellen. Der Verwesungsgeruch mag mir zwar mittlerweile überaus vertraut sein, aber dennoch haut einen dieser Gestank jedes Mal aus den Latschen. Auch wenn Barboura mittlerweile auf dem ersten Blick niedlich und hübsch wirkt, so ist ihre gesamte Art immer noch so dreckig und verdorben, wie bei unserer ersten Begegnung. Was bin ich froh, dass sich ihr Erscheinungsbild wenigstens geändert hat?! Man sagt ja, dass man Andere nicht nach dem Äußeren beurteilen soll, aber: seit wann hat das die Menschen jemals wirklich interessiert? Der erste Gesamteindruck entscheidet – meistens – alles! Aber ich will trotzdem schauen, was sich hinter alldem verbirgt. Schlussendlich erwarte ich diese Einstellung von meinem Gegenüber ebenfalls. Bei Barboura ist das passiert, was ich allerdings nicht erwartet hätte: Nach ihrer Niederlage, verwandelte sie sich von einer übertrieben fetten, hässlichen Raupe, in einen atemberaubenden Schmetterling. Im wahrsten Sinne des Wortes. Stinkend, aber dennoch schön … trotz ihrer weiterhin anhaltenden, ungepflegten Lebensweise. Nun: als könnte ich mich darüber beschweren?! Jetzt, da es kaum noch möglich ist, sich in dieser Welt mal ordentlich säubern zu können, sind die Standard-Anforderung – im Bereich der Pflege – enorm gesunken. Interessiert schaue ich zu Barbie’s rostigen, metallenen Sense, die offensichtlich das Symbol des Nurgle im Zentrum deren geschwungenen, als auch zugleich beschädigten Klinge aufweist. Es sind drei aneinander klebende, grüne Kreise. Ich frage mich … „Orele.“ „Hä?“ „So heißt sie: Orele. Ich habe die Sense den Namen meiner verstorbenen Mutter gegeben.“ Verstehe … Meine Gefährtin des Nurgle hat wohl ihren Blick oft dort, wo ich mich befinde, sonst würde sie mich nicht immer ablenken wollen. Besorgt sieht sie zu mir, doch fängt sie relativ schnell an zu lächeln, sobald ich mein Gesicht zu ihr drehe. Barbie … du machst dir wirklich Sorgen um mich, oder? Freudig winkt mir der kleine Maden-Dämon abrupt zu, den ich daraufhin mit meinem linken Zeigefinger an seinem kleinen Köpfchen berühre. Ein zufriedenstellendes Fiepen entfleucht aus seinen Beißerchen, woraufhin Barbie kichern muss. Ihr Beide seid schon welche … „General?! Ich meine: Zerstörer; seht!“, fordert Ahulil mich auf, als sie ihren rechten Zeigefinger in eine bestimmte Richtung weist. Dabei fällt mir auf, dass ihr Fingernagel kürzer geworden ist … War dieser nicht letztens länger? Flüchtig blicke ich mich skeptisch um, bis ich den Kommandant sehe, der erst vor kurzem vor uns geflohen ist. Den haben wir gesucht! Aber … wieso steht dieser Skullmaster allein mit seinem Reittier an Ort und Stelle? „Er scheint auf etwas zu warten.“, stelle ich mit meinen Worten fest. „Aber auf wen? … Etwa auf uns?“, fragt mich Barbie verunsichert, wobei sie ihre Umarmung lockert. Geschwind kehren die Centipedes zu mir zurück, die ich vorher – von der Hütte aus – erneut ausgeschickt hatte. Nur zur Sicherheit. Nichts … Schon wieder?! „Barbie?“ „Ja?“ „Hast du etwas gefunden? Beziehungsweise: hat Rogo etwas gefunden?“ „Äh, ich … Nein, hier ist niemand. Bis auf den Skullmaster dort.“ „Entweder ist es wirklich eine Falle, oder er will, dass wir ihm folgen.“, spricht Ahulil nachdenklich aus. Ihre goldenen Fingernägel sehen allesamt kurz und gepflegt aus, als sie diese uns in ihrer eleganten Denker-Pose offenbart. Ich bin mir sicher, dass diese – zumindest die an der rechten Hand – vorhin noch lang und spitz waren … Irgendetwas scheint sie vor uns zu verbergen, habe ich den Verdacht. Aber bisher hat sie uns geholfen. Warum sollte sie so etwas tun? Das sind Fragen, mit denen ich mich später befassen muss. Vielleicht bilde ich mir das auch nur alles ein? … Obwohl ich mir solche Fehler keineswegs erlauben darf! Jedes einzelne, noch so winzige Detail zählt! Auf dem Schlachtfeld … kann ALLES entscheidend sein! Nach nur einem zögerlichen Moment, reitet der Skullmaster vor. „Und was machen wir jetzt?“ „Wir folgen ihm. Barbie, geh du vor! Ones, hinter Ahulil! Ich bleibe hinter dir.“, spreche ich zu meiner Chaos War Maiden, die mir bestätigend zunickt. Vorsichtig folgen wir dem Kommandant der besiegten Khorne-Truppen, der ebenfalls in einem angenehmen Tempo voran reitet, damit wir diesem folgen können. Der Weg, den wir zurücklegen, ist vorwiegend von den Gebäuden des Khorne befreit, die in der befestigten Siedlung massenhaft aufzufinden sind. Sieht so aus, als würden wir uns von dieser entfernen … Aufmerksam beobachten wir unser Umfeld. Es wäre ein guter Zeitpunkt, für einen Hinterhalt. Doch im Gegensatz all unserer Erwartungen, führt uns der Skullmaster zu einem unerwarteten Ort. „Ist das … eine Arena?!“, fragt die Chaos War Maiden überrascht, als sie dieses gewaltige Kolosseum – aus dunkelgrauem Gestein und den schimmernden Messing-Symbolen des Kriegsgottes – in der Ferne erblickt. „Eine Arena des Khorne. Ich bin mir sicher, dass uns dort nichts Angenehmes erwarten wird.“, erklärt uns Ahulil mit ernster Mime. „Er führt uns direkt dahin?!“, muss Barboura anmerken. Eigentlich würde ich mich ja mit ihnen aus den Staub machen und weiterziehen wollen, aber wir sind immer noch umringt von hohen Felsformationen, die durch die Zerstörung freigelegt worden sind. Anscheinend hat sich Khorne das Gebiet mit den meisten Möglichkeiten ausgesucht, gewaltige Schlachten ausfechten zu können … Ich hasse diese von Stein umringten Täler! Sie sind perfekte Orte für Hinterhalte. Aber dann fällt mir urplötzlich ein, dass Khorne niemand ist, der diese Art des Kampfes vorziehen würde. Das würde zu diesem Chaosgott keineswegs passen! Ja, es geht ihm um Blut und Tod, aber auch um Stärke und um Ehre im Kampf. Je näher wir uns dem Kolosseum nähern, desto mehr Eingebung erlange ich. „Diese Arena wurde direkt IN dieses Tal gebaut, damit man keine andere Wahl hat, als da durchzugehen. Khorne zwingt diejenigen regelrecht dazu, ihn als auch seine Schergen herauszufordern.“ „Wir müssen also so oder so in das Kolosseum eindringen, um unseren Weg fortsetzen zu können.“, stelle ich mit Ahulil abwechselnd fest. „Das ist doch die Gelegenheit für dich, Barboura?! Wenn sie wirklich einen Kampf wollen, dann kannst du uns allen deine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Jetzt, wo du … gestärkt wurdest, sollte das ja kein Problem für dich darstellen.“, legt unsere gerissene Magierin überzeugend fest. „Da muss ich zustimmen. Aber so wie es aussieht, müssen wir dir das ja nicht sagen, was?“ „Nein, denn ich bin für alles bereit!“, ruft Barbie energisch aus. Auch Rogo setzt mit einem Schlacht-Fiepen nach. Nach nicht allzu langer Zeit, betreten wir auch schon diese imposante Arena, während der Kommandant auf unsere Ankunft gewartet hat. „Ich hoffe Ihr wisst, was Ihr tut.“ „Ganz ehrlich? Nein, ich habe keine Ahnung. Aber wieso sollte der Typ die ganze Zeit auf uns warten und uns dann auch noch hierher führen wollen? Nur, um uns im Nachhinein umbringen zu können? Nein, das ergäbe für mich keinen Sinn.“, versuche ich Ahulil meinen Standpunkt zu vermitteln, woraufhin ein eisernes, stabiles Gitter hinter uns herunter gelassen wird. Zweifelnd gibt die Magierin ein lautes Seufzen von sich. „Wir sind umgeben von Dämonen des Khorne: den ‚Bloodletters‘. Schon wieder.“, erwähnt Barboura beiläufig. „Zerfleischer. Ja, die kennen wir ja mittlerweile nur all zu gut. Vor allem ich kenne sie.“ Das waren diese roten Dämonen-Viecher, die auf den Juggernauts geritten sind und gegen die ich schon damals häufig kämpfen musste. Unter ihnen befinden sich jedoch noch andere Einheiten; darunter Chaos-Krieger des Khorne – die man gut an ihren blutroten Rüstungen erkennen kann –; wilde, muskulöse Barbaren und … „Was sind das für welche?“ „Welche von den unzähligen Einheiten meint Ihr von denen, die uns die ganze Zeit über zubrüllen und uns dabei bespucken wollen? Die ‚Blood Warriors‘; die ‚Bloodreavers‘?“ „… Die Roten da.“ „Das sind ‚Wrathmongers‘. Sie beherbergen in ihren Körpern die mörderische Energie von Khorne. Sie sind die Elite der Chaosstämme und bereit für jede Gewalttat; so wie jeder andere seiner Gefolgsleute auch.“ „Die Arena ist gefüllt mit mordlustigen Wahnsinnigen … Toll!“, werfe ich ironisch aus, wobei mich Ahulil eiskalt ungläubig anstarrt. „… Was?“ „Ihr seid natürlich weder wahnsinnig, noch Mord lüstern, nicht wahr, Zerstörer?“ „Hey, ich bin immer noch vernünftig! Zumindest versuche ich vernünftig zu sein.“, rechtfertige ich mich ihr gegenüber. „Und außerdem weiß ich SEHR gut, was Wahnsinn ist …“, erwähne ich im Nachhinein flüsternd mit ernster, finsterer Stimme, was Ahulil einen Schauer über dem Rücken laufen lässt. Mit glänzenden Augen schaut sie mich an. Fast schon so, als würde sie mir einen Kuss vermachen wollen. Auch wenn es wieder eine überaus unpassende Situation wäre, so würde ich darauf eingehen wollen … Diese magische Begabte des Tzeentch zu küssen, hatte mich bisher jedes Mal mit Freude erfüllt und mein Herz höher schlagen lassen – obwohl ich es kaum glauben kann, dass ich noch eines zu besitzen vermag. Irgendetwas an ihr, zieht mich jedenfalls magisch an. Noch mehr, als es bei Barboura der Fall ist, der ich ebenfalls oftmals einen Kuss gewillt bin zu geben … Wenn da nur nicht dieses Problem wäre, dass sie von Nurgle auserwählt worden ist! Allein ihren Körper zu liebkosen, kostet mich eine gewisse Überwindung – aus offensichtlichen, unangenehmen Gründen. Egal: mir ist mittlerweile bewusst, dass ich beide überaus lieb gewonnen habe. Natürlich ist mir auch Rogo wichtig, genauso wie The Missing Ones; nur eben auf eine andere Art und Weise. Wir haben bereits einiges zusammen erlebt. Hier wird es garantiert nicht enden! Egal, was auch immer kommen mag! „So so, ihr habt also endlich hierher gefunden? Wurde aber auch Zeit!“, ruft uns eine kräftige Frauenstimme von oberhalb zu. Es ist soweit! Ich bin etwas nervös, genauso wie meine Gefährten. Diejenigen, die auf den weitläufigen Tribünen stehen und dabei laute Geräusche ertönen ließen, sind auf einmal allesamt ruhig?! Was geht hier vor? Wer auch immer zu uns spricht, MUSS enormen Respekt auf die Anhänger des Khorne ausüben. Nach dieser Ansprache vernehme ich das mir bekannte Geräusch großer Flügel. Unangekündigt werde ich in meine zerrüttete Vergangenheit geholt, wobei mich meine beiden Mitstreiterinnen besorgt anschauen. Oh, meine kleinen Engel: Team Sacred; Mitsuya … Ich habe euch alle enttäuscht … Ich spüre … ihre liebevollen Hände – wie diese mich berühren. Es sind die Hände von Barbie und Ahulil?! Ich muss bei ihnen bleiben! Sie brauchen mich, jetzt! Und ich brauche sie, obwohl sie zum Chaos gehören. Ist das nicht Ironie? „Sieh mich an, wenn ich mit dir rede, Yakukage!“ Das ist … eine ziemlich große Frau, die mit ihren Dämonenschwingen, ihrer roten Haut und den gelb leuchtenden Augen einen gefährlichen Ersteindruck hinterlässt. Sechs schwarze Hörner – bestehend aus jeweils drei, gleichlangen Paaren – zieren ihren Kopf. Ihre langen, pechschwarzen Haare, wurden zu einem langen Zopf – einem Ponytail – zusammengebunden; etwas, was diese heiße Dämonin noch attraktiver wirken lässt. Sie erinnert mich dabei ganz leicht an jemanden … Wenn man weiter nach unten schaut, bemerkt man, wie muskulös ihr Körper wirkt. Es ist für einen Frauenkörper nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig – würde ich mal behaupten. Sie trägt eine schwarze Rüstung, in denen Ornamente des Khorne aus Messing eingraviert worden sind – ähnlich wie es bei dem Kolosseum außerhalb zu sehen ist. Der in der Rüstung eingearbeitete BH kann nur geringfügig ihre Mörder-Brüste halten … Ist sie etwa aus einem unrealistischen MMORPG entsprungen? UNHOLY SHIT?! Und ich dachte Barbie hätte Bomben?! Auffällig sehe ich zu ihr und dann wieder zu der Dämonin des Khorne, die ungefähr einen halben Körper größer sein müsste als ich und immer noch auf eine Reaktion von mir wartet. Sichtlich grübelnd vergleiche ich die auffälligen Brustpaare miteinander. Nun, ich verstehe den Größenunterschied: Diese Dämonin ist bestimmt über zwei Meter groß! Aber das ist mir ja sowas von egal; sie ist nämlich megageil! Wohl überlegt esse ich das geflügelte Chaos-Wesen regelrecht mit meinen hungrigen Blicken auf. „Sag mal … Tat es weh, als du vom Himmel gefallen bist?“ Ha, diese Frage wollte ich schon immer mal bringen~ Doch anstatt mir auf irgendeine Art und Weise zu antworten, kommt nur ein aggressives „WAS?!“ von ihr. „Na, ich meine: du siehst aus, wie ein Engel … Ach, vergiss es.“ „Willst du mich etwa beleidigen, Yakukage?!“ „Nein, so ist es nicht! Vielleicht bist du ja aus der Hölle gestiegen? … Obwohl der Chaosrealm sicherlich auch als diese gilt.“, stelle ich währenddessen unbeholfen fest. „Zerstörer?! Bitte redet nicht weiter!“, fordert Ahulil mich genervt mit gut gemeinten Rat auf, während sie ihre rechte Hand sichtlich blamiert an ihre Stirn hält. Ich wollte doch nur ein Kompliment machen … Ich bin ja SO schlecht! Kann man meine imaginären Tränen hinter der Maske erkennen? Nein? Schade … Im Hintergrund ist geringfügig wildes Geflüster zu vernehmen. „SCHNAUZE, ODER ICH BRING EUCH ALLE UM!“, droht die kräftige, rote Frau ihren Fans … Temperament hat sie ja. Wenn man sie sich so ansieht, denkt man sich nur noch: „Ja, Mami: ich war ein böser Junge! Bestrafe mich! Brüll mich an; peitsch mich aus! Erdrücke mich mit deinen riesigen Melonen! Zertrete meine unwürdige, erbärmliche Gestalt mit deinen schwarzen Hufen!“, was ich sicherlich nicht vorziehen würde … Außer die Sache mit den Melonen, vielleicht. Übertrieben nicke ich mit meinem Kopf, während ich über all das nachdenke. Und dann haut sie – wie aus dem Nichts kommend – eine gigantische Axt auf eine freie Stelle neben mir, was mich kurz zucken lässt. „Miep?!“ MIEP?! Mir ist wohl nichts besseres eingefallen? „HAST DU ES BALD?! Ich habe dich nicht in die Arena geführt, um mich von dir beleidigen zu lassen!“ „Entschuldigt bitte das unangebrachte Verhalten des Zerstörers, ‚Chaos War Maiden of Khorne: Gihirex‘.“ Chaos Wa-?! Oh … Part 23 Gihirex Kapitel 24: Kolosseum des Khorne -------------------------------- Part 24 Kolosseum des Khorne „Ihr werdet kämpfen, um uns allen zu zeigen, was ihr drauf habt! Wenn ihr siegreich hervorgeht, werden wir euch passieren lassen.“, fordert uns die Chaos War Maiden des Khorne auf, die mich sichtlich überrascht hat. Was für eine unerwartete, kräftige Schönheit, mit der niemand von uns Ort und Stelle gerechnet hätte … „Ihr werdet uns dann passieren lassen? Einfach so?“, werfe ich skeptisch fragend aus. „Solange ihr euch unter Beweis gestellt hat, spricht nichts dagegen. Ehre dem Sieger; Schande dem Verlierer. Unser Gott bevorzugt einen guten, ehrenhaften Kampf! Wie auch immer die Kämpfe ausgehen werden: ER ist es, der sich an all dem laben wird. Ich denke jedoch nicht, dass ihr triumphieren könnt. Khorne ist mit UNS!“, ihr anschließender Satz ruft sie im lauten Ton in die Arena, was bei allen anwesenden, blutlüsternen Zuschauern donnernden Jubel oder Kriegsgebrüll auslösen lässt. Ganz schön einschüchterndes Ambiente hier … „Wie soll das genau ablaufen? Soll jeder von uns gegen jemanden kämpfen, oder … ?“ Und selbst wenn ja: dann auch die armen, kleinen Nurglinge? „Ihr müsst bei zwei von drei Kämpfen als Sieger hervorgehen. Ihr entscheidet, wer jeden einzelnen dieser Arena-Kämpfe bestreiten soll. Ich habe übrigens sehr Vieles über dich gehört, Yakukage.“ „Hoffe doch nur Positives?“, muss ich sie daraufhin schmunzelnd befragen. „Die großen, blutigen und zahlreichen Schlachten, wusste Khorne SEHR zu schätzen. In der Tat waren es nur gute Dinge. Zumindest wenn es von unserem Gott aus geht.“ Als sie das grinsend ausspricht, kann man ihre spitzen Zähne deutlich erkennen, die sie uns allen preisgibt. Versucht sie mich etwa zu provozieren?! Khorne weiß ganz genau, dass ich es verabscheut hatte und dass ich all das tun MUSSTE! Habe ich liebend gerne Schlachten ausgefochten, um meine Verbündeten in den Tod zu schicken? Nein, verfickte Scheiße! Gerade die Echsenmenschen mussten unter alldem große Verluste hinnehmen! Meine aufgebaute Heimat, litt unter all den Kriegen, während der Chaosgott des Blutes seine haarigen Eier schaukelte. Verärgert beiße ich meine Zähne zusammen – was man garantiert nicht erkennen kann. Dennoch schaut die neue Chaos War Maiden verunsichert zu mir, als sie meinen mörderischen Blick vernimmt, den ich ihr zuwerfe, als ich meine Hände zu Fäusten balle. Mit einem überrascht wirkendem Gesichtsausdruck, weiten sich ihre Augen. Ich bin nicht erfreut! „… Kehrt in den Eingang zurück! Sobald sich das Eisengitter öffnet: schickt einen von Euch in die Arena! Bedenkt Eines: Es geht um Leben und Tod!“ Das sagt sie so einfach?! Sie: ein Dämon, der im Chaosrealm wieder geboren wird, genauso wie alle anderen Dämonen … Wie auch immer. Jetzt, wo sie ihren Chaosgott so gelobpreist hat, werde ich diese Gihirex – als auch ihren Lieblingsgott – leider enttäuschen müssen; früher oder später. In Gedanken versunken, wende ich mich von der großen, roten Dämonin ab, die ihre schwarze, riesige, doppelschneidige Axt in den harten Grund der gewaltigen Arena schlug. Ich höre die krachenden Geräusche des wohl festen Bodens, als Gihirex ihre Waffe aufnimmt. The Missing Ones, Ahulil und Barboura folgen mir in den Wartebereich des beeindruckenden, dunklen Kolosseum. Mit einem schepperndem Knall, schließt sich das robuste Fallgatter und wartet darauf für uns erneut geöffnet zu werden. „Barboura?!“ „Ja, General?“ „Du wirst als erstes für uns kämpfen. Du bist bereit, hast du gesagt?“ „Zerstörer, ist es wirklich von Belang, ob sie bereit dafür ist oder nicht? Ihr seid unser Anführer! Ihr müsst über uns verfügen und wissen, was ihr da tut!“ „Jetzt hör schon auf damit, Ahulil!“, fordere ich sie genervt auf, wobei sie abrupt zusammenzuckt. Sieht so aus, als hätte sie mit dieser Reaktion von mir nicht gerechnet. „Natürlich weiß ich das! Aber dennoch kann ich darauf schauen, ob ihr in guter Verfassung seid. Oder irre ich mich da etwa? Willst du lieber als erstes kämpfen, hm?!“, schnauze ich sie verärgert an, wobei ich an die Vergangenheit denken muss. Ja, damals war es mir egal. Wir mussten kämpfen; wir hatten keine Wahl gehabt! Ich musste sie alle in den Tod schicken, ob sie bereit dazu waren oder nicht … Dieses Mal ist es jedoch anders! Das ist NICHT die Situation, in der ich mich damals befand! Was verstehst du denn schon, Ahulil?! Die Opferbereitschaft, die dazu nötig ist, wird nicht – in dieser Form – von uns verlangt. Und selbst wenn: Ich kann und WILL das nicht zulassen! Nicht noch einmal! … Ich habe mehr als genug opfern müssen! „Tut mir leid. Ich war nur …“ „Es ist alles in Ordnung, Co- … Zerstörer. Es liegt nicht an mir, Eure Entscheidungen zu hinterfragen. Ich wollte Euch nicht beleidigen.“, spricht sie mir zu, als sie ihre linke Hand besorgt auf ihr Herz legt. „Deine Meinung ist mir wichtig; von jedem von euch. Das solltest du nur wissen. Nein: IHR solltet das wissen. Ich versuche nur … immer noch mit der Vergangenheit klar zu kommen …“, spreche ich zögerlich zu allen Anwesenden, als ich nachdenklich zu Boden schaue. „Ihr solltet wissen: ich stehe hinter Euch.“ „Und ich auch. Wir müssen immerhin noch Nurgle retten. Ich hoffe, dass du uns begleiten wirst.“ Erwartungsvoll blickt Barbie die Magierin des Tzeentch an – die eine Abtrünnige geworden ist, um ihre Herrin unterstützen zu können. „Es kommt darauf an. Aber … wenn meine Meisterin zustimmt, so werden wir an eurer Seite stehen. Noch ist jedoch nichts entschieden.“ „Bisher kämpfst du an unserer Seite und begleitest uns in Slaanesh’s Gebiet. Das muss reichen. Und … ich bin dankbar, dass du uns bisher begleitet hast, Ahulil.“ Verwegen sieht das hübsche Wesen zu mir, was einem Menschen gleicht. Auch wenn mir ihre gelben Augen etwas anderes zeigen, so wäre es mir völlig egal, wer und was sie wäre. Sie ist so schön und wundervoll … Das dämonische Chaos gefällt mir manchmal doch sehr gut, muss ich dabei erneut feststellen. Im Hintergrund vernehmen wir die Geräusche von den ungeduldigen Nurglingen, die es kaum erwarten können, sich den Kampf anzusehen. „Es öffnet sich?! Ich geh rein. Wünscht mir Glück!“ „Du machst das schon.“ „Genau. Mach sie fertig, Barbie!“, ermutigen Ahulil und ich sie abwechselnd. Stürmisch rennt sie mit ihrer Sense heraus und lässt uns alle hinter sich. Nach nur einem flüchtigen Moment, nehmen jedoch The Missing Ones den gesamten Bereich ein, den wir begehen können. Ich sage es einfach so, wie es ist: Schwabbel ist … groß und fett. Er, Blig, Ichi, Ni und San haben den ganzen Zugangstunnel eingenommen, um alles mit ihren neugierigen Blicken zu belagern. Als ich zum Sprechen ansetzen will, zieht mich Ahulil – an meinem linken Arm – in eine kleine, dunkle Ecke. Diese ist nicht weit vom dicken Eisengitter entfernt, was uns den Zugang in die Arena verwehrt. Auch hinter uns wurde der Fluchtweg aus dem Kolosseum blickdicht mit einem eisernen Tor verriegelt, was schier undurchdringbar zu sein scheint. Es gibt kein Entkommen; so oder so. Verwegen lacht Ahulil mir zu. „Was hast du vor? Warum entführst du mich denn?“ „Ratet mal~ Jetzt haben wir etwas Zeit, für uns beide.“ „Aber … Barbie kämpft?!“, spreche ich hinweisend aus. „Ach, sie kommt schon zurecht.“ „Stimmt auch wieder … Aber du willst nicht wieder an mir herum saugen, oder? Zumindest nicht an der Zerstörung. Ich habe es dir – nach dieser einen Sache – AUSDRÜCKLICH verboten!“ „Entspannt Euch, Zerstörer!“, fordert sie mich auf, wobei sie sich mir mit ihrem zerbrechlich wirkendem Körper nähert. Gewillt ihrer Lust nach Aufmerksamkeit nachzukommen, lasse ich meine Hände um ihre zierliche Gestalt gleiten. Zärtlich berühren die spitzen Krallen meiner Handschuhe ihren eleganten Rücken, während sie mir die Maske seitlich vom Gesicht schiebt. Ohne zu zögern, öffnet sie ihren Mund, um an meiner Unterlippe knabbern zu können. „Eheh … das kitzelt, wenn Ihr mich mit Euren Handschuhen so sanft streichelt.“ „Oh, entschuldige.“ Während wir ein wenig miteinander spielen, hören wir die lauten Stimmen der Anhänger des Khorne, aber auch die undeutliche Ansage dessen Chaos War Maiden. Das Einzige, was ich noch vernehmen kann, ist der laute Satz, der im Nachhinein das Duell einläuten wird: „Blood for the Blood God! Skulls for the Skull Throne!“ Schmunzelnd spricht Ahulil aus: „Diese Barbaren~“, woraufhin wir uns hingebungsvoll küssen. Mit einem „Unhm.“, stimme ich ihr knutschend zu. Ich kann ihr nicht widerstehen … Langsam dreht sie sich mit ihrem Rücken zu mir. Ungeduldig entferne ich meinen Kopf-, sowie Gesichts-Schutz. Vorerst lasse ich von ihr ab, doch mache ich an ihrem Hals weiter, während meine Hände ihre dünne Hüfte umfassen. „Hnh … Hah.“ Lustvoll haucht sie leise mehrfach aus, wobei sie ihre linke, zarte Hand nach hinten führt. Stück für Stück nähert sich diese meinem eingepackten Gemächt, was bereits für sie gewachsen ist. Tja, was soll ich dazu sagen? Es dauert nicht lange, bis ich für sie für erotische Schandtaten bereit bin. Aber bei Ahulil sieht es genauso aus, als ich meine Hände weiter nach unten führe. Lippen leckend drückt sie ihren Körper gegen meine rechte Seite. Ihr süßer Arsch berührt mein rechtes Bein, was ich ein wenig für sie anhebe, als ich ihre freiliegende, linke Schulter liebkose. Während sie sich in meine Richtung bewegt, habe ich meine Hände zu ihren Oberschenkeln geführt – direkt in die Nähe ihres Intimbereichs. Sie läuft bereits aus, was ich mit meinen Handschuhen verspüre, da ihr vaginales Sekret fühlbar glitschig ist. Vorsichtig nähere ich mich der Öffnung. „Warte!“, fordert sie mich keuchend auf. „Versprich mir, dass du nichts einführen wirst! Bitte?!“ „Hm? Wie meinst d- … ? Ja, natürlich nicht. Wenn du es nicht willst, dann tue ich es auch nicht.“ „Ach, ja? Heh, wirklich nicht?“, fragt sie mich ungläubig, als sie weiterhin die Beule in meiner Hose oberflächlich mit der Hand massiert. „Natürlich. Ich respektiere deine Bitte.“ Auch wenn es mir etwas schwer fällt. Aber wenn das ihr Wunsch ist, dann soll es so sein. Sie vertraut mir und es wäre das Letzte für mich, sie in dieser Form zu enttäuschen und somit ihr Vertrauen missbrauchen zu wollen! Allmählich mache ich weiter, als Ahulil bereits meine Hose geöffnet und mein Glied herausgeholt hat. Ihre warme, weiche Hand umfasst es liebevoll und fest zugleich. Ein angenehmes, als auch schönes Gefühl … Mit flüssigen Bewegungen, reibt sie ihre Hand daran, während ich meine rechte Hand wiederum an ihre Klitoris geführt habe. Von ihrem Liebessaft benetzt, reibe ich an dieser. Zuerst vorsichtig, als auch leicht, worauf ich meinen Druck stärker werden lasse. Ist das ein Traum? Wir beide besorgen es uns gegenseitig manuell per Hand, während wir in einem gigantischen Kolosseum des Khorne auf das Ergebnis der Chaos War Maiden of Nurgle warten, die vor vieler Augen – in einer weitläufigen Arena – ein Duell auf Leben und Tod bestreitet. Diese Lage ist so skurril, aber auch heiß zugleich. Ahulil muss sich zusammenreißen, nicht die ganze Zeit zu stöhnen. Ich vernehme ihren schweren Atem und zugleich die winzigen Laute, die sie unabsichtlich ausstößt, während ich ihre Pussy beschäftige und sie derweil meinen Schwanz mit wohltuenden Handbewegungen versorgt. Ein wenig kratze ich an der Oberfläche ihrer Scheide. „Hah, nein, bitte! Führe … Führe sie nicht eihnh. Deine … Finger?!“ „Keine Sorge. Ich weiß, was ich tue …“, spreche ich beruhigend zu ihr, als ich wieder mit den angefeuchteten Fingern ihren Kitzler bespiele und dabei an ihrem linke Ohrläppchen knabbere. „Weiter; weiter, jah!“, flüstert sie angestrengt; bemüht keinen auffälligen Mucks von sich zu geben. Hingebungsvoll drücke ich mein Bein doller gegen ihr Becken, wobei ich den Druck und meine Bewegungen verstärke. Meine linke Hand hat sich derweil ihre gleich seitige Brust gegriffen, um diese liebevoll durchkneten zu können. Mit ihren Zähnen beißt sich die versaute Magierin verführerisch auf den rechten Zeigefinger, während sie mit ihrer rechten Hand weiterhin zitternd ihr blaues Kleid anzuheben versucht. „Ahulil …“, hauche ich liebevoll in ihr niedliches Ohr. Mit einem verträumten Blick, dreht sie ihren Kopf zu mir, damit wir uns einen innigen Zungenkuss vermachen können. Für einen lang anhaltenden Moment, schließen wir unser beider Augen und genießen das einzigartige Geschehen – trotz der lauten Rufe, die von außerhalb ertönen. Dabei bemerke ich, wie ihr Körper anfängt zu beben. Wie eine kleine Fontäne bespritzt sie das Umfeld weiter vor uns und meine Hose gleich mit, als sie flüchtig laut aufstöhnt. Sie hat ihn: Einen Orgasmus, der sie mir halb vom Bein rutschen lässt, was ich ihr leicht gegen den Hintern gedrückt habe. Noch habe ich nicht das Vergnügen, doch setzt sie nach ihrem Zittern schnell mit beiden Händen nach. Mit vollem Einsatz hockt sie sich lächelnd vor mich und will alles aus mir herauspressen, was ihr möglich ist. Dabei befeuchtet sie mit ihrer Spucke meine Lanze, als auch ihre beiden, fähigen Hände. Obwohl ihr Sabber immer noch leicht aus dem Mund läuft – wie süßer Honig – wirft sie mir einen hinreißenden Blick zu, der vor Sexyness komm zu übertreffen ist. „Gib mir Bescheid. Ich will nämlich nicht …“, will mich Ahulil feixend belehren. „Jetzt!“, warne ich sie vor, damit sie in Deckung gehen und meine geladene Waffe dabei zur Seite drücken kann. Ein schwarzer, klebriger Strahl schießt durch die leere, steinerne Halle des Wartebereichs des Kolosseums. Es ist eindeutig erkennbar, dass das von mir kommt … Zufrieden muss Ahulil auflachen. „Eh … Macht dir das Spaß, ja?“, frage ich sie. „Vielleicht? Hehe.“ „… Meine Hose?!“ Während wir uns über all das bewusst werden, vernehmen wir, wie das Fallgatter wieder hochgezogen wird. „Scheiße?!“ Panisch ziehe ich meine Hose aus, damit meine Fliegen mir eine neue erschaffen können. Ach, ja: und dann noch meine Maske und die Sturmhaube?! Wie sieht es mit meinem Mantel aus? Ist dieser befleckt? Ahulil tropft derweil immer noch. „Mein Slip?! Er ist völlig durchnässt?!“, beschwert sie sich panisch flüsternd, wobei ich lachen muss. „Hör auf zu lachen! Das ist alles nur deine Schuld!“ Prangert sie mich belustigt an, als sie ihren nassen, schwarzen Edel-Slip nimmt und diesen in meine Richtung peitscht. „Jaja, alles nur meine Schuld~ Ehey, hey?! Aua, au?! Du bist so gemein! Ich heule gleich!“, werfe ich scherzend aus. Das ist so bescheuert; aber immerhin auch lustig. Ahulil muss sich die ganze zusammenreißen, nicht laut los zu lachen. „Schmeiß ihn dahin!“ „Den sieht doch jeder?!“, meint die Magierin zu mir, als ich auf die Ecke zeige, in der sich sogar meine vollgeschleimte, schwarze Hose befindet. „Habt ihr das gesehen?“ Erfreut begibt sich Barboura zu uns, während wir versuchen unsere Sachen hinter uns in der dunklen Ecke zu verstecken. Im letzten Moment konnte die Magierin noch ihr Unterhöschen auf meine Hose und somit zugleich in die Ecke schleudern. Zum Glück bemerkt die War Maiden noch nicht ihre schleimige Umgebung. „Ich habe es geschafft! Der ‚Skullmaster‘ hatte keine Chance gegen mich.“, ruft sie energisch aus. „Ich meine: WIR haben es geschafft.“, korrigiert sie sich selbst, nachdem Rogo aus ihrem Auge illert. „Sehr gut! Ich wusste, dass du-, äh, IHR es schaffen würdet.“, lobe ich beide stolz. Moment! Sie hat gegen IHN gekämpft?! „Derjenige, der uns hierher geführt hat, ist elendig krepiert.“, sagt die Tzeentch-Gelehrte gefasst auf. Es sieht dabei so aus, als hätte Ahulil noch etwas Mühe, sich auf den Beinen zu halten. Sie zittert – durch die Nachwirkungen des Höhepunkts – immer noch ganz leicht; wenn auch nur so, dass man es kaum mitbekommt. Ich weiß ja immerhin, was vorher passiert ist, weshalb mir das auch demnach auffällt. „Ja, oder?! Tut mir echt leid, dass ich mir Zeit gelassen habe. Ich musst diesen Sieg auskosten, hihihi. Und Rogo auch.“ Ein unerwarteter, schlüpfriger Rülpser entfleucht aus des Maden-Dämons Fresswerkzeug. „… Ach, passt schon~“, „Genau. Wir sind dir nicht böse. Hauptsache du hattest deinen Spaß. Nicht wahr, Zerstörer?“ Alte, du kannst es nicht lassen, was?! Mit einem gehässigen Blick, sieht Ahulil zu mir. „Das bedeutet dann wohl, dass der nächste Kampf uns bevorsteht.“ „Und dieses Zeug hat anscheinend seine Wirkung entfaltet, oder? Wie hast du dich dabei gefühlt, Barbie?“, befrage ich sie interessiert. „Wunderbar! Wir müssen ES unbedingt wieder tun!“ „Aber nicht jetzt?!“, fällt überrumpelt aus mir heraus. Nicht, dass ich nicht könnte, aber … „Ach, nein? Hihi, wieso denn nicht?“ „Es geht gleich weiter. Ich werde dieses Mal gehen.“ „Ich hoffe, Ihr versaut es nicht.“, erwähnt Ahulil beiläufig. Dieses kleine, fiese Mistvieh! „Ich hab dich auch lieb. Und dich natürlich, Barbie.“ „Bekomme ich später eine Belohnung?“ „Mal schauen.“ Als ich mich von beiden entferne, um die Arena betreten zu können, begibt sich die Magierin direkt zu Barboura, damit sich die Maiden direkt mit ihrem Blick auf sie fokussieren kann. „Erzähl mir doch bis ins kleinste Detail, wie genau dieses … Parasiten-Sperma des Zerstörers sich auf dich ausgewirkt hat. Wir sollten unbedingt einen Namen dafür finden.“ „Aber unbedingt!“, rufe ich im Nachhinein noch reflexartig aus, als ich mich von allen entferne und mir der blinde Blig ein diabolisches, tiefes Gelächter hinterher wirft … ER WEIß ES?! Als ich die Arena betrete, mache ich mich mit ein paar Armbewegungen locker. Dabei bemerke ich den üblen Verwesungsgeruch, der mir mal wieder auffällig durch die Nase steigt. „Ich atme schon wieder …“, fällt mir gestört auf. Einige Zuschauer aus dem Publikum, scheinen bereits verstorben zu sein. WAS IST DENN HIER PASSIERT?! Es sieht so aus, als wäre eine gewaltige Stinkbombe eingeschlagen?! Ein leichter, gelb-grünlicher Nebelschleier verbleibt von der letzten Auseinandersetzung. WAS HABE ICH VERPASST?! „Barboura ist eine starke Kriegerin. Doch es war mir bereits von Anfang an bewusst, dass dieser nutzlose Narr es nicht schaffen würde, gegen sie zu bestehen. Allerdings war es die EINZIGE Möglichkeit, sein Versagen wieder gut zu machen.“, erklärt mir die Maid vom Korn freundlicher Weise mit ihrer kräftigen Frauenstimme. Höhö, „Maid vom Korn“ … Etwas weiter vorne, erkenne ich den übel zugesetzten Leichnam vom Skullmaster. Es ist nicht verwunderlich, dass ich mich – durch meine Neugierde – zugleich zu diesem begebe. Als ich bei diesem angekommen bin, erkenne ich, dass verschiedene Krankheiten seine Gestalt heimgesucht haben. Sein Gesicht ist halb zersetzt worden. Uäh, er stinkt bestialisch! Die ganze Arena riecht übel. Was hat sie nur mit ihm gemacht? Es fehlen … Teile seines Körpers?! Am besten, ich bleibe einfach unwissend. „… Das ist eindeutig Barbie’s und somit auch Nurgle’s Handschrift.“, stelle ich mit meinen Worten fest, als ich auf das Opfer des widerwärtigen Zerfalls hinabblicke. Arme Sau … Eigentlich warte ich darauf, dass das eine Gitter hoch fährt, aber irgendwie … Und natürlich muss es GENAU DANN passieren?! Dieses Tor fliegt mir – von der anderen Seite aus – volle Kanne in die Fresse und nimmt mich mit in die Richtung, aus der ich gekommen bin?! Ähm … das ist jetzt irgendwie zweideutig. Wie passend~ Umso mehr eine Überraschung, dass ich diesen „Angriff“ überstehe. Diese Wucht, hinter dem Geschoss, war unglaublich! Meine Gestalt setzt sich wieder aus Blutzikaden und Obstfliegen zusammen, die sich von einem Bündel Hundertfüßer angezogen fühlen. Wie ein Magnet zieht es meine ganze Gestalt zu dieser Ansammlung, die ein unheimliches, purpurrotes Licht ausstrahlt. Währenddessen kann ich ein Pochen vernehmen … und das mehrfach. Es hört sich so an, wie … ein Herzschlag? Ein Rhythmus?! Ich weiß nicht, was hier abgeht, aber das hätte mich eben umbringen können! Vielleicht war das aber auch einfach nur die Strafe dafür, weil ich Barbie’s blutiges Duell nicht miterlebt habe. „Das gibt garantiert Kopfschmerzen …“ „Dein Herausforderer: Du kennst ihn vielleicht noch aus der Vergangenheit, Yakukage.“, kündigt Gihirex gelassen an, als ein großes, geflügeltes Ungetüm – von der einen Seite aus – auf mich zugestürmt kommt. „Oh, nein?!“ „JUSO?!“ „Wenn, dann heißt es: ‚Jusa‘, wobei mich nu-“ Ich kann nicht mal aussprechen und schon brüllt mich dieser übertrieben muskulöse Oberdämon des Khorne an, während ich angeekelt seine Spucke von mir runter wische. „Für dich Jusatsu, ‚Skarbrand‘!“ „SKARBRAND DICH ZERQUETSCHEN! SKARBRAND MACHEN HACKFLEISCH AUS JUSO!“ „Jusatsu! Oder Jusa für die, die mir näher standen. Jetzt ist es ‚Coba‘. Für dich: Usurpator ‚Yakukage‘ Coba!“ Zeiten ändern sich … Wie oft habe ich ihn bereits getötet? Ich habe aufgehört zu zählen. „SKARBRAND WOLLEN RACHE!“ Kann ich verstehen. Skarbrand habe ich zwar nie erwähnt, aber neben Pain – alias Remigio – war er sicherlich DER Feind, der mir ständig über dem Weg gelaufen kam. War er wieder physisch vorhanden, kam er mir wieder in die Quere. Und dann wieder; und dann wieder; und dann wieder … Götter, war der nervig! Und jetzt geht die ganze Scheiße wieder von vorne los?! Allerdings besitze ich das Nox nicht mehr, was schon fast so viel bedeutet, wie: Arschkarte. Tja, war nett mit euch~ Ist ja nicht so, als wäre er der stärkste Champion des Khorne, der unzählige Schlachten ausgefochten und jedes Mal dabei seine Feinde durch den Fleischwolf gejagt hat. Oder eher: durch ein ganzes „Rudel“ Fleischwölfe … auch wenn er nicht mehr das ist, was er einst mal war. Dennoch: er ist gefährlich genug! Bei seiner körperlichen Stärke kann so ziemlich niemand mithalten. Neben ihn – dem Handfeger – wirke ich eher wie eine bemitleidenswerte, winzige Fussel. Was soll ich denn jetzt gegen diese riesigen, roten Berg aus Muskeln, Hörnern und allem, was einem unangenehm weh tun könnte, entgegen setzen? Ich hab’s: Ich habe … Käfer … Kvelertak – Sultans Of Satan https://www.youtube.com/watch?v=yXKtUwRdhP4&ab_channel=INDIERECORDINGS Wie wild hackt der kolossale Dämon mit den zerfetzten Flügeln auf mich ein. Zumindest versucht er es, bis ich mich mit meinen Beinen aus dem Staub mache, die sich zu zwei, großen Centipedes umformen. Wie mobil ich auf einmal bin?! „ARH, FEIGLING!“, brüllt er mir zu. „Besser feige, als tot!“ Lass mich doch einen Moment mal nachdenken! Dabei vernehme ich die besorgten Blicke meiner Mitstreiter, die mir zusehen. Ich sollte ihnen keine Sorgen machen! Was tue ich hier eigentlich? Ich weiß, dass ich stark bin und dass ich mich vor Skarbrand nicht zu fürchten brauche! Trotzdem rennt er mir wie ein Wahnsinniger hinterher und nimmt die ganze Tribüne – mit seinen beiden, unheilvollen Dämonen-Äxten – auseinander, samt derjenigen, die sich auf dieser befinden. „Also, ich würde hierfür keinen Eintritt bezahlen!“, teile ich den Anwesenden verärgert meine Meinung mit, während ich mich weiterhin vom mächtigen ‚Bloodthirster‘ entferne und diesen zu ihnen bringe. Was für ein „netter“ Kerl ich doch manchmal bin. Während meine Centipedes sich um die Gäste herum schlängeln, schlägt der hasserfüllte Berserker eine blutige Schneise durch die Zuschauermassen. Man könnte meinen, dass die Zuschauer schreien und heulend wegrennen würden, aber: nein, genau das tun sie nicht. Sie freuen sich und jubeln uns zu?! Während sich meine Hundertfüßer weiter bewegen, kommt mir jedoch in den Sinn, noch andere Krabbler zu beschwören. Blutzikaden zum Beispiel … die er nach kurzer Zeit mit seinen fetten Pranken und Äxten zerquetscht, oder zerstückelt. Die kommen kaum dazu, an ihm zu saugen?! Und meine kleinen, giftigen Centipedes? Die zertrampelt er einfach?! Bis auf einen, der sich davonschlängeln kann. Wohin will er? Zum Gatter? Ich erkenne dabei, wie mein Hundertfüßer davor steht und freudig mit Rogo kommuniziert, der wie eine dicke, lebende Nudel aus seiner Höhle glubscht. Sie wackeln unweigerlich putzig mit ihren Oberkörpern und denken, sie wären süß?! Was ist bloß los mit euch?! Meine Energie wird auch geringer. Und warum? Weil ich mit Ahulil spielen musste … Oh, Mann … Und dann noch zuvor das mit Barbie … Verzweifelt rase ich mit Skarbrand mehrere Runden auf der Tribüne um die Arena. Vielleicht laugt es ihn ja irgendwann mal aus? Fiepend feuern mich die beiden Gliederfüßer vor dem Fallgatter an, wobei sie den sagenumwobenen „Würmchen-Tanz“ aufführen. Der sieht so aus: Kurze Ärmchen in die Luft und wackel, wackel, wackel … Barbie klatscht derweil erheitert, als auch kichernd in ihre Hände. Gihirex sieht hingegen sichtlich gelangweilt, als auch genervt zugleich aus, so wie sie ihre Beine übereinander gelegt hat und ihren Kopf seufzend auf ihre angewinkelte, rechte Faust stützt. Irgendwann bin ich dann jedoch so gnädig, mich wieder in die Arena zu begeben. Das Publikum wurde in der Zeit ganz schön von Skarbrand reduziert. Fast schon verzweifelt, strecke ich meine Arme aus; in der Hoffnung, dass irgendetwas kommt, was mir dabei hilft gegen den Schlächter zu bestehen. „Komm schon! Irgendetwas; ich beschwöre dich/euch!“ Als ich das ausrufe, fehlt mir die Energie, weiter zu laufen. Die Centipede-Batterie ist alle?! „Ach, Scheiße … Höh? Was ist das jetzt?“ Immerhin kommt etwas aus meinem Mantel geflogen, was sich in die Richtung des schnaufenden Dämons begibt. Wie angewurzelt bleibt dieser plötzlich stehen und beobachtet das kleine, fliegende Wesen, was mich ebenfalls an eine Fliege erinnert. Genauer genommen: an eine Eintagsfliege. Mit voller Wucht will Skarbrand die merkwürdige Eintagsfliege mit seinen beiden Äxten zerhacken, bis diese anfängt zu detonieren, da die Klingen der beiden Schneiden ihre Gestalt treffen. Verwundert starrt der Dämon in den dunklen Detonations-Kreis, der nicht mit einer Explosion, sondern mit einer schwarzen Implosion überzeugen kann, die Skarbrand komplett entwaffnet. Diese kleine, unscheinbare Eintagsfliege hat ja ganz schön Wumms?! Sie hat seine dämonischen Äxte zerspringen lassen?! In gewaltiger Rage, stürmt der aggressive Junge allerdings auf mich zu und packt mich an meinen beiden Armen, um mir diese auszureißen. „COBA?!“, schallt es im Hintergrund. Barboura und Ahulil haben mir zugerufen, genauso wie The Missing Ones, die sich durch ihre komischen Laute zu erkennen gaben. Vom sorgenvollen Fiepen, der beiden Würmchen, ganz zu schweigen – auch wenn sie im Grunde keine sind. Enttäuscht wendet sich die Chaos War Maiden of Khorne von mir ab, als mein Körper zu Boden fällt und Skarbrand mit meinen beiden Armen protzt, die er für alle Anwesenden sichtbar in die Luft hält. Die schwarzen Obstfliegen regnen wie Bluttropfen auf den staubigen, jedoch unnachgiebigen Arena-Boden hinab. „JUSO-ARME! SKARBRAND HAT JUSO-ARME!“ Jetzt fühle ich mich wie ein wandelndes Corndog auf zwei Beinen … Aber schlussendlich kann ich immer noch stehen, was der Dickschädel nicht zu checken scheint, als er mit meinen ausgerissenen Gliedmaßen angibt. Interessiert blickt wieder die heiße Dämonin zu mir. Na, hast du wieder Interesse an mir? Sieh genau hin! Meine Arme lösen sich auf und befallen den gewalttätigen Champion des Khorne. Oder sollte ich eher sagen/denken: Ex-Champion? „Was sagst du zu meiner Falle?“, frage ich ihn gehässig, als der selbstsichere Idiot allmählich zu Boden geht und die Blutzikaden zu mir schwärmen. „UNFAIR! DU KÄMPFEN UNFAIR?!“ Mehrfach schlägt Skarbrand brachial auf den festen Boden ein, der eindeutig zu Bruch geht. Dieser scheint immerhin einiges auszuhalten; wie gemacht für wütende Khorne-Enthusiasten, wie ihn. Mit vollständiger Überzeugung, nähere ich mich – mit lockeren Schritten – meinem alten Feind. Als dieser mich greifen will, reagiere ich jedoch geschwind mit einem Tritt, der sich spüren lassen kann. Du Trottel! Deine körperliche Kraft gehört MIR! Wenn auch nur für bestimmte Zeit. Und so geschieht es, dass sein unterer, großer, rechter Eckzahn heraus bricht. Wutendbrand fuchtelt es noch um sich, bevor das ungehorsame, zornige Riesenbaby komplett zusammenbricht. Schlussendlich nähere ich mich diesem, um dessen Kopf berühren zu können. Langsam strecke ich meine Hand nach Skarbrand aus. „Nein … Das wagst du nicht?! HÖR AUF!“, schallt es von oberhalb auf mich herab. Scheint so, als wüsste die Maiden, wozu ich in der Lage bin … Auch der geschlagene Dämon tut es. Zum allerersten Mal – in seiner gesamten Existenz – fürchtet er sich. Seine weit aufgerissenen Augen und sein Gesicht, was sich vor Zorn regelrecht zerreißt, hinterlässt selbst mir gegenüber einen Eindruck der Angst. „KEIN Blut … und KEINE Knochen für Khorne! … Wenn wir uns noch einmal begegnen, Skarbrand; du weißt, was dann geschehen wird?!“, drohe ich ihm, als ich meine Hand – nach einer Verzögerung – von seinem gigantischen Kopf entferne, die kurz davor ist diesen zu berühren. Ein Kampf: David gegen Goliath. Mit Schweigen und starrem Blick, erhebt sich die Maiden des Khorne. Dabei bemerke ich kaum, dass Skarbrand wieder zu Kräften kommt und dieser mich mit seinen bloßen Fäusten zerquetschen will. Gihirex trifft jedoch rechtzeitig ein und schleudert mit einem Schnippen den übergroßen Khorne-Dämon in die – größtenteils vom Leben ausgelöschte – Tribüne. Seinen anwachsenden Schatten, der sich über meine Gestalt erhob, habe ich etwas zu spät erkannt. Wäre sie nicht gekommen … „Was für eine Kraft?!“ Sie hat ihn nur mit der Kraft ihres ansehnlichen Zeigefingers weggeschleudert?! Beeindruckt überreiche ich ihr den rechten, unteren Eckzahn von Skarbrand. „Ein Geschenk. Ich hoffe dir gefällt diese Trophäe.“ Wortkarg blickt sie den Zahn an, der mindestens genauso groß ist wie eine menschliche Hand. „… Lasst sie passieren!“, ruft die hübsche Gihirex daraufhin aus. „Wir sind noch nicht fertig miteinander … Yakukage! Geht, solange ihr noch könnt!“ Kapitel 25: Schöpfung --------------------- Diese schwarze Implosion … Ein lauter Knall … Dir hätte es sicherlich gefallen. „Kunst … ist eine Explosion!“ „Geht das schon wieder los?!“, höre ich die beiden Stimmen meiner ehemaligen Verbündeten in meinem Kopf. „Siehst du das nicht genauso, Acid? Nein: Jusatsu. Du hast dir einen neuen Namen zugelegt, jetzt wo du ein anerkanntes Mitglied unserer Organisation bist, un. Aber das hast du doch nicht etwa wirklich wegen uns gemacht, oder? Hm, wie auch immer: Wie stehst du nun zu Kunst? Was darf es sein?“ Abwechselnd erhob derjenige seine schlanken Hände, die jeweils seine schwarzen Fingernägel preisgaben, sowie auch die Mäuler, die an den Handinnenflächen zu erkennen waren. Währenddessen sah man an seinem rechten Zeigefinger den türkisen Ring, der im Nachhinein von Coru getragen wurde. „Der flüchtige, schöne Moment eines Augenblicks? Oder die zähe Langeweile der Ewigkeit?“, fragte mich der blondhaarige Jugendliche aus, der ebenfalls ein Mitglied der Akatsuki-Organisation war, der ich einst angehörte. Er war ein talentierter Shinobi, aber auch ein abtrünniger Nuke-Nin aus Iwagakure. Ich hingegen hatte noch mein ganzes Shinobi-Dasein vor mir. Mein Kopf zierte das schwarze, zerfranste Stoffband, mit der stählernen Platte vor meiner Stirn, die das Symbol von Dokugakure aufzeigte: mein eigenes, gegründetes Reich. Dieses Zeichen stellte fünf Säure- oder Gifttropfen dar. Ein großer in der Mitte, dessen Umriss deutlich zu erkennen war; jeweils zwei kleine Tropfen – auf jeder Seite –, verliefen von diesem parallel voneinander weg. Trotz, dass ich mit den Echsenmenschen und nur wenigen, „gewöhnlichen“ Menschen Dokugakure gegründet hatte, war ich – zu dieser Zeit – ein absoluter Anfänger gewesen … Dabei war mein Kamerad nur wenige Jahre jünger als ich. Wie lange ist es bereits her? Verdammt, sicherlich viele Jahre?! „Es interessiert niemanden, was du über deine verstörend lauten Momente hältst, die du als ‚Kunst‘ betitelst, Deidara!“ „Was DU als ‚Kunst‘ ansiehst, ist mir ja geläufig, un. Deine absurden Puppenspielereien kannst du dir stecken lassen, Sasori!“, spricht Deidara im merkwürdigen Dialekt aus. Meinem ehemaligen Sensei – mit den mittellangen, roten Haaren – platzte beinahe der Geduldsfaden. Zu dritt befanden wir uns in einer gut versteckten Höhle; nicht weit von dem Ort entfernt, der mir für einige Zeit lang als Unterschlupf diente: Hoshigakure. „Da mich ja Sasori bereits eine kleine Weile lang ausbildet …“ „Ich bitte dich, Jusatsu: Nur weil er dein Sensei ist, musst du nicht genauso stumpfsinnig denken!“ „Sag das mir noch einmal ins Gesicht, du wandelnder Knallkörper!“, forderte Sasori seinen Kamerad mit einem herablassenden Blick auf. Seine bräunlichen, leeren Augen starrten zu Deidara, der ihn mit seinen blauen Augen entgegen sah und schmunzeln musste. Wir alle trugen unsere schwarzen Mäntel mit den hohen Krägen, auf denen die roten Wolken abgebildet waren. Symbole der Gefahr und der Abtrünnigkeit. Akatsuki wurde gefürchtet und gejagt. Ich sah in Akatsuki eine Chance gegen das Chaos. Sie allesamt waren mächtige Shinobi. Und ich – ein Halbgott der Elemente – konnte ihnen behilflich sein die Jinchuuriki einzufangen, für etwas … Größeres. Doch damals wussten wir alle noch nicht, wie unwichtig all das werden würde. Die „Able“ … waren viel gefährlicher und viel mächtiger als alles, was in Durkan oder in Linos existierte! Ich war bereits der lebende Beweis dafür. Deswegen wollten sie mich bei sich haben. Und Ronoxe – der Blitz-Able – war zu diesem Zeitpunkt ebenfalls in Linos, um mich gegen das Chaos zu unterstützen. Dennoch wussten wir nichts von all den Dingen, die uns noch zukünftig bevorstehen würden. Ich wollte vorerst nur eines: mächtiger werden. Egal wie! „Also, ich mag diese Puppen und den dazugehörigen Kampfstil. Bomben und/oder Feuerwerk ist mir einfach zu laut. Ich kann es nicht leiden, wenn es laut ist.“, sagte ich – der zukünftige Teilzeit-Assassine. „Ihr beide seit ja solche Kunstbanausen, pah!“, rief Deidara verstört aus. „Aber was habe ich auch vom Puppenspieler-Meister und seinem Lehrling erwartet, un?“ „Kannst du nicht einmal die Klappe halten?! Mein Schüler versucht sich gerade zu konzentrieren.“, meinte mein Sensei, als er zu mir sah, während ich vor einer seiner wertvollen Puppen stand und versuchte diese mit dem Kugutsu no Jutsu, samt meinen beiden Händen, zu kontrollieren. Es ist ja auch immer das gleiche, wehleidige Thema: Kunst hier, Kunst da, blabla … Aber das war noch nicht wirklich etwas, was ich ausgesprochen hatte. Als junger, unerfahrener Ninja hielt ich wenigstens gegenüber meinen fähigen Partnern meine Klappe. Sonst war ich oft vorlaut und eingebildet, denn: als Able konnte ich mir fast alles erlauben. Ich war ja auch mächtig, aber das war nicht der Hauptgrund dafür. Es war nur so, dass … mein Umfeld davor immer genau SO zu mir war. Es ging IMMER NUR darum, wer der Beste war; wer was drauf hatte und dass man die schwachen, unwürdigen Menschen aussortieren durfte. So, wie mich halt … Ich war eine DIESER Personen: schwach, unfähig und unbedeutend. Ein Außenseiter der Gesellschaft … Meine Mutter lehrte mich zwar stets etwas anderes, aber die Menschen – vor allem meine Mitschüler – behandelten mich wie Vieh; wie Dreck. Es war KEIN Wunder, dass ich immer hasserfüllter wurde. Jahr für Jahr … Trotz meines sonnigen Gemüts, machte sich in mir tiefe Dunkelheit breit, weswegen ich meinen Mitschülern gegenüber irgendwann eine gewisse Distanz wahrte … Brachte nur nichts. Doch noch wusste ich nicht wirklich, was es war, oder woran es lag. Als ich dann in Linos Akatsuki beitrat, wurde mir bewusst, dass man gewisse Dinge nur mit Opferbereitschaft erreichen konnte. Oder in diesem Sinne: Opferungs-Bereitschaft; mit dem hilfreichen Blut „Unschuldiger“~ Die Welt war mir wichtig; die Menschen nicht. Etwas, was sich in mehreren Jahren festigen würde. Nur meine Gefährten hatten Platz in meinem verkommenen Herzen. Ein Herz, dem Sasori’s ähnelte – falls er jemals eines besaß. Wir machten uns nichts daraus, wenn uns jemand im Weg stand, der sich zwischen uns und unserem Ziel stellte. Doch dann erkannte ich wieder, wie wichtig mir gewisse Personen waren. Insbesondere Ilyana, an die ich ständig denken musste. „Du wirkst schon wieder abwesend?! Ist es dieses Mädchen, von dem du immer wieder schwärmst? Lass das! Sie lenkt dich nur ab!“ „Ach, herrje: Der gefühlskalte Puppenspieler versucht jemanden zu belehren, der Gefühle besitzt?! Was für ein Trauerspiel, un. Lass dir das nicht von diesem mürrischen Kerl gefallen, Yakukage! Und übrigens: Wieso hast du deine eigene Puppe verlassen, Sasori? Ich dachte es gefällt dir da drin so gut, un?“ „Hiruko ist ein Mittel zum Zweck, wie du sicherlich erkennen kannst, sobald du mal hinschauen würdest! Doch lass mich dir eines sagen, Deidara: Wenn ich im Verlaufe des Tages in Hiruko zurückkehre, werde ich dich – mit Vergnügen – mit den frischen Giften des Yakukage jagen, die er mir überreichen wird. Natürlich verspreche ich mir dabei herauszufinden, welche Effekte diese bei dir erzielen werden.“ Als mein Sensei Deidara drohte und dieser nervös, als auch verärgert zu ihm sah, händigte ich Sasori eine Hand voll Phiolen aus, die mit verschiedenen Giften gefüllt waren. „Bitte sehr, wie bestellt. Diese Gifte werden sich gut an und in deinen Puppen machen. Hätte ich nur beinahe vergessen.“ „Nein, das hättest du ganz sicher nicht: weil ich dich daran erinnert hätte.“ „Du meinst: so wie eben? Joa, das war schon etwas offensichtlich.“ Neugierig schaute mein Sensei zu den drei, gläsernen Phiolen. Zwei violette; eine grüne. „Was für Meisterwerke hast du mir dieses Mal mitgebracht?“ Sein violetter Ring – Gyoku – den er an seinem linken Daumen trug, würde später der Verlobungsring von mir an Janchen sein, die mir einst viel bedeutete … und die ich in Zukunft töten werde, so wie alle anderen, die mir wichtig werden … „Das da wird zu extrem ätzenden Gas, wenn es an die Luft kommt, also: Vorsicht!“, warnte ich meinen Sensei vor, als ich meinen Finger auf die einzige, grüne Phiole tippte. Mein Sensei lackierte seine Nägel in einem auffälligen Grün-Türkis, was ich sehr mochte. Diese Nagellack-Tradition wollte ich unbedingt beibehalten, weshalb ich meine Fingernägel im späteren Verlauf silbern einfärbte. „Warte mal?! Bezahlst du gerade Sasori etwa dafür, dass er dich ausbildet?“, befragte mich Deidara überrascht. „Selbst zwischen Schüler und Lehrer existiert ein Geben und Nehmen. Wenn mir Jusatsu nicht von Nutzen wäre, würde ich es nicht vorziehen, ihn ausbilden zu wollen; geschweige ihn respektvoll zu behandeln. Und außerdem kommt er nicht ständig unpünktlich, so wie gewisse andere, unzuverlässige Personen.“, erklärte mein Sensei Deidara gereizt. „Hey, ich war immerhin dabei, als Jusatsu gelernt hatte, mit dem Chakra auf dem Wasser zu laufen, ja?! Und an den Wänden auch. Ich habe ebenso meinen Teil dazu beigetragen! Wie undankbar ihr doch alle seid, un.“ „Was denkst du, warum du hier bist, Deidara? Weil wir dir äußerst dankbar dafür sind.“, will ihm der Abtrünnige aus Sunagakure weis machen. „Ach, ja? Und ich dachte schon, nur weil ich für euch den Wachhund spielen soll?“ Von Sasori kam daraufhin nur ein langsames, abruptes Gelächter; wie als mache er sich über seinen Partner lustig – was auch garantiert der Fall war. Trotz dessen, war es einer dieser wenigen Momente, wo man meinen griesgrämigen Sensei ein wenig glücklich erlebt hatte. So merkwürdig uns allen das auch vorkam. „… Macht doch, was ihr wollt, un. Ihr beide seid trotzdem Kunstbanausen!“, beschwerte sich der Lehm-Artist Arme verschränkend. „Bevor ich dich in deine Schranken verweise, Deidara, habe ich noch etwas für unseren hilfreichen Neuzugang.“ Prompt holte mein Sensei aus seinem Mantel eine kleine, schwarze Schriftrolle hervor, die in Rauch aufging. Und das war das erste Mal, dass ich sie sah: Mit brünetten, langen Haaren und rot-braunen Augen, die ihre blutigen Tränen laufen ließen. Sie trug ein schwarzes, elegantes Kleid … Als ich sie ansah – oder eher viel mehr anstarrte – breitete sie ihre imposanten, schwarzen Flügel aus. „… Wunderschön …“, flüsterte ich. „Ein besonderes Exemplar. Mein Geschenk an dich.“, sprach mein Sensei zu mir. „Sasori … du wirst doch nicht etwa gefühlsduselig, oder?“ „Rede keinen Quatsch, Deidara! Diese Puppe war einst ein Todesengel. Sie hat dich gesucht, Jusatsu … und sie war nicht allein.“ „Sie hat mich gesucht?“ „Ein Wächter war bei ihr, der wusste, wer ich war. Dieser hieß Garoh.“ Behäbig schüttelte ich den Kopf. Dieser Name sagte mir nichts und doch … kam er mir vertraut vor. „Es kam zum Kampf. Der Wächter fiel, durch dein Gift.“, erzählte mir Sasori stolz, als sich seine Mundwinkel leicht nach oben zogen. War er so froh darüber, dass mein Gift wirkte? War das etwas, was ihn Freude brachte? Ich wusste nicht, was ich von alldem halten sollte. „Was wollten sie von mir?“ „Unwichtig. Wichtig ist nur, dass er, sowie auch seine Gefährtin, stark war … Als sie ihre schwarzen Engelsflügel ausbreitete, überkam es mich: Ich wollte sie unbedingt zu einem Kunstwerk machen.“, erzählte er mir verträumt; nein, fast schon wie besessen. Dieser Todesengel schien von Anfang an etwas ganz Besonderes in seinen Augen gewesen zu sein. „… Und das ist dir gelungen.“ „Ja … Wie du bereits sagtest: sie ist wunderschön.“ „Okay, das reicht mir jetzt! Ihr beide seid verrückt und absolut gruselig!“, grätschte Deidara in diesem Moment hinein, der uns – in gewisser Weise – als heilig galt, bevor er sich davon machte. Der Empfang meiner ersten und zugleich wichtigsten Marionette, war für mich stets ein prägender Moment. Denn immerhin … wollte ich ein kämpfender Marionettenspieler werden, genauso wie mein Sensei Sasori, der mich kurz darauf mit Elad allein ließ. Sie blickte mich mit nassen Augen an, woraufhin ich sie anlächelte. Ich dachte mir: Vielleicht kann ich ihr ja doch ein Lächeln schenken? Die Welt ist bereits traurig und düster genug … „Darf ich bitten?“, musste ich sie daraufhin fragen, als ich mein Kugutsu no Jutsu anwandte, um sie zu bewegen und mir ihre eigene, linke Hand reichen zu können. Vornehm ergriff ich diese mit meiner Rechten und küsste ihren Handrücken. So fing ich an mit Elad zu tanzen, wie als würde ich mit Ilyana tanzen, für die ich stetig Sehnsucht hegte. Das seichte Wasser der Höhle, spritzte in die Höhe, als wir uns zum Walzer bewegten, der sich in meinem Kopf abspielte. Ich drehte mich mit dem Todesengel, der die blutigen Tränen des Verlustes aus seinen glänzenden Augen absonderte. Elad war eine einzigartige Puppe, die ab diesem Zeitpunkt mein Leben bereicherte. Wenn ich niemanden an meiner Seite hatte, so war sie es, die für mich da war und mit der ich reden konnte … Sie hörte mir zu; verstand mich und gab mir den körperlichen Kontakt, den ich manchmal brauchte, um weitermachen zu können. Niemand sonst konnte es tun. Weder meine Frau, Mei oder Leila, noch Team Sacred … Das Geschenk meines Sensei gab mir die Kraft, weiter machen zu können. Selbst in den Zeiten, wo ich so ziemlich alles und jeden verachtete, oder misstraute … Nach einer gewissen Weile, blieben wir dicht an dicht stehen. Schweigsam umarmte ich das tot geglaubte Wesen, bis ich bemerkte, dass es diese Umarmung allmählich erwiderte. Trauernd; sanft; liebevoll. Ihr Körper war … warm. Elad lebte immer noch. Und ich … weinte mit ihr. Part 25 Schöpfung Meine geliebte Puppe schlug für mich willentlich viele Kämpfe und Schlachten mit ihren eingebauten, giftigen Sais, insofern ich das Nox nicht einsetzen konnte, oder es wollte – da es oftmals viel zu gefährlich und Kräfte zehrend war, es zu verwenden. Sie, Flammenschlag, Silencium und Dokuha waren meine bevorzugten Waffen, neben meinem verstärkten Chakra, was ich durch den Stern aus Hoshigakure erlangte. Mehrfach traf ich mich immer wieder mit meinen Kameraden Deidara – der mich im Verlaufe „Grüne Wolke“ nannte – und vor allem Sasori, die mich unterstützen sollten. Ich zeigte ihnen, was ich mit dem Chakra alles anstellen konnte; zeigte ihnen die Technik, die mir Kabuto beibrachte: das „Chakura no Mesu“ – wobei ich dieses mit dem Hoshigakure-Chakra verbesserte – und stellte meinem Sensei sogar die verstärkten Chakra-Fäden vor, mit denen ich meine Feinde fesseln und ihnen somit das Leben schwerer machen konnte … Wahrscheinlich war es doch so, dass ich sie von Anfang nicht nur als Kameraden, sondern sogar als meine „Freunde“ ansah. Wir trainierten, lachten und stritten zusammen. Doch irgendwann … fehlte von ihnen jegliche Spur. Nur die Ringe sind mir von ihnen übrig geblieben … Die Ringe, die mir Madara übergab, der in Wirklichkeit Obito war. Wir teilten ähnliche Wertvorstellungen; setzten uns dasselbe Ziel – wenn auch mit anderen Mitteln, dieses erreichen zu wollen. Er gab mir jedoch die Chance, mich zu beweisen. Obito hätte mich anlügen und benutzen können – sowie alle anderen Akatsuki-Mitglieder auch –, doch … aus irgendeinem Grund vertraute er mir. Etwas, was er eines Tages bereuen würde. „Selbst wenn du versagst, so wird ‚Tsuki no Me Keikaku‘ Früchte tragen. Doch du wirst nicht versagen; ich weiß es. Du bist ein Halbgott. Wenn es dir möglich ist, den ‚Hazard‘ erfolgreich einzusetzen, werden sie dir gehorchen.“ „Das ist der Plan. Doch will ich vorerst eine friedliche Lösung anstreben. Sie sollen sich aus freien Stücken dafür entscheiden. Wir haben einen gemeinsamen Feind, der-“ „Jusatsu … du weißt ganz genau, dass es ohne Kontrolle keinen Frieden geben wird! So oder so, müssen wir danach greifen! … Greife danach! Dieser Frieden wird sonst nur eine vorgespielte Illusion sein.“ „Und deswegen willst du gleich ALLES in eine gewaltige Illusion ertränken?“ „Noch ist Zeit … Ich habe dein Wort, nicht wahr? Nach all den Dingen, die Akatsuki für dich getan hat: Wenn ich unzufrieden bin; wenn du versagst, dann werdet ihr die Jinchuuriki für mich einfangen, damit ich die Bijuu aus ihnen extrahieren kann.“ „Ich habe sie alle eingeweiht. Es ist sicher, dass du unser aller Unterstützung erhältst, FALLS es soweit ist.“ „Ich weiß … Das war der letzte Schritt. Mit dir, dem Blitz-Able und dem neuen Akatsuki wird es ein Leichtes sein, an all das zu gelangen, was ich benötige … Wir ALLE werden siegreich sein. Und dann, wenn es soweit ist, wird das Chaos vergehen. Spätestens dann ist unser gemeinsamer Sieg sicher und unser beider Traum wird in Erfüllung gehen. Nun geh und erfülle unser beider Schicksal! Töte meinen Informant Zetsu, nimm seinen Ring an dich und leite den Neuanfang ein! Das ist die Zeit für ‚Yakukage Jusatsu‘ und ‚Akatsuki Nii Kaku‘!“ Gemächlich nicke ich denjenigen mit der weißen Maske zu, der mir die Ringe meiner verstorbenen Partner übergab, die ich immer noch – in Gedanken versunken – in meiner rechten Hand hielt. Später stellte sich heraus, dass Kazekage Gaara’s Bruder – Kankuro – den Körper meines Sensei in seinem Besitz hatte … doch nicht für lange Zeit. Nicht, als ich ihn aufspürte und zur Rede stellte. Er weigerte sich; ich tötete ihn, genauso wie denjenigen, der an Deidara’s Tod beteiligt war: Sasuke Uchiha. Ich jagte ihn und seine Kameraden, bis zum Schluss. Juugo war jedoch hartnäckig. „Du gehörst doch zu Orochimaru, oder? Aber ja doch, wir sind schließlich Verbündete: Otogakure und Dokugakure. Du bist derjenige, der das Mal trägt; das ‚Juin‘?! Genauso, wie mein alter Kumpel: Chaser. Du bist doch … der Ursprung davon, nicht wahr? Ich habe einiges von dir gehört.“, stellte ich gegenüber den orange haarigen Riesen fest, als ich die Klinge von meinem Katana Dokuha an seine Kehle führte. Dieses am Boden liegende, blutüberströmte Häufchen Elend, was kaum eine Chance gegen einen Halbgott und seine Lieblingselfe hatte … Juugo konnte mir jedoch immer noch von Nutzen sein. Im Nachhinein fiel mir jedoch auf, dass er nur eine Ablenkung war. Vielleicht entkamen seine Kameraden doch meinem Zorn? Opferte er sich etwa für ihre Flucht auf? Vielleicht hatte mich Sasuke Uchiha ausgetrickst, um entkommen zu können? Möglich wäre es … Doch war ich deswegen nicht betrübt, nein. Er konnte meinen lang anhaltenden Hass auf ihn mildern, indem er mich im Glauben gelassen hatte, ihn und seine Verbündeten getötet zu haben. Letzten Endes machten sie mir ein Geschenk, was sich als nützlich erweisen konnte. Charles … dir hatte Juugo doch geholfen, oder? Ohne ihn, Konan und Hidan, wärst du nicht so weit gekommen. „Team Manana“ war die Hoffnung von uns allen! Auch insgeheim von mir … Aber was ist es, was daraus wurde? Jetzt, wenn ich meine Augen öffne, sehe ich nur noch … Zerstörung. Du und ich: wir haben beide versagt, Zeit-Able. „Ich werde NIE WIEDER nach Durkan zurückkehren!“ „Warum? Diese Welt ist ein Teil von dir. Du bist dort aufgewachsen; hast sie beschützt. Deswegen hast du doch das Chaos bekämpft, oder etwa nicht?“ „Diese Welt ist für mich gestorben! … Weil ich für sie gestorben bin. Für alles und jeden, auf dieser Welt. Mich hält nichts mehr dort! NICHTS! … Nichts.“ Erkläre ich allen aufgebracht, als Ahulil mich spontan nach dem Grund fragte, wobei wir unseren Weg – durch die staubige Knochenwüste – gegenwärtig fortsetzten, bis zu diesem Moment. Meine Augen sind weit aufgerissen. Wenn ich an all das zurückdenke, kommen die negativen Gefühle und Gedanken zurück, die mir größten Teils noch verblieben sind. So viel Wut und Trauer steckt in mir … Etwas, was ich erneut feststellen muss – trotz der inneren Leere, die ich verspüre. Das war auch der Grund, weshalb ich alles aufgab; weshalb ich ein Vanitas und somit ein apokalyptischer Reiter des Zerstörers wurde und ALLES auslöschen wollte! Ich weiß, warum ich das alles getan habe … Doch schlussendlich traf es genau DIESE EINE Welt und ich muss mit dieser Schuld nun weiterleben, denn: sie war mir – trotz allem – immer noch wichtig. Das ist es, was mir im Nachhinein bewusst wurde. „Eines sei euch gesagt: Wenn das Chaos wieder einfallen wird, werde ich NICHT derjenige sein, der Durkan retten wird! Aber … ich werde auch nicht derjenige sein, der diese Welt zugrunde richten wird. Das hier; Linos ist jetzt meine Heimat!“ In Gedanken versunken, führe ich meine Hände zu meinem maskierten Gesicht. „Eine, die ich in den Abgrund gerissen habe. Ich … habe alles vernichtet, was mir lieb und teuer war …“, spreche ich daraufhin mit Tränen in den Augen aus. „Meine Liebsten; meine Kameraden; alles und jeden. SEHT EUCH DOCH NUR UM! … Das ist MEIN Werk! Hier … war LEBEN! Völker, Berge, Täler, Flüsse, Seen, Wiesen … Ein klarer, blauer Himmel. Ein ganzes Meer voller Leben.“ „Coba … ?“, haucht Barboura bemitleidenswert mir gegenüber aus, während Rogo mir ein besorgtes Fiepen entgegenbringt. Weinend wende ich mich von meinen Chaos-Kameraden ab, die mir vom ironischen Leben selbst aus zugewiesen worden sind; drehe mich von ihnen weg, nehme mir meine Maske ab und wische mir das salzige Wasser von den feuchten Augen – insofern es nicht doch wieder irgendetwas anderes ist. Es … tut gut, wieder weinen zu können. Wie oft wurde mir schon damals gesagt, ich solle stark sein; soll ein Mann sein; darf nicht weinen? Ich darf dies nicht; darf das nicht?! Einige dieser Personen leben bestimmt immer noch. Dieser … Abschaum in meiner Welt – der mich weder tolerieren, noch leiden konnte – existiert, während alles andere – was mich zu schätzen oder gar zu lieben wusste – von mir vernichtet wurde; dank bestimmter, überirdischer Einflüsse. Eine Grausamkeit, die sich nur das sadistische Leben ausdenken kann … Diese Scheiße! „Die Götter haben mich dazu gebracht … Wenn ich nur in dieser beschissenen Schule geblieben wäre …“, flüstere ich depressiv vor mich hin. Langsam nähern sich mir meine Verbündeten, woraufhin Ahulil mich liebevoll und zugleich schweigsam von hinten umarmt. Eine Reaktion, die ich nicht wirklich von ihr erwartet hätte. Auch Barboura steht auf einmal neben mir, die mich freundlich mit Rogo anblinzelt. „Du bist nicht allein! Du hast ja jetzt uns an der Backe. Du musst nichts mehr zerstören!“, sagt Barbie zu mir, woraufhin ich langsam mein tränendes, erbärmliches Gesicht zu ihr drehe. „Genau. Wir verbieten es dir, weiterhin etwas Dummes zu tun! Solange wir füreinander da sind, wird alles gut werden.“ Ahulil’s süße Worte, die ich so nie vernehmen durfte; nicht in diesem Sinne oder in diesem Maße. Es ist … so ungewohnt. Aber es macht mich glücklich. Ich spüre, wie die Dunkelheit vertrieben wird, die sich in meinem Inneren ausgebreitet hat. „Ihr seid … ‚wahre Freunde‘.“ Muss ich ihnen daraufhin zu schluchzen. Währenddessen umläuft Ahulil meine gebrochene Gestalt, bis sie sich vor mir befindet, um mir flüchtig einen Kuss auf den Mund geben zu können. Überrascht muss ich sie daraufhin ansehen. „Darf ich … ?“, fragt mich kurz darauf Barbie, die mir ihre rechte Hand reichen will, während sie in der Linken ihre Sense „Orele“ hält. Zustimmend übergibt sie mir ihre freie Hand, die ich zärtlich ergreife. Zögernd nähert sich Barbie mit ihren vollen Lippen meinem bärtigen Gesicht. Dennoch drehe ich ihr im letzten Augenblick nur meine linke Wange zu. Schmollend küsst sie diese, wobei ich abrupt schmunzeln muss. „Das ist unfair!“, beschwert sich Barbie daraufhin. „Tja, wenn du nicht so stinken und verfaulen würdest …“, wirft Ahulil ihr ungehalten an den Kopf. Verwegen kichert Barbie, als Rogo sich mit einem aggressiven Fiepen der attraktiven Magierin entgegenstellt und sie derart aus meckert. Im Hintergrund sind die aufheiternden Laute der Missing Ones zu vernehmen, die uns all die Zeit lang im Auge behalten – abgesehen von Blig, der es ja nicht kann. „Aha? Willst du Made etwa deine Herrin verteidigen?“, lacht die rebellische Tzeentch-Gelehrte dem Maden-Dämon zu. „Wisst ihr: ich bräuchte unbedingt mal einen Spiegel.“, fällt mir spontan ein, als ich mit meinen Handschuhen über mein behaartes Gesicht fahre. Mein eigenes, kaputtes Aussehen wird mir sicherlich nicht gefallen. „Ach, du machst dir zu viele Gedanken~“, meint Barbie zu mir, während das weiße Würmchen nickt, was aus ihrer Augenhöhle zu mir schaut. Nach nur wenigen Augenblicken spüre ich jedoch, dass einige Tropfen aus dem Himmel fallen. „Schon wieder?!“ Schnell begibt sich Schwabbel mit den Nurglingen in Sicherheit – indem dieser sich mit ihnen im Sand eingräbt –, wobei Blig keuchend in ihrer Nähe verbleibt. Barboura stockt der Atem. „Ahulil, kannst du … ?“, will ich sie fragen. Dabei hat sie ihren Körper von uns weggedreht. Sie trägt wieder ihre Kapuze, die an ihrem blauen, mystischen Kleid angebracht ist. Schnurstracks entfernt sie sich wenige Meter von uns. Was tut sie da? „Ge-General? General?!“, wimmert Barbie mir leicht panisch zu. „Ahulil?!“, rufe ich ungeduldig aus. „AHULIL?!“ Dann, nach einer weiteren Verzögerung, dreht sie sich zu uns um. Für kurze Zeit erfasst mich eine gewisse Befürchtung, weshalb sich mein Körper automatisch kampfbereit macht und ich mir meine Maske dabei wieder aufsetze. Meine sicherlich verstörenden, glühend purpurroten Augen fixieren ihre Person … Bitte, lass es nicht wahr sein! Meine Blutzikaden spüren garantiert die Anspannung, als sie aus meiner Haut krabbeln. „… Habt Ihr was gesagt?“ Erleichtert atme ich reflexartig auf. „Das kannst du nicht mit mir machen!“ „Was denn?“ „Egal. Barbie braucht Schutz! Kannst du das übernehmen?“ „Leider nicht. Die Winde der Magie sind nichts, was man ununterbrochen nutzen kann.“ Ihr Gesicht … ist plötzlich nass?! Der Regen … So stark ist er noch nicht. Stillschweigend versteckt die Magierin ihre rechte Hand vor mir. Ihre rechte Gesichtshälfte hat sie seitlich von mir weggedreht, als sie mir diesen einen, befangenen Blick mit ihrem linken Auge zuwirft. Auf etwas wartend, dreht sie ihren Kopf zum Himmel. „… Ihr müsst das übernehmen. Das Arkane ist momentan nicht gewillt, mir zu helfen.“ Irgendetwas an ihr, lässt mir keine Ruhe, doch ich kann nicht darüber nachdenken und darf nicht mehr zögern! Schleunigst errichte ich die Blutzikaden-Kuppel für die am Boden kauernde, hilflos wirkende Chaos War Maiden, um sie vor dem Regen schützen zu können. Ich hätte gedacht, dass wir mit Ahulil’s Unterstützung getrost weiter ziehen würden. Leider lag ich falsch. Aber selbst wenn: das durchsichtige, wasserdichte Schild hätte Barbie’s Panik nicht komplett unterdrücken können. Ich weiß: Sie versucht es hinter ihrer guten Laune und hinter einem Lächeln zu verstecken, doch irgendwann wird es ihr sicherlich zu viel werden und dann wird sie völlig durchdrehen. Stillschweigend sehe ich zur Kuppel und bewege mich im Eiltempo zu dieser. „Wartet!“, fordert mich Ahulil plötzlich auf. Für einen Moment bleibe ich stehen. „Was?“ „Ich … will ES probieren.“ „Was willst du probieren?“ „Wirklich?! Heh, stellt Euch doch nicht dumm! … Ihr wisst, was ich meine.“, wirft sie in einem erotischen Ton hinter mir her. „… Jetzt?“ „Es regnet. Das ist DIE Gelegenheit, Zerstörer. Reinigt Euch im Regen und es kann sofort losgehen.“ Als ich mich wieder zu ihr umdrehe, scheint alles so zu sein, wie gewohnt. Nur ihr Gesicht und ihr rechter Arm sind etwas feucht. „Was ist los? Angst, dass ich Euch beißen könnte?“ „Nein, bestimmt nicht. Aber … Barbie benötigt meine Anwesenheit.“ Missmutig blickt Ahulil zu mir. „Sie wird von Euch geschützt! Das ist mehr, als sie von Euch verlangen kann. Seht Ihr das denn nicht?! Sie versucht Euch einzunehmen; zu manipulieren! Euer immer noch existierendes Mitleid ist auch Eure Schwäche. Denkt Ihr, Barboura ist so dumm und weiß das nicht?“, stellt sie mir gegenüber fest. Das sind … schwere Anschuldigungen. Vielleicht ist auch etwas Wahres dran, aber dennoch … „Tut mir leid, Ahulil. Glaub mir: ich will es. Unbedingt, das kannst du mir glauben.“ Allein die Vorstellung daran es wieder mit ihr zu tun – egal auf welche Weise auch immer – macht mich sofort hart. „Aber jetzt ist nicht die Zeit dafür! Sie braucht mich.“ Und somit lasse ich die hübsche Magierin hinter mir im Regen stehen, wenn auch nur sehr ungern. Mit einer gewissen Schwere, gelange ich in meinem lebenden Unterschlupf, der garantiert von dem Verwesungsgeruch der Chaos War Maiden of Nurgle vereinnahmt wird. Die Blutzikaden schützen sowohl Barbie, als auch Rogo, der bei ihr ist. Aus meinem Kragen krabbeln einige Glühwürmchen hervor, die uns in der Dunkelheit der Bio-Hütte Licht spenden. Dieses Mal sind es gleich fünf Stück. „Vielen Dank, meine Freunde.“, spreche ich zu all meinen Insekten, die für uns da sind, als ich meine Hand leicht auf die flattrige Wand lege. „Na, Würmchen?! Du bist ja hier?“, werfe ich verwundert aus, als ich mich zu Boden hocke und Rogo flüchtig am Kopf streichle, der mich wie eine kleine Psycho-Made anstarrt und dabei seine Beißerchen bewegt. „Fiepst du mich wieder an, du Fiepsi?“ Freudig wackelt das knubbelige Madi mit seinen drei Beinpäärchen auf und ab. Barboura, die sitzend in einer bemitleidenswerten Position verharrt und mit ihren Armen ihre Beine umklammert, erspäht neugierig unser Treiben. Langsam wende ich mich von Rogo ab, um mich zu ihr zu begeben. „Du … bist zu mir gekommen?!“, schluchzt sie mir zu. Besorgt hocke ich mich vor sie, woraufhin Barbie sich Hals über Kopf auf mich stürzt und dabei anfängt zu weinen. Völlig überwältigt, liege ich am Boden, während mich die heulende Maiden kuschelnd einnimmt. Zögernd lege ich meine Arme um ihre hinreißend widerwärtige Gestalt. „… Ja, natürlich. Ich lasse dich nicht im Stich. Das solltest du doch mittlerweile wissen.“ Egal wie merkwürdig, nervig oder ekelhaft du manchmal bist; egal, wie sehr du stinkst: Du bist mir mittlerweile wichtig geworden … Ich hab dich lieb, Barbie. Able 6-Ending: Bullet For My Valentine – No Way Out https://www.youtube.com/watch?v=cKK5L0IYheQ&ab_channel=bulletvalentineVEVO Kapitel 26: Im Reich des Exzess ------------------------------- Kvelertak – Nekrodamus https://www.youtube.com/watch?v=L7GMYhCdAeo „Und, habt ihr es getan?“ Verwirrt drehe ich meinen Kopf zu der rätselhaften Magierin, die mir diese merkwürdige, spontane Frage stellt. „Was?“ „Man riecht es nämlich. Ihr stinkt furchtbar!“, wirft sie mir an den Kopf, als sie mit ihrer linken Hand die Nase zuhält. „Na, vielen Dank auch!“ „Keine Ursache. Das ist garantiert die Strafe dafür, dass Ihr mich im Regen stehen gelassen und es stattdessen mit Barboura getrieben habt.“ „Uh, ist da jemand etwa eifersüchtig?“ „Aber mitnichten. Hattet Ihr dieses Mal etwa keine Zeit dafür gehabt, Euch zu waschen, Zerstörer?“, fragt sie mich gehässig. „Hmrm … Wie du es erriechen kannst, so hatte ich das nicht, nein.“, grummle ich sie an. Auch wenn ich daraufhin meine Klamotten gewechselt habe … Brachte nur nichts. „Ich wüsste jedoch nicht, was dich das angehen sollte?!“ Schritt für Schritt entfernt sich Ahulil von mir. „Wie Ihr seht, treffe ich vorübergehende Maßnahmen, um Euer hinzugewonnenes Aroma umgehen zu können.“ „Ach, ja?“ Nur um sie zu ärgern, nähere ich mich ihr allmählich wieder. „Nein, das tut Ihr nicht?!“ „Und wenn doch?“ „Dann muss ich leider Eure Einäscherung einleiten.“ Plötzlich muss ich anfangen zu lachen. „Das würdest du nicht wagen?!“ „Und was, wenn doch?“ Anscheinend bringt es nichts, das Thema weiterhin zu besprechen oder zu diskutieren. Wir würden uns dieses Mal sicherlich nur anfallen wollen. Im negativen Sinne. Ergebend hebe ich meine Hände in die Höhe. „Schon gut, schon gut: Ich habe es verstanden. Du bleibst auf deiner Seite und wir stinkenden ‚Nurgle-Fanatiker‘ bleiben auf der anderen Seite.“ „Wie vernünftig Ihr doch manchmal seid, Zerstörer. Vielen Dank auch, dass ich weiterhin atmen und somit am Leben bleiben darf.“, spricht sie hochnäsig aus. Nun ja: Was habe ich auch erwartet? „Ärgert sie dich, General? Ich könnte sie ebenfalls bedrängen. Mir machen ihre Drohungen nichts aus.“, erwähnt die Chaos War Maiden of Nurgle, als diese zu mir vor rennt und dabei die laut gackernden Missing Ones hinter sich lässt. „Lass ihr die Freiheit, Barbie. Wir brauchen manchmal unseren … Freiraum, um atmen zu können.“ „Oh … Es ist meine Schuld, dass du dich nicht waschen konntest, verzeih mir!“ Wirft sie bedauernd aus, als sie flüchtig ihren Kopf neigt. „Hey, alles gut. Manchmal fällt der Regen eben nicht so lange, wie wir es erwarten … oder wie wir es gerne hätten.“ „Trotzdem … Ich weiß ja, wie wichtig dir dieses Ritual ist. Schließlich willst du nicht so sehr stinken, wie ich es tue. Mir macht es nichts aus, weil es ein Teil von mir ist. Aber du …“ „Mach dir nicht so viele Gedanken darum, Barbie. Es ist zwar lieb von dir, aber irgendwann kommt der Regen wieder.“ „General … Der Regen ist nur so selten.“ Stillschweigend schaue ich vorerst zu Barbie – die schüchtern an ihrem linken Zopf spielt – und dann zu Rogo, der sich nach einer kurzen Verzögerung zu erkennen gibt und mir abrupt fiepend zuwinkt, woraufhin ich in Ahulil’s Richtung starren muss, die in die Ferne sieht. „In letzter Zeit hat es öfters geregnet, nicht wahr?“ „Äh, ja. Wir sind zwar schon lange unterwegs, aber so häufig fiel dieses fürchterliche Wasser noch nie vom Himmel.“, bestätigt mir Barbie damit, wobei ich an die letzte Situation mit Ahulil im Regen denken muss. „… Falls dir etwas … Merkwürdiges an Ahulil auffällt, lass es mich wissen, in Ordnung? Du auch, Rogo.“ „Etwas Merkwürdiges?“ Vielleicht ist ja sie es? Vielleicht ist sie der Grund für alles. Aber wenn ja: Warum? „Wir werden es schon erkennen, wenn es soweit ist.“ Nach einer weiteren Weile sind wir immer noch unterwegs. Wenn wir uns nicht zuvor etwas Proviant mit Ahulil’s Hilfe eingepackt hätten, wäre es uns kaum möglich gewesen, so eine weite Strecke zu laufen. Es passiert einfach nichts in dieser Knochenwüste! Wir treffen auf niemanden, wodurch wir keine frische Nahrung erhalten. Außerdem hat es schon etwas länger nicht mehr geregnet. Dennoch stellt das für uns kein großes Problem dar. Noch nicht. Ahulil füllte das Wasser in magische, durchsichtige Behältern ab, die stark an Trinkflaschen erinnern. Für sie ist es auch nötig, sich das Wasser einzuverleiben. Barboura und The Missing Ones brauchen etwas Anderes, was uns jedoch ebenfalls die Magierin des Tzeentch liefern kann. Stolz aktiviert sie ihr dunkelblaues, magisches Portal, um einen kleinen Leichenvorrat direkt vor unsere Füße zu werfen. „Woah?! Woher hast du die?!“, befragt die Streiterin des Nurgle unsere magische Lagerverwaltung begeistert. „Aus der Arena, natürlich.“ Offensichtlich werfe ich ihr einen skeptischen Blick zu. „Hast du die etwa geklaut?“ „Vielleicht? … Ist das nicht völlig egal, woher ich diese habe, Zerstörer? Sie erleichtern das Überleben Eurer Untergebenen! Also: bedient euch!“ Wie ein Rudel hungriger Tiere, stürzen sich die Anhänger des Nurgle auf die wenigen Leichen. Vier Stück, soweit ich gezählt habe. Fressend starrt die War Maiden die hübsche Magierin an. Schmatzend fallen ihr Blut, Speichel und fleischige Einzelteile aus dem Mund „Ang genen if ja nif fül grang?!“, beschwert sich Barboura unverständlich. „Die sollen euch ja auch nicht satt machen, sondern euch das Nötigste liefern! Wir müssen sparsam mit den Leichen umgehen! Wer weiß, wie lange wir noch unterwegs sein werden. Und rede nicht mit vollem Mund, Barboura!“, belehrt die Gelehrte sie leicht angewidert. „Und was macht deine Made da?! Hör auf der Leiche in den Anus zu pulen!“ „Aga gaf if gaf befbe-“ „Wie war das mit vollem Mund?!“ Beschwert sich Ahulil bei ihr daraufhin, was mich zum Schmunzeln bringt. Vor allem, da Rogo mir wieder diesen verstörenden Blick zuwirft, als er erneut den Enddarm seiner Speise herauszieht und diese wie eine gefüllte Spaghetti mit Kaka-Soße in sich hineinzieht. Sieht immer noch so aus, wie eine gewollte Drohung mir gegenüber … Wir sind schon eine extrem merkwürdige Truppe. Vielleicht habe ich Ahulil zu sehr verdächtigt? Sie ist – trotz ihrer maliziösen Art – so fürsorglich und hilfreich … Nur alles, was sie bisher getan hat, ergibt für mich kaum einen Sinn. Ich verstehe sie einfach nicht … „Was ist?“ während Barbie weiterhin auf etwas herumkaut, starrt sie ihre Versorgerin an. „Nichts … Wir haben dich im Auge!“ Unheimlich nickt Rogo Ahulil mit seinem von Scheiße beschmierten Maden-Kopf zu. Was für verstörende Blicke sie ihr zuwerfen: unglaublich … Geht das nicht noch auffälliger, Barbie?! Fremdschämend führe ich meine rechte Hand zu meiner – vom goldenem Chitin verhüllten – Stirn, was Ahulil sicherlich bemerkt. „… Weshalb?“ „Weil du jederzeit wieder irgendetwas Auffälliges machen könntest.“ Das kann doch nicht wahr sein?! Barbie, WAS MACHST DU DA?! „Die Einzige, die sich gerade auffällig verhält, bist DU, Chaos War Maiden!“ „Okay, wir sollten weiterziehen!“, weise ich sie etwas genervt an. Beunruhigt erhebt sich die elegante Magiebegabte, woraufhin ich mich zu den Überresten begebe. Nachdenklich hebe ich einen der vielen, ziemlich sauber abgenagten Knochen auf, um mir hoffentlich eine geringe Menge an verbliebenem Leben aneignen zu können. Schlussendlich zerfällt dieser zu Staub. Hat es funktioniert? Geduldig schaue ich zu meiner rechten, in Fliegen-Leder umhüllten Hand … Ich spüre etwas. Dadurch, dass diese Leichen frisch waren und demnach auch gut aufbewahrt wurden, konnte ich tatsächlich ein wenig von dem erhalten, was ich gebraucht habe. „Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig behilflich sein?“ Sehnsüchtig sehe ich zu ihr. „Ganz schön scheiße, so zu stinken …“ „Tja, was soll ich dazu noch sagen?“ Flüchtig lacht sie auf, wobei sie mir den Rücken zukehrt … So leicht lässt sie sich nicht von mir beeindrucken oder manipulieren, ich merke schon. Dann hoffe ich eben weiterhin auf sauberes Wasser, während sie mit ihrer leckeren Hüfte absichtlich davon schwingt. Wenn ich etwas liebend gerne vernaschen würde, dann wärst du es, Ahulil. Aber ich bin mir äußerst sicher, dass es dir bereits durchaus bewusst ist. Der Chaos-Aither ändert seine Farbe. Von Feinden war dieses Mal keine Spur, weshalb sich der Weg – bis zu diesem Punkt – für uns länger hinzog, als üblich. „Wir erreichen das Gebiet von Slaanesh, dem Gott, den Ihr sicherlich überaus zugetan wärt.“ „Wirklich? Das wäre mir ja an diesem dunkelrosa Himmel mit den strahlend pinken Blitzen gar nicht erst aufgefallen.“ „Deswegen erwähne ich es ja, Zerstörer.“, erklärt Ahulil es mir mal wieder hervorragend. „Du bist zu gütig, Liebes.“ „Wie war das?!“ „Bleib besser nicht stehen, Ahulil, oder ich nähere mich dir!“ Für kurze Zeit wirft sie mir einen lieblichen Blick entgegen, während ich auf sie zuschreite … bis sie ein abstoßendes „Wäh …“ von sich gibt und sich von mir im schnellen Tempo wieder angeekelt entfernt. Momentan necken wir uns ganz schön, fällt mir dabei auf. Ob das an der körperlichen Entfernung voneinander liegt? „Also, ich weiß nicht, was sie hat. Hmh, du riechst doch so gut~“ In Barbie’s Nase riecht ALLES Ekelerregende gut! Aus meinem Mund entfleucht nur ein nicht gerade all zu begeistertes: „… Danke.“ „Kommt hierher! Hier ist etwas!“, ruft Ahulil urplötzlich aus. Wie viele Meter ist sie jetzt gelaufen? Einhundert und mehr? Schon wieder ein Tal?! Der ganze Planet hat es mittlerweile mit Sandhügeln, Felsen und mysteriösen Tälern – die mit irgendwelchen Dingen zugebaut sind – wie mir scheint. „Was ist das?“, frage ich sie verwundert. Da ist nichts, bis auf dieses eine Teil dort. „Ist das ein Spiegel?!“ Habe ich mir nicht letztens erst einen gewünscht? „Das ist nicht irgendein Spiegel. Das ist ein-“ „Fane of Slaanesh.“, vollendet Barbie den Satz. „Genau so ist es. Du scheinst es zu kennen, Barboura?“ „Was kenne ich nicht? Insbesondere mit Slaanesh und seinen Einheiten bin ich sehr vertraut.“, will sie Ahulil gefasst belehren. Seitdem wir in dieses Gebiet einmarschiert sind, wirkt Barbie nicht mehr ganz so unbesorgt und glücklich, wie zuvor. Eher im Gegenteil … Slaanesh bereitet ihr sicherlich viele Bauchschmerzen. „Versuche dich zurückzuhalten, okay?!“, weise ich Barboura an. „Was wollt ihr hier überhaupt?“ Nachdenklich sehe ich zu der schönen Abtrünnigen. „Wir wurden eingeladen.“ „Im Grunde wurdest DU eingeladen. Ich ganz sicher nicht. Und selbst wenn, so hätte ich diese blöde Einladung abgelehnt und die Boten zerstückelt!“ Überrascht blickt Ahulil die Chaos War Maiden an. Rogo – der aus Barbie’s Auge heraus glubscht – bringt seiner besten Freundin ein besorgtes Fiepen entgegen. Was für ein sorgenvoller, kleiner Maden-Dämon du doch bist~ Keine Angst: ich werde auf sie aufpassen. „Barbie? Darf ich bitten?!“ „Was? Oh, ja, natürlich.“ Zögernd nutzt sie ihren Freund, um in die Ferne zu blicken. „Und?“ „… Bisher nichts.“ Schweigsam werfe ich Ahulil einen Blick zu, die mir daraufhin zunickt. „Gehen wir runter. Vielleicht hilft es uns ja weiter.“ „Das bezweifle ich. Ein ‚Fane of Slaanesh‘ ist nicht dazu da, um zu helfen. Jedenfalls nicht uns.“ „Ach, ja? Was macht dich denn da so sicher?“ „Nennen wir es doch einfach: Erfahrung.“, wirft Ahulil aus. „Gutes Argument.“ „Ich stimme Ahulil zu: dieser Spiegel bringt nur Unheil! So ein Ding … hat mein Volk einst angebetet.“ Verstehe … Barbie hasst dieses Teil. Sie würde es liebend gerne zerstören wollen, wie mir scheint. Dennoch müssen wir es wagen! Vor diesem Spiegel, dessen schwarz-silberne Beschaffenheit das androgyne Symbol des Slaanesh darstellt, liegen viele Knochen. „Das verstehe ich nicht.“ „Was ist los, Barbie?“ „Um diesen Altar liegen IMMER Schätze unvorstellbaren Wertes. Aber Knochen? Das ist unüblich.“ „Vielleicht waren es Anfangs ja gar keine Knochen?“, weist unsere Magierin darauf hin. Misstrauisch geben The Missing Ones im Hintergrund verstörende Geräusche von sich. Ichi, Ni und San wirken sehr wachsam. Selbst für die drei Nurglinge ist es ein merkwürdiges Verhalten. Blig hat seinen Kopf in den Nacken gelegt und versucht wahrscheinlich so aufmerksam die Umgebung zu belauschen. Und Schwabbel … leckt mit seiner schleimigen, dicken Zunge an seinen Achselhöhlen. Na ja: wenigstens einer von uns, der unbesorgt zu sein scheint. Bisher ist im Spiegel nichts zu erkennen, mit der Ausnahme unserer eigenen Gestalten. Bedächtig nehme ich die goldene Maske ab und kurz darauf auch die schwarze Sturmhaube. Wie in Trance versunken, lasse ich diese in den Sand fallen. Wie weißer Schnee, tanzen die Schuppen zu Boden, als ich mich dem Spiegel nähere. Endlich kann ich mich in Ruhe betrachten, während meine Gefährtinnen ebenfalls in diesem hineinblicken. Dabei werfen sie mir einen traurigen Blick zu, als ich in Ruhe meine Hände über mein bärtiges Gesicht fahre, was von der Zerstörung eingenommen wurde – wenn auch nur teilweise. Meine Augen glühen purpurrot – wie Barbie es aussagte – wobei man die Adern an den noch weißen Augäpfeln gut erkennen kann. Dann diese Augenringe … Der Ronoxe in meinem Kopf hatte recht?! Und mein Bart ist vielleicht … eine Woche alt? Beobachtend führe ich meine linke Hand zu meinen wenigen, mittellangen dunklen Haaren – die mir noch verbleiben – und bemerke dabei die Tonsur, die ich mittlerweile besitze. „Ach du Scheiße …“ Es ist schlimmer, als ich dachte. Wenn ich so bedenke, wie attraktiv ich damals war und was nun aus mir wurde … „Es ist nicht so schlimm, wie es aussieht!“, versucht mich Barbie zu überzeugen. „Doch, ist es …“ Gedemütigt blicke ich zu Boden, wobei ich meine Schuppen beobachte, wie diese auf den Sand dieser Welt aufkommen, um mir schlussendlich aufzuzeigen, dass es die Überreste der Lebewesen sind, die uns die ganze Zeit unterstützen. Es sind tote Obst-Fliegen?! Selbst die Schuppen sind keine echten?! Was an mir ist noch echt und was nicht? Die roten, teils schuppigen Stellen in meinen Gesicht, befinden sich bereits an meinem Hals … und an meinen Armen. Dafür brennen sie jedoch nicht. Noch nicht. Dieser Anblick … Ich ertrage ihn kaum und dennoch starre ich mich im Spiegel an. Vielleicht als Strafe für das, was ich getan habe? „Wie viel Zeit ist vergangen?“ Eine Frage, die mir niemand von ihnen beantworten kann. Meine beiden Mitstreiterinnen zögern und blicken sich nur gegenseitig an. In Gedanken versunken, lasse ich die von den Handschuhen umhüllten Hände über mein Gesicht fahren, samt Kopf. Dabei schließe ich ruhebedürftig meine Augen … Ich will es nicht! Das alles muss weg! „Zerstörer?!“ „General?! Deine Haare!“ Als ich die Augen wieder öffne, sehe ich diesen frisch rasierten Kerl vor mir, dessen Haare fast vollständig gekürzt wurden. War ich das etwa? Die Haare, die von meinen Händen aus zu Boden fallen und sich dann in diese Fliegen zurück verwandeln, bestätigen es. Habe ich sie etwa dadurch … umgebracht? „Du siehst ja jetzt ganz anders aus?!“, stellt Barbie überrascht fest. „Wie kurz wollen Sie ihre Haare?“ „JA!“, fällt mir dabei spontan ein. „Ein wenig gewöhnungsbedürftig“, erwähne ich beiläufig, als ich mich ein wenig in diesem Spiegel des Schreins betrachte. Hat immerhin einen praktischen Nutzen, würde ich meinen. So einen nicht funktionierenden Opferaltar des Slaanesh als Spiegel zu missbrauchen, hat schon was~ Wenn ich jetzt noch meine damaligen Springerstiefel anhätte und meine rechte Hand nach oben führen würd- NEIN, AUS! Böses Coba! „Es … steht Euch überraschend gut, muss ich gestehen. Ihr seht … jünger aus. Und vor allem gepflegter.“ So ein junger Hitman-Haarschnitt hat schon was. Sprachlos sieht Ahulil zu mir, während ich mich zu ihr drehe. „Jetzt, da ich weiß, dass ich kein Rasierer mehr brauche … Und da ich auch weiß, dass mein Haar sowieso nicht mehr nachwächst: kein Problem.“ Das Tragen meines Kopfschutzes sollte auch somit angenehmer sein. Dennoch komme ich kaum damit klar, dass all das aus diesen Obst-Fliegen zu bestehen scheint. Absolut grotesk! „Ich hoffe ihr hattet euren Spaß gehabt, meine Lieben.“ WUAH?! Uff, hat mich das erschrocken, wenn auch vorwiegend im Geiste. Dennoch bin ich zusammengezuckt und habe mich dabei schleunigst kampfbereit umgedreht. „Ahaha, das war sehr liebreizend, mein Süßer. Ich habe alles mit angesehen.“, sagt der große, sprechende Dämonenkopf, der aus dem Spiegel auf unsere perplexen Gestalten schaut. Zwei nach oben gebogene, gerillte, dunkle Hörner; schwarze Augen; volle schwarze Lippen und weiß-gräuliche, aschfarbene Haut … Dieser attraktiv wirkende, weibliche Dämonenkopf ist auf einmal einfach so aufgetaucht?! „Das ist sie!“, erkennt dabei Barboura misstrauisch, als auch aggressiv zugleich. „Das ist die ‚Chaos War Maiden of Slaanesh: Errelez‘!“ „Meine alte Rivalin, Barboura?! Wir haben uns ja schon so lange nicht mehr gesehen. Aber Eines nach dem Anderen, nicht wahr, mein Liebchen? Meine Lieben, kommt doch bitte zu mir! Ich habe schließlich auf euch so lange warten müssen. Vor allem auf dich, mein Süßer.“, spricht sie mit sanfter, verführerischer Stimme zu uns. Fragwürdig führe ich meinen rechten Zeigefinger zu meiner erneut frisch maskierten Gestalt. „Ja, ich meine dich: Yakukage; Zerstörer; Usurpator; Coba … Wie auch immer du genannt werden willst, mein Süßer.“ „HÖR AUF IHN SO ZU NENNEN!“, faucht Barbie den sprechenden Kopf lautstark an. Woah, ganz ruhig! Aber: gut, dann muss ich es ihr ja nicht sagen. Obwohl es mich bisher nicht gestört hat. „Also, so süß bin ich gar nicht.“ „Das sehe ich ganz anders, mein Süßer. Hmh, ahahaha, seht nur, wie sehr sie sich aufregt!“ „Barbie, beruhige dich!“ „Ich will mich aber nicht beruhigen! General, fallt nicht auf sie herein! Errelez ist eine hinterhältige Verführerin!“ „Das merke ich. Aber ich will trotzdem wissen, was sie von uns will.“, versuche ich Barboura damit zu beschwichtigen. „Was sie will? Sie ist eine Anhängerin des Slaanesh! Es ist doch offensichtlich, was sie will.“ „Vielen Dank, für deine weisen Worte, Ahulil.“, muss ich ihr daraufhin entgegnen. „Ach, Gottchen, ihr seid ja allesamt so … delikat. Zum vernaschen.“, haucht sie Zähne leckend aus. In diesem Moment geben The Missing Ones auffällige Laute von sich. Oh, nein?! „Och, wie ich bemerke, so bekommt ihr Besuch?! Wie schade. Aber unser Gespräch ist noch lange nicht vorbei. Was machen wir denn da nur?“ Wer hätte gedacht, dass sie uns jetzt bereits ausfindig machen würden? Die Truppen des Khorne haben uns gefunden, verdammt?! „Sag uns schnell, was du von uns willst und was wir dafür bekommen?!“, fordere ich den Dämonenkopf unter Druck auf. Und dann verschwindet dieser prompt, ohne auch nur ein weiteres Wort von sich zu geben. Super, gerade jetzt?! Part 26 Im Reich des Exzess Kapitel 27: Die Kampfgrube -------------------------- „Verteilt euch! Wir müssen die Fane of Slaanesh verteidigen! Wir brauchen sie immer noch.“, rufe ich meinen Gefährten zu, die mit mir Seite an Seite am Altar stehen. Rechts neben mir befindet sich Barbie, wobei sich links neben mir Ahulil aufhält. Hinter mir stehen am Altar The Missing Ones und versuchen diesen ebenfalls zu beschützen. „Sie kommen von allen Seiten! Es sind Bloodcrushers.“, stellt Ahulil angespannt fest. „Schon wieder?! Diese reitenden Khorne-Dämonen nerven! Barbie, ich dachte du hättest nichts erspäht?!“ „Ha-Habe ich auch nicht. Ich weiß nicht, woher sie kommen. Rogo?!“ Verteidigend fiept ihr der Maden-Dämon Köpfchen schüttelnd zu. „Es kann sein, dass sie gewisse Deckungen genutzt haben, die wir nicht erkennen konnten. Hügel, Felsen und versteckte Höhlen sind in dieser Umgebung nicht auszuschließen.“, erklärt uns Ahulil, während sie ihr Umfeld im Auge behält, was von zahlreichen Zerfleischern, samt ihren Molochen, vereinnahmt wird. „Egal, sie kommen!“ Der erste Reiter rutscht durch den Knochensand zu uns runter; in das kleine Tal, was nun zu einer Kampfgrube geworden ist. Mit vollem Einsatz schmeißt Schwabbel einen der Nurglinge dem reitenden Zerfleischer gegen den Kopf. San hat immer noch seinen Knochen in den Händen, den er dem Dämon mehrfach gegen den eingeschleimten Schädel haut, bevor seine Gefährten dazustoßen und den Bloodcrusher völlig überrumpeln. Die schleimigen Lebend-Geschosse, von unserem Beast of Nurgle, machen ihm schwer zu schaffen. Panisch versucht der Juggernaut sich zu retten, als dieser vierbeinige, metallene Hund viel mehr aus der Grube kriecht, als alles andere. Daraufhin stürzt auch schon der nächste Bloodcrusher nach unten, der seitlich von The Missing Ones zustürmt und den Blig mit seinem Balesword noch rechtzeitig aufhalten kann. „Sie greifen uns vereinzelt an?! Seid bereit!“ Oberhalb der Grube, vernehme ich das schlagen der imposanten Schwingen der Chaos War Maiden of Khorne. Gihirex ist bereits hier?! Aber es sollte mich nicht wundern, denn immerhin kann sie ja fliegen. Geduldig wartet sie, um dem Schauspiel beizuwohnen. „Lass den Scheiß, Gihirex! Wir wollen weiterziehen!“ „Ich habe euch gewarnt! Khorne will euren Kopf! Vor allem deinen, Yakukage … Ich habe euch allen eine faire Chance gegeben zu verschwinden, die ihr auch genutzt habt. Es war euch doch allen von Anfang an klar, dass wir euch einholen werden; früher oder später. In diesen Landen ist es vom großen Vorteil, mobil zu sein, wie ihr sehen könnt.“, erklärt sie uns allen, als Gihirex uns mit ihrer Anwesenheit beehrt, wobei sie ihre imposante, attraktive Gestalt oberhalb des Tals zwischen Ahulil und mir offenbart. Dieses große, böse, sexy Khorni! Nein: „Corny“. Sie ist ein Corny, genau! Was mache ich nur mit ihr? Hm, ich sollte wohl überlegen; für die Zukunft, versteht sich~ Noch einmal werden die Ones angegriffen, dieses Mal jedoch von zwei Seiten gleichzeitig. Blig und Schwabbel kümmern sich darum, während die Nurglings sich schleunigst auf den Rückweg begeben, um in Sicherheit zu gelangen. Die Magensäure, die unser Beast währenddessen dem einen Reiter entgegen kotzt, ist ihnen dabei vom großen Nutzen, da sie sich unter dieser stinkenden, als auch zugleich ätzenden Flüssigkeit hindurch bewegen. Schwabbel bemerkt jedoch den dritten, plötzlich anstürmenden Bloodcrusher zu spät. Seine kurzen, dennoch kräftigen Ärmchen schlagen die Einheit zur Seite, die seinen weichen, fetten Leib geringfügig zugesetzt hat. Der Juggernaut hat mit seinem stählernen Horn eine Wunde gestoßen?! Sofort schicke ich eine Blutzikade aus – die unauffällig aus meinem Mantel klettert und dann zu The Missing Ones fliegt –, um meinen ausdauernden Gefährten heilen zu können, während ich weiterhin zu der Maiden blicke. Mit interessierter Mime beobachtet Gihirex das Geschehen, bis sie ein ernsteres Gesicht aufsetzt und dabei ihre Lippen anzieht, wobei sie uns ihre Reißzähne preisgibt. Wie aus dem Nichts taucht die blaue Flammensäule neben der roten, dämonischen War Maiden auf, die unbeeindruckt zu den beiden Bloodcrushers schaut, die genau in diesem Moment bei lebendigem Leibe vom magischen Feuer des Tzeentch erfasst und dadurch verbrannt werden. Gepeinigt brüllen diese auf. Allmählich dreht die mächtige Kriegerin des Khorne ihren Kopf zu Ahulil, die ihr einen verachtenswerten Blick zuwirft. „Tse …“ Angewidert wendet sich Ahulil wieder von dieser ab, um sich auf die beiden Reiter vor ihr konzentrieren zu können, die sie im schnellen Tempo überrumpeln wollen. Mit den Wundern der Magie belegt das elegante, hübsche Wesen ihre anstürmenden Widersacher mit einem Zauber. Dazu küsst Ahulil ihre linke Handinnenfläche und wirft den Bloodcrushers einen wortwörtlich heißen Kuss zu, der sie in rosa Flammen aufgehen lässt. Ob das auch zum Zauber-Repertoire von Tzeentch dazugehört? Irgendwie bezweifle ich es … „Worauf wartet ihr noch? Greift sie an!“ Diese Bloodcrushers wissen, was sie erwarten wird, denn vor ihnen – etwas weiter unterhalb – steht die Chaos War Maiden of Nurgle: Barboura und ihr treuer Maden-Begleiter Rogo. Mehrere der Reiter wollen sie geschwind umzingeln. Es sind vier Stück?! Ich bin gewillt ihr zu helfen, doch zögere ich. Warum zögere ich die ganze Zeit? Will ich einfach zusehen, wie die Krieger des Khorne meine Gefährten zerstückeln, an denen mir etwas liegt? Oder ist es etwas Anderes? Vielleicht will ich es ja doch sehen: die Stärke, die meine Gefährten besitzen, denen ich vertrauen will? Auch wenn diese dem Chaos angehören … Doch das tut nichts mehr zur Sache! Gekonnt wirbelt Barbie ihre Sense, um den Ansturm aufhalten zu können. Einer der Reiter stirbt sofort, wobei sich sein Reittier von uns entfernt. Die anderen drei Bloodcrushers haben überrascht angehalten. Sie haben die Klinge kaum kommen sehen. Mit einem horizontalen Schwung, beschwört Barbie kurz darauf die grünen, ätzenden Pfützen des Verderbens, die mir einst Schwierigkeiten bereiteten. Fast schon mühelos zersetzt die Säure sowohl den Sand, als auch die Juggernauts, die auf diesem stehen. Ein wenig tun mir die metallenen Kreaturen leid, die von ihren Herren im Stich gelassen werden, da diese von ihnen abspringen, um die Getreue des Nurgle attackieren zu können. Mit ihren schwarzen, glühenden Klingen, wollen sie Babie an den Kragen, die sich jedoch ohne großartige Anstrengungen wehrt. Durch ihre Sense, Orele, ist es ihr möglich, die aggressiven Bloodletters mit der Stange von sich weg zu stoßen. Dank der geschwungenen Klinge, hackt die Maiden auf die Dämonen des Khorne abwechselnd ein. Die Juggernauts, die sich währenddessen verzweifelt befreien wollten, haben nun aufgehört sich zu wehren. Ihre unteren Körperhälften wurden samt den Sand zersetzt, wodurch ein ausgehobenes Grab für ihre zugerichteten Gestalten entstand. Ein grausames Schicksal, dem sie nicht mehr entkommen konnten … Ihre nun leeren Augen starren mit den offenen, stählernen Mäulern Hilfe ersuchend gen Himmel … Rogo ist es noch nicht vergönnt gewesen, seine Fähigkeiten zu zeigen, doch war das noch längst nicht alles! „Es kommen noch mehr?!“, erwähnt Ahulil lautstark, als meine Blutzikade fliegend zu mir zurückkehrt und es sich auf meinem rechten Handrücken bequem macht. Dieser unnötige, langwierige Kampf geht mir tierisch auf den Sack! Diejenigen, die sich höher gelegen vor mir befinden, zögern noch. Oh ja, ihr wisst, wer und was ich bin, nicht wahr? Obwohl ich es nicht mal wirklich selber weiß … Doch haben sie bestimmt mitbekommen, wozu ich fähig bin. „Bewegt euch!“, fordert Gihirex ihre Untertanen auf, die sich schnurstracks zu mir begeben, wenn auch etwas ungeschickt. Zumindest zwei von ihnen – die in ihrer Nähe stehen – sind auf dem Weg zu mir. Den dritten Bloodcrusher umkreist sie ein wenig, bevor sie diesen mit einem beherzten Tritt nach unten befördert. Er und sein Moloch stürzen in meine Richtung und sind sogar vor denen da, die in die Todesgrube schlittern. „Na?“, werfe ich abrupt aus, als mich dieser Zerfleischer zögerlich anstarrt, bevor ich sein Gesicht Packe und es zerstöre. Sein Juggernaut-Viech kann sich noch erheben, um zu entkommen. „Sind wir nicht freundlich zu euren Tierchen? Wir lassen sie entkommen, ehe.“, muss ich erheitert auswerfen, als mich die frischen Atome des Lebens des ehemaligen Zerfleischers stärken. Seine Brüder haben angehalten. Erneut zögern sie; wagen es nicht mich anzugreifen. Dieser Bloodletter ist nur einer von vielen, die nie wieder zurückkehren können. Diese Tatsache in meinem Hinterkopf, macht mich irgendwie glücklich. Es wäre wahrscheinlich nicht einmal untertrieben zu sagen, dass es mir mit dieser Macht möglich wäre, das Chaos endgültig zu vernichten! Doch das wäre vielleicht zu weit gedacht. Ich muss die Körper meiner Opfer immer noch erreichen. Nur dicht an dicht ist es mir möglich, diese zerstörerische, Lebens zerreißende Macht freisetzen zu können. Meine lieben Krabbeltierchen können diese Stärke nicht nutzen, was ein wenig schade ist. „Es wäre möglich …“ „Was?!“ Fragwürdig sieht Ahulil zu mir. „Wie, ‚was‘? Zerstörer? Geht es Euch gut?“ „Ich, äh … Ja, denke ich mal.“ Mit der Ausnahme, dass ich gerade eine Stimme gehört habe, die mir zugeflüstert hat … Eine Stimme, die mir bekannt vorkommt. Wie wilde Raubkatzen, die versuchen ihre Beute zu umkreisen, warten die Bloodcrushers geduldig auf ihre Gelegenheit, bis etwas erscheint, was sie von Himmel herab nieder quetscht. Ich erkenne den dunklen, pinken Umhang; das erhabene Rapier und den hellen, runden Schild, der ein Symbol des Slaanesh aufweist. Die pompöse, goldene Rüstung ist kaum zu übersehen, die das Licht der stetigen Chaos-Blitze reflektiert. ER ist es?! Die großen, beiden Dämonenhörner an seinem Kopf bestätigen es, genauso wie seine langen, blonden Haare. „Hahaha! Ihr unwürdigen, hässlichen Kreaturen wagt es, in das Gebiet meiner Herrin einzufallen?! Ich, der wohl hübscheste, ansehnlichste und beste Champion Slaanesh’s, werde euch einen hässlichen Tod bescheren, den man sich noch in unzähligen Jahren herum erzählen wird, denn: IHR habt es gewagt MICH zu bekämpfen! Den eleganten, den unübertroffenen: ‚Prinz Sigvald, den Prächtigen‘!“ … Stille. Trotz seines Auftritts und seiner edel wirkenden Haltung, in der er sowohl Schwert, als auch Schild hält, sagt niemand etwas. „Wow …“, muss Ahulil im spöttischen Ton auswerfen. „Verschwindet, ihr widerwärtigen Ausgeburten des Khorne!“ Wie aus dem Nichts fällt ein schwarzer, brennender Speer vom Himmel, der direkt neben Sigvald’s Position einschlägt. „Ih?! Was war das? So passt doch auf! Meine Rüstung ist bereits befleckt, vom dreckigen Blut eurer Missgeburten!“ Ohne Worte wendet sich die Chaos War Maiden of Khorne von uns ab. Hat sie dieses Teil geworfen? Mit Sicherheit wollte sie damit aussagen, dass sie ihn auch problemlos getroffen und durchbohrt hätte … Die wenigen Bloodcrushers, die verbleiben, tun es Gihirex gleich und ziehen ab. Obwohl wir nicht wissen, wie viele es noch sind. Garantiert war das erst der Anfang. „So ist es recht! Verschwindet, dreckiges Gesindel! Ahahahaha!“, lacht der Dämonenprinz übertrieben, wobei wir den Truppen des Khorne hinterhersehen. Dann dreht sich dieser nervige Kerl zu uns um. „Und Ihr? Ihr seid … so wunderschön?! Wie ist Euer Name, Teuerste?“ „Ahulil.“ „Ahulil? Welch Musik in meinen wundervollen, makellosen Ohren.“ Genervt verdreht die Magierin des Tzeentch ihre Augen, als der Dämonenprinz zu uns schreitet. Geschwind ergreift Ahulil meinen linken Arm. „Es tut mir außerordentlich leid, Sigvald, aber ich bin bereits vergeben.“ „Was?! Mit diesem … Wicht?! Uah, dieser … GESTANK?! Das kann nicht Euer Ernst sein? So eine bezaubernde Frau will mir nicht sagen, dass sie mit SO EINEN verkehrt?!“ „Hey, pass auf was du sagst!“, warnt Barbie Sigvald vor, der von Rogo madig angefaucht wird. „Weiß du denn nicht, wer das ist? Das ist ‚Coba, Der Zerstörer‘! Äh … Wie war dein voller Titel?“ „Usurpator ‚Yakukage‘ Coba.“ „Yakukage?! … Jusatsu?!“ Verärgert streckt er mir sein dekadentes Rapier entgegen. „Habe ich es doch gewusst! Die grünen Wolken haben es mir sofort verraten. Und ich soll mich mit jemanden wie DIR befassen?! Dich zu retten ist … die schlimmste Tat seit langem! Auch wenn die wunderbare Chaos War Maiden meiner Herrin es verlangt hat, so sehe ich es nicht ein, dich davonkommen zu lassen!“ „Ihr kennt euch?“, befragt Barbie mich spontan. „Ja, so wie fast alle wichtigen Chaos-Kommandanten, die ich als Gift-Able getötet oder in die Flucht geschlagen habe.“, antworte ich ihr gelassen. „Du hattest einen Vorteil, durch dieses widerliche ‚Nox‘! Ein alles zersetzender, pechschwarzer, grün schimmernder Schleim. Dieses … ekelhafte Zeug war dein Vorteil. Dies und dies nur allein!“ Gedemütigt senkt er seine Waffe, als er mit seinem Schild-Arm dramatisch seinen Kopf berührt. „Diese Schmach werde ich dir niemals verzeihen! Und jetzt … bist du zurückkehrt um mir etwas zu nehmen, was ich begehre?! Was denkst du eigentlich, wer du bist?!“ Ja … keine Ahnung? Was denke ich denn, wer ich bin? Etwa der Yakukage? Beherrscht schaue ich zu ihm. „Und dann noch diese Maske?! Hast du etwas, was du vor uns allen verstecken willst? Sicherlich bist du hässlich, wie ein Nurgling, ahaha?!“ Negativ angesprochen, beschweren sich die drei Nurglinge mit gurgelnden, als auch krächzenden Geräuschen im Hintergrund. „Was willst du? Uns zu Tode labern?“ „Habe ich euch das nicht bereits gesagt?! Ihr müsst besser zuhören!“, ruft Sigvald aggressiv aus, als er mit seiner Waffe zustößt, die ich reflexartig mit meinem linken Arm aufhalte. Die Klinge hat sich durch meinen Unterarm gebohrt, als ich diese abwehren wollte. „Coba?!“ „Nicht, Barbie! Das ist eine Sache zwischen uns!“ „So ist es recht! Und dann wenn ich dich besiegt habe, werde ich deine hübsche Ahulil besteigen. Und dann, wenn unser romantisches Tun vollbracht ist, werde ich ihr köstliches Fleisch verzehren.“, erklärt mir der Dämonenprinz mit einem wahnsinnigen Blick, dessen oberflächliche Schönheit nur eine Farce ist. „Bringt ihn um!“, verlangt die Magierin von mir spontan. „Aber klar doch.“ Mit einem Ruck lasse ich die Klinge meinen Arm durchtrennen, bis dieser sich zu einem langen Centipede verwandelt, den Sigvald nicht kommen sieht. Dennoch ist es ihm möglich dessen Oberkörper mit seinem Schild abzublocken, wobei die scharfen Beine meines belebten Arms Sigvald’s rechtes Bein streifen und somit verletzen kann – trotz seiner wertvollen Rüstung. „Arh, du Schuft! Was bist du nur für eine widerwärtige Kreatur?! Dass du weiterhin auf dieser Welt wandeln darfst, ist eine Beleidigung für alles Schöne!“ Schreiend greift der angeblich gut gerüstete Dämonenprinz mich an. Seine Bewegungen wirken durchdacht und elegant, wie ein Tanz. Mit meinem Centipede-Arm ist es jedoch möglich, seine Gestalt von mir fern zu halten, die daraufhin gewillt ist diesen angreifen zu wollen. Kaum fokussiert sich Sigvald auf meinen linken Arm, schon schleudere ich ihn meinen rechten entgegen, dessen Form sich bereits verändert hat. Schleunigst schützt er seinen Kopf vor dem meines gewaltigen Hundertfüßers. Da hat er ja nochmal Glück gehabt~ „Überraschung! Ich habe noch einen zweiten Arm. Hättest du nicht gedacht, was?“ „VERSPOTTEST DU MICH ETWA?!“ „Ach, wenn du mich verspottest, ist das also in Ordnung?“ „Du bist stinkendes Ungeziefer! Unwürdig am Leben zu bleiben!“ Wenn du wüsstest … Und Trotz allem lebe ich noch! Du hast KEINE Ahnung! „Aha? Erzähle mir mehr.“, sage ich zu ihm, während sich meine Blutzikaden unbemerkt aus meiner Haut wagen und sich meine Arme dabei zurück verwandeln. „Wenn du noch einen Funken Verstand hättest, so würdest du mir Ahulil aus Dankbarkeit überreichen, da ich euch ja gerettet habe.“ „Damit du dich an ihr vergehen kannst?!“, muss ich ihm wutentbrannt entgegnen. Was für ein Schwein! „Ich bitte dich: Ich weiß, was du getan hast! Wir sind uns nicht unähnlich, auch wenn ich es nur ungern zugebe. Auch du hast als ein Vanitas Frauen vergewaltigt!“ Ungeduldig balle ich meine Hände zu Fäusten. „Ich habe sie verführt, das ist ein GEWALTIGER Unterschied!“ „Aber natürlich hast du das~“ „Die Macht eines Vanitas ist dazu in der Lage, ja. Wie auch immer: DU widerst MICH an!“ Ungläubig lacht der Prinz des Slaanesh lauthals gen Himmel. Zumindest solange, bis ich ihn einen Schwarm meiner Lieblinge an den Hals hetze. Wortwörtlich. „Was ist das? Ah?! Igitt! VERSCHWINDET, IHR PLAGEN!“, fordert er meine Käfer im harschen Ton auf, als er mehrfach seine Waffe schwingt, um diese zerstückeln zu können. Dieses Mal sind sie jedoch zahlreich und umgeben seine ach so makellose Gestalt. „Ihr stecht mich?! Ihr wagt es, mein Blut anzufordern?!“ Seine Hiebe sind flink und er schafft es einige von ihnen zu töten, doch er wird langsamer und schwächer. Einige meiner Zikaden kehren zu mir zurück. Ich erhalte seine Energie … Ich könnte ununterbrochen so weiter machen und noch mehr von ihnen beschwören, nur um ihn zu ärgern. Zufrieden wendet sich Ahulil mir zu, als sie meinen linken Oberarm umklammert. Barboura tut es ihr gleich, da sie sich sofort meinen rechten Oberam krallt. „Öhm …“ Wortkarg stehe ich zwischen den Beiden. „… Aber ich stinke doch?“ „Haltet bitte einfach den Mund, ja?!“ Überrascht drehe ich meinen Kopf zu Ahulil, die ihren eigenen an meine Schulter presst. „… Okay.“ Und somit ertönen die wehleidigen, schrillen Schreie des Dämonenprinzen, bis zu seinem energiearmen, erbärmlichen Ende. Part 27 Die Kampfgrube „Alle Achtung! Ihr habt die Truppen des Khorne zurückgedrängt UND Sigvald eines Besseren belehrt. Wunderbar, meine Lieben!“, spricht der große Kopf von Errelez – der im Spiegel zu erkennen ist – uns gegenüber hocherfreut aus, als wir vor dem Spiegel der Fane of Slaanesh zurückkehren. „Und der Altar hat kaum einen Kratzer abbekommen.“ „Das liegt ja auch daran, dass sie es auf UNS abgesehen hatten.“, meint Barbie. „In der Tat, das hatten sie. Auch wenn es nicht bedeutet, dass die Anhänger des Khorne sich vor Gewalttaten zurückhalten würden. Darunter zählt auch die Zerstörung all der Dinge, die sich ihnen im Weg befinden.“ „Hm, das macht schon Sinn.“ „Nicht wahr, Barboura? Khorne hat außerdem in all der Zeit einen unsäglichen Hass auf dich entwickelt, mein Süßer.“, spricht sie aus, als sie mit ihren vollwertigen, schwarzen Augen zu mir blickt. „Ach, ja?“ „Als noch Linos fruchtbar war und du dich dem Chaos entgegenstelltest, hatte das Nox viele seiner Soldaten zersetzt und somit ein ansehnliches Blutbad im Sinne des großen Blutgottes verhindert. Das schmeckte dem Gott des Krieges überhaupt nicht. Dass du noch lebst … Oh, ahahaha … Ausgezeichnet!“ Also heißt das, dass Gihirex nicht gänzlich ehrlich zu mir war? In Wirklichkeit ist Khorne also keineswegs dankbar für all das. Zumindest nicht, insofern ich mal anwesend war. „Und nun?“, frage ich die Chaos War Maiden of Slaanesh zwar planlos, jedoch vorwiegend erwartungsvoll. „Da ihr mich so gut unterhalten habt, bin ich gewillt, euch zu helfen. Zum Einen habt ihr einen Wunsch frei. Ich kann euch hier – an Ort und Stelle – etwas geben, wonach ihr euch sehnt. Etwas, was ihr begehrt: Eine Frage, die ich euch beantworten soll. Dieser Altar zehrt von dem, was ihr mir mitgebracht habt, was ich mir wiederum zu eigen machen kann. Vorwiegend: Leben.“ Das erklärt die vielen Knochen … „Überlegt es euch gut! Aber das ist noch nicht alles, was ich euch anzubieten habe, denn zum Anderen will ich euch natürlich auch im Kampf um Nurgle beistehen.“ Sprachlos blicken wir uns alle gegenseitig an. „Moment: Was habt Ihr soeben gesagt? Die ‚Chaos War Maiden of Slaanesh‘ will uns im Kampf gegen alle anderen Chaosgötter unterstützen?“, muss Ahulil Errelez ungläubig ausfragen. „Glaubt ihr mir nicht? Natürlich verlange ich auch etwas dafür, doch Barboura sollte eigentlich wissen, warum ich so denke. Oder etwa nicht?“ Völlig perplex starrt sie zu dem Kopf der Dämonin, der ihr eine Frage gestellt hat. Hat sie uns etwas verheimlicht? „Barboura, du willst mir doch nicht etwa sagen, dass du immer noch nicht deinen eigenen Willen gefunden hast, nach alldem?! Im Gegensatz zu allen anderen Dienern der Chaosgötter, sind wir – die ‚Chaos War Maiden‘ – nicht an sie gebunden, trotz unserer ansehnlichen Kräfte. Wir haben unseren eigenen Willen. Aber es ist in der Tat gewöhnlich, dass sich diejenigen ihrem Gott unterwerfen, dem sie zugehörig sind. So wie Gihirex. Es mag sein, dass Slaanesh mich auserwählt hat, seine größte Kriegerin zu sein, doch er kann meinen Willen nicht besitzen, weil wir dazu gemacht worden sind ‚Divided’ zu sein. Wir dienen ALLEN Chaosgöttern und somit auch Nurgle. Wer nicht, wenn wir, weiß, dass alle Chaosgötter wichtig sind? Ob Verräter oder nicht: Sich auf einen einzigen Chaosgott zu beschränken wäre … kurzsichtig und dumm … Nicht wahr, Chaos War Maiden of Nurgle?“ Ist das der Grund, warum Gihirex abgezogen ist: weil es Slaanesh erzürnt hat, dass sein Gebiet von Khorne-Truppen angegriffen wurde? Es stimmt: Nurgle ist ein Verräter unter den Chaosgöttern … wegen mir. Sie wollen ihn alle tot sehen. Das heißt: auch Slaanesh?! „Slaanesh war gar nicht derjenige, der den Zerstörer hierher geführt hat. DU hast die Boten entsendet! In seinem Namen. Slaanesh hätte es nicht zugelassen.“ „Wie scharfsinnig du doch bist, Magierin des Tzeentch. Wie erwartet, von einer seiner Dienerinnen.“ „Ich bin nicht seine Dienerin!“ „Wie du meinst.“, belächelt Errelez die skeptisch wirkende Ahulil dabei. „Ich … werde NIEMALS Slaanesh helfen!“ „Och, das sollst du auch gar nicht, da ich ja DIR helfen will, Barboura. Oder viel mehr: euch.“ „HALT DEN MUND!“ „Aber was hast du denn nur? Siehst du denn nicht, dass ich mich mit dir anfreunden will, Liebchen? Dein Chaosgott steckt in größter Gefahr! Ihr BRAUCHT mich! Deswegen seid ihr hierher gekommen, oder etwa nicht?“ Zähneknirschend starrt die treue Nurgle-Gefolgsfrau zu ihrer Widersacherin, die sie sehr zu hassen scheint. Trotz ihres gelassenen, als auch masochistischen Charakters, kann sie es kaum ertragen, von Errelez belehrt zu werden. Vielleicht ist es auch ihre freundlich wirkende Art? Sie weiß bestimmt, dass es nur eine Fassade ist, denn auch mir kommt es so vor. Wie oft hatte ich mit solchen Personen zu tun gehabt? SEHR oft! Und dennoch … „Genau so ist es!“, spreche ich für Barbie, die mich kurz darauf mit einem fassungslosen Blick ansieht. „Genau deswegen haben wir diese Reise bis hierher unternommen.“ „General?!“ „Wir sollten ihr Angebot annehmen! Und außerdem … hätte ich da eine Frage.“ Wir wissen, dass sich Nurgle und auch die Chaos War Maiden of Tzeentch verbarrikadiert haben und sich vor all den angreifenden Truppen verteidigen. Ahulil wird uns zu ihr führen und dann werden wir weitersehen. Nurgle wird vorerst in seiner Festung ausharren müssen – deren Standort Barbie kennt –, solange wir nicht bereit sind, alle restlichen Chaosgötter aktiv gegen uns aufbringen zu wollen. Noch haben wir eher kleinere Streitmächte bekämpfen müssen, was sich in Zukunft jedoch ändern könnte. „Errelez: Kannst du mir zeigen … wer oder was ich bin? Kannst du mir meine WAHRE Gestalt offenbaren?“ „Aber sicher doch, mein Süßer.“ „Gut … Insofern ihr keine weitere Fragen habt, würde ich das gerne wissen wollen.“ Meine beiden Gefährtinnen schütteln ihre Köpfe, woraufhin Barbie mich anlächelt. „Wenn das dein Wunsch ist, der in Erfüllung gehen kann, dann will ich dich nicht aufhalten.“ Ahulil wirft mir hingegen einen neugierig wirkenden Blick zu, ohne weitere Worte zu verschwenden. „Dann machen wir es so. Errelez: Zeig mir, wer oder was ich in Wirklichkeit bin!“ Der Spiegel – dessen Bild sich verändert – offenbart mir das, was unter meiner Haut verborgen liegt. Ich erkenne die Krabbeltiere: die Obst-Fliegen, die Blutzikaden, aber auch die Centipedes. Bin das … wirklich „Ich“? Die Hundertfüßer machen sich vorwiegend auf einer einzigen Stelle bemerkbar. Sie haben sich um etwas gewunden, was sich in meinem Inneren befindet. Sie … beschützen etwas. Aus meinem Inneren heraus, leuchtet es. Das purpurrote Licht, was ich in der Arena des Khorne vernahm, als mich das herausgeschleuderte Fallgatter traf und meine Gestalt zerquetschte … Doch das, was die Masse an Centipedes umgibt, blieb unversehrt. Gemächlich führe ich meine Hände – die ich kaum noch als diese bezeichnen, sowie erkennen kann – zu meinem linken Brustkorb, der nur noch aus den Fliegen und den Blutzikaden zu bestehen scheint. Ich bin eine wandelnde Masse aus Gliederfüßern?! Nur der menschliche Umriss verbleibt mir … Es ist genau die Stelle, an der sich mein Herz befinden sollte, zu der ich mich vorarbeite. Wenn es das ist, was ich denke … Able 6-Ending 2: Bullet For My Valentine – The Harder The Heart (The Harder It Breaks) https://www.youtube.com/watch?v=HArU1DxH1ko&ab_channel=bulletvalentineVEVO Ganz allmählich öffnet Ahulil ihren Mund. Fast schon sehnsüchtig, lechzt sie nach dem, was ich schließlich in meiner Hand halte und von denen meine Tierchen herabfallen, um es mir regelrecht überlassen zu können. Ich spüre Ahulil’s begierigen und zugleich aufgegeilten Blick bis hierher, samt ihren Atem. Als sie bemerkt, dass ich sie mit der Hilfe des Spiegels anschaue – auf welche Art und Weise auch immer –, schenkt sie mir nur ein verdächtiges, selbstgefälliges Lächeln. Ahulil … ist es das, was du die ganze Zeit über suchst? Ist es das, worauf du es von Anfang an abgesehen hast? Ist es die „Essenz der Winde der Magie“? … Was erwartest du von mir? Dass ich sie dir aushändige? Und selbst wenn: Was hast du damit vor? Ich weiß es nicht … Aber ich hoffe nicht, dass es so ist, wie ich es mir ausmale. Oder … vielleicht doch? Vielleicht lasse ich es zu … und überreiche es dir; einfach, weil ich des Lebens müde bin und es mir egal wäre, was du damit anstellen würdest. Und dann wäre es mir vielleicht möglich, endlich aufzuwachen oder Erlösung zu finden … Genau in diesem Moment bilden sich viele kleine Risse an der Fane of Slaanesh. Stück um Stück zerfällt das Konstrukt. Wir verlieren komplett die Verbindung zu Errelez und der Altar zerbröckelt vollständig. Das ist es: „Die Zerstörung“ befindet sich geradewegs wortwörtlich in meinen Händen! Das hier … Das … bin ICH?! Kapitel 28: Errelez ------------------- Able 6-Opening 2: Sapiency – Dangerous Game https://www.youtube.com/watch?v=olA9GKTB6cM&ab_channel=Sapiency-Topic Nach der Zerstörung des Spiegels – der gleichzeitig ein Altar des Slaanesh war – hat sich meine Gestalt wieder normalisiert. Nun ja: je nachdem, was „normal“ ist. Für viele Personen wäre es sicherlich – in meiner Situation – ein Schock, aber … ich habe bereits so viele abgefahrene, als auch schlimme Dinge erlebt, dass es mir kaum noch etwas ausmacht. Die Vergangenheit beschäftigt mich immer noch mehr, als mein momentanes Wesen, oder Dasein. Irgendwie … habe ich mich mit all dem abgefunden, außer mit der Vernichtung der Oberfläche von ganz Linos, samt dem Leben, was sich auf dieser befand … und mit dem einhergehenden Tod all jener, die sich einst auf mich verließen. „Zerstörer, ist alles in Ordnung mit Euch?“, fragt mich Ahulil fürsorglich, als ich in gebeugter Position verharre. Soeben habe ich mir mein Herz wieder eingesetzt. Das Herz, was etwas ganz Besonderes darstellt; etwas Mächtiges. Ahulil meint, es wäre die „Essenz der Winde der Magie“. Ich würde es viel mehr als die „Essenz der Zerstörung“ betiteln. Und ich … bin die Hülle; wenn nicht sogar ihr Wächter?! Im Grunde ist es also wahrscheinlich der Fall, dass ich das Jurachiso abgelöst habe. Das Buch mit den sieben Siegeln barg den Zerstörer in sich, bis der untote Able einen Wirt für es fand und dadurch die Siegel wieder öffnete. Der Wirt sollte der Kanadier Charles Quinn sein – der Zeit-Able – doch schlussendlich wurde es Sabazios selbst. Ich weiß noch, wie das, was von ihm übrig war, meine untote Gestalt erweckte … Die Gestalt, die zuvor durch den Kampf gegen Mania und dem Leviathan leblos im Meer versank. Schlussendlich verschwand Sabazios für immer und nur der Wirt verblieb. Seine Persönlichkeit wurde komplett ausgelöscht. Mehrfach versuchte ich mit dem organischen Buch zu kommunizieren, als ich der vierte Reiter Neojusatsu war, aber Sabazios antwortete mir nicht mehr … Ohne jegliche Hoffnung auf seine Wiederkehr, fand ich mich mit dem Schicksal ab und kehrte dem Jurachiso und seinem gold-gelb leuchtenden, unmenschlichen Wirt den Rücken zu, der für mich viel mehr nur noch eine Puppe war, die von einem unerklärlichen Willen gesteuert wurde – so ähnlich, wie es bei Elad der Fall war … Ob mir das gleiche Schicksal blühen wird, wie dem Able des Wahnsinns? „Ich denke schon. Danke, Ahulil.“, spreche ich nach einer langen Verzögerung in Gedanken versunken aus. „Scheint dem aber nicht so.“ „Mach dir um mich keine Sorgen.“ „Ha, das sagt Ihr so einfach?!“ Ein wenig wirkt unsere Magierin so, als würde sie taumeln. „Und wie sieht es mit dir aus? Du wirkst noch viel weniger fit, als ich.“ „… Es geht schon.“ „Du solltest dich ausruhen, Ahulil.“, schlage ich ihr freundlich vor. „Wir müssen weiterziehen! Errelez erwartet Eure Ankunft. Und dann … können wir …“ Sie schwächelt?! Sofort schwirren meine Blutzikaden aus, um sich um ihre zierliche und zugleich erschöpfte Gestalt zu kümmern. Vertrauensvoll lässt sich Ahulil auf das Bett aus Blutzikaden fallen. Es ist nicht das erste Mal … „Du willst unbedingt weiterziehen, weil du denkst, dass du eine Last für uns wärst.“ „Ich bitte Euch, Zerstörer … Ich BIN eine Last!“, flüstert sie mir erschöpft zu, als ich mich leicht über das schwebende Blutzikaden-Bett beuge – was mir entgegenschwirrt – um mir meine bezaubernde Magierin anzuschauen. „… Was starrt Ihr mich so an?“ „Ich bin nur besorgt.“, flüstere ich zurück, als ich ihr meine rechte, vom Fliegen-Leder umhüllte Hand sanft auf ihre linke Wange lege, während ihre gelben Augen mich fixieren. „Schlaf eine Weile. Wir gehen weiter.“ „Aber …“ „Kein ‚aber‘! Es kostet mich keine Kraft, solange meinen Freunden nichts passiert und diese zu mir zurückkehren, also: mach dir keine Sorgen, okay?! Ich will, dass du dich ausruhst, das ist ein Befehl!“ „… Und was ist, wenn ich mich weigere?“, haucht sie kurz darauf erschöpft neckisch aus. „Dann nehme ich meine Maske ab und küsse dich.“ „Hört sich für mich nach einer Drohung an.“ „Jepp, das ist auch eine. Und Vorsicht: ich stinke!“, muss ich sie vorwarnen. „Das Risiko gehe ich ein.“, wirft sie schmunzelnd aus. Kann ich nachvollziehen, denn wir haben uns lange nicht mehr geküsst. Ehrlich gesagt: so will ich es auch, weswegen ich nicht mehr zögere, nachdem sie mich darauf aufmerksam gemacht hat. „Können wir endlich weiter?! Wir haben bestimmt noch einen weiten Weg vor uns. Hey, hört ihr mir überhaupt zu?!“, meckert Barbie im Hintergrund herum, während Ahulil und ich uns unerkannt küssen, da ich meine Maske in die Blickrichtung der Chaos War Maiden halte. Dabei geben The Missing Ones ihr stets heiteres Gelächter ab – bis auf ihr Regiment-Führer Blig, der oftmals griesgrämig wirkt, im Gegensatz zum Rest. Dieser von uns aufgebaute, romantische Moment verflüchtigt sich leider dabei. Nun, vielleicht ist es auch besser so. Manchmal weiß ich einfach nicht, wie lange ich mich noch bei Ahulil zurückhalten kann … Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es ihr auch so ergeht. Mit einer gewissen Zufriedenheit, lege ich meine Maske wieder an, woraufhin Ahulil ihren Oberkörper erhebt. Nun sitzt sie auf meinen untoten Blutzikaden, die sie weiterhin mühelos umher fliegen. So ein kontrollierbarer Schwarm ist schon recht praktisch~ „Hör mal zu, Barboura! Der Zerstörer und du: ihr habt oft genug euer ‚Stelldichein‘. Du bist garantiert die LETZTE, die sich auf irgendeine Art und Weise beschweren sollte! Gerade, weil du ihn mit deinem Gestank ständig komplett einnimmst.“ Ohje, das riecht nach Zickenkrieg. Ich hasse Zickenkrieg! „Ach, ja? Bist du etwa eifersüchtig auf uns?“ „Bitte?! Mach dich nicht lächerlich! Es geht mir hierbei nur ums Prinzip. Du bist einfach nur undankbar und egoistisch!“ „Okay, das reicht jetzt, ihr Beiden! Wir ziehen ja schon weiter.“ Und am Besten ich halte meinen Mund, bevor noch ein weiterer Krieg ausbricht. „Die Frage ist nur: in welche Richtung?“, werfe ich verwirrt in die Runde. Wir haben nichts mehr, was uns darauf hinweist, wo sich Errelez befinden soll. „Na, in diese Richtung! Während ihr euch vergnügt habt, haben Rogo und ich Ausschau gehalten.“ „Und wie kommst du auf diese Richtung? … Oh, da kommt ja jemand auf uns zu?! Nein, es sind mehrere Personen.“ Stolz schaut Barbie mit ihrem einen, unversehrten Auge zu mir, als Rogo immer noch in seiner Periskop-Form verweilt. „Siehst du?“ „Die Frage ist jetzt nur, ob es Freunde oder Feinde sind?“ Die Schönheit ist gerade davor, sich zu erheben, bis ich sie dazu auffordere, sich wieder hinzusetzen oder gar hinzulegen. Es sei schließlich alles unter Kontrolle. Auch unsere War Maiden bestätigt es uns noch einmal, als sie erwähnt, dass es drei Gestalten sind, die wir bereits kennen. Es sind die Seeker von damals?! Die Botschafter des Slaanesh, die sicherlich von Errelez ausgeschickt worden sind, haben uns gesucht und gefunden. Und ich hatte mich schon so sehr auf etwas Lebensenergie gefreut … Dennoch bin ich nicht gerade scharf auf einen Kampf. Nicht, solange Ahulil in dieser Verfassung ist. Wie auch immer: dieses Mal haben wir nichts zu befürchten, eher im Gegenteil. Dennoch sollten wir auf alles gefasst sein! „Da seid ihr ja?! Unsere kostbare Chaos War Maiden schickt uns aus, um euch aufzugabeln.“ „Wie aufs Stichwort.“, erwähne ich beiläufig. „Folgt uns! Es ist nicht weit.“ Hätte mich auch gewundert, so schnell wie Sigvald bei uns war, genauso wie die Seeker. Natürlich ist es immer noch ein kleiner Marschweg bis dahin, aber dann – nach einer kurzen Weile – halten wir plötzlich an. Einfach so, im Nichts. „Äh … okay? Hier sind wieder einige Sandhügel, toll.“ Nur mit dem Unterschied, dass der Sand eine rosa Farbe aufweist. Wir sind anscheinend weiter in das Landesinnere vorgedrungen. „Manche von ihnen beherbergen Felsformationen und sogar Höhlen.“, erklärt uns die Anführerin. Tatsache: Als wir uns einem riesigen Knochensand-Hügel nähern, ist ein Spalt zu erkennen. Ein zorniger Skarbrand würde da jedenfalls nicht durchpassen, soviel ist sicher. „Wenn wir dich bitten dürfen, Zerstörer? Die Chaos War Maiden of Slaanesh, Errelez, wartet auf dich.“ „Wir kommen mit!“, verlangt Barboura von den dämonischen Slaanesh-Reitern. Ihre Anführerin sieht sie dabei gefasst an, als sich ihr Seepferdchen-Dämonen-Pferd mit seinem Kopf, sowie seiner langen, peitschenartigen Zunge zu unserer Maiden dreht. „Nein! Generalin Errelez hat uns ausgiebig befohlen, nur den Zerstörer hineinschicken zu lassen. Ihr wartet hier!“, belehrt die reitende Dämonette Barboura im aggressiven Ton, woraufhin Rogo sich fiepend zu erkennen gibt. „Gibt es hier ein Problem?!“, stelle ich mir mit seiner imaginären Stimme vor. Er ist bedrohlich kurz davor sich zu vergrößern?! „Hier wird niemand verletzt! Ich gehe rein, ihr wartet hier!“, fordere ich meine Verbündeten auf. „Warte!“, ruft Barbie besorgt aus. „Sie will uns helfen, also sollten wir mitspielen. Haltet einfach die Stellung, ja? Ich komme gleich wieder zurück. Erholt euch in der Zeit; esst und trinkt was. Meine Blutzikaden bleiben bei euch. Und: hier.“, spreche ich aus, bevor aus meinem Mantel der neue, beste Freund von Rogo geschossen kommt. Freudig wackelt unser kleiner Maden-Dämon mit seinen sechs Ärmchen, als er den Centipede erkennt, der vor ihm imponierend posiert. Da ist er wieder: der Würmchen-Tanz! … Vielleicht lasse ich meinen Centipede einfach draußen? Ohje, dann muss ich diesen ja noch einen Namen geben, Hilfe … Das ist dann etwas, was viele Fragen aufwirft: Sobald ein beschworenes Wesen an Wichtigkeit erlangt, was vorher eher als unwichtig galt. Jeder meiner Arthropoden hat ein Leben und eine … gewisse Persönlichkeit, sowie dieser da. Aber früher oder später fallen sie im Kampf. Sie sind wie meine kleine, persönliche Armee, die ich in die Schlacht schicken kann. Es beeindruckt mich immer wieder, wenn sie das ausführen, was ich denke; ohne auch nur ein Wort zu verschwenden. Sie kommen wie aus dem Nichts, um mich mit ihrem Dasein zu beglücken. Oder auch einfach nur, um mir einen Schrecken einzujagen. Aber, hey: immerhin weiß ich daraufhin, dass ich irgendwie immer noch am Leben zu sein scheine. Trotzdem frage ich mich, wie ein gewöhnlicher Mensch reagieren würde, wenn aus seinem eigenen Körper plötzlich solche Krabbeltiere hervorschießen würden; wenn seine Arme auf einmal keine mehr sind und ihn stattdessen zwei übergroße Köpfe gewaltiger Hundertfüßer anstarren; oder wenn aus seinem Arsch unangekündigt Spinnen hervorkrabbeln, einfach so. Ja, das wäre garantiert für viele Menschen DER Schock des Lebens, haha … Als ich in die Höhle gehen will, hält mich Barbie plötzlich auf, indem sie mich herzlich umarmt. „Hmh, du bist so toll!“ „Äh … danke?“, werfe ich überrascht aus. Sie ist manchmal so niedlich und liebenswert. „Du denkst immer an uns … Wie konnte nur so jemand – wie du – die Welt vernichten?“ „Tja … Wenn ich das nur wüsste. Sagen wir einfach: ich bin nachtragend.“, erkläre ich Barbie flüchtig, bevor sie mich wieder loslässt und ich in dem Spalt des getarnten, großen Felsens verschwinde, der fast vollständig von Staub und Sand verschluckt wird. Noch einmal sehe ich zu meinen Gefährten, bevor ich im dunklen Riss – der mich garantiert nicht an irgendetwas Anstößiges erinnert – und somit in die Dunkelheit verschwinde. Langsam wage ich mich in die leicht beleuchtete Dunkelheit vor. Überall, in dieser mysteriösen Höhle, sind weiße Kerzen verteilt, die ihre glimmenden, flackernden Lichter an die Höhlenwand werfen. Der schmale, lange Gang führt mich weiter in das Innere. „Ganz schöner Aufwand, mit den Kerzen.“, rede ich dabei mit mir selbst. Immerhin muss ich meine Glühwürmchen nicht nutzen, was mich aber auch irgendwie ein wenig enttäuscht. Nach einigen Schritten, betrete ich das unerwartete Reich der Romantik. Überall liegen dünne, dunkelrosa, weich wirkende Matratzen, Kissen und … Dämonetten, die sich erheben, als eine mir bekannte Stimme ausruft: „Lasst uns allein!“ Diese sieben recht ansehnlichen Dämoninnen des Slaanesh, scheinen die hübschesten zu sein, die ich jemals erblicken durfte; ganz anders als all diese Kreaturen, die ich bisher ständig zu Gesicht bekam. Sie haben unfassbar makellose Gesichter und Kurven, wie sie nur von unbekannten Sexgöttern stammen könnten. Als sie sich auf dem Weg zum Ausgang begeben – von dem ich geradewegs kam –, werfen sie mir ihre anzüglichen Blicke zu, während sie mit ihren lechzenden Zungen und attraktiven Figuren spielen. Zwei von ihnen berühren mich abwechselnd beim Vorbeigehen an meinen Schultern. Ein Moment, der jeden – der dafür anfällig wäre – Gänsehaut verschaffen würde, so wie auch mir. „… Ist das eure Lustgrotte?“ „In der Tat, das kann man wohl so sagen.“ „Kam Sigvald auch von hier?“ Amüsiert lacht mir die Chaos War Maiden zu. „Du bist neugierig. Das gefällt mir.“ Wow, ist diese Frau groß! Oder eher: lang? Sie ist größer als Gihirex?! Vielleicht nochmal so … mindestens einen ganzen Dämonenkopf größer? All das stelle ich erstaunt fest, als ich sie mir von unten nach oben betrachte. Ihren Kopf kenne ich ja bereits, aber nicht ihre Füße, die dämonische High Heels formen. Was für Beine … Ihre Beine sind so verdammt lang, genauso wie ihr … Schwanz?! Errelez’ Gestalt wirkt äußerst schlank, aber das Beste ist: sie hat zwei Paar Arme und zwei Paar Titten! Diese werden von einem lederähnlichem, bräunlich-rosa Dessous-Stück gehalten, was sich um ihren Körper schließt. Auch ihr Intimbereich ist keine Ausnahme, der- WAS ZUM?! Sie hat … EINE BEULE?! „Na, gefällt dir, was du siehst?“, fragt sie mich erheitert, als sie mit ihren Armen ihren Körper von unten nach oben elegant abtastet, um die Stimmung aufzuheizen, wobei ich schlucken muss. „Also, ich bin positiv überrascht, muss ich gestehen. Obwohl ich es irgendwie schon so in derart erwartet habe.“ „Ach, hast du das, mein Süßer? Ich habe sicherlich noch mehr zu bieten, als das, was du siehst.“ „Das glaube ich gern.“, muss ich ihr gegenüber aussagen. Es ist hier mittlerweile ganz schön heiß geworden, oder? „Gehen wir dann los, oder … ?“ „Jetzt schon? Ich habe erwartet, dass du mich noch eine Weile … beehren würdest.“ „Ach, ja?“ „Immerhin müssen wir unseren Pakt festlegen.“, spricht sie aus, als sie sich mir nähert, wobei sie ihre langen Beine verführerisch eines nacheinander setzt. Uff, ich kann mir schon denken, worauf all das hinauslaufen wird … „Wir haben bereits einige Hürden und Zeit auf uns genommen, um hierher zu kommen, also …“, spreche ich Errelez zögernd zu, während ich an meine Kameraden außerhalb dieser Lustgrotte denken muss. „Ehe, willst du mich etwa abwimmeln? So einfach ist das nicht, denn alles hat seinen Preis, mein Süßer. Oder … machst du dir um deine Mitstreiter Gedanken?“, fragt sie mich aus, als sie ihr oberes Paar an Armen um meine Schultern legt. Ich fühle mich so kloin, miep?! „Keine Bange, sie wissen durch meine Dienerinnen bereits Bescheid.“, flüstert sie mir schlussendlich in mein linkes Ohr, als sie sich diesem mit ihrem Kopf nähert und es im Nachhinein – an meinem Läppchen – mit ihrer Zunge berührt. Dabei bemerke ich kaum, dass Errelez bereits mit dem anderen Paar Armen meine Hose geöffnet hat. Wow, ist die schnell?! Sie weiß auf jeden Fall, was sie da tut. Auch, als sie mit ihrer rechten Hand an meinem Glied spielt – was sofort erregt ist – und ihre andere Hand meine rechte Arschbacke ergreift … Ich habe kaum eine Ahnung, wie ich auf all das reagieren soll. „Entspann dich, mein Süßer! Genieße all das, was ich mit dir vorhaben werde.“ „Heh, äh, ja, aber … Wir müssen los!“ „Ich befürchte, das geht leider nicht. Nicht bevor wir dieses wichtige Ritual durchlaufen haben. Das ist es, was ICH verlange! Und du … willst es ebenso. Ich rieche es doch: den Geruch deiner Lust. Verleugne es nicht! Dein unterdrücktes Verlangen verrät es mir.“ „… Nh, beantworte mir dabei … wenigstens ein paar Fragen!“, verlange ich relativ beherrscht von ihr. „Ihr wollt von mir meine Hilfe und dann soll ich dir noch Antworten liefern? Ohoho, wie dreist von dir, Zerstörer …“, kichert sie mir mit todsicheren, diabolischen Hintergedanken zu, als ich etwas Feuchtes an meinem Glied verspüre. Es fühlt sich an … wie eine weitere Zunge?! Es ist nicht ihr Kopf … Flüchtig schaue ich runter, bevor ihr eigener, breiter Schwanz meinen eigenen einnimmt. Das Teil hat eine Öffnung?! Ihr Schweif ist eine organische Taschenmuschi?! Dann, wenn man denkt, dass man bereits die verrücktesten Dinge erlebt hat, setzt das Leben noch einmal einen drauf. In Kürze ejakuliere ich abrupt stöhnend in ihre unerwartete, feuchte Sex-Rute. Es fühlt sich einfach ZU gut an. „Meine Güte, du bist ja bereits gekommen?! Aber wenn du denkst, dass das alles war, dann irrst du dich, mein Süßer.“ Sie macht einfach weiter?! „Es hat gerade erst angefangen. Spürst du, wie dich die Lust einnimmt?“ Ich bin sofort wieder hart und bereit?! Das ist garantiert Slaanesh’s Werk … „Wir werden uns ganz viel Zeit lassen. Unser Pakt braucht nämlich seine Zeit, weißt du? Deswegen werde ich ganz viel davon auch für dich erübrigen. Stelle einfach deine Fragen, die ich dir beantworten soll … wenn du kannst.“ Part 28 Errelez „Wo … sind wir hier?" „Wir befinden uns ziemlich dicht an der Grenze zu Khorne’s Reich.“, erklärt mir die Chaos War Maiden of Slaanesh, während sie es mir weiterhin mit ihrem oral aufgebauten Schweif beherzt besorgt. Obwohl ich eine weitere Frage auf der Zunge habe, verschluckt sie meine fast vollständig, als sie all das von mir wegnimmt, was ich an, als auch um meinem Kopf herum trage. Kaum will man seinen Mund öffnen und schon passiert sowas?! Sie schmeckt unerwartet gut, wie ein reifer Blaubeerbusch. Schmeckt auch so ihre … Musch? Ich mag Fruchtiges~ Obwohl ich es nicht wissen will, jetzt da ich weiß, dass Sigvald hier war, urgh. Egal: dann muss ich sie eben vorher richtig ausgiebig „ausspülen“! Aber warum denke ich so … intensiv? Nun, wahrscheinlich, weil Errelez’ Berührungen – egal in welcher Hinsicht – äußerst aphrodisierend wirken und zusätzlich enorme Mengen an Glückshormonen ausschütten! Es kommt mir so vor, als wäre Errelez wie eine wandelnde Droge. Kaum fängt sie an und schon will man mehr. Ich muss es irgendwie unter Kontrolle halten, auch wenn es sehr schwer sein wird. Das ist ein gefährliches Spiel, was sie da mit mir spielt! Auch wenn sich das Spiel unglaublich gut anfühlt. „Du scheinst es zu genießen?“, stellt sie rhetorisch fragend fest, als mich die verführerische Chaos War Maiden angrinst. Auch sie hat spitze Zähne, genauso wie Gihirex. Währenddessen bemerke ich jetzt erst, dass sie meine Zunge gebissen hat. Den Schmerz dabei habe ich jedoch nicht gespürt. „So so, es macht dir also nichts aus? Zu schade. So wirst du niemals den WAHREN Exzess erleben können.“ „Also … hnh … bist du doch eine Dienerin deines Gottes?!“ „Ja und nein. Es ist mein alleiniger Wille. Aber natürlich hat Slaanesh dabei seine Finger im Spiel. Was wären wir Chaos War Maiden, ohne die Führung unserer Chaosgötter?“ Da hat sie wahrscheinlich recht. Wenn sie sie nicht auserwählt hätten … „Erzähle mir mehr … über euch!“, verlange ich von ihr in ihrem sexuellen Handeln mir gegenüber. „Hm, was gibt es da zu erzählen?“, überlegt sie, als sie mit einem ihrer Arme ihr Dessous öffnet und dieses herunterfallen lässt. Einfach und effektiv zu bedienen, wie mir scheint. Ihre vier großen Brüste kommen mir geradewegs entgegen, deren Nippel eine dunkelgraue Farbe aufweisen. Eine … ungewöhnliche Augenweide. „Überzeuge mich!“, verlangt sie von mir. Auch ihr Gemächt, was zwischen ihren Beinen baumelt, nimmt an Größe enorm zu. „Was ist denn los? Du bist doch nicht etwa mit ALLDEM überfordert, oder?“ „Ja, also … keine Ahnung.“, kann ich ihr nur leicht beschämt entgegnen, als sie mit ihrem Felatio-Schweif von mir ablässt. „Brauchst du etwas Zeit? Hm, du hast bestimmt noch kein Wesen meines attraktiven Kalibers gesehen, oder?“ „Nein, keineswegs. Obwohl: doch, auf dem Schlachtfeld damals.“, kann ich ihr wenigstens entspannt antworten. Jetzt, wo sie nicht mehr aktiv Hand an mir anlegt – oder was auch immer sie mir anlegen will. „Die großen Dämonen des Slaanesh sahen jedoch anders aus. Allgemein … hat sich viel verändert.“ „Zeiten ändern sich, nicht wahr, mein Süßer?“, spricht sie aus, woraufhin sie mir einen Kuss auf die Stirn vermacht. „Fass ihn an~“, flüstert sie mir daraufhin ins linke Ohr. „WAS? Ich … bin Hetero.“ „Aber natürlich bist du das~ Lügst du dich gerade selbst an?“ „Äh, nein, ich … Es stimmt, dass meine ersten, sexuellen Erfahrungen mit Kerlen waren und … ich damals missbraucht wurde, aber …“ „Oh, wurdest du das? Aber das hier interessiert dich doch trotzdem? Ich kann es spüren. Ich bin die Chaos War Maiden of Slaanesh, Gott über alle irdischen Gelüste. Es ist keineswegs verkehrt daran, sich mir hinzugeben. Ganz im Gegenteil. Ich will, dass du all das auslebst, was tief in deinem inneren verborgen liegt! Solange es eine Frau ist, ist es dir doch recht.“ Da bin ich mir irgendwie nicht mehr so sicher. „Ich rieche und schmecke gut, das hast du bereits erfahren. Alles an mir existiert, um deine Sinne zu betören … Wie sich wohl mein großer, dicker Penis anfühlen wird? Wie er wohl schmeckt?“ Das ist irgendwie alles VERDAMMT unangenehm für mich! „Ihr Menschen und eure Moralvorstellungen~ Ihr seid so besessen von Anstand. Ihr habt so viele Grenzen, die darauf warten, eingerissen zu werden. Sogar du hast solche Grenzen, Zerstörer. Trotz alldem, was dir widerfahren ist … Mein Ärmster; mein Süßer.“, spricht sie mir in einem angenehmen Ton lieblich zu, wobei sie mich mit ihren vier Armen komplett einnimmt. Ihre Größe ist perfekt. Mein Kopf wird zwischen ihre Brüste gedrückt, als sich Errelez mit ihrem Oberkörper ein wenig zu mir hinabbeugt. Hmh, sie riecht so gut … Mir ist irgendwie danach, weinen zu wollen … doch unterdrücke ich es. Ich bin schließlich nicht hierhergekommen, um mich ihr oder sonst irgendwem seelisch zu öffnen! „Was weißt du über mich? Existierst du schon so lange? Wie lange gibt es euch War Maiden schon?“, überhäufe ich Errelez mit Fragen. Schmunzelnd sieht sie zu mir runter, wobei ich zwischen ihren Brüsten nach oben blicke. Bestimmt ein merkwürdiges Bild. Aber ja, sie will natürlich, dass ich etwas dafür tue … Ich will Antworten und sie kann mir diese Antworten liefern … zu einem Preis. Zögernd umfasse ich mit meiner rechten Hand ihr Glied. Ich schätze, dass es mindestens dreißig Zentimeter groß sein müsste. Es ist mir kaum möglich, es mit meiner Hand zu umschließen. Dass ich das mal wieder tun würde … Wenn ich es mit dem weiblichen Geschlecht mache, habe ich keine Probleme oder Hemmungen, aber hierbei sieht es ganz anders aus. Hat wahrscheinlich mit sozialen Wertvorstellungen und der abgewrackten Gesellschaft in meiner Ex-Heimat zu tun. Dabei ist all das überhaupt nicht schlimm! Vor allem nicht, wenn ich es bei ihr ausführe. Ja, es reizt mich es bei Errelez tun zu wollen. Sie ist wirklich enorm sexy. Und wenn es wirklich stimmen sollte, dass sie all das tun wird, was wir von ihr verlangen, dann hat sie es auch verdient, so von mir behandelt zu werden. Ich werde während meiner ausführenden Aktion mutiger, als ich ihr Geschlechtsteil mit meiner Hand bearbeite. „Sag schon!“ „Hmh, da musst du noch … etwas mehr unternehmen.“ Uff, sie will doch nicht wirklich … ?! Reiß dich zusammen! Wer soll das schon mitkriegen, hm? Obwohl ich untot bin, spüre ich die Verwegenheit zu mir zurückkehren. Das Herz hat all die Gefühle gespeichert; all mein Sein, was mich einst ausmachte. So knie ich mich vor sie, um vorsichtig an ihrer dunkelgrauen Eichel zu lecken. Vorerst nur aus Testgründen. Errelez schenkt mir dabei ein erwartungsvolles Lächeln, bis ich ihre Eichel vollends in den Mund nehme und sie ihren Kopf dabei in den Nacken wirft. „Uhmh … Also gut, ich verrate es dir, während du mir einen bläst, eheheh … Wir ‚Chaos War Maiden‘ wurden erschaffen, als die Able dem Chaos Probleme bescherten. Insbesondere du und dein Freund, der Blitz-Able.“ Überrascht weiten sich meine Augen. Das ist auch eine Möglichkeit Informationen zu erhalten: indem man den Penis einer heißen Zwitter-Dämonin lutscht … ICH FASSE ES JA NICHT?! „Also seid ihr im Grunde noch sehr jung?“, stelle ich kurzfristig aussetzend fest. „Im Gegensatz zu all den großen Chaos-Champions der Alten und der Neuen Welt, sind wir das … Jah, so ist es gut, mein Süßer.“ Keine Ahnung, wie lange DAS schon her ist, aber daran will ich mich nur ungern erinnern. Jedenfalls: Das hier ist etwas Anderes! Ich bin mittlerweile erwachsen und kann bestimmen, da ich auch weiß, was ich tue. Als Kind wusste ich es nicht und als ich es herausfand, schämte ich mich, auch wenn es eigentlich nichts zu schämen gab. Jede Person macht früher oder später seine eigene Erfahrung in diesem Bereich, auf die eine oder andere Weise. Die Frage ist nur, wie man mit all dem umgeht und in Zukunft damit verfährt? Wäre es wirklich schlimm, wenn ich schwul geworden wäre? Vielleicht. Zumindest für die intolerante Gesellschaft. Mittlerweile ist es mir aber egal, wer oder was ich bin. Jetzt weiß ich es ja. Es ist wichtig, die Momente zu genießen, die man sich herbeisehnt und ausführen darf. Errelez, du hast es mir gezeigt. Ja, ich will deinen Schwanz, aber nur, weil er dir gehört! Daher werde ich die Zeit mit dir – in dieser Höhle – genießen, solange ich es noch kann. Just in diesem Moment spritzt sie ab. Zum ersten Mal habe ich Dämonen-Sperma in meinem Mund, was ich sofort wieder seitlich von mir ausspucke. „Hah, das war gar nicht so schlecht für jemanden, der so etwas üblicherweise nicht macht.“ „Jaja, wie du meinst.“, entgegne ich ihr leicht genervt, als ich ihre restliche, glibberige, weiße Flüssigkeit mit meiner rechten Hand vom Mund wische. Hm, dabei bemerke ich, dass das Zeug überraschend fruchtig ist – mit einem Hauch von Salz. Eigentlich hätte ich es problemlos trinken können, aber ich lasse es besser sein. Immerhin hat es die War Maiden zufrieden gestimmt. „Es hat dir doch gefallen, oder?“ „Es … war mal etwas Anderes.“, gebe ich offen zu, während ich mich wieder erhebe. „Aber ich bin nicht stolz darauf!“ Doch die Antwort, die sie mir dabei gegeben hat, hätte ich nicht wirklich erwartet. Heißt das, dass die stärksten Kriegerinnen der Chaosgötter deswegen als „War Maiden“ betitelt werden? Weil sie kaum Erfahrung im Krieg besitzen? Das würde – trotz des offensichtlichen Widerspruchs – Sinn ergeben, denn: richtige Jungfrauen sind es garantiert nicht! Zumindest nicht mehr. Ich frage mich allerdings, wie es bei Ahulil aussieht? … Warum muss ich nur gerade JETZT an sie denken? „Denkst du wieder an irgendjemanden, außer an mich? Lass uns das so schnell wie möglich ändern!“ Prompt drängt mich die überwältigende Chaos-Dämonin in eine dieser Kuschelecken, woraufhin meine Gestalt auf eine der weichen Stellen stürzt, die den dünnen, japanischen Matratzen (Futon) ähneln. Ich hoffe, die ist frisch gewaschen … Mann, habe ich Sorgen. Zuerst hebt Errelez ihr linkes Bein an, um es über meine Hüfte zu führen. Ein reizender Anblick. Gerade jeder Masochist wäre froh, wenn sie mit ihren auffälligen, dämonischen High Heel-Füßen auf denjenigen eintreten würde. Und ich wäre mir da ziemlich sicher, dass sie es tun und sich daran erfreuen würde … Da diese Aktion allerdings nichts bei mir bringt, sieht sie davon ab. Sie hat es verstanden, dass ich keinen Schmerz mehr empfinden kann. Zumindest keinen dieser Art … Im Stehen lässt sie ihr triefendes, durchsichtiges Sekret aus ihrer Vagina auf meinen eh schon überharten Penis tröpfeln, der bereits in sie hinein gefeuert hat. Diese Teufelin! Willst du, dass ich damit Amok laufe, oder was?! Mit großer Vorfreude, hockt sie sich über mein Becken, um die Spitze an ihre gräulichen, geschmeidigen Schamlippen zu klopfen, bevor sie meine Eichel nur geringfügig in sich selbst einführt. „Wieso haben die Einheiten des Slaanesh uns angegriffen? Warst du das? Ich dachte wir …“ „Die Chaosgötter sind eine Naturgewalt. Hast du das etwa nicht gewusst? Slaanesh schert sich nicht um all das, was um ihn herum geschieht, oder was andere wollen, solange er das erhält, wonach er sich sehnt.“ „Was soll das bedeuten? Was ist mit Nurgle?“ Immer wieder lässt Errelez meine Penis-Spitze rein und raus gleiten. Und als wäre das nicht genug, nutzt sie wieder ihren eigenen Schweif, um diesen zu meinem Anus zu führen. Die ausfahrbare Zunge leckt daran?! „Das machst du nicht, klar?!“ „Du verpasst was.“ „Mir egal!“, belehre ich sie währenddessen, als sie gleichzeitig damit anfängt an ihrem Glied zu rubbeln. „Och, wie schade.“, haucht sie enttäuscht aus, als sie sich komplett auf mich drauf setzt und dabei aufstöhnt. „Uh, jah, das ist es!“ Trotz all der Dinge, die wir bereits miteinander getan haben, ist das erst der Anfang! Kapitel 29: Der Pakt -------------------- Ich habe versagt. Erneut … Da liege ich nun: wie ein ausgeschissener, trostloser Kothaufen. Ich habe es wohl ein Bisschen ZU SEHR genossen?! Errelez hat mich KOMPLETT zerfickt! Letzten Endes habe ich so gut wie alles mit mir machen lassen. Und damit meine ich auch ALLES; ohne jetzt darauf geistig eingehen zu wollen. Urgh … mein Körper brennt. Zumindest mein Äußeres. Einfach nur widerlich, dieses Gefühl! Überall sind sie garantiert aufgetaucht: die roten, unangenehmen Stellen, die mir schon die ganze Zeit lang Sorgen bereitet haben – das so ziemlich Einzige, was mir körperlich noch Schmerzen verursacht. Es hat sich bewahrheitet … Früher oder später würden sie kommen, dachte ich mir. Jetzt weiß ich es: je weniger Energie ich besitze, desto krasser wird es und desto schmerzhafter wirkt der Dreck. Meine „Haut“ hat sich fast vollkommen von meiner nun erbärmlichen Gestalt geschält. Wen wundert es, jetzt da ich mich nicht mehr bewegen kann? Um mich herum verteilt, liegen die Käfer, die wie Schuppen von meiner Haut prasselten und es immer noch teilweise tun. Im Grunde werde ich gerade vom Leben am lebendigen Leibe gehäutet, durch die Zerstörung … Oder? Nun, das Rätsel wurde immer noch nicht gelöst. Barbie hat gemeint, dass Nurgle mir andere „Geschenke“ machen würde, aber das schließt es trotzdem nicht aus. Diese Scheiße! … Genauso fühle ich mich jetzt: wie ausgeschissen. Aber immerhin bin ich glücklich. Ja, ich bin ein glücklicher Haufen Scheiße~ Schlussendlich konnte ich mich einfach nicht beherrschen. Das ist DER Tag, an dem ich vom Chaos vernichtet wurde – und das nur durch eine einzige Dämonin … Zufrieden leckt Errelez den allerletzten, schwarzen Lusttropfen von ihrem rechten, unteren Arm. Genussvoll schlingt sie diesen Schleim herunter. Dahin geht es: das letzte Tröpchen meiner Kraft~ Errelez’ ganzer Körper war voll mit meinem unheilvollen Sperma, den sie sich als ungewöhnliche Mahlzeit gönnte. Ich habe noch nie SO VIEL geschossen! Habe aufgehört zu zählen … Sie hat mich komplett ausgeleert, dieses sexy Monster! Und sie? Sieh sie dir doch an, Coba! Ihr macht es kaum etwas aus?! Sicher ist auf jeden Fall, dass sie eine unglaubliche Ausdauer besitzt, selbst nach all ihren Orgasmen. Da ich ja untot bin, konnte ich es sehr lange mit ihr aushalten, daher ging es weiter und weiter und … Bis zuletzt. Keine Ahnung, wie lange wir jetzt gefickt haben, aber ich höre bereits ihre Schritte: die Schritte meiner Gefährten. Verdammt, ich kann mich einfach nicht bewegen?! „General?!“ „Zerstörer?!“, rufen Barbie und Ahulil abwechselnd aus. „Ah, da seid ihr ja, ihr Lieben.“ „WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT?!“, schreit Barboura zu Errelez erzürnt, während sie boshaft kichern muss. Immerhin hat sie sich zuvor noch ihr Dessous angelegt, was sie sowohl vor gaffenden Blicken, als auch vor unerwünschten Verletzungen schützt … obwohl ich Ersteres doch augenblicklich wieder anzweifeln muss. „Das wüsstest du nur zu gerne, oder? Aber es wäre ehrlich gesagt viel zu viel, was ich dir zu erzählen hätte, hm … Wenn du es willst, kann ich es dir dennoch ausführlich erläutern.“ Dieses obergeile Miststück?! Leck mich doch am Arsch! Moment, das hat sie ja bereits … Dann … Nein, das hat sie auch. Hm, die Frage ist: Was hat Errelez bei mir NICHT? Besorgt hockt sich Ahulil zu meiner kaputten Gestalt. „Was ist wirklich passiert?“ „… Eh …“, kann ich ihr nur energiearm entgegenbringen. Ich glaube SO wortkarg war ich noch nie! Noch nicht einmal in meinen schwerst depressiven Zeiten. „Zerstörer, sagt doch etwas!“ „Ja, mir geht es gut, mehr oder weniger. Vielleicht momentan doch etwas weniger als mehr, aber: immerhin. Ich bräuchte nur wieder etwas Lebensenergie, haha.“, würde ich ihr sagen, WENN ICH KÖNNTE. Leider ist es mir nicht möglich. Immerhin liegt meine Gestalt seitlich und so, dass ich alles gut erkennen kann. Oh, dabei fällt mir auf: ICH BIN JA NACKT?! In ihren Augen sehe ich jetzt mit Sicherheit aus, wie eine missbrauchte Stange Salami, oder wie ein verwesendes Stück Hack, was ungewollt in die Ecke geschmissen wurde. Immerhin fühle ich mich demnach auch so. Der Unterschied ist nur, dass all die Insekten um mich herum absterben, da selbst diese verhungern. „Ihr seht ja schlimm aus?! Ein Bild des Jammers.“ „Ach was?! Vielen Dank für diese wichtige Analyse, Ahulil. Wodurch hast du das nur erkannt? Ich bin schwer beeindruckt …“ Ich wünschte, ich könnte ihr das im ironischen Ton sagen und dabei verhalten applaudieren, aber dazu fehlt mir jedes Quäntchen an Kraft. Jedoch bin ich mir sicher, dass sie bereits weiß, was ich zu ihr sagen würde. Ich habe ihr bestimmt gefehlt~ Immerhin kann ich noch ganz leicht meinen einen, linken Mundwinkel nach oben ziehen. Das ist aber auch schon so ziemlich alles. „The Missing Ones haben uns gedeckt, damit wir uns beeilen konnten. Sie werden außerhalb weiterhin für uns Wache stehen. Außerdem passt Schwabbel sowieso nicht durch den Spalt. Ihr könnt es ja Euch mit Sicherheit vorstellen.“, erklärt sie mir, woraufhin sie die eher unscheinbare Geste meinerseits erwidert. „Wir hatten SEHR viel Spaß zusammen gehabt, Barboura, das ist alles. Der Zerstörer erlebte zum ersten Mal, was es bedeutete, im Exzess der positiven Gefühle zu schwelgen.“ „Habe ich es doch gewusst!“, stellt Barbie ungeduldig fest, als sie ihre Sense erhebt und Rogo aus ihrer Augenhöhle glubscht, der flüchtig zu mir rüber schielt und dabei erschrocken auffiept. Ist doch alles halb so wild, du Fiepsie … Oh, Mann, warum ist das alles jetzt nur so sehr dramatisch? SO schlimm ist es doch nicht?! Sie tut mir ja nichts. Eigentlich wollte sie euch gerade aufsuchen. Zumindest meinte sie das zu mir, als sie sich all mein schwarzes Sperma gemächlich zu eigen machte. Aber dann seid ihr ja bereits aufgetaucht … und jetzt haben wir den Salat. Hättet ihr nicht noch ein kleines Bisschen warten können?! Das hier ist alles nur ein Missverständnis! Jedoch kann ich einfach nichts dazu sagen und Errelez macht das Ganze nur noch schlimmer, weil sie Freude daran hat all diejenigen zu ärgern, die sich auch nur ansatzweise auf sie einlassen wollen. Ich muss es wissen … Was für ein Drama. Eines, was Errelez zu genießen scheint. „Seht ihn euch nur an; euren Zerstörer! Es war wunderbar, Barboura. Und da ich unsere gemeinsame Vergangenheit so sehr zu schätzen weiß, habe ich für dich noch ein kleines Bisschen von ihm übrig gelassen.“ Bitte, WAS?! „Was meinst du damit?“, fragt die Chaos War Maiden of Nurgle Errelez verunsichert. „Ach, herrje~ Du stinkst regelrecht nach Begierden, die du zurückhältst. Dabei wäre es jetzt deine Chance, Liebchen.“ Zögernd dreht Barbie ihren Kopf in unsere Richtung. „Genau, so ist es …“, flüstert die dämonische Nymphomanin ihr von hinten ins rechte Ohr. Moment: Sie nutzt die unterdrückte Lust von Barbie aus, um sie zu manipulieren?! Sie wird doch nicht etwa … ? Begierig darauf, es mit mir tun zu wollen, leckt die Chaos War Maiden of Nurgle sich ihre vollen Lippen, wobei sie mich mit einem leeren, hungrigen Blick fixiert. „Barbie?! Wenn du DAS tust, sind wir KEINE Freunde mehr!“ … würde ich ihr sagen, wenn ich könnte. Egal: Wage es dir einfach nicht! „Sieht es für dich so aus, als würde Coba es zulassen wollen? Ihm fehlt die Kraft für ALLES! Und dann willst du dich über ihn hermachen?“, befragt meine Magierin sie im fassungslosen Ton. Hat sie wieder besorgt meinen Namen ausgesprochen? Irgendwie süß. „Lust überwältigt jegliche Vernunft, Liebes. Barboura besitzt enormes Verlangen, was sie die ganze Zeit unterdrücken muss; die Ärmste.“ „Sie haben bereits genug Sex.“ „Nicht genug, in ihren Augen. Sie will mehr … VIEL mehr als nur das, was ihr der Zerstörer bieten kann. Ohoho, Liebes, du hast ja keine Ahnung von all dem, was in ihrem verwesenden Inneren lauert.“ Vielleicht ist es auch besser so. „Das Einzige was zwischen dir und ihm liegt, ist SIE. Aber: ist sie wirklich ein Hindernis für dich?“, befragt die mächtigste Kriegerin des Slaanesh die des Nurgle beeinflussend. Oh, nein, was macht sie da?! Um den Effekt zu verstärken, legt Errelez ihre Hände auf die Schultern von Barboura. Auch das noch … Währenddessen kann man gut die langen, schwarzen und zugleich spitzen Fingernägel dieser hinterhältigen Teufelin erkennen. „Hör auf mit den Spielchen, Errelez! Das ist nicht mehr lustig!“, ruft Ahulil verärgert aus. Da muss ich ihr zustimmen: Das läuft alles gerade außer Kontrolle! Ich muss etwas unternehmen! Nur was? Und vor allem WIE? Ich bin so am Arsch! Aber Ahulil kann nichts gegen zwei Chaos War Maiden ausrichten. Fuck, wenn das so weiter geht, werden sie uns beide vergewaltigen?! Und das ist dann KEIN Spaß mehr! Vor allem nicht für Ahulil … Außerdem will ICH derjenige sein, der mit ihr rumbumst! Wenn sie schon ihr erstes Mal haben wird, dann ja wohl mit mir: der Salami! Das lasse ich mir ganz bestimmt nicht nehmen! Ganz langsam schreitet die Fanatikerin des Nurgle mit ihrer Sense Hüfte schwingend zu uns rüber. „Barboura?! Wenn du weiter gehst, werde ich dich einäschern müssen!“, droht die Getreue der War Maiden of Tzeentch unserer eigentlichen Gefährtin, die ihre Vernunft zu verlieren scheint. Doch dann reagiert unser kleiner Maden-Dämon prompt, indem er Barbie mehrfach mit seinem Oberkörper auf den Kopf schlägt, wie eine wild gewordene Gummi-Keule. „He-Hey, Rogo?! Was soll denn das?“, beschwert sie sich hinterher, während sie konfus mit der linken Hand ihren Kopf reibt. Nicht dass Barboura die harten Schläge etwas ausmachen würden. Das Überraschungsmoment von Rogo hat einfach nur gesessen. „Bist du endlich wieder bei Sinnen?“, muss unsere Tzeentch-Magierin gegenüber unserer notgeilen Halbleiche missgelaunt auswerfen, die nach kurzer Zeit erkennt, in welcher Lage sie eigentlich gesteckt hat. „Ich, äh … Was? ERRELEZ?!“ Bullet For My Valentine – Dirty Little Secret https://www.youtube.com/watch?v=DQmhPA8Ujhk&ab_channel=BulletForMyValentine-Topic Aggressiv, als auch energisch zugleich, stürmt Barboura vor, um Errelez in ihre Schranken zu weisen. Diese führt augenblicklich einen Tritt auf dem Höhlenboden aus, der eine violett leuchtende, spitz zulaufende Druckwelle freigibt. Mit großer Kraft wird unsere War Maiden gegen die gegenüberliegende Höhlenwand geschleudert. Etwas bangend, sieht Ahulil zu, genauso wie ich. Nun, es ist ja nicht so, dass ich in meiner Situation irgendetwas unternehmen könnte … Errelez hat jedenfalls so reagiert, als hätte sie den Angriff von Barbie bereits erwartet. Sie wusste, dass sie nicht widerstehen konnte anzugreifen. „Du bist so leicht zu durchschauen, Liebchen.“ Spricht sie zu derjenigen, die mit großer Wucht mit ihrem Rücken nach hinten geschleudert wurde und sich nun zur gleichen Zeit mühelos wieder aufrappelt. Ein fliedernes Leuchten manifestiert sich in den zwei Armpaaren der tückischen Dämonin, die sie jeweils anhebt. Sie beschwört etwas?! Auch sie nutzt Magie? Die größere Dämonin des Slaanesh hält auf einmal zwei dekadent wirkende Zweihandschwerter in ihren Händen, die jeweils das goldene, eingearbeitete Symbol ihres Gottes aufweisen. Das sind also ihre Waffen … Mit ihrer eigenen Körpergröße und der Länge ihrer Arme, samt die dieser Schwerter, hat sie eine enorme Nahkampf-Reichweite! Barbie greift erneut an, indem sie Orele nach oben hält und eine kleine Giftwolke beschwört, der Errelez mühelos mit ihren langen Beinen, sowie ihrer Schnelligkeit entkommen kann. Barbie beschwört eine weitere und noch eine, bis die Dämonin in unserer Nähe steht, wobei sie ihren rechten Zweihänder bedrohlich in unsere Richtung führt. Währenddessen hat Ahulil bereits angefangen, durch die freigesetzten Gase zu husten. Wenn das so weitergeht … „Ist es wirklich das, was du willst? Im Gegensatz zu mir, können deine Freunde nicht fliehen.“, stellt die verräterische Dämonin Barboura gegenüber fest, wobei sie abrupt zu Ahulil sieht. Was tut sie da? Ich dachte, sie würde uns jetzt als Bestechungsmittel benutzen wollen? Ahulil, greif sie NICHT an! Sie wartet nur darauf … Errelez ist mächtiger, als wir es erwartet haben. Sie benutzt uns nur nicht in diesem Sinne, weil sie einen anderen Nutzen für uns finden wird. Da bin ich mir ziemlich sicher. All das … war eine Falle. Sie hat uns ausgetrickst, indem sie uns süße Worte zuflüsterte; Worte, die wir hören wollten. Obwohl ich versucht habe, die Wahrheit zu erkennen, konnte ich es nicht. Stattdessen habe ich mich ihr selbst ausgeliefert … und damit auch euch. Wie konnte ich nur so blind sein? Wie konnte ich nur so naiv sein? Vielleicht, weil diese Unvorsichtigkeit immer ein Teil von mir gewesen ist … Die Hoffnung auf die Vernunft Anderer, war schon immer meine Schwäche. Eine Schwäche, die man ablegen sollte! Jeder in meinem Umfeld hatte es verstanden, nur ich nicht. Ich konnte und wollte es nicht, da ich stets an diejenigen glauben wollte, mit denen ich zu tun hatte. Genauso, wie ich an Errelez glauben wollte. Schlussendlich … ist sie doch unsere Gegnerin. „LASS SIE IN RUHE!“, schreit Barboura ihrer alten Rivalin zu. Unser Maden-Dämon hat plötzlich enorm an Körperlänge zugewonnen. Mit vollem Einsatz, schwingt Barbie ihren besten Freund gegen die andere Chaos War Maiden, die den horizontalen Aufprall der organischen Maden-Peitsche mit ihren beiden, gekreuzten Schwertern abmildert. Als wäre das nicht genug, schlägt sie den Oberkörper von Rogo zu Boden, um … seine Gestalt als Laufweg zu nutzen?! Sind wir hier beim Zirkus?! Als die vermeintliche Akrobatin den Kopf der anderen Chaos War Maiden erreicht, tritt sie mit ihrem rechten Bein kräftig zu; so sehr, dass Rogo von Barbie getrennt wird. Sie hat ihn aus seiner Höhle entfernt?! Was für eine Flexibilität; was für ein Manöver … Errelez ist eine Kampf-Akrobatin! Lässig schleudert die Dämonin den verwirrt auffiependen Maden-Dämon – per Tritt mit ihrem linken High Heel-Fuß – zu Ahulil und mir. Behäbig rollt die rohe Weißwurst zur sorgenvollen Magiebegabten, die sich neben mich gehockt hat. „… Immerhin lebst du noch, Rogo. Sie scheint es nur auf Barboura abgesehen zu haben. Zumindest vorerst.“, spricht die schöne Magierin aus, als sie mich voreingenommen wirkend am Kopf tätschelt. Wie „nett“. Ich bin mir sicher, dass sie auf eine Gelegenheit wartet, aber der Kampf zwischen den beiden Chaos War Maiden ist heftig. Sie sind beide äußerst stark und schnell. „Ahaha, wir haben genug gespielt, findest du nicht?“, fragt die Slaanesh-Dämonin spontan rhetorisch die Streiterin des Nurgle. Oh, nein?! Wieso habe ich es nicht von Anfang an erkannt? Errelez hatte sich zuvor Unmengen meines Spermas in sich aufgenommen, was die Kräfte stärkenden Parasiten beinhaltet hat. Sie ist jetzt VIEL stärker, als sie es gegenüber Barboura ersichtlich gemacht hat! Nein, sie WOLLTE es nicht ersichtlich machen?! Ich will sie warnen, aber ich kann es nicht?! Verdammte Scheiße! Barbie?! Ahulil?! Ihr müsst hier weg! SOFORT! Dadurch, dass wir zusammen in dieser Höhle sind und Errelez darauf aufmerksam gemacht hat, traut sich Barbie nicht ihre wahren Kräfte zu entfesseln, die Nurgle ihr vermachen konnte. In dieser Höhle hätte sie gegenüber der Auserwählten des Slaanesh einen Vorteil; doch dadurch, dass wir anwesend sind, hat sich alles geändert. Zu unser aller Leidwesen … Prompt schwingt Errelez ihr rechtes Schwert vertikal so, dass sich ein rosa-violetter, magischer Schnitt bildet, der auf Barbie zufliegt, dem sie mit einer Ausweichrolle entkommt. Dieser magische Angriff hat eine Kerbe in die Höhlenwand geschnitten?! „Was war das denn? Es war doch vorauszusehen, dass es dich nicht getroffen hätte. Ich wollte dir nur einen Schrecken einjagen.“, meint die Dämonin zu ihr spöttisch. Dabei frage ich mich, ob überhaupt noch irgendetwas an alldem wahr ist, was sie sagt? Mit reizenden Bewegungen nähert sie sich der überforderten War Maiden, die angespannt auf eine Reaktion von ihr wartet. Rogo will sich erneut zu Barbie wagen, wobei Ahulil ihn davon abhält, als sie sein hinteres Teil ergreift und Rogo damit zu sich zieht. Wie ein hilfloses Würmchen am Haken, wedelt Rogo mit seinen kleinen Knubbelärmchen herum, während Ahulil die lebende, wackelnde Spaghetti einholt. Ein aberwitziges Bild, was die ernste Lage etwas auflockert. Nichts destotrotz rennt Errelez Barboura hinterher, wobei sie die halbe Bude auseinandernimmt. Was für eine überwältigende Stärke?! Sie gleicht nun eher einen aufgeputschten, schlanken, unheimlich hübschen Skarbrand! Steine und Schutt werden aufgewirbelt, als Errelez ihre große, hinzugewonnene Macht – die sie durch mich erhalten hat – imponierend zur Show stellt. „Ahahaha, wunderbar!“, bricht sie im schallendem Gelächter aus. Eine Situation, die selbst Barbie in Angst und Schrecken versetzt. Aber dann fällt es mir wieder ein, nachdem ich erkenne, dass mir Errelez jegliche Vernunft, sowie jegliche, mir restlich verbliebene Hirnmasse gründlich zerfickt hatte: meine Käfer sind immer noch da draußen?! Mit meinen Gedanken an sie, ist es mir endlich möglich, meine Tierchen zu mir zurück zu holen. Wie konnte ich sie nur vergessen?! Überrascht blickt Errelez zum Ausgang, als sie die merkwürdigen Geräusche von Außerhalb wahrnimmt. Ein ganzer Schwarm nähert sich unserer Position. Der Centipede, den ich eigentlich Rogo zur zusätzlichen Unterhaltung hinterließ, krabbelt mit seinen vielen, spitzen Beinen hinterher. Womöglich konnte der Hundertfüßer den Missing Ones draußen helfen, doch meine Blutzikaden sind leer. Sie haben mir nichts von Außerhalb mitgebracht, bis auf einen kleinen Anteil an Energie, die ich mir durch ihre eigene, von mir erschaffene Existenz einverleibe, als einige von ihnen in meinen Körper zurückkehren. „Ich LEBE! … Mal wieder.“, spreche ich etwas verstellt aus, während mir meine Fliegis meine Klamotten kreieren, die mir mein ordentliches Erscheinungsbild zurückgeben – inklusive der dazugehörigen Kleidung. Meine anderen Blutzikaden haben sich in der Zeit an die gemeine Dämonin angeheftet, an der sie nun ebenfalls ein wenig saugen dürfen. Manche springen und fliegen bereits in meine Richtung, um mich mit dem versorgen zu können, was ich benötige und was mir auch zusteht. Aber was ist mit Errelez? Wieso lacht sie auf einmal? Mit geschlossenen Augen und ausgestreckten Armen, gibt sie sich meinem Schwarm hin. Barbie kann es jedoch kaum erwarten, den Kopf der Ober-Succubus mit ihrer Sense rollen zu lassen. „HALT!“, rufe ich ihr schleunigst zu, wobei sie bereits zum Schlag ausgeholt hat. „… General?“ Aufgeschlossen begebe ich mich schrittweise zu ihnen, während ich mir meine ansehnlichen Handschuhe richte. „Heh … Unser Pakt … ist abgeschlossen.“ … Hä? „Ihr habt … mich vorzüglich unterhalten. Es wäre mir eine Freude, mich euch anzuschließen … insofern ihr es mir immer noch ermöglichen wollt.“ Perplex sehen wir uns gegenseitig an, bevor wir der großen, erschöpften Dämonin des Slaanesh – die nun ausgelaugt auf dem Boden sitzt – jeweils einen unangenehmen Blick zuwerfen. Das ist auch momentan so ziemlich das Einzige, was wir ihr erübrigen können. „Niemals, du-“ „Das reicht, Barbie! … Leg deine Waffe nieder!“, fordere ich sie noch relativ unentschlossen dazu auf. „Aber, sie hat-“ „Ja, ja ich weiß. Und das schmeckt mir ebenso wenig. Du hast es dieses Mal eindeutig übertrieben, Errelez! Jegliche Art von ‚Spaß‘ hat seine Grenzen!“, tadele ich sie daraufhin. „Jeder Akt des Verlangens, ist ein Schritt in die Besessenheit und in die damit einhergehende Ekstase. Was auch immer du dir für mich erdacht hast: ich werde es mit Freude über mich ergehen lassen … mein Süßer.“ „Sie hat ihre Niederlage zugelassen.“, spricht Ahulil nach deren Worte feststellend aus, als sie sich wiederholt an meine Seite gesellt. Meine hinreißende Beraterin … „Ja, das hat sie … Nachdem sie uns Probleme bereitet hat. Aber wirst du dann auch DAS über dich ergehen lassen?“, befrage ich die Dämonin gefasst, als ich ihr einen meiner Centipedes auf den Hals hetze, ohne auch nur ein weiteres Wort zu ihr sagen zu wollen. Um es genau zu nehmen, so ist es Rogo’s neuer, bester Freund, der ihr blitzschnell mit seinen Giftfängen in den Unterschenkel zwickt; eine Bestrafung, die sie nun über sich ergehen lassen muss. Errelez kommt nicht dazu, sich zu beschweren, als das Gift anfängt zu wirken. Überwältigt – von den plötzlichen Schmerzen –, schreit die Chaos War Maiden of Slaanesh auf, bevor sie mit Krämpfen per Rücken auf dem Höhlenboden liegt und dabei wie verrückt anfängt zu lachen. Mit aufgerissenen, schwarzen Augen, streckt sie sabbernd mühevoll ihre Arme in die Luft, die sie nur noch erschwert kontrollieren kann. Sie scheint es hinzunehmen, wie als wäre es die erwartete Strafe Gottes, die sie sich seit Anbeginn herbeisehnte … Zufrieden wuselt mein Würmchen an meine Seite zurück. Ich habe auch mittlerweile einen Namen für es gefunden. „Gut gemacht, ‚Treati‘. Du hast recht, ‚Lezi‘: Unser Pakt ist abgeschlossen.“, spreche ich ihr nachtragend gegenüber aus und heiße sie somit unherzlichst – in unseren skurrilen Nurgle-Rettungstrupp – willkommen. Part 29 Der Pakt Kapitel 30: Ursprung -------------------- Kaum wollen wir alle zusammen aus der Lustgrotte des Slaanesh heraus treten, schon bemerken wir ein uns vertrautes Geräusch. „Hm, das ist hier schon länger nicht mehr passiert …“, stellt unser Neuzugang überrascht fest. Errelez geht es wieder gut. Die Krämpfe verflüchtigten sich, nach nur kurzer Dauer. Es war eine Belehrung von mir aus an sie, weiter nichts. Doch falls sie sich noch einmal solche Spielchen wagen wird, dann- „E-Es regnet wieder?!“ Entsetzt blickt Barbie nach draußen. Zusätzlich erkennen wir den blutigen Leichenhaufen der Daemonettes. Ein unschönes Bild. Das waren bestimmt unsere Missing Ones, die in unserem Blickfeld bisher nicht aufzufinden sind. „Was für eine Verschwendung.“, seufzt Errelez enttäuscht aus. Irgendwie hätte ich etwas mehr von ihr erwartet, aber es war wohl doch nur so, dass diese Dämoninnen für sie nur Mittel zum Zweck waren. „Immerhin muss ich es nicht mehr ertragen, als ‚Generalin‘ betitelt zu werden.“ „Was steckt denn dahinter, Lezi?“, muss ich sie daraufhin neugierig ausfragen. Übellaunig schnalzt die angesprochene Oberdämonin mit ihrer fähigen Zunge. „Weil du es bist, werde ich dich damit davonkommen lassen, mein Süßer … Dieser Titel ist lediglich etwas, was nun endgültig der Vergangenheit angehört.“, erklärt sie mir jedoch nur flüchtig. „Und das ist alles?“ Vorerst warte ich auf eine Reaktion von ihr, da es mich etwas mehr interessierte, als das Verlangen sich durch den Regen säubern zu wollen. Dennoch schaue ich währenddessen etwas sehnsüchtig nach draußen, auch wenn meine Gefährten es kaum wahrnehmen können. „Ich war einst eine bildschöne Adlige aus ‚Bretonia‘. Genauer gesagt, so entsprang ich aus dem Herzogtum ‚Bastonne‘, dem Zentrum Bretonias. Der Einfluss meines Hauses war gewaltig – gerade durch mich. All das, was mir von Anbeginn an in die Wiege gelegt wurde, wusste ich effektiv zu nutzen. Ich kann nicht leugnen, dass ich mir den Reichtum meiner eigenen Familie, als auch meine angeborene Schönheit zum Vorteil machte, um an das zu kommen, was ich wollte.“, erklärt sie mir schlussendlich gelassen. „Und dadurch machtest du Slaanesh auf dich aufmerksam?“ „So ist es. Sie flüsterten alle meinen Namen … Einen, den ich bereits vergessen habe. Mehrfach habe ich versucht mich daran zu erinnern, aber es will mir einfach nicht mehr einfallen. Sicher ist nur, dass jeder einzelne Bretone mich begehrte – ob Mann oder Frau. Doch die, die mir nicht gefielen, verschwanden aus dem Reich. Für immer~“, schmunzelt Errelez dabei diabolisch. „Eines Tages sah ich ihn: den Chaosgott der irdischen Gelüste … Sein makelloses Antlitz beehrte meine plötzlich unwürdig wirkende Gestalt, die ich im Spiegel betrachtete.“, flüstert Errelez auf einmal gedankenversunken vor sich hin, wobei der Regen fällt und alle Anwesenden währenddessen nach draußen blicken, die trotz dessen ihren Worten aufmerksam zuhören. Eine Gesamtsituation, die sowohl magisch, als auch bedächtig wirkt. Nur der Leichenhaufen – dessen Struktur die gen Himmel starrenden Köpfe der einst schönen Daemonettes Preis gibt – verdirbt die andächtige Kulisse. „In Slaanesh’s Augen war ich das perfekte Werkzeug und er war der perfekte Gott für mich, während alle anderen um mich herum die ‚Herrin des Sees‘ verehrten. Ich war so angewidert von alldem, was sich in meinem Herzogtum abspielte … und gleichzeitig war ich es auch nicht. Das Leben – in Bretonia – faszinierte mich von jeher. Gerade dann, als ich vom Dunklen Prinzen auserwählt wurde, bemerkte ich es: Das arme, leidende, gemeine Volk, was ich unter meinem edlen Schuhwerk zertreten konnte … Die bildschönen Adligen, die sich mir hingaben … Der gute Wein, der all denen verwehrt blieb, der nicht dem Adel zugehörig war, sowie das unanfechtbar wertvolle Essen: Ein Genuss für die Sinne …“ Fast schon wie in Trance versunken, erzählt sie uns ihre eigene Lebensgeschichte – wenn auch nur im gewissen Maße –, während sie sich die langen Finger ihrer oberen, rechten Hand abwechselnd leckt. „Der Gedanke an meine Vergangenheit, macht mich unaussprechbar geil, mein Süßer. Aber ich denke, dass wir für heute genug Spaß gehabt haben. Wir wollen doch deine Anhänger nicht warten lassen, oder?“ Etwas sprachlos sehe ich zu der verführerischen Dämonin, die ihren fleischigen Schweif der Lust elegant hin und her schwingt, während sie mich mit ihren schwarzen Augen dabei fixiert. „Wir sind nicht seine ‚Anhänger‘!“, muss Ahulil daraufhin flüchtig verärgert erwähnen. „Aber natürlich seid ihr das nicht~“, lacht Errelez ihr zu. „Ich weiß, warum ihr ihm folgt.“ Ach, ja? Habe ich irgendetwas verpasst? Einen Moment lang sieht sie zu der Magierin, die ihren Blick skeptisch erwidert. „Und was ist dann passiert?“ „Was denkst du denn, was passiert ist, mein Süßer? Ich verriet das bretonische Reich und wurde anschließend zu der Chaos War Maiden, die ich jetzt immer noch bin. Doch das habe ich nicht nur den Bretonen und Slaanesh zu verdanken, sondern auch dir.“ „Mir?“ Langsam nähert sich die große Dämonin meiner ihr gegenüber klein wirkenden Gestalt. Ahulil und Barboura wirken derweil etwas angespannt. Sie wollen sie nicht noch einmal so nah an mich herankommen lassen, nun da sie wissen, wie einflussreich die Chaos War Maiden of Slaanesh sein kann. „Ich habe es vorwiegend dir zu verdanken, dass ich das bin, was ich jetzt bin. So, wie ALLE War Maiden des Chaos.“ Für einen kurzen Augenblick, dreht sie ihren gehörnten Kopf zu Barbie, die fast schon fassungslos zu ihr sieht. Nun ja: sie sagte mir bereits, dass die Chaosgötter durch die Able dazu gezwungen waren, härtere Maßnahme zu ergreifen. Anscheinend weiß Errelez so einiges über die Chaos War Maiden an sich, was ich anfangs nicht von ihr erwartet hätte. Barboura hingegen konnte mir nichts zu alldem erzählen. Entweder, weil sie es nicht kann, oder … weil sie es nicht will. „Die Vernichtung von Mania – dem Able der Leere – und des gefallenen Gottes Leviathan bekräftigte die Entscheidung der Chaosgötter, uns auf den Plan rufen zu wollen. Das Problem war nur, dass alle Bemühungen umsonst waren. Wir wurden auserwählt … für nichts. Einzig und allein nur, um den Untergang unserer Welt beizuwohnen. Wir spürten, wie die Erde erbebte, kurz bevor unsere Zeit gekommen war …“ Das Jurachiso?! „Aber selbst dann hätten wir euch nicht bezwingen können, nicht wahr? Die zwölf elementaren Halbgötter waren viel zu mächtig. Nicht einmal wir hätten etwas gegen sie ausrichten können. Zumindest nicht auf dem Schlachtfeld.“ „Also, wenn du so rangegangen wärst – wie vorhin – dann wären viele Able mit Sicherheit in deinen Armen gestorben. Und das freiwillig.“, erwähne ich scherzhaft, was Errelez zum Lachen bringt. Ich verstehe: Die „Chaos War Maiden“ waren sowohl die neuen und zugleich die stärksten Generäle des Chaos, die jedoch nicht zum Einsatz gegen die Able kamen, weil Sabazios – der Able des Wahnsinns – einfach schneller war?! Ich frage mich, wie die Chaosgötter geguckt haben mussten, als sie erkannten, dass ihr Tun vollkommen umsonst war? Sie hatten keine Zeit mehr, also … zog sich das Chaos komplett in den Chaos Realm zurück, in der Hoffnung kein Opfer der unaufhaltbaren apokalyptischen Reiter des Zerstörers – der Vanitas – zu sein. Das organische, unheilige Buch konnte nicht mehr gefunden und geborgen werden – dessen verschlossene sieben Siegel sich bereits öffneten. Es wäre einfach nur ein Selbstmordkommando gewesen. Die Chaosgötter MUSSTEN auf die Hilfe der Able beharren. Deshalb … warteten sie alles ab. Sie harrten aus und hofften auf das Ende vom Ende selbst?! Schlussendlich ist es das Chaos, was nach Linos zurückgekehrt ist. Wir … haben diesem einfach nur den Weg geebnet. Part 30 Ursprung Jetzt, da alles vorerst geklärt ist, zögere ich nicht mehr. Geschwind entferne ich mich wortlos von meinen Kameraden, um mir endlich mal – nach einiger Zeit – eine Dusche zu gönnen. „Soso? Das ist eine gute Idee, mein Süßer. Ich werde mit dir kommen.“ „Du gehst nirgendwohin!“, wirft Ahulil augenblicklich aus. „Du wirst bei uns im Sichtfeld bleiben, damit Co- … der Zerstörer nicht erneut von dir belästigt wird!“ „Oha? Aber Liebes, was denkst du bloß von mir?“ „Willst du das wirklich wissen, Schlampe?!“, entgegnet ihr Ahulil verärgert. Ohje, ich entferne mich besser schnell von ihnen. Etwas Ruhe von allen tut mir auch mal gut – selbst wenn es mich wieder in die Vergangenheit zerren wird … Aber dennoch gehe ich das Risiko ein. Ich kenne es kaum anders und werde mich auch niemals wirklich daran gewöhnen können, es auf Dauer mit irgendjemanden auszuhalten. Zumindest nicht mehr … … „Jusa?“ „Hey …“ Geliebte Ilyana … „Wann können wir uns wieder sehen?“ „Ich, äh … weiß es nicht.“ Enttäuscht sah meine ehemalige, große Liebe zur Seite. „Oh … Verstehe. Du hast bestimmt viel zu tun.“, hauchte sie traurig aus, als sie ihre zierlichen Hände auf ihr empfindliches Herz legte. „Meine Nähe ist gefährlich, Ilyana … Dich noch einmal zu verlieren, würde mich endgültig vernichten.“, dachte ich mir zu diesem Zeitpunkt. Manchmal sprach ich es auch aus und hielt Abstand, obwohl ich sie sehen wollte; obwohl ich sie spüren wollte. Das, was damals passiert ist … nagte stetig an mir. Einer der großen Dämonen des Khorne wollte sie ermorden, doch konnte ich sie noch rechtzeitig erreichen und retten. Erleichtert sprang ich mit ihr davon, setzte sie ab und wandte mich dem großen, gefährlichen Dämon zu, bis ein weiterer vom Himmel fiel und sie hinterrücks erstach … Ich war so unvorsichtig und dumm! Das hatte mir gezeigt, dass es einen gewaltigen Fehler darstellte, diejenigen auf das Schlachtfeld zu führen, denen man immens zugetan war. Ike, der Söldneranführer – der Ilyana einst im Stich ließ –, wusste von alldem. Er wusste von dem Risiko und musste es eingehen. Jeder von „Greils Söldnern“ war bereit, sein Leben zu geben. Auch Ilyana. Etwas, was ich mit ANK nachzuahmen versuchte. Ich wollte so unerschütterlich sein, wie er; wollte die Erfahrung auf dem Schlachtfeld sammeln, die mir fehlte … Was wolltet ihr überhaupt dort, in den Shinobilanden? Die Spuren des Chaos verfolgen, was aktiver wurde und sich überall einnistete? Wenn ihr all das nicht getan hättet, wären wir uns niemals begegnet! Ich hätte dich nicht aufgefunden und gerettet … Hätte nicht angefangen, dich zu lieben; dich zu begehren. All das Leid wäre uns erspart geblieben, Ilyana. Dies alles … war der Anfang vom Ende. … Bedächtig lege ich meine Kleidung ab. Zuerst meine goldene Maske – samt schwarzer Sturmhaube –, dann meinen Akatsuki-Mantel, der die auffälligen, grünen Wolken aufweist … Gefasst sehe ich zu meinen nun freiliegenden Armen. Die rötlichen Stellen sind kaum noch zu erkennen. Errelez’ Energie hat mich relativ geheilt; zumindest für den Moment. Ich werde ab und zu auf meine körperliche Verfassung schauen müssen, um genauer zu erkennen, ob ich etwas brauche oder nicht. Man kann es wie mit einem sichtbaren Lebensbalken vergleichen: Wird die Verfassung meiner Haut schlechter, erleide ich Schmerzen; sowohl körperliche als auch im Nachhinein psychische. Je rötlicher es wird, desto mehr Lebensenergie benötige ich, die ich wiederum von meinen Feinden erhalten kann und die ich mir demnach auch von diesen besorgen werde. Das macht es leichter, genauer zu erkennen, wann ich etwas für meinen Körper brauche. Nein: für diesen Behälter; diese … Hülle. Das, was die Zerstörung zurückhält. Ab und zu erinnere ich mich an das Lager, was Ahulil durch meine Kraft restlos auslöschte. Das war nur ein winziger Bruchteil von dem, was dieses Herz besitzt, was ich in mir berge. Diese Macht ist unglaublich gefährlich! Ich verstehe, warum Nurgle mich gerettet hat. Wenn man es so betrachtet, ist der Chaosgott über Tod und Verfall … ein Held. Jemand, der seine Brüder nur vor dem absoluten Ende schützen wollte … und natürlich sich selbst. Allerdings sehen es diese nicht so, wie mir scheint. Zumindest nicht so, wie es mir Barboura erklärt hat. Und was mit der Chaos War Maiden of Tzeentch ist, weiß ich nicht. Warum hat sie sich eingesperrt und muss sich nun vor ihrem Gott verteidigen, wenn doch die Chaos War Maiden frei sind – so wie es Errelez mir erzählt hat? Nach gewisser Bedenkzeit, erkenne ich – in nicht allzu weiter Entfernung – einen modrigen, fleischigen Hügel, dessen Beschaffenheit sich auf und ab bewegt. Diese eingebuddelte Fettschicht würde ich überall erkennen! Erleichtert muss ich schmunzeln. Da wir keine Spuren von Blig und den Nurglingen fanden, sollte es ihnen darunter gut gehen. Zumindest vermute ich das. Dennoch werde ich ihnen helfen, insofern sie aus ihrem Versteck kommen und sie Heilung benötigen. Zwar werde ich etwas von meiner angesammelten Lebensenergie verbrauchen müssen, aber dafür sind sie es mir wert. „Zerstörer?“ „Ahulil?!“ Etwas perplex sehe ich mich um. Noch habe ich einen Großteil meiner Kleidung an. „Wenn ich jetzt nackt gewesen wäre …“ „Was dann? Ich habe Euch vorhin in eurer erbärmlichen, energiearmen Gestalt ertragen müssen. Das hier ist nichts dagegen.“ „… Du weißt, wie man andere aufmuntert, was?“, frage ich sie daraufhin rhetorisch kopfschüttelnd. „Nur Euch.“ „Witzig. Und was ist mit dem Rest?“ „Die kommen schon zurecht. Barboura kümmert sich um dieses Miststück.“ „Vertragt euch besser! Das wird noch eine lange Reise, habe ich das Gefühl.“ Ohne jedoch weitere Worte zu verschwenden, traut sie sich hautnah zu mir. Das bezaubernde Wesen gibt mir einen flüchtigen Kuss auf den Mund, einfach so?! „Niemals~“ Wortarm sehe ich sie an. Unsere Augen erfassen sich gegenseitig, während das Regenwasser weiterhin vom Himmel fällt. Die Tropfen gleiten an ihrem Gesicht entlang, bis sie ihre zarten Lippen erreichen, die ich gewillt bin mit meinen zu berühren. „Aber zuerst: Macht das nie wieder!“, wirft mir die Magierin abrupt an den Kopf, als sie mit ihren linken Zeigefinger gegen meine Stirn schnippt. „Aua?!“ „Tut nicht so!“ Ihr niedlicher Pony verdeckt einen Teil ihres rechten, gelben Auges – so wie es oftmals der Fall ist – während sie ihr Gesicht ein wenig anhebt, um in meines Blicken zu können. Mein Herz schlägt schneller als üblich … Ich kann es regelrecht spüren. Ahulil ist so klein und süß! Ihr schüchtern wirkender, jedoch direkter Blick, macht mich an. „Ich habe lange darauf warten müssen.“ „Haltet den Mund und küsst mich endlich!“, fordert sie mich ungeduldig dazu auf. Schmunzelnd beuge ich mich ein wenig zu ihr, als meine Arme ihren dünnen, weiblichen Körper umfassen. Manchmal habe ich die Sorge, sie dabei zu zerbrechen. So empfindlich wirkt sie auf mich, auch wenn ihr Charakter enorme, geistige Stärke und Intelligenz aufweist. Nicht so, wie es bei mir der Fall ist. Ziemlich geschwind, arbeite ich mich an ihrem Hals vor. Ihre rechte, ungeschützte Seite, belächelt mich regelrecht, als sie ihren Kopf leicht nach links neigt und mich somit gewähren lässt. Genüsslich lecke und knabbere ich an ihrer freiliegenden Stelle, was sie zum Kichern bringt. Dabei wirft sie mir einen unwiderstehlichen, lieblichen Blick zu, was dazu führt, dass wir uns noch einmal hingebungsvoll küssen müssen. Mit unerwartet großer Hingabe, entlockt sie mir einen weiteren Zungenkuss, während ich allmählich leicht ihre handlichen Brüste berühre. Mit ihrem linken Bein, sucht sie sich eine kleine Erhöhung, um sich mit ihrem reizenden Hintern auf einem freiliegenden, dunklen Fels Platz zu suchen, damit ich weiter an ihr noch besser herumfummeln kann. Sie weiß definitiv, was sie will, als sie es mir mit ihrem angehobenen Kleid ersichtlich macht. Verwegen belächle ich sie, woraufhin ich mich vor sie Knie und ihren schwarzen, eleganten Slip mit meiner linken Hand leicht zur Seite schiebe. Vorsichtig berühre ich mit meinen rechten Fingern ihre kleine Cocktailkirsche. Ich werde behutsam sein, da ich ja weiß, dass du nicht willst, dass ich sie einführe, oder? Zumindest noch nicht … Lustvoll stöhnt sie leicht auf. Es ist okay, Ahulil. Ich will es ebenfalls. Ich will dich hingebungsvoll lecken, meine süße Ahulil, da ich dankbar bin und all das zu schätzen weiß, was du bisher für mich getan hast … So tue ich es, ohne Wenn und Aber. Dein Geschmack ähnelt milder Minze. Ein erfrischender, lieblicher Geschmack, der meine Zunge benetzt. Ich kann, nein, WILL mehr davon; will mehr von dir! Ich würde meine lange Zunge am liebsten in dich einführen wollen, doch ich weiß, dass ich es nicht darf. Und dennoch sehne ich mich danach. „Ich will dich …“, flüstere ich stattdessen ihr nach gewisser Zeit von unterhalb zu, als ich sie anblicke und ihre empfindsame Stelle weiterhin liebevoll mit meiner Zunge bearbeite. „Das … geht nicht … Hmh. Aber … ich … will es auhch.“ „… Warum geht es nicht?“, frage ich sie neugierig, als auch verwundert zugleich. „Zerstörer?! Bitte unterlasst diese unangenehmen Fragen!“ „Ich will doch nur wissen, wieso?!“ Regelrecht genervt, wendet sich Ahulil von mir ab, als sie sich wieder erhebt und ihr Kleid dabei wieder zurecht macht. Gemächlich erhebe ich mich ebenso, mit dem unguten Gefühl, dass es garantiert nicht mehr weitergehen wird – egal, in welchem Sinne. Ohne auch nur ein weiteres Wort zu sagen, kehrt mir Ahulil den Rücken zu … Habe ich etwas Falsches gesagt? Was mache ich denn verkehrt? Vielleicht hätte ich einfach den Mund halten sollen, auch wenn es nicht meine Art ist. Anscheinend war ich zu aufdringlich … Aber dennoch frage ich mich: Was verbirgst du vor mir, Ahulil? Kapitel 31: Asche ----------------- Alles, was bisher passiert ist, muss ich für mich noch einmal geistig zusammenfassen: Meine Gestalt hat sich in einer zerstörten Welt erhoben, die sich als „Linos“ herausgestellt hat. Wie ich in diese offensichtliche, staubige Knochenwüste gekommen bin, ist mir nicht bekannt. Die ganze Welt ist vom Sand bedeckt, der durch die Zerstörung erschaffen wurde. Alles Leben – auf diesem riesigen Planeten – wurde ausgelöscht. Dabei ist Linos die Spiegelwelt von „Durkan“ – der mir bekannten Erde und der Ort, von dem ich einst ursprünglich kam – die mindestens dreimal so groß ist. Nach der Zerstörung haben sich die Dämonen des Chaos auf Linos niedergelassen, was sich immer noch alles zu eigen machen will, wobei die Chaosgötter um die Gebiete und somit um die Vorherrschaft in Linos kämpfen. Allerdings haben diese mitbekommen, dass Nurgle mich – den Zerstörer – gerettet hat. Oder zumindest: die Hülle von diesem. Denn eigentlich bin ich nicht der Zerstörer, sondern nur … ein Werkzeug, was benutzt wurde. Dennoch konnte ich den Sohn des Schöpfers „Lord Coba“ irgendwie besiegen und in mir versiegeln. Er hatte einen Fehler gemacht und mich unterschätzt. Es ist nun so, dass ich das neue Gefängnis für diesen darstelle, oder zumindest für das, was alles und jeden bedroht: die Zerstörung an sich. Es gibt NICHTS, was gefährlicher ist, als diese unbegreifliche, als auch unaufhaltbare Macht, soviel sei gesagt! Der Chaosgott über Tod und Verfall wusste das, weshalb er sich gegen seine drei anderen Brüder stellte, um mir meine Existenz zu sichern, die ich eigentlich bereitwillig wegwerfen wollte … Hatte ihn nur nicht allzu sehr interessiert. Jetzt sind sie alle mordsmäßig sauer auf Väterchen Nurgle, weshalb er seine Truppen zu sich gerufen hat, um sich verteidigen zu können. Warum? Weil die Zerstörung der Feind des Lebens ist. Und ob man es glaubt oder nicht: das Chaos zählt trotz allem – was es den Lebenden angetan hatte, als auch weiterhin antun wird – dazu. Der klägliche, übrig gebliebene Rest der hinterbliebenen Nurgle-Truppen, lockte mich zu sich und meinte, ich wäre ihr „General“. Barboura, eine sogenannte „Chaos War Maiden“, erklärte es mir und bat mich darum mit ihr und The Missing Ones ihren Lieblingsgott zu retten. Ich hätte ablehnen können, doch tat ich es irgendwie nicht. Vielleicht, weil ich die zweite Chance nutzen will, die mir das Leben gegeben hat – auch wenn ich unter all dem leide, was seit jeher passiert ist … Vielleicht aber auch, um für all das – was ich Linos und somit seiner Bevölkerung angetan habe – zu büßen, auch wenn ich diese Welt nur vor dem Chaos retten und meine große Liebe Ilyana wiederbeleben wollte. Es gelang mir auch sie wiederzuholen, nur … lief es nicht ganz so gut, wie ich es mir damals erhofft hatte. Nicht nur, dass im Großen und Ganzen das Gegenteil geschehen ist, nein: das Chaos hat sogar einen Nutzen daraus gezogen! All das, was bisher geschah, reibt mir das Leben mit absolut hämischer Lache ironisch ins Gesicht. Ich fühle zwar durch mein neues, untotes, arthropodisches Dasein kaum noch etwas, aber dafür fühle ich mich vom Leben umso verarschter … Trotzdem möchte ich Barbie helfen, da sie auch in mir einen Eindruck erweckt, dass nicht das ganze Chaos schlecht ist. Vielleicht aber auch nur, weil sie eine der wenigen Chaos War Maiden ist, die zwar von ihren Göttern auserwählt worden sind – so wie wir ehemaligen „Able“ –, jedoch über etwas verfügen, was viele Dämonen des Chaos kaum besitzen: Freiheit. Obwohl jeder einzelne Gott sich eine Chaos War Maiden zugelegt hat, sind sie „Divided“ und unterstehen somit ALLEN Chaosgöttern! Sie kämpfen für das allgemeine Wohl des Chaos – als auch für sich selbst – und nicht nur für den jeweiligen Chaosgott, der sie auserwählt hat. Zumindest ist es etwas, was ich erst zuletzt durch Errelez erfuhr, die ebenfalls eine der War Maiden ist. Sie hat sich dazu bereit erklärt, uns zu helfen … nachdem sie mich beim Akt beinahe gekillt hätte. Sie nannte es den „Pakt“. Ich hätte es beinahe „Tod durch Snu Snu“ genannt … Dass sie von Slaanesh auserwählt wurde, überrascht mich daher wenig. Ach ja: und dann wäre ja noch Ahulil, die Barbie, ihr madiger Dämonen-Gefährte Rogo, The Missing Ones und ich unterwegs aufgreifen konnten. Jetzt, wo alles erledigt ist und wir eine neue, attraktive, zwittrige Kameradin an unserer Seite haben, wird es uns in das Reich von Tzeentch verschlagen, denn dort hat sich die Chaos War Maiden of Tzeentch verbarrikadiert, um sich vor ihrem Gott zu schützen, der sie irgendwie tot sehen will. Ahulil ist eine ihrer fähigen Anhänger und war dabei von Tzeentch’s Truppen verfolgt zu werden, bis wir sie vor diesen retten konnten. Trotz all der Zeit, die wir zusammen verbrachten, ist sie für mich immer noch ein Rätsel. Es ist auf jeden Fall wichtig, jede Unterstützung zu nehmen, die wir kriegen können, denn: es wird kein Leichtes sein, Nurgle zu retten. Vor allem nicht, wenn drei weitere Chaosgötter meinen – wenn nicht sogar unsere – Schädel rollen sehen wollen. Jeder, der mit der Zerstörung und somit mit mir: Usurpator „Yakukage“ Coba zu tun hat, muss eliminiert werden! Zumindest, wenn es um Khorne, Slaanesh und Tzeentch geht … Errelez, in was hast du dich jetzt da bloß hineingeritten? Musstest du wirklich Sigvald und die restlichen Truppen benutzen, die dir zugetan waren? So, wie es damals war, so ist es für dich immer noch ein Spiel, nicht wahr? Dein Gott wird nicht gerade sehr erfreut darüber sein. So, genug geduscht! Langsam mache ich mich angezogen wieder auf dem Rückweg zur gut verborgenen Lustgrotte. Dadurch, dass es immer noch regnet wie aus Eimern, ist Schwabbel auch immer noch in seinem Loch. Darunter befinden sich garantiert Blig und die Nurglinge Ichi, Ni und San. Allerdings höre ich nichts, was mich vermuten lässt, dass sie sich vielleicht sogar ausruhen. Auch ein Anhänger des Nurgle muss bestimmt seine Kräfte regenerieren – früher oder später. Oder? Gut: auf irgendeine Art und Weise sind seine Schergen untot. Sie mussten bisher keine Pausen einlegen – abgesehen zur Nahrungsaufnahme – oder schlafen, so wie es bisher bei Ahulil der Fall gewesen ist. Dank meiner neuen, skurrilen Fähigkeiten Arthropoden zu beschwören, konnte ich ihr durch meine Blutzikaden ihr stets ein luxuriöses Bett anbieten, was sogar in der Lage ist, sich fortzubewegen. Damit war es uns möglich, den weiten Weg vor uns ununterbrochen fortzusetzen. Sie ruhte sich darauf aus und schlief darauf, während ich ein Auge auf sie warf. Ob sie bemerkte, dass ich letztens erst ihre rechte Wange streichelte, als sie schlief? Sie lächelte und seufzte leise, im verträumten Ton … Das war schon niedlich, muss ich sagen. Nun, ich habe es ihr gegenüber jedenfalls noch nicht erwähnt. Falls sie es herausfindet, bin ich mir unsicher, ob sie mir das übel nehmen würde. Am besten: ich erwähne es erst gar nicht. Ihre Dankbarkeit hat sie mir jedenfalls oft genug gezeigt – auch wenn ich noch etwas mehr von ihr will … Ach, ich sollte nicht so ungeduldig sein! Aber das war ja schon immer eine meiner Schwächen. Zumindest, wenn es um SOWAS geht. Wundert mich jedoch nicht, denn jeder Tag konnte damals der Letzte sein. Das menschliche Leben, oder gar das Leben eines kriegerischen Halbgottes war … zerbrechlich. Wie es jetzt ist, weiß ich allerdings nicht. Ich frage mich, wie hier die Zeit vergeht? Wie viel Zeit ist bisher wirklich vergangen? Schwer zu sagen … Der Himmel; der „Chaos-Aither“ über Linos, verschleiert alles. „Na, ihr Würmchen?! Was macht ihr denn hier?“, frage ich Rogo, als auch seinen neuen Kumpanen Treati, die sich beide gemeinsam, ähm … unterhalten? Sie wuseln am Höhleneingang herum, klicken und fiepen beherzt auf, wie kleine, verspielte Giederfüßer … des Todes~ Als mich Rogo erkannt hat, wackelt er erfreut mit seinem Oberkörper. Diese schwabbelige, knuffige Maden-Dämonen-Nudel~ Treati macht ihn kurz daraufhin nach. Eine … interessante Geste. Und dann höre ich die enorm verstörenden Geräusche, die aus der Höhle kommen. „Oh, nein?! … Uff, du bist immerhin hier.“, stelle ich erleichtert fest, als ich mich durch den anstößig wirkenden Spalt wage. Ahulil sitzt bereits im schwach beleuchteten Gang herum und schaut fassungslos in den großen Hohlraum, der gemütlich von den Anhängern des Slaanesh eingerichtet worden ist. „Was ist hier los?“ „Seht doch selbst!“, weist mich Ahulil genervt hin, als sie ihren rechten Zeigefinger erhebt, um auf Errelez zu zeigen, die Arme verschränkend auf etwas wartet. „Ah, da bist du ja, mein Süßer?! Wir haben dich bereits vermisst. Vor allem Barboura hat sehnsüchtig auf deine Ankunft gewartet.“ Sprachlos sehe ich zu ihr und daraufhin zu Boden, als Lezi mit ihren linken Händen auf die Stelle hinweist, zu der ich schauen soll. Dunkel rosa, seidene Fesseln sind sowohl um Barbie’s Hand- als auch Fußgelenke gebunden, die wiederum an stählernen Heringen befestigt zu sein scheinen. Errelez hat Barbie am Höhlenboden fixiert?! Ihre Arme und Beine sind gestreckt. Zusätzlich trägt Barbie eine Augenbinde. Das ist aber auch so ziemlich das Einzige, was sie trägt … Von oberhalb tropft etwas herunter. Als es auf Barbie’s entblößten Leib fällt, schreit sie flüchtig lustvoll auf. Ist das etwa … Wachs?! Ja, da hängt tatsächlich eine Kerze über der Chaos War Maiden of Nurgle, deren heißes Wachs allmählich auf diese herunter tröpfelt. „Sagt ihr, dass sie mit diesem Unfug aufhören soll!“, fordert mich Ahulil im aggressiven Ton auf, die ich daraufhin überrascht ansehen muss. „Schätzchen?!“ „Ich bin nicht dein ‚Schätzchen‘! Oder ‚Liebes‘, oder wie auch immer du mich gedenkst zu benennen!“ „Ich helfe lediglich unserer Moral.“ „‚Moral‘? So nennst du das also?!“ „Wie sehr du doch all das unterschätzt, was unser aller Kampfstärke ausmacht. Auch du stinkst nach Verlangen. Verlangen, die du unterdrückst, bis diese deinen Geist vergiften! Das erklärt auch deine üble Laune, Schnuckelchen.“ „JETZT REICHT ES MIR ABER!“, ruft unsere sonst gefasste Magierin aus, als sie in ihrer linken Hand loderndes Feuer entfacht. „Woah, ganz ruhig, ja?!“ „Ich zeige ihr gleich, wie übel gelaunt ich sein kann! Sich auf diese lüsterne Dämonin einzulassen, ist Euer größter Fehler, Zerstörer – zumindest bis jetzt!“ „Bist du dir da ganz sicher? Ich will euch allen nur helfen.“ „Der einzigen Person, der du helfen willst, bist DU SELBST!“ „Was habe ich davon, mich an Barboura zu vergehen, hm? Denk doch mal darüber nach … Schätzchen!“ Ohne eine weitere Vorwarnung zu geben, schmeißt Ahulil einen kleinen Feuerball auf Errelez, die diesen jedoch mühelos mit ihrem ästhetischen Oberkörper umgehen kann. Zum Schluss verpufft dieser, als das gebündelte Feuer die Höhlenwand trifft. „Der nächste Zauber geht garantiert nicht daneben, Schlampe!“ „Warum so feindselig? Ich will nur, dass es euch allen gut geht.“, erklärt die Chaos War Maiden of Slaanesh eher amüsiert, als alles andere. „Ich sehe nicht das Problem. Ihr macht es doch Spaß.“, sage ich reflexartig trocken auf, als ich die vor Lust zitternde War Maiden erblicke. „Das kann nicht Euer Ernst sein?! Das hält uns nur auf! Meine Meisterin wartet auf mich, genauso wie Barboura’s Gott auf euch wartet!“ „Also hast du doch vor, uns zu verlassen?“, wirft Errelez skeptisch fragend aus. Ahulil kann ihr jedoch nur einen verärgerten Blick zuwerfen. Wenn Blicke töten könnten … „Egal, wie du dich entscheidest, Süßer: die Moral deiner Truppen ist wichtig. Diese zu vernachlässigen, tut niemanden gut. Lust ist ein störender Faktor, der befriedigt werden muss. Früher oder später.“ Auf jeden Fall bin ich momentan etwas verwirrt, als auch überfordert zugleich. „Du bist es doch, die unser aller Lust entfacht!“ „Sieh an?! Gibst du hiermit zu, dass du eine gewisse Lust verspürst? Die Chance, die dir gegeben wurde, hast du jedoch vertan. Schade aber auch~“ Bevor die Beiden sich jedoch gegenseitig anfallen, muss ich etwas tun. Nur: was? „Moment, MOMENT! … Und was hat das jetzt zu bedeuten?“ „Stell/t dich/Euch nicht dumm!“, sagen meine beiden Kameradinnen plötzlich gleichzeitig auf. Ach, auf einmal sind sie sich einig?! „Nun gut: wenn das UNS weiterhilft, dann werden wir noch etwas Zeit hierfür investieren müssen. Ich zumindest.“ „Wundervoll. Ihr die Fesseln anzulegen hat mir einiges an Überwindung gekostet. Du bist letzten Endes der Einzige von uns, der sie auf irgendeine Art und Weise befriedigen kann.“ „Und woher willst du das wissen?“, muss ich sie verdutzt befragen. „Zum Einen: seht sie euch an! Es ist Barboura.“ „Da muss ich ihr leider ausnahmsweise Mal recht geben.“, bestätigt Ahulil somit die spontane Feststellung von Barbie’s Rivalin, die sie ebenfalls nicht leiden kann. Ja, gut: blöde Frage. Sie wurde von Nurgle auserwählt. Auch wenn sie ein gewisses Sexappeal an den Tag legt, so bemerkt man ihre … unangenehme, übelriechende Anwesenheit. Eine, die für viele Sterbliche einen würgereichen und somit ekelerregenden Tod bedeuten würde. „Und außerdem weiß ich es eben~ Ich bin die Auserwählte des Slaanesh. Eure Sehnsüchte und eure unterdrückten Bedürfnisse sind für mich wie ein offenes Buch. Doch deine … sind mir von Anbeginn an ein Rätsel. Eine unheimliche Stille liegt nämlich auf dir, mein Süßer.“ „Hä? Aber ich dachte …“ Vergnügt schmunzelt diese hinterhältige Dämonin. Hat sie mich tatsächlich einfach nur verarscht?! „Diese ‚Feststellung‘ beruhte lediglich auf eine Vermutung meinerseits. Du hast dich mir schlussendlich von selbst geöffnet.“ War ja klar … Ehrlichkeit ist immer so eine Sache. „Aber jetzt im Ernst, mein Süßer: Es kommt mir so vor, als wärst du … innerlich leer. Wie …“ „… eine Hülle. Wie, als wäre ich nicht existent.“ Zögerlich nickt Errelez mir zu. Anders als sonst, lächelt sie nicht. Ungewöhnlich, für ihr sonst so unterschwelliges, gehässiges Verhalten. Dabei kommt mir in den Sinn, dass nun sie es sind, die mich am Leben erhalten. Auch Errelez gehört jetzt dazu. In ihren Armen … fühle ich mich geborgen, obwohl ich weiß, wer und was sie ist. Nur sie sind es, die die Leere in meinem Herzen füllen können … Es ist fast so wie damals, als ich etwas war, was ich von Beginn an nicht sein wollte. Jedenfalls: noch nicht. Etwas, was Zerstörung und Tod über alles und jeden hereinbringen sollte: ein apokalyptischer Reiter des Zerstörers. Ein „Vanitas“ … „Du bist tatsächlich gekommen …“, stellte mein damaliges, untotes Alter Ego fest, als es ihn sah: den gealterten Anführer von Greils Söldnern. Doch zu dieser Zeit … war er mehr. Bereit erhob er sein heiliges Schwert „Ragnell“, eine der wenigen Waffen, die mir Schaden zufügen konnten. Meine bräunlichen, blutunterlaufenen Augen beherbergten bereits den grünlichen Schimmer, der sich in ein grelles Leuchten manifestierte, insofern ER aktiv wurde. Skrämbild stand an meiner Seite. Zumindest im Geiste. Es war ein ewig währender Kampf: er gegen mich. Wer von uns behält die Kontrolle, über diesen Körper? Doch ich gab mich eine Zeit lang unentwegt meinem Hass und somit ihm hin. Wie viele Menschen mussten bereits dadurch sterben? Unzählige ließen ihre Leben, durch meine unheilige Sense „Barisk“, die sich mit ihren obrigen acht Klingen durch die Körper ihrer Opfer fräste, wie eine unaufhaltbare Kettensäge. Der Blutrausch konnte kaum aufgehalten werden. Immer wieder entfachte Skrämbild diesen. Ike wusste, was ich getan hatte und weiterhin vorhaben würde. Ich dachte daran … Genauso wie an das Blut all der Frauen, was ich vergoss, nachdem ich sie mit einer einzigen Berührung verführte. Doch auch sie mussten im Nachhinein sterben. Sie waren nur Verbrauchsware und mein „Futter“. Auch wenn all das nichts im Vergleich zudem war, was meine Geschwister ihnen antaten … „Es darf so nicht weitergehen, alter Freund!“ Mit ernster Mime starrte er mich an. „Freund? Heh, ja … aber natürlich. Wir sind doch alle ‚Freunde‘, nicht wahr?“, entgegnete ich ihm mit mörderischem Gesichtsausdruck, der dem eines Wahnsinnigen gleich kam. Ein Blitz wechselte dieses Antlitz augenblicklich; vertauschte mein bereits eh schon kaputtes Abbild mit der grinsenden Visage von Skrämbild. Auch zu diesem Zeitpunkt verdeckten die dunklen Wolken den Himmel, als ein Sturm tobte. Der Ort, der den Schauplatz unseres Duells darstellte, war kein Zufall: Es war die Grenze des Feuerreichs der Shinobilande. Ein Wald; eine zusammengestürzte Hütte; ein unabwendbares Schicksal … „Hier habe ich sie gefunden: Ilyana lag genau dort.“, sprach ich zu ihm im ruhigen Ton. Gerade in diesem Moment musste es ja so sein: es fing an zu regnen. Schmunzelnd lockerte ich meinen rechten Arm, der die schwarze Sense anhob, die mit den grün leuchtenden Runen des Untergangs bestückt war. Bedächtig legte ich meinen Kopf in den Nacken und schaute zum Himmel hinauf. Swallow The Sun – Enemy https://www.youtube.com/watch?v=_y8TPj7ULXM&ab_channel=CenturyMediaRecords „Sie weint … Doch die Frage ist: Um wen?“ „Ich schätze, du kennst die Antwort bereits.“, sprach Ike zu mir gefasst, als er mich mit seinem Blick fixierte. Skrämbild konnte nur flüchtig grinsen, bevor sich meine Beine von selbst bewegten und unsere Waffen aufeinander prallten. „Ich muss dir danken, Ike. Für alles.“, sprach ich als Neojusatsu ironisch aus, als meine unglaubliche Kraft ihn nach hinten schleuderte. Mit Mühe hielt sich Ike auf den Beinen, bevor er – nach einer kurzen Verzögerung – zu mir angestürmt kam. Lässig wartete ich auf den erfahrenen Kämpfer, der für all das Verantwortung tragen musste. Mein grüner, blutbeschmierter Akatsuki-Mantel wehte im Sturm, wobei ich diesen als meinen Umhang missbrauchte. Es war nur noch ein Überbleibsel aus der Vergangenheit, da der Yakukage ein apokalytpischer Reiter des Zerstörers wurde. Die schwarze, grün schimmernde Rüstung – die farblich dem Nox glich – bestätigte es. Ilyana war meine Bestimmung, genauso wie ihr Tod und die darauffolgende Wiederbelebung durch den „Dark Spirit“. „Wäre all das nicht passiert, würden wir uns nicht gegenüberstehen! Doch das wusstest du bereits, nicht wahr?!“ Sein griesgrämiges Gesicht zeigte die Last, die er seit jeher auf seinen Schultern trug. Vielleicht hatte er recht: Wir waren Verbündete; Freunde … Doch irgendwann holte Remigio die Seele von Ilyana und Ike verheimlichte es mir. DAS war dein Fehler! „Ihr Heuchler! Ihr Lügner!“, rief ich verbittert aus, als ich mehrfach nach dem Söldneranführer schlug und meine schweren Schritte das Wasser – samt den Schlamm – in die Luft spritzen ließ. „Das ist deine Chance, Ike!“, dachte ich mir. Ohne meine eigentlichen Kräfte stand ich ihm gegenüber. Ein Kampf Mann gegen Bestie. Mit einem einzigen Schwung hätte ich den gesamten, verfickten Wald abholzen und seinen Körper in eisige Bruchstücke umformen können, doch tat ich es nicht. „Zeig mir was du drauf hast! Halte mich auf!“, lachte ich ihm zu, als ich mit meiner grauenvollen Waffe mehrmals nach ihm schlug. Überfordert wehrte er sich, bis ihm Ragnell aus der Hand glitt und mit der Spitze im weichen Boden versank. So streckte ich ihm Barisk entgegen. Wehleidig blickte er mich mit seinen blauen Augen an. Ich sah die Reue in seinen Augen … Doch war alles bereits zu spät. „Nun wirst du mit all dem leben müssen, bis zum bitteren Ende!“, wies ich ihm von Angesicht zu Angesicht darauf hin, bevor ich ihm den Rücken kehrte. „Du bist derjenige, um den sie weint … Wenn sie sehen würde, was aus dir geworden ist, würde es ihr das Herz brechen.“, sprach er mir noch ein letztes Mal zu, bevor ich nachdenklich in das dunkle Vanitas-Portal schritt, was meine Gestalt verschluckte … Ike konnte mich nicht aufhalten, aber vielleicht wollte er es auch nicht. Doch sein Tod wäre viel zu einfach gewesen. Aus meiner Sicht musste er für all das büßen, was er mir, Ilyana und somit den beiden Welten angetan hatte – wenn auch unbeabsichtigt. Ich weiß es, mittlerweile: auch du warst nur ein weiteres Opfer des Spiels der Götter, so wie wir alle … Dich trifft keine Schuld, Ike. Ich wünschte, ich könnte es dir sagen … Allerdings war es dafür zu spät und mein Rachefeldzug – gegen all diejenigen, die ich zu verachten gelernt hatte –, nahm seinen Lauf. Die Menschen, denen ich einst versuchte zu helfen, ließen durch uns Vanitas ihre Leben. Halarl, Chimere und Zasd – meine Geschwister – brachten sehr viel Leid über diejenigen herein, die ihre Wege kreuzten. Selbst ich besaß Mitleid für diese armen Seelen. Aber ich war anders, denn … ich wollte nur, dass ALLES endet, während ich unentwegt an meine geliebte Ilyana denken musste, die mir genommen wurde und deren Seele ich – trotz einer Möglichkeit sie durch Remigio wieder zu holen – freiließ. Ich hatte die Wahl … doch ergriff ich sie nicht. „Kannst du deinen Freunden wirklich vertrauen?“, fragte mich der untote Able des Wahnsinns – Sabazios – einst, als Remigio mit Ilyana’s Seele an seiner Seite stand. Sie waren die Einzigen, denen ich vertrauen konnte. Das war es, was er mir eintrichterte. Aber … ich wollte es nicht mehr. Unser Leid musste ein Ende haben! … Schlussendlich zog ich mich in den Temple of Apocalypse zurück, der von der Superior getragen wurde – einem riesigen Skarabäus und die Schwarmmutter der „Alaris“: das humanoide Insektenvolk, was wir Vanitas befehligen durften. Sie schwärmten vorwiegend nach Durkan aus, wohingegen die korrumpierten Drachen und Elfen als Unheilsritter in Linos tätig waren. Nur wenige, von mir auserwählte, ehemalige Verbündete, überlebten die Invasion der Truppen des Zerstörers. Vor allem eine Person konnte mir das wiedergeben, was ich benötigte. Das Licht, was mir die Vanitas anboten, war eiskalt, trügerisch und grausam, aber … ihres war strahlend hell und wärmte mein tot geglaubtes Herz. Mitsuya … du warst für mich da. Du hast mir Mut zugesprochen; hast dich um mich gekümmert; wolltest mich nicht aufgeben, genauso wie ich dich nicht aufgeben wollte … Gemeinsam saßen wir auf dem steinernen Thron und warteten auf das unabwendbare Ende der gesamten Schöpfung. Wenn der Zerstörer befreit werden würde, würde alles enden. Das war selbst dir bewusst. Allerdings könnte der Tod aller Vanitas dieses Schicksal abwenden. Vor allem der Tod der Vates Sarela war ausschlaggebend für den Sieg des Lebens über die Zerstörung. Vielleicht hoffte ich darauf, dass man uns aufhalten würde; dass man Skrämbild und mich – Death – bezwingen würde? Wir, die einst Neojusatsu waren … Schlussendlich trafen sie ein. Mitsuya verließ meinen Schoß und ich – der gefallene Herrscher eines untergegangenen Reiches, was ich verdammte – bereitete mich auf die letzte Schlacht in Teruset vor, dem eiskalten Land des Todes und die Bastion der Vanitas. Ike war da, genauso wie Naruto und all ihren Verbündeten, samt der Able und der klägliche Rest von Dokugakure, der meinen Zorn überlebte … Im Nachhinein siegten sie über uns, trotz zahlreicher Gefallener. Meine Gestalt zerfiel allmählich vor ihren Augen, bis der Zerstörer kam. Seine Befreiung konnte nicht verhindert werden. Dieser übernahm komplett die Kontrolle über mich und meinen zugerichteten Körper, woraufhin ich alle Überlebenden nacheinander auslöschte. Hilflos sah mein Geist dabei zu, wie ich die Kontrolle verlor. An einen ganz bestimmten Moment, kann ich mich jedoch jetzt wieder erinnern: Als die Verzweiflung an mir nagte und Lord Coba kurz davor war, den Untergang von Allem zu verwirklichen, kam sie zu mir: Mitsyua flog in meine Richtung. „Das … ist nicht möglich?!“, dachte sich der Zerstörer zu diesem Zeitpunkt, dessen tiefe, unterdrückende Stimme ich in meinem Kopf vernahm. „Sie kann nicht fliegen, sie hat nur einen Flügel?!“ Doch etwas hat ihr einen zweiten wachsen lassen. Es war ihr Wille, mich retten zu wollen; ihr Wille bei mir zu sein, bis zum bitteren Ende. Die gräulichen Hände – die nicht mehr meine waren – umarmten die liebliche Gestalt, getränkt im warmen Licht … In diesem Moment erhielt ich meinen eigenen Willen zurück und Mitsuya’s Anwesenheit vertrieb den des Zerstörers und die damit einhergehende Kälte der Leere … Tränen liefen über ihr engelsgleiches Gesicht. Auch ich konnte diese nicht zurückhalten. Sie tropften aus der goldenen Maske auf ihr Haupt: die Maske, die ich immer noch trage. Dabei spürte ich es, für einen flüchtigen Augenblick: Erlösung … Bis das Licht erlosch und alles um mich herum in Finsternis gehüllt wurde. Part 31 Asche Kapitel 32: Aufenthalt ---------------------- Sie hätte tot sein sollen … Wir sahen, wie Charles den Abzug drückte, was mich komplett ausrasten ließ, doch … sie lebte?! Mitsuya war immer noch am leben?! Wieso kommen mir all diese Gedanken gerade jetzt in den Sinn, während ich erneut aushole? Wiederholt graben sich die scharfen Beine des langen Centipede in das geringfügig verwesende Fleisch der Chaos War Maiden of Nurgle, die vor Verlangen, als auch vor Schmerzen aufschreien muss. Doch diese Schmerzen verflüchtigen sich sofort – wie kaltes Wasser auf heißem Stein –, als ich meinen Hundertfüßer anhebe, um dessen diabolische, organische Klingen herausreißen zu können, die Wunden an ihrem Leib hinterlassen. Errelez lacht beherzt dabei auf, als sie den ganzen Spaß vernimmt, den Barboura zu haben scheint. Du liebst es, nicht wahr? Alles, was ich mir dir anstelle, scheinst du zu genießen. Seit unserer Begegnung, hast du dich verändert … Ich frage mich, wer nun eigentlich dein Gott ist? Ist es immer noch Nurgle? Oder … bin mittlerweile ich es? Nein, wir müssen ihn retten, so oder so. Es ist jetzt nicht nur dein Ziel, sondern auch meines. Es ist gut, ein Ziel in seinem Leben zu haben, oder … was auch immer man hat. Auch wenn dieses ein absoluter Widerspruch zu alldem ist, was ich einst anstreben wollte. Das verderbte Blut verteilt sich in der Lustgrotte, in die uns Errelez lockte. „Es ist genug.“, denke ich mir, als ich meine Blutzikaden anweise, Barbie zu heilen, deren fauliger Atem durch mein Tun intensiviert ist. Zufrieden dreht sich Errelez von uns weg, da sie weiß, was nun folgen wird. Ich werde meine Aufgabe als General erfüllen und die Moral meiner Truppe stärken, der ich mich nun verpflichtet habe. Eigentlich … bin nicht ich derjenige, dem man folgt, sondern Barboura. Warum? Weil ich ihre Ambitionen teile, Nurgle helfen zu wollen. Als ich in dieser zerstörten Welt aufwachte, hatte ich kein einziges Ziel vor Augen, außer: weiter zu gehen. Irgendwohin … Wohin auch immer. Ich wusste nicht mehr, was ich wollte. Ich weiß nur, dass es sehr schwer war, zu akzeptieren, dass mein Leben immer noch existierte. Ein verkommenes, verfluchtes Leben, was zumindest nie wirklich den Anschein erweckte, all das Erwähnte zu sein. Etwas, was man mit bloßem Auge nicht erkennen konnte. Nicht einmal mit klarem Verstand. Wenn ich Eines gelernt habe, dann dass das Leben unberechenbar und grausam ist … und dass es sich nicht darum schert, was man will. Nicht man selbst zieht die Fäden, sondern das Schicksal. Man kann nur den Weg bestimmen – wenn man Glück hat vom sadistischen Leben ignoriert zu werden –, doch das Ende … ist in Stein gemeißelt. Ich konnte es nicht verhindern, obwohl ich es wollte. Stattdessen … wurde es immer schlimmer, bis ich aufgab. Ob Nurgle all das überleben wird, ist fragwürdig. Was wird passieren, wenn die Existenz des Chaosgottes über Tod und Verfall endet? Ohne das Nox – was ich einst besaß – wirkt unser Vorhaben wie ein Selbstmordkommando. Was wird unser aller Schicksal sein? Wer weiß? Es ist jedenfalls wichtig, den eigenen Weg fortzusetzen und nicht aufzugeben, egal wie schwer oder gar unmöglich all das erscheint, was vor einem liegt. Schlussendlich ist DAS das Leben selbst. Trotz deiner schrecklichen Vergangenheit, hast du dich nicht aufgegeben, Barboura. Auch ich sollte mir ein Beispiel daran nehmen und das Beste aus alldem machen. Selbst, wenn es nur noch dazu da ist, um den Chaos behilflich zu sein … Im Großen und Ganzen ist es immerhin „etwas“. Das ist es, was mir klar geworden ist, nachdem ich durch den Staub kroch, was mir das leblose Nichts aufzeigte. Schlussendlich bin ich sogar froh darüber, dass das Chaos immer noch existiert, denn: es ist immer noch viel besser, als Nichts. „Gerade das hier ist etwas, worüber ich froh sein sollte!“, stelle ich in Gedanken vertieft fest, als ich weitere Stoßbewegungen ausführe, wobei Barbie’s Sabber an ihren eigenen Wangen hinunter läuft, als sie ihren Kopf stöhnend in den Nacken legt. Es ist sowohl unangenehm, als auch erfüllend zugleich … doch das ist es, was nun mein Leben ausmacht und womit ich mich zufrieden geben werde; zufrieden geben MUSS. „Oh, seid ihr schon fertig?“ Wortlos sehe ich zu der fragenden Oberdämonin, die allmählich die Leichen am Eingang ihres Wohnsitzes stapelt. Es scheint so, als wäre das die letzte Dämonette, die sie auf den Haufen schmeißt. Irgendwie schade, bei diesem attraktiven Dämonenkörper … „Was soll denn das werden?“ „Nun, ich dachte mir, ihr Lieben hättet vielleicht Hunger.“ „Deshalb diese frisch angelegte Feuerstelle? Willst du die Leichen grillen?“ „Es wäre eine Verschwendung, sie einfach liegen und verwesen zu lassen, oder?“ „Das stimmt. Obwohl Barbie und unsere anderen Nurgle-Begleiter sicherlich kein gegrilltes Fleisch essen wollen. Sie wollen es roh und vor allem blutig.“, muss ich ihr währenddessen klarstellen. Kurz darauf legt sie einige ihrer ehemaligen Diener für die untoten Einheiten des Nurgle zur Seite. „Sehr zuvorkommend von dir.“ „Alles nur für dich, mein Süßer~“ „Wie lange wollen wir noch hierbleiben?“, fragt mich Ahulil hingegen genervt, die geradewegs zu uns schreitet. „Solange es nötig ist.“, spreche ich ihr gegenüber aus. „Wie ich sehe, hast du einige Flaschen rausgestellt.“, stelle ich erkennend folgend fest. Das sollte das Bedürfnis nach Wasser von Ahulil und Errelez zufrieden stellen. „Die waren schon vorher an Ort und Stelle. Ich habe sie nur soeben kontrolliert. Euch sind diese wohl noch nicht aufgefallen?“ „… Irgendwie nicht.“ „Ich dachte, dass jede Kleinigkeit wichtig ist, für den Erfolg auf dem Schlachtfeld? Wieso entgeht Euch dann nur so etwas Offensichtliches?“ Irgendwie fühle ich mich gerade von Ahulil ertappt. Ja, gut: ich bin nun mal hier und da verpeilt. „Öhm, für mich waren diese Details nur nicht wichtig genug.“ „Was? Es ist nicht wichtig, ob all Eure Gefährten – die Wasser für ihr Überleben benötigen – verdursten? Das werde ich mir merken, Zerstörer.“, wirft die kesse Magierin nachtragend aus. „So meine ich das doch gar nicht …“ Ist sie nur uns gefolgt, um mich zu verunsichern? „Hach … Hmh, General.“, haucht Barbie glückselig aus, als sie sich hinterrücks an meinen rechten Arm heftet. Perplex sieht Ahulil zu ihr. „Du tust es schon wieder?!“ „Was hat Errelez gesagt? Chance vertan~ Jetzt hat mein Gestank ihn wieder eingenommen, hihi.“ Und dabei war ich zuvor gründlich duschen … Was ist nur wieder passiert? Wieso ließ ich es erneut zu, ohne großartig darüber nachzudenken? „Eine notwendige Vorkehrung musste getroffen werden, um unser Lust füreinander zügeln zu können.“ „Sagt gerade die notgeile Dämonin, die den Zerstörer umbringen wollte?!“ „Liebes, es war nie meine Absicht, ihn etwas derartiges antun zu wollen. Das sind üble Unterstellungen. Was hätte ich davon, ihn dadurch umzubringen?“ „NENN MICH NICHT SO!“, fordert die Magierin des Tzeentch die Chaos War Maiden of Slaanesh wutentbrannt auf. „Wie dem auch sei: der Regen nimmt an Stärke ab.“ „Die Flaschen sollten für unsere lange Reise genügen. Obwohl ich immer noch stark am Überlegen bin, dir etwas von all dem abzugeben, was ich sicher gestellt habe.“ „Ihr braucht mich, Liebes. Das weißt du genauso gut wie ich.“ Nach einem letzten, mörderischen Blick – den Ahulil Errelez zuwirft – seufzt die Gelehrte entnervt auf. Versucht sie sich etwa damit abzufinden? Schlecht wäre es jedenfalls nicht. Es ist immerhin im Errelez’ Sinn, sie damit zu provozieren. Typisches, menschliches Verhalten … Etwas, was ich zu meiner Schulzeit oft genug ertragen musste. „Du bist nicht anders, als meine damaligen, nervigen Mitschüler, Errelez. Hör auf Ahulil zu ärgern, verstanden?!“, muss ich sie plötzlich ausfallend dazu auffordern. Habe ich das gerade eben wirklich gesagt? Und dazu noch in diesem Ton? „Hm … Dein Wort ist mir Befehl, mein Süßer. Ich hoffe doch, dass du mir wenigstens diese Bezeichnung für dich erlaubst.“ „… Erlaubnis erteilt.“ Zufrieden nickt mir die überwältigende Slaanesh-Dämonin zu, wobei Ahulil mich mit einem überraschend dankbaren Blick anstarrt. „Ich habe keine Lust auf böses Blut in unseren Reihen. Sowas nervt!“, rede ich vor mich hin, als ich zu den gut gefüllten Flaschen blicke, die sich außerhalb der Höhle befinden und deren Inhalte bereits überlaufen. Genauso würde es mir auch ergehen, wenn ich all die Wut erneut in mich hineinfressen würde. Es wäre wie bei diesen prall gefüllten, edel aussehenden Wasserflaschen aus Glas: irgendwann hätte all das keinen Platz mehr und würde ausbrechen wollen. Es würde überlaufen … Bei Ahulil wäre es nicht anders. Zumindest befürchte ich das. Wie auch immer: ich will es nicht riskieren, denn ich weiß viel zu gut, was angesammelte Wut mit einen anstellen kann. Nicht wahr … Skrämbild? Ein mir überaus vertrauter Geruch steigt mir in die Nase. Es duftet nach gegrilltem Fleisch. Ja, ich atme schon wieder, weil ich es manchmal einfach nicht unterlassen kann. Aber mittlerweile denke ich, dass es kein Reflex mehr ist, da ich die Atmung geschafft habe einzustellen. Nein, viel mehr ist es … eine Art Sehnsucht. Bis auf Barboura’s Gestank, den ich versuche zu umgehen, da selbst dieser mir eine gewisse Übelkeit verschafft. „Das Essen ist angerichtet.“, kündigt Errelez stolz an, woraufhin sich all diejenigen versammeln, die zu uns gehören. Sogar die Nurglinge und Blig haben es hierher geschafft. Der Regen; hat dieser aufgehört? Tatsächlich. Ein erneuter Blick in den engen Gang, bestätigt meine Vermutung. Sehnsüchtig schaut Schwabbel durch den Spalt, der sowohl den Ein- als auch Ausgang dieser Lustgrotte darstellt. „Er hat die Flaschen umgestoßen …“, werfe ich erkennend aus. „Na, toll. Zum Glück habe ich noch mehr aufgestellt.“, beschwert sich unsere Magierin, als sie sich auf dem Weg machen will. „Nimmst du was für Schwabbel mit?“ „Das ist nicht nötig, Zerstörer.“ „Wie meinst du das?“ „Wir haben immer noch einen Vorrat. Habt Ihr das etwa schon wieder vergessen?“ Stimmt ja: ihre Magie hat zahlreiche Gefallene aus der Arena des Khorne eingelagert, die wir seit jeher verwenden. Unglaublich, dass diese immer noch gut erhalten sind. Ohne Ahulil hätte sich unsere Reise als viel schwieriger herausstellen können. Aber so ist all das kein Problem, solange wir die vorhandenen Mittel rationieren. Neugierig tapsen die Gliederfüßer zu uns, um sich ebenfalls über die frischen Rationen hermachen zu können. Treati ist der Erste, der sich einen Teil des saftigen Fleisches aneignet. „Was ist los? Willst du nicht?“, frage ich währenddessen den zögernden Maden-Dämon, der mich mit seinen drei roten Augen anglubscht. Rätselnd blicke ich zu Barbie, die mir ein verstörendes Lächeln schenkt, als sie sich die Nahrung in ihre angereicherten Hamsterbacken stopft, deren blutiger Inhalt regelrecht aus ihrem Mund quillt. Ob Rogo sich nicht traut etwas zu sich zu nehmen, weil er sein Zuhause verlassen hat? Auf irgendetwas scheint er jedenfalls zu warten … Abrupt greife ich mir ein Bein, um dieses aus dem leblosen Körper herausreißen zu können. Beinahe schon mühelos ist es mir möglich, was für mich keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist – obwohl mein Dasein als Vanitas eine unvorstellbar große, körperliche Stärke begünstigte. Die übernatürliche Stärke eines apokalyptischen Reiters des Zerstörers, mag mir zwar abhanden gekommen sein, aber dennoch scheine ich immer noch mehr Körperkraft zu besitzen, als ein gut durchtrainierter Mensch. Zumindest solange ich Energiereserven besitze, die ich mir durch das Leben zu eigen machen kann. Wenn nicht, so ist mir ja immerhin möglich, Nachschub zu besorgen. Fürsorglich händige ich Rogo das herausgerissene, blutbeschmierte Bein aus, was er etwas skeptisch mit seinen Ärmchen abtastet. „Traust du dich nicht? Iss ruhig!“ Irgendwie merkwürdig … Sonst taucht er seinen Kopf doch immer gleich in den After seiner Speise ein? Ob es für ihn so dermaßen ungewohnt ist, von Barboura so lange getrennt zu sein? Haben sie sich vielleicht sogar ein wenig gestritten, was ich nicht bemerkt habe? Oder ist Rogo in einem gewissen Maße einfach viel zu stolz, um zu ihr zurückkehren zu wollen? Ich meine: sie hat sich immerhin Errelez hingegeben … Vielleicht ist ja das der Grund für sein sonderbares, zurückhaltendes Verhalten? Jedenfalls mache ich mir Sorgen um Rogo, wodurch ich ein Bisschen Fleisch von dem Bein abreiße und es vor seine Fresswerkzeuge halte. Wie hießen die noch gleich, Shino? Mandibeln, oder? „Sieh nur: lecker Fressi-Fressi~“ Irgendwie scheint das nicht viel zu bringen … Kurz darauf wage ich es jedoch, meine Maske zur Seite zu schieben, um ein Stück davon abzubeißen. Was mache ich hier eigentlich? Ich muss doch überhaupt nichts zu mir nehmen?! Egal! Es dient nur dazu Rogo zu zeigen, dass das Ganze essbar ist und dass es keine Probleme damit gibt – auch wenn ich es mit meinem untoten Leben garantiert nicht beweisen könnte … Hm, ganz schön zäh und blutig. Genau, wie in meiner Vorstellung. Schon komisch, dass ich immer noch etwas schmecken kann. Schlussendlich halte ich das Stück – was an saftiges Filet erinnert – erneut vor seine plumpe Gestalt. Bestätigend fiept mir Rogo zu, bevor er an der kleinen Portion herum knapselt. „Ah, na also.“ Immerhin eine Sorge weniger. Ob ihm das alles zu viel war? Ich kann nur Mutmaßungen anstellen, da ich mich mit knuffigen Maden-Dämonen nicht auskenne. Jetzt scheint jedoch alles in Ordnung zu sein. Nach seinem Mahl – was ich interessiert beobachtet habe –, kriecht die weißbeige Riesenmade in meine Richtung. Geduldig sitze ich mit angewinkeltem, linken Bein neben Rogo, der unangekündigt auf meinem rechten Arm entlang klettert. „Was machst du da?“ Flüchtig fiept mir der Dämon zu, bevor dieser eine weiße, klebrige Flüssigkeit ausspeit, die meinen gesamten Ärmel benetzt. „Wuah?! Was zum … ?!“ „Och, ist das nicht süß?! Rogo mag dich.“ „Ach, wirklich?“ „Ja. Das ist ein wertvolles Zeichen seiner Zuneigung.“, erklärt mir Barbie hinterher lautstark. Errelez muss währenddessen einfach nur lachen, wie eine Irre. Jaja, ich weiß schon, wie das aussieht … „Ja, äh, super.“, kann ich daraufhin nur im ironischen Ton aussprechen, während mir das Würmchen einen unschuldig wirkenden, madigen Blick zuwirft. Gefasst lege ich jedoch meine linke Hand auf seinen weichen Madenkörper und streichle ihn, wobei er zufriedene Gliederfuß-Geräusche von sich gibt. Ein sehr merkwürdiges Haustier, was ich da auf meinem vollgekotzten Arm habe. Ob sich Rogo mit meinem verstorbenen Wellensittich Lumpi verstanden hätte? Hach, Lumpi, du verrückter Kampfadler … Diese Runde fühlt sich irgendwie überraschend entspannt und gemütlich an. Das alles kommt mir überaus vertraut vor; fast so, wie damals … Zusammen sitzen wir am Feuer – außer Schwabbel –, nehmen gegrilltes, als auch rohes Dämonenfleisch zu uns – abgesehen von mir selbst – und reden über irgendwelche Dinge; lachen und … ja: leben einfach. Nach gewisser Zeit werfe ich allerdings in die Runde, nachdem Ahulil erneut erwähnt, dass wir weiterziehen sollen: „Ruht euch bitte alle aus! Schlaft und erholt euch, bevor wir unseren Weg fortsetzen, ja?“ „Wir waren lange genug in-“ „Du hast mich nicht so ganz verstanden, Ahulil: Das ist ein Befehl!“, werfe ich genervt aus. „Ist mir scheißegal, was du davon hältst! Gerade du solltest dich hinlegen! Du bist erschöpft und vor allem müde. Denkst du, ich bemerke das nicht?“ Schnell steht sie auf, um sich von uns zu entfernen, wie ein beleidigtes Kind. Ich weiß, dass sie es nur gut meint, doch ist sie für uns nur ein Klotz am Bein, wenn sie sich nicht einmal auf sich selbst aufpassen kann. Hier haben wir Schutz; weiche Matratzen und einen Ort, der nicht so leicht gefunden werden kann. Etwas, was wir garantiert nicht so schnell erneut finden werden. Die Gesundheit meiner lieben Mitstreiter, ist mir wichtig, daher muss ich mal wieder der Arsch sein. Ich war es ja schon immer, auch in diesem Sinne. Doch trotz meiner harschen Worte, spüre ich ihr warmes Lächeln an meiner rechten Seite. Als ich zu derjenigen Blicke, die es sich gemütlich gemacht hat, schaut sie schleunigst weg und schließt dabei die Augen. Nach einer kleinen Weile richtet sich Ahulil jedoch wieder auf. Als ich das bemerke, entferne ich mich von dem Rest und begebe mich langsam zu ihr. „Was ist los? Kannst du nicht schlafen?“, muss ich sie fragen, als ich mich vorsichtig auf die Seite ihrer eingenommenen Matratze setze. Dabei erhoffe ich mir einfach nur, dass diese wenigstens sauber ist. Mann, habe ich Sorgen?! „Es … hört sich vielleicht komisch an, aber: seitdem wir unterwegs sind, habt Ihr immer über mich gewacht. Ihr wart stets in meiner Nähe.“, flüstert sie mir beschämt zu. Allmählich verstehe ich, was sie will. Aber dennoch: „Und das soll heißen?“ „Heh, Ihr seid gemein, wisst Ihr das?“ „Manchmal bin ich das …“ Schweigsam legt sie ihre liebliche Hand auf meinem linken Arm, den ich zu ihr gelegt habe. „… Bleibt Ihr bei mir?“, bittet sie mich im leisen Ton schüchtern, als sie mich mit ihren bezaubernden Augen anblinzelt. Was für ein süßes Lilil du manchmal bist?! „Das kann ich machen. Ich stinke aber~“ „Und wenn schon …“, entgegnet sie mir. Bedächtig sehe ich zu der müden Magierin, als ich meinen Mantel ablege und mich dann zu ihr lege. Kuschelbedürftig rutscht sie mit ihrem gesamten Körper an mich heran, bis sie sich dazu umentscheidet, doch lieber größeren Abstand von mir nehmen zu wollen. „Urgs, Ihr habt recht: Der Gestank der Verwesung haftet an Euch. Diese Barboura …“, muss sie dabei angewidert auswerfen. „Habe ich es nicht gesagt? Sorry.“ Dennoch kuschelt sie sich an meinem linken Arm – wenn auch mit etwas mehr Abstand als zuvor. Zwar kann und muss ich nicht schlafen, allerdings ist es ein angenehmer Moment der Ruhe, den mir Ahulil damit verschafft, auch wenn Barbie uns beiden nur einen missmutigen Blick erübrigen kann. Part 32 Aufenthalt Meine Gefährten konnten sich erholen, wenn auch nicht so lange, wie sie es bestimmt benötigt hätten, denn schon nach einigen – vermutlich – ruhigen Stunden, hören wir das laute Organ unseres Beast of Nurgle. „Hm? Was ist denn?“ Schleunigst stehe ich auf, wobei ich Ahulil den Arm wegnehmen muss, an den sie sich angekuschelt hat. Verschlafen erhebt sie ihren Oberkörper, sowie auch Errelez, die sich im Nachhinein ebenfalls etwas hingelegt hatte. Mit schnellen Schritten eile ich zu unserem unruhigen Mitstreiter, den ich beherzt an der Seite berühre, um mich halbwegs neben ihn durchquetschen zu können. Er hätte mir ja wenigstens ein wenig Platz schaffen können?! Doch als mein neues und zugleich vertrautes Ich den Chaos-Aither erblickt, ist das nicht das Einzige, was mir augenblicklich auffällt, denn: die brüllenden Truppen des Khorne sind mit einer schieren Überzahl auf dem Weg zu uns. Eine gigantische, massive Welle aus schwerem Metall und zornerfülltem Fleisch kommt direkt auf uns zu?! „Oh, shit …“ Kapitel 33: Entschluss ---------------------- „Kommt her! Macht euch bereit! Schnell!“, rufe ich meinen Gefährten zu, die ohne zu zögern antreten, um der geballten Macht des Chaosgottes Khorne gegenüberstehen zu können. „WAH?! Wieso sind das so viele?!“, wirft Barboura erschrocken in die Runde. Dabei dachte ich, sie hätte schon Einiges gesehen, aber selbst diese gewaltige Masse an Truppen des Khorne, hat sie überrascht. Auch Ahulil steht wie angewurzelt an der Stelle, als sie sich an meine Seite begibt und in die Ferne starrt, nachdem sie die Flaschen in ihre praktische, magische Dimension aufgenommen hat. „Das ist … unglaublich.“ „Es wirkt fast so, wie zu der Zeit, als das Chaos Linos hinter sich ließ.“, erklärt uns Errelez flüchtig, deren Stimme vor Ehrfurcht beinahe versagt. „Diese würde ich überall erkennen: das ist eine meiner Späherinnen.“ „Ihr habt sie entkommen lassen?!“, werfe ich abrupt erzürnt aus, als Errelez uns mit ihren Worten aufgeklärt hat. „Schwabbel?!“, nennt Barbie verärgert den Namen der Bestie, die Pranken schüttelnd alles nervös von sich abweisen will. „Egal, das regeln wir später! Sie sind fast da … Missing Ones?!“ Blig hat sich auf Schwabbel gesetzt, der die drei Nurglinge in seinem breiten Schlabbermaul – was sich an seinem imposanten Leib befindet – umhertransportiert. Sie alle wirken äußerst angespannt. Wir haben bereits viele Truppen des Chaos niedergemetzelt, aber diese Armee – die wie eine gigantische Flutwelle auf uns zu rauscht – übersteigt unser aller Erwartungen bei weitem! Gerade hier? Gerade jetzt? Wieso? „So eine Scheiße! Wohin müssen wir?“ Für eine kurze Zeit konzentriert sich unsere Magierin. „Die Winde der Magie werden uns zu meiner Lehrmeisterin führen.“ Wie in Trance schließt sie ihre Augen, als sie ihre Hände aneinander führt. Es sieht beinahe so aus, als würde sie beten wollen. „… Die Winde führen uns weiter in Richtung Osten. Es liegt hinter uns.“ „Der Berg versperrt uns aber den Weg?! Wir müssen ihn irgendwie umgehen!“, schlägt Barbie bereits panisch vor. Ich kann sie schon verstehen: Jetzt, während wir herumrätseln, in welche Richtung wir fliehen müssen, marschiert eine bis an die Zähne bewaffnete, nach Blut lechzende Armee des Chaos auf uns zu. Dass wir diese zerschlagen können, wage ich zu bezweifeln. Selbst mit meiner Macht kann ich mir kaum vorstellen, diese zahlreiche Übermacht zu bezwingen. Weder allein, noch mit The Missing Ones, Ahulil und den beiden Chaos War Maiden an meiner Seite … Außerdem bemerke ich bereits ihre Präsenz. Hoch oben am Himmel, fliegt die rote Gestalt der Chaos War Maiden of Khorne: Gihirex. Sie hat uns im Blick … Sie … beobachtet uns. „Es gibt etwas, was du wissen solltest, mein Süßer.“ „Was denn?“ „Links, im Süden, existiert eine gewaltige Siedlung. Wie auch immer: wir haben keine Zeit für Erklärungen. Es wäre ratsam, diese aufzusuchen.“ „WAS?! Bist du verrückt?! Es ist jetzt keine Zeit für-“ „Wir können nicht in die Richtung, die dir vorschwebt, Schätzchen! Stattdessen sollten wir nach Süden gehen.“, schlägt Errelez im ernsten Ton vor, ohne auch nur ein einziges Anzeichen einer Verunsicherung oder eines schlechten Scherzes abzugeben. Dabei denke ich mir nur, dass sie es nicht ernst meinen kann, aber … sie lacht und lächelt nicht – wie sie es sonst immer tut. Ich frage mich, was sie damit bezwecken will? „Ich habe da auch noch etwas dazu zu sagen: SPINNT IHR ALLE?! Papa Nurgle vertraut uns! Er wartet auf mich und den General! Zuerst sollten wir hierhin, dann mussten wir dahin … Ahulil will nach Osten; Errelez nach Süden. Im Norden befindet sich das Große Chaosportal! IM NORDEN, nicht im Osten, noch weiter im Osten oder gar irgendwo im Süden, was uns noch weiter von Nurgle entfernen und uns somit vom Kurs abbringen wird!“, regt sich Barboura schließlich lautstark auf, als sie ihre Sense Orele ungeduldig hin und her schwingt. Rogo kann nur unentschlossen umherblicken, woraufhin er jedoch den Worten von Barboura Köpfchen nickend bestätigend zustimmt. „Es ist Zeit sich zu entscheiden!“ „Da liegt die Schlampe richtig.“ Schätzchen?!“ „Das hast du dir selbst zuzuschreiben!“, faucht Ahulil Errelez aggressiv an, deren Geduld zur Neige geht, als sie unserer Magiebegabten ihre spitzen Zähne zeigt. Während wir hier zögern und streiten, nähert sich uns die Flut aus Eisen, Messing und Stahl. Genervt hebt Barbie ihre Sense und zeigt dabei in die Richtung, die ihr auf Anhieb in dem Sinn kommt: „Rechts ist Norden!“ „Dann können wir auch gleich den Berg umgehen. Wir müssen zu meiner Herrin! Tzeentch belagert sie!“ „Der Süden ist der richtige Weg. Coba, ich versichere dir, dass du es nicht bereuen wirst. Du musst mir vertrauen!“, verlangt Errelez urplötzlich von mir, als sie ihre unteren Arme nach mir sehnsüchtig ausstreckt. Ihre Hände sind groß; ihre Finger lang und dennoch zart. Allgemein ist mir jetzt erst aufgefallen, was für eine Schönheit sie im Licht des aufblitzenden Chaos-Aithers wirklich ist … Die gräuliche, alabasterfarbene Haut hebt diese einzigartige Dämonin besonders hervor. Die Höhle hat ihr wahres Antlitz verschleiert … Errelez’ oberes Armpaar führt die Spitzen ihrer langen Schwerter zu Boden, wobei diese sich in den Knochensand der Wüste graben, die offensichtlich den gesamten Planeten zu bedecken scheint. Wir haben kaum etwas anderes gesehen, bis auf den Sand, der fast schon der wundervollen Hautfarbe von Lezi ähnelt, die mich mit ihren tiefschwarzen Augen verträumt ansieht – als würde sie mich mit diesen absorbieren wollen. „Ha, dir vertrauen? Du hättest ihn fast umgebracht!“, wirft unsere Magierin der dämonischen Nymphomanin nachtragend vor. „Ich habe euch von Anbeginn an geholfen und sogar hierher geführt. Und sag mir nicht, dass man dir vertrauen sollte, Gelehrte des Tzeentch?! Dein Gott ist nicht nur derjenige, der die Magie zu meistern vermag, sondern er ist auch der Inbegriff aller hinterhältigen Vergehen! Herr des Wandels; Gott über Lügen und Intrigen … Gib meinem lieben Zerstörer nur einen einzigen Grund, dir oder deiner Herrin zu vertrauen!“, maßregelt die Dämonin der Lust unsere intelligente Magierin, die anscheinend gegenüber Errelez schneller die Beherrschung verliert, als gegenüber Barboura. „Das ist jetzt alles wirklich nicht sehr hilfreich!“, muss ich sie fast schon alle anbrüllen. Dieser ganze Mist überfordert mich allmählich. Was verlangen sie denn alle von mir? Ich soll mich jetzt spontan entscheiden? Einfach so? Warum hast du es mir nicht vorher gesagt, Lezi?! Ich … Ich kann sie das jetzt nicht fragen. Wir haben zu wenig Zeit dafür; viel zu wenig Zeit! Jede einzelne Sekunde, jedes Bisschen Verzögerung, lässt die tosende Welle in unsere Richtung schnellen. Die erwartungsvollen Blicke richten sich nach mir. Ich habe die Wahl, aber: Was soll ich tun? Was sollen wir tun? Was wäre das Beste für uns alle? Bullet For My Valentine – Bastards https://www.youtube.com/watch?v=hK86LBe610o&ab_channel=bulletvalentineVEVO „Nach links, an die Wand! Sofort!“, rufe ich spontan aus. Irgendwie habe ich ein Déjà-vu. Es ist wie letztens: in der Siedlung im Reich des Khorne. Ob es die richtige Entscheidung ist, weiß ich nicht. Vorerst ist es mir nur wichtig, dass wir diesen Ansturm überstehen. Wir haben keine Zeit mehr für irgendwelche Strategien! Zumindest nicht, wenn es um den Sieg geht, denn dieses eine Mal ist dieser in aussichtsloser Ferne gerückt. Es geht hierbei nur um unser aller Überleben! Ohne zu zögern renne ich vor, während mein untoter Körper dessen Arme in die beiden Centipede-Peitschen umformt, die sofort in die ersten Reihen der gewaltigen Armee schießen und dabei einige Feinde aufspießen, die sich in unseren Weg stellen. Ihr Blut spritzt dabei im weiten Bogen in unsere Richtung. Doch dann – nach dem Ausbruch dieses Überraschungsangriffs – legen sich meine Arme auf den trockenen, staubigen Knochensand nieder … Noch stehen die zahlreichen Truppen ahnungslos da, die in ihren dicken, blutroten Plattenrüstungen gehüllt sind. Es sind sowohl menschliche Chaoskrieger, als auch unzählige Dämonen des Khorne anwesend. Sie alle haben uns zu Fuß bis hierher verfolgt … Als sie sich neugierig meinen regungslosen Armen nähern – die momentan viel mehr an umfangreiche, organische Seile erinnern – klappen meine noch inaktiven Centipedes blitzschnell ihre Rasiermesserscharfen Füße aus, die sich wie Klingen in die Leiber aller bohren, die sich dicht um sie herum versammelt haben, egal wie dick oder widerstandsfähig ihre Rüstungen sind. Ein gewaltiger Fehler! SPLASH! Ein Monsun aus Blut und Eingeweiden ergießt sich über das Schlachtfeld, woraufhin ich meine nun aktiven Peitschen bewege, die eine übertriebene Länge angenommen haben. Die Spitzen meiner Waffenarme, versorgen mich mit frischer Energie, da die Köpfe der Hundertfüßer das Fleisch ihrer Opfer aufnehmen und es somit zugleich zu mir befördern. Nein: nicht ich bin es, der diese arthropodischen Körper bewegt. Die Centipedes bewegen sich von selbst?! Diabolisch muss Errelez ein lautes Gelächter abgeben, als sie es mit allen anderen Anwesenden erstaunt vernimmt. „Ahaha, wunderbar!“ Ihr gefällt meine Fähigkeit? Doch habe ich noch mehr zu bieten. „Bleibt dicht bei mir! Ich peitsche uns hier raus.“, weise ich meine Gefährten lautstark an. „Ihr müsst die Seite verteidigen! Ich kümmere mich um die Front.“, spreche ich überzeugt aus. Ahulil nickt mir leicht verunsichert zu, wobei Barboura nebenbei ihre Sense kampfbereit in ihren rauen, dreckigen Händen hält, die sicherlich sehr viel überstehen mussten. „Wird gemacht.“, bestätigt sie mit ihren eigenen Worten, als Rogo zugleich ein kriegerisches Fiepen von sich gibt. „Darf ich bitten?“ „Was? Oh, nein! Du gehst zuerst!“, vernehme ich ganz leicht im Hintergrund. Streiten sich gerade Errelez und Ahulil darum, wer hinter Barbie gehen soll? „AHULIL?! Hinter mich! Barbie; Lezi, haltet unsere rechte Seite frei! Missing Ones, hinter uns! Los!“, befehlige ich sie spontan. Ahulils Leben hat oberste Priorität, da sie mit Magie kämpft und ihr gebrechlicher Körper physischen Angriffen keineswegs stand halten kann. Barboura ist unsere widerstandfähigste Einheit, genauso wie Schwabbel von The Missing Ones. Ich zähle vor allem darauf, dass sie uns mit ihren stinkenden, jedoch außergewöhnlichen Fähigkeiten die feindlichen Krieger vom Hals halten – ob durch Gestank oder mit was anderem. Errelez hingegen ist sehr schnell und akrobatisch veranlagt. Ihre beiden Zweihandschwerter besitzen eine enorme Nahkampfreichweite. Auch jetzt – in diesem Moment – stellt sie es erneut unter Beweis, als sie die Köpfe der Khorne-Truppen fliegen lässt. Wie eine grazile Tänzerin, schneidet sie sich durch unsere Gegner hindurch, die sich sogar von ihrer abnormalen Schönheit ablenken lassen. Eine weitere, unglaubliche Fähigkeit von ihr: das Bezirzen aller um sie herum. Kaum jemand wagt es sich der Chaos War Maiden of Slaanesh entgegenstellen zu wollen, nein: sie … nehmen ihr Ende bereitwillig an?! Sie flehen darum, von Errelez getötet zu werden?! Wie eine Göttin steht sie auf dem Leichenberg der Khorne-Truppen, während das Licht der zahlreichen Blitze am Himmel auf ihr makelloses Antlitz fällt. Wie fanatische Anhänger einer sonderbaren Gottheit, scharen sie sich um diese … Sie heben ihre Arme; versuchen sehnsüchtig nach ihr zu greifen, doch erreichen sie diese nicht. Erhaben steht die Göttin über ihnen, bis ein hinterhältiges gemeines Grinsen das Trugbild zunichte macht und all die Hände entfernt, die nach einer sadistischen, mächtigen Dämonin greifen wollten. Mehrere Blutfontänen besudeln den Grund, als auch die helle Haut der unwiderstehlichen Succubi des Slaanesh. Dabei wird mir bewusst, was wir vorher alles Erdenkliche zusammen getan haben und dass wir nun im selben Team spielen, wofür ich irgendwie dankbar bin … Für alles. Ich weiß, wie ihre Opfer sich fühlen: Je näher man ihr kommt, desto mehr verfällt man Errelez' Versuchung. Auch ich … will wieder mehr von ihr. Das ist es, was mir erneut bewusst wird. Vor allem, nachdem sie sich zu mir umdreht, wenn auch nur für einen flüchtigen Augenblick. Ahulil hat in der Zeit ihren Kris hervorgeholt, den sie wahrscheinlich als Katalysator für ihre Magie benutzt. Vielleicht um ihre Zauber zu verstärken? Mit ihren hilfreichen Zaubern, setzt sie das Feld in blaue Flammen. Dem Chaos ist es kaum möglich, zu uns vorzudringen. Zumindest denkt und erhofft man sich das, bis die Masse all diejenigen mit sich reißt, die zu schwach sind vorwärts zu schreiten. Sie benutzen ihre Kameraden als Brücke, um den magischen Feuer zu entgehen, was sich weitläufig ausgebreitet hat?! Ein lebendiger Trampelpfad … Was ist mit Barbie? Sie hat bereits das tödliche Giftgas ausgestoßen, was- „BARBOURA?!“, ruft Ahulil plötzlich nach ihr. Als die Chaos War Maiden ihr jedoch antworten will, ertönt eine gewaltige Flammenexplosion, die viele Khorne-Einheiten abfackelt. Auch uns hätte diese beinahe erwischt. „Pass doch auf!“ „E-Entschuldigung.“, spricht Barboura beschämt, jedoch deutlich aus. „Los, weiter!“, weise ich meine Gefährten daraufhin an. Wir haben keine Zeit für irgendwelche Streitigkeiten oder Konversationen! Die Luft ist immerhin rein. Ob es beabsichtig war oder nicht: es war gut. Die rechte Seite ist frei, wenn auch nur für kurze Zeit. Diejenigen, die sich vor uns befinden, hacken unentwegt auf meine lebenden Klingen-Peitschen ein, die all das aushalten, was sie ihnen entgegensetzen. Der Dank ist daran geschuldet, dass ich währenddessen wenige Blutzikaden ausgesendet habe, die mich immer noch bei ihrer Rückkehr mit Lebenskraft versorgen. Nach und nach sammle ich sie an. Meine Centipedes sind nicht das Einzige in meinem Reportiere, doch noch reicht es nicht aus, was ich von ihnen erhalte. Noch reicht es nicht dafür aus, was ich vorhabe zu tun. Leider bin ich momentan viel zu sehr damit beschäftigt, die Regeneration meiner Arme aufrecht zu erhalten, die für den Großteil der Verluste verantwortlich sind. Allerdings passiert etwas, womit ich kaum noch gerechnet habe: Gihirex ist in der Mitte zwischen meinen Armen gelandet und trennt ohne zu zögern meinen rechten mit nur einem einzigen Schlag ihrer scharfen Axt ab. Einfach so?! Und jetzt auch noch der linke, kurz bevor dieser sie erreichen kann?! Sie hat sich so positioniert, dass die Enden meiner Arme, sowie meine Blutzikaden – die ich nach ihr ausschicke – sie nicht rechtzeitig erreichen können. Das, gepaart mit ihrer Geschwindigkeit, ergab ein Überraschungsmoment, der gesessen hat und dessen Auswirkung ich nun verspüren muss. Gihirex hält triumphal ihre doppelschneidige, schwarze Axt in die Luft, die einer Labrys gleicht. Mit einem imponierendem Gebrüll, stachelt sie ihre Krieger an, bevor sie sich wieder mit ihren Teufelsschwingen in die Luft erhebt. Fuck! Meine Energie schwindet rapide. Das ist garantiert der Länge und der Größe meiner Centipede-Arme geschuldet, die nun gewaltsam entfernt wurden. Ich habe es dieses Mal eindeutig übertrieben … Und jetzt auch das noch: die nächste Welle der Chaosarmee – deren Anzahl wir erfolgreich dezimieren konnten und dennoch kein Ende nimmt – rückt näher. Verdammt! Sie sind bereits kurz davor uns von der Seite aus zu überrennen?! Allerdings passiert etwas, was ich nicht einkalkuliert habe: The Missing Ones setzen sich in Bewegung?! Part 33 Entschluss „Was macht ihr da? KOMMT ZURÜCK!“, fordere ich sie brüllend auf. Doch anstatt auf mich zu hören, kehren sie uns allen den Rücken zu. Sie … entfernen sich von uns; blicken nicht zurück. „Flieht!“ … Das war das erste Wort; das einzige Wort, was Blig jemals – in unser aller Beisein – ausgesprochen hat … Seine tiefe, röchelnde Stimme hallt in meinen Ohren. Mit verstörenden Schreien preschen sie rasend in den eisernen Schwarm hinein, der uns hartnäckig weiterhin verfolgen will. Durch diese Entscheidung, werden diejenigen – die sich in unserer Nähe befinden – davon abgehalten, uns zu verfolgen. Es ist uns dadurch möglich, der anbrausenden Todeswelle zu entkommen. Die schleimigen Kanonenkugeln – die aus unseren kleinen Nurgling-Freunden bestehen – werden von Schwabbel in die Reihen der Khorne-Fanatiker gekotzt, die durch den dreifachen, heftigen Aufprall in alle Richtungen geschleudert werden. Sein Bauch öffnet das riesige Maul, was Ströme aus ätzendem Erbrochenem auf unsere Widersacher regnen lässt: Ein widerliches Ende eines Jeden, der sich vor dem Beast of Nurgle befindet. Diejenigen, die sich um seine groteske Gestalt herum versammelt haben, werden vom Plaguebearer-Veteran Blig mit dem Balesword in grobe Stücke gehackt. Mit seinem außergewöhnlichen Können im Kampf, konnte er uns bisher immer wieder überzeugen, trotz seiner einhergehenden Blindheit. Er verlässt sich auf seine Instinkte und auf die Geräusche um ihn herum. Diese präzise Schwertführung – trotz seiner visuellen Einschränkung – suchte seit jeher seinesgleichen. Wir rennen, so schnell es geht … Wir rennen weiter, um uns in Sicherheit zu wägen, damit uns die lahmen, gepanzerten Fußsoldaten nicht erreichen und einkesseln können – so wie es beinahe eben der Fall war. Alles um mich herum verstummt, als wir uns von all dem distanzieren konnten und ich mit Bedauern auf das Schlachtfeld zurückblicke. Mein Fokus liegt einzig und allein auf The Missing Ones, die uns weiterhin standhaft die gewaltige Armee des Khorne vom Hals halten. „Was … macht ihr da? … Was soll das?“, frage ich mich dabei selbst im leisen Ton. Wir haben uns umgedreht: wir alle. Unsere Verbündeten, die uns seit jeher halfen und Barboura, Rogo, als auch mich unterstützten, kämpfen gegen die unaufhaltbare Chaos-Armee, bis zu ihrem eigenen Ende … Von hier aus können wir nichts mehr für sie tun. The Missing Ones … Sie haben sich aufgeopfert. Schwabbel, Blig, Ichi, Ni und San … „NEIN!!!“, schreit Barbie erschüttert aus sich heraus, als sie realisiert, was soeben geschehen ist. Es hat bei ihr etwas gedauert, aber jetzt ist es soweit. Weinend hebt sie ihre rechte Hand, um diese bestürzt zu ihrem noch heilen Augen führen zu können, während Rogo sie traurig dreinblickend dabei beobachtet. Mit hängenden Beinchen, nähert sich der Freund der trauernden Chaos War Maiden of Nurgle, um sich an ihre linke Wange zu schmusen und sie dabei ein wenig aufmuntern zu können. Sie beide … haben gute Freunde verloren. Genauso wie ich. „… Ich dachte, dass Khorne sowas wie Ehre besitzen würde? Doch anscheinend … habe ich mich in ihm getäuscht.“, provoziere ich Gihirex lautstark mit meinen Worten, die kurz daraufhin der Armee einen Befehlt erteilt, mit dem wir niemals gerechnet hätten: „HALTET EIN! … BLEIBT STEHEN, HABE ICH GESAGT! … Was hast du da soeben gesagt, Yakukage?!“ Ihr ganzer, muskulöser Körper landet auf einmal auf dem Grund, der den weißen Staub aufwirbelt, der wiederum aus den Überresten zahlreicher Gefallener besteht … sowie aus allem, was Linos einst ausmachte. „Du hast mich schon richtig verstanden! Was für ein ‚ehrenhafter Gott‘ er doch ist: eine gewaltige Armee nach uns zu schicken … Du musst wahrlich stolz auf deinen Gott sein.“, spreche ich ihr mit überraschend tiefer, ernst gemeinter Stimme von Angesicht zu Angesicht ironisch zu. „GIHIREX?!“, rufe ich ihr gegenüber plötzlich unbeherrscht aus. Bisher lässt sie sich jedenfalls kaum etwas anmerken. Ausdruckslos hört sie meinen Worten zu. Wie es aussieht … hat sie sich tatsächlich dazu entschieden, nicht mehr weiterkämpfen zu wollen. Vorerst. Aber: „Wenn wir uns noch einmal gegenüberstehen, GEHÖRT DEIN ARSCH MIR! … Wortwörtlich …“ Als sie das hört, erkenne ich den fassungslosen Ausdruck in ihrem Gesicht. Wortkarg starrt sie mich mit ihren gelb leuchtenden Dämonenaugen an. Ich hätte schwören können, dass sie soeben ein wenig zurückgewichen ist, wenn auch nur geringfügig … Obwohl wir ihre Armee dezimiert haben und ich gegenüber Gihirex soeben eine Drohung ausgesprochen habe, regen sie sich nicht. Sie bleiben alle an Ort und Stelle regungslos stehen, wie Statuetten. „Die nächste Schlacht WIRD ehrenhaft und blutig sein! Diese wird dann als eine Legende in die Geschichte des Chaos eingehen, da sie deinen Tod garantieren wird, Yakukage; Zerstörer! Khorne wird daraufhin gefürchtet werden. Die anderen Chaosgötter werden endlich seine Stärke anerkennen und sich ihm ausnahmslos beugen!“ „Du wirst dich mir beugen, wenn ich mit dir anfangen werde, Süße!“, bildet sich mir dabei spontan in meinem Kopf. Auch wenn ich kurz davor bin, diese Worte auszusprechen, lasse ich es lieber sein. Das wäre garantiert etwas gewesen, was Skrämbild gesagt hätte … Ist meine Wut, die geschürt wurde, nun der Auslöser dafür? Die Wahrscheinlichkeit ist groß. Genauso wie letztens, als ich mit den Daemonettes experimentierte und auf einmal ungehalten wurde … „Ich gebe euch die Gelegenheit, euch vorzubereiten. Seid dankbar dafür! Das nächste Mal gibt es kein Entkommen; keinen Rückzug! Auch nicht für Verräter, wie euch!“, legt sie zuversichtlich gegenüber den anderen beiden Chaos War Maiden fest, die durch die gigantische Schlacht völlig erschöpft sind. Es wäre ein Leichtes für Gihirex sie  hier und jetzt an Ort und Stelle zu erledigen, wenn es da nicht dieses eine Hindernis geben würde: mich. Ich könnte sie vielleicht umbringen, aber noch zögere ich. Warum zögere ich? „Eine Schlacht, eine Entscheidung. Ich weiß, wo ihr hin wollt. Erwartet dort meine Ankunft!“ Als sich die mächtige Chaos War Maiden des Khorne von uns entfernt, vergeht ein wenig Zeit. Wir beobachten zusammen den Abmarsch der übrig gebliebenen Armee, die uns immer noch hätte überrollen können. Wie viele von ihnen haben wir umgebracht? Vielleicht … ein Zehntel von alldem? Was wir jedenfalls hinterlassen haben, ist ein gewaltiges, Blut getränktes Schlachtfeld. Doch wir haben kaum Verluste zu beklagen, bis auf … „Unhmhm … Herrlich!“ Sie … Sie lacht? Errelez lacht? Aber WIE sie lacht?! Wie … eine Wahnsinnige! Als hätte sie vollkommen den Verstand verloren. Sie hat doch nicht etwa … ? Hat sie mich etwa verarscht? „… Was ist denn so lustig?“, befrage ich sie etwas unbeherrscht, als ich meine Fäuste balle, während sie ihre obere, rechte Hand auf ihre geschlossenen Augen gelegt hat und dabei den Himmel anlacht, der von den Energien des Chaos heimgesucht wird. Es ist wirklich nicht gerade die beste Zeit, mich zum Narren zu halten! Ich weiß, dass ich oftmals naiv bin, aber … „Ahahaha, entschuldige, mein Süßer. Es ist nur so, dass ich es kaum glauben kann. Du hast …“ Nicht gerade mit großer Begeisterung, ziehe ich unerkannt meine linke Augenbraue hoch, die sich samt meines zornigen Gesichtsausdrucks hinter meiner goldenen Maske verbirgt. Meine Augen … Ich weiß, dass mein Blick sich gerade durch deine Seele fräst, als würde ich sie bereits auseinanderreißen wollen. Zitternd bewegt Errelez ihre dunklen Lippen, die beinahe schon gewillt sind, meine Gestalt zu verschlingen. „… die richtige Entscheidung getroffen.“, haucht sie im Nachhinein angestrengt aus. Sie hat es tatsächlich verspürt … Ihr Atem wirkt um einiges leichter, als mein zorniger Blick – den ich ihr als Einziges vorerst erübrigen konnte – nachlässt. Ein sanftes Stöhnen entfleucht aus ihrem hinreißenden Mund, von dem man kaum gewillt ist abzulassen, sofern dieser einen verführerisch berührt. Es … hat sie erregt?! „Dort wo wir nun hingehen werden, haben sie es errichtet: Das Zentrum für einen Neuanfang.“ „Hä? Ich weiß nicht, was du mir zeigen willst, aber ich will, dass du es mir endlich sagst!“, fordere ich sie daraufhin ungeduldig auf. Was soll diese Heimlichtuerei, die ganze Zeit? „Nur nicht so ungeduldig!“ Mit leichten Schritten bewegt sich Errelez auf mich zu. „Du hast dich für mich entschieden und darum …“ Kurz vor meiner Gestalt, bleibt sie stehen, woraufhin sie sich zu mir beugt, um mir ins linke Ohr flüstern zu können, was immerhin von der Sturmhaube geschützt wird. „… sollst du belohnt werden … Ein einziges Volk – was nicht dem Chaos zugehörig ist – ist der Zerstörung entkommen.“, gibt sie mir Preis, als sie unerwarteter Weise ihre schwarzen, langen Fingernägel benutzt, um meinen Schutz gewaltsam entfernen zu können, woraufhin sie unermüdlich anfängt, an meinem weichen Ohrläppchen zu knabbern. Meine Augen weiten sich. Nicht, weil sie an mir herumknabbert, sondern weil mich ihre Aussage überrascht hat. Währenddessen verrät sie mir das, was ich von Anfang an von ihr wissen wollte: „… Das Volk … der ‚Amazonen‘.“ Wortlos starre ich in ihre schönen, schwarzen Augen, bevor sie begierig damit fortfährt, mein handlungsunfähiges Ich zu vernaschen, was von dieser unerwartet wertvollen Information völlig überrumpelt zu sein scheint. Geschlagen, enttäuscht, als auch angewidert zugleich, drehen sich meine beiden, restlichen Gefährtinnen von uns weg, deren Vertrauen in mich erschüttert wurde. Wie lange … sollen sie noch auf das warten, was sie begehren? Nein: ich habe euch nicht vergessen. Doch zuerst sind WIR an der Reihe! Und dann … der ganze Rest dieser verkommenen, zerstörten Welt. Kapitel 34: Echo der Schlacht ----------------------------- „Barbie, was siehst du? … Barbie?“, frage ich im gefassten Ton die Chaos War Maiden of Nurgle. „Ich … Ich kann nicht.“ „Wieso nicht? Es wäre wichtig zu wissen, falls-“ „ICH KANN DAS EINFACH NICHT, OKAY?!“, schreit sie mich unbeherrscht an, woraufhin sie ihre Hände völlig aufgelöst an ihren Kopf hält. „Ich will sie nicht sehen: die … toten Körper meiner Freunde …“ Ja … Das ist es, was der Krieg mit sich bringt. Auch ich habe viel verloren. Nein, mittlerweile: ALLES! … Stillschweigend stehe ich in ihrer Nähe. Unser Madendämonen-Freund Rogo hatte seinen Körper bereits verlängert, um als Periskop über den Sandhügel zu schauen – den wir hinter uns gelassen haben – und uns Informationen über Barbie zukommen lassen zu können, aber … sie weigert sich. Sie will das Schlachtfeld nicht sehen, was wir durch die Aufopferung unserer Kameraden hinter uns lassen konnten. Zweifelnd seufzt Ahulil auf. „Barboura, es geht hier nicht nur um dich, sondern um uns alle!“ „Schon gut, Ahulil. Wir müssten genügend Vorräte für uns übrig haben. Ich habe nur daran gedacht, weiter nichts.“ „Zerstörer, als unser General wäre es Eure Pflicht dafür zu sorgen, dass Barboura ihre Aufgabe erfüllt.“, spricht sie leicht gereizt zu mir. Bin ich etwa ZU verständnisvoll? Kann schon sein. „Sag mir: Sind diese Ressourcen wirklich notwendig, Ahulil? Wie viele Leichen hast du im Kolosseum aufgesammelt? Jetzt wo SIE nicht mehr sind: wie lange reicht es für uns?“ Zögerlich blickt sie zuerst in ihr Umfeld und dann zu mir. „… Lang genug.“, wirft sie mir nachdenklich zu. „Gut. Dann hat sich das ja erledigt. Früher oder später werden die Khorne-Truppen sowieso zu uns stoßen, keine Sorge. Sie sind bestimmt noch dort und lesen die Leichen für sich selbst auf. Schlussendlich brauchen garantiert auch sie Vorräte.“ „Was für eine amüsante Entwicklung: wir sind doch alle tatsächlich zu Kannibalen geworden, hmhm.“, schmunzelt die Oberdämonin der Lust vor sich hin. „Dann ziehen wir besser weiter. Barbie, kommst du?“, frage ich sie sorgend, doch regt sie sich nicht. Sie bleibt und verharrt in gehockter Position. „Barboura, das reicht jetzt! Dein General wartet auf dich! Und wir auch!“, ruft die schöne Chaos-Magierin ihr ungeduldig zu. „Vielleicht hofft sie ja darauf, dass ich ihr Beine mache? Du ungezogene Göre verlangst nach einer Bestrafung.“, stellt Errelez spöttisch fest. Keine Reaktion … „Ich muss ihnen leider zustimmen. Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für sowas, Barbie! Ich weiß wie du dich fühlst, aber wenn dir Nurgle wirklich wichtig ist; wenn dir etwas an deinem Gott liegt – sowie auch mir – solltest du ihm helfen!“ „Das ist es ja, was ich die GANZE ZEIT wollte!“, spricht sie mir auf einmal mit zitternder Stimme und Tränen im Gesicht zu. Sie hat ihren Kopf in meine Richtung gedreht. Ihre kotzgrünen Augen starren mich beinahe schon verachtungsvoll an. „Und was wäre, wenn er schon tot ist? Wir haben uns jetzt schon ZU VIEL Zeit gelassen!“ „Hast du das soeben nicht gesehen?! Diese überwältigende Streitmacht gehört Khorne und NUR Khorne allein! Hatten wir eine Chance gegen diese, hm?! Nein, ich glaube nicht. Was denkst du, wie es ausgegangen wäre, wenn wir jetzt schon bei Nurgle gewesen wären? Wir hätten NICHTS erreicht! GAR NICHTS! Wir wären ALLE gestorben … Doch all das, was wir nun erleben ist unsere Chance!“ „Zerstörer, Ihr geht es falsch an, wie ich finde.“, meint Ahulil flüsternd zu mir, die kurzzeitig ihre rechte Hand auf meine Schulter legt. Sie will wohl, dass ich aufhören soll sie so harsch zu belehren? Nun gut: so viel Einfühlsamkeit kann ich sowieso niemanden entgegenbringen. All das habe ich mittlerweile verlernt. „Barboura, The Missing Ones: sie haben alle ihre Aufgabe erfüllt. Sie würden es nicht wollen, dass du hier – an dieser Stelle – aufgibst.“ „W- … Was?“ „Schwabbel hat dich von Anfang an begleitet und beschützt. Die Nurglinge waren Nurgle’s und deine Spione, richtig? Sie haben Co- … den Zerstörer sogar zu dir geführt. Und Blig wiederum … war eine verlorene Seele. Er war der letzte seines Trupps, aber er hatte überlebt und auf eurer Seite gekämpft. Er wollte es so. Das habt ihr mir alles mit Stolz erzählt, als wir über The Missing Ones zu sprechen kamen. Blig bekam die Möglichkeit auf weitere Kämpfe, die er für euch und seinen Gott bestritten hat. Sie alle haben das getan, was sie für richtig hielten. Sie haben euch, nein: UNS beschützt, damit wir alle Nurgle aufsuchen und ihm helfen können. Außerdem-“ „Es stimmt, was das Schätzchen von sich gibt … Wahrscheinlich.“, redet Lezzi ihr zwischendurch rein, wodurch sie Ahuli provoziert, die ihr nur einen zornigen Blick erübrigen kann. „Außerdem müssen wir immer noch meine Meisterin unterstützen. Das haben wir so ausgemacht, Zerstörer! … Hat man dir nicht beigebracht, andere ausreden zu lassen, Schlampe?!“ „Aber natürlich hat man das~ Ob früher oder später: uns wurde die Möglichkeit zuteil, deinen abartigen Gott helfen zu können, Barboura. Oh, und natürlich den Retter unseres Lieblingszerstörers. Wir dürfen alle nicht vergessen, was soeben vorgefallen ist. Ich halte es für notwendig diesen Weg zu bestreiten, den mein Süßer gehen will und den ich bereit war euch vorzugeben.“ Was soll das werden? Was hat Errelez vor? „Und in dieser Zeit … werde ich mir das nehmen, was mir zusteht. Also: hadere ruhig weiter mit deiner Entscheidung, Liebchen, wenn du meinst, dass es dir etwas bringen wird~ Wir kennen die Route … und wir werden diese weiterhin fortsetzen, ob mit oder ohne dich. Es ist jetzt auch dein Ziel, nicht wahr, Zerstörer?“ Sie tut es schon wieder: sie geht mit eleganten Schritten auf mich zu. Ihre langen, dämonischen Beine setzen einen High-Heel-Fuß nach dem anderen in den Sand, während ihr anstößiger Schweif umherschwingt und das Sekret von sich gibt, was eine enorme Potenzsteigerung mit sich bringt – insofern es einen benetzt. Während sie sich auf mich zubewegt, fallen mir dabei die beiden langen, dicken, dunklen Stacheln auf, die jeweils aus ihren Knien ragen und die sie sogar zuletzt teilweise als Stichwaffen gegen die Chaos-Truppen des Khorne eingesetzt hatte. Ihre beiden Schwerter trägt sie nicht mehr mit sich herum, da sie diese mit Leichtigkeit beschwören kann. Viel lieber … hat sie ihre vier Arme für andere Dinge frei. Dinge die nicht nur die notgeilen Fanatiker des Slaanesh wissen, als auch erleben wollen. „Nein! Das werde ich nicht zulassen!“, spricht Barbie auf einmal aus, als sie ihre Sense zwischen Errelez und mich wirft, die im Nachhinein mit einem Drittel der rostigen, jedoch scharfen Klinge im Knochensand stecken bleibt. Ermutigt steht sie auf, um sich zwischen uns stellen zu können. „Noch einmal lasse ich das ganz bestimmt nicht zu!“ „Aber Liebes, es wäre doch vollkommen in Ordnung, wenn wir uns unseren Gelüsten hingeben würden. Immerhin ist es uns ja jetzt möglich, nun da du uns ja nicht mehr begleiten willst und dazu nicht mehr in der Lage bist mich davon abzuhalten …“ „Wer hat das gesagt oder entschieden? Ich bin immer noch hier!“, legt die Streiterin des Nurgle fest, wobei Rogo ihr immerhin Köpfchen nickend zustimmt, als er bedrohlich zu Errelez guckt. Mit einem fast schon siegreichen Lachen gibt sich die Chaosdämonin geschlagen. Zuversichtlich dreht sich Barboura zu mir, um mich kurz darauf umarmen zu können. „Ich lasse Nurgle nicht im Stich … und dich auch nicht, General.“, haucht sie hörbar erleichtert aus, wobei sie mich nun wieder einmal mit ihrem kaum aushaltbaren Gestank einnimmt. Eine gute Möglichkeit, dämonische Nymphomaninnen auf Abstand zu halten, wie mir scheint … Abwechselnd sehe ich zu unseren Mitstreitern. Sie haben sie dazu bewegt. Nicht ich war es, dieses Mal. Auch wenn ich vielleicht einen Anteil daran habe. Vielleicht müssen wir alle zuerst erkennen, was wir verlieren können, um weitermachen zu wollen? Und vielleicht … müssen wir es sogar verlieren, um einen Schritt in eine andere Richtung zu setzen, der unser aller Wille auf die Probe stellen wird. Part 34 Echo der Schlacht Es ist soweit: da wir nicht mehr bedroht werden, lasse ich Treati aus meinem Körper frei. Um genauer zu sein, schießt er aus meinem linken Ärmel raus. Dabei beobachte ich, wie sich die Hundertfüßer unter meiner unmenschlichen Hautschicht bewegen. Ein groteskes Bild, an was ich mich noch nicht so recht gewöhnen kann … Allmählich schließt sich die eigentliche Wunde durch die Hilfe der zahlreichen, kleinen Obstfliegen. Hm, keine Spur der Rötung. Und auf der anderen Seite? Vorsichtig schiebe ich den rechten Ärmel hoch. Da! Da ist es! Die Haut ist rötlich und brennt. Nur wenige Fliegen fallen als weiße Schuppen vom betroffenen Arm herab, bevor sie ihre wahre Gestalt Preis geben und sich kurz nach ihrer Landung – auf dem staubigen Boden dieser übel zugerichteten Welt – auflösen. Etwas tötet sie ab. Erfreut fiept Rogo währenddessen Treati zu, als er seinen Freund wiedersieht. Beide exotischen „Würmchen“ wackeln mit ihren Oberkörpern, wie es auch sonst oft der Fall ist, wenn sie etwas glücklich macht. Nun, im Grunde würde das kein einziger Gliederfüßer tun, aber sie sind ja etwas Besonderes. Ich frage mich nur, wie lange all das bestehen bleibt? „Wir sollten uns auf das nächste Mal vorbereiten. Hätten wir Coba‘s Sperma in uns gehabt, hätten wir erfolgreicher sein können. Vielleicht wären The Missing Ones sogar in der Lage gewesen den Angriff zu überstehen.“, versucht Errelez uns urplötzlich zu überzeugen. „Bitte, was?“ „Du weißt doch, was ich meine, mein Süßer. Der Effekt deines schwarzen Spermas, und somit der dieser „Zerstörer-Parasiten“, hält nicht lange an. Obwohl ich einiges davon zu mir nahm, konnte es die Wirksamkeit, als auch die Dauer nicht spürbar steigern. Das hat mich – zugegebener Maßen – leider etwas enttäuscht.“ „Wir haben ja nicht geahnt, dass sie uns ausfindig machen und uns angreifen würden.“ „Da ihr zu vorschnell gehandelt habt, Schätzchen.“ „Du kannst es einfach nicht unterlassen, oder, Schlampe?“ „Was denn? Während ich dich als unser aller wertvollen Besitz ansehe, wirfst du mit einer Beleidigung um dich.“ „Du weißt ganz genau, dass ich von dir keineswegs so genannt werden will! Auf welche negative oder positive Art auch immer. Mein Name ist Ahulil!“ „Für mich bist du eine wunderschöne, zarte Kreatur, auf die wir alle aufpassen und Acht geben müssen: unser Schatz. Daher halte ich „Schätzchen“ nur für angebracht.“, flüstert sie ihr im Nachhinein regelrecht zu, was Ahulil beinahe schon erröten lässt. „Und du bist eine unaushaltbare-“ „Das reicht jetzt wirklich, Ahulil! Wir wissen alle, warum du sie so nennst. Ihr könnt euch nicht leiden: wir haben es alle verstanden.“, erwähne ich beiläufig genervt. „Ach, habe ich jemals behauptet, dass ich sie nicht leiden kann? Davon wusste ich nichts.“ „Lezzi?! Das reicht!“ Diese beiden … Und ich dachte Ahulil’s Spott gegenüber Barbie wäre schon schlimm … Dieser Zickenkrieg verschafft mir geistigen Hodenkrebs. „Und wie sollen wir uns auf so etwas vorbereiten?“ „Gut, dass du fragst, Liebes: indem wir vorsorgen.“ „Du meinst damit doch nicht etwa Sex?“ „Ja und nein.“, versucht Errelez gegenüber Barbie zu erklären und uns alle dabei gleichzeitig rätseln zu lassen. Plötzlich dämmert es Ahulil und mir. „Die Flaschen?!“, fällt mir dabei wörtlich ein, als ich zu ihr blicke. „Insofern sie uns kleine Fläschchen bereitstellt und wir diese abfüllen würden …“ „HALLO?! Sehe ich etwa so aus wie eine Kuh?“, frage ich mein Umfeld fassungslos. „Nein, viel besser~ Und obendrein hat deine „Milch“ einen viel nützlicherem Effekt.“ Was frage ich auch überhaupt? „Aber jetzt, da Barboura Coba wieder einmal einnahm, bin ich kaum noch gewillt, ihn anzufassen.“ Sie hat meinen Namen ausgesprochen, was sie persönlich sichtlich zu stören scheint, als sie ihre linke Hand leicht vor ihrem Mund hält. Als wäre mein Name ein Tabuwort für sie … „Das kann ich nachvollziehen, meine Teure. Doch als talentierte Auszubildende der Chaos War Maiden of Tzeentch, ist es dir bestimmt möglich, gewisse Magie anwenden zu können. Es liegt doch garantiert auch in deinen Fähigkeiten, es regnen zu lassen, oder?“ Vorwurfsvoll starren die schwarzen Augen der unwiderstehlichen Chaos War Maiden of Slaanesh zu der Magierin des Tzeentch. Stille … Barbie und ich haben es erkannt, wenn auch etwas spät. Viel zu spät. „Du … Nein … Oder etwa doch? Hast du … den Regen verursacht? Die ganze Zeit über?“ „Alle Achtung: dabei seid ihr VIEL LÄNGER mit ihr unterwegs, als ich es bin. Dabei bin ich doch erst kürzlich zu euch gestoßen. Merkwürdig …“, weist sie uns in einer Denkerpose übertrieben darauf hin. „Stimmt das etwa? Du warst das?! Von Anfang an?!“, regt sich Barboura plötzlich über Ahulil auf. Ich sehe es in Ahulil’s gelben Augen: Sie ist sich unsicher; fühlt sich ertappt. Was soll sie tun? Ihre Atmung wirkt schwerer. „Und wenn es so wäre? … Es war notwendig!“ „Du weißt ganz genau, dass ich Angst davor habe!“ „Es hat dir schöne Momente mit deinem General beschert, also beschwer dich nicht!“ Da muss ich ihr auf jeden Fall recht geben. Ihre Aquaphobie hatte auch etwas Positives. Aber dennoch: „Warum hast du das getan?“ „Eh?! Ehehe, zufälliger Weise bin ich ein Mensch?! Warum habe ich es wohl getan?!“ „Hättest du uns nicht vorwarnen können?! Der Regen hat uns viele Probleme bereitet!“ „Aber jetzt hat sie ja dadurch einen ganzen Vorrat an Wasserflaschen anlegen können. Somit denke ich, dass das Problem gelöst ist, nicht wahr? Zumindest vorläufig.“ Ich frage mich, was das soll? Perplex stehe ich da; weiß nicht was ich dazu sagen oder was ich tun soll. „Es ist bereits passiert. Es ist geschehen. Ahulil wird keinen Regen mehr beschwören. Nicht ohne Befehl. Es sei denn der Vorrat geht zur Neige.“ „Oder der Zerstörer muss sich gründlich säubern, bevor wir ihn uns vornehmen können.“, gibt sie uns bekannt, als sie sich begierig ihre schwarzen Lippen leckt. Das hast du also vor, Lezzi? Zuerst Ahulil ertappen und dann ihre Fähigkeiten unter unsere Kontrolle bringen, für … sowas?! Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. „Also wäre es sogar möglich? Fantastisch!“, bejubelt die Dämonin des Slaanesh unsere magiebegabte Verbündete im blauen, mysteriösen Kleid. „Nur sind wir gerade nicht in der Stimmung dafür …“, stelle ich unangenehm fest, als ich mir meine Mitstreiter so anschaue, die sichtlich so aussehen, als wären sie mit den Nerven am Ende. Diese Regengeschichte nimmt uns mehr mit, als ich erwartet hätte. Vor allem nach der Sache mit Ichi, Nii, San, Blig und Schwabbel. Aber okay: es geht auch hierbei um Vertrauen. Errelez weiß das bestimmt … und will uns darauf hinweisen. Sie hat die Spielchen so lange ausführlich gespielt. Sie weiß, wenn jemand lügt oder etwas verbirgt, daher hatte sie mich in der Höhle auch vor ihr gewarnt. Aber gerade jetzt? Es geht hierbei nicht nur um die Kontrolle über den Regen, sondern auch um die Frage: Inwiefern können wir Ahulil vertrauen? Wie lange macht sie uns schon was vor und was verbirgt sie noch vor uns? Und trotz alldem versuche ich Verständnis zu zeigen; versuche zu vergeben. „Es ist nicht weiter schlimm. Wir müssen auf das schauen, was vor uns liegt!“, rufe ich in meinen Gedanken aus. „Wie viele Chancen hast du bereits vergeben? Wie viele Chancen willst du noch vergeben, hm?! Wach auf, Jusi! Wach auf! Auch diese Welt ist verdorben!“ Die Situation überfordert meinen gegenwärtigen Geist. Alles dreht sich … Mein Umfeld schwankt. „Lügner … Heuchler … Verräter! Sie haben nur eines verdient: den Tod!“, höre ich die Worte von Skrämbild. Aber … du bist doch tot?! „Man sollte sie alle … AUSLÖSCHEN!“ Nachdem ich sein wahnsinniges Grinsen vor meinem geistigen Auge vernehme, spüre ich die vielen Arme, die sich um meinen Körper legen. Etwas wollte ausbrechen. Etwas war bereit zuzuschlagen, doch … wurde es unterdrückt. Meine Augen sind geschlossen, doch ich rieche den wunderbaren, verführerischen Duft der Chaos War Maiden of Slaanesh. Ich spüre ihre seidige, makellose Haut die sich unter meinen Klamotten schmiegt. Als ich meine Augen wieder öffne, erkennen ich, wie Barbie und Ahulil mich bemitleidenswert ansehen. Sie sind kurz davor zu weinen? Wieso? Die Arme von Errelez umfassen meine kaputte, maskierte Gestalt. Geradewegs dankbar schauen sie zu ihr. „Wir haben es nicht bemerkt … Wir haben es vergessen … Wie konnten wir nur so ignorant sein?“ „Es tut mir leid, General!“, sprechen sie auf einmal weinerlich abwechselnd aus. „Keine Sorge, mein Süßer: Es ist alles gut. ich werde bei dir bleiben … Wir werden bei dir bleiben.“ Kapitel 35: Vorsorge -------------------- „Errelez?!“ Gerade sie?! „Barboura hat es mir erzählt: die Last, die du mit dir herumträgst. Den inneren Kampf, den du mit dir selbst ausfechten musst.“, flüstert sie mir ins linke Ohr, als sie hinterrücks meinen Mantel anfängt auszuziehen. „Ja … Und dabei dachte ich, dass es endgültig vorbei wäre …“ Doch versucht Skrämbild es immer wieder, auch wenn ich seine Stimme nicht mehr vernehmen kann. Trotz allem scheint immer noch etwas von ihm da zu sein … Zwei Hände berühren den Akatsuki-Mantel mit den grünen Wolken, während sich die anderen beiden Hände bereits unter dem schwarzen Muscle Shirt befinden, was ich unter diesem trage. Ich spüre ihre Wärme und die Zärtlichkeit, die sie mir entgegenbringt, obwohl ich nichts von alldem wahrnehmen sollte, denn schließlich … bin ich bereits tot; eine wandelnde Leiche. Doch all das, was mir meine jetzigen Gefährten geben, erfüllt mein untotes Dasein mit Leben. Sie erinnern mich daran, immer noch am Leben zu sein und dafür … bin ich ihnen dankbar. „Was hast du vor?“, fragt Ahulil die Chaos War Maiden of Slaanesh skeptisch. Sie hat es sicherlich kommen sehen: früher oder später würde diese Dämonin über mich herfallen. „Siehst du das denn nicht? Es ist soweit: Wir müssen etwas dafür tun, um das zu erhalten, was wir begehren. Und da ihr beiden Hübschen so enthaltsam seid, werde ich den Anfang machen.“, spricht Errelez den anderen gegenüber schmunzelnd aus. „Habe ich es doch gewusst!“ Kampfbereit hält Barbie bereits ihre Sense in den Händen. „Die Zeit ist gekommen, meine Lieben … Schämt euch nicht! Schäm dich nicht, mein Süßer. Es ist alles gut.“, haucht sie im leisen Ton aus, als sie langsam meine goldene Maske zu sich zieht. Ihre Worte und ihr Atem wirken verführerisch … Nachdem sie meine Maske auf die rechte Seite bewegt hat, geben wir uns kurz darauf einen intensiven Zungenkuss. Perplex starren uns Ahulil und Barboura dabei an. Während wir uns beinahe genüsslich verschlingen, fällt mein Mantel auf dem sandigen Boden herab. Lezzi schmeckt so unglaublich gut. Ist das der Geschmack von süßer Sahne?! Kann es sein, dass sich dieser kontinuierlich verändert? „Sie … Sie verführt ihn?! Wir müssen etwas tun!“, ruft Barbie panisch aus, doch Ahulil bleibt wie angewurzelt stehen. Sie beobachtet mit halboffenem Mund die Küsse, die wir untereinander austauschen. Kurz darauf schaut Lezzi zu ihr. „Komm, Schätzchen!“, fordert die Oberdämonin der Lust die attraktive Magierin mit einem ausgestreckten Arm auf. Sie wirkt überaus interessiert; nähert sich uns mit vorsichtigen, kleinen Schritten. Ihre Füße … Sie trägt keine Schuhe?! Das ist mir an Ahulil noch nie aufgefallen. Ihr blaues Kleid ist zu lang, um etwas zu erkennen, aber ihre Fußspuren verraten es. Wie kann sie sich nur – all die Zeit lang – auf diesem Grund fortbewegen? Eine ganze Welt bestehend aus Sand, Staub und Knochen … Manche von ihnen sind spitz und ragen aus dem Knochensand empor. Trotz allem scheinen ihre Füße unversehrt zu sein. Plötzlich scheint der Zwist zwischen den Beiden wie weggeblasen. Zwar mag Ahulil zögern, bevor sie die Hand von Errelez ergreift, aber: sie tut es?! Das ist es, worauf es ankommt. Es ist ihre Gelegenheit; ihre Chance. Mit ihren fast schon leuchtenden, gelben Augen sieht sie mich an. „Ahulil … Hat dir jemand schon gesagt, wie wunderschön du bist?“, rutscht mir abrupt aus dem Mund. Die Berührungen und der Speichel von Lezzi, haben meinen Geist enthemmt. Über so etwas würde ich mir gewöhnlicher Weise Gedanken machen und mir Zeit lassen, aber jetzt? So fühlten sich sicherlich die damaligen Opfer der Vanitas – vor allem meine. Ist das nicht Ironie, in genau derselben Situation wie meine damaligen „Opfer“ zu sein? Noch ein merkwürdiger Werdegang meines verrückten Lebens … Aber dass Ahulil sich darauf einlassen würde? Auch Errelez hat sie verzaubert, wie mir scheint. Oder ist es vielleicht doch wegen mir? Als sich unsere Mitstreiterin uns nähert, zieht Lezzi sie zu sich. Was zum?! Sie hat sie zu sich gezogen, um sie küssen zu können?! Vorerst wehrt sich Ahulil noch etwas; empfindet es als unangenehm und verzieht dabei ihr Gesicht – als Lezzi ihr den Kuss regelrecht aufzwingt – doch dann lockern sich ihre geschmeidigen Lippen. Unsere Magierin lässt es über sich ergehen?! Die grau-violette Zunge der Dämonin dringt in ihren Mund ein. Die Magiebegabte erwidert den Zungenkuss derjenigen, die sie angeblich verachtet, wenn nicht sogar hasst. Jetzt, wo ich mir all das so ansehe, zweifle ich jedoch an der negativen Einstellung von Ahulil gegenüber der versauten Chaos War Maiden. Alsbald lassen sie voneinander ab, während ihr beider, vermischter Sabber Fäden zieht. Da sich mein Gesicht in ihrer Nähe befindet, zögert Ahulil nicht mit mir weiter zu machen. Sie ist vollkommen dem Drang verfallen, körperliche Wohltaten austauschen zu wollen. Sowohl mit Errelez, als auch mit mir. „Ich tue es deinetwegen.“, flüstert sie mir zu, bevor sie meine gebrochene Gestalt umarmt und mir Lezzi dabei die Hose auszieht. Ich schäme mich etwas dabei, als ich bemerke, wie diese auf den Boden plumpst. „Aber, Barbie …“, will ich mit Vorsicht darauf hinweisen, bis ich auf einmal den anzüglichen Schweif um meinen Schwanz verspüre, der diesen gänzlich einnimmt. Ich bin doch bereits hart?! „Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Regen ist dieses Mal nicht notwendig.“, erwähnt Slaanesh’s Ex-Anhängerin beiläufig – oder was auch immer sie jetzt ist. Das Innere fühlt sich warm, seidig und auch schleimig zugleich an, aber es ist ein unglaublich gutes Gefühl. Etwas, was mich bereits zuvor schon zum Orgasmus brachte. „Ich nehme mir jetzt das, was mir zusteht.“, spricht sie ungehemmt aus, als sie ihren Schweif rhythmisch vor und zurück bewegt. „Willst du … nicht mehr?“, versuche ich sie beherrscht zu fragen. „Damit ich noch mehr böse Blicke auf mich ziehe? Nein, dieses Mal nicht. Ich will euch allen zeigen, dass ich NUR gute Absichten hege. Für euch alle~“ Das sind ihre Worte. Sie meint das ernst?! Sie ist die höchstrangigste Dämonin in Slaanesh’s Reihen! Oder zumindest war sie das. „Meine Teure: Wenn ich bitten darf?“ Prompt lässt Ahulil mit ihrem Körper, samt ihren Lippen von mir ab, um eine kleine Flasche aus einem beschworenen, oval förmigen, blau leuchtenden Portal zu holen, was mich an den „Dimensionsriss“ der Able erinnert. Etwas, was ich in meinem ehemaligen Alltag nutzte, um meine Waffen zu beschwören; aber auch um gewisse andere Dinge zu tun, die damit möglich waren … Ist es vielleicht wirklich eine Magie dieser Art? Bereit hält nun Errelez das kleine Gefäß in einer ihrer großen, fähigen Hände und erwartet - just in diesem Moment – meine parasitäre, stärkende Flüssigkeit. Als hätte sie vorausgesehen, dass ich auf Abruf in ihr Lustwerkzeug ejakuliere. Nach der Tat lässt die Succubi von mir ab, um das Ejakulat mit ihrer Sex-Rute in die Flasche tröpfeln zu lassen. Der gläserne Verschluss hält die Flüssigkeit in dem praktischen Gefäß fest, was die zukünftige Situation auf dem Schlachtfeld drastisch zu ändern vermag. „Wundervoll! Das wird mir für einen späteren Zeitpunkt nützlich sein.“ „Hey, und was ist mit uns?!“ „Siehst du denn nicht, wie wenig es ist, Liebchen? Es liegt an euch, sich darum zu kümmern~ Ihr könnt einfach froh sein, dass wir nicht weitermachen.“, lacht die Chaos War Maiden of Slaanesh der Maiden of Nurgle diabolisch zu. Ich wäre ebenfalls gewillt mit ihr unser ausgiebiges Miteinander fortzusetzen – auch wenn ich weiß, dass meine Kraft zur Neige geht, aber … es mit ihr zu tun, kann man mit keinem sexuellen Akt der irdischen Welt vergleichen. Eine Welt die ich nun hinter mir gelassen habe … Der Exzess nimmt einen ein; Stück für Stück, bis man nur noch ein durchtriebener, notgeiler Zombie ist. Ich muss es wissen. Ahulil hat es bereits in sich. Kaum lässt die verzückende Slaanesh-Dämonin von mir ab, springt mich die Tzeentch-Magierin regelrecht an. Errelez scheint uns allein lassen zu wollen, weshalb sie sich zurückzieht und unser Treiben aus sicherer Entfernung begutachtet – genauso wie Barbie es tut. „Zerstörer … Zieht mich aus!“, verlangt sie auf einmal von mir. Neugierig mustere ich Ahulil‘s mystisches, schulterfreies Kleid, was mit einer Kapuze bestückt ist. „Äh, und wo?“ „An der Borte.“ „An der … was?“ Verwegen zeigt sie mir den pfauenfederartigen gemusterten Stoff unterhalb ihres Halses – was in der Mitte des Kleides angebracht ist – um mir die Knöpfe unter diesem zu enthüllen. „Das ist eine Borte.“ „Ah, verstehe. Ich stelle mich ganz schön blöd an, was?“, frage ich sie erheitert, als ich ihren Oberkörper allmählich freigebe, wobei sie mir die Sturmhaube hastig entfernt und mir kurz darauf etwas ungeduldig dabei hilft. Ich kann mich nicht daran erinnern, sie jemals so spitz erlebt zu haben. Obwohl … Es schauen Personen zu und sie stört das überhaupt nicht – im Gegensatz zu mir. „Ihr wart einst ein Vanitas: ein untoter, apokalyptischer Reiter des Zerstörers. Wieso haltet Ihr Euch zurück?“ „Tja, gute Frage. Vielleicht weil ich nicht mehr das bin, was ich einst mal war?“ Ich schäme mich ihnen all das zu zeigen; meine Gestalt zu offenbaren: Die Rötungen; die zerfallende Haut; die wenigen, sehr kurzen Haare, die mir noch verbleiben; die müden Augen, die ein purpurrotes, bedrohliches Licht abgeben. Ein Licht, was einen verschlingen will … „Ich bin nur noch … irgendein kaputter Typ.“ Ein Wrack. Jemand, der auf einer zerstörten Welt sein Dasein fristet und wie ein Geist umherschlendert, auf der Suche nach Erlösung – trotz seines noch recht jungen Alters. Zumindest ein Alter, an was ich mich noch vor der Zerstörung erinnern kann. An mir ist nichts Attraktives. Nicht mehr … „Aber Ihr … Du bist UNSER kaputter Typ. Wir mögen dich so, wie du bist. Ich mag dich so, wie du bist.“ „Heh, das ist ZU gütig.“ „Du hast immer noch gewisse Vorzüge zu bieten~“ „Ach ja? Und die da wären?“ „… Genießen wir einfach diesen Moment, ja? Und all jene, die hierauf folgen werden.“ „… Ja …“, hauche ich ihr ermutigt zu, als ich ihr ein zuversichtliches Lächeln schenke. Es bringt nichts, noch mehr zu hinterfragen und noch mehr anzuzweifeln. Ich muss mich nun mit alldem abfinden … Sie hat es ja anscheinend bereits getan, sowie auch der Rest. „Du bist der Zerstörer; der Yakukage.“ „… Ich weiß nicht wirklich, wer oder was ich bin. Ich weiß nur, dass ich irgendwie noch existiere.“ Denn schlussendlich … hat man mir alles genommen. „Du bist für uns etwas Besonderes, so oder so.“, flüstert sie mir mit aufmunternden, lieblichen Worten zu, bevor sie an meiner Unterlippe knabbert, woraufhin ich ihr es gleich tu. Willig entferne ich die beiden, langen Ärmel von Ahulil’s dünnen Oberarmen, die ebenfalls mit jeweils einer Borte vernäht wurden, deren Beschaffenheiten der in der Mitte des Kleides stark ähneln. Ich sehe nun ihren nackten, hübschen Oberkörper vor mir. Diese zarte, weiche Haut … Vorsichtig berühre ich diese und arbeite mich ganz leicht zu ihren beiden Brüsten runter. „Hmh …“ Nur ganz leise stöhnt sie mehrfach auf. Sie hat zwei wohlgeformte, süße, reizende Marshmallows. Ihre Nippel sind zart und fast schon rosa. Wie sie wohl schmecken? Nur leicht lecke ich an diesen, um ihre Reaktion darauf zu testen. „Du … Du irrst dich, hnh. Das, was du mit uns tust, ist der Schlüssel zu allem.“, sagt sie auf einmal zu mir, als Ahulil ihre rechte Hand sanft auf meine linke Wange legt. Was meint sie damit? Und warum duzt sie mich immer erst dann, wenn wir untereinander privater werden? Egal, was sie mir damit sagen will: diese bezaubernden Augen starren in meine. Im Gegensatz zu mir kaputten Kerl, ist sie eine Schönheit. Ob ihr das bewusst ist? Sicherlich schon, nur macht es ihr nichts aus, sich auf mich einzulassen. Mit einem weiteren Kuss bestätigt sie es mir. Auch ich halte mich nicht mehr zurück, als ich Ahulil‘s Hals liebkose und wir dabei ihr Kleid komplett fallen lassen. Zum ersten Mal sehe ich diese Schönheit völlig entblößt vor mir stehen … Nun ja: fast. Stillschweigend beobachten die Chaos War Maiden uns aus gewisser Entfernung, wobei ich bemerke, dass Errelez ihren Blick gen Himmel richtet und dann wieder auf uns. Allmählich knie ich mich vor Ahulil, während ich sie bis zu ihrem Becken liebkose und ihren schwarzen Slip sachte herunterziehe. „Warte!“ Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor?! Kurz bevor ich anfangen will ihren Kitzler mit meiner Zunge zu berühren, nimmt sie ihren magischen Kris zu sich, der immer noch an ihrem linken Bein befestigt ist. „Was hast du vor?“ Als sie ihre Waffe horizontal vor sich streckt und mit ihrer rechten Hand beinahe die scharfe Klinge berührt, beschwört sie um uns herum ein großflächiges, rotes Seidentuch. Es erscheint wie aus dem Nichts. Nur ein flüchtiger, blauer Feuerfunke hat sein Erscheinen angedeutet. „Wow …“ „Bitte: leg dich hin!“, fordert sie mich dazu auf. Es ist alles so … merkwürdig; fast schon wie in einem Traum. Erwartungsvoll tue ich das, was sie von mir verlangt. Was kommt jetzt? Nachdem sie ihren verdächtigen Ritualdolch abgelegt hat, schreitet sie mit eleganten Schritten zu meinem auf den Rücken liegenden Körper und kniet sich seitlich von mir hin. Dieses Seidentuch macht es sicherlich viel angenehmer für sie. Allgemein ist es eine gute Idee, um nicht von unserem Umfeld durch Sand oder Knochen gestört zu werden. Dann beugt sie sich runter, um flüchtig an meiner Spitze zu lecken. Währenddessen berühre ich zärtlich ihr rechtes Bein, was sie samt ihrem Körper neben mir so freizügig präsentiert. Dabei fallen mir ihre goldenen Zehennägel auf. Sie wäre bestimmt ein passendes Mitglied für ANK gewesen … Wieso denke ich ausgerechnet jetzt daran? Unpassender kann es kaum noch gehen! Ich kann jedenfalls nicht anders, als sie zu berühren, während sie das tut, was ihr in den Sinn kommt. Ich spüre, wie ausführlich sie ihre Zunge an der Eichel, sowie am Schaft einsetzt. Nach einer durchdachten Verzögerung, dreht sie sich mit ihrem Unterkörper zu mir. Wir machen die neunundsechzig?! Und das vor zwei der stärksten Chaos-Kriegerinnen? Ohne etwas zu sagen, macht sie weiter, während ich ihre Beine packe und sie bis oben hin massiere. Dabei sehe ich die trübe Flüssigkeit aus ihr herauströpfeln. Sie ist bereits überfeucht?! „Hah, ich … kann nicht mehr! Ich will nicht mehr … Ich will nicht mehr warten! Tu es, Coba!“, ruft sie mir aufgegeilt zu. Sie … Sie will ES? „Bist du dir sicher?“ Dann sagt sie nichts mehr, sondern macht an dem weiter, was sie sich vorgenommen hat. Ahulil nimmt mein Gemächt ganz in den Mund, was sowieso schon überaus hart für sie ist. Was für Bewegungen … Aber dann, wenn man denkt, es wird stärker, lässt es nach. Denn dann spielt sie ganz vorsichtig und liebevoll mit ihrer Zunge, bis sie den Vorgang wiederholt. Wie ein plätschernder Bach fließt die Lust, bis diese für einen kurzen Moment ausbricht und dann wieder nachlässt, damit der Bach die Form wieder annehmen kann – wie zuvor schon. Und ich dachte Errelez wäre diejenige, die weiß was sie tut … Ich komme kaum dazu, sie zu lecken, weil ich versuche das zu genießen, was sie mit mir macht. Und dennoch arbeite ich mich vor. Zuerst mit den Fingern, wobei ich etwas an ihrem Eingang vernehme. Was … ist das? Neugierig führe ich meine rechten Zeige-, sowie Mittelfinger weiter in Ahulil’s Privatsphäre ein, wobei sie sich zurückhält nicht laut aufzustöhnen. In ihr bewegt sich etwas?! Flüchtig lecke ich vorerst an ihrer Cocktailkirsche, um mich wieder über ihren Geschmack bewusst zu machen. Dieses minzige Aroma ist immer noch vorhanden, doch je weiter ich mich in ihr vorwage, desto eigenartiger wird es. Ihr Innerstes schmeckt wie … wie eine aufgeplatzte Fruchttüte; als wäre ich im Tutti-Frutti-Land angekommen?! Absolut verrückt! Was ist bloß mit den Weibern hier los? Warum schmecken Lezzi und Lilil nur so gut? Man könnte sie regelrecht verspeisen?! „Ah, Cobah?! Bei Tzeentch … Deine Zunge?!“, schreit sie schon fast, als ich mich nicht mehr zurückhalte und ihr Becken gegen mein Gesicht drücke, damit ich mit meiner Zunge tief in sie eindringen kann. Ich spüre sie: die Noppen; die Tentakel, die sich in ihr befinden. Ihre gesamte Vagina ist ein Wunder?! Ein Spielplatz für Erwachsene; der Wahnsinn! Tzeentch, Herr des Wandels … Ich verstehe. Ahulil kann sich nicht mehr konzentrieren. Sie hat bereits aufgegeben, da ich nun die orale Führung übernommen habe. Nach nur wenigen Momenten versucht sie es jedoch wieder. Wir sind beide kurz davor, ich spüre es. In uns türmt sich etwas unbeschreiblich Positives auf, bis wir der Eruption ihren freien Lauf lassen. Ihr ganzes, wohlschmeckendes Sekret spritzt mir ins Gesicht, was ich teilweise sogar herunterschlucke, während ihr Körper – durch den Höhepunkt – anfängt wie verrückt zu zucken. Auch sie hält sich mit ihrer Gier nach meiner männlichen, jedoch andersartigen Flüssigkeit nicht zurück, da sie diese sofort in sich aufnimmt und … schluckt? Sie hat sie ebenfalls heruntergeschluckt?! „Tsetsetse, das war aber SO nicht abgemacht!“, ruft Errelez urplötzlich herein. „Uh … Ups, da muss ich wohl oder übel noch einmal ran.“, spricht Ahulil der Dämonin fast schon wie in Trance kess zu. Nochmal?! Aber ja, sie hätte es in ein Fläschchen füllen sollen. Deswegen machen wir all das ja, ich vergaß, haha … Moment: über uns befindet sich die Chaos War Maiden of Khorne?! DAS war es also, was Lezzi am Himmel betrachtete?! Hat sie uns etwa dabei zugesehen? „Willst du nicht zu uns runterkommen?“, wirft sie auf einmal laut fragend in den Himmel. „Bist du irre?!“, kommt mir dabei nur entgeistert in den Sinn. Da ich allerdings immer noch etwas beschäftigt bin, komme ich nicht dazu meine Stimme zu erheben. Vor allem da sich Ahulil wieder auf das Wesentliche konzentriert. Was hat Gihirex gesehen? Was hat sie vor? Was wird jetzt folgen? „Entspannt euch, meine Lieben! Sie hat sich bereits von uns entfernt. So eine Schande aber auch: sie verpasst den ganzen Spaß. Gihirex ist ja so schüchtern~“, ist das Letzte, was uns die Chaos-Dämonin der irdischen Gelüste uns dazu sagen kann und will. Part 35 Vorsorge Kapitel 36: Verlangen --------------------- Kvelertak – Delirium Tremens https://www.youtube.com/watch?v=4FPE_mw0wPM&ab_channel=riserecords Gemeinsam liegen Ahulil und ich entblößt auf dem riesigen, ausgebreiteten, roten Seidentuch, was unsere nahe Umgebung auf unerwartet großer Fläche einnimmt. Nur der Akatsuki-Mantel mit den grünen Wolken bedeckt unser beider Intimbereich, der für uns vorerst als Decke einen Nutzen bringt. Dieses Seidentuch hingegen ist ein Objekt, was Ahulil wie aus dem Nichts beschwören konnte. Es verbirgt den sandigen, mit Knochen bespickten Grund, und somit das vorzeitige, sichtbare Ende Vieler. Ein Ende, an dem ich Schuld bin … Sie hat es sich auf meinem linken Arm gemütlich gemacht; ihr Kopf dicht an meine Schulter gepresst. Ich vernehme ihren lieblichen Duft, da ihre schwarzen, schulterlangen Haare leicht meine Nase kitzeln. Das fruchtige, positive Aroma hallt immer noch in meinem Mund nach. Wie ein Regenbogen tanzt dieses auf meinen Geschmacksknospen herum, wie als wäre es … Magie. Schmeckbare Magie. Es weht kein Wind. Nur ein rosa Licht – was aus den dunklen Wolken der toten Welt durchzubrechen versucht – und die pinken Blitze – deren ungewöhnliche Formen sich stumm durch den Himmel ziehen – erleuchten unser gesamtes Umfeld. Das Land von Slaanesh ist auf Linos genauso wie das beschlagnahmte Land aller Chaosgötter: leblos und karg. Dieser hautfarbene bis rosafarbene Sand macht es nicht wirklich besser … Als ich tief in Nurgle’s Gebiet geschlendert bin, gab es Dinge, die organisch zu sein schienen. Aber sowohl bei Khorne, als auch bei Slaanesh konnte ich bisher nichts Vergleichbares derart wiederfinden. Vielleicht aber auch nur, weil wir uns nahe der Grenze aufhalten? Der Grenze zum neutralen Land, was ebenfalls korrumpiert ist. Korrumpiert durch die Zerstörung; durch mich … Wie dem auch sei: ich genieße diesen Moment mit Ahulil, indem wir beide einfach nur Seite an Seite auf unserem jeweiligen Rücken liegen und uns gedankenvertieft den Himmel ansehen. Das Schauspiel des Chaos-Aithers ist überwältigend und … es hört nie auf. Egal wohin wir gehen; egal in wessen Gebiet wir eindringen: es ist nun ein allgegenwärtiger Anblick, mit dem man sich zufriedengeben muss. Keine Sonne … Keine Vögel … Nichts. Nur der Himmel des Chaos offenbart sich denen, die sich auf Linos befinden. Doch wer würde sich freiwillig dazu herablassen, diese trostlose Welt betreten und sich gar auf diese niederlassen zu wollen? Was will das Chaos hier überhaupt, wenn es doch gar nichts mehr zu holen gibt? Wenn doch alles – was hier einst existierte – von mir und der Zerstörung ausgelöscht wurde? Ich begreife es nicht … „Worüber denkt Ihr nach?“ „Über Vieles …“, antworte ich der magiebegabten Dienerin der Chaos War Maiden of Tzeentch, deren Glaube an ihren Gott immer noch unerschütterlich zu sein scheint – auch wenn dieser sie tot sehen will. „Und mir ist wieder aufgefallen, wie wundervoll du bist.“, muss ich ihr zuflüstern. „Ihr übertreibt, findet Ihr nicht?“ Sie duzt mich nicht mehr? Was für eine merkwürdige Person sie doch ist, aber ich mag sie dennoch. Sehr sogar. Wenn da nicht dieser Verdacht wäre … „Ahulil … Warum hast du das wirklich getan? Warum hast du es regnen lassen?“, muss ich ihr geradewegs heraus diese Frage stellen. Vielleicht verbaue ich mir wieder alles durch meine Art, aber ich will und MUSS es einfach wissen! Wenn es sie verletzt; wenn es sie angreift, dann tut es mir leid, aber dennoch … „Diese Antwort wird Euch bestimmt nicht zufrieden stellen, Zerstörer: Ich habe nur an mein eigenes Wohl gedacht.“ „Und das ist wirklich alles?“ „Ja.“, spricht sie ohne zu zögern aus. Da ist nichts in ihrer Stimme oder an ihrem Verhalten, was sie verdächtig wirken lässt. „Ich will dir vertrauen können, Ahulil.“, will ich ihr eindeutig mit meinen Worten klarstellen. Es ist mir so wichtig, meinen Gefährten vertrauen zu können, gerade weil … „Warum zittert Ihr auf einmal? Ist Euch doch kalt? Aber ich dachte, Ihr könnt nichts Negatives mehr verspüren?“ „Doch … Da gibt es noch etwas. Ich musste nur daran denken, wie …“ „Es ist alles gut, Zerstörer. Ich werde Euch nicht so schnell verlassen und … ich habe auch nicht vor, Euch etwas Böses anzutun. Der Regen war notwendig für mich. Das ist alles.“ Aber warum jetzt? Wieso erzählt sie es mir erst jetzt, wo sie von Errelez ertappt wurde? „Du brauchst nichts vor mir zu verbergen. Du brauchst keine Angst zu haben, weißt du? Ich will nur, dass du das weißt.“, versuche ich ihr erwartungsvoll zu erklären, als ich mit meiner rechten Hand liebevoll eine Strähne aus ihrem Gesicht streiche, wobei sie mich mit ihren bezaubernden Augen anblinzelt. „Ich will, dass du ehrlich bist. Sowohl zu mir, als auch zu dir selbst.“ „… Zu mir selbst?“ Ich fürchte, ich verlange Unmögliches von ihr. Es ist sehr schwer, sich Dinge einzugestehen, die der Realität entsprechen, aber ich habe es mein Leben lang versucht. Denn mir kamen immer zu viele Fragen in den Sinn, die meine eigene Person betrafen: Wer oder was bin ich? Wo gehöre ich hin? Was will ich? Welche Schwächen und Stärken habe ich? Die Meisten wissen es nicht. Sie können und wollen es nicht wissen; reden sich Dinge ein, die nicht stimmen oder die sie eines Tages bereuen werden. Ich will … mir selbst treu sein und mich der Realität stellen. Mit all ihren Schattenseiten. Doch wenn man diese nicht akzeptieren kann, dann kann es einen zerbrechen. Ich jedoch … bin bereits gebrochen. Was habe ich schon zu verlieren? Die Menschen haben das aus mir gemacht. Ob es gut oder schlecht ist, kann ich jedoch nicht sagen. Nicht so zu sein wie andere Menschen, verschaffte mir schon immer Probleme aber hier … ist es anders. Diese Welt ist mein Schicksal. Vielleicht war es mir von Anfang an vorherbestimmt, hierher zu kommen und genau das aus alldem zu machen? Obwohl ich es am Anfang irgendwie bezweifelt habe, doch jetzt, da ich mit Ahulil zusammen auf diesem Tuch liege und ich weiß, dass die beiden Chaos War Maiden sich in unserer Nähe aufhalten, die mir ebenfalls zugetan sind … Ich weiß nicht. Das alles gibt mir ein Gefühl, was ich noch nie zuvor verspürt habe. „Eines möchte ich jedoch klarstellen, Zerstörer: Kein Wort zu den Anderen!“ „Was meinst du?“ „Ihr wisst, was ich meine: Das, was sich in mir befindet … Dieses Wissen gehört allein nur Euch.“ „Da fühle ich mich ja fast schon, wie etwas Besonderes.“, muss ich ihr leicht zu schmunzeln, obwohl ihr Blick mir gegenüber plötzlich ernster wird. „Ich … Natürlich nicht.“ Natürlich werde ich es ihnen nicht verraten. Es gibt Dinge, die einfach nicht gesagt oder verraten werden sollten. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Aber … du bist es nicht, oder? Du bist gar keine Jungfrau?!“ „… Ich habe nie behauptet, eine zu sein.“ „Barbie …“, spreche ich ihren Namen bedächtig aus, als ich sie im Sand sitzen sehe. Um sie herum wuseln die beiden Würmchen Rogo und Treati umher. Sie spielen und fiepen beherzt auf, als sie mich wahrnehmen. „Oh, hey, General. Ich dachte schon, du hättest mich vergessen.“ „Wieso sollte ich dich vergessen?“ „Eheh, ja, natürlich würdest du das nicht. Tut mir leid. Es ist nur so, dass … ich nicht so bin, wie die Anderen.“ Bedächtig stehe ich vor ihr, während mein frischer, andersartiger Akatsuki-Mantel im seichten Wind umherweht, der plötzlich aufkommt. „Nicht so wie die Anderen, hm?“ Die ganze Zeit war kein einziger Hauch an Ahulil’s Seite zu vernehmen. Aber jetzt? Gerade jetzt ist alles anders. Das ist es, was mir klar wird. „Und?“ „Ich meine … Schon gut~ Ich weiß ja, dass ich stinke.“, lacht sie auf einmal verwegen aus sich heraus. „Diese Küsse, die ihr ausgetauscht habt … Das macht mich irgendwie … Ach, äh, vergiss, was ich soeben gesagt habe!“, fordert sie mich auf einmal auf. Stillschweigend sehe ich zu ihr und dann zu unseren anderen Gefährtinnen, die sich zusammengeschlossen haben, um etwas zu besprechen, während sie auf uns warten. Diese Ruhe an diesem Ort, dessen Stille von wenigen lauten Stimmen aus der Ferne durchdrungen wird … Stimmen der Chaoskrieger des Khorne, die ihr Lager aufgeschlagen haben. Gihirex ist dort und sie wird uns bald mit dieser gewaltigen Armee sicherlich einholen und überrollen wollen. Und was machen wir? Was machen wir überhaupt hier? Was mache ich hier? Herumficken und schlussendlich bedauern, dass ich Barbie nicht das zukommen lassen kann, was sie bestimmt will?! Ich zögere wieder; bin verunsichert. Was soll ich ihr sagen? Was soll ich davon halten? „Es ist leider so, wie es ist, aber … wir können das Beste daraus machen.“ Ihr Körper und ihre Art sagen mir trotz allem zu. Was ist bitteschön verkehrt daran, es mit ihr zu tun? Die Chaos War Maiden of Nurgle, der Gott über Tod und Verfall … Der widerwärtigste Gott aller Götter und dennoch … stehen wir hier. Oder sitzen, je nachdem. „Das Beste? Du musst dich nicht dazu herablassen, mich zu ficken.“ „Also willst du nicht?“ „Do-Doch! Wieso nicht? Ich meine ja nur …“ „Alles gut, ich weiß ja, dass du willst.“, muss ich schmunzeln, denn Barbie will ja im Grunde immer, was mir bewusst ist. Sie ist einer Anhängerin des Slaanesh durchaus ähnlich. Ich meine: das ist ja nicht wirklich was Schlechtes. Wir haben nur nicht immer Zeit dafür, aber jetzt? „Wir sollten es wagen, nicht? Du brauchst mein schwarzes Zeug.“ „Ja, aber natürlich, General~“, stimmt sie mir sofort übertrieben nickend zu, woraufhin sie sich erhebt und die beiden Wurmis uns verwundert ansehen. „Na, los: geht zu den Anderen, ja?!“ Mit merkwürdigen Gliederfuß-Geräuschen tappseln die Beiden zu den verräterischen Chaos-Anhängern, die nicht unbedingt so erfreut sind wie wir, wenn wir unsere skurrilen Vielbein-Tierchen erspähen. Prompt fallen Barboura und ich über uns her, wenn auch mit etwas mehr Abstand, als bei den anderen beiden Frauen, die sich auf mich einließen. Ich berühre sie gerne an den empfindlichen Stellen ihres Körpers, während sie sich selbst den ledernen Brustpanzer hastig ablegt. Diese intensiven Liebkosungen bleiben allerdings vorwiegend aus. Irgendwo will ich es, doch kann ich es einfach nicht. Das eine Mal war mir etwas zu viel des Verwesenden. Dieser faulige, widerliche Geschmack von Barbie’s Körper, bleibt mir bis jetzt im Gedächtnis hängen. Eine Erfahrung die ich nicht unbedingt hätte machen dürfen, aber da es sie glücklich gemacht hat … Ich weiß nicht wirklich, wie ich in Zukunft damit umgehen soll; wie ich sie behandeln soll. Dabei habe ich sie so lieb und doch … widert sie mich an. Manchmal will ich sie küssen, aber dann holt mich wieder die Realität ein. Unser beidseitiges Verhältnis zueinander ist so abstoßend und anziehend zugleich; ein Verhältnis was man sich weder vorstellen, noch wünschen kann oder gar möchte. Für einen kurzen Moment umarme ich ihre attraktive, jedoch übelriechende Gestalt, um ihr ein wenig das zu geben, was sie von mir braucht. Jetzt, nachdem The Missing Ones gegangen sind, ist es das Mindeste, was ich ihr geben kann. Sie tut mir so leid … „Bitte, General: nur einer. Nur ein einziger.“, haucht sie mir mit ihrem fauligen Atem zu. „Nur ein … was?“ „… Ein einziger Kuss auf die Lippen. Mehr will ich nicht, mehr brauche ich nicht.“ Noch hadere ich … In diesem Moment kämpfe ich mit mir selbst, auch wenn ihre Lippen voll, als auch hinreißend aussehen, so ist die Haut an diesen uneben, gerissen und schmutzig. Barboura’s Mund ist ein Ort, den niemand besuchen will, dessen eigenes Leben nicht unwichtig wäre. Die Zähne verfault; die Zunge wie gammeliges Fleisch; ihr Atem wie giftiges Gas … Oberflächlich gesehen ist Barboura eine hübsche, junge Frau. Nein: als ihr ursprüngliches Leben geraubt wurde, war sie noch ein Mädchen; ein unschuldiges Ding, was zu einem Opfer schrecklicher Gräueltaten wurde. Aber jetzt? Jetzt ist sie so etwas wie ich: eine wandelnde Leiche. Sowohl ihr Inneres, als auch ihr Äußeres verrotten, doch trotz allem zieht sie einen in ihrem Bann. Barbie hat etwas Verführerisches an sich, was man sich nicht erklären kann. Vielleicht ist es ihre junge Gestalt; vielleicht ist es diese schreckliche Vergangenheit, die sie interessant macht oder gar ihre sanfte, gutmütige Art, über die jeder Anhänger des Nurgle zutiefst mit Dank erfüllt ist. The Missing Ones konnten nicht glücklicher sein, als Barbie’s unangenehme, jedoch heilige Präsenz sie beehrte. In diesem Sinne tue ich es und küsse Barbie’s Lippen, deren Beschaffenheiten überraschend sanft sind. Dennoch schmecke ich den Tod an diesen, wenn auch nur schwach. Ich kann mir leider gut ausmalen, dass sie mir mit diesem einen, harmlosen Kuss viele Krankheiten übertragen könnte, denn immerhin ist sie Nurgle’s hingebungsvolle Dienerin. Vielleicht hat sie es ja bereits? Aber da mein Körper nicht wirklich mein eigener Körper ist, wirkt sich das sicherlich nicht auf mich aus. Gegen so etwas scheine ich immerhin immun zu sein. Krankheiten und Gifte machen mir nichts aus. In diesem Sinne auch nicht die Existenz der ersten Chaos War Maiden, die ich traf. „Nimm mich!“, fordert sie mich regelrecht dazu auf, als sie – nach dem Fall des olivgrünen Kleides – nackt vor mir steht. Sofort ergreife ich ihre großen, saftigen Brüste, um diese kneten zu können. Wenn ich etwas an ihr will, dann ist es eindeutig das Verlangen ihre Brüste berühren zu wollen. Mit lüsternem Blick starrt sie mich mit ihrem einen, heilen Auge an, als ich diese fetten Naturgewalten grob massiere – da ich ja weiß, dass sie es liebt harsch angefasst zu werden. Es dauert nicht lang, bis sie meine Beule in meiner frischen, schwarzen Hose massiert … Warum auch immer ich mir die Mühe gemacht habe, mir neue Kleidung zu erschaffen, da ich ja wusste, dass all das sowieso hierauf hinauslaufen würde … Dann dreht sie sich mit ihrem bombastischen Arsch zu mir, um diesen an dieser Beule reiben zu können. Sie ist von ihrem Verhalten her genauso dreckig, wie ihr Äußeres jedem vermuten lässt. Mit meiner rechten Hand greife ich mir ihre rechte Arschbacke, um diese im Nachhinein durchzukneten. „Uhmh, General … Du warst einst so zärtlich zu mir, aber das … Das gefällt mir besser. VIEL besser.“ „Ich weiß. Deshalb tue ich es ja.“, spreche ich ihr zu, als meine Finger dabei spontan in ihrer Vagina verschwinden und kurz darauf wieder herausfinden. Diesen Vorgang wiederhole ich mehrmals. „Das … Das macht mich wahnsinnig! Fick mich endlich!“, schreit sie mich schon fast an. „Sind wir wieder ungeduldig, ja?“, muss ich sie gehässig fragen, als sie dabei ist mein Glied auszupacken und es augenblicklich in sich einführt, indem sie ihren Arsch an mein Becken drückt. Ich bin dabei immer noch angezogen. Eine ähnliche Situation wie damals, in der Siedlung des Khorne. „Du liebst es von hinten rangenommen zu werden, oder?“, frage ich sie aus, als sich meine Arme zu den Centipede-Peitschen umformen, die ich mittlerweile mehrfach im Kampf benutzt habe. Die scharfen, als auch zugleich spitzen Beine meiner skurrilen Lebendwaffen, bohren sich in das verwesende, jedoch noch saftige Fleisch der Chaos War Maiden, als ich diese an ihren Armen festhalte. Ihr Oberkörper verlagert sich nach vorn, während es mir dabei möglich ist von hinten zuzustoßen. „Jah, jah! Oh, Gott!“, gibt sie dabei laut von sich, während ihre Titten rhythmisch zu den Stoßbewegungen wackeln. Sie hat das Fläschchen bereits bei sich, woran ich denken muss, während ich es mit ihr tue. Als wir unseren gemeinsamen Akt vollziehen, nähert sich ihr Oberkörper etwas den Sandboden, bis ich ihn in diesen nach unten Drücke. Ohne Worte zu verschwenden, nutze ich die neuen Arme, um mich an diesem reizenden Hintern festzukrallen. „AH, ja, genau so! Gib’s mir! Coba-AH!“, schreit sie rum, als sie ihren Mund öffnet, dessen Inhalt sich mit dem Sand der Toten füllt, den der Wüstenboden hergibt. „Die Flasche!“, erinnere ich sie dann, als ich Barbie aufstehen lasse und sie dabei ihren Kopf vor meinem Schwanz positioniert. Die War Maiden hat ihr Gesicht direkt davor, als sie mit ihren rauen Händen mein Glied ergreift und es mit schnellen Bewegungen und mit der Unterstützung ihres Mundes zum abspritzen bringt. Das schwarze Sperma wird freigegeben, was nach dessen Ausbruch direkt Barbie’s Gesicht benetzt. „Vorsicht, dein Auge!“, rufe ich ihr dabei besorgt zu, während sie zufrieden kichern muss. Oh, nein: Etwas ist in ihr Auge gekommen?! Doch … sie lacht?! Sie lacht nur darüber … „Du wusstest davon und hast es trotzdem getan?!“ „Und? Es passiert doch nichts~“ „Und wenn was passiert wäre?!“, befrage ich sie im aggressiven Ton, als sie sich die schwarze Masse seelenruhig vom Gesicht wischt und diese dabei teilweise in das Fläschchen füllt, oder gar genüsslich verspeist. Ich hingegen meckere sie aus. „Das ist kein Spaß mehr! Du weißt was damals geschehen ist: Es hatte der Daemonette das Augenlicht gekostet!“ „… Du machst dir also wirklich Sorgen um mich?“ „Aber natürlich tue ich das! Du dumme Kuh weißt wohl nicht, dass du mir wichtig bist?!“ Schlussendlich fällt mir wieder ein, dass es mir garantiert möglich wäre, sie zu heilen. Trotzdem will ich nicht, dass sie so etwas Heikles macht! „Es ist ja nichts passiert.“ „Warum auch immer …“ „Wenn es Parasiten sind, dann mögen sie mich vielleicht ja. Wer weiß?“ „Kann sein …“ „General: mir geht es gut. Keine Sorge. Und selbst wenn es passiert wäre, würde es mir gut gehen.“ Was labert die da für einen Schwachsinn?! „Es hätte mir nichts ausgemacht. Ich hätte mich damit abgefunden, denn: ich wollte es schließlich so. Aus tiefstem Herzen.“ Part 36 Verlangen Kapitel 37: Black Milk ---------------------- „Was ist lus, ihr wuseligen Wurmis?!“, muss ich den kleinen Gliederfüßern gegenüber übertrieben loswerden, als diese wie verrückt umherwuseln, da sie Barboura und mich in ihrer Nähe erspäht haben. Erwartungsvoll glubscht mich der – momentan – Mini-Hunde große, pummelige Madendämon mit seinen drei roten Äuglein an und erhebt dabei seinen Oberkörper. Erfreut wackelt Rogo mit seinen sechs Ärmchen, als ich mich zu ihm Hocke und seinen schwabbeligen Madenkörper daraufhin berühre. „Sieh dich an, du Knubbelmadi!“ Vorerst schaut sich Rogo verwirrt um. „Wer ist das beste Dämonenwürmchen weit und breit? Na, du!“ Fiepend wackelt die Riesenmade fröhlich hin und her, wobei Barbie kichern muss. Errelez steht dieser kuriosen Situation eher gleichgültig gegenüber, wohingegen Ahulil ungläubig ihre linke Augenbraue hochzieht. „Was denn? Rogo hat nach Aufmerksamkeit verlangt.“ „Das haben wir bemerkt.“ „Nicht nur ihr wollt Aufmerksamkeit.“, spreche ich zu der Magierin. „Ich bin mir sicher, dass das etwas völlig anderes ist, Zerstörer.“ „Ach, bist du dir da ganz sicher?“ Frage ich sie gehässig, als ich Rogo’s plumpen Körper anhebe und diesen zugleich in meine Arme lege. „Schwupps, hab dich. Das ist jetzt MEIN Rogo. Ich hau jetzt damit ab. Tschüssi, muhaha~“ „Hey, nimm mir Rogo nicht weg!“ Nur andeutend entferne ich mich von ihnen, als Barbie mich auf Schritt und Tritt verfolgt, um ihren besten Freund wieder in die eigenen Arme schließen zu können – was ich demnach auch bereitwillig zulasse. „Nein, er kriegt dich nicht! Wir bleiben für immer zusammen.“, sagt sie leise zu ihrem Gehilfen. „Das war doch nur Spaß, Barbie. Ich nehme ihn dir ja schon nicht weg … Vielleicht.“ Mit aufgeplusterten Wangen, drückt die Chaos War Maiden of Nurgle ihren Begleiter an sich, was mich zum Schmunzeln bringt. Momentan kommt es mir so vor, als wären wir zwei Kinder, die sich um eine Plüschpuppe streiten. „So wie es aussieht, geht es dir gut.“, stellt Errelez mir gegenüber fest, als sie sich mit ihrer schwingenden Lust-Rute zu mir gesellt. „Nun: jaein. Es brennt stärker als zuvor, was daher auch bedeutet, dass mein Gesicht rot sein müsste.“ Dieses penetrant ekelhafte Gefühl … Das, sowie die Gefühle, die ich in meinem Inneren verspüre, sind die einzigen negativen, die mir noch verbleiben. Aber dafür sind sie überaus präsent. Wie lange kämpfe ich bereits gegen die Leere und gegen den Hass an, der versucht meinen Willen, als auch mein Handeln zu beeinflussen? Doch mittlerweile ist nur noch die Leere geblieben. Tse, wenn es doch nur bei einem „Nur“ bleiben könnte; wenn es einen nicht innerlich zerfressen würde … „Das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen, jetzt da du wieder diese Maske trägst.“ Was? Ach, sie meint mein Gesicht?! Oh, welch „Überraschung“. „Da wir ein wenig herumgebumst haben, brauche ich wieder etwas Leben.“ „Kannst du dir nicht etwas aus dem Vorrat nehmen, mein Süßer?“ „Ich habe diese Fähigkeit bereits mehrfach an Leichen ausprobiert. Irgendwie funktioniert es nicht, wenn mein Futter tot ist. Ich hätte auch gedacht, dass es vielleicht mit organischem Material zu tun hätte, aber: nö. Da ist viel mehr an dieser Sache, als ich dachte. Mehr, als wir uns vorstellen können … Vielleicht muss es wirklich eine Seele haben, damit dieser Entzug funktioniert? Ich weiß es nicht. Bisher kann ich leider nur spekulieren.“ Und vielleicht bleibt es auch so … „Also muss die Quelle leben, damit diese Fähigkeit eine Wirkung erzielt?“ „Wenn die Zerstörung des Lebens mir Energie liefern soll, dann: ja.“ „Interessant … Aber warum erzählst du mir das alles? Hast du denn keine Angst, dass ich dich doch eines Tages hintergehen würde?“ „Lezzi, du hast dir unser Vertrauen verdient. Zumindest ich – für meinen Teil - denke das so.“ „Ach, wirklich? Wenn das so ist, dann sollten wir das feiern.“, schlägt sie im erotischen Ton vor. „Besser nicht. Wenn wir das ‚feiern‘ würden, kommen wir nie wieder aus der Feierlaune heraus.“, stelle ich erheitert befürchtend fest, was Lezzi ebenso amüsiert. „Es ist ja nicht so, als müsstest du dich zuerst wieder einer intensiven Körperpflege unterziehen, bevor wir eine derartige Veranstaltung vorziehen würden.“ „Barbie würde es jedenfalls nicht stören.“ „In der Tat, das würde sie nicht. Unser Liebchen scheint gute Laune entwickelt zu haben. Alles dank deinen Bemühungen.“ Bedächtig sehe ich die Oberdämonin der Gelüste an. „Nein. Nein, nicht alles dank mir. Du warst der Zünder. Ohne deine … Herangehensweise, wäre es wahrscheinlich nicht passiert.“ „Ach, denkst du das, mein Süßer?“, belächelt sie mich bei ihrer Frage, als sie ihre langen Finger – mit einer ihrer oberen Hände – spielerisch auf meinen Schultern entlangführt. Sie ist wahrlich anregend, als auch verspielt. Eine bezaubernde Dämonin, die ich anerkannt habe, mit all ihrem Sein. „Ich hoffe, du bleibst bei uns; bei mir.“, muss ich ihr prompt zuflüstern, als ich ihre tiefschwarzen Augen mit meinen fixiere. Aber ich sollte nichts erwarten. Immerhin ist sie eine Dämonin Slaanesh’s. Sie wurde erschaffen, um zu verführen. Und ich befürchte, dass sie mich bereits in ihrem Bann gezogen hat. Wir setzten uns in Bewegung, um unser zukünftiges Ziel zu erreichen. Errelez hat mir während der Wanderung ein wenig darüber berichtet. Ich meine: wir haben ja auch viel Zeit für tiefgründige, als auch intensive Gespräche. Die Märsche, die wir bisher hinter uns haben, konnten uns alle nach und nach zueinander führen. Ich kenne jeden einzelnen meiner Gefährten besser, als ich es mir hätte vorstellen können. Das kommt auch daher, dass Linos um einiges größer ist, als Durkan und somit meine ehemalige Heimat, die ich bereits hinter mir gelassen habe. Jedenfalls soll dieses besagte Ziel eine gigantische Siedlung sein, die einer Stadt gleicht. Noch größer und imposanter als das, was wir im Gebiet von Khorne betrachten durften … Eigentlich kann ich all dem kaum einen Glauben schenken. Die Amazonen sollen immer noch existieren? Nach alldem? Das scheint mir unmöglich zu sein; kaum vorstellbar. Jede Spezies ist verreckt! Alle wurden von der Zerstörung erfasst, bis auf das Chaos. Wie haben also bitteschön die Amazonen DAS überlebt? Es gibt noch zu viele Fragen, die nach Antworten verlangen. Antworten, die Errelez sogar kennt, die sie mir allerdings nicht preisgeben will. Sie spielt ein perfides Spiel mit meiner Neugier. Es war bereits schon zuvor der Fall gewesen und jetzt ist es nicht anders. Sie liebt es immer noch: die Macht, die sie in den Händen hält. Die Geheimnisse, die nur ihr gehören. Fast so, wie eine Anhängerin von Tzeentch, die im Wissen schwelgt und dieses Wissen als Köder benutzt. Ich fühle mich von Anfang an so, als wäre ich eine kleine, hilflose Maus, deren Leben durch die Güte einer Katze abhängig ist. Immer wieder lässt die Katze der Maus wissen, dass sie sterben könnte. Genauso ist es, wenn man sich auf Errelez einlässt. Die Wahrheit ist jedoch, dass ich – als Maus – mächtiger bin, als ich vorgebe zu sein. Lezzi weiß das. Sie bringt mir mehr, wenn sie lebt und das hält sie mir vor die Nase. Auch wenn sie das gar nicht braucht, denn: das Katzenfell ist einfach viel zu flauschig. Ich würde sie nicht umbringen wollen. Nicht ohne guten Grund. Es sieht so aus, als würde ich mitspielen. Ob ich es will oder nicht. „Barbie, was sieht dein Elbenauge? … Tschuldige, der musste sein.“ In weiter Entfernung ist bereits unser Ziel zu sehen. Diese Siedlung muss wahrlich gigantisch sein. „Hm? Oh, also es sieht so aus, als kämen einige Divided zu uns. Obwohl, nein: es sind nicht irgendwelche Divided. Es sind ‚The Unmade‘, ‚Cypher Lords‘ und … sind das ‚The Splintered Fang‘?!“ „Ich verstehe kein Wort.“, gestehe ich der Chaos War Maiden of Nurgle, die zu diesem Zeitpunkt ihren dämonischen Maden-Begleiter als praktisches Fernglas benutzt. „Stämme des Chaos, die sich im Laufe der Zeit herauskristallisiert haben. Sie haben alle ihre Heimat verloren – so wie die meisten Überlebenden der Zerstörung, durch Euch.“, erklärt mir Ahulil schon fast vorwurfsvoll. „Das heißt, die sind auf jeden Fall sauer.“, stelle ich unangenehm fest. „Kommt darauf an. Sie konnten in all der Zeit ihre eigenen Kulte aufbauen.“ „Vielleicht wollen sie sich dann ja einfach bei mir bedanken? Obwohl ich mir da nicht so sicher wäre … Sind diese Waffen ihre Arme und Beine?!“ Was für ein verstörender Anblick. „The Unmade sind Kannibalenstämme, die Selbstverstümmelungen vorziehen. Auch wenn mittlerweile so gut wie jedes Individuum ein Kannibale geworden ist, um in der unfruchtbaren Umgebung von Linos überleben zu können.“ „Danke, Ahulil. Ich finde es gut, dass du mich ein wenig berätst.“ Ein wenig oft sogar. „Wie ich sehe, hast du ein wichtiges Detail vergessen, Barbie: den großen Dämon an der Spitze dieses Zirkus.“ „Ich dachte, er wäre auffällig genug und daher nicht erwähnenswert.“, kichert sie mir verwegen zu. „Ja, verstehe … Dennoch wäre es erwähnenswert gewesen, Barbie.“ „Die Cypher Lords sehen übrigens mit ihren goldenen Masken fast so aus, wie unser General.“ Bitte?! „Barboura, das sind keine Masken, sondern Helme. Ihr müsst wissen, dass sie ihre Gegner mit absoluter Hingabe in den Wahnsinn treiben.“, erklärt mir meine inoffizielle, magiebegabte Beraterin nebenher flüchtig. „Erinnern mich – vom Weiten her - viel mehr an die Anhänger deines Gottes.“ Schweigsam blickt sie mich an. Ich habe bereits verstanden, dass sie ihm immer noch zugetan ist, trotz allem. „Seine Wege sind unergründlich. Für jeden von euch, was?“ „So ist es, Zerstörer. Auch für Euch.“, will sie mir weismachen. „Alles, was passiert, folgt seinen Plänen.“ Und warum stellst du dich gegen seine Pläne? Was hat deine Meisterin gefunden, dass Tzeentch dermaßen erzürnen würde? … Fragen, die leider warten müssen. „Ich kann mir vorstellen, was ihr im Sinn habt. Das alles kann warten.“, meint Ahulil. Dem kann ich nicht widersprechen. „Und diese Möchtegern-Gladiatoren da? Sind das dann diese Fangs?“ „Genauso ist es. The Splintered Fang ist für seinen Umgang mit Giften bekannt.“ „Also haben wir da drei unterschiedliche Stämme vor uns, die von einem Dämonenprinzen angeführt werden …“ „Es sind jeweils mehrere Stämme, die sich zusammengeschlossen haben. Genauer gesagt, kann man diese Allgemeinheit der Stämme als jeweilige, eigene Kulturen bezeichnen.“ „Äh, ja. Ich kann es mir zwar garantiert nicht merken, aber ich schätze deine Bemühungen, mir all das zu erklären, Ahulil.“, bedanke ich mich bei ihr, was sie seicht zum Lächeln bringt. „Dann lasst uns mal diese sonderbaren Chaos-Kulturen zerschlagen, was?“ Ich hoffe nur, dass dieser besagten Stadt nichts geschehen ist. Kann es sein, dass die Amazonen bereits besiegt wurden? Möglich wäre es. Wir haben die Armee von Khorne gesehen und haben sie bekämpft. Das war bestimmt nicht die einzige Herrschar dieser Art … Wie auch immer: wir dürfen diese Anhänger des Chaos nicht davonziehen lassen! „Das ist er! Zertretet diese Kakerlake! Tötet den Yakukage! FÜR MANIA!“, ruft der diabolische Dämonenprinz plötzlich aus. Moment, WAS?! „Mania?“ „Weißt du denn nicht, wer das ist, Barboura? Mania war einer der beiden großen Generäle des Chaos. Außerdem war sie eine Halbgöttin: ein sogenannter ‚Able‘.“ Ihre Augen bewegen sich in meine Richtung. „Ja … Ich kannte sie. Ich hatte sie einst bekämpft und umgebracht. So wie so ziemlich alles und jeden … Aber ohne Ronoxe hätte ich es wahrscheinlich nicht geschafft.“ Die Able ließen mich im Stich … Mephil war von Anfang an auf der Seite des Chaos … Und Pain - alias Remigio - war ein Spitzel vom Able des Wahnsinns: Sabazios. Er, der mir die Wahrheit zeigte. Er, der mit mir gegen das Chaos vorging - mit allen erdenklichen Mitteln. Doch zu welchem Preis? Jetzt: sieh es dir an! Das ist es, was daraus wurde … Und das Chaos darf weiterhin existieren. Ill Nino – Pieces of the Sun https://www.youtube.com/watch?v=9xrEKdJp3Lo&ab_channel=Hajateppe „General?! Sie kommen auf uns zu!“ „Die Gegenwart benötigt deine Anwesenheit, mein Süßer!“ Da ich Barbie’s und Lezzi’s Worte vernehme, kann ich wieder das tun, wofür ich noch da bin. Ihre Aggressivität ist derzeit ihre Schwäche. „Ahulil, wenn ich bitten darf?!“ Schweigsam nähert sie sich den anstürmenden Truppen des Chaos. Ruhig nimmt sie zuerst ein kleines Fläschchen in die Hand. Ist es etwa das, was ich denke? Als sie den gläsernen Verschluss entfernt und den dickflüssigen, schwarzen Inhalt zu sich nimmt, sehen die Chaos War Maiden neugierig zu ihr. Kurz darauf beugt sich Ahulil zu ihrem linken Bein und zieht ihr Kleid hoch, damit man zuerst diese makellose Extremität bestaunen kann, während der lose Rest ihres Kleides ungestüm im Wind weht. Dieser Anblick ist schon auf gewisser Art und Weise ziemlich reizvoll. All das tut sie jedoch nur, damit sie den rätselhaften Kris mit ihrer linken Hand aufnehmen kann, mit dem sie schlussendlich einen Zauber ausspricht. Ein Zauber, der die Gesichter brennender, dämonischer Vögel offenbart. Diese Köpfe kommen mir durchaus bekannt vor … Sie stellen wohl die großen Dämonen des Tzeentch dar. Drei gewaltige Feuerbälle – dieser absurden Formen –, fliegen direkt in die drei kulturellen Stammesansammlungen, um diese mit Haut und Haaren zu verschlingen. Der Aufschlag setzt viele der Krieger in Brand. Was für eine Macht … Erschöpft strauchelt Ahulil’s schmächtiger Körper, den ich sofort versuche zu stützen. „Hah, danke, Zerstörer.“ „Du musstest ja nicht gleich so übertreiben.“ „Ihr setzt gewisse Erwartungen in mich, denen ich gerecht werden muss.“ „Aber doch nicht, indem du gleich alles gibst, bis du vor Erschöpfung zusammenbrichst!“ Mit einem hinterhältigen Gesichtsausdruck, lächelt sie mich an. Ich habe ihren rechten Arm um meine Schulter gelegt und umfasse liebevoll ihre hübsche Hüfte. Ob das von ihr geplant war? „Die Macht, die Ihr mir verleihen konntet … Der Zauber hat seine Wirkung gezeigt.“ „Stimmt. Der Schaden, den du damit verursacht hast, ist enorm.“ Dennoch hätte es nicht für die Khorne-Armee gereicht. Beobachtend drehe ich meinen Kopf zu den beiden Chaos War Maiden, die ihre Fläschchen bereits in den Händen halten. Sie nehmen ebenfalls den Inhalt zu sich?! Das ist doch gar nicht nötig! Sie zögern jedenfalls nicht, unsere Widersacher damit sofort in die Mangel zu nehmen. Die gewaltigen Hiebe von Barboura und Errelez lassen diejenigen in die Lüfte fliegen, die sich mit ihnen anlegen wollen. Auch Rogo hält sich nicht zurück, als er seinen Madenkörper meterweit verlängert und dabei ausholt. Wie ein Streitflegel rammt er dabei diejenigen aus dem Weg, die sich ihm und seiner besten Freundin nähern wollen. Alle anderen werden einfach von Barbie’s Sense Orele in Stücke geschnitten oder von ihrem giftigen Atem übermannt, der ein grünes Nebelfeld freigibt, was man lieber nicht betreten sollte – insofern man noch an seinem Leben hängt. Erinnert mich stark an das „Ninpou: Doku Kiri“, was in meinem einstigen Heimatdorf Dokugakure als Standard-Jutsu verwendet wurde. Und was macht Lezzi? Ihre Schläge und Tritte erschaffen flüchtige, rosafarbene Formen. Ein Echo des Arkanen liegt in der Luft, als Errelez die Truppen der unheimlichen Unmade in den Staub tritt, während sich Barboura viel mehr um die Cypher Lords kümmert. Anscheinend halten sich diese griechisch anmutenden Krieger zurück?! „Was macht ihr da?! Splintered Fang, zum Angriff!“, kann man deutlich die laute Stimme des Dämonen-Kommandanten vernehmen, der bereits in einer verzweifelten Lage zu sein scheint. Komischer Weise kann ich seine Situation durchaus nachvollziehen, denn: Das ist keine Schlacht mehr, sondern eine Hinrichtung! Mein schwarzes Zeug hat die eh schon enorm starken Chaos War Maiden beflügelt und ihnen noch mehr Stärke verliehen, genauso wie Ahulil, deren Magie noch tödlicher wurde, als eh schon. Mit einem heftigen, magiedurchdrungen Tritt, schleudert Errelez den letzten, aufständischen Rest der Unmade in mundgerechte Häppchen davon. Diese Power hätte ich von ihr nicht erwartet … Hinter meiner Maske bekomme ich den Mund kaum noch zu. Mein unheiliges Sperma ist ja mal der Wahnsinn! Warum haben wir es nicht früher schon so benutzt? Nun, vielleicht kann ich mir die Antwort ja bereits denken … „Kage! Du bist für alles verantwortlich!“ „Ja, ich weiß.“ „Du wirst Mania’s Tod noch bereuen!“, will mir der Dämonenprinz einreden. Was auch immer dieser damit erreichen will. „Ach, werde ich das?“ In den beiden Händen des imposant geflügelten Dämons, führt er eine Stangenwaffe mit sich, die zusätzlich als Banner fungiert. Eine schwarze Sonne in der Form des berüchtigten Chaossterns? Das scheint das Banner von Mania zu sein, oder? Nein. Der Leviathan, der in der Sonne gefangen war: das ist SEIN Symbol?! Natürlich, denn Mania, Mephil und das Chaos haben die Teile des Sonnenschlüssels gesucht, um den gefallenen Gott zu befreien. Dieser wäre dazu fähig gewesen, die Erde und zugleich das Jurachiso zu zerstören. Ein Ereignis, was Ronoxe und ich verhindern konnten. „Brauchst du Hilfe?“ „Nein, nicht nötig.“, gebe ich Barbie Bescheid, als sie mir ihre wertvolle Unterstützung anbietet. Die Chaos War Maiden stehen mit Ahulil an meiner Seite. Ach ja: Rogo und Treati sind natürlich auch mit dabei, die sich vorwiegend bei Barboura aufhalten. „Ihr?! Was bewegt euch dazu, das Chaos zu verraten?! Ihr werdet für all eure Vergehen am Chaos bestraft werden! Wenn die Götter es nicht tun, werde ICH derjenige sein, der eure Bestrafung einleiten wird. Unvorstellbare Qualen erwarten euch!“ „Was für ein Größenwahnsinniger. Wie amüsant.“, stellt Lezzi währenddessen schmunzelnd fest. „Anscheinend weißt du nicht, wer wir sind … und wem wir folgen. Vielleicht solltest du ihm deine Stärke unter Beweis stellen, Liebling?“ Liebling?! „Auch wenn ich sowas weder leiden kann, noch nötig habe.“, muss ich ihr entgegnen. „Aber da ich sowieso ein wenig Lebensenergie benötige …“ Mit Kampfgebrüll sticht der Dämon mit der großen Banner-Waffe zu. Dieses Teil ist eine scharfe Lanze, doch mit dieser wird er nicht weit kommen, denn ich packe mir diese sofort mit meinem linken Centipede-Arm, den ich reflexartig erschaffen habe. Dennoch ist es für den Dämon ein Leichtes, mich kurz darauf wegzuschleudern. Ich habe einfach keine Kraft, um ihn irgendetwas entgegenzusetzen. Manchmal vergesse ich, dass ich kein absurd starker Vanitas mehr bin … Immerhin komme ich mit meinen Füßen auf und kann mit einem Sprung zur Seite ausweichen, kurz bevor dieser mich aufspießen will. „Pass auf, General!“ „Keine Sorge, Barbie, ich mach das schon.“ „Narh! Haltet ihr das alle für einen Witz?“ Genervt schwingt dieser geflügelte Redeschwinger die Riesenlanze, an dem das Banner befestigt ist. Dabei fällt mir auf, dass die Grundlage nicht aus Stoff, sondern stattdessen aus Haut zu bestehen scheint. Warum überrascht mich das nicht? Meine Blutzikaden haben sich angesammelt, die ich nun auf diesen Feind loslasse. Ein leichter Sieg für meine Person, da meine Helferlein den Dämon aussaugen und mir die Energie liefern, die mir durch die unausgeglichene Schlacht und durch das Stelldichein mit meinen ungewöhnlichen Gefährtinnen gefehlt hat. „Ihr solltet ihn am Leben lassen. Wir könnten immer noch nützliche Informationen aus ihm herausbekommen.“ „Unser Schätzchen hat recht. Überlasst das Verhör mir. Ich kann mit solch widerspenstigen Gestalten bestens umgehen.“ „Ihr werdet gar nichts aus mir herausbekommen!“, brüllt uns der geschlagene Dämonenprinz zu, als dieser ein Schwert erhebt - was an seinem Gürtel befestigt war - um sich selbst eine tödliche Wunde zufügen zu können. „Herrje~“ Gelassen sehen wir zu denjenigen, der sich das Leben nehmen will. „… He … Heheh … Arh, wie kann das sein? Wieso … sterbe ich nicht?“ „Bitte, lass das mal sein, ja?! Meine Energie geht sonst flöten.“, bitte ich ihn höflich darum, während Errelez auflachen muss. „Nein … NEIN, UNMÖGLICH?! Du … verdammter Halbgott! Mania verflucht dich! Sie … Sie ist mit dem Leviathan verschmolzen. Sie verfluchen dich beide, bis an dein erbärmliches Lebensende!“ „Ich bin erstens kein Halbgott mehr und zweitens bin ich bereits verflucht. Hinzukommt, dass beide ausgelöscht wurden. Das Nox hat sie vernichtet, von daher juckt mich das herzlich wenig.“, spreche ich gelassen aus, als meine Blutzikaden ihn am Leben erhalten. „Ehehe, ach ja? Sie wird immer über uns wachen. IMMER!“ Was für ein Stuss der von sich gibt?! Er tut so, als wäre Mania zu einer richtigen Gottheit aufgestiegen. „Ihr verschwendet Eure Energie! Noch mehr, als Ihr von dieser noch lebenden Erbärmlichkeit erhalten habt. Hört besser damit auf, Zerstörer! Das ist es nicht wert.“, bittet mich Ahulil fast schon nötigend darum, als sie mich ansieht. Ich kann ihrem süßen, besorgten Gesichtsausdruck einfach nicht widerstehen. Außerdem nickt mir Errelez während Ahulil’s Worten gemächlich zu. Sie ist also der gleichen Meinung? „Na gut … Das heißt dann also, dass dein Tod jetzt sicher ist.“ „Hahaha … Ja, bis ich wiederkomme und euch alle hinrichten werde! Doch zuerst … Was … WAS MACHST DU?! AARRRRHHH!!!“ Und somit entziehe ich dem Dämonenprinz den letzten Rest und zerstöre seine Gestalt mit meiner bloßen, rechten Hand. Diese Berührung hat sein Ende besiegelt. Erlösung … wird er keine mehr finden. Die Gestalt des Chaos-Kommandanten ist zu Staub zerfallen. Ehrfürchtig starren die Krieger der dezimierten Splintered Fang in unsere Richtung. Einer ihrer Leute kommt zu mir. Diese Person ist im dunkel grünem Stoff gekleidet. Sein Gesicht wird von einer Kapuze und einer silbernen Maske verdeckt, die an einen Schädel einer Riesenschlange erinnert. Um seine Schultern hat es sich außerdem eine grüne Schlange gemütlich gemacht, die überaus gefährlich aussieht. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist sie sehr giftig. „Endlich seid Ihr gekommen, wie wir es erwartet haben. Wir Splintered Fang wissen, wer der Yakukage und somit der Gift-Able ist. Mania hat uns von Anfang an nicht gekümmert. Wir sind ihren Schergen nur gefolgt, um Euch zu finden. Wir bitten darum, uns Euch anschließen zu dürfen.“ Das erklärt, warum sie sich zurückgehalten haben. „Warum wollt ihr euch unbedingt mir anschließen? Das Chaos ist gegen mich.“ „Nicht alle vom Chaos. Wie wir sehen, habt ihr mächtige Verbündete an Eurer Seite. Und Ihr – derjenige, der die Dämonen des Chaos mit seinen Giften bekämpfte – scheint es hinzunehmen, dass die mächtigsten Kriegerinnen des Chaos euch begleiten. Wir denken daher, dass Ihr zu etwas Großem bestimmt seid.“ „Man kann Ihnen nicht trauen, Zerstörer! Sie werden Euch vergiften, wenn Ihr es am wenigsten erwartet.“ „Mach dir darüber keinen Kopf, Ahulil. Ich kann nicht vergiftet werden.“, spreche ich selbstsicher aus, als sich mein Blick wieder auf den Anführer der Fangs richtet. „Wenn ihr mir folgt, werdet ihr ausnahmslos meine Befehle ausführen.“ „Aber natürlich, Herr und Meister.“ „Coba reicht aus.“ „Es ist ein Privileg für uns, hier zu sein und Euch Herr und Meister nennen zu dürfen.“ „… Was auch immer. Aber wenn ihr erwartet, dass ich euch etwas beibringen kann, so muss ich euch leider enttäuschen. Die Zeiten als Gift-Able sind längst vorbei.“ Wortkarg sehen sie sich gegenseitig an. Ah ja, da war also doch ein gewisser Hintergedanke dabei. „The Splintered Fang steht Euch dennoch zu Diensten.“ Applaudierend gesellt sich Errelez im Nachhinein zu uns. „Was für ein wunderbarer, festlicher Grund, um zu feiern. Oh, fast habe ich vergessen, zu erwähnen, dass jede Einzelne von uns leider etwas unvorstellbar Wichtiges aufgebraucht hat.“ Unvorstellbar wichtig? Was soll das bitteschön sein? „Uns ist die ‚Black Milk‘ ausgegangen. So ein Pech aber auch~“, erklärt sie mir, als sie das leere, kleine Fläschchen vor meine Nase hält. Jetzt haben die tatsächlich einen Namen für dieses Zeug gefunden?! Oh je … Moment mal?! Lezzi und Barbie lecken sich bereits die Lippen?! Oh … „Die erste Aufgabe besteht darin, euch umzudrehen und unser Umfeld zu überwachen! Und, äh … vielleicht haltet ihr euch besser die Ohren zu.“ Part 37 Black Milk Kapitel 38: The Heart --------------------- Kvelertak – Rogaland https://www.youtube.com/watch?v=BpEEfHNXKY8&ab_channel=riserecords Das Wasser fällt aus den düsteren Wolken, die durch höhere Magie geformt wurden. Es ist bereits soweit: Wir sind angekommen. Anstatt, dass ich meinen auffälligen Akatsuki-Mantel mit mir führe, trage ich nun die Kleidung eines „Serpent Callers“ der Splintered Fang, die sich uns angeschlossen haben. Ein weiterer Serpent Caller begleitet mich. Es ist derjenige, der sich uns zuletzt gegenüber vorgestellt hatte. Diese Person hat den Weg für unseren Bund mit ihnen geebnet, der sich uns nun als schicksalhaften, wichtigen Vorteil herausstellt. Uns begleiten außerdem zwei kämpferisch begabte „Venomblood“ und sogar der wahre Anführer der Fangs: ein „Trueblood“, der sich an unserer Spitze befindet. Dieser scheint genauso stumm zu sein wie Blig, deshalb hat der Caller das Reden für ihn übernommen. Zu fünft sind wir einmarschiert. Die Kapuze und die Maske sollen mein wahres Antlitz verbergen können und der Regen gibt uns weiteren Schutz. An sich gefällt mir dieser Aufzug sogar sehr. Habe mich schnell daran gewöhnt. „Dieser sehr seltene, wahrhaftige Segen, wird die gesamte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.“, hatte uns Ahulil zuvor erklärt, als sie den Regen zu unserem Vorteil beschwor. Es stimmt: All die Leute auf den Straßen, sehen zum Himmel; stellen Behälter bereit; öffnen ihre Münder, ihre Hände … Sie können es gar nicht fassen. „Es … Es ist ein Wunder! Ein Segen unserer Götter!“, ruft einer von ihnen fanatisch aus. „Du wirst für dieses Wasser bezahlen, sowie jeder andere auch!“, brüllt ihn daraufhin ein mächtiger, gepanzerter Chaoskrieger an, als dieser die eher schmächtige Person zu Boden stößt. Der Umgangston scheint rau und skrupellos zu sein, so wie ich es bereits erwartet habe. Diese Siedlung ist offensichtlich gigantisch. Außerhalb bereits von weitem zu sehen, doch wenn man sich in dieser befindet, kann man kaum erkennen und verstehen, in welchem mysteriösen, verwinkelten Ort man als nächstes gelangt. Viele Hütten kann man eher als notwendig, wenn nicht sogar als baufällig bezeichnen. Aber dann gibt es da diese Gebäude, die an Schreine oder gar an Tempel erinnern. Tempel … für die Chaosgötter. Die Anhänger jeder einzelnen, großen Chaos-Gottheit sind hier vertreten. Jeder einzelne ihrer Tempel soll auffindbar sein. Alle, bis auf einen ganz bestimmten, dessen Anhänger nicht einmal aufzufinden sind. „Die Präsenz von Nurgle fehlt vollkommen …“, flüstere ich meinem nun geschätzten Verbündeten erkennend zu. „Er hat sich auf Euch eingelassen. Der Zerstörer ist der Feind des Chaos, da er es auslöschen will.“, erzählt er mir gefasst, als wir unseren Weg durch die vermeintliche Stadt fortsetzen. „Stimmt. So wie alles andere auch.“, füge ich nach seinen Worten hinzu. „Obwohl nicht ich es bin, der es auslöschen will … Nicht mehr.“ Diese Stadt … Nein: Eine „Stadt“ scheint dieser harmlosen Beschreibung von Errelez gänzlich untertrieben zu sein. Es ist eine gewaltige Metropole! Deswegen heißt dieser Ort auch „Zentrum des Neuanfangs“, oder auch einfach nur: „The Heart“. Und hier sollen sie sein? Das kann ich mir kaum vorstellen … Überall sehe ich bisher nur die Anhänger des Chaos herumlungern. Waffen werden geschmiedet; Rüstungen poliert; Köpfe eingeschlagen. In der einer vom Regen überströmten Ecke wird herumgebrüllt und gekloppt; in der anderen sehen wir ein ausgiebiges, blutiges Festmahl, was viel mehr einem blutgetränkten Schlachthof gleicht, dessen Tische mit zahlreichen Körperteilen übersät sind. Die Hütten und Stände sind offen, die jedem erfolgreichen Chaoskrieger jegliche Dienstleistungen anbieten – insofern dieser auch dafür zahlen kann. Egal womit. „Ringfinger.“ „Mittelfinger, mindestens! Wenn du ein gutes Messer von mir willst, musst du auch dafür zahlen können! Dein Mittelfinger sieht groß und fett aus. Arhahar, ja, das wäre ein fairer Preis.“, bekomme ich von einem Zähne leckenden, dreckigen Schmied im Hintergrund mit, als ich mich mit meinem kleinen Trupp durch die nächste, enge Gasse bewege. Sein Kunde scheint den Preis akzeptiert zu haben, als er mit dem bereitgestellten Beil des Schmieds ausholt. Wir sind bereits vorausgegangen, aber der Schrei des halbnackten Barbar - der kurz darauf ertönt - hallt durch die rustikal wirkende Chaos-Metropole. „Ein weiterer, zufriedener Kunde?!“, posaunt plötzlich jemand aus sich heraus, als dieser seinen eisernen Becher anhebt, um daraus trinken zu können. Seine zwei Kameraden lachen in seinem Beisein laut auf. Da der Regen in Strömen fällt, erhebt er diesen – nach einem großen Schluck – gen Himmel, um diesen wieder aufzufüllen. Es ist währenddessen ersichtlich, dass sich in diesem Becher Blut befindet, was der Blutdürstige mit Regenwasser gewillt ist zu verdünnen. „Ein feindseliger Ort, für jeden Veganer.“, murmle ich dabei vor mich hin. Schritt für Schritt wagen wir uns tiefer in das gewaltige, als auch gewalttätige Zentrum dieses Ortes, der schon mal keinen positiven Ersteindruck bei mir hinterlassen konnte. Ganz im Gegenteil. Mir fällt währenddessen wieder ein, warum ich das Chaos damals unbedingt zerschlagen wollte … Warum es mir mittlerweile allerdings egal ist, ist selbst mir schleierhaft. Obwohl zu erwähnen ist, dass an diesem Ort sich vorwiegend die menschliche Spezies aufhält. Dämonische Gestalten bekommt man hier nur sehr selten zu Gesicht. „Daher ist es am besten, wenn wir Schönheiten uns nicht in die Siedlung wagen würden.“ „Siedlung? Ah, ja, natürlich.“, bin ich Lezzi gegenüber bereits skeptisch losgeworden. „Nicht nur das: Sie wissen, wie die Adepten der Chaos War Maiden of Tzeentch gekleidet sind.“ „Das ist doch nicht der Rede wert, Schätzchen. Wozu haben wir neue Verbündete dazugewonnen?“ „Da muss ich leider ablehnen.“ „Und eigene Kleidung kannst du dir nicht herbeizaubern, hm?“ „Magisches Schneidern liegt mir nicht.“ „Ach, wie schade. Das verkompliziert die Sache.“ Barboura enthielt sich, doch stand es von Anbeginn außer Frage, dass sich eine der vier Chaos War Maiden in das Herz hineinwagen würde. Dafür sind diese viel zu bekannt und Barbie’s unangenehme Präsenz ist bereits von weitem zu vernehmen. Die Anhänger Nurgle‘s werden nicht willkommen sein, das war uns von Anfang an bewusst. Also blieben die Chaos War Maiden – einschließlich Ahulil – draußen, weit außerhalb der Siedlung. Dort sollten sie vor den neugierigen Blicken sicher sein. The Splintered Fang ist hingegen ein gern gesehener, dafür aber auch ein eher unauffälliger Gast. Im Gegensatz zu den Chaos War Maiden auf alle Fälle … Die Fangs haben einen neutralen Status inne, den wir nutzen müssen! Und deshalb befinde ich mich nun in dieser … kuriosen Situation. Unerkannt; ein Wolf im Schafspelz – zumindest, wenn es um die Sichtweise des Chaos geht. Was ich jedoch will, sind einfach nur Informationen über die Amazonen. Das kriegerische, emanzipierte Frauenvolk, was sich an diesem sonderbaren Ort befinden soll. Aber das Einzige, was ich bisher nur sehen und hören kann, sind laute Barbaren, die mit allem protzen, was sie besitzen – mit allem was sie zu bieten haben. Also, im Grunde das totale Gegenteil von dem, was ich eigentlich suche. „Wir sind angekommen.“, erwähnt auf einmal mein gegenwärtig beratender Gefährte, als wir vor einer geheimnisvollen Taverne stehen. Vor dieser haben es sich zwei gut gerüstete „Pureblood“ zur Aufgabe gemacht, den Eingang zu bewachen. Dieser Ort scheint eine große Bedeutung für den Splintered Fang zu besitzen. „Und dort werden wir fündig?“ Schweigsam betritt der leitende Trueblood als erstes die Taverne. Als er und seine Gefolgsleute nach und nach eintreten, schaffen mir diese kurz daraufhin Platz, um meine unheilvolle Anwesenheit anzukündigen. Stille … „ER ist hier!“ Diese Leute haben meinen Auftritt regelrecht erwartet?! Part 38 The Heart „Kreon und Bite. Warum seid ihr wieder zurückgekehrt?“, fragt jemand missmutig diejenigen, die mich hierhergeführt haben. „Ihr wolltet uns erst wieder sehen, wenn wir ihn gefunden haben. Das ist er: ‚Der Zerstörer‘.“ Diese Person an diesem brüchigen, alten Holztisch – der garantiert aus dem Reich des Chaos bis hierher verfrachtet wurde … Sie trägt eine schwarze Rüstung, die mit weißen Emblemen und Schädeln verziert ist. An ihrem Platz befindet sich ein auffälliger, schädelförmiger Schild, der zur vertikalen Hälfte jeweils weiß, als auch schwarz ist. Das Gesicht desjenigen ist vorwiegend auf seiner linken Gesichtshälfte von Narben gezeichnet und erinnert mich einigermaßen an mein eigenes – insofern ich meine schlechten, energiearmen Tage habe. Schweigsam erhebt sich der auffällige Chaosritter, um meine gebrochene, maskierte Gestalt zu mustern. Sein linkes Auge ähnelt dem von Barboura, da es von einer schwarzen Augenklappe verdeckt wird. Die mittellangen, blonden Haare, die sich auf der rechten Seite seines Kopfes befinden, fallen mir besonders an ihm auf. Das liegt daran, dass ihm das Haar auf der linken Seite fehlt. „Diese Augen … Sie können die Wahrheit nicht verbergen.“ „Sein rechter Arm: Das Zeichen von ‚Nagendra‘! Er ist in der Tat ein Auserwählter der ‚Coiled Ones‘!“, erwähnt mein Kapuzenfreund beiläufig fast schon wie besessen. Er wirkt auf einmal wie ausgewechselt. Neugierig starrt der gepanzerte Krieger zu meinem rechten, ärmellosen Arm. „Das ist nur ein Tattoo.“, muss ich sie alle darauf nebenbei hinweisen. Vielleicht sollte ich in solchen Situationen aber auch einfach nur die Klappe halten?! „Was bedeutet das Zeichen in der Mitte der Schlange?“ „Das ist das japanische Zeichen für Gift. Wieso?“ „Japanisch? … Glaubst du an Schicksal, Zerstörer?“ Was für eine merkwürdige Frage. „Manchmal.“ „Dass sie dich gefunden haben, ist kein Zufall. Nein, ganz bestimmt nicht. Und dieses Zeichen …“ „Das entstand alles nur aus einer Laune heraus. Es ist lange her.“ „Sie glauben, du wärst ein Auserwählter der Coiled Ones. Ich glaube das nicht.“ Gemächlich entfernt sich der Typ von mir, um seine merkwürdige Waffe aufzunehmen, die einer Kama stark ähnelt. Nur mit dem Unterschied, dass an deren scharfen Klinge zusätzliche Zähne angebracht sind … Diese dämonische Waffe wirkt überaus lebendig. Ohne eine einzige Vorwarnung, rammt er mir dieses Teil in meine linke Schulter, was sich währenddessen an dieser festbeißt. Es kann tatsächlich zubeißen?! Seelenruhig drehe ich meinen Kopf zu der Stelle des Einschlags. „Was soll das werden? Willst du sterben?“ Nach dieser spontanen Entscheidung – die mir meinen Missmut hervorgelockt hat - knickt der große, vernarbte Krieger abrupt ein. Er kniet?! Seine bissige Kama lässt ebenfalls von mir ab. Fassungslos; nein: völlig überrascht starrt er zu der Stelle, die sich durch die zahlreichen Obstfliegen wieder zu regenerieren beginnt. „Es ist wahr?! Verzeih mir! Es gab nur diese eine Möglichkeit, um sicher zu gehen, dass du es auch wirklich bist und nicht irgendein dahergelaufener Gefolgsmann von Tzeentch. Wir sind bereits oft genug auf seine Lügen hereingefallen. Doch dieses Mal … Dieses Mal stimmt es wirklich. Du bist zurückgekehrt, Malal?!“ Malal? Der Abtrünnige Chaosgott, der die anderen Chaosgötter hasst und sich ihre Auslöschung herbeisehnt? Ich sehe die vergangenen Gemeinsamkeiten, aber das ist nicht der Fall. „Wer bist du überhaupt?“, muss ich ihn leicht gereizt ausfragen. „Erkennst du mich etwa nicht? Ich bin dein größter Champion: Kaleb Daark.“ The Splintered Fang und Kaleb Daark? „Das macht keinen Sinn. Wenn du ein Gefolgsmann von Malal bist, was hast du dann hier verloren, Kaleb?“ „Von Malal? Eheh, DU BIST Malal! Es ist unmöglich, dass ich mich irre … Dieser beseelte Körper hatte einst als Yakukage und als dein geheimer Favorit jeden einzelnen Chaos-Bastard schmerzhaft zurück in den Realm geschickt.“, erklärt mir Kaleb mit einem verrückten Grinsen im Gesicht. Ich weiß nur nicht, ob er vor Freude oder vor Verzweiflung grinst. Vielleicht beides? „Und dann, als sich der Zerstörer befreite, entfesselte Malal seine wahre Macht. Lord Coba hat ihm nur gedient und ihm den Körper des Yakukage zum Geschenk gemacht. So ist es doch, oder? Mein Gott wollte sie alle vernichten, auch wenn die ganze Welt ausgelöscht werden musste, so war es sein Plan; DEIN Plan. Doch dieses Vorhaben wurde durchschaut. Ich musste mich dem Hass entsagen; mich in Schande ihrer Feigheit anschließen und auf dem richtigen Moment warten. Dieser Moment ist JETZT gekommen! Ich habe auf deine Rückkehr gewartet. Dreadaxe dürstet nach Blutvergießen!“, spricht er mit einer Aggression aus, bei der jeder Psychologe in Alarmbereitschaft versetzt werden müsste. „Okay …“, kann ich dem nur verstört entgegnen. „Dann kannst du mir ja vielleicht helfen?“ „Das werde ich, solange ich genug zu töten habe. Ich lebe immer noch nach unser beider Ziel: die Chaosgötter endgültig zu vernichten. Du – als Renegatengott - weißt, was sie uns angetan haben. Sie müssen alle hingerichtet werden!“, will er mir weis machen, während sich die Fangs um uns versammeln. „Schlussendlich ist es Eure Entscheidung. Die Coiled Ones haben uns den Weg gewiesen und sie haben uns zu Euch geführt. Egal, wer oder was Ihr seid: wir folgen Euch.“, spricht mein unerkannter Fang-Verbündeter aus, wobei der Trueblood nickend seine Zustimmung preisgibt. Das sind also Bite und Kreon? Gut zu wissen. „Kaleb weiß doch noch gar nicht, was ich will.“ „Ha, jeder weiß, warum du hier bist. Das Chaos hat sich die Amazonen geschnappt. Ich weiß, was dir daher im Sinn steht, Malal: Vergeltung.“ Sie haben die Amazonen?! „Lass mich zuerst eines klarstellen: Ich bin NICHT Malal! Ich bin Usurpator ‚Yakukage‘ Coba. Dein Gott ist tot, so wie jeder andere, beschissene Gott auch. Alle, bis auf die Chaosgötter, sind verreckt. Akzeptiere es!“, rutscht mir auf einmal genervt aus mir heraus. Scheiße, ich muss mir ja mal wieder alles verbauen … Doch anstatt, dass irgendeine negative Reaktion darauffolgt, schüttelt Kaleb stattdessen nur zuckend den Kopf. „Ich weiß zwar nicht, was du damit bezwecken willst, Malal, aber: wenn es dein Wunsch ist, dass ich dich so nennen soll, dann werde ich es tun.“ „Vergiss es einfach … Tu, was du willst.“, kann ich ihm daraufhin nur noch sagen. Er hat es nicht verstanden … Und selbst wenn, so WILL er es nicht verstehen, oder wahrhaben. Aber vielleicht will ICH es ja nicht wahrhaben? Nein, das ist Unsinn! So darf ich gar nicht erst denken! Aber wie ist das nun mit den Amazonen? „Du weißt also, wo sie sind?“ „Ja. Sie wurden vor der Zerstörung von den todgeweihten Göttern gesucht und entführt, als sie herausfanden, dass sich die sieben Siegel öffneten und es nicht mehr aufgehalten werden konnte. Als dein geheimer Champion den Leviathan tötete, wurde ihr aller, unabwendbares Schicksal besiegelt. Pah, jedenfalls sehnten wir uns danach. Wir lagen ihnen auf der Lauer, doch ein Spitzel verriet uns und unsere Lage. Wenn du mich fragst, so war das kein gewöhnlicher Spitzel, sondern jemand, dem die Chaosgötter enorm zugetan waren. Das Chaos brachte all unsere Krieger um und entführte die Amazonen in den Realm of Chaos. Schließlich haben sie sie hierhergebracht.“ Sie sind an diesem Ort?! „Warum haben sie dich nicht getötet?“ Um Worte ringend antwortet Kaleb mir, wenn auch mit brodelndem Zorn in der Stimme. „Um mich besiegt und leiden zu sehen … Die Schande soll mich verfolgen, bis zum Schluss. Aber ich wusste, dass du zurückkehren würdest, um eine Armee aufzustellen und um nach Rache zu sinnen.“ Der hat ja Fantasien … Obwohl all das gar nicht so weit hergeholt ist. „Und was will das Chaos mit den Amazonen hier?“ Fast schon besorgt wirkend, setzt sich Kaleb wieder auf die morsche Sitzbank, um sich einen Schluck aus seinem am Platz befindlichen Becher zu gönnen. Die Worte, die er scheinbar sucht, wiegen schwer auf seiner Zunge. Das gefällt mir überhaupt nicht … „Das ist etwas, was du sehen musst und noch sehen wirst. Dann, ja, dann wirst du verstehen … Der Hass, den du gegenüber den Chaosgöttern einst empfunden hast, wird von Neuem entfacht. Malal’s Zorn wird zurückkehren und mich wieder glorreich ins Gemetzel führen.“ Kapitel 39: Der Basar --------------------- Kann das alles noch real sein? Ich habe die Unterstützung von Kaleb Daark erhalten, der größte Champion des abtrünnigen Chaosgottes der Zerstörung: Malal. Es verwundert mich jedoch nicht, dass Kaleb mich immer noch als seinen Gott ansieht, denn immerhin bin ich für all das hier verantwortlich - wenn auch nur indirekt. Egal! Ich habe meinen Beitrag eindeutig dazu geleistet … Ohne mich hätten sich die sieben Siegel nicht geöffnet und der Sohn des Schöpfers wäre auch nicht entkommen, der sich meinen Körper und Geist holen wollte. Pech für ihn, dass es nicht ganz so reibungslos verlaufen ist. Das sind jedoch Dinge, die ich vorerst für mich behalten werde. Nun ja: die beiden Chaos War Maiden und Ahulil sind die Ausnahmen. Sie wissen ja schon bereits über alles Bescheid … Vielleicht bin ich ja doch etwas zu naiv, mit all diesen Informationen um mich zu werfen? Doch ich denke mir immer wieder: Was bringt es, diese Informationen vorzuenthalten? Es kann sowieso nichts mehr geändert werden! Und da das Chaos eh meinen Tod will – sowie auch den von Nurgle – so hat sich das doch alles im Grunde schon erledigt. Ich möchte denjenigen – die mir ihre Freundlichkeit entgegenbringen – nur sagen und zeigen, dass ich immer noch irgendwie, irgendwo sterblich bin, denn immerhin war ich einst ein Mensch. Fehler mache ich immer noch, gar keine Frage. Es wird wohl niemals aufhören … Jetzt ist es jedoch Priorität, die Amazonen zu finden. Kaleb führt mich und meinen kleinen Trupp durch die Chaos-Metropole. Wir sind bestimmt schon seit unserer Ankunft eine Weile unterwegs. Meine Kameraden – die vom neutralen Splintered Fang stammen – haben bereits geschlafen und gegessen. Ich habe ihnen mehrfach gesagt, dass ich will, dass sie sich erholen sollen. Ihr Wohl steht für mich mit an oberster Stelle! Bisher waren sie jedenfalls ganz hilfreich. Ohne sie, wäre ich Kaleb niemals begegnet, der bei ihnen anscheinend unterkam. Ob er dort Asyl suchte? Oder vielleicht streunte er ja nur umher, nach dem Sinn seiner Existenz? Ich hätte niemals gedacht, dass jemand wie er Suizid befürworten würde. Eher dachte ich daran, dass seine Ehre ein hohes Gut wäre, doch dem ist nicht so. Kaleb stellt das Blutvergießen an oberster Stelle. Oder? Aber was will er tun? Als einziger, verbliebener Gefolgsmann von Malal … Er hat Malal und seine Gefolgsleute in dieser neuen Welt nicht gefunden. Stattdessen musste Kaleb warten und hoffen. Er wartete und hoffte auf ein Zeichen … Vielleicht wusste er ja, dass wir uns früher oder später begegnen würden? Aber was hat The Splintered Fang davon? Sie dachten, ich wäre als Ex-Gift-Able von Nutzen. Leider musste ich sie enttäuschen. Es hätte mich nicht verwundert, wenn sie mich früher oder später umgebracht hätten. Aber nun, da ich in ihren Augen ein Auserwählter dieser Coiled Ones zu sein scheine, sehen sie mich mit etwas anderen Augen. Hoffentlich. Ihre giftigen Waffen will ich nicht unbedingt verspüren müssen. Selbst wenn mir diese nichts ausmachen würden, so mag ich den Gedanken daran nicht, erneut verraten zu werden … Dass mir meine „Verbündeten“ und „Freunde“ in den Rücken stachen, hatte mich schwer getroffen. Verständlicherweise war ich nicht gänzlich unschuldig daran. Meine menschenfeindlichen Methoden wurden schon immer angezweifelt. Aber ich musste es tun! Niemand sonst konnte und wollte es! Wir mussten das Chaos doch irgendwie zurückschlagen können?! Nein, nein, ich … darf mich nicht wieder in die Vergangenheit zurückversetzen! Es … fällt mir schwer, wenn meine süßen Maiden nicht an meiner Seite sind … Und Ahulil. Ich muss ständig an sie denken. Wie es ihnen Wohl ergeht? Was machen sie gerade? Fehle ich ihnen? Mir fehlen sie jedenfalls. Ich will wieder mit ihnen reden und ihre Berührungen spüren. Heh, sogar Barbie‘s. Ob sich Rogo mit Treati weiterhin gut versteht? Ich habe ihn extra bei Rogo gelassen, auch wenn Treati ein Teil von mir ist. Denke aber schon, dass es in Ordnung ist, auf einen kleinen, quirligen Hundertfüßer zu verzichten – obwohl mir seine Fähigkeiten von Nutzen gewesen wären. „Warum gibst du Treati denn nicht deine Aufmerksamkeit? Rogo hat sie ja bereits bekommen.“ „Weil Treati von mir erschaffen wurde.“, sagte ich einst unter drei Augen zu Barbie. Früher oder später wird er, sie oder es für mich kämpfen … und vielleicht dabei sterben. Ich wollte und will es Barboura nicht sagen, aber: Treati ist ein Produkt. Nicht mehr und nicht weniger. „Ich beschwöre Kreaturen, Barbie. Arthropoden. Insekten, Spinnentiere …“ Im Grunde bin ich ein untoter Schwarmstock. „Und?“ „Und … ich kann daher keine enge Bindung zu diesen eingehen. Sie leben, um mir zu dienen.“ Um zu töten, um zu beschützen und … um zu sterben. „Siehst du diese Kleidung? Diese Maske? All das wurde aus diesen Fliegen geschaffen. Ich gab ihnen meine Energie, damit sie leben konnten – wenn auch nur für einen flüchtigen Augenblick. Und sie gaben mir ihre Leben, für … etwas Anderes. He, ziemlich grotesk, jetzt wo ich so darüber nachdenke. Nun ja: so ist es nun mal. Das ist einer meiner Fähigkeiten und damit müssen wir uns abfinden.“ „Wenn du dir so viele Sorgen darüber machst, dann könntest du auch nackt herumlaufen. Mich würde das nicht stören~“ „Warum würde ich dir das auf Anhieb glauben? Doch würde ich mir das nicht antun wollen. Und unseren Feinden auch nicht. Aber vielleicht verwirrt es sie ja, wenn eine lebende Salami auf sie zukriechen würde. Falls es mir wieder mal nicht so gut gehen sollte: erinnere mich daran.“ Der Champion von Malal hat mich und zwei weitere, in Schwarz vermummte Fangs bis zu diesem Ort geführt: ein Ort für die Mächtigen; die Reichen; die Unersättlichen. Eine zusätzliche, dicke Mauer aus massivem, schwarzem Gestein hält unerwünschte Eindringlinge und Schaulustige von all den Verlockungen ab, die sie hinter dieser anzubieten haben. Auf einmal werden wir angehalten. „Ihr da?! Eure Waffen!“ Wir werden dazu aufgefordert, sie ihnen zu überlassen?! Das gefällt mir gar nicht. Aber es ist ja nicht so, dass ich irgendwelche Waffen bei mir tragen würde, oder diese benötige. Als ich von einem Chaoskrieger mit seinen Griffeln brachial abgesucht werde, fällt es diesem ebenfalls auf. „Vorsicht! Er ist ein besonderer Kunde für Izok.“, erwähnt Kaleb beiläufig. „Unbewaffnet. Geht schon!“ Nichts lieber als das. Sofort dringen Kaleb und ich in dieses – für mich – unbekannte Gebiet ein. „Nicht jedem ist es gestattet, hierher zu kommen. Es ist sowohl der populärste, aber zugleich auch der teuerste Abschnitt dieser widerwärtigen Siedlung. Nein: Festung trifft es eher.“ Irgendwie kommt es mir so vor, als sieht es hier so aus, wie auf einem orientalischen Basar, der die Kunst des Krieges befürwortet hat. Überall hängen außergewöhnliche Stoffe, als auch Waffen herab, um diesen besonderen Ort von der Metropole hervorzuheben, wenn nicht gar anzupreisen. Jeder Interessent weiß, wo er hingehen muss, da man es bereits von weitem erspähen kann. Das liegt auch daran, dass der besagte Basar ein Drittel der Gesamtgröße dieser Metropole einnimmt! Alles andere sind also unwichtige Orte, für die unwichtigen Leute. Sie sind Hindernisse für Eroberer. Kaleb hat recht: das ist nicht nur eine Siedlung, oder eine Metropole, sondern zugleich auch eine gewaltige Festung des Chaos! Ein Blick genügt nicht, um das zu erkennen. Je tiefer man hineingeht, desto bewusster wird es einem. Und dann … sehe ich sie. Meter für Meter sind sie angekettet, oder in Käfigen gehalten. Ihre auffälligen und dennoch knappen, wilden Kleidungsstücke, lassen alle Zweifel ausräumen. „Du solltest aufpassen!“ „Warum?“ „Weil das hier keine Amazonen sind.“ Na ja: fast alle. „Hier, im vorderen Bereich, wird nur mit ‚Billigware‘ gehandelt.“ Billigware? Ich verkneife mir diese Frage, doch das hier ist doch keine Ware?! „Kaleb Daark?! Was verschafft mir die Ehre?“ „Großhändler Izok, du alter Halsabschneider.“ „Den Halsabschneider-Titel verbiete ich mir, haha.“, entgegnet ein halbnackter, wohlgenährter Chaos-Barbar - mit überraschend viel Anstand – dem ungewöhnlichen Krieger. Die Glatze und der gräuliche, lange Bart, heben sich bei dieser Person – neben deren Plauze – insbesondere hervor. „Wonach suchst du heute? Muss ich mir Sorgen machen, jetzt da du den Splintered Fang im Rücken hast? Oder solltest eher DU dir Sorgen machen?“ „Sie sind meine Gäste. Unter ihnen befindet sich sogar ein interessierter Käufer.“ „Oh, ein Käufer also?!“ Egal, wie es aussieht: dieser Bereich der Metropole steht unter strenger Aufsicht. Unzählige Augen haben uns erspäht. Keine einzige Ecke wird nicht von einem gut bewaffneten Chaoskrieger bewacht. Es kommt einem beinahe so vor, als würden diese Wachen einen mit ihren bloßen Blicken zerhacken wollen. Wie lange stehen sie schon hier? Wie lange bewachen sie schon diesen Basar? Seit wann haben sie das letzte Mal das Blut der Schlacht gekostet? „Was ist ihr Preis?“, rutscht mir währenddessen neugierig heraus. „Ist ‚er‘ das?“ „Das ist er.“, antwortet Kaleb dem Händler abrupt, als dieser nach mir fragt. „Der Preis von … ? Ah, natürlich: ein exquisiter Preis. Sicherlich etwas, was Euch ebenfalls gefallen dürfte. Was gibt es Wertvolleres, als das, was ich anzubieten habe? Na? … Na, GAR NICHTS! AHAHAHA!“, muss dieser Izok plötzlich laut loslachen. Was ist bloß mit diesem Typ los? Der führt hier sicherlich ein angenehmes, unbeschwertes Leben, was? „Meine Kunden sind mir am liebsten. Alles andere muss draußen bleiben. Aber ich schätze die Sicherheit meiner eigenen Kunden, darum dürfen Eure Leibwächter ebenfalls passieren. Ihr scheint eine wichtige Person zu sein. Seid ihr ein mächtiger Krieger?“, fragt er mich aus, während er uns tiefer durch den Menschen-Markt führt. „Was soll ich sagen? Meine Antwort würde Euch überraschen.“ „Ach, so einer seid Ihr also? Dann muss ich mich ja vorsehen, haha. Unter uns gesagt: nicht jede Wache ist vertrauenswürdig.“ „Das konnte ich mir bereits denken.“ „Gut. Vorsicht ist besser als Nachsicht, nicht wahr? Ich bin ebenfalls sehr vorsichtig. Auch mit meiner Kundschaft. Doch was bringt es mir, wenn Ihr mir davonlaufen würdet? Nein, nein, nein, darüber ist gar nicht erst zu denken! Fühlt Euch mit Euren Leibwächtern nur so sicher, wie möglich. Es wäre eine Schande, wenn mir ein so ungewöhnlicher Kunde – wie Ihr es seid – einfach wegsterben würde.“ Unbewaffnete Leibwächter … Was will er mit diesem Gespräch überhaupt bezwecken? Will er uns allen ein Gefühl der Unsicherheit eintrichtern? „Gab es mehrere Vorfälle?“ „Sicher. Jeder begehrt, was ich besitze. Doch die Götter finden es gar nicht gut, wenn sich jemand an meinem Hab und Gut zu schaffen macht, müsst Ihr wissen. Genauso wenig wie ich. Immerhin war ich ein mächtiger Kommandant. Wie hätte ich sonst all das erreichen können, hm? Mein Sitz, meine Siedlung … Und die Götter stehen mir zur Seite. Bis auf Nurgle, selbstverständlich.“, spricht er aus, woraufhin er seinen Satz mit einem Gelächter beendet. Wir haben währenddessen angehalten. Vor uns befindet sich ein kleiner, runder Holztisch, der nun von wenigen, knapp bekleideten Frauen gedeckt wird. Sie sehen wirklich übel zugerichtet aus, fast schon wie Sklavinnen … Nein: es SIND Sklavinnen. Ihre Gesichter dreckig und mit blauen Flecken verziert. An gewissen Stellen haben sie Platzwunden. Jede von ihnen holt einen stabilen Holzhocker hervor und stellt diesen sorgfältig an dem Tisch, an den wir uns mit Sicherheit setzen sollen. Sie achten auf jedes noch so kleine Detail, bei einer so unwichtigen Sache?! Sicherlich, um ihren Herren nicht zu verärgern … Kurz darauf tragen zwei von ihnen Becher an dem vorgesehenen Handelsort, deren Beschaffenheit Elfenbein ähnelt, wenn nicht sogar gleicht. Wer weiß schon, woraus diese besonderen, gehenkelten Becher gemacht sind? Und als wäre das noch nicht genug, so erscheint ein Mädchen, was eine goldene Kanne mit sich führt. Zitternd versucht sie einem Becher den Inhalt der Kanne einzuschenken, doch durch ihren geschwächten körperlichen Zustand, ist es ihr kaum noch möglich. Es dauert auch nicht lange, bis sie das Gefäß ungeschickt fallen lässt. „DU FOTZE!“ Augenblicklich zuckt sie zusammen, als der Großhändler sie anschreit. Ich will reagieren, aber: „Wir sind nicht allein!“, flüstert Kaleb mir zu, als er augenblicklich meine linke Schulter packt. Einige Chaoskrieger haben sich urplötzlich hinter den Ecken und den seidenen Vorhängen neugierig hervorgezeigt. Der aggressive Schrei des Händlers hat ihre Aufmerksamkeit angezogen. „Was glotzt ihr so blöd? ZURÜCK AUF EURE POSTEN! Gieriges Gesindel …“, befiehlt er ihnen. „Und jetzt zu dir, Miststück! Weißt du, was du gerade fallen gelassen hast?“ „Ne- … Ne- …“, stottert sie verunsichert. „Dieses wertvolle Gut, war die frisch abgezapfte Milch deiner schwangeren Schwestern! Etwas, was meine Kunden kosten wollten. Etwas, wofür sie bezahlen würden. Selbst mit ihren eigenen Leben.“, will er ihr weismachen. „Was soll ich ihnen jetzt anbieten, hm? WAS?!“, brüllt er sie fragend an. Was für eine ekelhafte Situation. Währenddessen wimmert dieses hilflose, junge Mädchen, was er geschwind an ihrem rechten Arm packt und plötzlich über dem Tisch zieht. „Ne-NEIN!“ Sofort hört man den knallenden Laut, als die Hand des Händlers ihr Gesicht erreicht. „HALT DEIN MAUL!!!“, fordert das Schwein sie gewalttätig auf, bevor er seine griffbereite Axt zur Hand nimmt. „Sehr geehrte Kunden?! Was darf es sein? Finger? … Arme? … Oder darf es etwas anderes sein? Frisches Blut ist immer gern gesehen. Innereien: sehr beliebt.“ Das festgehaltene Mädchen schluchz bereits verängstigt, während es hilflos herumzappelt. „Lebend entnommen, während das Opfer schreit und leidet: eine Delikatesse.“ „Nichts von alldem. Lass sie los!“ Jetzt ist es raus … „Nein, doch nicht für euch.“ Die Chaoskrieger, sie bewegen sich wieder auf uns zu?! Habe ich unsere Tarnung jetzt auffliegen lassen? „Ihr hättet getrunken; es hätte euch gelähmt und ich hätte euch ausgeweidet – Stück für Stück – während ihr immer noch bei vollem Bewusstsein gewesen wärt … Das war der Plan, bis diese Hure es fallen gelassen hat. Kaleb Daark, du Hund: denkst du wirklich, ich weiß nichts, über MEINE Siedlung? Denkst du, ich weiß nicht, wer DAS ist?! Zerstörer?! STIRB!“ So entfacht ein Geplänkel. Meine Leibwächter wehren sich noch; treffen unsere Angreifer mit ihren versteckten Klingen und vergiften sie dabei, doch ihr aller Ende bleibt nicht aus. Kaleb kontert seinen Angreifer mit seinen eigenen Händen; wirft ihn zu Boden und tritt ihm sofort den Schädel, samt Helm ein. Wie eine ausgequetschte Blutorange, liegt sein zu Brei getretener Kopf unter Kaleb‘s mächtigen Fuß. Ich hingegen schieße meinen rechten Arm in den Leib des Fettsacks, nachdem er seine Axt in meinen Körper geschlagen hat. Immer noch besser, wie wenn das Mädchen diese abbekommen würde. Mit großen, hellen Augen starrt mich dieses Sackgesicht an, dessen Leben allmählich entfleucht. „Das war ein echt dummer Plan.“ „Unsterblich?! … Unmöglich …“ Ohne weitere Worte, lasse ich die Beine meiner neuen Centipede-Peitsche ausfahren, die beim Herausziehen seine inneren Organe, samt Knochen in Stücke schneidet. Dabei ergießt sich das Blut in Strömen, aus dem prall gefüllten Lebendbeutel über das auf dem Holztisch liegende Mädchen, was vor Angst wie erstarrt ist. Upps … Das fette Stück Scheiße ist immerhin nicht mehr, doch sind da noch die Krieger anwesend, die als Wachen ihren Dienst angetreten haben. Für was auch immer sie es tun: es ist nichts Gutes, was all den Frauen dadurch im Zentrum der Metropole widerfährt. Unruhig flüchten die ehemaligen, kettenlosen Sklavinnen des toten Händlers von der Kampffläche, um uns den Weg frei zu machen. Nur das vom Blut durchtränkte Mädchen verbleibt – wenn auch ungewollt. „Sie ist in einer Schockstarre. Das war für sie zu viel auf einmal. Beschützen wir sie!“, weise ich Kaleb an. „Endlich wieder Blutvergießen! Ich habe mich lange hiernach gesehnt.“ Gemeinsam kämpfen wir – zum ersten Mal – Seite an Seite gegen das Chaos, was sich zwischen die engen Gassen drückt, um zu uns zu gelangen. Doch die blutlüsternen Chaoskrieger sind nicht allein, denn hinter ihnen befinden sich die Einheiten vom Splintered Fang, die sich in unsere Richtung meucheln. Sie haben bereits ohne uns begonnen und lenkten gewisse Aufmerksamkeit auf sich. Die Fangs haben ihre Klingen erhoben und damit angefangen das Chaos in der Siedlung still und leise auszumerzen. „Ich hoffe Bite und Kreon geht es gut.“ „Sie wissen, wie man kämpft. Ihre effektiven Gifte haben uns einen Vorteil verschafft.“ Um den Weg der Wachen zu erschweren, schicke ich meine Blutzikaden in die Gassen, um diese zu blockieren. Diejenigen, die die Schwärme durchqueren, werden mich mit neuer Energie versorgen. Nach und nach scheinen sie zu uns vorzustoßen, aber meine Blutzikaden können sie schwächen, bevor Kaleb sie mit den Schwertern der Verstorbenen zerstückeln kann. „So macht das Ganze doch gar keinen Spaß. Sie wehren sich nicht einmal. Deine Käfer sind die Waffen eines Feiglings!“ „Das nennt man ‚Taktik‘, habe ich gehört.“ „Pah, Taktik … Nur Feiglinge kämpfen so!“ „Skarbrand hatte auch mal zu mir gemeint, dass ich ein Feigling wäre. Und dann verlor er den Kampf gegen mich. Letzten Endes zählt nur der Sieg. So war es schon immer und so wird es immer sein.“, erkläre ich Kaleb während unserer Schlacht um die Siedlung gelassen, die als „The Heart“ betitelt wird. Diese Metropole wird einer neuen Zukunft gegenüberstehen. Eine Zukunft, für die wir verantwortlich sein werden. Als ich meine Gedanken bereits für diese sortiere, erscheinen unsere Verbündeten auf den Dächern der umstehenden Hütten. „Sucht und befreit die Frauen! Kümmert euch um die Verletzten! Wir werden das Gleiche tun.“ Grummelnd stimmt mir der Kriegsveteran zu. „Wenn es sein muss.“ „Du kannst nebenbei ein paar Schädel einschlagen. Ich kümmere mich um die Verwundeten.“ „Das gefällt mir schon viel besser … Sag mir, Malal: Glaubst du jetzt an das Schicksal?“ Hat ihm meine letzte Antwort dazu etwa nicht gereicht? Aber es stimmt: dieser Bund mit dem Splintered Fang war kein Zufall. Es kam zur rechten Zeit. Genauso wie das Treffen mit Kaleb, der bei ihnen war und mich – durch seine Kontakte – zu den Amazonen führen konnte. Jetzt sind sie zum Greifen nahe. Wortwörtlich. Part 39 Der Basar Kapitel 40: Überreste --------------------- „Diese Siedlung … ist ein Ort des Grauens.“, stelle ich mit meinen Worten unangenehm fest, als ich meinen Kopf von rechts nach links schwenke, während Kaleb, ich und ein paar wenige Krieger des Splintered Fang das blutüberströmte Mädchen begleiten. Ist es das, was Kaleb mir zeigen wollte, um Malal’s Zorn neu zu entfachen? Das Mädchen zittert jedenfalls immer noch vor Angst. Als sie dann eine junge Frau sieht, rennt sie dieser augenblicklich in die offenen Arme. „MAMA?!“ „Geht es dir gut?!“, fragt sie das Mädchen besorgt, als sie sich erleichtert zu ihr hockt. Beide sehen genau so aus, wie ich den Stamm der Amazonen noch in Erinnerung habe: wild; vorwiegend schlicht bis knapp begleitet. Die Amazonen haben mich seit jeher stark an das Volk der Maya oder der Azteken aus meiner eigentlichen Welt erinnert. Heh, ich hatte mich damals sehr für diese Völker interessiert. Vielleicht ist das ja auch ein Grund, weshalb ich von Tepok auserwählt wurde und zu den Echsenmenschen geschickt wurde? Eigentlich tragen die Amazonen oftmals Schmuck aus Gold bei oder an sich, genauso wie ihren auffälligen, bunten Federschmuck. Allerdings kann ich mir bereits denken, wo all das geblieben ist … Dieser Izok und seine Leute müssten es für sich behalten und verhökert haben. Während ich an den Verbleib ihrer traditionellen Accessoires denke, sieht uns diese dunkelhäutige Frau mit großen, braunen Augen an. „Ich muss euch danken. Ihr habt meine Tochter gerettet.“ „Keine Ursache.“, entgegne ich ihr. Kurz nach ihrer Danksagung, entscheide ich mich jedoch dafür, all das abzulegen, was meine Gestalt bis dato verschleiert hat. Bis auf die schwarze Hose lasse ich alles fallen. Die unzähligen Obstfliegen verdecken die entblößten Stellen meines kranken Körpers, um diesen erneut zu kleiden. Mit einer gewissen Eleganz, wird mir der schwarz-grüne Akatsuki-Mantel angelegt. Die ledernen, schwarzen Handschuhe hebe ich an, um die goldenen Plättchen ins Auge zu fassen – die mit großer, maßgefertigter Präzision an meine Handschuhe befestigt werden -, während die frische, goldene Maske allmählich mein Gesicht bedeckt. Jedes einzelne Kleidungsstück wird Stelle für Stelle von diesen winzigen Fliegen rekonstruiert. Sie sind die Baumeister dieses Konstrukts, was sich Coba schimpft … Das Gesicht dieser Frau zeigt urplötzlich Spuren des Zorns auf, als sie die grünen Wolken erspäht. „DU?!“ Wahrscheinlich sehe ich so aus, wie ein Bösewicht aus einem Comic oder Manga, so wie ich nun vor ihr stehe … Mit meinen purpurroten, leuchtenden Augen kann ich die plötzliche, neu entfachte Angst immerhin verstehen, die das Mädchen verspürt. Sie hat sich fest an ihre Mutter geklammert, damit sie nah bei ihr sein und sie vor dem „Bösewicht“ beschützen kann. Das war es also mit der Dankbarkeit, was? Jetzt, da sie weiß, wer ich wirklich bin … Eine der vielen befreiten, als auch geschwächten Frauen torkelt zu mir, nur um mich schubsen zu können. „Verschwinde! Wir wollen dich hier nicht!“ „Ist das der Dank, für deine Rettung?“ „Dank?!“, fragt diese dürre, armselige Gestalt mich erzürnt. Eine von vielen. „Wegen dir sind wir doch hier?! Wegen dir haben wir ALLES verloren! Grüne Wolke …“ Mit Missmut spuckt sie auf einmal vor sich, direkt auf den Boden. Auch andere, geschwächte Amazonen tun es ihr gleich. Größtenteils ausgehungert, verletzt und angekettet … The Splintered Fang ist immer noch dabei, sie zu befreien, bis sie von Kaleb abgehalten werden. „Wartet! Wollt ihr auf ewig in euren Ketten bleiben, undankbare Weibsbilder?! Vielleicht finden wir ja einen neuen Händler für euch?!“ „Das reicht, Kaleb!“ „Sie sind dir gegenüber respektlos und undankbar! Sie sollten alle froh darüber sein, wieder frei zu kommen! Wer weiß, wie sie geendet hätten? Ich kann mir bereits einiges darunter vorstellen.“ „Sie haben genug durchgemacht. Sie haben genug gelitten … Außerdem stimmt es, was sie sagt: ich bin schuld an alldem.“ „Malal?“ Seufzend neige ich meinen Kopf Richtung Boden. „Die Amazonen haben guten Grund dazu, sauer auf mich zu sein.“ Part 40 Überreste „Geh … weg!“, versucht mich eine älter wirkende Amazone mit leiser, kraftloser Stimme zur Aufgabe zu bringen. „Kommt nicht in Frage! Ich will helfen.“, spreche ich überzeugt aus, als die Blutzikaden mein vorhandenes Leben übertragen, um die vielen Wunden dieser einen Person schließen zu können. „… Kannst du mir wenigstens die schrecklichen Erinnerungen an diesem Ort nehmen?“, fragt sie mich während des Heilvorgangs verzweifelt. „… Leider nicht.“ Sie war gefangen, genau wie all die Anderen. Das stolze, feminine Kriegervolk hat sicherlich noch nie irgendjemand so sehr zerrüttet gesehen. Bis jetzt. Sie sind alle … so schwach; so gebrochen. Keine Muskeln, kein Fett … Die Amazonen sind nur noch Schatten ihrer einstigen Vergangenheit. Viele von ihnen wurden misshandelt und verstümmelt, doch das ist noch längst nicht alles! Manche von ihnen haben Kinder. Andere wiederum sind schwanger. „Die sind garantiert alle von Izok.“, stellt Kaleb grummelnd fest. „Die Kinder sehen übel zugerichtet aus … Wer weiß, was dieser kranke Bastard mit ihnen angestellt hat?“ „Ich will es gar nicht erst wissen.“ Das Bild des Grauens … Hier – um das Zentrum herum - ist es am schlimmsten. Sie sitzen und liegen in ihren eigenen Fäkalien. Manche von ihnen sind schwer verletzt. Der Anblick ist selbst für mich – als Kriegsveteran – nur schwer zu ertragen. Sie liegen mit ihren offenen Wunden herum; stöhnen und weinen vor Schmerzen … Selbst die Kinder leiden. Ein Anblick, der uns durch Izok‘s Führung erspart blieb, der uns durch die hintersten, feinsten Gassen führen konnte, in denen nichts zu sehen oder zu hören war. „Nur die von ihm auserwählten Amazonen durften dem Fettsack dienen. Seine Dienerinnen hatten es im Gegensatz zu denen hier wirklich gut, was?“ „Jetzt, wo man all das so sieht, steht es außer Frage …“ „Schade, dass ich ihn nicht umbringen durfte. Von mir aus, hätte Izok einen VIEL qualvolleren Tod verdient!“, muss er mir von Angesicht zu Angesicht loswerden. „Wahrscheinlich hast du recht. Aber der Vorgang seines Todes ist unwichtig. Fakt ist: er ist jetzt tot. Die Amazonen leben. SIE sind das, weshalb wir hier sind! Ob sie mich hassen oder nicht, spielt dabei keine Rolle.“, will ich Kaleb damit klarstellen, der mir in Gedanken, sowie in seiner Wut – dem Chaos gegenüber – versunken bestätigend zunickt. „Lebende Krieger des Chaos. Wie angefordert.“, meldet sich ein fähiger Pureblood des Splintered Fang bei mir, als dieser uns zwei Gefangene mitbringt. Ich zögere nicht, um mir das zu nehmen, was ich brauche, um den Amazonen helfen zu können. Brüllend zerbröseln die Wachen dieses widerwärtigen Ortes zu Staub. Schockiert starren die Gefangenen mich an, als diese von den vielen „Clearblood“ von ihrer Gefangenschaft erlöst werden. „Fürchtet euch nicht! Ich werde jetzt meine Blutzikaden entsenden. Sie werden euch helfen, schneller zu genesen.“, rufe ich laut aus, bevor ich einen gewaltigen Schwarm durch einen Teil des Bezirkes schicke. Ich weiß nicht, ob es wirklich funktioniert, aber ich glaube daran. Ich muss nur daran denken. Meine Zikaden müssten verinnerlicht haben, wie die Amazonen im Allgemeinen aussehen. Sie kennen mein und somit unser Ziel. Vielleicht saugen sie ja nebenbei noch ein paar Chaoskrieger aus? Wer weiß? Es würde uns allen jedenfalls nicht schaden – bis auf diejenigen, die ausgesaugt werden, versteht sich. Aber es ist immer noch besser, als von mir und somit direkt von der Zerstörung berührt und dabei vollständig ausgelöscht zu werden. „Herr und Meister, wir haben weitere, gefangene Amazonen ausfindig gemacht. Sie befinden sich im Zentrum, scheinen aber in guter Verfassung zu sein.“ „In Ordnung. Bringt mich zu ihnen. Kaleb? Bleib hier und verteidige die Schwachen!“ „Hrm, von mir aus.“, antwortet mir der grimmige Krieger, als ich mich wieder auf dem Weg zum Zentrum mache. Zu meiner Überraschung haben wenige Serpent Caller der Splintered Fang eine Geheimtür gefunden und diese zugleich geöffnet. Es ist direkt in dem Gebäude, was man vermutlich als Sitz des Großhändlers abstempeln könnte, der einem kleinen, ansehnlichen Palast gleicht. Ein Chaos-Palast? Was kommt denn noch so alles? Gemächlich nähere ich mich den Frauen, die mir der führende Serpent Caller mit einer gewissen Zufriedenheit präsentiert. Sie sehen wirklich gut aus … In jeglicher Hinsicht. „Und wieso hat man euch ausgerechnet hier festgehalten? Im Gegensatz zu alldem da draußen, ist das hier der reinste Prunk.“ Sie sind nicht angekettet oder dergleichen?! „Wir sind die ‚Schätze‘ des Großhändlers Izok.“ „Freiwillig?“, stelle ich ihr skeptisch die Frage. „Nein, keineswegs. Ich bin die Hohepriesterin Xugeii. Die einzige Verbliebene der amazonischen Schwesternschaft.“ Die „Amazon Sisterhood“ ist untergegangen?! Es sollte mich eigentlich nicht überraschen, aber sie war für die amazonische Kultur enorm wichtig! Allgemein richtete sich so ziemlich alles nach ihnen. Und jetzt … ist also sie die Einzige, die übrig geblieben ist?! Diese Hohepriesterin sieht so aus, wie ich noch eine hochrangige Amazone in Erinnerung habe – mit ihrer imposanten, rituellen weißen Tracht, an der zahlreiche, rote Federn angebracht sind. Ihr Hals wird von einer prächtigen Goldkette verziert und auch sonst trägt sie übermäßig viel Schmuck, der mir bereits bei all den anderen Amazonen irgendwo gefehlt hat. Aus nachvollziehbaren, schlimmen Gründen. Die Enden ihrer Robe sind ebenso allesamt schimmernd golden eingefärbt, sodass diese Amazone eindeutig aus der Masse heraussticht. Ihre reine Präsenz ist deutlich bemerkbar. Izok hat anscheinend alles dafür getan, um diese Präsenz zu wahren. Nach gewisser, tiefgründiger Überlegung, nehme ich mir die Maske vom Gesicht. „Xugeii also? Ich bin …“ „Ich weiß, wer Ihr seid. Meine Schwestern haben von Euch erzählt, Jusatsu. Einst hatten wir Seite an Seite – Echsenmenschen und Amazonen – gegen das Chaos gekämpft, doch dann kam alles anders. Was wurde aus dem Yakukage, der schwor uns zu beschützen; uns zu retten?“ Schweigend sehe ich zu ihr. Sie hört sicherlich das innere, angespannte Grummeln, was ich versuche zu unterdrücken. Ich höre mich fast schon so an, wie ein genervter Kaleb. „Und dennoch habt Ihr Euch auf dem Weg begeben, nur um uns zu retten … Sagt mir: Wieso?“ „Weil ich die Amazonen immer noch als Verbündete in Erinnerung habe.“ Verbündete, die nicht gleich versucht haben mich umzubringen. „Ihr wisst, dass – trotz unserer Rettung und Eurer neugewonnenen Einstellung – keine einzige Amazone euch folgen oder für euch kämpfen würde? Zumal Ihr nicht nur ein Verräter des Lebens, sondern dazu auch noch ein Mann seid.“ „Ja, gut, dass ich ein Mann bin: dafür kann ich nichts. Außerdem ändern sich die Dinge. Ich wollte alles zerstören, es hat nicht funktioniert und jetzt sind wir hier. Kurz und knapp: ich habe es mir anders überlegt. Ich bitte nicht um Vergebung oder dergleichen, doch solltet ihr wissen, dass die Armee von Khorne auf dem Weg hierher ist und dass NICHTS sie aufhalten kann. Außer wir kämpfen gemeinsam, versteht sich.“, erkläre ich den Anwesenden abrupt. „Du hast sie hierher geführt! Ich sollte dich auf der Stelle …“ „Das ist Fenya.“, Xugeii deutet dabei auf das unfreundliche Fräulein mit dem Wolfspelz hin, was sie dicht an ihrem Oberkörper trägt. Der halbe Wolfskopf dient dabei als Kapuze. Sieht ziemlich flauschig aus. „Sie gehörte einst einem Stamm der Norse an.“ Genau wie Barboura … „Ihr Hass – des männlichen Geschlechts gegenüber –, sucht seinesgleichen. Daher würde ich Euch raten, Eure Wortwahl stets zu überdenken.“ „Danke für den Tipp. Hallo, Fenya. Was wolltest du mir noch gleich sagen?“ „Ich hack dir deinen Schwanz ab, du …“ „Besser nicht, sonst stopfe ich ihn dir in dein beschissenes Maul!“ Und wer ist das jetzt schon wieder? Alle guten Dinge sind drei, oder wie darf ich das verstehen? „Das ist …“ „Ich kann mich selbst vorstellen, Alte.“ Alte?! „Sie … ist neu hier. Und sie sollte vor allem eines gegenüber Anderen lernen: Respekt!“ „Hä, hast du was gesagt? Hier stinkt’s. Ich meine: Ist ziemlich laut hier. Suchen wir uns besser einen anderen Ort, wo wir uns ungestört unterhalten können, klar soweit?!“ Was, „klar soweit“? Meint sie etwa mich? Was sind das für Worte?! Ist sie überhaupt eine Amazone? Zumindest sieht sie so aus wie eine, im Gegensatz zu dieser Fenya, die von oben bis unten hin in Pelz eingepackt ist und dennoch bauchfrei herumläuft. Ich meine: sie ist schon sehr sexy, mit ihren eisblauen Augen – die versuchen einen bei Sichtkontakt die Wärme zu entziehen. Was für ein Glück, dass ich keine besitze … Aber diese da hat grüne, mittellange, struppige Haare und bernsteinfarbene Augen. Ihr charakterliches Auftreten ähnelt jedoch eindeutig nichts von alldem, was in Linos Gang und Gäbe gewesen wäre. Nun ja: vielleicht in den Shinobilanden. Jetzt wenn ich so an Naruto und die anderen Shinobi denke … „Bist du überhaupt eine?“ „Eine was? Amazone? Ja klar bin ich eine. Sieht man doch. Von oben bis unten, durch und durch. Willst du sehen und spüren, wie krass amazonisch ich bin, hm?“, fragt sie mich unerwartet neckisch. „Komm mit! Ich brauch mein, äh … Relikt der Alten, oder so.“, spricht sie hinterher aus, wobei sie sich auf dem Weg macht und prompt die Führung übernimmt. Als würde sie wissen, wo sie hinlaufen muss … „Und dann können wir ficken.“ Sie will WAS?! „Du willst mich ficken?“ „Weißt du denn nicht, wie beschissen es hier ist? Kein einziger Fick in all der Zeit und Königin Keusch so: ‚Wäh, meine Schwestern, buhu …‘ und die Andere wollte ständig irgendwelchen Männern die Schwänze abhacken. Ja, klar: Blutvergießen ist schon geil, aber immer wenn ich mal geredet habe, ja? Dann kam sie an und schnauzte mich voll. Die soll endlich mal an ihrer Muschi herumspielen, um all das zu kapieren! Hab ja angeboten, ihr dabei zu helfen, aber sie will ja nicht. Ach, ich hau ihr das nächste Mal einfach in die dumme Fresse. Wenn sie mir noch einmal mit ihrem Männerhass auf die Nerven geht, reiße ich der dummen Pseudo-Nonne die Eingeweide heraus! Oder ich stecke ihr meine Faust so tief in die Fotze, dass sie …“ Alter, WAS IST DENN DAS FÜR EINE?! AMAZONE AM ARSCH!!! Nach einigen Schritten stehen wir vor einem ziemlich großen Lager, der scheinbar zum Palast dazugehört. „Machst du auf, oder soll ich?“ „Du willst diese robuste Tür öffnen?“ „Mann, da hängt doch nur ein gewöhnliches Hängeschloss dran. Jeder Volltrottel kriegt sowas Simples auf! … Jaja, sorry, Overlord. Guck mich nicht so an, ja?!“ „Overlord? Wie kommst du denn darauf?“, befrage ich diese merkwürdige, junge Frau, die mit ihrem Verhalten alles und jeden über den Haufen fahren würde. „Na, äh … Lord Coba … Genau: du hast ihn doch besiegt?! Nennst dich Coba, aber bist es nicht, richtig? Daher ‚Overlord Coba‘.“, wirft sie auf einmal aus dem Stehgreif aus, während sie das Hängeschloss mit einem Dietrich – der aus dem Nichts zu kommen scheint – mühelos öffnet. „Ja, gut, das macht schon Sinn … irgendwie.“, muss ich währenddessen zugeben. „Ist offen. Können rein, in die gute Stube. Schau nur, was es abzugreifen gibt, Overlord! Tschuldige, kann damit auch aufhören, wenn’s dich nervt. Ist nur so gewohnt.“ Fast schon überfordert sehe ich zu ihr. Was geht nur in ihrem Oberstübchen vor sich? „… Passt schon. Gefällt mir eigentlich ganz gut.“ „Ja, ich wusste es! Das kann nur von meinem Overlord kommen, thihi.“, grinst sie mich dabei überglücklich an. Ziemlich komische Reaktion … „Und? Gefällt’s dir? Waffen über Waffen. Die haben den Amazonen – also uns – gehört. Habe gesehen, wie diese gepanzerten Ärsche meine hierhergebracht haben.“ Tatsächlich ist dieses riesige Lager voll mit unzähligen Waffen, die mich gedanklich in die Vergangenheit zurückversetzen. Keulen, Äxte, Speere, Sarissas und Macuahuitl – die den Waffen der Echsenmenschen stark ähneln. „Da sind die Schusswaffen! Bögen, Blasrohre – wasn Schrott – und diese besonderen Teile hier: ‚Old One Technology‘, wichtig! Richtig krasser Scheiß, der so überteuert ist, dass dieser Fettarsch sie nicht loswerden konnte. Hat er bestimmt mit Absicht gemacht, um damit zu posen. Hast du ne Ahnung, wie heftig diese Knarren reinballern? Heh … Da ist sie ja: mein Schatz. Uh …“ Fast schon wie in Ekstase nimmt sie ein ungewöhnliches Gewehr mit ihren Händen auf, um am Lauf dieser Schusswaffe lecken zu können. Was für ein irres Weib! „Jah, das ist sie!“ „Was ist das denn für eine Waffe? Es sieht so aus wie ein Scharfschützengewehr, aus meiner alten Heimat. Nur ist es etwas … futuristischer.“ Nach einer gewissen Schweigepause antwortet mir die mysteriöse Grünhaarige jedoch. „Eine terusianische …“, belächelt sie mich dabei. Terusianisch? Habe ich noch nie gehört. Sie scheint aus einem Land zu kommen, was ich nicht kenne. Bestimmt ein Gebiet aus dem alten Linos, was untergegangen ist. Also so, wie alles andere auch. „Gott, ich bin so geil! Lass es uns endlich tun!“ „Wie, wo, was?“ „Du weißt, was ich meine, Mann!“ Nur flüchtig wirft sie einen Blick aus dem Tor heraus, bevor sie es von innen zudrückt, um mich mit ihr selbst einzusperren. Ziemlich dunkel hier … Meine Vernunft will zwar freigelassen werden, aber wenn ich mir ihren hübschen, karamellbraunen Körper so ansehe - der von den wenigen Lichtflecken beleuchtet wird … „Und was ist mit den anderen Amazonen?“ „Scheiß doch auf die anderen Amazonen! Die sind alle ungefickt und haben doch keine Ahnung. Nicht so wie ich~“, teilt sie mir überzeugend mit, bevor sie mich an die Wand drückt und dabei auszieht. Junge, geht die ran! Dabei ist sie noch ein wenig kleiner als Ahulil! Irgendwie weiß ich noch nicht, was ich von alldem halten soll. Trotzdem knutschen wir bereits ungehemmt herum, während dieses junge Ding lacht und kurz darauf auf Tauchstation geht. Ich staune nicht schlecht, als sie ohne zu zögern anfängt mir einen zu lutschen. „Hehe, ich weiß doch, worauf du stehst.“ „Ach, ja? Woher?“, versuche ich angestrengt auszusprechen. „Ist doch egal! Genieße es.“ Was ist nur mit der los? Und woher will sie DAS bitteschön wissen? Die hat jedenfalls Oraltechniken drauf, die sind jenseits von Gut und Böse! Wie körperlich alt ist sie? Vielleicht nur so zwanzig, plus/minus? Meine Güte, ich komme ja schon fast?! „Hmh, laff allef rauf!“ Auch noch mit vollem Mund?! Diese Situation ist wieder so skurril … Dennoch kann es den Orgasmus nicht aufhalten, als ich den Kopf dieser wilden Amazone kurzfristig gegen meinen Unterleib drücke, bis alles in ihren Mund, wenn nicht gar in ihren Rachen läuft. „Pfuah! Du liebst es dein Sperma in die Fresse anderer zu schießen, nicht wahr?“ Was soll ich darauf jetzt antworten? „Von mir aus: sag halt nichts dazu. Lass uns lieber weitermachen! Ich bin so feucht wie eine Oase in ner staubtrockenen Wüste. Lass mich also deine Palme befeuchten.“, lacht sie mir zu, bevor sie mir die Anweisung gibt, mich hinzulegen. Zwischen all den Waffen und der Wand des Lagers ist nicht gerade viel Platz, aber es reicht immerhin aus, um spontanen Sex haben zu können. Nachdem sie mich dazu gebracht hat, mich auf den teils sandigen Boden zu legen, hockt sie sich über mein irrigiertes Glied, um eine kleine Menge ihres Lustwassers auf dieses tröpfeln zu können. Nur ganz langsam senkt sie ihren Unterkörper, damit die Spitze in sie eindringen kann. So reibt sie mit ihrem geschmeidigen Himmelstor die Eichel. „Gefällt dir meine Möse, ja? Wie ist sie, hm?“ „Äh … klein und … eng?“ Irgendwie peinlich. „Jahaha, das ist sie. Komm, ich zeig dir, wie das richtig geht.“ Mit ihrem Körper lässt sie sich leicht nach hinten fallen, während sie sich mit ihren Händen und Beinen abstützt. „Ich reite dich so gut, unhm. Du wirst schon sehen: du wirst nie wieder etwas anderes wollen, als von mir geritten zu werden – oh, mein Retter, ahaha.“ Dass sie dabei auch noch Späße machen kann … Aber sie scheint ebenfalls viel Freude daran zu haben. Sie schließt bereits ihre Augen und fängt an zu stöhnen. Leicht benebelt neigt sie ihren Oberkörper zur Seite, während ich ihre recht gewöhnlich wirkende Taille umfasse. „Uh, das ist er, jah. Das ist DER Schwanz für meine Pussy!“ Meine Fresse, ich bin doch nicht der Typ für „dirty talk“! Aber solange es ihr gefällt … Wenn ich aber anfangen würde zu reden, müsste ich lachen, da ich das irgendwie viel mehr bescheuert finde, als alles andere. Schließlich dreht sie sich im Sitzen um, um mir ihren reizenden Rücken zu zeigen. Keine Spuren irgendwelcher Übergriffe oder dergleichen. Ihr scheint nichts passiert zu sein. Ich bin irgendwie erleichtert, auch wenn ich sie nicht kenne. Und trotzdem ficke ich sie gerade, oh Mann … Oder anders herum? War aber auch irgendwie klar, dass ich nicht widerstehen kann. Ich bin nun mal ein Schwein, was mit dem Schwanz denkt. Letzten Endes ist mir nur noch das geblieben, denn Gefühle habe ich kaum noch welche, also muss ich es ja mit irgendetwas kompensieren. Aber als wäre es schlecht, mit dieser schönen, jedoch frechen Amazone herum zu ficken? Das muss doch schließlich jeder selbst wissen. Was denke ich nur? Sie dreht mir den Rücken zu und reitet mit mir bis in den Sonnenuntergang und ich denke an … gesellschaftliche Ansprüche, bevor man hemmungslosen Sex haben kann?! Nein! „BÄM: ficken, fertig!“ Das würde mir zumindest Skrämbild eintrichtern wollen. „Was so schwer, alla?!“ Jetzt denke ich schon wieder wie er?! „Uh! Ah …“ Ihr Höhepunkt?! Ich merke, wie ihr Innerstes zuckt. Ihre Vagina will sich ebenfalls den letzten Rest der Black Milk einverleiben, den ich ihr noch erübrigen möchte. Zufrieden erhebt sie sich daraufhin gemächlich, wobei der schwarze Glibber aus ihrem Geschlechtsteil trieft. „… Overlord …“, flüstert sie mir leise zu, bevor sie ihren Kopf auf meinen Brustkorb niederlegt. Dennoch kommt es mir nicht so vor, als würde sie mich persönlich damit ansprechen wollen. Irgendwie ist sie ja schon süß. Hübsch und sexy ist sie auf jeden Fall, aber ihr hitziges, aggressives Gemüt erschlägt einen ja sofort! Es … kommt mir dennoch so … vertraut vor. Sanft lege ich meine Arme um ihre erschöpfte, schwer atmende Gestalt. Sie hat sich da ja mal völlig verausgabt. Sie … riecht nach Holz, Laub und Moos. Schon komisch. Man könnte meinen, der Amazonas würde sanft auf mir ruhen. „Tihihi, du schmeckst und fickst genauso, wie der Overlord. Ich fasse es ja nicht?! Wie geil ist das denn?!“ Also redet sie doch von jemand anderen? Schwer zu sagen … Ich verstehe sie nicht. Noch nicht. „Wie heißt du überhaupt?“ „… Ydin.“ Kurz darauf schläft sie ein. WAS IST DAS NUR FÜR EINE?! Und dann öffnet sich auch noch die Tür?! Natürlich hat sie diese nicht abgeschlossen, ich Depp! Es ist ja von innen nicht möglich. „General?!“ Barbie?! „Zerstörer?!“ Lilil?! „Süßer?!“ Lezzi?! Meine Gefährtinnen sind hier?! „Hallo~ … Öhm … Sex?“ Able 6-Ending 3: Bullet For My Valentine - You Want a Battle? (Here’s a War) https://www.youtube.com/watch?v=mBraX5QNfIc&ab_channel=bulletvalentineVEVO Kapitel 41: Eroberung --------------------- „Aber sicher doch, Liebling~“ „Nein, das denke ich nicht!“ „Ahulil, Schätzchen, es ist endlich an der Zeit, deine Keuschheit abzulegen!“, will die Oberdämonin der Lust die Adeptin der Chaos War Maiden of Tzeentch überzeugen. Dabei war diese Frage nach Sex absolut aus dem Stegreif gezogen und eher humoristisch von mir gemeint. „Verstehst du denn nicht, was dir entgeht?“ Ydin – die sich mittlerweile mit mir erhoben hat – belächelt die Dämonin des Slaanesh, die sich ihr mit eleganten Schritten nähert. „Ihr hattet wohl sehr viel Spaß zusammen, nicht wahr? Jetzt, wo ich ebenfalls zugegen bin, sollten wir da weiter machen, wo ihr aufgehört habt. Meinst du nicht auch?“, haucht Errelez der rätselhaften Amazone verführerisch ins Ohr, wobei sie mit ihren langen Fingerspitzen langsam zwischen die Oberschenkel von Ydin gleitet und dabei den kleinen Rest der Black Milk berührt. Das Heben ihrer dämonischen Hand – die die spitzen, schwarzen Fingernägel deutlich ersichtlich machen – zieht schleimige, schwarze Fäden mit sich. Interessiert starrt Errelez zu ihren Fingern, um diese im Nachhinein in ihren eigenen Mund führen zu können. Was für eine versaute Dämonin! Ja, gut: es wundert mich keineswegs. „Hmh, der Geschmack der Lust … Ich weiß, wie viele sich hiernach sehnen.“ Die Amazonen sehen sich ganz bestimmt nicht danach! Aber wahrscheinlich meint sie einfach nur die hier Anwesenden. Irgendwie habe ich mittlerweile mit so ziemlich jeder hier verkehrt … außer mit Ahulil. Zumindest nicht gänzlich. „Stell dir vor, wie es ist, wenn der Zerstörer und ich dich umgeben würden, Ahulil. Mehrere Hände umschmeicheln deinen entblößten, wundervollen Körper …“, erklärt sie der Magierin amüsiert und ruhig zugleich, wobei sie Ydin erotisch berührt. Barboura hingegen sieht gespannt zu, was sie zum Sabbern, als auch zum Schlucken bringt. „…, massieren deine weichen, süßen Brüste. Lippen liebkosen all die Stellen, die sich – in all der Zeit – nach unseren Berührungen gesehnt haben. Es beginnt gemächlich und dann … dringen wir in dich ein. Jeder Einzelne von uns. Was für ein Gefühl muss es wohl sein, wenn du von mir und deinem lieben Zerstörer genommen wirst?“, fragt sie Ahulil anzüglich, als sie langsam ihre eigenen Finger in die Scheide von Ydin einführt. Okay, das habe ich jetzt nicht kommen sehen. „Von vorn und … von hinten.“, haucht sie aus, als sie ihren Schweif dazu benutzt, die verrückte Amazone allmählich anal zu penetrieren. Dabei leckt dieses unsittliche Gerät gemächlich mit der verborgenen Zunge an der dafür vorgesehenen Öffnung. Scheint so, als hätte Errelez die Befriedigung ihrer Spielsucht enorm vermisst. Ahulil lässt sich eigentlich auch nicht auf sie ein und Barboura … Nun ja: sie ist halt Barboura. „Ouh … Der Wahnsinn! … Hah, Overlord, komm zu uns!“, fordert Ydin mich erregt dazu auf. „Overlord?! Nein, Ihr kommt jetzt nicht! Die Amazonen warten auf Eure Anwesenheit!“ „Das … ich, äh …“, muss ich überfordert auswerfen. Ein Dreier mit Errelez und Ydin?! Ein sexuelles Erlebnis, aus dem man nicht mehr entkommen kann, bis man energielos, sowie sabbernd am Boden liegt und vor sich geistig leer hinvegetiert? Ja, da hätte ich voll Bock drauf! Aber … „Ahulil hat recht. Wir müssen das verschieben.“, spreche ich flüchtig aus, als ich mir meine Kleidung neu erschaffe und mich dabei sofort auf dem Weg zum Ausgang mache. Meine Güte, war das knapp! Angespannt schaue ich zu meinem knüppelharten Freund da unten. Reiß dich zusammen! Ich bin nicht hierhergekommen, um herum zu ficken! Außerdem ist diese gewaltige Khorne-Armee auf dem Weg hierher! Aber später vielleicht … „Coba?! General, ich habe dich so vermisst.“, überfällt mich Barbie regelrecht, als sie mich plötzlich von hinten umarmt. „Hey, ich habe dich auch vermisst. Jede von euch.“ „Wirklich?“, fragt sie mich von Angesicht zu Angesicht mit ihrem großen Auge erwartungsvoll, woraufhin Rogo ein fiepsiges Geräusch ausstößt. „Ja, natürlich. Auch dich, du kleine Weißwurst.“ Sage ich zu Rogo – der aus seiner Höhle glubscht – woraufhin ich seinen gallertartigen Madenkörper mit meinen rechten Fingern streichle. Dabei bewegt der Madendämonen glücklich seine kleinen Ärmchen auf und ab. Er ist ja so putzüch! „Und Treati, hey! Wie geht’s dir?“, frage ich meinen beschworenen Gliederfüßer, der es sich auf Barbie’s linke Schulter gemütlich gemacht hat. „Ihm geht es prächtig. Wir verstehen uns sehr gut. Es macht Spaß mit ihnen.“ „Freut mich zu hören.“ „Aber …“ „Aber?“ „Ahulil und Errelez nehmen weiterhin Abstand von mir.“, spricht sie leicht traurig aus. „Nun ja: du bist eben … eine Anhängerin von Nurgle. Und seine Chaos War Maiden.“ „Das stimmt schon. Es ist nur, dass … es mir immer wieder bewusst gemacht wird. Vorher war es mir egal. Ich habe es sogar geliebt, wenn man mich nicht mochte, aber mittlerweile … Entschuldige, ich will dir keine Sorgen machen.“ „Alles gut, Barbie. Du kannst mit mir über alles reden, das weißt du ja.“, will ich ihr damit klar machen, als sie zu Boden blickt und mich kurz daraufhin mit ihren einem kotzgrünen Auge lieblich anblinzelt. „Ja, ich weiß. Danke.“ Nach einer kurzen Verzögerung, entschließe ich mich dazu, das miefende, jedoch liebe Ding zu kuscheln. Einfach aus eigenem Antrieb und … weil ich sie lieb habe. Barbie … ohne dich wäre ich jetzt nicht hier. Ohne dich wäre vielleicht alles anders gekommen. Mit dieser Tatsache bewusst, hinterlasse ich ihr einen Kuss auf die rechte Wange. „Oh? Eh, dass …“ Ihr Lächeln erwärmt einen das todgeglaubte Herz. Ich wünsche nur, sie wäre nicht ganz so … „Was erwartet Ihr jetzt von mir? Dass ich Euch ebenfalls umarme und Euch sogar einen Kuss gebe? Tut mir ja leid, Zerstörer, aber das hättet Ihr Euch überlegen sollen, BEVOR ihr Barboura umarmt habt.“ „Ja, ich weiß …“, seufze ich enttäuscht aus mir heraus, als uns Ahulil mit ihrer Anwesenheit beehrt. „Was hast du für ein Problem?!“ „Dein Gestank ist und war schon immer ein Problem, Barboura! Überraschung~“ „Gut, das reicht ihr beide! Entschuldige, Ahulil, ich habe einen Fehler gemacht. Beim nächsten Mal kommst du als Erstes an die Reihe.“ „Falls es ein nächstes Mal dieser Art geben wird.“ „… Obwohl ich nicht möchte, dass wir noch einmal so lange voneinander getrennt sind.“, muss ich ihnen gegenüber aufrichtig loswerden, woraufhin wir das Stöhnen von Ydin und das diabolische Gelächter von Lezzi vernehmen können. Diese Beiden … „Ach, ist das so? Sprecht besser nicht weiter. Ich kann das – was wir uns beide momentan ersehnen – Euch nicht geben. Und Ihr mir auch nicht.“ Heh, da hat sie leider recht. Es sei denn, sie überwindet ihren Ekel. „Wascht Euch! Lang und intensiv. Eventuell überlege ich es mir dann noch einmal.“ Na, wenn es weiter nichts ist~ So ganz ohne Regen ... Auch wenn der Gestank selbst mit diesen schwierig wegzukriegen ist. Manchmal muss ich sogar meinen ganzen Körper erneuern, um diesen beißenden Geruch des Todes loswerden zu können. Verwegen zupft Barbie an meinem Ärmel. „I-Ich hätte jedenfalls Lust.“, spricht sie schüchtern zu mir. „Das muss leider warten. Ein andermal, ja?“ Enttäuscht blickt die War Maiden zur Seite, was mich leicht traurig stimmt, aber dennoch muss unser gemeinsames Wiedersehen – mit all den Dingen, die wir uns ersehnen – warten. „Wie habt ihr mich überhaupt gefunden?“, stelle ich kurz darauf die Frage. Es dauert nur einen kurzen Moment, bis Ahulil mit ihrem rechten Zeigefinger – dessen Nagel golden lackiert ist – auf das Lager zeigt. Äh, was? Es ist vollständig von meinen Blutzikaden umschlossen?! Macht Sinn: sie benötigen Energie, um die verletzten Amazonen heilen zu können, doch sie liefern mir auch die Energie, die sie meinen Feinden entziehen. Das erklärt alles. „Es war nicht schwer. Sie haben Euch gesucht und gefunden. Wir mussten ihnen nur folgen.“ „Ihr seid zurückgekehrt, wie wir sehen. Gab es Komplikationen?“ „Nein, nicht wirklich.“ „Hat Ydin Euch das Lager gezeigt?“ „Das hat sie. Wir können damit eure Leute ausrüsten. Das Lager ist groß und die Waffen zahlreich.“, teile ich der Hohepriesterin und gegenwärtigen Anführerin der Amazonen, Xugeii, mit. Zumindest denke ich, dass sie diese anführt. „Diese Waffen gehörten einst uns, bis sie uns genommen wurden.“ Oh, das erklärt es. Der Menge nach zu urteilen, sind es mittlerweile mehr Waffen, als es Amazonen gibt ... „Wieso sollten wir diesem Mann helfen, der sowohl der Zerstörer ist, als auch für den Untergang unserer Heimat verantwortlich ist?!“ „Weil er zu uns gekommen ist und uns befreit hat.“ „Tse, und wenn schon? Gerade diesem Wicht haben wir doch alles zu verdanken!“ Die hat ja Nerven?! Ganz schön unfreundlich, diese Fenya. Mir fällt auf, dass diese – im Gegensatz zu allen anderen Amazonen – immer noch überaus muskulös aussieht. Vielleicht bin ich deshalb nur ein Wicht für sie. Durfte sie hier trainieren? Nun, dem Essen auf dem Tisch nach zu urteilen, mussten sie auf jeden Fall nicht verhungern. Sie geht auch prompt zu diesem, um sich eine Keule zu gönnen. Nein, das ist nicht irgendeine Keule … das ist ein gegrillter Arm irgendeiner Person?! Sieht gar nicht mal sooo unlecker aus, abgesehen von den vielen Fingern, die sich – samt der Hand – immer noch daran befinden. Vielleicht ist Kannibalismus ein wenig gewöhnungsbedürftig, aber- „Was glotzt du mich so an?! Ihr Männer seid doch alle gleich!“ „Dann seid ihr Frauen das wohl auch, oder wie?“ „Fenya, es genügt! Verärgere den Zerstörer nicht! Er ist immer noch ein mächtiger Mann. Wahrscheinlich mächtiger, als wir es uns jemals vorstellen können.“ „Hmpf, das muss er mir erst einmal beweisen!“ Genau, denn eine ganze Chaos-Metropole einzunehmen - dabei tausende Krieger zu bekämpfen und hunderte Amazonen zu befreien - reicht ja nicht aus ... Obwohl wir immer noch dabei sind. Was denkt sie sich eigentlich? Anscheinend gar nichts. Na, okay: ohne den Splintered Fang und Kaleb wäre es um einiges schwieriger gewesen, aber dennoch … „Du bist hier nicht die Einzige, mit einer Stimme! Ich gehöre jetzt auch zur Schwesternschaft. Du hast es so gewollt! Die Amazonen brauchen jemanden wie mich: Eine, die all diese Männer aus unser aller Leben verbannt. Wir brauchen sie nicht und wir wollen sie nicht! Sie werden uns nur wieder in die Sklaverei treiben.“ Ausgerechnet sie gehört jetzt auch dazu? Na, klasse. „Es geht hierbei nicht um mich oder um dich, Werteste, sondern um eure Freiheit. Um die Freiheit ALLER Amazonen!“ „Genau das ist der Punkt!“ Es hat zwar etwas bei mir gedauert, aber ich verstehe jetzt, was sie damit meint: Die Männer haben sie unterdrückt, deswegen sind sie alle zu dem geworden, was sie jetzt sind. „Wenn ihr weiterleben wollt, müssen wir Seite an Seite stehen und kämpfen! Unsere Geschlechter tun dabei GAR NICHTS zur Sache!“, sage ich gereizt zu ihr. Irgendwo reicht es ja auch, mit ihrer Einstellung! „Leben? Leben nennst du das?! FÜR WAS? Für was sollen wir denn noch leben?“ „Heißt das, du hast dich und deine Schwestern aufgegeben? Sieh doch hin! Es gibt viel mehr, als du denkst!“ „Ist das so? Was ist uns denn übriggeblieben, bis auf Staub und Knochen?“ „… Das mag sein, aber es gibt immer noch Lebenswertes auf dieser Welt. Sogar ich ‚lebe‘ weiter: jemand, der ALLES verloren hat! Alles, bis auf seinen schlechten Ruf. Denkst du, es gefällt mir?“ „Pah, was du willst und denkst ist mir völlig gleich! Du bist schuld an unserer Situation!“ „Gut, dann hätte ich vielleicht gleich den GANZEN SCHEIßPLANETEN IN DIE LUFT SPRENGEN SOLLEN?!“ Und das Universum gleich mit dazu. „VIELLEICHT HÄTTEST DU DAS TUN SOLLEN?! Es wäre viel besser gewesen, als dieses Leben in dieser Form weiter zu führen!“, schnauzen wir uns beide gegenseitig an, wie ein sich streitendes Ehepaar. Währenddessen sind schnelle Schritte zu vernehmen. Es dauert nicht lang, bis Ydin mit ihrer Faust im Gesicht von Fenya landet, die auf Anhieb zu Boden fällt. „Arh?! … Meine Nase?! Du hast sie gebrochen, du-“ „Solltest besser aufpassen, was du sagst, bevor ich dir noch etwas anderes breche, Bitch! Wage es dir meinen Overlord zu beleidigen und ich bring dich um! Langsam und qualvoll.“ „Hallo?! Das reicht jetzt! Ja, ich weiß: Fenya, du nervst! Halt jetzt mal den Mund, okay?! Ich heile das.“ „Fass mich nicht an!“, schreit sie plötzlich, als sie fast schon verzweifelt rückwärts kriecht. „Sei jetzt still, oder ich vergifte und lähme dich mit einem meiner vielen Centipedes!“, drohe ich ihr bereits, als ich auf sie zugehe. Meine Fresse, ist diese Frau anstrengend. „Zwing … mich nicht!“ Ihr kommen die Tränen? Sie … Sie weint?! So hart, wie sie tut, ist sie ja gar nicht … „Zerstörer, nein, Yakukage?! Ich bitte Euch: lasst sie in Ruhe.“ Verschwiegen nicke ich Xugeii zu, die sich sorgsam zu ihrer Verbündeten hockt, wie als wäre diese eine gute Freundin. „… Falls sie es sich anders überlegt … Tut mir leid. Komm, Ydin, gehen wir!“ Fordere ich sie auf, wobei sie noch ein letztes Mal Fenya einen herablassenden Blick zuwirft, die sich bei Xugeii ausheult. „… Das musste echt nicht sein.“ „Doch, musste es! Sonst lernt sie es nicht. Sie hat keinen Respekt vor dir.“ „Das hat hier niemand. Aber … sie haben Angst. Dennoch stellen sie sich ihr und sagen mir mutig ihre Meinung. Das schätze ich an ihnen.“ „Was? Du findest es gut, von denen niedergemacht zu werden? Der Overlord, den ich kenne, hätte sich das nicht gefallen lassen. Er hätte ihnen Schmerzen zugefügt, damit sie daraus lernen können.“ „Ich bin aber nicht dieser ‚Overlord‘!“, brülle ich sie fast schon genervt an, als wir bereits vor den imposanten Türen des Chaos-Palastes stehen. „Okay, okay, chill mal! Habs‘ kapiert.“ „Wer bist du überhaupt? Krass; chill; … Pseudo-Nonne?! KEINE EINZIGE Amazone spricht so!“, werfe ich ihr vor. „Hast mich erwischt. Ich bin aus Durkan. Eigentlich komme ich aus Brasilien.“ Eine Brasilianerin? Auch das noch. „Was willst du verdammt nochmal hier?! In Linos … an diesem BESCHISSENEN ORT?!“ „Na, dir helfen, natürlich. Das ist auch schon alles. Und, hey: Ich bin dir gegenüber nur so, weil ich geschworen habe, ehrlich zu dir zu sein. Der Overlord hasst es, wenn er angelogen wird. Glaub mir: man will seinen Zorn wirklich nicht abbekommen.“ „Was hat dieser ‚Overlord‘ überhaupt mit mir zu tun?“ „Habe ich dir doch schon gesagt: du bist es. Akzeptiere es einfach.“ „Ja, klar … Genauso, wie ich akzeptieren soll, der abtrünnige Chaosgott Malal zu sein.“, sage ich ihr entnervt. Dieses Amazonen-Bündnis fängt ja schon mal gut an. Dabei existiert es offiziell noch nicht einmal! Aber immerhin greifen sie uns nicht an. „Wie konntest du dich überhaupt von Errelez loslösen?“ „Diese saugeile Dämonin? Eine stinkende Tussi hat uns alles versaut.“ Barboura. „Und wie bist ausgerechnet du zu den Amazonen gekommen?“ „Bin in der Favela bei meiner gläubigen Familie aufgewachsen.“ „Eine was?“ „Favela. Oder Slum halt. Hab für Geld geklaut, mit Drogen gedealt, gefickt, gefoltert und getötet … Reicht dir das? Alles andere wird mir zu emotional. Dann wurde ich zur Amazone und jetzt bin ich hier. Klar soweit?“ „Ach, einfach so?“ „… Ja, einfach so.“ Wie unglaubwürdig will sie überhaupt sein? Aber dass sie aus den Slums kommt … Von ihrer Art her schon glaubwürdig. Nun, was weiß ich schon, wie es in Brasilien und in den Armenvierteln dort aussieht? Bestimmt nicht gerade gut, so wie sie mir das schildert. Wie sich das anhört, muss sie bereits sehr viel erlebt und Erfahrung gesammelt haben. So wie sie mich vorhin gelutscht und geritten hat, bin ich immerhin davon überzeugt. „Yakukage, bitte wartet!“ „Xugeii?“ Sie ist gerannt und völlig aus der Puste?! Völlig unerwartet, bei so einer edlen, anständig wirkenden Hohepriesterin. „Was ist los?“ „… Fenya … Sie hat es sich anders überlegt.“ Able 6-Opening 3: Sonic Syndicate – Start A War https://www.youtube.com/watch?v=XWlYNcnTzjc&ab_channel=SonicSyndicateTV Das Waffenlager ist nun für alle Amazonen offen. Sie rüsten sich aus, während ich mir ein Bild von den Außenbezirken der Metropole machen will, die angeblich eine Siedlung sein soll. Dieser ganze Ort ist das Schlaraffenland dieser neuen Welt. Zumindest, wenn es um das Chaos geht. Doch jetzt, wo ich hier bin und die Amazonen freikommen, wird alles anders sein! „Herr und Meister?! Wieso beehrt Ihr uns?“ „Darf ich das etwa nicht, Bite?“ „Natürlich, es ist nur: Euer plötzlicher Besuch kommt unerwartet.“ „Ich wollte mir nur ein Bild von alldem machen.“ Auch Kreon ist hier. Der gut ausgerüstete Kämpfer der Splintered Fang ist nicht ganz so leicht zu erkennen, wie andere Anführer, doch sein Dreizack und das Netz – was Kreon mit sich führt – springen einem direkt ins Auge. Sein geschuppter Umhang, den er auf seiner rechten Seite angelegt hat, ist ebenfalls ein kleiner Blickfang. Höhö, BlickFang … Auf jeden Fall hat der stumme Trueblood all diese Hilfsmittel bereits effektiv genutzt. Das erkennt man eindeutig an dem vielen Blut, womit diese beschmiert sind. „Die gesamte Siedlung wurde von uns erfolgreich überrascht und fast vollständig eingenommen. Durch unser diskretes Vorgehen, konnten wir die Verluste unsererseits enorm minimal halten. Es ist uns auch gelungen, mehrere Unschuldige aus den Fängen ihrer Peiniger zu befreien.“ „Das hört sich gut an.“ „Wir sind immer noch dabei. Der Teil dieser Siedlung ist groß und weitläufig.“ „Das habe ich bereits bemerkt. Doch sage mir: Warum wehrt sich das Chaos nicht? Ich habe mit mehr Widerstand gerechnet.“ Plötzlich gibt Kreon Bite einige Fingerzeichen. Sie nutzen also die Fingersprache? Ich habe keine Ahnung, was er damit aussagen will, aber immerhin ist Bite dabei, um es für mich zu übersetzen. „Diejenigen, die all die Morde mitbekommen haben, sind versprengt und uneins. Es gibt welche die flüchten, mutige Krieger die kämpfen und Feiglinge, die sich verstecken. Doch das ist noch nicht alles. Manch einer hat sich uns ergeben.“ Das Chaos kann und will sich ergeben? Das ist mir vollkommen neu. „Warum?“ „… Sie wollen sich uns und somit wohl Euch anschließen.“ Wenn sie wüssten, dass ich hinter alldem stecke, werden sie es sich bestimmt noch einmal überlegen wollen … „Ihr entscheidet, wer-“ „Verschwindet von hier, bevor ich euch in Stücke hacke!“, ruft es plötzlich aus dem Hintergrund. Wenige Clearblood – die wohl die schwächsten und zugleich zahlreichsten Einheiten der Splintered Fang zu sein scheinen – haben einen mutigen Chaosritter in gold-schwarzer Rüstung umzingelt. Nein, das ist kein gewöhnlicher „Warrior of Chaos“, ganz sicher nicht. Dieser da hat garantiert einen höheren Rang beim Chaos inne. Er trägt keinen Helm, weshalb man sein altes, graubärtiges Gesicht gut erkennen kann. Hinter ihm steht jemand. Es ist eine Frau?! Mit ihrem gewöhnlichen Kleid und ihrer hellen Hautfarbe, macht sie nicht gerade einen amazonischen Ersteindruck auf mich. Sie hält ein kleines Baby in ihren Armen?! Mit einem Schwung seiner gewaltigen Zweihandaxt, streckt der zornerfüllte Ritter einen der Clarblood nieder. Kurz darauf fällt ein weiterer entzwei. Die Organe sind bei seiner vertikalen, körperlichen Spaltung deutlich zu erkennen, als das Blut in Strömen aus ihm herausschießt. Schnurstracks bewege ich mich mit schnellen Schritten auf sie zu. „Aufhören, sofort!“ Der grimmige Schlächter sieht mich an; seine Waffe fest in seinen beiden Händen haltend. „Lass sie gehen!“, fordere ich denjenigen auf, der bereits ein paar meiner Leute vor meinen Augen erschlagen hat. „Ihr bekommt sie nur über meine Leiche!“, ruft der Typ mit lauter Stimme aus. Der Regen hat mittlerweile aufgehört. Die Infiltration war bereits erfolgreich und dennoch sind wir immer noch nicht mit dem Aufräumen hier fertig … Das Chaos sieht die Frauen und die Amazonen als ihren Besitz an. Sie sind für sie nur Dinge, an denen sie sich laben können. Einfach nur widerlich! „Das ist er! Das ist der Yakukage!“ „Ich weiß, wer er ist. Aber gleich ist er nichts mehr!“, spricht er vor sich hin, wobei dieser ungestüme Kerl mit ganzer Kraft seine Axt erhebt und auf mich zu rennt. Mit einem gezielten, schnellen Schlag auf seinen geschützten Solarplexus, will ich ihn jedoch davon abhalten, wild um sich herum zu wirbeln. Dabei spüre ich, wie die Körperkraft des Kriegers meine eigene zusätzlich verstärkt, was dazu führt, dass er im großen Bogen zurück zu seinem brüchigen Haus fliegt. Damit hat er ganz sicher nicht gerechnet. Die Hauswand ist schließlich das, was seinen schnellen Flug abbremst. Auf einmal wirft die relativ frische Mutter einen entsetzten Schrei aus … Nein, das kann nicht sein?! Oder etwa doch? „Schatz?! Bist du verletzt?“, fragt sie ihn mit zitternder Stimme. Sie … macht sich Sorgen um diesen alten Chaoskrieger?! Geschwächt erhebt sich dieser jedoch wieder. „Keine Sorge, heh. Meine Zeit ist gekommen … Ich kämpfe bis zuletzt! Für die Chaosgötter!“, sagt er stolz auf, woraufhin er seinen Kopf zu der Frau mittleren Alters dreht. Mit großen Augen starrt er sie für einen Moment an, während das Baby flüchtig seine Arme hebt. Ob es spürt, was mit seinem Vater gerade geschieht? „Und … für euch.“, sagt er noch ein letztes Mal zu seiner Frau, bevor er sich torkelnd zu mir bewegt. „Cuno, komm zurück! Hör auf!“ „… Sehr dramatisch.“, muss ich währenddessen leicht beeindruckt aussprechen. „Findest du nicht, dass das reicht?“ „Was … meinst du?“ „Ich habe mir einen Eindruck verschafft. Wenn du die Waffe niederlegst, dürft ihr weiterleben.“ Ungläubig sieht dieser alte Herr zu mir. „Schatz, tue was er dir sagt!“ „Das ist alles: Leg die Waffe nieder und lebt weiter!“ „Niemals! Das ist nur ein Trick! Wir wissen wer und was du bist.“ „… Ihr wisst gar nichts über mich.“, spreche ich etwas verärgert aus, bevor mich derjenige angreift, den ich gewollt war zu verschonen. Ein Hundertfüßer hat sich blitzschnell auf dem Weg begeben, um denjenigen zu lähmen und somit kampfunfähig machen zu können. Das hat dazu geführt, dass dieser sture, alte Bock seine Waffe fallen gelassen hat. „… Lasst sie in Ruhe!“, weise ich meine Leute ein letztes Mal an, bevor ich ihnen allen seelenruhig meinen Rücken kehre. Ich spüre den fassungslosen Blick, der mir hinterhergeworfen wird. Wortlos ziehe ich von dannen. Part 41 Eroberung Kapitel 42: Kriegsvorbereitungen -------------------------------- „Ich habe sie gesehen.“, spricht der Champion des abtrünnigen Chaosgottes zu mir. „Wen?“ „Wie: ‚Wen‘?! Da sind zwei der vier berüchtigten Chaos War Maiden in unserer Siedlung! Was haben sie mit dir zu schaffen, hm?!“ „Beruhige dich! Sie sind meine Kameraden.“ „Pah, Kameraden … Das sind die gefährlichsten Frauen, die das Chaos hergeben kann! Auch sie stehen auf meiner Todesliste.“, will mir Kaleb Daark verärgert weismachen. „Dann streiche sie wieder! Barboura und Errelez werden NICHT angerührt, verstanden?! Sie sind wichtige Verbündete.“ „Dass diese Ausgeburten der Hölle sogar Namen haben … Warum sollten sie ausgerechnet mit dir kämpfen wollen? Verschweigst du mir etwas, Malal? Ich hoffe es nicht. Um deinetwillen!“, droht er mir spontan. Kaleb scheint ein wenig angefressen zu sein. Dabei wollte ich nur schauen, wie es ihm und den Amazonen ergeht, die er schützend bewacht. Prompt setzt er seine Wache fort, indem er sich von mir mit schnellen Schritten entfernt. Dass die zwei Chaos War Maiden mit mir zu tun haben, stimmt ihn eindeutig argwöhnisch. Vielleicht agiert er mir jetzt gegenüber etwas vorsichtiger … Nun, ich kann es ihm nicht wirklich verübeln. Auch ich hätte nicht gedacht, mit diesen Frauen – oder was auch immer Errelez sein soll – gemeinsam an einem Strang zu ziehen, aber jetzt sind wir hier; kämpfen zusammen Seite an Seite. Außerdem waren wir bereits intensiv intim miteinander … und das sogar mehrfach. Kaleb würde bestimmt ausrasten, wenn er das wüsste. Ob ich ihm sagen soll, weshalb wir eigentlich hier sind? Nein, besser nicht. Es ist jetzt erst einmal wichtig, dass wir diese Chaos-Metropole und uns selbst verteidigen. Khorne’s Armee abzuwehren, hat oberste Priorität! Alles andere würde uns nur ablenken oder Probleme bescheren. Ich kann und sollte Kaleb nicht aufklären. Nicht jetzt! Genauso wenig, wie die Amazo- Was zum … ?! Ein Schwert steckt urplötzlich in meinen Rippen?! Die Spitze der Klinge: ich sehe sie direkt vor mir! Sie hat sich durch mich hindurchgebohrt?! „Stirb, du verfluchter Bastard!“, vernehme ich mit rauer Frauenstimme hinter mir. Da hat sich doch tatsächlich eine mit ner Waffe an mich rangeschlichen?! Das ist keine der Waffen aus dem Lager, sondern ein Schwert dieser toten Chaoskrieger. Schweigend stehe ich da, während mir diese Drecksklinge aus dem Körper guckt. Torkelnd bewegt sich das hinterhältige Miststück verunsichert mehrere Schritte zurück, da sie bemerkt, dass ich nicht wanke. Ich hingegen greife nach der Klinge und ziehe mir diese von vorn aus dem Körper, der sich dabei für das Schwert flexibel verformt. Gewöhnlicher Weise sollte man sich sowas nicht durch den Oberleib ziehen, doch ich kann es mir wenigstens leisten, da meine Knochen nicht fest an Ort und Stelle sitzen. Meine Gliederfüßer sind für dieses Konstrukt verantwortlich, was vorwiegend aus den Obstfliegen, Blutzikaden und einigen Hundertfüßer besteht. Der Ekel steht meinem Umfeld direkt ins Gesicht geschrieben, als das fallende Ungeziefer den gepflasterten, sandigen Boden erreicht. Ich bin eine Abartigkeit; ein Monstrum. Mein Innerstes zeigt es nur allzu gut auf … Grummelnd drehe ich mich zu derjenigen um, die mir das Teil durch den Rücken getrieben hat. Fassungslos lässt sich diese fremde Amazone zu Boden fallen, indem sie mit ihrem eigenen Rücken an der rustikalen Hauswand entlangrutscht. Mit tiefbraunen Augen, starrt sie mich verängstigt an. Würde ja am liebsten zu ihr laut sagen: „Fick dich doch!“ und ihr das Schwert in den Hals rammen, aber … stattdessen werfe ich ihr das Teil vor die Füße. Und dann? Dann drehe ich mich um und gehe wieder. Ist ja nicht der erste, hinterhältige Mordversuch, der an mir ausgeübt wird. Aber der Versuch meiner „Freunde“ schmerzt mich mehr, als alles, was man mir zukünftig durch den Leib bohren könnte … Diese Amazone ist einfach nur verzweifelt gewesen. Und Dumm. Vielleicht auch lebensmüde, keine Ahnung. Dabei bin ich es doch bereits: lebensmüde. Weiß nicht, warum ich überhaupt noch weitermache. Ist vielleicht der Überlebensinstinkt. Manchmal … zweifle ich an allem. Ob an mir, meinem Umfeld … oder dem Leben selbst. Hab‘s mir nicht ausgesucht zu leben. Ach, ist ja nicht so, als würde es irgendwen interessieren … Da ist schon die nächste Amazone. Was hat die in der Hand? Aha, ein Messer. Sie zögert auch nicht, es sofort bei mir mehrfach einzusetzen. Hätte ich mir ja denken können … Und was mache ich? Lasse es mir gefallen. Sie sticht unzählige Male auf meinen Körper ein, während ich stillstehe. Verstehe schon: ich bin schuld an dieser ganzen Misere; am Untergang eurer Heimat, wenn nicht sogar eurer Kultur, die langsam aber sicher zerfällt. Wisst ihr: ich habe jahrelang gegen das Chaos gekämpft; für die Menschen gekämpft, für euch und auch für mich selbst … Habe gegen den inneren Hass angekämpft, den ihr euch redlich verdient habt – wenn auch nicht der Hass, den ich den Amazonen erübrigen kann. Hat alles nur nichts gebracht. Diese ganzen Kämpfe; dieser ganze, beschissene Krieg gegen das Chaos … für Nichts. Jetzt stehe ich hier und werde erneut gemessert. Na, dieses Mal ist es immerhin offensichtlicher, als üblich. Meine gebrochene Gestalt steht währenddessen stramm aufgerichtet vor ihr und sieht sie mit müden, traurigen Augen an, die meine Maske nicht fähig ist zu verbergen. Auf einmal ist ein Schuss zu hören. Es hat sie getroffen?! Ihr linkes Bein ist übel zugerichtet; wäre beinahe zerfetzt worden. Augenblicklich lässt die mordlüsterne Amazone das Messer fallen, während ihr schreiend die Tränen kommen. Bin mir nur nicht sicher, ob sie wegen der frischen Fleischwunde, oder wegen dem weint, was ich ihr angetan habe. Oder eben halt: Der Zerstörer. Ist ja egal: bin ja sowieso ich. Ob ich es will oder nicht. „Griffel weg von meinem Overlord, oder ich schieße dir ein weiteres Loch in deinen verfickten Körper!“ Ydin?! „Lass sie.“ „Hä? Hat sie dein Hirn erwischt, oder was?“ „Nein. Da gibt’s eh nichts mehr zu erwischen.“, muss ich ihr trocken gestehen. „Na, wenn du meinst. Trotzdem find ich das krass behindert, wenn dich jemand abmurksen will und du es dir auch noch dazu gefallen lässt. Denn dann bin ich ja anschließend die Dumme, die danebenstand und dir nicht helfen konnte. Macht sich schlecht in meinem Lebenslauf: Untätige Schützin lässt den Zerstörer abkratzen. Kommt nicht in die Tüte! Du hast mich am Sack, klar?!“ Ganz schön aufdringlich, diese Hilfestellung. „Von mir aus. Mach doch, was du willst.“ Ist mir gerade sowieso relativ egal. „Ach, darf ich das? Hier in der Öffentlichkeit? Ganz schön stranger Overlord. Gefällt mir~“ „Du machst hier gar nichts!“ „Na, toll. Bist du meine Ersatzmammi, oder was?“ „Nein, aber deine Aufsichtsperson. Du bist mir schon von Anfang an aufgefallen. Ydin ist dein Name, richtig?“ „Du bist ja so eine Schnellcheckerin~ Was willst du? Nen Hanfkeks?“ Was macht denn jetzt Ahulil hier? „Spioniert ihr mir nach?“ „Als Eure persönliche Beraterin ist es meine Aufgabe, Euch mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und Euch nicht von der Seite zu weichen. Erst recht nicht, wenn duzende Amazonen Euch wortwörtlich an die Kehle springen wollen.“ „Also fickst du dann mit? Bei deinem geilen Körper …“ „Ganz bestimmt nicht! Es ist nicht an der Zeit für solch niedere Instinkte!“ „Bleib doch mal locker! Ich kann dir nämlich so einiges zeigen … Hast nen Stock im Arsch, was? Willst du den nicht mal rausziehen?“ „… Ich verachte sie jetzt schon.“, meint Ahulil im leisen Ton zu mir, als wir uns allmählich von Ydin entfernen, die der Magierin ein gehässiges Lächeln hinterherwirft. Ahulil versucht immerhin all das zu ignorieren. Ist auch besser so für Ydin. „Und ich dachte, es gäbe nichts Schlimmeres, als Errelez‘ nymphomanischen Charakter ertragen zu müssen.“ „Es gibt immer jemanden, der schlimmer ist.“, entgegne ich ihr. „Da habt Ihr leider recht. Dass Ihr Euch nur immer wieder darauf einlasst … Hach, aber was erwarte ich noch von Euch?“ „Und was willst du hier? Hast du es dir doch anders überlegt, hm?“, werfe ich schmunzelnd aus. „Ihr seid manchmal unerträglich, wisst Ihr das?“ „Nur manchmal?“ Das hat doch bestimmt einen Grund, warum sie mit mir in die nächste, dunkle Gasse gegangen ist? „Ja … Ihr kennt mich wohl viel zu gut. Ich habe Euch vermisst.“, flüstert sie mir zu, woraufhin sie allmählich meine Maske zur Seite schiebt und mir einen Zungenkuss vermacht. „… Dachte, ich soll mich waschen?“ „Ich habe meine Meinung geändert. Dafür genügt es aus. Weiteres werde ich in Erwägung ziehen, wenn es soweit ist.“ „Und wann ist es endlich soweit?“ „Habt Ihr es etwa schon wieder vergessen?“ „Leider nicht …“, seufze ich entmutigt aus. Schon traurig, dass sie mir gewisse Bedingungen stellt. Dabei kennen wir uns doch mittlerweile so gut. „Ihr seht schlimm aus.“ „Tja, was will man erwarten, nachdem man mehrfach sonst wohin gestabbed wurde?“ „Ihr benötigt mehr Lebensenergie. Kann ich Euch vielleicht irgendwie behilflich sein?“ Leicht verunsichert blicke ich in ihre bezaubernden, gelben Augen. Währenddessen muss ich die roten Stellen meiner Haut vernehmen, die wie Feuer brennen, aber dennoch … „Das kann ich nicht zulassen. Auch wenn der Gedanke – an dir zu saugen - ein schöner Gedanke ist.“ Ein Lächeln legt sich über ihre Lippen. Meine komischen Worte zeigen anscheinend Wirkung. „… Meine Herrin wartet immer noch auf ihre Rettung. Aber wenn es getan ist, hält mich nichts mehr zurück. Selbst Ihr müsst Euch dann nicht mehr zurückhalten.“, will sie mich mit ihrer sanftmütigen und zugleich gerissenen Art überzeugen, als sie mir wieder sorgfältig die Maske auf mein Gesicht setzt. „Ihr wisst ja bereits mit Sicherheit, was Euch erwarten wird.“, haucht sie mir verführerisch zu, als ich in meinen perversen Gedanken daran schlucken muss. Ich glaube, ich schmelze gerade dahin. Es wäre um einiges leichter, wenn Ahulil nur nicht so unglaublich verführerisch und wohlschmeckend zugleich wäre … Dieser Kuss hat es erneut befeuert: den Drang sie spüren und schmecken zu wollen. Auch das Gefühl, als wir damals … Ich kann es jedenfalls nicht vergessen. Geht ja auch SEHR schlecht! Hmh, Ahulil … Ich komme mir bereits wieder so vor, wie ein verliebter Teenager. Was bin ich froh, dass diese Zeiten vorbei sind! Dennoch muss ich immer wieder an sie denken. Genauso wie an alle anderen … „Das ist der perfekte Ort, um trainieren zu können.“ Ein Trainingsgelände? Hätte ich an diesem Ort nicht wirklich erwartet. Es befindet sich ziemlich dicht an der Mauer. Nicht gerade die ideale Lage, außer es kommen genau zu diesen Koordinaten Eindringlinge vorbei. Da wir auf der anderen Seite jedoch eingedrungen sind, habe ich es nicht gesehen. Das Ganze kommt mir so vor, wie eine gigantische Grube. Und in dieser befindet sich eine weitere: Eine Arena, die eine gewaltige Ansammlung an getrockneten Blutspuren aufweist. „Ihr kanntet diesen Platz also schon?“ „Natürlich. Jeder Bewohner von ‚The Heart‘ weiß hiervon. Auch wir vom Splintered Fang. Kreon hat uns immer wieder hierhergeführt. Alle bis auf Kaleb, versteht sich. Er durfte nichts.“, erklärt mir Bite während der Besichtigung nebenbei. Arme verschränkend tritt uns der mürrische Ex-Champion entgegen. Irgendwie überrascht mich das nicht. „Erst stechen diese Chaospisser mir das schwarze Auge Malals aus; zwingen mich vor mich hin zu existieren und verbieten mir obendrein jegliche, körperliche Aktivitäten. Doch der Splintered Fang hat insgeheim mein kriegerisches Können gefordert. Ohne sie wäre ich ein wehrloser, untrainierter Nichtskönner. Futter für die Chaosgötter.“ Sie haben sich alle versammelt: die für den Krieg gerüsteten Amazonen sind hier, wenn auch nicht alle. „Schlangenpriesterin Otrede. Meine neue, von der Schwesternschaft zugewiesene Aufgabe ist es, Bericht zu erstatten.“ Also wurde sie von Xugeii und Fenya hierhergeschickt? „Ja, na dann berichte mal.“, fordere ich die ankommende Amazone im sichtbar mittleren Alter dazu auf. Sie ist eine „Serpent Priestess“? Interessant. Ihre Haut wirkt noch dunkler, als die von Ydin. Schwarze, lange Haare; blutiges, hellbraunes, knappes Gewand … Wahrscheinlich ein Andenken aus ihrer eigenen Gefangenschaft … Scheiße, diese Outfits der hiesigen Amazonen verschaffen mir depressive Stimmung. Aber mit Sicherheit wissen sie, was sie da tragen. Einige haben - dem Anschein nach – ihre verlorenen Schmuckstücke wiedergefunden. Bunte Federn und goldene, mythische Amulette – die mich stark an das gefallene Volk der Echsenmenschen erinnern - zieren ihre von der Gefangenschaft zugerichteten Körper. Die Schlangenpriesterin trägt ein einhändiges Schwert und einen großen Stab mit sich, dessen Spitze wiederum ein Totenkopf ziert. Die meisten ihrer Federn sind im gelben Farbton gehalten, deren Enden sicherlich mit Blut beschmiert sind. Viele von ihnen tragen diese Merkmale mit sich: in Blut getränkte Federspitzen. Das sind also die Amazonen, die sich auf die Schlacht gegen Khorne’s Armee vorbereiten wollen … Ihre Farben ähneln eher dem Herbst aus meiner Welt. Eine – für mich - schöne Jahreszeit. Die Farben, die sie vorwiegend mit sich führen, symbolisieren … Vergänglichkeit. Das Ende von etwas Altem; der Beginn von etwas Neuem. „Vanitas …“ „Habt Ihr etwas gesagt, Zerstörer?“ verunsichert schüttle ich den Kopf. Ahulil hat es also bemerkt? Für einen flüchtigen Moment war ich bei meinen verstorbenen Brüdern und Schwestern, mit denen ich die Welten zerstören wollte. Aber zuerst wollten wir sie zerficken. Hart unherzlich. „Erde an Overlord?!“ „Jaja, bin da, Ydin.“ „Der Typ fordert dich heraus. Will wohl aufs Maul.“, erwähnt sie beiläufig. „Nur du und ich. Ein ehrenhaftes Duell. Wähle deine Waffe, Malal, und tritt gegen mich an! Ich erwarte dich in der Arena.“ Dass Kaleb schon in der Position ist mir Forderungen zu stellen, gibt mir einige Bedenken. „Wer hat gesagt, dass ich dem zustimme?“ „Tut es einfach, Zerstörer. Ihr müsst ihnen allen beweisen, dass man Euch zurecht als das betitelt, was Ihr seid.“, will mich Ahulil überzeugen. Eigentlich habe ich keine Lust auf sowas, aber wenn es sein muss … „Amazonische Schützen haben auf den Wällen Verteidigungsstellungen bezogen. Darunter zählen unsere ‚Tribes Women‘ und ‚Slingers‘. Die ‚Blowpipe Skirmishers‘, ‚Javelin Skirmishers‘ und ‚Scouts‘ werden unter Fenya’s Aufsicht ihr Training hier absolvieren. Genauso wie alle anderen, verfügbaren Einheiten unserer Armee.“ Ach, DIE ist ja auch noch da?! „Danke, für diese Informationen, werte ähm … Otrede?“ Die anwesenden Amazonen haben bereits angefangen zu trainieren. Sarissas, Speere und Schilde; Bögen und Pfeile; Blasrohre, Schwerter, Dolche, Messer, Macuahuitl, Keulen und … Äxte? „Schlagt mit ganzer Kraft zu, aber übertreibt es nicht! Nicht dass euch noch eure laschen Ärmchen abfallen. Berserker, ihr seid schwach und weichgespült, doch das Fleisch der geschlachteten Krieger wird euch wieder Stärke verleihen.“ Fenya … „Was glotzt du uns so an, dreckiger Mann?! Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten! Wir werden da sein, wenn unsere Schwestern unsere Hilfe erwarten. Von dir nehmen wir keine Befehle entgegen, Wicht!“ Der würde ich am liebsten einige Manieren beibringen! Aber so ist sie halt … Nun, solange wenigstens Xugeii auf mich hört, soll es mir recht sein. „Eine gebrochene Nase hat dir wohl nicht gereicht, oder?“ „Ydin, übertreibe es nicht! Du hast es bei ihr bestimmt nur geschafft, weil du unter dem Einfluss der ‚Black Milk‘ standest.“ „Der was?“ „Mein … Sperma, was du zu dir genommen hast.“ „EH?“ jetzt fängt sie auch noch an, wie eine Verrückte zu lachen?! „Hab noch nie so einen kranken Scheiß gehört. Aber guter Joke, Overlord.“ „Ja, total …“, kann ich ihr nur kopfschüttelnd entgegenbringen. Nun ja, sie kann ja an das glauben, was sie will. „Echt jetzt? Dein Saft verleiht Superkräfte? Was für‘n krasser Scheiß! Hey, dass sollten wir noch einmal testen, findest du nicht?“, fragt sie mich anzüglich, als sie ihre Oberweite Lippen leckend an mich drückt. Müsste C-Körbchen sein … Ähnlich wie bei Errelez, wenn auch ein kleines Bisschen weniger. „Vergiss es! Die Black Milk ist nur besonderen Personen wie uns bestimmt! Du gehörst ganz sicher nicht dazu.“, belehrt die Tzeentch-Magierin das etwas aufmüpfige Fräulein. „Tja, Pech gehabt~ Ich habe bereits davon gekostet. Und ich werde es wieder tun.“ Irgendwie peinlich darüber zu sprechen. Vor allem hier in aller Öffentlichkeit! „Gut, das reicht erstmal! Muss ja nicht jeder wissen, was es bewirkt. Das geht nur meinen Getreuen was an.“ „Ich zähle doch mit Sicherheit dazu, oder? Wir werden uns miteinander bestimmt öfters vergnügen wollen. Bist ja mein Overlord.“ Was will sie überhaupt von mir? Lutsch mir doch den Schwanz! Hm, würde sie wohl ohne zu zögern tun. Hat sie ja schon … „Können wir endlich loslegen?!“, fragt der ungeduldige Herausforderer schlecht gelaunt. Das Warten dauert ihm wohl zu lange? Hm, was nehme ich denn nun für eine Waffe? Ah, ich hab’s. „Ein Kurzschwert? Eine ungewöhnliche Wahl.“ Sagt der Typ mit nem schwarz-weißen Schädelschild und einer dämonischen, zähnefletschenden Minisense zu mir … Ist echt keine gute Wahl gegen seine Bewaffnung, aber es weckt alte Erinnerungen in mir. So steige ich mit dieser einen Waffe in den tiefen Ring, um mich zu beweisen. Blöd nur, dass nach wenigen Schlägen der Kampf bereits entschieden ist. „Ha, was war denn das?“ Er hat mir die Klinge einfach so aus der Hand geschlagen?! „Nimm sie wieder auf!“ Manche Amazonen haben sich bereits wieder von mir weggedreht, um ihr Training fortzusetzen und sich von dieser unnötigen Ablenkung befreien zu können. Dabei waren sie neugierig und scharf auf dieses Duell. Und dann haben sie gesehen, wie schlecht ich bin. „Wie lieb von dir, mir noch eine Chance zu geben.“ „Spar dir das, Malal! Was du hier vorzuweisen versuchst, glaubt dir kein einziger Dämon.“ Dieses Mal warte ich und lasse ihn angreifen, doch täuscht er seinen Hieb nur an, um mir daraufhin seinen Schild ins Gesicht zu schlagen. Hätte ich mir ja denken können … Uff, ich bin ganz schön aus der Übung. „So wird das nichts. Bist wohl in die Jahre gekommen? Eingerostet … Das merkt man nämlich.“ Eigentlich war ich immer derjenige gewesen, der seine eigenen Truppen trainierte. Meine Shinobi; Samy und Yutono, meine Schülerinnen. „Habe halt lange nicht mehr mit einer Klinge gekämpft.“ Flammenschlag ist ja fort … „Dann kämpfe, wie du bisher immer gekämpft hast.“ „… Du weißt, wie ich gekämpft habe.“ „Und? Ich komme dagegen an. Wirst schon sehen.“ Da bin ich aber mal gespannt. Gut: ich habe mich jetzt mit dieser Kackwaffe in der Hand lächerlich gemacht. Muss ich halt zugeben. Ich konnte mal kämpfen und habe es mittlerweile verlernt. Dankeschön Kaleb, für diese Einsicht. Man könnte ja sagen: „Ist wie Fahrrad fahren.“ Aber nein, ist es nicht! Die Techniken müssen geschliffen werden, sonst stumpfen sie ab. Als halbgöttlicher Shinobi habe ich tagtäglich mit meinen Leuten trainiert oder Krieg geführt. Aber ich bin kein Shinobi mehr! Zumindest nicht so, wie ich einst mal einer war … Da ist kein Chakra, was ich nutzen kann. All meine Fähigkeiten sind abhandengekommen. Das ärgert mich mit am meisten. Tut mir leid, Sasori Sensei, dass ich das „Kugutsu no Jutsu“ nicht mehr anwenden kann, wofür ich Jahre lang so hart trainiert habe und worin du mich unterrichtet hast … Hinzukommt, dass ich ewig geschlafen habe. War ja mehr oder weniger tot. Kaleb hingegen hat sich kaum eine Pause gegönnt. Sofern der Splintered Fang ihm die Gelegenheit verschaffen konnte, nutzte er diese auch. Wer weiß, wie lange er schon umherwandelt und das Chaos bekämpft? Sicherlich viel länger, als ich. Natürlich ist er mit der Führung seiner Waffen viel geübter als ich es bin. Wie gewann ich die meisten meiner Kämpfe? Mit der Hilfe meiner übernatürlichen Fähigkeiten. Soll ich mich jetzt etwa auch darauf verlassen? Was ist, wenn ich geschwächt bin? Was ist, wenn ich meine Kräfte verliere? Wie soll ich diejenigen beschützen, die an meiner Seite stehen und die mir wichtig sind? Mit bloßen Händen ist es mir kaum möglich. Ohne meine Fähigkeiten bin ich bestimmt nur … ein durchschnittlicher Nicht-Mensch mit mehreren Leiden. Pff, ich will gar nicht erst daran denken! … Aber es wäre besser, wenn ich dieses Kurzschwert aufhebe und es endlich lerne. Erneut. „… Du willst also nicht aufgeben, obwohl dir der Stahl in deinen Händen nicht liegt? Dann ist es also entschieden … Ich werde dir ein paar nützliche Tricks und Kniffe beibringen. Mach dich bereit, Malal!“ Part 42 Kriegsvorbereitungen Kapitel 43: Ansprüche --------------------- Metallische Geräusche erklingen, als die scharfen, spitzen, sowie robusten Beine der Centipedes mehrfach das Schädelschild des Malal-Champions streifen. Wuchtige Schläge führen das Lied des gefährlichen Kampfes fort, den sich Kaleb herbeisehnte. Die Enden haken ein; ruckartig ziehe ich. Der Schild wird endlich aus seinem starken Halt gerissen. Überrascht vernachlässigt Kaleb seine eigene Deckung, bevor er auf den staubigen Grund der kleinen Arena fällt, da mein linker Centipede-Arm sein rechtes Bein hartnäckig umklammert. Mit bedrohlichem Fauchen öffnet der Hundertfüßer seine furchteinflößenden Mundwerkzeuge – bereit den Kopf des Kriegers des abtrünnigen Chaosgottes zu holen. „… Hrgh, so ein Mist!“ „Du wolltest, dass ich so kämpfe, wie ich sonst auch kämpfe.“ Erst letztens machte er mich fertig; blamierte mich vor den Augen der anwesenden Amazonen. Aber jetzt – nach unserem Waffentraining - ist es anders. Sie haben sie in diesem Übungskampf gesehen: meine Fähigkeiten und meine Stärke. Wenn auch nur einen Teil davon. „Unfaire Mittel, wie bereits gesagt. Du beschwörst diese … Dinger, um deine Feinde zu erledigen.“ „Und?“ „Sie bewegen sich doch schon fast selbstständig. Das sind keine Waffen! Das sind … Tiere.“ „In der Liebe und im Krieg ist doch alles erlaubt, oder? Dachte es gibt sowas wie für den Krieg abgerichtete Tiere. Das sind halt meine Tierchen. Und ja, ich nutze sie ebenfalls als Waffen. Weißt du auch, warum?“ Schweigsam sieht Kaleb rätselnd zu mir. „… Weil ich es kann.“ Deutliche Antwort von mir. Nun, solange mir nicht die Energie ausgeht, ist ja alles schick. Da sich nun die Centipedes wieder in meine ursprünglichen Arme zurückverwandeln, gebe ich Kaleb meine rechte Hand. Skeptisch blickt er vorerst nur auf diese. Zwar zögert er ein Bisschen, aber nach einer kurzen Zeit reicht er mir seine eigene Hand, damit ich ihm – mit einem Ruck - aufhelfen kann. Diese Rüstung hat schon ganz schön was an Gewicht. „Außerdem ist es immer noch besser, als wenn ich dich direkt berühren würde. Dann würdest du nämlich einfach zerbröseln, wie ein Keks.“ „Ein … Keks?“ „Und so zerbröselt der Keks nun mal~“ Werfe ich gut gelaunt übertrieben aus. Ein paar wenige Amazonen fangen im Hintergrund an zu kichern. Ja, komisch dass der Zerstörer sowas wie „Humor“ hat, der brutale, ernsthafte Arsch, der – denken die sich bestimmt. Ich meine: habe den selbstsicheren, stolzen Kaleb Daark den Arsch versohlt. Find ich gut. Mit einem „Hmpf!“, wendet sich Fenya jedoch von mir ab. Natürlich: ihr gefällt ja sowieso nichts. Wenn Männer in ihrer unmittelbaren Umgebung sind, verfällt sie schon fast in Mordlust. Ich frage mich, was sie so sehr davon überzeugt hat, dass jeder Kerl schlimm ist? Allgemein haben die Amazonen diese Einstellung, aber sie irgendwie besonders. Als sich Fenya diese Wolfskapuze richtet, sieht man dabei eine rote, lange Strähne, die ihr fast ins Gesicht fällt. Spontan erschrickt sie leicht daran, bevor sie diese wieder vor uns versteckt – insbesondere vor mir. „Glotz nicht so blöd, oder ich bring dich um!“, droht sie mir plötzlich. Gelassen wende ich mich von ihr ab, aber meine Gedanken: „Ja, doch, beruhig dich mal! Meine Güte. Ich drehe mich ja schon weg …“ Für einen kurzen Moment war sie jedenfalls attraktiver als sonst, aber ich schlage es mir augenblicklich wieder aus dem Kopf. Von Fenya will ich eigentlich gar nichts. Sie ist mir zu … maskulin. Vor allem würde sie mich im Schlaf viel mehr erdrosseln wollen, als alles andere … wenn ich mal schlafen würde. Jetzt, wo meine Chaos War Maiden und meine Beraterin wieder zurück sind, passe ich wieder etwas mehr auf sie auf und sie auch auf mich. Doch nicht, wenn sie schlafen – abgesehen von Barboura. Insbesondere Ahulil blinzelt mich immer wieder vor dem Schlafen gehen an. Ist nicht so, dass ich ihr folgen muss, aber ich tue es oftmals, um … einfach bei ihr zu sein. So kann sie besser einschlafen, meinte sie zu mir. Also warte ich, bis sie eingeschlafen ist. Manchmal komme ich aber auch gar nicht von ihr weg, weil sie meinen ganzen Körper einnimmt. Da fühlt man sich wie ein untotes Kopfkissen. Manchmal muss ich aber auch ein Arsch sein und sie von mir sachte entfernen, um abhauen zu können. Würde mich ja sonst langweilen. Sehe ich etwa so aus, wie ein Wächter aus Stein, der nichts Besseres zu tun hat? Mir würde ja was einfallen, aber das will Ahulil ja nicht. Noch nicht. Nun ja: schon. Aber nicht genug. Wir haben immerhin bereits … einige delikate Dinge miteinander getan. Auch hier, in der Siedlung. Lezzi und Barbie kamen ebenfalls nicht zu kurz. Nun, Lezzi doch ein wenig, denn: wer mit ihr anfängt, kann nur ganz schwer wieder damit aufhören. Und noch viel geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die Begegnung mit ihr zu überleben! Denn immerhin ist sie so eine Art Ober-Succubus, die einem die Lebensenergie entzieht. Fast so wie ich es tue, nur angenehmer. Daher machen wir es nur selten miteinander, aber dafür ist unser Techtelmechtel lang und intensiv. Urgh, ich fühle mich immer noch wie ausgequetscht … Und dann gibt es ja auch noch … „Was soll das?! Willst mich wohl vernachlässigen, hä?!“ „Ähm, nein. Ich habe nur keine Zeit.“ „Keine Zeit für deine Lieblingsamazone? Aha? Das werde ich mir merken. Kann sein, dass ich dann ganz plötzlich irgendwann danebenschieße und dein drittes Bein treffe.“ Kaum steigt man aus der Arena und schon wird man belagert … „Das, was ich so tue, geht dich nichts an, Ydin!“ „Da du mein Overlord bist, geht mich das sehr wohl was an! Hast wohl vergessen, dass dich einige tot sehen wollen?! Daher muss ich auch wissen, wo du hin gehst und was du so treibst.“ „Vergiss es!“ „Ich muss und will dich doch nur beschützen!“ Und das gerade aus ihrem Mund? Wenn ich in ihre glänzenden, bernsteinfarbenen Augen blicke und sie so fürsorglich tut, kommt mir das irgendwie falsch vor … Sie ist nicht gerade diese Art von Person. Meistens kümmert sie sich nur um sich selbst. Sie macht andere Personen runter oder beleidigt diese; fügt jedem, der ihr nicht gefällt, gleich körperliche oder psychische Schmerzen zu und will Sex - was ich jetzt persönlich nicht gerade schlimm finde, aber tut sie das fast alles, ohne große Rücksicht auf Andere zu nehmen. Kurz gesagt: Ydin ist rücksichtslos und brutal. „Äh … nein. Hör zu: ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen. Bin schon sooo groß, habe ich gehört.“, kläre ich sie im ironischen Ton auf. „Tse, schon kapiert.“ Angepisst entfernt sie sich von mir. „Ydin, warte! Ich werde schon noch Zeit für dich finden.“ Dann hebt sie doch tatsächlich ihre rechte Hand - nachdem sie an mir vorbeiläuft - und zeigt mir ungeniert den Mittelfinger?! „Leck mich!“ Dieses Weib … „Okay.“ Sie bleibt stehen? „… Was?“ „Ich soll dich lecken? Okay. Wenn du untenrum sauber bist, dann …“ Und weg ist sie wieder. Habe ich was Falsches gesagt? Man darf doch ja wohl Ansprüche stellen?! Aber neeeiiin~ „Zerstörer? Hättet Ihr einen Moment Zeit?“ „Ahulil?! Hast du abgewartet, dass ich sie verjage?“ „Um ehrlich zu sein, habe ich darauf gehofft, ja. Das habt Ihr gut gemacht. Merkwürdig, dass Ihr es von mir nicht verlangt.“, flüstert sie mir zu. „Was? Oh … Weil ich weiß, dass du sehr reinlich bist. Diese abgefüllten Flaschen nutzt du ja nicht nur, um deinen Durst zu stillen.“, stelle ich analytisch etwas verwegen fest. „Das ist wahr. Woher wisst Ihr das? Habt Ihr mich etwa beobachtet?“ Zusammen machen wir uns auf dem Weg, um uns einen ruhigeren Ort zu suchen, da wir beide ja bereits wissen, was wir voneinander wollen – ohne jetzt irgendwelche schmutzigen Hintergedanken zu haben. Der Platz ist nur laut und voller Amazonen, die ihre Muskeln nach ewig langer Zeit beanspruchen wollen. Nun, da die Armee von Khorne immer näher rückt, ist es auch unabdingbar. „Du musst und willst mir ja gegenüber deine Eleganz wahren~“ „Übertreibt es nicht, Zerstörer! … Dieser Platz ist ruhig genug.“ Zwei Sitzgelegenheiten – in der Form von knöchernen Hockern, haben sich ebenfalls schnell gefunden. Da edles, stabiles Holz eine wahre Seltenheit, als auch zugleich ein Zeichen des Wohlstands ist, werden wir außerhalb des Zentrums keines finden. Abgesehen von den morschen Teilen, die jederzeit einzustürzen drohen. Dabei frage ich mich die ganze Zeit: Wenn all das Holz verbraucht ist, was- „Seht her: was haltet Ihr davon?“ „Das ist … ein Schulterstück von einem Chaoskrieger?! Was soll damit sein?“ Wieso trägt sie so einen kleinen Teil einer Panzerung bei sich? „Diejenigen, die sich Euch angeschlossen haben, bedürfen einer … äußeren Veränderung. Der Anblick Eurer Armee muss sich Eurem Willen anpassen. Ersichtliche Merkmale entscheiden über Leben und Tod auf dem Schlachtfeld. Es ist wichtig zu wissen, wer Euch gegenüber loyal eingestellt ist und wer nicht. Die Rüstung ist ein wichtiger Bestandteil Eurer Truppen. Ihre Farbe zu ändern, wäre ein geeigneter Ansatz, um ein Zeichen zu setzen, dass der Zerstörer nicht mehr allein handelt, sondern dass er Gefolgsleute um sich geschart hat.“ „Du meinst so wie die Amazonen, die sich eigenhändig eingekleidet haben?“ „Sie tun es für sich selbst und nicht für Euch. Das ist ein großer Unterschied.“ „Du willst also von mir, dass ich mir neue Farben für die Rüstungen dieser Krieger aussuche? Und mit was willst du sie bitteschön bepinseln?“ „Wirklich?! Ich habe Euch für etwas klüger gehalten. Man nennt es auch ‚Magie‘.“ Ach, die gibt es ja auch noch … Stumm sehe ich zu ihr und dann auf das schwarze Schulterstück, was sie in ihren beiden Händen vor sich hält. Währenddessen lenkt mich immer wieder ihr hübscher Anblick ab. Ihre schönen Augen, ihre schwarzen, schulterlangen Haare, ihr beinahe schon makelloses Gesicht. Nicht so wie meins, was mittlerweile mit Makeln nur so übersät ist. Und dennoch … lässt sie sich auf mich maskierte Gestalt ein. Obwohl ich nicht mehr das bin, was ich einst war; obwohl ich zerfalle und mein Körper aus unzähligem Getier besteht. „Ihr seid nicht ganz bei Euch.“, stellt sie mir gegenüber im ruhigen Ton fest, als sie ihre losen Haare hinter ihr linkes Ohr streicht, was sie meistens tut. Dabei fällt mir ihr kleines, unscheinbar wirkendes, silbernes Ohrpiercing auf. Ob sie dieses Piercing auch auf der rechten Seite trägt? Ich habe das noch nie wirklich an ihrem Ohrläppchen bemerkt. Oft wirkt ihre rechte Seite bedeckter, als die linke. Es kommt mir so vor, als würde sie etwas vor mir verbergen wollen … Immerhin ist mir das an ihr aufgefallen. Ich bin immer noch nicht dahintergekommen, was sie vor mir zu verstecken versucht, aber … bisher habe ich nichts gefunden. „Sagt schon: welche Farben würden Euch gefallen?“ „Öhm … Grün?“ „Grün, so wie die Wolken Eures Mantels?“ „Hm, joa. Obwohl: nein. Ich mag so ein dunkles Türkis-Grün. Weniger Blau, mehr Grün. Richtung … dunkel und kräftig. Minzgrün.“ Beherzt lacht Ahulil auf. „Also dann ein dunkles, kräftiges Minzgrün. Wie der Zerstörer es verlangt.“ Sie lächelt?! Es ist so bezaubernd, wenn sie das tut. „Ist es so in Ordnung für Euch?“ „Hm, noch etwas zu hell.“ „Das ist dann kein Minzgrün … Und wie gefällt es Euch so?“ „Zu dunkel …“ „Ihr seid ganz schön anspruchsvoll, wisst Ihr das?“ „Kann sein. Ich weiß halt, was ich will … Manchmal.“ Ahulil muss dabei schmunzeln. „Was denn?“ „Ach, nichts~ Ich hoffe doch, ich kann mit dieser Farbe Euren kompliziert hohen Ansprüchen genügen.“ „… Perfekt.“ „Hex: #003426, dark cyan-green. Welch sonderbaren Geschmack Sie doch haben.“ „Kennst du etwa die ganzen Hex-Codes für Farben auswendig?“ Da ist es schon wieder: diese Leichtigkeit, die sich wie ein Schleier auf uns niederlegt. Diese Besonnenheit, obwohl uns allen eine gewaltige Schlacht bevorsteht … Obwohl uns ein Meer aus Knochen und Staub umgibt. Eine Wüste, in der nichts mehr wächst … Dennoch existiert Leben. Gerade jetzt ist es hörbar und sogar spürbar. Dieser Ort lebt, genauso wie wir. „Vielleicht noch etwas Gold? So, wie meins. Oder etwas glänzender.“ „Ihr meint für die Ränder und angebrachten Ornamente?“ „Genau, das meine ich.“, antworte ich ihr, als Ahulil mit ihrem vergoldeten, spitzen Nagel ihres rechten Zeigefingers auf die Stelle der Schulterplatte tippt, die sich sichtlich langsam verfärbt. „Ja, das sieht gut aus.“ „Hex: #aa8833, rich gold. Eure Welt hatte mich seit jeher fasziniert, wisst Ihr? Ich habe mir immer vorgestellt, dort zu sein …“ In Durkan? Das wird nicht mehr geschehen. Ich will nicht mehr dorthin zurück! Doch sage ich es ihr jetzt nicht, auch wenn sie es bereits weiß. Ich … will sie irgendwie nicht enttäuschen. Sie erkennt es stattdessen an dem Schweigen und an meinem starren Blick, der bis in das Nichts verfolgt werden kann. „Vergebt mir. Ich wollte nicht …“ „Schon gut … Welche Farbe würde denn DIR gefallen?“ „Mir?“ Rätselnd sieht Ahulil zu mir. Der Blick, den sie mir zuwirft, lässt mich kaum wieder los. Fast schon wie in Trance, versinken unsere beiden Blicke miteinander, bis wir uns recht schnell ineinander verschlingend wiederfinden. „Hey, Ahulil, das ist unfair!“, ertönt es plötzlich neben uns. Das hat mich aus dem Zauber gerissen, den mir diese kleine Sexy-Hexi hinterrücks auferlegt hat. Uff, dachte schon, ich esse sie gleich … „Barboura, du bist so eine Plage! Du suchst dir immer den ungünstigsten Zeitpunkt aus.“ „Ach, ja? Da haben wir ja mal was gemeinsam, hehe.“ Da hat Barbie nicht ganz unrecht. „Vielleicht hättet ihr euch beide besser verstecken sollen? Jeder hat euch gesehen. Und da ich meinen General gesucht habe …“ „Komm zum Punkt!“ „Ich will mit meinem General sprechen!“, besteht Barbie beharrlich darauf. „Wir sind gleich fertig. Und, Lilil? Was ist nun mit deiner Farbe?“ „Eheh, Lilil?“, fragt sie erheitert, während sie ihre linke Hand vor dem Mund nimmt. Stimmt ja: ich habe sie offiziell noch nie so genannt, upps. Barbie findet das jedenfalls gar nicht lustig, weshalb sie sofort anfängt sich wie ein schmollender Kugelfisch aufzublähen. „… Die Farbe Eurer Augen, die einen sowohl nach dem Leben, als auch nach Aufmerksamkeit trachten. Da die Komplementärfarbe von Eurem Grün jedoch Hex #34000e wäre, würde ich diese bevorzugen, sofern Ihr nichts dagegen habt: dark pink. Gravuren und Edelsteine wären die bevorzugten Ziele dieser Farbgebung … Und damit wären wir fertig.“, gibt sie im Nachhinein genervt wieder, wobei Barboura flüchtig wenige Grimassen für Ahulil schneidet, wie ich als Einziger zu vernehmen scheine. „Barbie?!“ „Jaha, General?“, blinzelt sie mich plötzlich unschuldig wirkend an, als ich ihr gegenüber den Kopf schüttle, im Sinne von: „Ich weiß, was das eben war. Lass das sein!“ Nachdem die Chaos War Maiden of Nurgle der Adeptin die Zunge rausgestreckt hat, entfernen wir uns von dieser. Kurz sehe ich noch ein letztes Mal zu Ahulil, wobei ich ihr flüchtiges, zaghaftes Winken mit den Fingern bemerke. Part 43 Ansprüche Noch mehr Zeit ist vergangen, bevor Barboura und ich uns zum Wall begeben haben. Die Mauer, die uns vor dem schützt, was bald eintreffen wird, wurde von zahlreichen Amazonen bemannt. Dennoch ist es eine winzige Anzahl im Gegensatz zu dem, was uns erwarten wird. „Sie sind langsam.“, spricht Bite in der Anwesenheit von Kreon zu uns. „Khorne’s Armee ist gigantisch und gut gepanzert. Wir sollten alle froh sein, dass sie viel länger brauchen, als wir.“ „Da ist was dran.“, bestätigt Bite. Nach wenigen Fingerzeichen spricht er erneut. „Es ist eine gute Möglichkeit. Die Amazonen benötigen viel Zeit, um sich zu erholen und zu stärken. Sie waren schwach, doch je länger Khorne’s Truppen benötigen, um hierher zu marschieren, desto gesünder und kräftiger wird Eure Armee sein.“ „Aber ob das ausreichen wird? … Es ist unmöglich einen Anfang und ein Ende zu sehen. Wir konnten uns durchschlagen aber … wir haben Verbündete verloren. Freunde.“ Barbie blickt während meiner Worte gen Boden. Gerade sie ist vom Ableben von „The Missing Ones“ schwer betroffen. „Schwabbel, Blig, Ichi, Ni, San … Sie waren sehr mutig und tapfer.“ „Ohne sie hätten wir es vielleicht nicht geschafft. Ich war - trotz der offensichtlichen Masse, die uns überrennen wollte - übermütig.“ „Nein, du hast dein Bestes getan, General! Ohne dich-“ „Wie dem auch sei: es bringt nichts, uns in der Vergangenheit zu verlieren. Wir müssen uns alle auf das vorbereiten, was kommen wird.“, übersetzt uns der mysteriöse Gebärdendolmetscher die Zeichen des Splintered Fang-Anführers Kreon. Da hat er recht. „Dennoch … ist es schwierig über so etwas hinwegzukommen. Aber ich weiß, dass wir uns auf weitere Verluste einstellen müssen … Verluste sind mir immerhin nicht fremd.“ „Genauso wenig, wie für uns. Auch wir haben wichtige Kameraden verloren. Familie, Geliebte, Freunde … Jeder vom Chaos hat seine eigene Geschichte. Viele versuchen diese nur … hinter sich zu lassen; im Blut zu ertränken.“, erklärt Bite uns mit nachdenklichen Worten. „Manche suhlen sich im Schmerz - sowohl in dem eigenen, als auch in dem anderer. Einige wiederum suchen nach Wissen oder nach dem absoluten Rausch. Jede Person geht mit dem, was diese erlebt hat, anders um und hat ein jeweiliges, individuelles Ziel vor Augen. Ein weiterer Grund, um die Chaosgötter aufzusuchen, nicht wahr?“ „… Und was wolltet ihr? Warum folgt ihr den Coiled Ones? Und warum … folgt ihr mir, wenn ich euch doch nichts geben kann? Nichts, bis auf Tod und Verderben.“ Nach einer gewissen Verzögerung gibt Kreon uns die Antwort darauf, auch wenn der Sprechende eine weitere Kommunikationspause einzulegen scheint. „… Weil es uns richtig erscheint. Außerdem gibt es etwas, was ihr uns geben könntet.“ In Ruhe sieht sich Kreon um, woraufhin er seine Arme gen Himmel streckt … Meint er die Metropole? Nun, wenn sie das überstehen wird … Aber erst einmal, müssen WIR es überstehen. „Wisst ihr, wer diese Armee anführt? Ist SIE es?“ „… Ja. Es ist die Chaos War Maiden of Khorne: Gihirex.“ Ich sehe die Angst in ihren Gesichtern. Sie kennen sie also? Es würde mich nicht wundern, wenn Gihirex hier ebenfalls einst anwesend war. Es könnte sein, dass sie hier war, um für Khorne Amazonen zu besorgen, um seine Armee damit zu vergrößern. Schließlich wurden die meisten Amazonen verkauft, um als Gebärmaschinen zu dienen. Das ist ihr eigentlicher Zweck. Sie sollen die Population in Neu-Linos erhöhen. Dass sie das nicht gerade freiwillig tun, muss ich dabei ja nicht erwähnen … Sie werden mit Sicherheit von dem Blut lebender und vom Fleisch gefangener, oder gefallener Krieger versorgt. In dieser Welt gibt es kaum Wasser. Der sehr seltene Regen wird immer mit großer Vorfreude und mit enormen Vorbereitungen erwartet. Die Siedlungen bunkern alles, was sie auffangen können; jeden noch so kleinsten Tropfen. Das wertvolle Wasser wird stark rationiert. Die Schwachen sterben mit Sicherheit in dieser neuen Welt, die ich ausversehen erschaffen habe. Sie bekommen nichts ab, abgesehen von den Frauen und ihren Kindern. Kinder, die Stärke beweisen müssen, um zu überleben. So hat es mir Kaleb größtenteils erklärt. Was für eine abgefuckte Welt … Aber jetzt könnte sich vielleicht Einiges ändern? Die Amazonen konnten befreit werden, doch eine Hürde steht uns noch bevor. Doch wenn wir flüchten, so würden wir nicht weit kommen. Niemand von uns! … Früher oder später wird das Chaos sie einholen, egal aus welcher Richtung. Wir dürfen das nicht zulassen! Deshalb brauchen sie uns … und wir brauchen sie. The Splintered Fang könnte uns jedoch immer noch in den Rücken fallen. Sie brauchen uns nur an Khorne zu verraten, dann würden sie das bekommen, was sie wollen. Aber sie haben Kaleb Daark geholfen?! Scheiße, ich weiß nicht, was ich darüber denken soll! „Wir müssen darauf vorbereitet sein!“, habe ich meinen Getreuen gesagt, ohne zu bemerken, dass sich Ydin im Hintergrund aufhielt. Errelez deckte sie jedoch auf und ich … ließ sie gehen. Vielleicht hat sie diese Befürchtung an die Amazonen weitergeleitet? Ich weiß es nicht. Aber dann, wenn es darauf ankommen wird, müssen und werden sie sich entscheiden … Die Amazonen stehen auf den hohen, stabilen Wällen bereit. Wir sind hier, am Anfang: Der Ort, an dem wir eingedrungen sind. The Heart liegt unter unserer Kontrolle. Doch für wie lange noch? Trotz meiner Gedanken, kann ich es vernehmen: die Nervosität; der starke Atem der anwesenden Amazonen. Barbie ist auf einmal nicht bei mir, nein: sie ist auf dem Wall geklettert? Das laute Fiepen von Rogo ertönt und dann die zitternde Stimme einer Amazone. „Wa-Was ist das?!“ „Eine schwarze Welle kommt auf uns zu?! Sie erstreckt sich bis zum anderen Ende des Horizonts!“, bezeugt eine weitere panisch. „GENERAL?! Sie ist es! Es ist Gihirex!“, ruft Barbie mir von oberhalb zu. Von dem geschlossenen, riesige Eisengatter aus, sehe ich es bereits: „Das ist nicht nur irgendeine Welle. Das … ist die unaufhaltbare Khorne-Armee!“ Kapitel 44: Taktik ------------------ Kvelertak – Tevling https://www.youtube.com/watch?v=rrN72FGdOSw&ab_channel=riserecords „Sind sie das?“ „Das sind sie.“, will Bite mir weismachen, als er Kaleb und mir die Neuankömmlinge in unseren Reihen präsentiert. Kreon ist natürlich ebenfalls anwesend. Als Bite mich, als auch meine Mitstreiterinnen fand und zur Metropole des Chaos in Linos zurückbrachte, waren diese Beiden seitdem schier unzertrennlich. „Ich hoffe du setzt die da als Kanonenfutter ein, denn zu mehr sind diese ‚Warriors of Chaos‘ eh nicht zu gebrauchen.“, erhofft sich Kaleb Daark, als er die merkwürdig gepanzerten Einheiten begutachtet, die in den besagten Farben erstrahlen, die ich mit Ahulil wohlüberlegt festlegte. Das grün-türkise Schimmern der Rüstungen, die goldenen Ornamente und die wenigen, purpurroten Beigaben stechen jeden sofort ins Auge, der diese prachtvollen, jedoch todbringenden Ritter erblickt. Es wirkt irgendwie so, als hätten die Chaosgötter miteinander kopuliert und daraus ist dann dieser … bunte, auffällige Haufen entstanden. Die Farben sprechen laut, dennoch wirken sie bei Betrachtung beruhigend auf einen; wild und dennoch edel. Es ist garantiert, dass jeder noch so Sichtbehinderte meine Truppen selbst von weitem erspähen kann. Nun stehen diejenigen vom Chaos also unter meinem Kommando … „Du bist dieser ‚Usurpator‘?! Yakukage, ja … Ich erinnere mich: Damals, als diese Welt noch nicht das hier war und wir genug hatten, um nicht nur zu überleben, sondern ‚zu leben‘.“ „Was für eine Ironie, nicht wahr? Vor allem, da ich mal schwor, euch auszulöschen … Die Zeiten sind aber vorbei und ihr kämpft jetzt für mich. Ihr wusstet das und habt eingewilligt. Oder sind einige von euch doch nur uns beigetreten, um mit mir über alte Zeiten zu sprechen?“, konfrontiere ich den einen Chaoskrieger, der diese Rekrutierung meinerseits aus scheinbar in Frage stellt. „Uns? Wer seid ‚ihr‘ überhaupt? Oder besser noch: Wer sind wir?“, fragt ein weiterer von ihnen aus der Menge heraus. „Krieger des Zerstörers, das wisst ihr doch. Und jetzt seid still! Wir erwarten seine Befehle.“ Immerhin einer, der sich dazu bereit erklärt, keine weiteren Fragen zu stellen. Fragen, die nicht einmal ich wirklich beantworten kann … Was sind ‚wir‘? Das ist in der Tat eine sehr gute Frage. Ein Bund? Ein zusammengewürfelter Haufen? Das trifft es wohl am besten … Jedenfalls: irgendetwas in dieser Richtung~ „DU erwartest vielleicht seine Befehle. Ich aber nicht!“ Nicht der schon wieder … „Ich will zuerst wissen, was das alles hier soll?! Was willst du von uns, hm, ‚Zerstörer‘? Oder wer auch immer du vorgibst zu sein.“ „Usurpator Yakukage Coba. Merk dir das! Er ist jetzt euer Herr und Meister!“ „Sowie er es für euch ist?! Mit dir rede ich überhaupt nicht, Schlange! Ihr vom Splintered Fang habt uns das alles erst eingebrockt!“ „Also bist du beigetreten, um Stress zu machen? Gut, dann beende ich einfach hier und jetzt dein Leben.“, entscheide ich abrupt, als ich mich zu dem Chaoskrieger begebe, der sich mit Bite anlegen will. Mann, geht mir das alles auf den Sack! Als ich mich ihm nähere, bemerke ich, dass die Anderen Platz für meine Anwesenheit schaffen. Sie entfernen sich wenige Schritte von mir; still und ehrfürchtig. Nur noch dieser eine, aufmüpfige Chaoskrieger und ich stehen dicht an dicht beieinander, woraufhin ich ihm langsam meine rechte Hand entgegenstrecke. „WA-WARTE!“, ruft er panisch aus. Ach, jetzt kriegt er es wohl doch mit der Angst zu tun, was? „Wer sagt, dass ich etwas dagegen habe, für dich zu kämpfen? I-Ich wollte nur wissen …“ „Wir haben für sowas keine Zeit! Und ich habe vor allem eines nicht mehr: Geduld!“, bringe ich ihm mit starrem Blick deutlich entgegen. Gemächlich drehe ich ihm daraufhin wieder den Rücken zu, um mich noch einmal vor das Regiment zu stellen, was sich dafür entschieden hat, mir zu dienen. Letzten Endes werden sie uns behilflich sein, so oder so; auf die eine oder andere Weise … „Also: was ist unsere Aufgabe? Was verlangt der Zerstörer?“ „Dass ihr sowas wie Kanonenfutter seid, stimmt schon mal nicht, aber ihr gehört trotzdem an die Front; direkt vor dem Wall.“ „Das ist das reinste Selbstmordkommando!“ „Ihr seid doch Krieger des Chaos, wo ist das Problem?“, fragt Kaleb bereits im aggressiven Ton. „Es wäre kein Problem, wenn wir uns keiner Übermacht entgegenstellen müssten!“ Jetzt stellt jemand auch noch Anforderungen? „Hör auf zu heulen, verdammtes Balg! Wenn du Angst hast, dann helfe ich gerne nach, um dir zu zeigen, dass es besser ist in einer gigantischen Schlacht ruhmreich zu sterben, anstatt von mir wie ein elendes Tier hingerichtet zu werden. Andererseits wird es Malal sicherlich eine Freude sein, uns alle von deiner Feigheit zu erlösen.“, erwähnt Kaleb spöttisch im lauten Ton, als er dem jammernden Rüstungsträger seine zähnefletschende Waffe entgegenstreckt. „Eure Aufgabe ist es vorwiegend, die Stellung zu halten und somit den Eingang zu blockieren. Ihr beschützt nicht nur die Stadt, sondern auch die Amazonen, die sich bei euch aufhalten werden. Sie schießen derweil von der Rücklinie aus und- Lacht da wer? Was ist denn daran so lustig?“, frage ich etwas genervt in die Runde. „Wir sollen die Amazonen beschützen?“ Noch jemand, mit amazonischen Problemen. Er ist nicht die erste und wahrscheinlich auch nicht die letzte Person, die etwas gegen die gegenwärtigen Amazonen hat. Allgemein haben die männlichen Streiter des Chaos keine freundlichen Ansichten zu diesen. Doch ich bin jetzt hier, um deren miserablen Einstellungen zu ändern. Ehe ich reagieren kann, tut es jedoch Kaleb zuerst, indem er denjenigen mit Dreadaxe brachial heranzieht. Mit einem Schrei liegt der Betroffene mit seinem Rücken plötzlich auf dem Boden – wie eine überraschte, wehrlose Schildkröte. „Du wurdest gefragt!“ Eingeschüchtert, als auch um seine Existenz bangend, hält der Krieger seine Arme vor sich. Auf etwas wartend, blickt Kaleb zu mir und dann wieder auf denjenigen, der uns zu Füßen im Dreck liegt. „… Die Amazonen sind wichtig. Wichtiger als eure eigenen Leben. Das ist etwas, worüber ihr euch im Klaren sein MÜSST. Sie sind es auch, die euch am Leben erhalten werden und umgekehrt. Ihr alle vertraut euch gegenseitig eure Leben an. ‚The Heart‘ besitzt nicht die oberste Priorität. Dieser Ort ist nicht das, was ihr beschützen müsst, sondern ihr sollt unser aller Überleben sichern!“ „Pah, das sagt uns der Zerstörer; der, der alles vernichtet hat?!“, spricht derjenige aus sich heraus, der neben denjenigen stand, den Kaleb überwältigte. Muss wohl sein Freund sein … „Mag sein, aber es ist immer noch etwas da, wenn auch nicht mehr viel. Wie auch immer: du hast mich anscheinend falsch verstanden. Das ist keine Bitte … sondern EIN BEFEHL!!!“, brülle ich ihn plötzlich an. So schnell habe ich noch nie jemanden zusammenzucken sehen … Alle anderen Chaoskrieger stehen daneben; geben keinen Mucks mehr von sich. „Ich werde für diejenigen, die sich weigern, andere Verwendung finden, das sei euch allen hiermit versichert! Also: macht nur weiter so~ Auch meine Toleranz und meine Freundlichkeit endet irgendwann! Was wollt ihr hier, wenn ihr nicht für mich; für uns kämpfen wollt? Ihr kämpft schließlich auch für euch selbst! Kämpft und lebt … oder verärgert mich und sterbt! So einfach ist das. Ich weiß, es sieht nicht so aus, aber es gibt sie immer noch: Hoffnung. Ich bin NICHT hierhergekommen, um sie euch wegzunehmen. Ich bin NICHT euer Feind! Ganz im Gegenteil.“ Völlig verwirrt, sehen sie sich gegenseitig an. Sie wussten bisher nicht, dass diese Sache viel größer und viel mehr ist, als sie es sich vorstellen konnten. Allmählich dämmert es ihnen: ich bin nicht nur … irgendein zerstörungswütiger, machtgieriger Verrückter, der alles vernichten will. Ich würde ja sagen: das wollte ich nie, aber das wäre leider gelogen. Irgendwann wollte ich es, doch jetzt ist es anders. Selbst das Chaos bedeutet mir jetzt etwas. Es ist schließlich das, was übriggeblieben ist. Aber es ist immerhin „Etwas“. Das Chaos … ist Leben. Das ist es, was mir nach alldem bewusst wurde. „Wichtig ist nur, dass wir diese Missgeburten ins vorzeitige Grab schicken. Mit Blut und mit Stahl! Murkst so viele ab, wie möglich: das ist es, was Malal – nein – der Zerstörer euch sagen will! Und wehe ihr lasst auch nur einen einzigen Chaosköter zu den Amazonen, dann Gnade euch einer eurer Chaosgötter, an denen ihr euch immer noch heimlich klammert! … Wenn ich euch nicht schon vorher die Gliedmaßen einzeln herausreiße.“ Und Kaleb? Vielleicht mag er immer noch diesen uralten Hass auf das Chaos in sich tragen, aber: hat sich seine Einstellung nicht auch ein wenig geändert? Früher oder später wird auch er sich entscheiden müssen. „Gut, das reicht … so langsam.“, will ich Kaleb ein wenig davon abhalten, seinen eigenen Blutrausch fortwährend anzupreisen. „Treffen wir uns mit dem Rest. Wir haben noch etwas zu besprechen.“ Part 44 Taktik Jetzt, wo die gigantische Armee sichtlich auf uns zumarschiert, haben wir nicht mehr viel Zeit. Bald wird die militärische Macht von Khorne entfesselt, ob wir es wollen oder nicht. Die letzten Vorbereitungen müssen abgeschlossen werden! „The Heart besteht aus dem ‚Äußeren Ring‘, dem ‚Inneren Ring‘ und dem ‚Zentrum‘.“, erklärt uns Ahulil die Lage erneut – wie vor einiger Zeit schon –, indem sie die erwähnten Orte mit ihrem rechten Zeigefinger auf der Karte zeigt, die den Bau dieser besonderen Siedlung preisgibt. Nicht nur sie ist anwesend, sondern auch Kaleb, Kreon, Bite, Barboua, Errelez, und Otrede. Natürlich gehören Rogo und Treati auch mit dazu, die sich als Anhängsel in oder an Barbie befinden. Ydin, sowie wenige, andere Amazonen, stehen außerhalb der Hütte Wache, die sich in der Nähe der äußeren Mauer befindet. „Wir haben – trotz ihrer Anzahl – mehrere Vorteile: unsere Lage könnte durch die Befestigung kaum besser sein und wir haben den Zerstörer, sowie zwei der Chaos War Maiden bei uns.“ „Sag das der Armee, die wir zuvor schon nicht aufhalten konnten, Kaleb … Immer wieder gab es Auseinandersetzungen, die wir für uns entscheiden konnten. Kleinere Truppenverbände, stellten für uns keine großen Probleme dar. Aber DAS?! Das ist eine ganz andere Liga …“ „Du hast bereits Erfahrungen mit solch riesigen Heerscharen gemacht, Malal. Du tust so, als müssten wir uns darum Sorgen machen?“ „Es wäre töricht, es nicht zu tun.“, entgegnet Ahulil ihm. „Wir sind nicht zum Spaß hierhergekommen.“ „Also hattet ihr es von Anfang an vorgehabt, uns Amazonen zu benutzen?!“ „Nein, Otrede. Es war mir allgemein wichtig euch aufzusuchen, da wir eine gemeinsame Vergangenheit besitzen. Unter anderem. Aber das ist jetzt alles egal! Konzentrieren wir uns auf die Lage. Wir müssen das hier überstehen, wenn wir weitermachen wollen, egal wie!“, will ich alle Anwesenden damit überzeugen, sich auf die Gegenwart zu fokussieren. Diese bescheuerten, unnötigen Gesprächs-Geplänkel können wir immer noch austragen, wenn wir alle die kommende Schlacht überlebt haben. Streitereien oder dergleichen können wir uns jetzt nicht leisten. „Wie sehen die Aufstellungen aus?“, fragt Bite vom Splintered Fang für den stummen Kreon. „Unsere neuen, verbündeten ‚Warriors of Chaos‘ wollen sich uns noch beweisen.“ „Wollen oder müssen?“ „… Beides.“, antworte ich flüchtig der neugierigen Errelez. „Daher stehen sie an der Front. Hinter ihnen beziehen die ‚Bodyguards‘ mit ihren Sarissas Stellung. Sie spießen jeden auf, der zu nah an die Krieger und somit in die Nähe der Mauer kommt, auf der sich wiederum unsere Schützen aufhalten: ‚Tribeswomen‘, ‚Javelin‘ und ‚Blowpipe Skirmishers‘. Bögen, Speere und Blasrohre. Wir werfen denen alles an die Köpfe, was wir haben. Otrede?!“ „Wünscht Ihr etwas?“ „Ja, ich will, dass die ‚Slingers‘ von den Wällen abgezogen werden. Sie sollen hinter dem ersten Wall, im Äußeren Ring, positioniert werden.“ „Soll das ein Scherz sein?“, fragt Kaleb im leicht aggressiven Ton. „Denkst du wirklich, wir können den Äußeren Ring halten? Hast du die Masse da draußen nicht gesehen?! Wir müssen uns darauf vorbereiten, das sie einfallen werden, denn das werden sie zu einhundert Prozent!“ „Solltet Ihr das nicht lieber mit Xugeii oder Fenya …“ „Dafür haben wir keine Zeit und ich will das auch nicht ausdiskutieren müssen. Wir müssen so sicher wie möglich sein, daher sind die Slingers oberhalb fehlplatziert. Ihre Reichweite kommt nicht an die der anderen Schützen heran und sie benötigen außerdem mehr Kraft, um effektiv Schaden anrichten zu können; Kraft die die Meisten von ihnen nicht aufbringen können. Ihre Wurfgeschosse bestehen aus Knochen und Steinen … Die Rüstung der Chaoskrieger ist zu dick. Sie gehören in die Siedlung. Hier können sie besser Deckung suchen, aus nächster Nähe zuschlagen und somit mit ihren Schleudern mehr Schaden anrichten. Es ist ihnen dadurch möglich, gezielter Schwachstellen anzugreifen. Das sollten sie auch, falls wir Erfolg haben wollen. Sag ihnen das, falls sie fragen.“ Nach einer kleinen Bedenkzeit – in der sich die dunkelhäutige Amazone umsieht – nickt mir die Schlangenpriesterin zuversichtlich zu. „Obwohl es Fenya keineswegs gefallen wird, so vertraut Hohepriesterin Xugeii Euch … Und damit nicht nur sie. Es wird geschehen.“ Dankbar nicke ich ihr zu, woraufhin sie sich auf dem Weg begibt, um die besagten Amazonen zu informieren. Also ist nicht jede Amazone darauf aus, mich erdolchen zu wollen? Ha, na gut zu wissen. „Was ist die Aufgabe dieser Hohepriesterin überhaupt? Hoffen und beten?“ Wirft Kaleb spöttisch aus. „Sie kümmert sich um diejenigen im Zentrum, die nicht kämpfen können … Dort sind sie in Sicherheit.“ „Ihre Existenz allein stärkt die Moral der Amazonen. Sie ist die momentane Anführerin, auch wenn Xugeii selbst es nicht zugeben will. Selbst Fenya unterwirft sich ihrem Urteil.“, möchte Ahulil alle Anwesenden darauf hinweisen. „Das Zentrum ist die letzte Bastion … Doch so weit darf und wird es nicht kommen!“, spreche ich zuversichtlich aus, trotz gewisser Zweifel, die mich beschleichen. „Was mache ich, General?“ „Du gehst mit Rogo an die Front und bleibst bei den Kriegern. Errelez ist hinter euch – beim ersten Wall – und hält all diejenigen auf, die versuchen hindurchzukommen.“ „Aber sicher doch, mein Süßer~ Verlasse dich auf mich.“ “Hinter der ersten Hürde warten außerdem im Äußeren Ring die ‚Nobles‘ und ‚Amazon Warriors‘ auf die Eindringlinge, die mit Schilde, Speere und Schwerter ausgestattet sind. Wir dürfen keinen einzigen Feind hindurchlassen! Wenn sie uns einkesseln, ist es vorbei … Falls wir es nicht verhindern können, hat der Splintered Fang Vorkehrungen getroffen. Weitere ‚Scouts‘ bleiben außerdem nahe des Inneren Rings im Verborgenem.“ „Wow … Habt ihr all das in dieser kurzen Zeit geplant?“ „Quatsch, Barbie. Wir wussten zwar von dem Angriff durch Khorne’s Armee, allerdings wussten wir noch nicht, was für Truppen uns die Amazonen bereitstellen würden. Wir hatten nur auf diese Informationen gewartet. Und dank Ahulil …“ „Ähem, bitte, fangt gar nicht erst an, Euch bei mir einzuschleimen.“ „Wieso? Wird es denn am Ende zu irgendetwas hinauslaufen?“ Kopfschüttelnd wendet sie sich lieber der Karte zu. Ouch, diese aufgesetzte Ignoranz mir gegenüber … Nun, immerhin hat es Barbie etwas beruhigt. Solche offensichtliche Flirtereien sollten wir eigentlich auch besser unterlassen, aber manchmal … „Ich werde bei dem Zerstörer bleiben und die Truppen mit Magie aus der Ferne unterstützen.“ Fast schon fassungslos blickt Barboura mich mit dem kleinen Würmchen in ihrem Auge an, was mir ein besorgtes Fiepen zuwirft. „Du willst bei Coba bleiben? Heißt das etwa, du bist nicht bei uns?“ „Nicht direkt, nein, Barbie. Ich kämpfe mit euch mit, aber … auf meine eigene Art.“, spreche ich aus, als ich Rogo’s Köpfchen ein wenig kraule. Uh, diese zufriedenen Klickgeräusche: so putzüch~ „Das letzte Mal war ich im Nahkampf, aber wir wissen alle, dass das nicht nötig ist, sondern dass es so ziemlich das Letzte ist, was ich tun sollte.“, versuche ich ihr zu erklären. Es tut mir zwar etwas leid, dass ich nicht direkt bei ihr sein werde, doch wird es mir auf andere Art und Weise möglich sein. „Obwohl wir den Plan etwas ändern sollten.“ „Wie meint Ihr das?“ „Ich gehe sofort ins Zentrum und schicke von dort aus meine Gliederfüßer zu euch. Ich hätte nämlich da eine Idee …“ „Ihr wollt aus so einer großen Entfernung Eure Kräfte anwenden?!“ „Ich kann es mir leisten, du nicht. Ahuli, du solltest bei ihnen sein.“ „Ich …“ „Mach dir um mich keine Sorgen. Ydin wird auf mich aufpassen.“ „YDIN?! Bei allem Respekt, Zerstörer, aber dieser Amazone können wir nicht über dem Weg trauen!“ Sie kennt meine Antwort sicherlich bereits: Im Grunde können wir niemandem über dem Weg trauen … Nur uns selbst. „Ihr können wir sehr wohl vertrauen, denn: sie hatte bereits die Gelegenheit gehabt, mir etwas anzutun. Es ist wichtig, dass wir so viel Schaden wie möglich anrichten und du wärst perfekt für diese Aufgabe. Ahulil: wir brauchen dich; ich brauche dich!“ Sie zögert etwas, da sie meint, ich wäre damit besser bedient, wenn sie sich in meiner Nähe aufhalten würde, aber es würde uns allen diese Schlacht nur erschweren. Ich weiß, wie mächtig sie ist, deshalb … „Euer Schutz ist dennoch wichtiger, als ein Sieg, der Erhalt dieser Siedlung oder sogar die Rettung der Amazonen! Wenn Ihr sterbt, dann-“ „Ich weiß … Ich werde aufpassen. Und ihr passt bitte auch auf euch auf, ja?! Ich will nämlich niemanden von euch verlieren.“ „Hach, General~“ „Barboura?! Du sabberst, schon wieder.“, macht Ahulil die Chaos War Maiden of Nurgle darauf aufmerksam. Die denkt bestimmt an irgendwelche Dinge, die niemand wirklich wissen will. Bin nicht mal sicher, ob ich es wissen will. „Meine Lieben, es wird Zeit ihnen zu zeigen, dass es ein Fehler ist, sich mit dem Zerstörer und sich somit mit uns anlegen zu wollen. Zu schade aber auch: Khorne’s Armee hat sich auf dem weiten Weg begeben, nur um von uns abgeschlachtet zu werden~ Unvorstellbare Qualen erwarten sie am Ende ihres langen Marsches.“, lacht Errelez diabolisch auf. „Wie lange habe ich auf diesen Augenblick warten müssen? Ich werde diesen Missgeburten die Eingeweide herausreißen und es genießen!“ Na, da haben sich ja zwei gefunden … „Wollt ihr dann zum Abschluss noch einen Freudentanz aufführen?“ „Ich tanze nicht.“, gibt Kaleb grummelnd wieder. „Welch wunderbarer Vorschlag, Liebster. Ich werde es im Hinterkopf behalten, bis es soweit ist.“ Kapitel 45: Beginn der Schlacht ------------------------------- „Du stinkst!“, ist das Erste, was ich von Ydin höre, als wir uns auf dem goldenen Dach des Palastes befinden, der direkt im Zentrum der mächtig wirkenden, jedoch heruntergekommenen Siedlung erbaut wurde – mit der Ausnahme des Zentrums an sich, versteht sich. Die Chaos-Metropole liegt wortwörtlich vor, als auch unter unseren Füßen. Sie ist die Stadt der Städte dieser Welt – auch wenn nicht viele von diesen zu existieren scheinen. Dennoch haben die Chaosgötter „The Heart“ vernachlässigt. Warum? Weil sie sich viel lieber um ihren Verräter-Bruder Nurgle kümmern wollen … und offensichtlich nun auch um mich. Khorne’s Armee steht vor den Toren, aber wir sind bereit. Zumindest so bereit, wie man es mit wenigen Truppen nur sein kann. „Hallo?!“ „Jaha?“ „Sie hat dich umarmt, oder? Diese wandelnde Kloake … Warum lässt du das überhaupt zu?“ Etwas genervt blicke ich zu ihr. „Das musst du nicht verstehen. Ist meine Sache.“, entgegne ich ihr. „Konzentriere dich lieber auf deine Aufgabe!“ „Ja, schon gut.“, gibt Ydin gereizt wieder, als sie ihre Waffe mit einer speziellen Kugel aus einer fragwürdigen, schwarzen Schatulle laden will, die sie bei sich trägt. „Old One Technology“, hm? Ich weiß ja nicht … „Diese Patrone da: Was ist das?“ „Du meinst das hier?“, fragt sie mich schmunzelnd, als sie das glitzernde, markante Geschoss in ihrer linken Hand vorzeigt, bevor sie es in die Waffe steckt. „Unable-Ammo. Typ Erde; B.A. Sagt dir bestimmt nichts.“ Da hat sie recht. Ich habe keinen Schimmer, wovon sie da redet … Ahnungslos zucke ich kurz mit den Schultern. „Verschaff mir ein freies Schussfeld und ich zeige es dir. Ich werde diese Schlacht eröffnen.“, legt sie spontan fest. „Was? Einfach so? Mit diesem Teil?“ „Du hast keine Ahnung, was das ist! Genauso wenig, wie dieser fettärschige Volltrottel, der mich festgehalten hat. Wie behindert kann man eigentlich sein?! Er wusste nicht, was er da in seinem Besitz hatte; was für ein krasser Scheiß diese Munition ist. Lässt er die einfach offen in seinem verfickten Lager liegen … Jedes einzelne Geschoss davon ist einmalig und unvorstellbar tödlich.“, erklärt sie mir unerwartet ernst, als sie wie in Gedanken versunken in die Ferne blickt. So habe ich Ydin bisher noch nicht erlebt … Mann sieht ihr an, dass es nicht nur allein darum geht. Diese Munition scheint ihr irgendetwas zu bedeuten. Die amazonischen Scouts haben sich unterhalb positioniert. Wir werden von mehreren Splintered Fang umgeben. Fähige Pureblood und Venomblood – die mit zahlreichen, vergifteten Klingen ausgestattet sind – überwachen das Gebiet. Im Palast selbst stehen weitere Einheiten bereit, die Xugeii persönlich ausgesucht hat. Ich weiß zwar nicht genau, was es für welche sind, aber sie sind die letzte Instanz und werden nur im Notfall zum Einsatz kommen. Auch wenn der Palast riesig ist: von hier aus sieht man nicht viel. The Heart ist immer noch groß und weitläufig. „Und, wie willst du das jetzt anstellen? Das kommt mir alles ganz schön strange vor. Ich kann von hier aus was treffen, aber du?“ „Warts ab.“ Aus meinem Mantel krabbeln sie hervor: die Blutzikaden treten in Erscheinung. Allerdings sind sie nicht zahlreich genug. Es würde bestimmt ein wenig schneller gehen, wenn ich nicht so viel Kleidung tragen würde … Schweigend lege ich daher wenigstens meinen Akatsuki-Mantel ab. Der Himmel verdunkelt sich allmählich noch mehr, als eh schon. „… Ich weiß nicht, ob ich das krass oder weird finden soll.“ „Bitte, was?“ „Ach, vergiss es! Zieh dein Ding durch, was auch immer du damit vorhast.“ Immer wieder reißt meine Haut auf, wenn die Arthropoden hervorbrechen. Allein dieser Anblick, würde vielen Leuten das Essen aus dem Gesicht fallen lassen. Wahrscheinlich meinte sie das damit? Na, immerhin blute ich dabei nicht. Geht ja auch schlecht, denn ich bin nur noch … eine Hülle. „Wenn sie sich in meiner Nähe aufhalten, funktionieren wir, wie ein einheitliches Wesen. Sie sind für mich wie eine Art verlängerter Arm, außer ich überlasse ihnen ihren eigenen Willen. Wir sind eine Schwarmintelligenz.“ Desinteressiert wirkend, kratzt Ydin sich ihre rechte Titte. „Aha …“ „Wenn ich sie zu weit rausschicke, habe ich keinen Einfluss mehr auf sie, da sie nicht mehr in meinem Blickfeld sind.“ „Willst du damit sagen, dass du nichts mehr mit deinen Käfern anstellen kannst, wenn du sie nicht mehr siehst, oder was?“ „Genau. Habe ich das nicht gesagt? Aber durch eine verstorbene Shinobi, habe ich mich an etwas erinnert: ‚Shintenshin no Jutsu‘.“ Ino Yamanaka verlor ihr Leben, als sie sich mit dem Able des Wahnsinns Sabazios anlegte. Zwar mag es nun egal sein, da jeder Shinobi sowieso bereits tot ist, aber es hat die Macht aufgezeigt, die Sabazios besaß. Die göttliche Kraft eines Ables – ein Auserwählter der Götter - ist … beängstigend. Ino war trotz allem eine tapfere, zuverlässige Kunoichi, mit der ich ebenfalls zu tun hatte. Nun, ihre Kameraden – Shikamaru und Choji – kannten sie natürlich viel besser, als ich. Es ist jedenfalls nicht so, dass ich in all der Zeit hier nichts gemacht, herumgefickt oder Leute umgebracht habe, nein. Jedenfalls nicht nur. Wie so oft schon, bin ich in Gedanken versunken, bis mich der Geist von Ino heimsuchte. Auf einmal kam mir die Frage auf: Was wäre, wenn … ? „Mit dieser Technik, kann man den eigenen Geist in den Körper eines anderen schicken. Grob erklärt. Durch diesen Ansatz habe ich gelernt, meinen Schwarm selbst über weite Entfernungen kontrollieren zu können. Es gibt dabei nur ein kleines Problemchen: Mein Körper ist währenddessen angreifbar – genauso, wie es beim Shintenshin no Jutsu der Fall ist.“ „Weil du dein Bewusstsein direkt in den Schwarm überträgst?“ „Genauer gesagt: in einen kleinen Käfer, der diesem Schwarm angehört, ja.“ Lachend schüttelt Ydin ihren Kopf. Sie scheint mir das Ganze kaum abkaufen zu wollen. „Du hast sie nicht mehr alle, Overlord! Aber deshalb bin ich ja hier.“ Mit ernster Miene sehe ich zu ihr. „Wenn du etwas bemerkst, dann schieß auf meinen Schwarm. Nur so bekomme ich es mit.“ „Aber das wird doch die Käfer … ?! Ah, okay. Wie du willst.“ „Selbst wenn du ‚mich‘ nicht triffst: ich werde es bemerken. Darauf kommt es an.“, erkläre ich ihr ruhig. Es sind immerhin meine Blutzikaden. Es ist immer noch mein Leben, was dabei flöten geht. „Doch was wichtiger ist: pass auf dich selbst auf, verstanden?! Tod bringst du mir nichts.“, befehle ich ihr, bevor ich mich gemächlich hinknie. „Ich komme schon klar. Hey, Overlord: wenn du nicht so stinken würdest, hätte ich dich geküsst. Denk das nächste Mal besser dran, bevor du wieder sowas Bescheuertes machst!“ Weiß nicht, was ich davon halten soll. Barbie kommt eh schon kürzer, als andere … Diese Gedankengänge lenken mich jedoch nur vom Wesentlichen ab. „Spar dir das!“, kann ich nur unfreundlich auswerfen, bevor ich mein Bewusstsein in den Schwarm übertrage. „Ach, ja? Dann fick dich doch das nächste Mal selbst!“ Das habe ich gehört! Kann ich nur nicht sagen, da mein Verstand jetzt in einer Blutzikade feststeckt … Ich bin ein kleines Insekt, yay! Schwirr hier, schwirr da~ Summsumm, brummbrumm … ich bin KEINE Biene! Warum denke ich dann sowas überhaupt? Vielleicht, weil ich manchmal einfach nur doof bin. Manchmal oft … Meine Güte, das ist so komisch, den Schwarm von hier aus zu leiten. Allmählich mache ich mich auf dem Weg zum Wall und überblicke dabei die gigantische Siedlung, die vor einer noch gigantischeren Armee steht. Noch. „Da ist er!“, vernehme ich plötzlich mit meinen Käfer-Öhrchen die raue Stimme von Fenya, als ich an ihr vorbeifliege. Können Käfer überhaupt hören? Egal! „Der Zerstörer ist angekommen.“, stellt Ahulil lautstark im Inneren Ring fest, damit alle wissen, dass es jetzt um die Wurst geht und ich sie dabei unterstützen werde. Obwohl sie im Grunde gar nichts zu sagen braucht, denn die Khorne-Armee steht einem riesigen Schwarm an Blutzikaden gegenüber, der sich wie eine gewaltige Sturmwolke den Chaos-Aither durchzieht. Ich habe beinahe meine ganze Energie für diese Massen-Beschwörung verbraucht; Energie, die ich mir von ihnen wieder zurückholen werde. Und was machen unsere Feinde? Sie haben anscheinend die ganze Zeit auf meine Ankunft gewartet … Geduldig sieht Gihirex mit ihren gelb leuchtenden Augen in den düsteren Himmel, der sich fortwährend verdunkelt … bis ich mich dazu entscheide, einen Bereich im Licht der roten Chaos-Blitze erstrahlen zu lassen, die unsere Umgebung erleuchten. Omnium Gatherum – Over the Battlefield https://www.youtube.com/watch?v=adkEBAqDqsI&ab_channel=JessDeathPromotion Sofort schlägt etwas in die dicht angesammelte Chaos-Masse ein. Dieser von mir erwartete Einschlag hat jedoch unerwartete Auswirkungen. Ein imposanter Strudel aus Sand wird erzeugt, der sich immer weiter ausbreitet?! Ist das der Effekt von Ydin‘s Munition? Hunderte Chaoskrieger werden von Anbeginn in den Schlund des Strudels hineingezogen. Jeder, der ungefähr einen halben Kilometer um diesen Einschlag herumsteht, wird von dieser künstlich hervorgerufenen Naturgewalt erfasst und mitgerissen?! Was ist das bloß für eine Waffe? Sie können nicht entkommen … Nach einer gewissen Verzögerung, hebt die überraschte Gihirex ihre schwarze Labrys und brüllt: „Blood for the Blood God!“ und ein darauffolgendes, erderschütterndes „SKULLS FOR THE SKULLTHRONE!!!“ ertönt, was von der unvorstellbar gewaltigen Armee wiedergegeben wird. Ein ehrfurchtgebietender Moment, der die Scheiße jeder noch so mutigen Armee flüssig aus dem Arsch flutschen lässt. Mit erhobenen Waffen und scheppernden Rüstungen, stürmen sie mit ohrenbetäubendem Kampfgebrüll auf uns zu. Es ist eine lebende Lawine aus Muskeln und Stahl, die uns kompromisslos überrollen will. Jetzt beginnt es also … Ydin konnte auf Anhieb mit diesem einen Schuss enorm viel Schaden anrichten. Es war eine gute Entscheidung, sich auf ihren Vorschlag einzulassen. „Ich sage es zwar nur ungern, aber: Haltet die Stellung!“, ruft Kaleb zu unseren Chaoskriegern ungeduldig aus, bevor man von unserer Serpent Priestess Otrede den Schuss-Befehl vernimmt. Die Amazonen haben sich auf der langen Mauer bereit gemacht, um der blutrünstigen Chaos-Masse entgegenzuwirken, die vorwiegend aus Khornes „Bloodreavers“ und seinen „Blood Warriors“ besteht. Man kann die Truppen des Blutgottes ausnahmslos als tollwütige Berserker bezeichnen. Wir haben – trotz ihrer rasenden, als auch rücksichtslosen Art – unsere Antwort parat: Gift. Die ersten Pfeile unserer Schützen, treffen diejenigen, die sich an der Spitze des Ansturms befinden. Zu Beginn mögen die Pfeile – die die Bögen der Tribeswomen verschießen – den vor Wut schnaubenden Kriegern nichts anhaben, doch nur wenige Sekunden später, brechen die Betroffenen vor Erschöpfung zusammen. Völlig in Rage, reißen sie sich die verschossenen Pfeile aus ihren Leibern, während sie weiterhin versuchen auf die Siedlung zuzustürmen. Blut spritzt aus den Wunden und sogar Fleischbrocken hängen teilweisen an den Pfeilspitzen, die sie gewillt sind, sich selbst zu entfernen. The Splintered Fang hat mir meinen alten Weg wieder aufgezeigt, den ich einst gegangen bin. Meine ehemalige Armee aus Dokugakure hatte sich ebenfalls auf verschiedene Gifte spezialisiert, doch da ich alles vergessen habe … Wer hätte gedacht, dass der Ex-Gift-Able von denjenigen lernen würde, die von ihm lernen wollten? Sie waren es, die ebenfalls die Amazonen mit ihren lähmenden, als auch tödlichen Mixturen ausstatten konnten. Auch wenn wir nicht wissen, ob wir dieser Übermacht entgegenwirken können, so bietet es uns eine weitere Gelegenheit, um all das hier zu überstehen. Amazonen und Splintered Fang gehen Hand in Hand mit mir, um weiterhin ein Teil dieser zerrütteten Welt zu sein, auch wenn einige von ihnen negative Absichten meinerseits hegen. Doch wer kann es ihnen verübeln? Durch meinen Hass auf das Chaos und die Gesellschaft der Menschen – die mich niemals willkommen hieß – lief alles auf das hier hinaus. Ich löschte selbst ganze Rassen aus, die nichts mit alldem zu tun hatten, ob ich es wollte oder nicht. Dadurch, dass ich mich der Zerstörung verschrieb, hatte ich einen großen Anteil daran. Daher … kann ich ihnen nicht böse sein, egal wie viele Waffen sie auf mich richten, oder in mich hineinbohren. Doch ich darf es nicht zulassen, diejenigen zum Sieg zu verhelfen, die mich tot sehen wollen und ich darf es nicht zulassen, aufzugeben! Damit wäre niemandem geholfen, im Gegenteil. Nurgle hat mir – wenn nicht sogar uns allen – die Chance gegeben, weiter zu machen. Wir müssen diese Chance nutzen! Darum müssen wir kämpfen. Für diese Welt und für uns selbst. Mit diesen Gedanken schwärmen meine krabbelnden, springenden, als auch fliegenden Blutzikaden aus. Eine Mauer aus lebenssaugendem Getier entsteht, die nur schwer zu überwinden ist. Unzählige Krieger des Khorne versuchen diese zu durchschreiten, doch genauso wie das Gift, schwächen auch meine Tierchen diese. Nicht nur das: sie verlieren kontinuierlich ihre Lebensenergie. Schon bald ähneln die pompösen Muskelpakete den ausgelutschten Fruchtsaftgetränke-Packungen aus der Schulpause. Gihirex kann es nicht fassen, was soeben passiert, aber das ist alles erst der Anfang! Mit ihren Dämonenflügeln nähert sie sich meinem Schwarm und schwingt kurz darauf mehrmals nach diesem mit ihrer schwarzen, axtähnlichen Waffe. Ein heißer Wirbel aus Feuer wird entfacht, der sich um jeden, einzelnen ihrer heftigen Hiebe manifestiert. Dadurch ist sie in der Lage, meine beschworenen Insekten effektiv zu dezimieren. Auch die Zikade, die ich kontrolliere, geht in Flammen auf. „Mist!“, entgleitet mir prompt, als ich in meine eigentliche Gestalt zurückkehre. „Was ist?“ „Gihirex ist. Ich muss zurück! … Ach, Scheiße! Das habe ich nicht bedacht.“ Wortlos drückt Ydin ihr Gewehr in meine Hand. Kurz sehe ich zu ihr, woraufhin ich das Zielfernrohr verwende. „… Und?“ „Es reicht nicht. Ich muss näher ran … Es ist wichtig, mich genau auf ein Tier zu fokussieren. Ohne diesen Fokus klappt es nicht.“ „Dann geh doch näher heran?!“ „Nein, wir bleiben hier!“, sage ich laut zu ihr, als wir auf die vollgefressenen Käfer warten. Mit der neuen Energie, die sie mir liefern, kann ich weitere Blutzikaden beschwören und den Schwarm vergrößern. Ich weiß nur nicht, ob ich dauerhaft weitere Tierchen kreieren kann, doch ich denke nicht. Mein Körper muss es bewusst tun und solange mein Geist nicht in diesem steckt … „Ach, scheiß drauf. Hier, das steigert die Konzentration!“, spricht Ydin aufgeschlossen zu mir, als sie meine Maske zur Seite schiebt und mir einen plötzlichen Zungenkuss gibt, der mich völlig überrumpelt. „… Das bezweifle ich.“ „Na, mach schon! Die Leute warten auf ihren Overlord.“ Verstehe sie einer … Der nächste Schwarm ist bereit. Haltet sie von euch fern! Ich bin unterwegs. Part 45 Beginn der Schlacht Kapitel 46: Käfer ----------------- Die Ärzte - Käfer https://www.youtube.com/watch?v=W_qwUqVoCls&ab_channel=Die%C3%84rzte Die gigantische Armee des Chaosgottes Khorne hat unsere Front erreicht. Standhaft steht sie dieser unvorstellbaren Chaos-Gewalt gegenüber – Dank Kaleb’s Führung. Weitere Pfeile fliegen gen Himmel, um die tosende Welle der Vernichtung aufzuhalten, die sich uns entgegenstellen will. Die Amazonen können frei sein, doch sie müssen diesen Angriff erst überstehen. Genauso wie all diejenigen, die sich uns angeschlossen und sich somit auf meine Seite geschlagen haben. Die Seite des Zerstörers … Aber es ist doch vorbei?! Ich will das alles nicht mehr! Das ist alles ein Missverständnis! Nurgle rettete mich doch nur, um euch zu beschützen. Oder? So ist es doch, ganz bestimmt?! Ich bin nur ein Gefäß, verdammt! Ein Gefäß für die Zerstörung an sich. Warum kapiert ihr das denn nicht?! Mit meinem Dahinscheiden … Nein, ich kann noch so viel denken; noch so viel reden: mir hört sowieso niemand zu. So ist und war es schon immer … Gerade jetzt sind die Stimmen auf dem Schlachtfeld laut. Sie sollten lauter als meine Gedanken sein, doch sind sie das nicht. Selbst wenn ich diesen Käfer-Körper verlasse, können und wollen sie meine eigene Stimme nicht vernehmen. Gihirex wäre es sicherlich egal. Sie lebt für den Kampf, da sie eine Dämonin des Khorne ist. Alles was dieser Gott will, ist Blut und Tod. Er denkt, wir geben ihm all das, doch das tun wir nicht! Die Blowpipe und Javelin Skirmishers attackieren unseren gemeinsamen Feind ebenfalls. Die winzigen Pfeile der Blasrohre erreichen jedoch kaum ihre vorgesehenen Ziele. Die Krieger des Chaosgottes sind gut gerüstet. Nur wenige Schwachstellen liegen offen, was die Speerwerferinnen immerhin nicht daran hindert, ihre Rüstungen mit ihren Wurfspeeren zu durchstoßen. Ihre Würfe sind anscheinend immer noch so effektiv wie einst, trotz nach allem, was sie über sich ergehen lassen mussten … Mein Schwarm hat sich derweil erholt. Es sind sogar einige Blutzikaden hinzugekommen. Die Chaos War Maiden of Khorne hat also alle Hände voll zu tun, die ihre Truppen vor meiner Macht versucht zu schützen. Ich frage mich, wie lange sie das durchhalten will? Oder schafft sie es vielleicht sogar in ihrer Rage mich zu schwächen? Wenn sie es gut genug anstellt, komme ich mit der Regeneration des Schwarms nicht mehr hinterher. Nicht nur das: Es wäre mir auch nicht mehr möglich, die Verwundeten zu heilen, da meine Käfer teilweise sogar die Genesung der Front unterstützen. Im Getümmel kann ich mir von hier aus immerhin einen guten Überblick verschaffen. Da ich Idiot zuvor als Blutzikade mit dem Schwarm unterwegs war, musste es ja dazu kommen … Das Ableben meiner Zikade warf mich in meinen ursprünglichen Körper zurück, aber jetzt nehme ich viel mehr Abstand. Niemand wird wissen, welches Insekt das ist, was ich zu kontrollieren vermag. Außerdem habe ich eine neue Strategie entwickelt, denn ein Netzwerk aus Blutzikaden durchschwirrt nun die Metropole. Selbst wenn ich das Wesen verliere, was meinen Geist in sich trägt, so kann ich ganz schnell wieder in einen neuen, von mir erschaffenen Körper schlüpfen. Ha, sehr gut. Solange Ydin die Hülle beschützt und mir zur Not ein Signal sendet, ist alles in Ordnung. An uns kommt sowieso so schnell keiner heran. Wir haben uns einen sicheren Ort ausgesucht. Auf dem Dach des Palastes hat die amazonische Schützin zusätzlich freie Sicht und genug Zeit ein Zeichen zu setzen, falls etwas passieren sollte. Es ist alles gut durchdacht. Zumindest denke ich das. Nein, ich muss mir sicher sein! Der Krieg verzeiht keine Fehler! Das habe ich leider oft genug feststellen, als auch erfahren müssen … Genug! Ich will nicht wieder irgendwelche Zweifel haben oder an so etwas denken! Ich will nicht zurück! Weder nach Durkan, noch in die Vergangenheit. Man denkt sich, dass es irgendetwas gibt, was einen ablenken könne, aber dann kommen diese beschissenen Gedanken immer und immer wieder hervorgekrochen. Skrämbild würde sich gütlich daran tun, wenn er jetzt immer noch hier wäre … Es ist Krieg, verdammt! Bleib jetzt endlich bei mir, Hirn! Woah?! Ich bin als Blutzikade reflexartig zu Barboura geflogen?! Soeben bin ich auf ihrer linken Schulter gelandet, ohne es wirklich zu bemerken. Warum? Erhoffe ich mir bei ihr Schutz? Sie scheint das jedenfalls nicht zu stören. Das heißt aber auch … „Wer wagt es sich meiner erhabenen Präsenz zu nähern?“ Eine tiefe, ehrfurchtgebietende Stimme durchzieht die miefende, sowie stickige Luft. Der schwarze, dunkle Schatten erhebt sich über meine kleine Käfer-Gestalt. Das kann doch nicht wahr sein?! „Erblicke das Antlitz des mächtigen Abkömmlings des ehrwürdigen Madenlords!“ ROGO?! „Bist du das, Madi?“ „Was für eine ungehobelte Bezeichnung, die ich über mich ergehen lassen muss. Ich bin dein Prinz, Untertan! Hab etwas mehr Respekt vor mir, sonst werde ich dich verschlingen!“, fordert mich der plötzliche Riese auf, der aus Barboura’s Augenhöhle hervorlugt, um sich mit seinem verlängerten Madenkörper zu mir herunter zu schlängeln. „Oh, hast du etwa einen neuen Freund gefunden?“, fragt Barbie zwischendurch ihren nurglischen Lieblingspartner, als sie ihren Kopf ein wenig zur Seite neigt, um mich erspähen zu können. Wieso kann ich mir sehr gut vorstellen, dass wir in ihrem Auge gerade nur harmlose Tierchen sind und Rogo immer noch seine niedlich wirkend fiependen, als auch klickenden Geräusche von sich gibt? „Ich bin es: Coba … Der Zerstörer?“ „Coba? Ein Ding der Unmöglichkeit! Ich sehe nur einen einfachen, rüden Untertan, der sich an der Gegenwart meines edlen Leibes ergötzt.“ … Hätte nicht gedacht, dass Rogo so eingebildet ist. „Dann glaub es halt nicht. Aber wenn du versuchst mich zu essen, gibt es keine Streicheleinheiten mehr!“ Schockiert zuckt Rogo zurück. Verunsichert hebt er einen seiner vermeidlich kleinen Ärmchen – die in dieser Größe gewaltige Ausmaße haben – um diesen nachdenklich zu seinem Kopf zu führen. „Wie bitte?! Du beliebst zu scherzen?! I-Ich … A-Also schön: ich werde dir glauben, Untertan Coba. Zumindest Vorerst.“ Das ging ja schnell … Moment: Wieso bin ich immer noch sein „Untertan“? „Dann ist ja gut. Hätte nicht gedacht, dass wir so miteinander reden können.“ „In der Tat hat die Ahnungslosigkeit dich sonderbaren Käfer hierhergeführt. Dabei weiß doch jedes existierende Insekt – auf diesem kargen Planeten –, wer ich bin, tse. Jedenfalls war ich davon überzeugt, bis jetzt. Dass allerdings ausgerechnet ein Käfer – wie du es bist – sich als Zerstörer ausgeben würde: Das ist unverzeihlich!“ „Ähm, ich gebe mich aber nicht so aus, da ich es einfach bin?!“ „Schweig! Deine Bitte – dem unangefochtenen ‚Prince of the Maggot Lord‘ gegenüber – dich als ‚Coba‘ zu betiteln, habe ich akzeptieren können. Zu mehr bin ich nicht in der Lage, da es meinen Zorn schürt und dadurch den Drang, deinen ganzen, Chitin haltigen Leib verschlingen zu wollen. Es wäre zu schade – deiner Beharrlichkeit wegen, Untertan.“ „Ja, das, äh … ist viel zu großzügig, mein ‚Prinz‘.“, muss ich ihm leicht sarkastisch entgegnen. „Nicht wahr? Welch edles, gütiges Unterfangen meinerseits, eines so versessenen, ungehobelten Dieners Wunsch zu respektieren. Nur zu: schmeichle mir, Untertan! Auf dass ich – der Prinz – dich weiterhin segnen möge.“ Jetzt erhalte ich wohl den Segen des Prinzen des Madenlords, oder was? „Hihi, ihr scheint euch ja gut zu verstehen. Du hörst ja gar nicht mehr auf zu reden. Hallo, kleiner Freund~“ Barbie hat mich wirklich bemerkt?! Och, sie ist ja so aufmerksam und warmherzig. Deswegen umarme ich sie auch oft. Obwohl sie durch Nurgles Einfluss so übel riecht, ist sie doch genau das, was diese verkommene Welt benötigt. „Wenn Kaleb uns ein Zeichen gibt, ziehen wir los. Willst du mit uns mitkommen?“ Nah, ich bleibe lieber hier hinten. Ist sicherer. „Es ist Zeit sich zu entfernen, Untertan. Dein Aufenthalt ist nicht länger erwünscht!“ „Das sagst du doch nur, weil ich jetzt die Aufmerksamkeit von Barb-“ Urplötzlich wird es schwarz vor meinen Augen. Alles, was ich nur noch vernehmen kann, ist ein lautes Knuspern in meinen Ohren … HAT MICH ROGO SOEBEN GEFRESSEN?! „Mist …“ „Du bist ja schon wieder da?!“, erkennt das auf dem Boden sitzende Fräulein lässig. „Schon wieder … Ja.“ „Läuft wohl nicht so gut, da vorne?“ Leck mir doch die Eier! „Nein, mich hat nur ein freches Würmchen gefressen.“ Wir sprechen uns noch, Rogo! „Aber sonst ist alles okay. Na ja: fast.“ Abgesehen von der Armee, die alles einreißen will und uns allmählich in die Zange nimmt … Bei der Masse wundert mich das aber auch nicht. Früher oder später zerquetschen die uns von allen Seiten. „Und? Was hast du jetzt vor? Gehst du wieder zurück?“, fragt mich Ydin neugierig, wobei sie irgendetwas aus der schwarzen Schatulle holt und es sich kurz darauf durch die Nase zieht. Also hat sie da drin noch andere Sachen, bis auf diese mächtige Munition? „… Schnupfst du gerade was? In meinem Beisein?!“ „Ja. Und?“ „Wie, ‚und‘?! Ich brauche dich geistig im Hier und Jetzt!“ Langsam legt sie ihr auf mich schwer wirkendes Scharfschützengewehr ab, was aus einer verkorksten Zukunft zu kommen scheint. Vielleicht so eine wie die hier, nur mit weniger Sand und Knochen. Mit lockeren Schritten kommt sie auf mich zu. „Aber … ich bin doch … im Hier und Jetzt~“, flüstert Ydin mir kess ins linke Ohr, als sie ihre Hände zu meiner Hose führt. „Was machst du da?“ Gemächlich öffnet sie den Gürtel und lässt meine schwarze Hose hinuntergleiten. Ja, toll … und ich lasse es auch noch zu. Für einen Moment halte ich sie jedoch auf, indem meine Person reflexartig ihre Handgelenke ergreift. Überrascht starrt sie mich mit aufgerissenen Augen an. „Du willst es … Hier? Auf dem Dach? JETZT? Umgeben von einer massiven Chaos-Armee, die uns die Bude einrennen will?“ „Ehehe, ist das nicht geil? Wir beide sind die Einzigen hier oben! Das macht mich so verfickt scharf. Dich etwa nicht?“ Trotz dieser absurden Tatsache, lasse ich los. Hastig zieht Ydin an meinem linken Handschuh, bis dieser zu Boden fällt. Dann reißt sie meine Hand zu sich, um diese an ihren Intimbereich zu führen, der immer noch hinter dem bräunlichen Stoff verborgen ist. Gerade an dieser Stelle, an dem sie meine Hand legt, ist der Stoff dunkler und mit viel Feuchtigkeit durchzogen … Dieser Bereich ist klitschnass?! Etwas überrumpelt sehe ich in den Chaos-Aither … Was macht diese Welt nur mit mir? Augenblicklich spüre ich die Handbewegungen der frechen Amazone an meinem Schaft. Sie ist doch jetzt mit Sicherheit high … „Woher … ?“, kommt mir nur über die Lippen, bis sie den Splintered Fang erwähnt. Aber ja, natürlich: The Splintered Fang besitzt – abgesehen von einer Vielzahl an Giften – auch mit Sicherheit Rauschmittel für den Eigengebrauch. Rauschmittel, an die Ydin gekommen ist. Da sie mit Drogen im Allgemeinen in Berührung kam, hätte es mich nicht überraschen sollen. Und doch ist diese Situation unangemessen für solche Dinge. Eigentlich gibt es nie „gute Gelegenheiten“ diese zu sich zu nehmen, aber dieser Ort ist – samt dem gegenwärtigen Zeitpunkt – in unserem Falle noch viel, viel unpassender! Dennoch rutscht mir die Hand regelrecht in ihren Schritt, während sie im Stehen an meinem Kolben rumhantiert. Erwartungsvoll sieht Ydin mich mit ihren glänzenden, bernsteinfarbenen Augen an, bevor ich meinen Kopf zu ihrem runter neige, wobei sie mir meine Maske, samt Haube entfernt. Das macht es leichter, um an ihren relativ spröden, aber immerhin weichen Lippen knabbern zu können. Mehrmals küssen wir uns hingebungsvoll, bis ich leise zu ihr sage: „Wir sollten aufhören …“ „Nein! Nein … Mach weiter! Sie haben deine Käfer. Sie sind bei ihnen. Du kämpfst, hah … Du kämpfst mit ihnen. Auch wenn du nicht direkt dort bist, hmh.“, stöhnt sie mir benebelt zu, als ich meine Finger rein, als auch rausbewege und dabei ihre Klitoris stimuliere. Sie saut das ganze Dach ein?! Aber ich bin ja keineswegs besser, denn ich kann und will nicht aufhören mit ihr zu spielen. Diese Situation ist einzigartig. Allein das hier verursacht, dass diese verrückte, brasilianische Amazone den ersten, guten Schuss an Black Milk in ihrer rechten Hand ansammelt, die sie nach einer kleinen Verzögerung erotisch zu ihrem Mund führt. Fast schon wie in Ekstase leckt sie diese schließlich ab; als wäre mein schwarzes Sperma eine Art … Süßspeise. Ich komme nicht drum herum, Ydin’s restliche Kleidung abzulegen – die sowieso nur aus ihrem provisorisch wirkenden BH zu bestehen scheint. Kurz darauf legt sie sich auf dem Boden, der das goldene Dach des Palastes darstellt, in dem sich Xugeii und einige andere Einheiten der Amazonen aufhalten. Genauso wie all jene, die an der Schlacht nicht teilnehmen können. „Uh, ich spüre, wie du anstößt. Uah, hehehe.“ „Soll ich sanfter-“ „Nein, ah, mach weiter so! Es ist genau richtig … Fuck, fick mich komplett weg! Pump alles in mich rein, was du hast!“ Scheiße, auch wenn ihre Art total Banane ist, so stehe ich total auf sie … Das macht mir irgendwie Sorgen. Es ist fast soweit, aber gerade jetzt – wo wir beide den Höhepunkt erreichen wollen – werden wir gestört?! Dabei liegt Ydin nackt mit dem Rücken auf dem Dach, wobei ich sie halbnackt besteige und ihre Beine nach oben drücke, um tiefer in sie eindringen zu können. „Fuck?!“, kann meine grünhaarige Wilde nur rufen, als sie ihren Kopf nach hinten in den Nacken wirft, um sich einen Eindruck von dem zu machen, was uns just in diesem Moment erwartet. Ich zögere nicht, um uns eine impulsive Kuppel aus Blutzikaden zu erstellen, die unseren privaten Moment, als auch uns persönlich schützen soll. „Ich lasse mich dabei nicht unterbrechen!“, sage ich zu Ydin verärgert, als ich wieder einen Gang zulege, um ihr all das hineinzupumpen, was sie von mir verlangt hat. Überwältigt stöhnt sie auf und auch ich atme lautstark erleichtert aus – auch wenn es nicht nötig ist. Währenddessen nähern sich uns die ungebetenen Gäste. „… Fang … UND Amazons?!“ Erwähnt Ydin flüchtig erschöpft. „War ja klar, dass es soweit kommen muss. Du bleibst hier!“, weise ich sie an, als ich ihr das Gewehr reiche. Ohne ein Wort nickt sie mir mit ernster Mimik zu, während mir die Fliegen neue Kleidung schneidern. „Jetzt habe ich richtig Lust auf etwas Anderes.“ Nur das kommt mir in dem Sinn, als sich meine Arme in die angsteinflößenden Centipede-Peitschen umformen, deren dolchartigen Beine mir nun zur Verfügung stehen. Ungeduldig mache ich mich locker – indem ich meinen Kopf umherkreisen lasse – bevor die instabile Blutzikaden-Kuppel sich für mich öffnet. Es ist sicher, dass es kein guter Tag für diejenigen ist, die unsere spontane Zweisamkeit gestört haben. Part 46 Käfer Kapitel 47: Der Fall -------------------- Nach all den Dingen – die ich dachte einhalten zu können – konnte ich es nicht dabei belassen, das Blut derjenigen zu vergießen, die uns etwas antun wollten. „Kein Blut für den Blutgott!“ … Und doch habe ich es getan. Ich stürmte aus meiner eigens erschaffenen Kuppel aus lebenssaugenden Blutzikaden und zerfleischte diejenigen, die uns verraten haben; die mich verraten haben. Splintered Fang, sowie Amazonen … Aber gerade sie?! Natürlich. Sie sind nicht die Ersten, die versucht haben, mich umzubringen. Jetzt stehe ich hier, am Rand des Daches … Im Würgegriff meines unheilvollen Centipede-Arms, befindet sich eine von ihnen. Vielleicht ist es sogar die Letzte, die noch übriggeblieben ist. Mit weit aufgerissenen Augen, starrt sie röchelnd in ihr Umfeld, während ich ihr weiterhin die Luftzufuhr zuschnüre. Die Körper ihrer Schwestern übel zugerichtet; ihre Körperteile weit auf dem prunkvollen, güldenen Dach verstreut … Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Es ging alles so schnell. Mein innerer Zorn, der wie zu Eis erstarrt schien, brach aus mir hervor. „Ihr Heuchler; Lügner; Verräter!“, höre ich immer wieder in meinen Ohren. Ich habe es SO satt! Ich bin es SO leid! „Stirb, stirb, STIRB!“, brüllt es mir zu. „Ey, lass doch wenigstens eines deiner Opfer am Leben?! Wer weiß, wer sie geschickt hat?“ „Ist mir egal!“, kann ich Ydin nur im Rausch entgegnen, während sich die dolchartigen, scharfen Beine des rechten Arms sich in den Hals der abtrünnigen Amazone bohren. Ja, diese da will schreien, doch kann sie es nicht mehr. Stattdessen gurgelt sie ihr eigenes, letztes Blut. Wenige Spritzer brechen empor, wie aus einem kleinen Geysir. „Erbärmlich …“, hauche ich aus, bevor ich sie mit Wucht in diese widerwärtige Chaos-Metropole schleudere. Möge ihr Körper auf dem staubigen Asphalt zertrümmern! „Gott, was soll die Scheiße?! Und wenn noch mehr kommen?“ „Es werden mehr kommen.“, sage ich kalt aus mir heraus, als ich mich zu Ydin umdrehe und sie dabei anstarre. „Es gibt immer irgendwelche, die mich tot sehen wollen. Du warst dabei; du hast es gesehen!“ „Ja, aber jemand muss doch dahinterstecken?! Irgendwer hat sie geschickt.“, will mich die immer noch nackte Amazone mit ihren Worten überzeugen. Fast schon reflexartig ziehe ich meinen Mantel aus, um ihr diesen über die Schultern zu legen. „… Aber der gehört doch dir?“ „Dieser Mantel ist nicht echt … Genauso wenig wie ich es bin. Ich kann viele davon erschaffen.“ Schweigsam schlüpft sie mit ihren beiden Armen in die langen Ärmel des Akatsuki-Mantels mit den grünen Wolken. Dieses Relikt aus der Vergangenheit ist nur noch ein Schatten seines Ursprungs, so wie ich es bin. Ilyana … Geliebte Ilyana … Plötzlich hören wir einen Schmerzenslaut. Ein Stöhnen?! „Jemand hat deine Mordlust überlebt?!“, stellt Ydin fast schon beeindruckt fest, als sie sich auf die Suche nach dem Geräusch macht. Überall liegen die Teile von den Verrätern, die uns von unserer Aufgabe abhalten wollten, auf die Schlacht Einfluss zu unser aller Gunsten zu nehmen. Doch haben sie es nicht geschafft. Ich würde ja sagen: „Zum Glück.“, doch hat das hier nichts mehr mit Glück zu tun. Nein, so darf man gar nicht erst denken! Glück ist das Letzte, was man sich im Krieg denken oder erhoffen sollte! Nur das eigene Können spielt eine Rolle … und das Waffenarsenal. „Bleib einfach hier stehen und rühre keinen Finger … oder was auch immer du da jetzt hast!“, weist mich Ydin an. „Wieso? Was hast du vor?“ „Na, ich versuche an Informationen heranzukommen. Ist doch klar.“ Gelassen nähert sie sich dem Verwundeten, der stark angeschlagen auf dem Rücken liegt. Die Mundwinkel der grünhaarigen, jungen Frau ziehen sich nach oben. „Bi-Bitte …“ Allmählich hockt sie sich zu ihm. Ein Überlebender des Splintered Fang?! Er sieht fast so aus wie Bite: wie ein maskierter „Serpent Caller“. Diese Leute, die von allen Seiten versucht haben uns einzukesseln, waren allesamt verschieden. Unterschiedliche Einheiten, mit einem gleichen Ziel. „Und jetzt wirst du mir bestimmt sagen, wer dich geschickt hat.“ „Bitte, hi-hilf … mir!“ „Eheheh … Ich kann es für dich leichter oder schwerer machen. Wie hättest du es denn gern, hm?“ Beobachtend stehe ich in ihrer Nähe. „Wer hat euch geschickt?“ Die Atmung des Callers wird schneller und schwerer. Er weiß jetzt sicherlich, was kommen wird. Dann richtet sich Ydin auf, um mit voller Wucht auf seine linke Hand treten zu können, die kraftlos ausgebreitet auf dem Dach liegt. „ARGH!“ „Ich habe gefragt, wer dich geschickt hat?! Kannst froh sein, dass ich keine Schuhe anhabe, du Opfer!“ Noch einmal hebt sie ihr Bein an, um zutreten zu können und noch einmal schreit derjenige auf, der sich vor Schmerzen kaum bewegen oder wehren kann. „HÖR AUF!“ „Ich soll aufhören? ICH SOLL AUFHÖREN? Hahaha, willst du mich verarschen?! Das ist doch erst der Anfang?!“ Mit sadistischem Elan richtet sie ihr Gewehr auf die Person. Noch verschränke ich meine Arme, doch ihr Verhalten … Ich verachte es. Ich verachte es so sehr! Angespannt kralle ich meine Finger in meine Ellenbogen. Durch die schwarzen Lederhandschuhe und den goldenen, stabilen Plättchen sind diese jedoch am Ende spitz. Man könnte schon fast meinen, dass ich mir selber dadurch Schmerzen zufügen würde, um mich selbst dazu zu bringen zuzusehen, allerdings … spüre ich dabei gar nichts. Es ist nur eine Haltung, weiter nichts. Dennoch werden durch die physischen Schäden – die ich mir selbst verursache – die Obstfliegen aktiv, die dabei sind diesen Körper zu flicken. Diese Tat kostet mich Energie, wenn auch nur geringfügig. Kurz darauf fällt ein Schuss. „UARH?!“ Ydin lacht diabolisch. Sie hat auf seine Hand gezielt und geschossen. „Als nächstes ist deine Kniescheibe dran!“ „Wa-Was? NE-NEIN! Nein, nein, nein!“ „Oh, doch, jetzt ist sie dran!“ „Bitte, nicht!“ „Sag, was ich wissen will! SAG ES!“ Allerdings jammert er nur weiter. Dieser Fang hat somit sein Schicksal besiegelt. Ein weiterer Schuss; ein weiterer, lauter Schmerzensschrei. Sie hat ihm die linke Kniescheibe weggeschossen. Ihr Lachen … wird schriller. „Sag schon: Tut es weh, hä? TUT ES WEH?!“ „JAH!!!“ „Gut, dann bist du ja bereit für die nächste Schmerz-Dosis. Es sei denn du sagst mir, was ich wissen will~“ Ungeduldig zielt sie auf das nächste Bein. „Das reicht!“, rufe ich plötzlich aus. „Fang du nicht auch noch damit an?! Wir sind so kurz davor! Er wird noch das Bewusstsein verlieren, wenn wir uns nicht beeilen! Ist es das was du willst?“ „Du Mensch wirst das jetzt lassen, auf der Stelle!“, fordere ich sie auf, als ich mich auf sie zubewege und kurz vor ihr stehen bleibe. Mein starrer Blick richtet sich auf sie. „Sieh an: er ist also doch in dir – der ‚Overlord‘ … Ich weiß, dass es dir schwerfällt, andere leiden zu sehen, aber du selbst hast es doch damals auch getan, um an das zu kommen, was du benötigt hast?!“ „… Woher weißt du davon?“ Sprachlos blickt Ydin mich an und dann wieder du dem Mann, der sich schmerzwindend auf dem Dach herumwälzt. „Denkst du ich habe das gern getan, sowie du?! Nein, ganz bestimmt nicht!“ Und dann hören wir einen Namen: „Fe- … Fenya. Es ist Fenya!“ Um nicht noch mehr zu leiden, rollt er sich im Nachhinein ab. Er entkommt den Fängen der Sadistin und stürzt somit in die Tiefe. Mit zusammengebissenen Zähnen sieht die brasilianische Amazone ihm nach. „Verfickte Scheiße! Bist du jetzt zufrieden?!“ „Fenya also …“ „Du glaubst echt alles, was du hörst, oder?“ „Wie meinst du das?“ Kopfschüttelnd legt sie wieder ihr unübliches Gewehr um ihren Rücken. „Tse, der Typ hätte das schon vorher machen können. Er hat nur abgewartet, um es glaubwürdiger zu gestalten. Hat bei dir wohl Erfolg gehabt, was?“, bringt sie mir schnippisch entgegen. Dieses Weib geht mir auf die Nerven! Prompt greife ich mir ihren rechten Arm, als sie an mir vorbeilaufen will. „Komm mir bloß nicht so, Fräulein!“ Sie hält an, da sie keine Wahl hat. Unbeeindruckt sieht sie zu meiner Hand und dann zu meinem maskierten Gesicht. „… Fenya ist es nicht. Sie mag dich zwar hassen, aber sie hasst doch alle Kerle?! Dieser feige Pisser hat gelogen. Schluck doch nicht gleich alles, was man dir auftischt!“ Langsam lasse ich sie los; befreie sie von meinem festen Griff. „Sagt die Richtige.“ Flüchtig lacht sie auf. „Du glaubst immer noch an das Gute im Menschen, doch das Gute wirst du niemals finden! Vor allem nicht hier.“, spricht sie im ruhigeren Ton zu mir, als sie mit abwesendem Blick in die Ferne stiert. „Warum bist du dir da so sicher?“ „… Das hat wehgetan. Du schuldest mir was.“, belächelt mich Ydin im Nachhinein, bevor sie mir den Rücken zukehrt. Leider ignoriert sie meine Frage. Sie scheint viel mehr über mich zu wissen, als gedacht. Es stimmt: nach all den Dingen die passiert sind, hoffe ich immer noch auf irgendetwas Gutes im Menschen. Und dann … werde ich wieder verarscht und hintergangen. Dabei sagte einst Sabazios zu mir: „Man kann sich nur auf sich selbst verlassen.“ Etwas, was ich bereits zu Ahulil sagte. So wie es aussieht, bin sogar ich ein Heuchler, da ich immer noch auf das Gegenteil plädiere … Wie oft lasse ich es denn noch über mich ergehen? Bin ich etwa verrückt, wahnsinnig oder verzweifelt? Ich weiß, dass es schmerzt und dass es einen „töten“ kann, aber trotzdem tue ich es. Es ist wie, als würde man wissen, dass das Messer scharf ist, aber trotz des Wissens läuft man in es hinein, in der Hoffnung, dass die Klinge nachgeben würde … Und diese Person, die sich dazu entscheidet hineinzulaufen, bin ich selbst. Ja, ich bin immer noch so dämlich naiv, wie eh und je. So, wie ich als kleines Kind schon war … Vielleicht aber auch, weil ich bereits tot bin? Weil ich einfach nichts mehr verlieren kann … Zumindest denkt man sich das, bis man schließlich doch etwas verliert. „Wo gehst du hin?“ „Wohin schon? Auf meinen Posten. Wir haben uns von der Mitte entfernt. Kommst du jetzt mit, oder was?“ Mann, ich bin so ein blöder Ficker! Sie haben ihn … Sie haben Bite?! Es ist wie eine Prophezeiung, die plötzlich wahr geworden ist und doch kommt es mir so vor, wie ein Déjà-vu … In meiner neuen Blutzikaden-Gestalt ziehe ich nahe der Front umher. Während wir oberhalb unseren Spaß hatten und mich daraufhin der innere, kalte Zorn überwältigte, tobte an diesem Ort weiterhin die grausame Schlacht gegen meine und Khornes Truppen. Momentan bin ich noch etwas geistig abwesend. Das, was auf dem Dach geschehen ist, macht mir große Sorgen. Es kann doch nicht wahr sein?! Es kann nicht sein, dass ER zurückgekehrt ist, oder? Ich halte ihn für verschwunden, wenn nicht gar tot, aber … vielleicht ist er das nicht. Skrämbild, bist du etwa immer noch da? Warum antwortest du mir nicht, du verdammter Arsch?! Nein, nein, ich darf mich jetzt nicht ablenken lassen! Sie schleppen den Leichnam von Bite zu uns ins Zentrum, da er eine wichtige Person in den Reihen des Splintered Fang ist … oder eher: war. Mit niemanden sonst tun sie es, daher MUSS er es sein! Aber dass es SO schnell gehen würde? … Ist es jetzt schon vorbei für ihn? Ist er wirklich tot, einfach so? Ohne, dass wir es mitbekommen haben? Ja … Ja, es ist einfach so passiert. Als würde das Leben zu einem sagen: „Das ist Krieg, du Ficker! Sieh zu, wie alle sterben, die an Bedeutung haben und dir wichtig sind! Deal with it!“ Barbie kämpft bereits an der Front. Die üblen Gase sind weder zu überriechen, noch zu übersehen. Ihre Sense schneidet jeden Khorne-Krieger in Stücke, der ihr zu nahekommt – wenn dieser nicht schon vorher durch das krankheitsverursachende Gas zusammenbricht oder durch Rogos formbaren Madenkörper ausgepeitscht, beziehungsweise zerquetscht wird. Aber es sind auch nur diejenigen, die Barboura erreichen und ihr schaden können. Vergesst nicht, was wir ausgemacht haben: „Kein Blut für Khorne! Keine Schädel für seinen Thron!“ Ihr Tod darf nicht so sein wie das, was ich getan habe … Aber ich wollte sie nicht komplett auslöschen. Nur deswegen habe ich es doch getan?! Die Macht der Zerstörung ist … beängstigend. Irgendwie dachte ich mir so, dass sie eines Tages wieder zu uns zurückkehren könnten: frei von der Korruption der Chaosgötter, die sich dazu entschieden haben, gegen das Leben selbst vorzugehen – auch wenn sie es nicht so sehen. Allerdings ist es genau das, was sie damit bezwecken – ob sie es wollen oder nicht. Wenn wir nur fähig dazu wären, es ihnen zu zeigen; es ihnen zu beweisen … Nurgle, kannst du denn gar nichts dagegen unternehmen? Kannst du deine Brüder nicht endlich überzeugen, von alldem abzulassen? Ist das Einzige, was du für uns – für das gesamte Universum – tun kannst, Zeit zu schinden? Dann muss ich das leider so hinnehmen, wohl oder übel. Aber ist das wirklich der Grund für dieses Massaker, was ich angerichtet habe? Ich hätte sie doch einfach vergiften und/oder kampfunfähig machen können?! Wie dem auch sei: es ist geschehen. Noch einmal darf es nicht passieren! Nicht hier, nicht jetzt! Es ist besser so, wenn ich weit weg von ihnen bin. Die Arthropoden sind das, auf was ich mich fokussieren sollte. Ihre Kontrolle obliegt allein mir. Dort! Khorne‘s Armee hat bereits eine blutige Schneise geschlagen?! Errelez ist angekommen, um sie aufzuhalten. Mit ihren langen, eleganten Beinen und ihrer wackelnden Hüfte, schreitet diese verführerische Dämonin auf unsere Feinde zu. Ihr sonderbarer, dämonischer Schwanz leckt sich bereits selbst dabei mit triefendem, anregendem Speichel die Öffnung. Unsere Widersacher regen sich nicht. Errelez, die Chaos War Maiden of Slaanesh, hat ihre gesamte Aufmerksamkeit. „Ich bin es, was ihr wollt! Kommt und beweist mir, dass ihr es wert seid! Kämpft für mich und werdet dafür … belohnt, ahahah.“, gibt sie Lippen leckend von sich. „Hört nicht auf sie! Sie will-“, ist das Letzte, was dieser Khorne-Sympathisant lauthals aussprechen kann, bevor ihm eine Axt in den Schädel geschlagen wird. Diejenigen, die sich vor Errelez befinden, drehen sich plötzlich um. Sie wenden sich gegen ihre Kameraden?! Die einfallende Front bekämpft sich auf einmal selbst. Das ist die überzeugende Macht von Errelez: wer einen schwachen Willen hat, wird ihr gehorchen. Umso lustgetriebener man ist, umso schwieriger ist es dem zu widerstehen. Aber auch so ist sie eine ausgezeichnete, athletische Kämpferin. Das hat sie uns bereits mehrfach bewiesen. Um Lezzi herum verdichten sich unsere Reihen. Sie rücken näher an die Mauer heran. Unsere Truppen werden weniger, im Gegensatz zu Khornes. Zumindest kommt es einen so vor, da seine Armee kein Ende zu nehmen scheint. Es wird Zeit: Ahulil ruft zum Rückzug auf, so wie es geplant ist. Der äußere Wall fällt und unsere Verteidigung muss sich geschlagen geben. „Was macht ihr Feiglinge? Kommt zurück!“ „Kaleb, auch du wurdest damit angewiesen, dich zurückzuziehen! Das ist der Befehl des Zerstörers!“ Verbissen kämpft dieser sture Ex-Champions des Malal. Nein, er denkt ICH wäre es, also ist er es immer noch … irgendwie. „Vergiss es! Ich ziehe mich nicht zurück!“ Seine Aussage bewirkt, dass Ahulil ein blaues Flammenmeer vor seinen Füßen beschwört, was die einfallende Armee daran hindert ihn zu überrennen. Kurz darauf wird Kaleb von einer unsichtbaren Macht regelrecht in die Siedlung geschleudert. Unglaublich, dass Ahulil ihn mit ihrer Magie dazu gebracht hat, die Stellung zu verlassen. Gedemütigt liegt der hartnäckige Kaleb Daark mit dem Rücken auf dem Boden, als die Adeptin der Chaos War Maiden of Tzeentch sich zu ihm begibt. Man muss schon zugeben: sie sieht immer so schön und anmutig dabei aus. „Coba wird hiervon erfahren.“ Grummelnd beißt der Champion die Zähne zusammen, bevor er sich mühselig wieder erheben kann und sowohl seine dämonische Waffe Dreadaxe, als auch seinen Schädelschild aufhebt. Scheint so, als wäre es ihm doch nicht gänzlich egal, doch sein Durst nach Blutvergießen war größer, als die Vernunft – genauso wie sein eigener Stolz. Etwas angenagt blickt Kaleb um sich. Es kommt mir so vor, als wüsste er, dass ich ihn in diesem Moment genau beobachte. Mit Sicherheit ist es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich meine Position auszumachen. Zumindest die von der von mir kontrollierten Blutzikade, die meinen Geist in sich trägt. Schätze, dass jeder Shinobi Probleme damit hätte, denn immerhin bin ich jetzt irgendein untotes Wesen, was mit der Macht der Zerstörung rumhantiert. Trotzdem ist es mir möglich, Leben zu erschaffen; allerdings ist es mir nicht möglich, all das zu verstehen. Ist es wirklich Nurgles Werk? Obwohl es mir als Vanitas ebenfalls möglich war … „Habt ihr euch entschieden?“ Als ich Ahulil’s honigsüße Stimme erneut mitbekomme, erspähe ich einige, auffällige Chaoskrieger, die vor ihr stehen bleiben. Das ist doch dieser Cuno?! Er trägt die gleiche Rüstung wie letztens, als ich ihm gegenüberstand und Gnade walten ließ. Aber diese Farbe … Seine Kameraden haben das Gleiche an?! Das ist doch das Purpurrot oder dark pink, was ich mit Ahulil festgelegt habe?! Die Details wirken mit dem rich gold ganz schön übertrieben. „Ist es denn nicht offensichtlich? The Heart ist unser Zuhause. Wir sind bereit, es zu verteidigen. Außerdem verdanke ich dem Zerstörer mein Leben, als auch das meiner Familie. Er hat uns verschont. Uns alle. Ihr beschützt uns … Es ist so, wie es sich herumgesprochen hat. Das können wir nicht so stehen lassen, denn immerhin sind wir das elitäre ‚Chaos Chosen Command‘!“ Und dann vernehme ich etwas von unseren neuen Verbündeten, was ich niemals geglaubt hätte, hören zu müssen, während sie alle ihre protzigen Zweihandäxte – die sogenannten „Greataxes“ – über ihre Köpfe erheben und die Schädeltrommel erklingt: „COBA, COBA, YAKUKAGE COBA!“ Part 47 Der Fall Kapitel 48: Freundschaft ------------------------ Sie sind eingetroffen; haben die erste Hürde überwunden. Doch noch sind sie nicht am Ziel. Noch lange nicht. Wir mögen es nicht mit ihrer gewaltigen Streitmacht aufnehmen können, daher müssen wir auf etwas Anderes setzen: Taktik. Die unzähligen Nahkämpfer bemerken nicht, dass sie bereits angegriffen werden. Die Steine und Knochen unserer amazonischen Slingers, treffen mit hohem Tempo die ungeschützten Stellen der Widersacher. Nach den heftigen Würfen gehen sie in den Häusern wieder in Deckung, oder sie befinden sich auf den Dächern – in Sicherheit. Vermeidlich, denn die Chaos War Maiden of Khorne Gihirex ist ihnen auf den Fersen. Ydin teilte mir zuvor bereits mit, dass sie sie nur schwer treffen kann, da sich Gihirex überaus agil in der Luft bewegt. Zusätzlich ist sie immer noch viel zu weit weg, um als Zielscheibe herhalten zu können. Doch will ich nicht, dass Ydin sie schwer verletzt. „Ziele wenn dann nur auf die Flügel!“, wies ich sie an. Ich mache mir irgendwie Sorgen, dass sie nicht auf mich hört, denn immerhin macht Ydin oftmals nur das, was sie für richtig hält … und das sind – meines bisherigen Erachtens – besorgniserregende Dinge. Obwohl ich nicht glaube, dass sie es sich mit mir verscherzen wollen würde. Als ich sie vorhin ergriff, gab sie klein bei; wurde ruhiger und widersetzte sich nicht. Zwar warf sie mir einen genervten Blick zu, aber mehr traute sie sich nicht. Irgendwie versucht diese rebellische Amazone mich zufriedenstellen zu wollen, auch wenn ich bezweifle, dass es etwas mit Respekt, geschweige denn Angst zu tun hat. Nein, es ist etwas Anderes, das habe ich im Gefühl – selbst wenn ich kaum noch welche vorweisen kann. Ungestüm treten jedenfalls unsere Nobles hervor und drücken die einfallende Armee stückweise zurück. Mit ihren Speeren, samt Schilden sind sie knallharte, defensive Gegner. Aber auch unsere Chaoskrieger mischen mit und halten die rasende Flut Khornes auf, während die Schützen auf den Wällen sich zurückziehen, um neue Position einzunehmen. Gihirex entscheidet sich schließlich dazu, sich um die Tribeswomen und Blowpipe Skirmishers zu kümmern, nachdem sie mit den wenigen Slingers auf den Dächern fertig geworden ist. Immerhin versuchen diese auch auf die starke Chaos War Maiden zu zielen, was ihren baldigen Untergang besiegelt … Der Rest ist in die Siedlung geflüchtet, um den Zorn von Gihirex zu entkommen. Dort bunkern sie sich in den Häusern ein – wie besprochen – um den Einfallenden ungesehen die Stirn zu bieten. Die Meisten von ihnen haben nur ein einziges Ziel vor Augen: schnurstracks ins Zentrum, um meinen Kopf zu holen. Doch jeder, der im Weg steht, wird von der tosenden Welle mit Kriegsgeschrei mitgerissen. Zumindest haben sie es sich so vorgestellt. Wer hätte gedacht, dass es für Khornes Armee so schwer werden würde? Und da sind ja noch unsere Chaos Chosen Command. Cuno führt das Regiment mit brachialer Gewalt in die gegnerischen Reihen. Ihre mächtigen Zweihandäxte zerschmettern Schilde, Panzer, Schädel und Knochen. Wir können froh darüber sein, dass wir solche Verbündeten hinzugewonnen haben. Barboura ist immer noch weit vorn an der Front. Sie hat sich nicht zurückgezogen?! Viele rennen an ihr vorbei, aber auch nur, weil sie keinen Platz haben, um an ihr heranzukommen. Das krankheitsverursachende Gas und Rogo haben sie sicherlich weit gebracht, genauso wie ihr Durchhaltevermögen und ihre unvorstellbar hohe Schmerzresistenz. Nein, sie fühlt keine Schmerzen, wenn sie getroffen wird, ganz im Gegenteil! Sie geilt sich an ihren Wunden auf und kämpft verbissener … Nicht umsonst wird jede einzelne Chaos War Maiden gefürchtet. Dass zwei von ihnen an meiner Seite stehen … Ich sollte mich sehr glücklich darüber schätzen, aber dennoch: Wie lange wird Barbie dort durchhalten? Niemand kann zu ihr. Jemand muss etwas unternehmen! Nein, ICH muss etwas unternehmen! Meine Wand aus Blutzikaden ist allerdings immer noch nötig, genauso wie die Versorgung der Verwundeten. Noch immer strömen unzählige Khorne-Krieger in die Metropole. Verdammt! Aber ich sollte jetzt genügend Energie für mehr haben, oder … für andere Beschwörungen. Ist jedoch nicht so, dass ich viel herumprobiert habe. Was kann ich denn beschwören oder beisteuern? Blutzikaden, Centipedes, Obstfliegen – die meine Gestalt reparieren – und … aber ja doch?! „Kunst ist eine Explosion!“, höre ich auf einmal in meinen Ohren. Kaum gelange ich in meinen Körper zurück, schon sehe ich Deidara gelassen auf dem Dach herumsitzen. Er ist direkt in meiner Nähe, genauso wie Ydin, die sich momentan ausruht und ein Nickerchen hält. „Ich habe nie verstanden, was du an Sasori so toll fandest, hn. Er mag zwar dein Sensei gewesen sein, aber jetzt mal im Ernst: Konntest du dich nicht für MEINE Kunst begeistern? Was soll dieser ewige Puppenschwachsinn? Hast ihm dabei zugesehen, wie er Menschen ausgehöhlt und sie verarbeitet hatte … Einfach nur widerlich!“ „Ich fands interessant. Sie waren ja immerhin tot.“ „Ach, waren sie das? Un … Die Zeit mit euch war fast schon unerträglich.“, lächelt er mir schließlich zu. Ich weiß, dass er damit eigentlich das Gegenteil meint, aber dennoch: „Hör auf damit, ich kann das nicht ab! Könnt ihr Menschen nicht einmal ehrlich sein?! Es geht mir so sehr auf die Eier!“ „Tja, deswegen bist du ja kein Mensch mehr, hn.“, meint Deidara etwas überrascht zu mir, als er sich aufrichtet. „Ich weiß nicht, was ich bin … Ist mir mittlerweile auch egal.“ „Na ja: ich weiß es.“ „Aha? Und was bin ich, deiner Meinung nach?“ Für einen kurzen Moment schließt mein ehemaliger Partner die Augen, als sich erneut ein Lächeln auf seine Lippen legt. „Na, der Yakukage, natürlich. Was auch sonst?“ Grinst mich Deidara plötzlich an, als er seine beiden Hände posierend offen in die Richtung seiner Schultern streckt, wodurch man die beiden Mäuler erkennt, die sich an ihnen befinden. Mit diesen knetete er immer seinen speziellen, explosiven Lehm und schmiss diesen auf irgendwelche Leute, die Akatsuki oder er nicht mochte. „Und jetzt bist du an der Reihe. Mach sie fertig, un! Wir sehen zu.“, spricht er noch ein letztes Mal zu mir, bevor der Typ vor meinem geistigen Auge verschwindet. Als es geschieht, kann ich mir ebenfalls gut vorstellen, wie Sasori bei mir steht. Stillschweigend nickt er mir zu … Sicherlich würden beide wieder über ihre unterschiedlichen Ansichten von Kunst streiten, aber da bin ich raus. Dass mein Sensei meine kreierten Gifte als „Meisterwerke“ bezeichnete, machte mich damals irgendwie glücklich. Ein wenig bin ich schon froh, dass sie den ganzen Scheiß nicht mehr miterleben müssen, aber ich bin nicht schuld an ihrem Ableben. Das weiß ich immerhin und das beruhigt mich auch ein wenig. Ich habe deinen Tod gerächt, Deidara und mir den Körper meines Sensei zurückgeholt … Jetzt könnt ihr in Frieden ruhen. „Geijutsu wa Bakahatsu da!“ Das würdest du laut ausrufen wollen … Ich bin nicht so laut wie du, Deidara. Ich hasse es laut zu sein … und ich hasse laute Dinge allgemein. Ist vielleicht ja auch der Fluch eines Ex-Assassinen, wer weiß? Ach, quatsch: ich war schon immer so. Jetzt schwärmen meine Eintagsfliegen aus. Es sind nur wenige. Auf dem ersten Blick sind sie klein und unbedeutend, doch sie haben ihre Effektivität bereits gezeigt, als ich gegen Skarbrand kämpfte. Schätze der Radius war ungefähr … zehn Meter. Der Wirkungsbereich war nicht sonderlich groß aber dieser hinterließ seine sichtbaren, destruktiven Spuren. Mit einem Blick übernehme ich die Kontrolle von einem meiner drei Kamikaze-Schwärmer. Ich darf nicht zu nah an Barbie heranfliegen! Etwas weiter auswärts wäre besser, damit sie, Rogo und Treati nicht zu Schaden kommen. Stimmt, mein Centipede ist immer noch bei ihnen. Ob er mit ihnen kämpft? Garantiert. Da The Missing Ones nicht mehr sind, ist Treati ihr einziger, verbliebener Freund – mit mir. Auch wenn ich das Wort „Freund“ nicht ausstehen kann – da es von den Menschen ununterbrochen missbraucht wird, wie ein hart zerficktes Kondom –, aber sie haben uns gezeigt, dass auf sie Verlass ist; dass sie uns beistehen; dass sie wahre Freunde sind. Sie haben uns gerettet … Wir werden ihrer gedenken, auf ewig. Ich kann jedenfalls Barbie nicht einfach so im Stich lassen, auch wenn sie noch klar zu kommen scheint. Aber für wie lange? Ihre Wunden werden zahlreicher, je mehr Zeit vergeht. Daher werde ich sofort zu ihr fliegen. Unter mir erblicke ich erneut die unvorstellbare, gewaltige Schlacht von The Heart. Es ist bestimmt die Erste dieser Art, oder? Trotz alldem weiß ich immer noch nicht, wie viel Zeit bereits vergangen ist, nach meiner Tat; nach der Zerstörung … Es ist immerhin nicht vorbei. Wir müssen weiterkämpfen! Kämpft weiter! Und mit diesen Gedanken lasse ich die Eintagsfliege landen. Das dunkle Implosionsfeld lässt die Macht der Zerstörung frei. Alle, die sich in diesem befinden, werden zerfetzt. Fast zur gleichen Zeit landen die anderen beiden Fliegen nicht weit von Barbouras Aufenthaltsort entfernt. Einzelne Körperteile und Bluttropfen fliegen durch die Umgebung. Woher ich das alles weiß? Weil Treati nun meinen Geist in sich trägt. Ich habe ihn erschaffen, daher ist er mit mir kompatibel. Kurz vor der Landung habe ich den Körper gewechselt. Neugierig schaue ich mich mit dem Kopf des durchschnittlich großen Hundertfüßers um, der auf Barbies rechter Schulter sitzt. Blöd nur, dass ich mit ihr nicht reden kann, stattdessen ist es mir möglich mit einem anderen Wesen zu kommunizieren. „Du hast mich gefressen?!“, werfe ich Rogo vor, der mich kurz darauf neugierig an glubscht. „Wi-Wie bitte? Wie kommst du zu dieser absurden Schlussfolgerung, mein Freund? Das ergibt doch gar keinen Sinn! Wenn ich dich gefressen hätte, wärst du doch nicht hier?!“ „Ich bin nicht Treati, sondern Coba, euer ‚General‘! Weißt du noch? Ich war die Blutzikade und du hast mich ‚Untertan‘ genannt?!“ Erschrocken fiept Rogo auf, was sogar ich vernehmen kann. „Co-Co-COBA?! Du bist es wirklich?! Aber wie ist das möglich? Ich schwöre bei meinem blauen Blute: ich habe dich nicht gefressen. Das warst du! Also, ich meine, du warst es nicht, sondern …“, versucht mir die nun extrem nervöse, madige Dämonennudel zu erklären. „Dein Blut ist bestimmt nicht blau?!“ „Bitte: versuche es nicht herauszufinden! Ich bin auch ganz artig!“ Als würde ich dir Madi etwas antun wollen … „Brav?“ „Brav, ja, so nennst du das. Mein königlicher Ruf muss doch weiterhin gewahrt werden?! Oh, und unser positives Miteinander natürlich ebenso.“, will mir das zappelnde, weiße Würstchen weismachen, was aus der linken Augenhöhle der Chaos War Maiden of Nurgle hervorlugt. Er will doch nur nicht auf die Streicheleinheiten verzichten, die ich ihm ab und zu gebe. „Rogo, hast du gesehen, was soeben passiert ist? Diese lauten Knalle … Das erinnert mich an etwas. Aber ja doch: die Khorne-Arena?!“ Nickend bestätigt Rogo ihre Vermutung, woraufhin mich der Madenprinz besorgt ansieht – insofern man seinen stetig neutral wirkenden Gesichtsausdruck so bezeichnen kann. „Euer Weg ist frei. Ich habe meine Viecher geopfert, damit ihr in Sicherheit seid. Sie kommen?! Schnell, in die Siedlung!“, fordere ich Rogo damit auf, sich an Barbie zu wenden. Flüchtig haut er seinen wabbeligen Madenkörper gegen ihren Kopf und zeigt in die Richtung von The Heart. „Was? Wir sollen uns zurückziehen? Ah, stimmt. Sie sind alle bereits drin.“ Schon gut. Ihr konntet nicht von hier weg, da ihr umzingelt wurdet. „Das war bestimmt der General. Hach, General~“, seufzt sie urplötzlich wie ein verliebtes Schulmädchen auf. „Ich hoffe, wir können nach dieser Schlacht wieder Spaß miteinander haben. Ich vermisse es sooo sehr.“ Äh, ich sitze auf deiner Schulter?! „Wie er mich mit seinen starken Armen umschlingt und die Beine der Centipedes in mich reinrammt … Hmh, dazu nimmt er mich von hinten. Er stößt zu; fester und fester, während meine Beine zittern …“ HALLO?! Ich kann das hören! Verträumt kichernd wischt sich Barboura den Sabber mit ihrem linken Arm vom Mund. Erstaunt sieht Rogo zu mir, als man sein Fiepen vernimmt, was sich wie ein „Oho?!“ anhört. Ich war lang genug hier. Doch genau in diesem Moment werden wir wieder attackiert. Scheiße! „Geht!“, kann ich dem Würmchen nur zurufen, als ich auf einen der Krieger zuspringe und in seine Rüstung klettere, um ihn in eine empfindliche Schwachstelle beißen zu können. Und nein, es ist nicht „so eine“ Stelle! Igitt, selbst in dieser Gestalt habe ich noch so etwas wie Geschmack und Würde. Es ist ein schmerzhafter Biss in die Kehle. Dieser „Blood Warrior“ wollte mit seiner Axt hinterrücks zuschlagen, aber ich konnte ihn davon abbringen. Barbie begibt sich mit Rogo derweil endlich in Sicherheit. Ich bin froh. Allerdings habe ich nicht daran gedacht, dass dieses Leben ebenso wertvoll ist. Ich habe ihn gebissen, bleibe jedoch nicht mehr in Bewegung. Das ist ein Fehler, für den ich bezahlen werde. Nein: für den jemand anderes bezahlen wird. Für meine Handlungsweise wird Treati bestraft, indem der gebissene Chaoskrieger des Khorne seinen Körper nimmt, diesen auf den Boden schleudert und ihn mit seiner Einhandaxt kompromisslos in zwei zappelnde Hälften zerhackt … In meinem eigenen Körper zurückgekehrt, muss ich reflexartig aufatmen. „Overlord?! Was ist los?“ Ydin?! Sie ist wieder aufgewacht. „Ich … Nichts. Es ist nur … Es … war Treati.“ Meine Befürchtung hat sich leider Bewahrheitet. Und … es ist einzig und allein meine Schuld. Part 48 Freundschaft Kapitel 49: Zusammenhalt ------------------------ Omnium Gatherum – Unity https://www.youtube.com/watch?v=bq5Fw3qZp6w&ab_channel=RevSeabird Um uns herum schwirren die zahlreichen Blutzikaden. Patroulierend bewegen sich meine Centipedes im wuseligen Tempo auf dem Rand des Daches fort. All das, um Ydin und mir Schutz zu gewährleisten. Dieser heimtückische Angriff der abtrünnigen Amazonen, als auch Splintered Fang, soll nicht noch einmal stattfinden! Darum konnte sich Ydin auch ein wenig ausruhen. Ich weiß, dass die Black Milk ihr für gewisse Zeit übermenschliche Schnelligkeit und Stärke verleihen konnte, doch ich wollte sie nicht der Gefahr überlassen. Immerhin ist sie eine Amazone und keine Chaos War Maiden. „Krass! Die Geschosse können ihr nichts anhaben?!“ Ungläubig drehe ich meinen Kopf zu der exotischen Scharfschützin, die das Zielfernrohr an ihrem rechten Auge hält. „Was sagst du da?“ „Alles prallt an ihr ab: Pfeile, Speere … Einfach irre.“ Wir haben gedacht, dass unsere Schützen sie nicht treffen können, aber so wie es aussieht, ist da noch mehr dahinter. „Ihre Haut muss stahlhart sein, wenn ihr all das nichts ausmacht. Aber was wundert mich das überhaupt? Gihirex ist die ‚Chaos War Maiden of Khorne‘. Sie wurde einzig und allein für den Kampf geschaffen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Chaos War Maiden die stärksten Frauen sind, die das Chaos zu bieten hat!“, sage ich uns noch einmal auf. „Aha? ‚Frauen‘, sagst du? Und was ist mit dieser großen Dämonen-Bitch?“ „Sie ist … speziell.“, antworte ich ihr, da ich genau weiß, dass sie Errelez damit meint. Immerhin vereint deren dämonischer Körper beide Geschlechter. „Sie kommen immer näher. Weitere Wichser sind vorgerückt.“ „Scheiße … Sie können sie nicht alle aufhalten. Es war klar, dass – nach dem Fall der ersten Mauer – alles schwerer werden würde. Die Front muss sich erneut zurückziehen und ich muss sie dabei decken.“ „Lass sie doch sterben?! Sie kämpfen, nehmen so viele wie möglich mit und …“ „Niemals! Das sind deine Schwestern da draußen; Amazonen! Hast du denn keine Ahnung, wie wertvoll ihr alle seid?!“ „Mit dieser Einstellung wirst du nicht nur diese Schlacht, sondern den ganzen, verfickten Krieg verlieren! Wir MÜSSEN entbehrlich sein, genauso wie diese nervigen Arschficker!“ „… Das seid ihr aber nicht.“ Nach meinen Worten knie ich mich nieder. Flüchtig bekomme ich das Kopfschütteln meiner privaten Amazone noch mit, bevor ich mich in das Bewusstsein einer Blutzikade einklinke. Ich darf keine weitere Zeit mehr vergeuden! Die brutalen, unaufhaltbaren „Wrathmongers“ haben sich eine blutige Schneise durch die Nobles geschlagen. An den jeweiligen Enden der Mauern, sind diese Khorne-Fanatiker ebenfalls durchgedrungen?! Unsere Feinde haben bereits angefangen unsere Truppen einzukesseln und zu erschlagen. Nichts destotrotz wehren wir uns mit einer neuen Welle an amazonischen Kriegerinnen, die unser Feind nicht erwartet hat. „Erschlagt sie! Rigg ist immer noch mit uns! Erfüllt sie mit Stolz!“, ruft Fenya aus, als sie sich mit ihren „Berserker“ in das Kampfgeschehen stürzt. Jede von ihnen hält zwei Einhandäxte in ihren Händen. All das, was sie an ihren Leibern tragen, ist stark an den nordischen Stämmen der Norsca angelehnt. Weiße, bis gräuliche Wolfspelze umschmeicheln mit ihren flauschigen Fellen ihre Gestalten. All die Gesichter dieser rasend starken Amazonen, sind mit Blut beschmiert. Mit Eifer hauen sie ihre Äxte brachial in die Rücken der Chaoskrieger, die ihre Schwestern umzingeln. „Serpent’s Strength!“, spricht Otrede lautstark, als sie ihren Stab in die Luft erhebt. Die dunkelhäutige Serpent Priestess verstärkt mit einem nützlichen Buff unsere Truppen, um der schier unaufhaltbaren Macht Khorne’s entgegenzuwirken, was die eh schon wilden Berserker unserer Amazonen noch wilder macht. Trotz all der Zuversicht unserer Truppen, erkennt Ahulil die heikle Lage, nachdem sie einem rasenden, muskulösen Wrathmonger einen Feuerball direkt ins Gesicht geschleudert hat. „Rückzug! Zum inneren Wall!“, hört man es beinahe überall. Die Winde der Magie verbreiten ihre angenehme, jedoch nun laut wirkende Stimme, damit sie jeder vernehmen kann. In diesem Moment schwärmen die meisten meiner Blutzikaden in die Metropole, um den gegnerischen Ansturm Herr zu werden. Ich weise sie dazu an, ihre Lebensenergie zu entreißen. Die Verwundeten müssen leider in diesem Augenblick ignoriert werden, denn die Sicherheit unserer gesunden, kämpfenden Einheiten hat enormen Vorrang! Ohne sie werden wir alles und jeden verlieren; die Stadt, die Truppen, die Schlacht … und wenn es richtig blöd kommt: das ganze Universum. Man muss Kompromisse eingehen! Das ist halt die Scheiße, wenn man ein Anführer ist … Die gefräßigen Zikaden tun jedenfalls ihr Werk. Die schwarze, dichte Krabbel-Welle durchzieht die Chaos-Metropole. Einige der Chaoskrieger schlagen verzweifelt nach ihnen, doch dieses Vorhaben ist äußerst ineffektiv und außerdem werden wieder neue nachkommen. Dafür werde ich schon sorgen. Dennoch ist da noch jemand, mit dem ich beinahe nicht gerechnet hätte: Gihirex landet auf dem sandigen Grund und verbrennt mit einem gewaltigen Axthieb einen Teil der Insekten zu Asche. Sie ist ein ernsthaftes Problem für mich und meinen Schwarm. Doch während sie zur Tat schreitet, verkohlt sie auch ihre eigenen Leute dabei. Es ist ihr also egal, ob Freunde oder Feinde anwesend sind? Ja, Hauptsache sie bietet mir – dem Zerstörer - die Stirn. Das ist immerhin die Aufgabe, die Khorne ihr auferlegt hat. Noch ist vor ihr freier Raum; die Truppen des Blutgottes schließen erneut auf, doch plötzlich stellt sich Gihirex der Chaos War Maiden of Slaanesh Errelez entgegen. Lezzi, was tust du da?! Es kommt zum Kampf zwischen den Beiden. Errelez wirbelt ihre Klingen gekonnt umher – wie eine anmutige Tänzerin des Todes –, doch es scheint so, als würde Gihirex ihre Aktionen vorhersehen können. Jeder einzelne, schnelle Schlag wird mit einem wuchtigen ihrerseits gekontert. Die jeweiligen Armpaare von Errelez können nur mit Mühe die langen Zweihandklingen erneut anheben, um zum Schlag auszuholen. Das bedeutet, dass sie langsamer wird, wodurch die Slaanesh-Angehörige der von Khorne im Kampf unterliegt. Und dann passiert es: die schwarze Labrys gräbt sich in die blasse Haut von Lezzi ein und gelangt in ihr Fleisch?! NEIN!!! Sofort lässt unsere War Maiden die beiden Klingen fallen, um der Kraft von Gihirex mit den vier Armen entgegenwirken zu können, die sie mit ihren gelb leuchtenden Augen anstarrt. Errelez hat jedoch noch eine Geheimwaffe ein petto: ihren Schwanz. Die spitze Zunge schnellt aus der Öffnung hervor, um ihre Widersacherin zu verletzen, doch alles was diese gefährliche Zunge anrichten kann, ist nur eine leichte, kaum sichtbare Schnittwunde. Slaanesh‘s Oberdämonin lächelt?! Mit ihren pechschwarzen Augen, tritt sie Gihirex‘ Starren entgegen. Errelez weiß, dass sich Khorne‘s Dienerin jetzt ihrem Willen beugen muss … Überraschender Weise verfliegt jedoch dieses hinterhältige Lächeln nach einer kleinen Weile. Khorne‘s Chaos War Maiden lässt einfach nicht von ihr ab?! Ich will nicht mehr zögern! Mein gigantischer Schwarm hat Gihirex im Visier. Sofort haften sich die Blutzikaden an ihrem mächtigen, roten Dämonen-Körper. Ihre gesamte Gestalt geht in der Masse unter, doch zu welchem Preis? Die Chaosarmee ist wieder ungehindert auf dem Vormarsch! Sie ist kurz davor, meine angeschlagene Maiden zu erreichen. Allerdings naht – in letzter Sekunde – Rettung für Lezzi, in der Form eines dichten, fauligen Nebels. „Komm, ich stütze dich!“ „Uh, dass wir uns wieder einmal so nahekommen würden, Liebchen …“ „Sprich jetzt nicht!“, fordert Barboura Errelez besorgt auf, als sie ihrer ehemaligen Rivalin zur Flucht verhilft. Hinter ihnen räumt zusätzlich der schlauchartige Madendämon Rogo mit seinem breiten gefächerten Säurestrahl auf. Die zahlreichen Spritzer schädigen ihre Verfolger, die durch die krankheitsbringende Nebelwand hindurchgeschritten sind. Eine törichte Entscheidung. All das hindert sie daran, zu ihnen zu gelangen. Gepeinigt halten die Betroffenen ihre Hände an ihre Köpfe oder gar verkrampft vor ihre Körper, da sie nicht mehr weiterwissen. Manche nehmen sich verzweifelt die eigenen Helme ab. Die Augäpfel der feindlichen Krieger schälen sich aus den Augenhöhlen; dicke, ekelhafte Pusteln bilden und vergrößern sich binnen von Sekunden, bevor diese Teile blutige, offene Wunden durch deren platzendes Verschwinden hinterlassen … Massenweise fallen diese armen Gestalten den Krankheiten des nun verhassten Chaosgottes Nurgle zum Opfer. Ein ekelerregender Anblick. Selbst ich habe Mitleid mit dem Feind … Beinahe hätten wir eine meiner Chaos War Maiden verloren. Es wäre ein schwerer Schlag für uns gewesen … Ich muss Barbie hiernach danken. Doch vorerst- WAS?! Gihirex hat sich befreit?! Eine heiße Feuersbrunst breitet sich um sie herum aus, die nicht nur all meine Zikaden, sondern auch einige ihrer Krieger vernichtet. Verdammt, ist die hartnäckig! Sie wirkt etwas erschöpft, aber das ist auch schon alles. Ihre Unversehrtheit überrascht selbst mich. Sie hat Errelez besiegt und meinen Angriff überstanden?! Immerhin ist es uns möglich, den Rückzug mit relativ wenigen Verlusten durchzuführen. Durch unser aller Zutun, konnten wir weitere Chaos-Einheiten zur Strecke bringen und damit die gigantische Armee dezimieren … und dennoch hört es immer noch nicht auf. Part 49 Zusammenhalt „Das ist also der Plan des ‚großen Zerstörers‘? Wir sind dazu gezwungen, uns hinter einer weiteren Mauer zu verstecken?!“ „Wenn es dir nicht passt, dann geh doch und stirb bei dem Versuch, die Truppen von Khorne aufzuhalten! … Was ist los? Ich warte~ … Lass mich dir eines sagen, Kaleb Daark: Deine unvorsichtige, ignorante Handlungsweise ist uns nur eine Last. Überlass das Denken lieber einer Person, die auch dazu in der Lage ist!“, berät die Adeptin des Tzeentch den mürrischen Krieger Malals nebenher, bevor sie ihm ihren reizenden Rücken kehrt. Die Armee steht vor dem nächsten Wall, der diese vorerst aufhalten wird. Meine Priorität liegt momentan auf die Heilung meiner War Maiden. Lezzi … Die übrigen Blutzikaden setzen sich auf ihren attraktiven, geschmeidigen Körper ab. Diese ganze Aktion mit Gihirex hat die Größe meines Schwarms enorm verringert. Ich muss eigentlich in meinen Körper zurückkehren und neue erschaffen, aber ich kann nicht. Momentan will ich nur eines: bei ihr sein. „Hm, Süßer … Ich weiß, dass du mich hören kannst … Ich komme zurecht. Ihr habt mir nun genug geholfen.“, atmet sie etwas erschwert, als sie es mir und Barboura weismachen will. „Aber was sagst du denn da? Die Wunde sieht ziemlich tief aus.“ „Es geht schon.“ Ich lasse nicht von dir ab, bis die Verletzung geheilt ist! „Der General wird nicht aufhören dich zu heilen, hörst du?! Ich weiß es. Egal was du sagst: er wird nicht zulassen, dass du stirbst!“ So ist es. Errelez: Hör auf Barbie! Ihr kennt mich doch mittlerweile viel zu gut. „Unsere Lieben benötigen unsere Unterstützung … Wenigstens du musst gehen.“ „Und wer passt auf dich auf?“ „Natürlich mein- … unser Liebling, eheh. Seit wann bin ich dir denn so sehr ans Herz gewachsen, hm?“ „Ist das denn wichtig? Stirb einfach nicht, ja?! Denn wenn du stirbst, wäre Coba traurig.“ „Ah, verstehe. Es geht eigentlich nicht um mich, sondern um ihn. Wie schade. Andererseits …“ Dann blickt sich die Chaos War Maiden of Nurgle plötzlich um. Oh, nein?! „… Wo ist Treati?“ Rogo kann nur traurig sein Köpfchen neigen. „Das kann nicht … ?! Ich muss zu ihm!“ Vor ihren Augen positioniert sich Rogo‘s madiger Oberkörper, um sie mit seinen hastig fuchtelnden Ärmchen aufzuhalten. Leider ohne Erfolg. Sie will wieder durch das Tor stürmen?! So nähert sie sich diesem, um es allein zu öffnen. „Barboura, was machst du da? Lass das Tor zu!“ „Nein! Treati braucht uns!“ Und dann tut sie etwas, womit wir niemals gerechnet hätten: Überzeugt nimmt die panisch wirkende Chaos War Maiden das kleine Fläschchen zur Hand, um sich den Inhalt oral einzuverleiben. Sie missbraucht die Black Milk für ihr eigenen, egoistischen Zwecke?! „BARBOURA?!“, ruft Ahulil ihr erschüttert zu. Damit gelingt es Barboura beinahe mühelos das massive Eisentor mit ihren eigenen, bloßen Händen zu öffnen. Das Einzige, was nun zwischen dem Wall und der Armee von Khorne steht, ist sie selbst. Zuversichtlich, richtet sie ihre Sense Orele auf die einfallenden Chaostruppen. Es ist zu spät: Barboura hat uns die Zeit genommen, die wir zum Sammeln und Versorgen unserer Truppen brauchen. Das Einzige, was ich retten kann, ist das Leben von Errelez. Dankbar legt sie leicht ihre Hand auf die letzte, verbleibende Blutzikade, die – zufälligerweise – unter meiner Kontrolle liegt. Als ich in meinem eigenen Körper zurückkehre, spüre ich ihre Berührung bis hierher. „… Ihr geht es gut.“ „Wem geht es gut?“ „Egal. Das Chaos kommt durch den zweiten Wall.“ „WAS? Jetzt schon? Ich habe doch gesehen, wie …“ „Das ist jetzt wirklich keine Hilfe!“, brülle ich sie fast schon an. Spontan kramt Ydin in ihrer schwarzen Schatulle herum. „… Aber das hier: Unable-Ammo. Typ Feuer; Coru.“ Für einen Moment bin ich sprachlos. Coru?! So steckt sie das glitzernde, halbwegs durchsichtige Geschoss – in dem ungewöhnliche, tanzende Feuerfunken zu erkennen sind – in ihr Scharfschützengewehr. Es ähnelt dem, was sie zuvor schon einmal verwendete, doch statt dem magisch wirkenden Sand sind es dieses Mal Flammen, die die Aufmerksamkeit des Betrachters erregen. Konzentriert zielt sie auf die Masse, die zuvor noch kaum ein Ende zu nehmen schien. Allerdings bemerken wir allmählich, dass es wohl doch eines gibt. Zu unserem Erfolg. Ydin drückt durch; nichts passiert. Noch nicht. Nach einer gewissen Wartezeit, färbt sich der Himmel jedoch rötlicher. Vielleicht ist es aber auch nur Einbildung? Nein, es ist tatsächlich so. Spätestens als ein gewaltiger, brennender Schädel vom Himmel fällt – der einen Großteil der Siedlung in einem höllischen Inferno verschlingt – ist es mir sicher. Das Bild bleibt mir eine Weile im Kopf hängen: Der Feuer-Schädel hat seinen Mund geöffnet und ist so auf die Erde gekracht. Kurz darauf ist eine gewaltige Feuersäule emporgestiegen, die den Umfang des Schädels besaß. Alles was übrig bleibt, sind Überreste aus … noch mehr Staub, als eh schon vorhanden ist. Nur mit dem Unterschied, dass dieser qualmt. Das war … Coru‘s „Katon: Sokubi no Jutsu“?! Das würde ich überall erkennen. Prompt muss ich Ydin ausfragen: „Woher? … Woher hast du das?“ „Was denn?“ „Na, die Munition?! Coru? Feuer? Das ist doch kein Zufall!“ „Ach, nicht? Kanntest du denn Coru, den Feuer-Able?“ Den … Feuer-Able? „Nein … Also, schon, aber nicht den Able. Sie war ein Mitglied meiner Organisation; meiner eigentlichen Familie.“ Zumindest dachte ich das mal … „Doch das, was soeben passiert ist, ist haargenau das, was sie konnte. Wenn auch … in einem etwas kleineren Ausmaß.“ Weiterhin geht Ydin nicht darauf ein. Sie sieht mich so an, als wäre ich ein seniler, alter Mann, dem man nichts zu glauben braucht; als müsste man mir nicht zuhören. Sie ignoriert mich einfach im Nachhinein. Das Einzige, was sie mir entgegnen kann und will ist: „Musst du nicht eine Schlacht führen?“ Grummelnd wende ich mich von ihr ab. Allerdings werde ich den Gedanken nicht los, dass sie irgendetwas Bestimmtes vor mir verbirgt. Wie dem auch sei: sie hat uns erneut mit dieser „Unable-Ammo“ geholfen und uns somit einen weiteren Vorteil verschafft, auch wenn ein Teil der Siedlung in Flammen aufgehen musste … und somit ebenso all jene Überlebende, die im Äußeren Ring auf Hilfe warteten. Sie warteten und hofften vergebens. Kapitel 50: Ydin ---------------- Part 50 Ydin Allmählich kehre ich zurück und öffne meine Augen, die sicherlich meine Anwesenheit mit dem purpurroten Licht ankündigen. Regelrecht wartend sitzt Ydin lässig an der Seite. Mich neugierig beobachtend, reißt sie ein Stück Fleisch von dem blutigen Arm ab, den sie in ihren beiden Händen hält. „Aha, bist wohl zurück? Und? Wie ist es gelaufen?“, fragt sie mich schmatzend aus. Schätze, dass es von Anfang an sicher war, dass wir hier viel länger ausharren müssen, als es uns lieb ist. „Status?!“ „Gihirex chillt am Boden und wartet auf irgendetwas. Vielleicht auf ihren Sieg, was weiß ich? Das Chaos bricht durch die letzte Mauer, aber wird noch von Barboura’s Gestank und von unseren Truppen aufgehalten …“, redet sie ermüdet vor sich hin. „Hast du noch Wasser bei dir?“ „Was?! Warum bist du so verfickt fürsorglich? He, das macht mir schon fast Angst.“, lacht sie mir zu. „… Du bist nicht von hier, stimmt‘s?“ „Natürlich nicht.“ „Ich meine nicht diese Welt sondern … Du weißt, was ich meine?!“ Unbeeindruckt starrt sie mich an, als sie weiterhin auf dem herumkaut, was sich in ihrem Mund befindet: rohes Fleisch unserer gefallenen Feinde … So ziemlich das einzige Nahrungsmittel, was auf diesem unfruchtbaren Planeten noch zu existieren scheint. Trotz des sehr seltenen Regens ist nirgendwo ein Grashalm oder ein Blatt auffindbar. Blut und Fleisch ist so ziemlich das Einzige, was all diejenigen am Leben erhält, die sich noch auf Linos befinden. Und die gute, alte Amazonen-Milch stillender Mütter … Doch dann gibt es ja noch solche Magiebegabte wie Ahulil, aber sie sind rar und vor allem Eines: heiß begehrt. Deshalb müssen wir ihren mächtigen, als auch lebenswichtigen Regen-Zauber unbedingt verheimlichen – auch in Zukunft. „Ich weiß nicht, was du meinst.“, schmunzelt Ydin dreist, als sie sich wieder ihrer Leckerei zuwendet. Ungeduldig erhebe ich mich. „Ach, komm schon! Du hast kein Geheimnis daraus gemacht und trotzdem hältst du mich bei der Stange?! Was soll das?!“ „Vielleicht habe ich einfach zu viel Spaß dabei, es dir – wie einen Köder – vor die Nase zu halten? Na, habe ich dich neugierig gemacht?“ „Sonst würde ich dich ja nicht fragen …“ Muss ich genervt erwidern. „Und, sagst du es mir jetzt?“ „Was soll ich denn sagen?“ „Bei Satan, Gott, oder woran auch immer du glaubst: Wer dein Overlord ist und was er mit mir zu tun hat?! Dann noch diese Waffe und die Patronen … Du hast Coru erwähnt?! Du hattest ihre Fähigkeit in diesem Ding und hast sie ausgelöst, als du es verschossen hast!“ Lächelnd leckt sie sich nickend die Lippen. Sie hat einfach ZU VIEL Spaß dabei, all das zu tun, was sie tut. „Eigentlich ist es nicht geplant, dir davon zu berichten, aber … ich mag dich. Ja, weil du so bist wie er. Nein: naiver; gutgläubiger. So ein richtiger Samariter~ Aber du schmeckst genauso wie er. Genauso wie MEIN Zerstörer: Overlord Coba.“ Schweigend blicke ich zu ihr. Hinter meiner Maske sehe ich sicherlich so aus, wie als würde mir das Essen in jedem Moment aus dem Gesicht fallen. „Es stimmt: ich bin nicht von hier. Ich komme aus einer anderen Zeitlinie … Und jetzt? Es ändert sich trotzdem nichts! Meine Mission ist es, dir zu helfen. Das ist alles.“ Irgendwie weiß ich nicht, was ich darüber denken, oder dazu sagen soll … Ohne Worte lege ich meinen Mantel ab. Es kreucht und fleucht erneut. So erstelle ich einen frischen Schwarm aus Blutzikaden. Sie sind mir ausgegangen, genauso wie mir jetzt meine Energie ausgeht. Gihirex hat mir – durch ihre Taktiken, als auch Fähigkeiten – enormen Schaden zufügen können, obwohl es ihr bestimmt nicht bewusst ist. Dazu kommt noch das, was ich in die Regeneration von Errelez‘ Körper stecken musste. „Was?! Hat es dir die Sprache verschlagen?“ „… Weiß nicht.“ „Na, hör mal: DU wolltest es wissen?! Und ja, im Gegensatz zu hier, bist du in meiner Welt ein richtiges Arschloch, heh. Hast unzählige Menschen getötet, nur um deinen Willen zu bekommen, die Einstellung, sowie die Natur des Menschen ändern zu wollen. Alles nur, um am Ende festzustellen, dass alles Bullshit ist und sich der Mensch NIEMALS ändern wird.“ Irgendwie … hört sich das ganz nach mir an. Zumindest habe ich diesen Wunsch in mir, seitdem ich mit Sabazios zu tun hatte. Er hat mir gezeigt, wer die Menschen wirklich sind; wer meine „Freunde“ wirklich sind. Fast seitdem ich denken kann, wurde ich von den Meisten ungerecht behandelt, verarscht und ausgenutzt. Ich war ein Mobbingopfer in der Schule, doch man sagte und zeigte mir immer, dass ICH das Problem sei. Doch fanden die Therapeuten nie eines dieser Probleme, die mit mir zu tun haben sollten … Merkwürdig, oder? Für mich war all das, was man mir antat, „normal“. Genau: niedergemacht, geärgert und ausgelacht zu werden, war ganz normal. Ein „ganz gewöhnlicher Alltag“; Tag für Tag; Jahr ein, Jahr aus. Dass sich die Leute gegenseitig wie Scheiße behandelten, war absolut gewöhnlich – und das in meinem „ach so gesitteten Heimatland“ … Heute weiß ich es allerdings besser. Wenn meine Mutter nicht gewesen wäre, hätte ich längst die Schule verlassen, oder es wäre Blut geflossen. Nur für sie habe ich es dort ausgehalten; nur für sie habe ich weitergemacht, damit sie stolz auf mich sein kann. Und in der Hoffnung, wahre Freunde zu finden. Irgendwann, eines Tages … In einer glücklichen Welt leben zu können: DAS wäre es gewesen. Ein Wunschtraum, für Verblendete … Einige waren an meiner Seite. Man denkt, man wäre nicht allein aber dann wird man nach Linos geschickt. Alles wird einem klarer, wenn man dort gewesen und ein Able geworden ist; wenn alles und jeder getestet wird. „Mit ‚Teruset‘ hast du dafür immerhin eine ganz schön große Kerbe in die Bedeutung der Menschlichkeit gefistet, aber dann bist du verschwunden und deine Leute haben sich allesamt auf Linos breitgemacht.“ „Wir sollten uns besser auf die Schlacht konzentrieren.“, muss ich ihr klarstellen, als ich meine Hände bereits zu Fäusten geballt habe. Dieses Gespräch bekommt mir irgendwie nicht. Ihre Aussagen haben etwas Negatives bei mir ausgelöst. Warum habe ich sie das überhaupt gefragt? Aber ich kann es nicht dabei belassen. „… Das erklärt immer noch nicht, warum du Coru erwähnt hast und warum du ihre Fähigkeit in einer Patrone …“ Erheitert lächelt Ydin mir zu. Als würde sie damit aussagen wollen, dass sie meine nächste Frage bereits erwartet hätte. „Weil in der Munition Able-Kraft steckt. Klar soweit?“ „In ihr steckt WAS?!“ „Du hast richtig gehört. Und Coru war ein Able. Zumindest in meiner Welt.“ „Sie ‚war‘ ein Able?“ Frage ich sie etwas konsterniert, als sich mein Schwarm über unseren Köpfen ansammelt. „Ach, fuck … Willst du das wirklich wissen?“ Aus meinen offenen Armen treten die Blutzikaden hervor. Auch ein Teil der in mir lebenden Centipedes gibt sich zu erkennen, die wie lose Blutgefäße umherbaumeln. Wahrscheinlich sehe ich jetzt so aus, wie mein alter, geldgeiler Akatsuki-Kamerad Kakuzu … Beunruhigt nicke ich Ydin zu. „Coru war mit dir befreundet. Sie wurde auserwählt – warum auch immer. Wurde zum zweiten Feuer-Able, nach Mephil. Ich denke, der Name sagt dir was.“ „Ja, und wie der mir was sagt …“ „Dann glaubst du mir spätestens jetzt. Obwohl … Auch wenn ich dir sagen würde, dass Coru eine Verräterin ist und dass du sie getötet hast?“ Mir bleibt die Luft im Halse stecken. Natürlich brauche ich nicht zu atmen, aber es fühlt sich so an, als ob ich es müsste, jedoch nicht könnte. Coru? Eine Verräterin? „Das … Das würde sie NIEMALS tun!“, versuche ich Ydin kopfschüttelnd davon zu überzeugen – was auch immer ich damit gedenke erreichen zu wollen. Denn wenn man eines nicht ändern kann, dann ist es der Lauf der Dinge und die damit verbundene Wahrheit. „Ich weiß, dass du mit ihr ziemlich dicke bist, oder eher warst.“ „Das hast du dir doch ausgedacht?!“ „Hey, auch das wolltest du wissen! Es ist zwar echt nicht mein Ding, aber ich sage dir nur die Wahrheit, okay?! Wenn ich eines geschworen habe, dann ist es ‚dir‘ gegenüber ehrlich zu sein! Overlord Coba hasst es, angelogen zu werden. Das stellt nämlich die eigene Loyalität ihm gegenüber auf eine harte Probe. Das solltest du doch am besten wissen?! Ihr seid nicht gleich, aber ihr habt eine ähnliche Einstellung, da bin ich mir sicher. Und da ‚du‘ mir Einiges mitgeteilt hast, weiß ich auch über deine Vergangenheit Bescheid. Unter anderem auch über deine Vergangenheit als Halbgott; als Able. Das ist nämlich DAS MINDESTE, was du mit meinem Overlord teilst.“ Verdammt … Das ist doch verrückt?! Ich werde hier zugebombt mit Informationen, die … einfach nur verrückt sind! „Du wolltest es wissen und ich habe es dir jetzt erzählt. Was du mit diesen Infos machst, ist deine Sache. Aber Fakt ist: Coru hat uns – Teruset – verraten und somit hat sie auch dich verraten!“ „Du solltest niemandem vertrauen! Nicht einmal mir solltest du vertrauen. Die Menschen sind Abschaum! Wer ist dazu imstande es besser zu wissen, als du?“ Hör auf mich zu korrumpieren, Sabazios! Warum höre ich jetzt seine Stimme und sehe seine untote Gestalt vor meinen Augen? Dieser abgetragene Mantel – in denen er immer seine Wurfmesser versteckte; dieser dunkle Filzhut und diese Brille mit den farbigen Gläsern … Jedes Mal hatte er eine Neue auf. Es ist wie ein unerklärlicher Modezwang, dem er sich hingab. Und dann noch dieses schäbige Grinsen … Aber es gibt doch immer noch Ausnahmen?! Ich kann nicht aufgeben … Ich kann nicht aufgeben daran zu glauben! Denn wenn ich es täte, dann wäre ich genauso wie er?! Genauso wie der von Ydin erwähnte „Overlord“. Und dann … fange ich an, sie auszusortieren: mit Gewalt. Das will ich nicht! „Oh, doch, und wie du das willst! Du unterdrückst nur deine wahren Intentionen, um der heuchlerischen, menschlichen Gesellschaft gerecht zu werden. Hier geht es nur um die dir beigebrachte Moral, was richtig und was falsch ist.“ Laber mich nicht zu! Die Schlacht?! I-Ich sollte fertig sein. Sie müssen reichen. „Falls es dich tröstet: Sie konnte nichts dafür, denn sie war von Anfang an ein Werkzeug der ‚Himmelsgarde‘ … Für dich war es der einzige Ausweg, euch zu erlösen.“ Die Himmelsgarde … Das untote Engelsvolk, die von den Göttern auserwählt zu sein scheinen, um ihre heilige Aufgabe nach dem Tod anzutreten. Kiko und Coru gehörten einst zu ihnen, bis sie aus dem Himmel auf die Erde flohen. Kumogakure nahm sie auf und brachten sie dazu, mich – den Yakukage – ausschalten zu wollen. Doch ich konnte sie besiegen und nahm sie stattdessen in meine Obhut. Dokugakure sollte ihr neues Zuhause werden. Ich wusste von Anfang an, dass sie nicht nach Kumogakure gehörten … und dass dem Raikage ihr Wohl keineswegs an oberster Stelle lag, denn immerhin waren sie Fremde aus einem unbekannten Reich. Schon bald sollten mir diese beiden Engel von Team Sacred wichtig werden. Ihren Tod wollte ich nicht, doch ich konnte es auch nicht verhindern. Selbst in dieser anderen Zeitlinie, konnte ich es nicht verhindern … Vielleicht bereut Ydin es ja jetzt doch, mir von alldem erzählt zu haben? Aber ich weiß noch nicht einmal, ob ich ihr glauben kann. Was würde es bringen, bis auf das, was jetzt passiert? Ich bin tief in meinen Gedanken versunken; werde von der Vergangenheit eingeholt und von all den Dingen, die ich getan habe – ob positiv oder negativ. Sie ist hier, um mir zu helfen … Ist sie das wirklich? Nun, nach alldem, was ich von ihr gesehen und mit ihr erlebt habe, sollte ich ihr Glauben schenken. Momentan gibt es keinen Grund oder Platz für Zweifel! Also, Sabazios: halte dich aus meinem Geist fern! Und Skrämbild: du auch! Selbst wenn du nichts sagst, so weiß ich, was du mir mitteilen würdest. Und das nervt mich tierisch! Gefasst laufe ich auf Ydin zu, die sich verwirrt von ihrem Platz erhebt. Es sieht so aus, als hätte sie auf einmal Angst um ihr eigenes Leben. Ein wenig geht sie zurück, als ich meine Arme ausbreite – die immer noch von dem Getier eingenommen sind, was von mir kreiert wurde. Als ich meine Arme langsam um sie lege, schließt sie reflexartig ihre Augen. Zitternd atmet die Amazone ein und aus. Bisher habe ich sie noch nie so zerbrechlich gesehen. Sanft fahre ich ihr mit meiner linken Hand durchs Haar, während ich mit meinem rechten Arm ihre Schultern umfasse. Ydin hat ein großes, freches Mundwerk, aber momentan ist sie klein und harmlos. Meine Diener sind in ihre lebende Festung zurückgekehrt. Ich gebe zu: Es war mir ein Bedürfnis, Ydin Angst einjagen zu wollen. Kurz darauf nehme ich die mir anliegende Kopfbedeckung ab, um sie direkt ansehen zu können. Ich beobachte währenddessen, wie meine Augen sich in ihren eigenen, bernsteinfarbenen Augen widerspiegeln. Dieses bedrohliche Licht ist kaum zu übersehen … Verunsichert sieht sie mich an. „… Eines muss ich zugeben: du bist attraktiver, als mein eigentlicher Overlord.“ „Trotz meiner Haut-“ Kopfschüttelnd lächelt sie mir zu. „Mach es jetzt ja nicht kaputt, okay?!“ „Aber ich bin doch gut darin, Dinge zu zerstören, oder?“ Schmunzelnd küssen wir uns. Kvelertak – Crack of Doom https://www.youtube.com/watch?v=VTgGTLys078&ab_channel=riserecords Weiterhin ist nichts passiert. Wir haben uns beide zusammengerissen, auch wenn es schwer für uns war. Es ist immer noch Krieg in unserem Umfeld! Ja, okay: das letzte Mal hat es uns auch nicht davon abgehalten rumzumachen, aber dieses Mal ist es anders! Will ja nicht umsonst meine Zikadis angehäuft haben. Nun schwärmt aus! Ich nehme mir eine von euch; tauche in ihren Körper ein. Ydin und die aufmerksamen Centipedes passen auf meine Hülle auf, deren Position seit jeher das prunkvolle Dach des Palastes nicht verlassen hat. Bald wird es aber soweit sein, denn die Armee marschiert in das Innere. Sie sind fast da?! Barbie hat unsere Verteidigung willentlich verkackt, auch wenn sie gerade kämpft wie eine Besessene. Trotzdem hat sie mit ihrer dummen Aktion uns allen wertvolle Zeit verspielt. Mehrere Nobles und Bodyguards stehen immer noch an ihrer Seite; die Warriors und Fenya‘s Berserker fest entschlossen hinter ihren Rücken. Weitere Kriegerinnen der geschwächten Amazonen treten heran. Es sind die Macuahuitl tragenden „Totem Warriors“ und die Streitkolben schwingenden „Tetsubo Warriors“. Unsere Schützen auf den Wällen haben durch Gihirex‘ Jagd auf sie massive Verluste erlitten. Der Rest hat sich Richtung Zentrum zurückgezogen, was das Chaos bald erreichen wird. Hier gibt es keine Mauern mehr, darum müssen unsere restlichen Truppen die letzte, unüberwindbare Mauer sein. Enge Gassen, standhafte Verteidiger und hinterhältige Angriffe sind das, was die Khorne-Armee noch aufzuhalten vermag. Genauso, wie meine Blutzikaden diese weiterhin daran hindern wird, vorzurücken. Noch hält Barboura stand, doch nicht mehr lange, denn die ersten stürmen bereits hindurch. Ein auffälliger Riss bildet sich in der Mauer, nicht gerade weit weg von ihr. Das kann doch nicht … ?! Gihirex hat einen weiteren Durchgang geschlagen?! Sie will anscheinend keine Zeit mehr verschwenden, obwohl sie gelandet ist. Dabei hatte ich gehofft, dass sie wenigstens etwas von uns geschwächt wurde. Leider scheint dem nicht so. Die Masse will uns also unbedingt überrollen … Die Metropole wird immer kleiner und somit auch das Schlachtfeld, auf dem wir uns frei bewegen können. „Lasst sie nicht hindurch! Blockiert ihre Wege!“, fordert Fenya unsere Truppen auf. Motiviert erschlägt Kaleb einen Feind nach dem anderen. „Kommt her, ihr Chaosköter! Schmeckt meine Dreadaxe!“ In seinem Beisein holt Cuno zum Schlag aus, um Kaleb einen rasenden „Bloodreaver“ vom Hals zu halten. Dazu entfernt er den Kopf des halbnackten Berserkers mit nur einem einzigen, gezielten Hieb von seinen Schultern. Mit zahlreichen Blutspritzern im Gesicht, nickt Kaleb flüchtig dem hartgesottenen Anführer der Chaos Chosen Command zu. Beide stehen mit diesem elitären Chaos-Trupp und meinen eigenen Warriors of Chaos Seite an Seite, um der Übermacht Khorne‘s Herr zu werden. Errelez ist wieder kampfbereit, doch noch einmal wird sie sich Gihirex nicht stellen können, geschweige denn wollen. Es ist offensichtlich, dass die Chaos War Maiden of Slaanesh den Willen der Schwachen leicht beeinflussen kann, doch die Chaos War Maiden of Khorne hat so eine Schwäche nicht. Auch im Kampf ist Errelez ihr unterlegen. Das bedeutet also, dass sie von Anfang an keine Chance gegen sie hatte … Sie hätte es doch wissen sollen?! Warum hat sie sich ihr trotzdem entgegengestellt? Und Barbie? Gihirex versucht jedenfalls nicht in ihre Nähe zu kommen, sondern überlässt es ihren Kriegern. Es kann sein, dass sie sich vor ihr fürchtet, denn immerhin ist sie verantwortlich für viele, unschöne Tode. Als Auserwählte des Nurgle, sind Krankheiten und Seuchen ihr Spezialgebiet. Den betroffenen Leichen nach zu urteilen, ist es kaum zu übersehen - Tendenz steigend. Vielleicht hat sie ja eine Chance? Egal wie es aussieht: wir brauchen Barboura jetzt hier! Das, was sie versaut hat, muss sie wieder richten. Sie kann die Position nicht verlassen … So eine Scheiße, wie mich das ärgert! Ydin kann Khorne’s War Maiden nicht sehen, da sie sich nun hinter der Mauer befindet. Hat sie es vielleicht bemerkt? Sucht sie sich etwa Schutz? Davon wäre auszugehen, nach alldem, was sie sah und was für Verluste die Unable-Ammo hinterließ. Was sagte Ydin zu mir, kurz bevor ich gegangen bin? „Jede einzelne Patrone ist einmalig. Eine Patrone; ein Element.“ „Welche hast du bereits verwendet?“ „Typ Erde: B.A. und Typ Feuer: Coru.“ „Und welche hast du noch übrig?“ „Das lass mal meine Sorge sein. Du weißt nicht, wozu diese Ammo fähig ist. Ich schon.“ „Aber wenn ich es wüsste-“ „Habe ich dich bisher enttäuscht, hm? Sag schon: hab‘ ich?!“, fragt sie mich aggressiv. Als wolle sie mir unbedingt beweisen, dass ich ihr voll und ganz vertrauen kann. Im Sinne von: „Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß! Du weißt doch: auf mich kannst du dich verlassen.“ „Das will ich doch hoffen!“, kann ich mir dabei nur denken. Sie muss diese Geschosse sinnvoll einsetzen, so wie bisher. Nur dann gibt es eine realistische Chance auf einen Sieg. „Die Dämonentussi knall ich ohne die Ammo über den Haufen. Wirst schon sehen.“ „Töte sie nicht!“ „Jaja, ich weiß doch. Chill mal deine Base!“, war das Letzte, was sie zu mir sagte, bevor ich ging. Jetzt warten wir auf ein Lebenszeichen von Gihirex. Nebenbei muss ich mich auf etwas Anderes konzentrieren, denn die Chaos-Armee teilt sich auf. Sie umzingeln den inneren Wall?! Verstehe: so kommen sie schneller hindurch. Die Chaos War Maiden schlägt weitere Gänge für ihre Einheiten und niemand kann sie aufhalten. Vielleicht war ich zu voreilig, was Barboura’s Urteil angeht. Im Nachhinein hätte Gihirex sowieso unsere Verteidigung zerstört … Das heißt sie konnte es von Anfang an und hatte es einfach nur hinausgezögert?! Dieses Miststück! Somit muss ich meinen Plan umwerfen. Dachte ich könnte gezielt Punkte verteidigen und den Verletzten helfen, aber das ändert die Lage KOMPLETT. Diese widerspenstige Dämonendame ist so mobil wie eh und je. Sie sucht einfach nur hinter dem hohen, stabilen Mauerwerk Deckung vor Ydin und mir. „Ich hoffe, ihr lasst unsere Verbündeten durch.“, sage ich zu meinen kleinen Krabblern, die sich nun um das Zentrum herum aufteilen. Unsere Feinde werden auf jeden Fall allesamt durchkommen. Es liegt jetzt an mir, ihr Eindringen in das Zentrum zu erschweren. Noch kämpfen sie im Inneren Ring, doch unsere Truppen werden die Position nicht lange halten können. Immerhin haben die Schützen freies Schussfeld. Die ersten Chaoskrieger betreten die breiteren Straßen, die für die Tribeswomen, Blowpipe und Javelin Skirmishers freie Sicht bieten. Nachzüglich treffen die getarnten Scouts ein, die sich schnell zu Fuß durch den Sand fortbewegen. Speere und große, sowie kleine Pfeile fliegen durch die staubige Luft der verkorksten Landschaft. Die Eindringlinge marschieren nicht mehr unter dem blitzenden Chaos-Aither, sondern sie rennen. Sie rennen um ihre Leben. In diesem Teil der riesigen Siedlung, haben wir sie an den Eiern. Selbst meine Tierchen können mich ungehindert mit dem versorgen, was ich benötige. Ein Speer fliegt mitten in das Visier eines Chaoskriegers; ein weiterer erwischt das linke Bein eines Wrathmongers, woraufhin das rechte folgt. Geschwächt bricht dieser brüllend zusammen, bevor ihn ein ganzer Pfeilhagel aus vergifteten Pfeilen den Rest gibt. Die überlebenden, amazonischen Schützen und Speerwerfer haben sich allesamt an diesem Ort versammelt, um das Leben der Khorne-Armee zu erschweren. Auf der anderen Seite – gegenüber vom Chaos – haben sich die Blowpipe Skirmishers verbarrikadiert, damit sie ihre Giftpfeile der ankommenden Chaos-Gewalt entgegenschießen können. Von den Seiten aus, greifen wiederum die Javelin Skirmishers und Tribeswomen an. Dieses ganze Gebiet gleicht einem tödlichen Hindernisparcours aus fliegenden Gift- und Wurf-Geschossen, zuzüglich lebenssaugendem Getier. So wie es aussieht, wird meine Anwesenheit an dieser Stelle nicht mehr benötigt. Meine neue Aufgabe ist es nun, zurückzukehren und ein weiteres, effektiveres Hindernis vorzubereiten – so, wie ich es oftmals getan habe –, doch dieses Mal wird das besagte Hindernis VIEL größer sein, als gewohnt. Kapitel 51: Am Rande des Abgrunds --------------------------------- Stückchenweise bildet sich die von mir geplante Krabbeltier-Kuppel – was uns allen wunderbar aufzeigt, wie gut ich meine Kräfte mittlerweile unter Kontrolle habe. Als wäre dieses Gebiet nicht schon dunkel genug … Es hat tatsächlich eine Weile gebraucht, bis mir all das möglich geworden ist. Ohne all die Leben – die mir die Armee bereitstellen konnte – wäre es mir jedenfalls kaum möglich gewesen. Kontrollierend schlendere ich von der einen Seite des großen Gebäudes, bis zur gegenüberliegenden. „Sieht gut aus.“, lobe ich mich dabei selbst. Lücken gibt es welche, doch diese sind kaum der Rede wert. Die Blutzikaden bewegen sich nun mal; schwirren umher, springen herum und tun das, was untote Insekten in ihrem Dasein so tun. „Wow … Willst du uns für immer hier einsperren?“, fragt mich Ydin, als sie sich zu meiner Position begibt. „Vielleicht? Gibs zu: dir würde es doch sicherlich gefallen~“ „Auf Dauer ganz bestimmt nicht. Ich brauche meinen Freiraum.“ „Gewöhn dich schon mal daran~“, werfe ich scherzend aus. „Scheinst ja wieder ganz gut drauf zu sein? Gefällt mir.“ „Besser kein Fick jetzt. Wir warten auf Eindringlinge. Sie sind relativ nah dran.“ „Du hast mir die Sicht auf die Dämonenbitch genommen!“ „Sie sträubt sich eh herauszukommen. Sie versteckt sich vor uns, da sie weiß, wozu du mit deinem Gewehr fähig bist.“ „Die Fotze weiß noch gar nichts!“, will mir Ydin selbstsicher weismachen, als sie ihre Waffe checkt. „Ohne dein Verbot, hätte ich ihr längst den Schädel weggepustet.“ „Ich dachte, wir wären außer Reichweite?“ „Na und? Irgendwann hätte ich sie schon getroffen.“ Jetzt müssen wir uns erstmal wieder gedulden. Auf der anderen Seite schlagen sie sich alle gegenseitig die Schädel ein. Ab und zu öffnet und schließt sich der untere Bereich dieses gewaltigen Schwarms, um diejenigen hindurchzulassen, die zu uns gehören. „Es klappt wirklich?! Sie können jederzeit hindurchgehen. Das ist ja so cool!“ Bin echt begeistert von meiner intelligenten Konstruktion. Liegt es daran, dass wir alle miteinander verbunden sind – meine Arthropoden und ich? „Bravo, kannst dir jetzt selbst auf die Schulter klopfen.“ „Das werde ich tun, wenn wir das überstanden haben … Dort unten sammeln sie sich.“ „The Splintered Fang. Die sind ja doch zu etwas zu gebrauchen? Habe mich schon gefragt, warum die sich vom Schlachtfeld verpisst haben.“ „Sie haben meinen Schild gesehen und haben als Erste versucht hindurchzugehen. Jetzt da sie wissen, dass es ohne Schwierigkeiten funktioniert, nutzen sie die Lage zu unserem Vorteil aus. Das ist perfekt.“ Die übrig gebliebenen Slingers positionieren sich in den dichten Gassen im Zentrum. Sie warten alle auf das, was von außerhalb auf uns zukommen wird. „Sie“ sind bereits auf dem Weg hierher. Größtenteils erschöpft und angeschlagen. Einige von ihnen fallen auf dem Weg zu uns – vorwiegend durch ihre Wunden, Krankheiten oder weil sie einfach nur ausgelaugt sind. Khorne kümmert es jedoch nicht, da er keine Rücksicht auf die Schwachen nimmt. Unsere amazonischen Schützen tun jedenfalls ihr Bestes, um die anstürmende Flut aufzuhalten. Barboura, Errelez und Ahulil haben hoffentlich zusammengefunden, genauso wie Kaleb, Kreon, Cuno, Fenya und Otrede. Sie müssen sich in Sicherheit wiegen! Ich überlege bereits dieses von mir spontan kreierte Refugium zu verlassen, bis sie auf einmal unterhalb in Erscheinung treten. Ihnen geht es gut?! Gott … Nein: MIR sei Dank. Dass sie relativ sicher hierher gelangen konnten, beruhigt mich. Draußen hört man immer noch die schrecklichen Geräusche der Schlacht – wie Stahl auf Stahl trifft und das Brüllen der Beteiligten. Kampfgeschrei und Schmerzenslaute … Doch dann wird es ruhiger. Manche Überlebende kommen zu uns; flüchten in unsere neue Zuflucht. Für einen kurzen Moment erkenne ich die äußere Lage: Die Armee hat angehalten?! Mit sicherer Eleganz schwebt Ahulil empor, um zu mir zu gelangen. „Zerstörer.“ Für einen Augenblick taumelt sie, bei ihrer sanften Landung. „Geht es dir gut?“ „Mir fe-“ Prompt umarme ich meine hübsche Magierin, um die ich mich gesorgt habe. „… Coba?“, flüstert sie mir beschämt ins Ohr. „Du lebst …“, flüstere ich erleichtert zurück. Zögernd bewegt sie langsam ihre Hände zu meinem Rücken, um mich ebenfalls in ihre Arme schließen zu können. „Wie rührend~ Wollt ihr, dass ich warte, oder soll ich gleich kotzen?“, kommt von Ydin, wie aus einer Pistole geschossen. „Du hast nicht die Erlaubnis, deine Meinung zu äußern! Eine unbedeutende Amazone wie du, sollte nicht hier sein!“ Ahulil ist ganz schön schnell aus der Haut gefahren. „Was hast du gerade gesagt?!“ „Beruhigt euch, bitte! Beide! Sie hat uns geholfen, Ahulil. Dieser Sandstrudel und dieser Feuerschädel … Das alles war sie.“ „Das glaube ich nicht. Da war eine viel höhere Macht am Werk.“ „Glaub es oder nicht, Bi-“ Ydin unterbricht ihren Satz, als ich zu ihr schaue. „Was auch immer … Ignoriere nur die Tatsache, dass ICH es war, die euch allen die wertvollen Ärsche gerettet hat!“, gibt sie gereizt wieder. Als mich Ahulil mit ihren schönen, gelben Augen ansieht, schüttle ich leicht den Kopf. Bis auf einen verachtenswerten Blick, den Ahulil Ydin zuwirft, kommt nichts weiter. Stattdessen sieht meine Magierin hinunter und beobachtet die derzeitige Situation. „Die Armee wagt es nicht, hindurchzuschreiten.“ „Vielleicht haben sie ja einfach nur Schiss vor kleinen Käfern?“ „Wir wissen beide, dass diese ‚kleinen Käfer‘ eine enorme Gefahr für Khorne’s Truppen darstellen.“, diskutieren die Beiden darüber. „Sie warten auf etwas. Die Frage ist: Auf was?“, teile ich ihnen mit. Es ist so ruhig, wie kurz vor der Schlacht, bevor sie in The Heart eingefallen sind. Nach einer gewissen Zeit, ist es jedoch offensichtlich, auf was sie die ganze Zeit gewartet haben: Kvelertak – Liktorn https://www.youtube.com/watch?v=HkIpNqCZLxc&ab_channel=INDIERECORDINGS Aus dem Himmel stürzt ein schwarzer Speer hinab, der direkt auf meine Gestalt hinunterstürzt. Wir haben diesen Angriff nicht kommen sehen. Niemand von uns. „COBA?!“, ruft Ahulil schockiert aus. Da steckt doch jetzt tatsächlich ein glühend heißer Speer in meinem Brustkorb?! Ich spüre die Hitze nicht, aber ich sehe die kleinen Flammen und die heiße Luft, die dieser Speer abgibt. Er wurde mit Sicherheit von Gihirex geformt. Reflexartig umfasse ich mit beiden Händen den Spieß. „Wusste nicht, dass es heute Coba-Schaschlik gibt.“, spreche ich trocken aus. „Du Idiot! Wie kann man nur in so einer Situation immer noch herumscherzen?!“ „Sorgt euch nicht um mich! Verschwindet!“ „Das musst du mir nicht zweimal sagen.“, vernehmen wir Ydin‘s Stimme im Hintergrund, die sich bereits aus dem Staub macht. Sie hat ihr eigenes Seil benutzt, um sich vom Gebäude herunter zu hangeln. Warum überrascht mich das nicht? „Los, geh! Ich komme schon klar. Das hier ist nicht mein echter Körper.“, versuche ich Ahulil daran zu erinnern. Noch zögert sie, aber dann bildet sich in ihrer Hand eine magische Flamme des Tzeentch, die sie in den Himmel schmeißt. Die mächtige Generalin des Khorne, kann ihrem Angriff mit nur einer leichten Bewegung zur Seite entkommen. Die Kuppel … sie ist beschädigt?! Das ist mir noch gar nicht aufgefallen. Zwar passiert es nur langsam, aber unser Schutz bröckelt allmählich. Meine Blutzikaden fallen herab und lösen sich auf. Darauf hat Khorne’s Armee also gewartet?! Gihirex ist klüger, als wir gedacht haben. Flüchtig wirft mir meine Beraterin einen besorgten Blick zu, bevor sie sich zu unseren Kameraden auf den Straßen der umkämpften Chaos-Metropole begibt. Ich hänge gerade hier herum, wie ein Würmchen am Haken. Ein Rogo am Haken? Ob es ihm auch noch gut geht? Ein wenig zapple ich herum, bis auf einmal Gihirex in meiner Nähe landet. Mit ihrer neutralen, bis ernsten Mimik, erschafft sie in ihrer rechten Hand die schwarze Doppelaxt, auf deren Schneiden jeweils zwei Totenköpfe abgebildet sind. Dieses dunkle Metall erscheint – wie frisch geschmolzenes Eisen – in ihrer Hand und verhärtet sich dann binnen von Sekunden?! Das ist also eine ihrer Fähigkeiten. Neben dieser Feuersbrunst, die sie um ihren Körper erschaffen kann; ihrer abartigen, körperlichen Stärke und der undurchdringbaren Haut … Das erklärt so Einiges. Diese oberste Dämonin des Chaos ist tatsächlich wie für den Kampf geschaffen. Völlig auf mich fixiert, kommt sie mit ihren schwarzen, hufähnlichen Klauen – die ihre Füße darstellen – selbstsicher auf mich zu. „Yakukage: Ich werde Khorne würdigen, indem ich deine Existenz von dieser Welt tilge!“ Noch zögert sie, so wie ich damals – als wir vor ihr und Khorne‘s Übermacht geflohen sind. „Warte! Tue es nicht! Es ist falsch!“ „SCHWEIG! Dein Flehen wird keine Wirkung haben.“, teilt sie mir laut mit, als sie ihre Axt mit ihrem rechten, starken Arm mühelos in Position bringt. „Mein Tod wird deinem Gott GAR NICHTS bringen! Ganz im Gegenteil. Wir kämpfen hier nicht nur für mich, sondern für ALLES UND JEDEN!“ All das, was uns noch übriggeblieben ist, auch wenn es nicht mehr viel ist … „Deine Lügen haben jetzt ein Ende!“ Welche Lügen? Doch kann ich sie das nicht mehr fragen, denn sie hat bereits zugeschlagen. Kurz, bevor sie mich erwischen will, entkomme ich dem Spieß, den sie mit ihrer Waffe schräg halbiert. Der Aufprall dieser, zertrümmert einen Teil des Daches. Die Trümmer stürzen hinab, mitten in den Palast?! Dort befinden sich die Hohepriesterin Xugeii und diejenigen, die Zuflucht gesucht haben. Anscheinend wird ihre Zuflucht ein Grab werden, wenn das so weitergeht … Wir werden immer weiter zurückgedrängt. Die Geräusche der Schlacht kommen näher; Gihirex ist bereits hier und der Palast im Zentrum hat Schaden genommen. Selbst meine Chaos War Maiden und ich wurden bereits verwundet. Es sieht nicht gerade gut für uns aus. Die Hälfte meines Körpers löst sich in einem Schwarm aus Blutzikaden und Obstfliegen auf, die sich wieder teilweise an mir anbringen wollen. Wie ein lebendes Skelett, wackeln die Hundertfüßer umher und schauen aus dem Teil heraus, der offen liegt. Das purpurrote, leuchtende Herz offenbart sich der Chaos War Maiden of Khorne für einen kurzen Augenblick, was sie mit ihren leuchtenden, gelben Augen neugierig anstarrt. Einer meiner Centipedes greift es sich, um es wieder zurück in den geschützten Bereich meines grotesken Körpers anzubringen, der sich ihr offenbart hat. Der Anblick meiner Gestalt muss wirklich einzigartig sein … „Du bist eine Bedrohung und eine Abartigkeit, die vernichtet werden muss! Khorne hat uns vor dir gewarnt. Wegen dir ist Nurgle-“ „Ach, so ist das? Und sein Wort steht über meinem, was?“, frage ich Gihirex gehässig, während sich die zerfledderte Hälfte meines Körpers erneuert. Also ist es mir nicht möglich, sie mit meinen Worten zu überzeugen? Es geht mir echt auf den Sack, was all diese Leute über mich erzählen! Vor allem, wenn sie keine Ahnung haben. Selbst die Chaosgötter haben keinen Plan, was sie da anrichten. Aber vielleicht wusste ich es damals ja auch nicht? Wir sind alle nicht besser, doch hier MUSS es aufhören! Dieser Trieb nach Vernichtung muss gestoppt werden! Von wem auch immer. Selbst, wenn ich – der angebliche Zerstörer – es tun muss. Die War Maiden hat bereits den nächsten Speer in ihrer linken Hand geformt. Ich kann mir bereits vorstellen, wie das jetzt laufen wird. Sie wirft den nächsten; das Loch erweitert sich. Noch mehr gefährliche Trümmer, fallen in den Palast. Ich höre bereits die Stimmen der hiesigen Amazonen im Zentrum. Es herrscht Angst, Aufregung, wenn nicht sogar: Verzweiflung. „Sie sind hier! SIE SIND HIER!“, ruft eine Amazone von unterhalb außer sich. Die Stimme eines jungen Kindes ist daraufhin ebenfalls zu vernehmen. „Mami, er hat doch gesagt er wird uns beschützen?!“ Währenddessen wirft mir Gihirex einen blutrünstigen Blick zu. „Du tötest sie alle! Sind dir Unschuldige etwa egal?“, muss ich sie dabei im ernsten Ton befragen. „Unschuldig?! Sie sind alle deine Anhänger!“, entgegnet sie mir nur, kurz bevor sie sich in die Luft erhebt und einen weiteren Speer auf mich wirft, der zur Abwechslung sogar mal im Dach stecken bleibt. Scheint wohl eine stabilere Stelle zu sein? Wir nähern uns der Position, an der Ydin uns verließ. Die Regeneration hat mich erneut Energie gekostet, genauso wie das Entkommen von meiner Pfählung. Einmal probiere ich es, mir ihre Lebenskraft anzueignen – indem ich ihr einen kleinen Blutzikaden-Schwarm zuschicke –, doch läuft sie unbeeindruckt weiter, wie eine eiskalte Berserkerin. Wie vor kurzer Zeit schon, kommen sie nicht an das heran, was ich benötige. Ihre Haut ist zu robust?! Meine Blutzikaden müssen eine andere Stelle an ihrem Körper finden, die sie anzapfen können. Doch kaum entscheiden sie sich dazu, eine ausfindig zu machen, schon gehen meine Käfer in Flammen auf. Gihirex ist in jeglichem Sinne heiß … Ihre Nähe wirkt selbst mir bedrohlich – zumindest in meiner derzeitigen Situation. Was soll ich tun? Kaum stellt sich mir die Frage, schon höre ich den Klang eines abgegebenen Schusses. „Ah?!“ Ihr rechter Flügel wurde getroffen?! Kurz drehe ich mich um. Ydin?! In nicht allzu weiter Entfernung, hat sie sich in Schützenstellung begeben. „NIMM DAS, DU FOTZE!“, kann ich sie trotz des Schlachtenlärms schreien hören. Ydin scheint ein wenig sauer zu sein … Ihre Aktion hat mir jedenfalls eine von Gihirex Schwächen mit Sicherheit aufgezeigt. Es ist so, wie wir es bereits vermutet haben. Ich muss meine restliche Energie nehmen, um Druck aufzubauen! Neue Blutzikaden bilden sich, die ihren halbwegs lebenden Schwarmstock verlassen, wobei dieser versucht mehr Abstand zu gewinnen, genauso wie Gihirex es nun tut. Diese Dämonin kam mir nämlich etwas gefährlich nah. Zu nah. Obwohl ich nichts dagegen hätte, insofern es keine mörderischen Absichten wären~ Da, sie hält bereits ihren nächsten Pfählungsspieß bereit – den ich gewillt bin auszuweichen! Gedacht, getan. Ich bin mir sicher, dass dessen Flugbahn jemand unterhalb von uns erwischen wird. Ein unschöner, jedoch realistischer Gedanke. „Es nützt nichts, sich zu wehren, Yakukage! Früher oder später, werde ich mir deinen Kopf holen!“ „Eigentlich habe ich gar keinen echten Kopf mehr. Alles an mir besteht aus Arthropoden. Tut mir leid, dich und Khorne da enttäuschen zu müssen.“, erkläre ich ihr ein wenig in Eile, woraufhin ich meine Arme strecke und die beiden, nächsten Schwärme auf sie zu schwirren. Sie mag sich zwar vorbereiten, doch weise ich die Zikaden an, sich zurückzuhalten. Angespannt beißt sich Gihirex die Zähne zusammen, als sie sich dem größer werdenden Loch in der Mitte des Daches nähert. Jetzt kann sie nicht mehr weg und das Loch wird zu einem Hindernis für sie, was sie kaum fähig ist zu überwinden. Das Blatt hat sich scheinbar gewendet. Mit ihrem rechten Fuß stampft Gihirex jedoch auf einmal auf dem Dach herum, bis ein Teil dessen zerbricht. Das zentrale Loch vergrößert sich. „UAH?!“ Dieses Stück – des widerlich güldenen Daches – hat ein weiteres Opfer gefunden, wenn nicht sogar mehrere. Den Blick nach unten erspare ich mir lieber. „Ich hätte nicht erwartet, dass so jemand wie du an seinen Anhängern etwas läge.“ Sie steht so dicht am Rand; flugunfähig … und doch weigert sie sich, aufzugeben? Stumm fixiere ich Khorne’s Generalin an. Das heiße, flüssige Eisen, nimmt in ihrer linken Hand seine schwarze, lange Form an. „Bleib, und ich schwöre dir – bei dem einzig wahren Gott: dem Blutgott Khorne – dass wir sie verschonen werden.“ Sie will mich also dazu bringen, aufzugeben? „Was?! Ist dein Kampfeswillen erloschen? Wäre Khorne nicht ein wenig enttäuscht von dir?“ „Er hat lange genug auf deinen Tod gewartet.“ „Und wieder muss ich ihn ‚leider‘ enttäuschen.“ Die ersten Blutzikaden stürzen sich hinterrücks auf Gihirex, die sie mit einer Hitzewelle abwehrt, woraufhin sie mit einem nächsten Tritt das pompöse Dach des Palastes weiterhin beschädigt. Will sie das alles zum Einsturz bringen? Ich lasse mich nicht erpressen! Ich verhandle nicht mit Leuten, die eh schon unzählige Leben auf dem Gewissen haben! Ob Kinder dabei sind oder nicht: das ist völlig egal! Fickt und macht neue~ Das Leben geht schließlich weiter! … Was denke ich da überhaupt? Ab dem Zeitpunkt kommt mein inneres Arschloch zum Vorschein. Ich schimpfte es „Skrämbild“, aber eigentlich ist er doch weg? Ist es das, was ich wirklich denke? Ja, nach all den Dingen, die mir angetan wurden und die passiert sind, bin ich mir ziemlich sicher. Aber auch nur, weil ich das große Ganze sehe, was man als Anführer sehen muss – zumindest aus meiner Sicht. Diese Sichtweise, hatte mir bereits viele Feinde beschert – auch in meinen eigenen Reihen … Wer weiß, ob diese Trümmerteile nicht auch schon das Kind unter sich begraben haben, was seine Mutter nach meinem Schutz fragte? Nein, als ich das Weinen und die Rufe des Kindes in meinen Ohren erklingen höre, ist es offensichtlich, dass dessen Mutter begraben wurde … Die nächste, kleine Schar stürzt sich auf die War Maiden. Auch sie muss Energie aufwenden, um ihren spontanen Schutz zu aktivieren. Das heißt: je mehr Wellen an Blutzikaden ich schicke, desto öfter wird sie diese Fähigkeit anwenden. Die wenigen Krabbler, die ich erschuf, MÜSSEN reichen! Manch eine Zikade, gelangt an ihre Flügel. Das ist es, was ich auch erreichen will. Ydin hat mir gezeigt, dass sie nicht komplett unverwundbar ist. Hektisch bewegt Gihirex ihre Flügel hin und her, um meine Blutzikaden abzuschütteln, während sie sich dem von ihr erschaffenen Abgrund entfernt. Sie will nicht noch mehr Kraft in ihre Abwehr stecken, denn auch sie hat nur begrenzt viel Energie. Wir beide scheinen nicht gerade in guter Verfassung zu sein, doch ich habe immer noch eine Möglichkeit, meine Kräfte zu regenerieren – auch wenn diese Möglichkeit mehr und mehr zunichte gemacht wird. Die Anzahl meiner Käferlein verringert sich stetig. Nur noch eine Hand voll … Ich bin erschöpft. Aber auch meine Feindin atmet schwerer als zuvor. Schweißperlen tropfen an ihrem muskulösen, dennoch femininen Dämonenkörper entlang. Hätte nicht gedacht, dass sie schwitzen kann. „Gib endlich auf, Gihirex! Ich will dich nicht töten!“ „Es … ist immer noch nicht … vorbei!“ Just in diesem Moment, fühle ich etwas in meinem Rücken. Ich spüre keine körperlichen Schmerzen mehr, daher kann ich es nur vermuten, aber ich bemerke, dass etwas Unschönes in mich eindringt. Blitzschnell folgen mehrere, aufeinanderfolgende Schläge – nein: Stiche?! Jemand hält mich fest in seinem Griff. Sein linker Arm hat sich um meinen Hals gelegt?! Ich kann mich nicht bewegen, während es passiert. Meine inneren Centipedes bleiben jedenfalls nicht untätig. Geschwind brechen sie aus meinem Rücken heraus, um den Angreifer mit ihren sich windenden Körpern und Bissen zu überwältigen. „A-ARH!!!“ Ich habe mich kaum von der Stelle bewegt. Hätte diese Person nicht in „ihrer“ Reichweite sein sollen? Warum hat Ydin nicht geschossen? Sprachlos sehe ich zu der überraschten Oberdämonin, kurz bevor ich mich umdrehe. Da liegt er: der reglose Körper von … BITE?! Aber wie ist das möglich? Er war doch tot?! Ich habe gesehen, wie er … Doch habe ich keine Zeit, mir darüber den Kopf zu zerbrechen! Ich mache mir Sorgen um Ydin. Aber Gihirex ist immer noch hier! Was soll ich tun? Denk nach, DENK NACH! Schnell klammern sich die übrigen Blutzikaden an Gihirex‘ Flügel. „Eh?! Nein, ich … darf nicht … verlieren!“ Ihre restlich verbliebene Energie wird entzogen. Schleppend bewegt sich mein eigener Körper ihn ihre Richtung. „Ich habe nichts mehr. Wenn ich jetzt losziehe, war alles umsonst! Daher …“, so meine Gedanken. Die Augenlider meiner hartnäckigen Widersacherin werden schwerer. Widerwillig geht sie in ihre starken Knie, die nun endlich Schwäche aufweisen. „Eh … Nein! Khorne, ich habe …“ Kraftlos fällt die Chaos War Maiden of Khorne nach vorne. Ihre Augen haben sich vollständig geschlossen. Meine Blutzikaden kehren zu mir zurück. Erleichtert atme ich auf … Und dennoch drehe ich mich erneut um, in der Hoffnung Ydin an der gleichen Position zu erblicken, an der sie sich vorher aufhielt. Part 51 Am Rande des Abgrunds Kapitel 52: Verrat ------------------ Vorsichtig begebe ich mich zu der ohnmächtigen Chaos War Maiden of Khorne. Gihirex … sie sieht so friedlich aus, wenn ihre Augen geschlossen sind. Wenige ihrer schwarzen Haare haben sich sanft über ihr hübsches Gesicht gelegt, was stets von Zorn geprägt war. Jetzt ist jedoch keine Spur mehr davon zu erkennen. In diesem Moment hat Khorne keinen Einfluss mehr auf ihren Verstand. Allerdings frage ich mich, wie tief der ganze Hass sitzt, den er ihr eingetrichtert hat? Für einen Moment betrachte ich ihre kräftige, als auch hinreißende, dämonische Gestalt. Dabei fällt mir auf, dass an ihrer Hüfte etwas befestigt ist. Ist das … ? Nein, oder? Das ist doch der Eckzahn von Skarbrand?! Sie hat ihn aufgehoben?! Seitdem scheint sie diesen mit sich geführt zu haben … Wie konnte ich nur so blind sein? Ach, Quatsch! Gihirex trug den Zahn nahe an ihrem Rücken. Natürlich konnte ich ihn nicht sehen! Sie hatte sich nie die Blöße gegeben; sich nie mit dem Gesicht von mir abgewendet. Die ganze Zeit über … Sie hat mich überhaupt nicht gehasst?! Gihirex wollte nur ihren Gott zufriedenstellen. Sie wollte Khorne bestimmt stolz machen. So ist es doch, oder? Bedächtig nehme ich den Zahn und kurz darauf sie mit meinen frischen Centipede-Armen auf, die mir zusätzliche Stärke verleihen. Die flexiblen Körper meiner Hundertfüßer, schlingen sich um den starken, schier unverwundbaren Körper der Dämonin, wodurch diese dazu in der Lage sind Gihirex‘ geschwächten Leib mit ihren Beinen festzuhalten. Flüchtig atmet sie erregt aus. Uff, das kam unerwartet. War das eine unbewusste, körperliche Reaktion? Aber was wundert mich das? So erotisch, wie ich sie nun in meinen sogenannten „Armen“ halte, die sich um ihre Gliedmaßen geschlungen haben … Sicher liegt sie jedenfalls in meinen Armen. Mein eigener Unterleib mutiert zu einem lebendigen Schwarm aus Blutzikaden und Obstfliegen, was mich dazu verleitet die Beschädigung des güldenen Daches auszunutzen, um in den Palast eindringen zu können. Wie eine göttliche Erscheinung, schwebe ich sanft hinunter. Die Amazonen – unter uns – versammeln sich. Fasziniert starren sie meine Gestalt an, die sich auf sie hinab bewegt. Trotz der eher positiven Aufmerksamkeit – die sie uns entgegenbringen –, kann ich die amazonische Wut und Bestürztheit bis hierher verspüren. „Was hat das zu bedeuten?“ „Wir sollten sie töten, und zwar schnell!“, vernehme ich die Stimmen einiger ratloser Amazonen. Viele von ihnen sind aufgebracht, was ich gut nachvollziehen kann. Immerhin sind die Meisten von ihnen in der Schlacht gefallen. Die Schlacht, die immer noch kein Ende zu nehmen scheint … Ich muss wieder hinaus! Doch zuerst: „Niemand fasst sie an! Sie bleibt hier und ruht sich aus. Das ist mein Befehl an euch!“ Die von Missgunst behafteten Blicke, die sie mir entgegenbringen, sind kaum zu übersehen. „Zerstörer …“ „Xugeii?!“ „Wollt Ihr uns wirklich diese Bürde auferlegen? Diese Chaos War Maiden ist für uns alle eine große Gefahr!“ „Momentan ist sie keine Gefahr für uns.“, spreche ich ruhig aus, als wenige Hundertfüßer von meinem falschen Körper herabfallen. Angewidert treten einige Amazonen mehrere Schritte zurück. „Sie ist geschwächt. Ich will, dass ihr euch um sie kümmert. Nein, ich BITTE euch darum. Sollte sie dennoch Ärger machen, wird sie von meinen Centipedes gelähmt.“ „Warum sollten wir das tun? Seht, was sie uns angetan hat!“, schreit eine der Amazonen fassungslos aus sich heraus. Ja … ich sehe es: die zerschmetterten, toten Körper im Palast. Trümmer und Schutt haben mehrere unter sich begraben. Sogar das Kind hockt trauernd bei seiner begrabenen Mutter – ein Bild was ich nicht unbedingt erblicken wollte. „Dennoch: sie kann und wird uns nützlich sein. Sie hinzurichten wäre … einfach nur dumm und kurzsichtig. Wir müssen ihr zeigen, dass wir nicht das sind, was sie denkt, was wir sind.“, erkläre ich ihnen kopfschüttelnd. Verwirrt sehen sich die anwesenden Amazonen gegenseitig an, als ich der reglosen Gihirex Skarbrand’s Zahn unter ihre dämonischen Hände lege. Ich hoffe damit zu erreichen, dass sie nicht überstürzt handelt, falls sie wieder erwacht. Bitte: lasse es nicht zu, dass Khorne‘s Zorn die Oberhand gewinnt! Es ist mir nun bewusst, dass da mehr ist, als sein Wille, der dich antreibt. „Ich verlasse mich auf euch.“, spreche ich den vorsichtigen Kriegerinnen zu, bevor ich mich auf dem Weg begeben will, um unseren anderen Truppen zu Hilfe zu kommen. Allerdings verlässt mich die Kraft. Gihirex hierher zu bringen, hat mich wieder etwas gekostet … Obwohl ich keine wirkliche Unterstützung von den Amazonen verlangen kann, so liegt es dennoch in Xugeii’s Interesse mir helfen zu wollen, indem sie meinen geschwächten Körper zu stützen versucht. „Ich werde Euch behilflich sein, Zerstörer. Ich weiß, dass Ihr viel für uns getan gehabt.“ Sie ist bisher die Einzige in dieser Halle, die versucht an mich zu glauben. Anscheinend weiß sie, was ich bereit war für sie und ihre Schwestern zu geben. „Leider konnte ich sie nicht alle retten …“ „Es hätte nichts sein dürfen, was wir von Euch hätten verlangen sollen. Wir haben es bereits weit gebracht, Dank Eurer Unterstützung.“ „Ja, das haben wir … Wir haben es fast geschafft, aber die Schlacht tobt immer noch.“ Ich bin erstaunt darüber, dass diese körperlich fünfzig jährige, alte Dame – die sich sichtlich gut gehalten hat – mich halbwegs tragen will. Als die skeptischen Amazonen ihre Anführerin bei diesem Vorhaben erblicken, legt sich die angespannte Stimmung immerhin allmählich. Bereitwillig legen die Amazonen für die Chaos War Maiden Stoffe aus, um ihren geschwächten Körper damit einzuhüllen und ihn zu wärmen – falls dieser es überhaupt nötig hat. Außerdem richten sie etwas an. Sieht aus wie … eine Paste aus Wasser und gestoßenen, getrockneten Kräutern. Wahrscheinlich ein kleiner, kläglicher Rest, der vom alten Linos übriggeblieben ist. Das Wasser haben sie sich von unseren Vorräten genommen, die wir mit Ahulil’s Hilfe anlegen konnten. Als ich all diese fürsorglichen Vorgänge erblicke, fällt mir irgendwie ein Stein vom Herzen. „Könnt Ihr in dieser Verfassung überhaupt kämpfen?“, fragt mich das Oberhaupt der überlebenden Amazonen. Mit der Antwort hadere ich noch etwas. „… Nein, aber es gibt eine Möglichkeit. Mit dieser kann ich auch bestimmt einige retten, aber …“ „Wie?“ Meine sicherlich nun schwach leuchtenden Augen, fixieren die von Xugeii. Sie weiß, wer und was ich bin, weshalb man ihren zitternden Atem gut vernehmen kann. Mittlerweile sollte sie jedoch auch wissen, wozu ich in der Lage bin. „Leben für Leben …“, spreche ich bei nahezu fordernd aus, wie der Teufel in Person. „Zerstört es ihre Seelen?“ „Nein, nicht wenn meine Blutzikaden es tun.“, antworte ich der nachdenklichen Anführerin. „Nur wenn ich es will, kann ich mit einer direkten Berührung Leben absorbieren und dabei die Seele zerstören. Indirekt jedoch …“ Erwartungsvoll sieht Xugeii zu denjenigen rüber, die ihr folgen. Es dauert nicht lange, bis zwei mutige Frauen sich zu uns begeben und sich vor ihre Anführerin niederknien. „Wenn es unserem Volk dienlich ist, so werden wir dieses Opfer mit Stolz erbringen.“ Die zweite Amazone schaut kurz zu derjenigen und dann zu Xugeii, bevor sie wieder ihr Haupt neigt. Mit fragendem Blick sieht nun Xugeii wieder zu mir. „Reicht das? Ist es damit möglich?“ Leicht nickend beantworte ich ihre Frage, bevor sie sich wieder denen zuwendet, die sichtlich dazu neigen, ein großes Opfer erbringen zu wollen. „Wir sind dankbar für das, was ihr für uns bereit seid zu geben. Rigg lächelt auf euch herab.“ Es ist immer noch nicht vorbei … Trotz Gihirex‘ Niederlage stürmt die blutrünstige Flut vorwärts. Die Kuppel zerbarst, weshalb sie nichts mehr aufhalten kann – bis auf unsere eigenen Einheiten. Aber was bedeutet es, wenn sich plötzlich die eigenen Leute gegen einen selbst stellen? Dieses ganze Ereignis – auf dem Dach – war erst der Anfang! Splintered Fang und Amazones haben sich gegen uns erhoben; sie haben sich gegen MICH erhoben?! Als ich hinaustrete, begegne ich dem wahrhaftigen Chaos. Freund und Feind … WAS IST DAS? Hat es überhaupt noch eine Bedeutung, wenn man plötzlich niemandem mehr vertrauen kann? Niemanden, bis auf- „General?!“ „Süßer~ Da bist du ja endlich.“, begrüßen mich Barboura und Errelez sehnsüchtig. „Wir wissen nicht, wem wir trauen können. Was sollen wir bloß machen?“ Besorgt fiept Rogo nach Barbie’s Worten auf. „Hab keine Angst, Rogo. Wir schaffen das schon, irgendwie … Hoffentlich.“ „Würmchen?!“ Freudig gehe ich zu Barbie und ihrem treuen Begleiter, um sie streichelnd zu empfangen. „Hihi, aber ich bin doch kein Haustier?!“ „Ach, nicht? Aber das wäre doch nicht schlimm, oder? Ihr Flauschis~“ „Wir haben keine Zeit für sowas!“, fährt Ahulil währenddessen aus der Haut. Sie ist also auch hier? „Ach, herrje, es ist völlig außer Kontrolle geraten.“, teilt mir Lezzi zwischendurch mit. „Eine schwierige Situation … Und wenn wir jeden umbringen?“ „Wie bitte?! Es sind immer noch zahlreiche Krieger*innen auf unserer Seite!“ „Das war ein Scherz.“ „Das war kein Scherz, sondern ein ernst gemeinter Vorschlag Eurerseits. Ihr sorgt Euch nur um die Meinung anderer, darum haltet Ihr Euch auch so zurück, Zerstörer. Immerhin wurdet auch Ihr einst von Euren engsten Verbündeten verraten, da sie Eure Meinungen, als auch Entscheidungen nicht teilten. Ist dem nicht so?“ Verdammt, Ahulil kennt mich gut … Schon etwas ZU gut. „Ihr habt Angst, dass es wieder passieren könnte.“ „… Ja. Gerade passiert es auch. Aber sie sind immerhin ersetzbar. Ihr seid es nicht.“ „Niemand sollte ersetzbar sein!“, entgegnet Barboura mir. „Wieso sind wir sonst hierhergekommen? Seht nur! Sie kämpfen für uns. Wir dürfen sie nicht im Stich lassen!“ Dennoch: wenn ich mir all ihre Leben aneignen würde, um UNS zu unterstützen, dann wäre uns der Sieg sicher. Das kommt mir zwar in den Sinn, doch halte ich mich zurück. Erwartungsvoll sehen meine drei Süßen zu mir. Nach einer kleinen Bedenkzeit, stimme ich Barbie nickend zu. „Du hast recht. Tut mir leid, dass ich so gedacht habe. Natürlich sollten wir dafür sorgen, dass unsere Verbündeten das hier überleben. Wir brauchen sie schließlich noch. Wir dürfen das nicht alles umsonst auf uns genommen haben! Auch wenn es leichter gesagt, als getan ist.“ Unsere Chaos-Krieger stehen immerhin noch auf unserer Seite, genauso wie die Wenigen vom Chaos Chosen Command, deren Anführer Cuno ist. Kaleb steht ebenfalls, der mit Kreon Seite an Seite kämpft. Kreon hat uns also nicht verraten … Diejenigen vom Splintered Fang – die uns unterstützen – stehen mit ihren Rücken vor uns. Mit unübertroffener Beharrlichkeit, verteidigen sie den imposanten, beschädigten Palast. Sie verlassen sich darauf, dass wir sie decken. Wenn ich ihr Vertrauen missbrauchen würde, dann wäre ich nicht besser, als all diejenigen, die ich gelernt habe zu verachten. Zwar habe ich darüber nachgedacht, es ihnen gleichzutun, aber … es wäre nicht richtig. Ich will jedenfalls daran festhalten und darauf hoffen, dass es immer noch Leute wie sie gibt, die sich für jemanden einsetzen und für diese Person einstehen. Leute wie Kreon, Fenya, Cuno, Errelez und – hoffentlich auch – Gihirex. Es mag im Dunkeln liegen; im Ungewissen, aber … alles zu verachten wäre vielleicht doch etwas zu einfach. Man könnte es, doch so funktioniert das Leben nicht! Nicht jeder ist schlecht, auch wenn man kriecht und wie ein abgeschlachtetes Schwein ausblutet. Ich kann einfach nicht aufhören, daran zu glauben und zu hoffen … Nenn mich doch naiv und dumm, Skrämbild, aber das ist das, was ich will! Es ist nur wichtig, nichts zu erwarten und weiter zu machen. Das ist alles, was zählt. „Was du wieder für eine Scheiße denkst …“, höre ich ihn schon sagen. „Du wirst so dermaßen auf dein dummes Hirn fliegen, so wie du es bisher immer getan hast. Wirst schon sehen, was du davon hast!“ Ich weiß bereits, was ich davon habe. Denkst du, mich überrascht noch irgendetwas? Das ist immerhin das Gute an alldem: irgendwann ist man abgehärtet und es ist einem scheißegal. Man macht weiter, trotz alldem, was man erlebt hat. Zumindest ist es bei mir der Fall. Außerdem bin auch ich nicht gerade ein Unschuldslamm. Ich habe mich von all diesem Mist mitreißen lassen; wollte alles und jeden aufgeben; alles Existierende vernichten … Mein Werdegang und meine Zeit als Vanitas zeigte es nur viel zu gut auf. „Und wenn dich deine ‚Süßen‘ hintergehen? Was dann, hm?“ Dann … humple ich weiter. So, wie ich es immer getan habe. Nur halt mit größeren Wunden und noch mehr Waffen im Rücken. „Und so kriecht er durch sein erbärmliches Leben. Wie ein ungewolltes Stück Hack, rollt er davon~ Hört sich an, wie ein realistisches Ende, was wie für dich gemacht ist. Du wirst an deiner Gutgläubigkeit letzten Endes zugrunde gehen, das sei dir gesagt! Aber ist ja nicht so, als würdest du auf mich hören wollen.“ Sapiency – C‘est La Vie https://www.youtube.com/watch?v=Zm-55ScNAcc Unsere übrig geblieben Schützen haben sich mehrere Erhöhungen gesucht. Seien es Mauern, Möbel oder andere Dinge, die in unmittelbarer Umgebung Verwendung finden. Sporadisch geschmiedete Wurfhaken werden auf das bröckelnde Dach des Palastes ausgeworfen, bei denen wir nicht wissen, ob sie unseren Verbündeten oder Feinden gehören. All diejenigen, die an den angeknoteten Seilen bis an die Spitze klettern, scheinen sich ein Wettrennen zu liefern. „Splintered Fang unten bleiben! NUR Amazonen dürfen gehen!“ „Splintered Fang, bleibt hier! Beschützt den Palast!“ Manche hören meine Worte nicht, sowie auch nicht die von Ahulil. Sie weiß – genauso wie ich –, dass wir nun Kompromisse eingehen müssen. Keiner der Splintered Fang ist dazu fähig, Khorne’s Truppen auf großer Entfernung anzugreifen. Sie alle sind Nahkämpfer oder bevorzugen es durch ihre mitgeführten Peitschen und Giftschlangen auf mittlerer Reichweite zu bleiben. Die „Falschen“ unter ihnen haben nur ein Ziel: uns zu behindern, indem sie unbemerkt an unsere Truppen herankommen. Ein ungehorsamer Fang will es sich zu Aufgabe machen, eines der unbemannten, hängenden Seile zu ergreifen, doch das Netz von Kreon hat ein weiteres Opfer gefunden, was sich nicht mehr wehren kann. Mit seinem vergifteten Dreizack, sticht der Trueblood, sowie Anführer der Fang zu. Die Venomblood in seiner Nähe, geben ihn mit ihren jeweiligen zwei Klingen Schutz. Unzählige Clearblood haben sich wiederum den Feind angeschlossen. Mit Khorne‘s Chaoskriegern drücken sie gegen unsere standhafte Front. Die Ungewissheit – wer wen als nächstes umbringen wird – verbreitet sich wie eine Krankheit in die Gedanken unserer Mitstreiter. Auch ich habe keine Ahnung, wer wann als nächstes sich umdrehen und spontan zuschlagen wird. Wer auch immer dafür verantwortlich ist, muss gesucht und gefunden werden! Und dann fällt es mir wie Schuppen von den Augen. „Wohin willst du?“, fragt mich Barboura, als ich mich auf dem Weg begeben will. „Ich suche Ydin.“ „Was? Jetzt?“ Beunruhigt fiept Rogo mir zu. „Ihr könnt jetzt nicht gehen! Wir brauchen Eure Anwesenheit!“, will Ahulil mir weismachen. „Wir dürfen sie nicht entwischen lassen! Jemand MUSS sie suchen und finden!“, verlange ich von meinen Gefährtinnen im fast schon aggressiven Ton. Dass ich es nicht gesehen und verstanden habe … Hat sie mich nur benutzt und uns etwas vorgespielt? War Bite vielleicht nur ein Werkzeug; eine Schachfigur? Zu viele Fragen kommen mir in den Sinn. Aber dann sehe ich in die Augen meiner lieben Begleiterinnen. Sie wollen nicht, dass ich gehe. „Du bist derjenige, der uns retten kann.“, steht in ihren großen Augen geschrieben. Ach, Scheiße … Was mache ich bloß? Aber … sie haben recht: all die Leben – die jetzt von meiner Macht abhängig sind – sind es nicht wert, für eine Person geopfert zu werden. All diese Dinge, die sich um Verrat und Heimtücke drehen, lösen etwas in mir aus. Diese abartige Hilflosigkeit manifestiert sich in einen neuen Schwarm, der um mich herum freigesetzt wird. „Was ist das?“ „Ach, du liebe Güte.“, kommentieren Barbie und Lezzi abwechselnd das Ereignis. Schwarze Käfer mit orangen Mustern krabbeln hervor, um den Platz zu überfluten. Diese Käfer … Ich kenne sie. Auch sie sind ein Teil meiner unschönen Vergangenheit. Sie verschwinden in der kämpfenden Masse. Kein Leben wird genommen und keines gegeben. Sie alle bekriegen sich weiterhin. Ein angeblicher Verbündeter wird zum Feind, als er seinem Kollegen den Kopf mit einer halben Umdrehung halbwegs abschlägt. Wenige Amazonen stürzen leblos vom Gebäude herab. Pfeile, Steine und Speere fliegen sowohl auf unsere Gegner, als auch auf uns. Erschöpft kreiert meine süße, zuverlässige Lilil einen Schild hinter uns, um all die eintreffenden Geschosse abwehren zu können. Selbst auf dem Dach ist eine weitere Schlacht entbrannt. „Der Zerstörer muss sterben! Vernichtet ihn! VERNICHTET IHN UND ALLE, DIE IHM DIENEN!“, dröhnt es in meinen Ohren. Und dann wird es auf einmal still. Unzählige Gefallene erheben sich wortkarg aus dem Sand. Sie stehen auf; regen sich nicht … Es sind leblose Hüllen, die uns plötzlich umgeben. Man sieht es nicht, aber man fühlt die Blicke der Toten – wie sie einen anstarren. „… Zerstörer? … Was passiert hier?“, fragt mich unsere Magierin beunruhigt. Und dann fängt das große Gemetzel an. „… Totengräberkäfer.“, flüstere ich vor mich hin. Als apokalyptischer Reiter der Vanitas, konnte ich ebenfalls Gebrauch davon machen. Es ist eine andere Art, wie man einen Freund zum Feind machen kann. Voraussetzung ist: Die Person muss gestorben sein. Auf einmal wendet sich das Blatt. Und damit nicht genug. „FÜR UNSER VOLK! FÜR RIGG!“, ruft es aus dem Palast. „Endlich! Wurde ja auch Zeit!“, lacht Fenya erleichtert auf, als sie einen unserer Widersacher mit ihren beiden Äxten euphorisch in Stücke hackt. „Die ‚Koka-Kalim‘ sind endlich eingetroffen!“ Tanzende Klingen umgeben unsere zerrüttete Armee. Die Amazonen haben ihre restliche Elite ausgeschickt, um unsere Verteidigung zu verstärken, während die feindlichen Truppen von ihren eigenen, gefallenen Kameraden zerschlagen werden. „Nein, hört AU-ARGH!“, fleht mich jemand an, der sich die falsche Seite ausgesucht hat. Einer der Toten hat ihn hinterrücks überrumpelt und sticht nun mit seinem Schwert mehrfach auf diesen ein … Jetzt auf einmal bereuen sie es. Ganz plötzlich haben sie verstanden, dass Khorne sich den falschen Gegner ausgesucht hat. „Wir schlagen sie zurück … WIR SCHLAGEN SIE ZURÜCK!“, brüllt Fenya in die angespornte Menge. „Tötet sie! Lasst niemanden am Leben!“ „Doch, Kaleb, ihr lasst sie am Leben! Wer aufgibt, darf leben.“ „Was soll das?“ „Aber man muss mir dafür dienen … Gebt auf und dient! Oder kämpft weiter und sterbt!“, rufe ich entschlossen aus mir heraus. Mit der Hilfe des magischen Windes, trägt Ahulil meine Worte weiter, so dass jeder sie vernehmen kann. Endlich neigt sich die schier ewig währende Schlacht dem Ende zu. Part 52 Verrat Kapitel 53: Wahrheit -------------------- Die wieder auferstandenen Chaoskrieger des Feindes, haben sich gegen ihre eigenen Leute erhoben. Viele von ihnen zögerten und fielen daraufhin denen zum Opfer, die sie ohne Vorwarnung überraschten. Das Gemetzel ist immer noch im vollen Gange. Nur wenige von ihnen scheinen – trotz meiner Worte – aufgeben zu wollen. Gliedmaßen, Blut und Eingeweide fliegen durch die chaosverseuchte, staubige Wüsten-Luft. „Bist du es? … WARTE!“, kann ich noch vernehmen, kurz bevor sein untoter Kamerad den Krieger des Khorne – nach einer kurzen Verzögerung – mit seiner Axt den Schädel spaltet. Diese Untoten scheinen wirklich meinen Willen auszuführen. In ihnen Köpfen stecken die Totengräberkäfer – alte Verbündete aus vergangenen Tagen. Mit ihnen habe ich meine ehemaligen „Freunde“ bekämpft. Alles und jeden … Nun sind sie zurückgekehrt: durch mein Bestreben diese Schlacht endlich zu Ende führen zu wollen. Wir haben enorme Verluste zu beklagen; werden in die Ecke gedrängt und schon wieder haben uns unsere Kameraden verraten – wenn auch nur ein Teil von ihnen. Dennoch: durch dieses Überraschungsmoment, ließen die Meisten ihre Deckungen fallen. Wie konnten sie auch wissen, wer ihr Freund oder Feind war? Mittlerweile haben sie sich zu erkennen gegeben. Die, die auf der falschen Seite standen, sind bereits gefallen. Obwohl mir bewusst ist, dass es noch nicht alle waren. „Ihr kommt hier klar? Ich muss Ydin finden.“, teile ich ihnen unruhig mit, während meiner Betrachtung der Lage. Ahulil nickt mir unterschwellig zu. „Tut das. Aber bitte: seid vorsichtig!“ „Natürlich. Du kennst mich doch.“ „Eben. Das ist es, was mir Sorgen bereitet.“ Ohne weitere Worte, mache ich mich auf dem Weg. Ich weiß einfach, dass wir uns wiedersehen werden. Wir haben es bereits so weit geschafft. Eine neue Armee steht hinter uns. Die Frage ist nur: Für wie lange? Existieren die Totengräberkäfer nun für immer, oder werden sie bald verschwinden und somit auch unsere Verstärkung? Egal wie es aussieht: wir haben endlich die Oberhand. Mit deutlicher Überzeugung, sende ich einen weiteren Blutzikaden-Schwarm aus, der sich an denen laben wird, die den Kampf um das Überleben verlieren. Allmählich sammle ich neues Leben an, um es verwenden zu können. Weitere Blutzikaden folgen, die unsere Umgebung absuchen. Ich könnte meinen Geist in eine Zikade verfrachten, aber dann wäre mein Körper regungs-, sowie schutzlos. Außer ich würde … Doch dann erkenne ich sie. Nahe eines relativ hohen, brüchigen Hauses, sitzt Ydin auf den wenigen Stufen, die dieses zu bieten hat. Sie scheint schwer verletzt zu sein. Mit ihrer restlich verbliebenen Kraft, drückt sie auf die emsig blutende Schnittwunde. „Endlich … Wurde aber auch Zeit, dass du …“ „Du blutest ja?! Wie ist das passiert?“ Ohne zu zögern stürzen sich meine Insekten auf die Person, die ich bereit war als Verräterin abzustempeln. Jetzt wo ich sie so sehe, bin ich mir aber nicht mehr so sicher … „Ich dachte, du-“ „Ein Scharfschütze bleibt niemals am selben Ort. Hngh … Ich wollte die Position wechseln, bis mich so ein Freak von der Seite erwischt hat.“ Während meine Kleinen sich an ihr heften und sie anfangen zu heilen, schaut Ydin auf einen Anhänger des Splintered Fang hinab, dessen lebloser Körper nicht weit von uns liegt. „Dieser Bastard wollte mich ficken, aber ich habe ihn zuerst gefickt. Eheh … Hast du … ein Gegengift?“ „Ich weiß nicht. Ich dachte meine Blutzikaden können alles heilen. Nun ja: bis auf die zerhackten Gliedmaßen.“ „Ich spüre, wie das Gift immer noch versucht …“ Ydin ringt nach Luft. Scheiße, es ist ernster, als ich gedacht hätte. „Nicht bewegen!“, fordere ich sie auf, kurz bevor ich sie in meine Arme aufnehme, so wie ich es zuletzt bei Gihirex getan habe. „Heh, guter Witz.“, entgegnet sie mir nebenbei. Im Gegensatz dazu muss ich mir jetzt immerhin keine Centipede-Arme wachsen lassen, da Ydin nicht so groß ist wie die Chaos War Maiden of Khorne. „Uh, wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mich schon vorher verletzen lassen sollen.“, versucht sie ihre ernste Lage scherzend zu überspielen. „Hör besser auf zu reden. Immer schön atmen, ja?“ „Ich atme doch … Fuck, was denkst du, was ich die ganze Zeit tue?!“, spricht sie mir gereizt zu. Wenigstens geht es ihr etwas besser. Die Heilung meiner Zikadis wirkt. Schleunigst bringe ich sie wieder ins Zentrum zurück, was nicht weit von uns weg ist. Sie war schneller aufzufinden, als ich erwartet habe. Zum Glück. Wenn ich noch etwas länger gebraucht hätte, dann wäre sie vielleicht … Sie wäre gestorben. Wir kennen uns zwar noch nicht so lange, wie ich meine anderen Gefährtinnen kenne, aber es wäre jetzt schon kaum auszumalen Ydin zu verlieren. Prompt stürze ich mich in den beschädigten Palast. „GEGENGIFT!“ „Was war es?“ „Eine Splintered Fang-Klinge.“ „Legt sie hier ab!“, werde ich von einer Amazone angewiesen. „Erstaunlich wie viele Verletzte Ihr zu uns bringt.“ „Keine Sorge: es werden noch mehr.“, erwidere ich Xugeii. „Könnt ihr uns verraten, wie die Lage außerhalb aussieht?“ „Besser. Ja, die Schlacht legt sich.“ Es ist so, als fielen allen Anwesenden mehrere Steinhaufen von ihren Herzen. Beruhigt atmen sie auf, während Ydin immer noch mit der Vergiftung zu kämpfen hat, die ihren Körper belastet. „Ich habe erwartet, dass ich Vergiftungen heilen kann, aber ich kann es nicht. Das ist so beschissen!“, murmle ich vor mich hin. Ich konnte ihre Wunden schließen, sowie die Wunden der damaligen, verletzten Amazonen. Aber mehr konnte und kann ich nicht tun. Das erklärt auch, warum so viele von ihnen … All die Körperteile – die ihnen fehlen – kann ich ebenfalls nicht nachwachsen lassen. Vergiftungen sind also ein Problem – wenn auch nicht für mich selbst, da ich keinen echten Körper besitze … Auch wenn es anders aussieht, oder sich anders anfühlt. Dass ich gewisse Gefühle verspüren kann, finde ich seit jeher merkwürdig. Nur Schmerzen kann ich nicht mehr spüren. Zumindest keine körperlichen. Außerdem ist da immer noch diese Leere in mir. Die Leere, die ich schon zuvor besaß. Vor allem als Vanitas ließ sie mich nicht los. Doch dank meiner Lieben ist sie nicht mehr so präsent. Ydin hat ebenfalls Anteil daran. Es wäre eine Schande, sie zu verlieren; ein großer Verlust. Ich habe befürchtet, dass sie mich verraten hätte. Jetzt befürchte ich ihr vorzeitiges Ableben. „Hey … Was guckst du so blöd?“ „… Was?“ „Ich sehe es doch an deinen Augen. Deine Maske … Sie verdeckt dein Gesicht. Deine Augen jedoch …“ Schweigsam ergreife ich ihre schwache, karamellbraune, zarte Hand. „Du bist erschöpft. Ruh dich aus.“ „Verdammt … Du bist so … so nett. Muss gleich kotzen.“, lacht sie leicht auf, während sie immer noch nach Atem ringt. Xugeii hockt sich nach kurzer Zeit persönlich zu uns und überreicht Ydin die nötige Medizin, die sie hoffentlich wieder zu Kräften kommen lässt. Mit kleinen Schlücken nimmt sie den Trunk – der sich in einer kleinen Schale befindet – ein, woraufhin die freche Scharfschützin husten muss. „Sie braucht jetzt Ruhe.“, erwähnt die weise Anführerin der Amazonen. Zwar bin ich gewillt Ydin’s Hand loszulassen, doch sie lässt nicht locker. „Bleibst du … Bleibst du bei mir?“, fragt sie mich mit unsicheren Worten, als sie dabei ist wegzuschauen. Anscheinend ist es ihr peinlich nach meiner Anwesenheit zu verlangen. Ihre wahren Gefühle versucht sie zu verstecken. Wahrscheinlich … weil es damals – in der Favela – ein Zeichen von Schwäche war. Etwas, was ich nur viel zu gut kenne. Denn auch ich durfte keine „Schwäche“ zeigen, obwohl es keineswegs eine ist. „… Natürlich.“, flüstere ich ihr zu, als ich ihre Hand fürsorglich streichle. Völlig erschöpft schließt Ydin erleichtert ihre bernsteinfarbenen Augen. Es ist still geworden. Ist es wirklich geschehen? Haben … Haben wir gesiegt? Ja. Die Jubelrufe all jener, die auf unserer Seite stehen, bezeugen es. Vorsichtig trete ich aus der Zuflucht hinaus, die kurz davor war eingenommen zu werden. Unsere Niederlage war zum Greifen nahe, doch wir haben es geschafft. Ich sehe in den stolzen Gesichtsausdrücken unserer Kämpfer. Männer, als auch Frauen haben sich an dieser Schlacht eindrucksvoll beteiligt. Die auferstanden Krieger des Chaos klappen plötzlich zusammen, als sie meine Anwesenheit vernehmen. Ich schätze sie wissen, dass ihr Zweck erfüllt wurde. So krabbeln die Käfer aus den muskulösen, sowie gepanzerten Leichen unserer ehemaligen Feinde heraus. Ein verstörender Anblick. Für viele von uns – außer für mich selbst. Sie kommen auf meine Gestalt zu, um sich wieder mit meiner Existenz verschmelzen zu können. Die Lebensenergie – die ich ihnen geliehen habe – geben sie mir somit wieder zurück. All das Leben – was ich ansammeln konnte – wird dadurch nicht verschwendet. Sprachlos starren diejenigen zu meiner abartigen Gestalt, die nur äußerlich die eines Menschen ähnelt. Mittlerweile wissen sie jedoch, was ich bin. Sie haben es gesehen und erlebt. „General, wir haben gewonnen!“ „Sieht so aus.“, sage ich entlastet zu Barbie, die mich mit Rogo in ihrem linken Auge anlächelt. „Was ist mit der Chaos War Maiden of Khorne? Was habt Ihr mit ihr vor?“, fragt mich Ahulil anschließend neugierig, als auch skeptisch zugleich. „Das weiß ich noch nicht. Sie wird umsorgt und überwacht. Wir werden es sehen, wenn es soweit ist.“ „Bis dahin könnte es zu spät sein. Ihr setzt unser aller Leben aufs Spiel!“ „Ahulil?! Es ist entschieden, okay?!“, muss ich ihr dieses Mal gereizt entgegnen. Noch ist es nicht soweit, eine Entscheidung zu fällen. Ich muss warten und hoffen! Warten und hoffen, dass Gihirex zur Vernunft kommt. Beleidigt dreht sich die Magierin des Tzeentch von mir weg. Das habe ich ja mal wieder „toll“ hingekriegt. „Unser Liebes hat nicht ganz unrecht. Wir haben erlebt, wozu sie imstande ist. Ich bitte dich ebenfalls darum, es dir gut zu überlegen, mein Süßer. Wenn es Gihirex möglich ist, sich zu erholen, wird uns eine hässliche Katastrophe bevorstehen. Sei so lieb und bedenke die Konsequenzen, ja?“, will Lezzi mich mit ihrer lieblichen Stimme zum Nachdenken animieren, bevor auch sie sich von mir abwendet. Wie angewurzelt befinden sich Barboura und Rogo an meiner Seite, wobei sie sich flüchtig gegenseitig ansehen. Ein kurzes Fiepen entfleucht aus der Richtung des Madendämons Mandibeln. Mit einigen Schritten nähert sich uns ein bekanntes Gesicht. „Kreon?! Danke. Du hast gut gekämpft.“ „Wir haben zu danken.“, übersetzt der nachrückende, neue Dolmetscher die Handzeichen des stummen Splintered Fang-Anführers. „Bite?“ „Einer von vielen.“ Verwirrt schaue ich abwechselnd zu den beiden Personen. „Wie meinst du das? Ich meine …“ „Es wird IMMER einen ‚Bite‘ geben. Es MUSS immer jemanden geben, der die Worte unseres Anführers überbringt.“ Begreifend nicke ich schweigsam. „Ihr sagtet einst, dass Ihr uns nur ‚Tod und Verderben‘ bringen würdet, doch davon ist nichts zu sehen. Nicht von unserer Seite aus. Wir sehen … eine Zukunft. Sowohl für die Amazonen, als auch für das Chaos an sich. Die Chaosgötter mögen Euch für eine Bedrohung halten, aber wir tun das nicht.“ Völlig überrumpelt von den Worten des neuen Bite, bleibe ich sprachlos. Zumindest vorerst. „Und was habt ihr demnächst vor?“ „Wir sind den Worten Eures Propheten gefolgt, um Euch zu finden und an das zu kommen, was uns versprochen wurde.“ „Moment, Moment! Welcher Prophet?“ Etwas konsterniert schaue ich zu Barbie und Würmchen. „Ein weißer Engel mit nur einem Flügel und blauem Haar schwebte hinab, um uns Eure Botschaft zu übermitteln. Er schickte uns in dieses verwüstete Land, damit wir Euch – den Auserwählten – auffinden können. Mit der Hilfe der Zeichen gelang es uns letztendlich auch.“ Weißer Engel? Blaues Haar? Die Zeichen: damit meint er sicherlich die grünen Wolken und mein Tattoo … Verunsichert dreht der neue Bite seinen Kopf zu Kreon, der ihm weitere, stumme Worte mit der Hilfe seiner Hände übermittelt. „Dem Stamm wurde versichert, den Auserwählten von Nagendra und seinen Kindern – den Coiling Ones – an diesem Ort auffinden zu können. Zwar waren wir etwas enttäuscht, da Ihr dem Anschein nach nicht fähig seid, Eure Weisheit mit uns zu teilen, aber uns wurde mitgeteilt, dass Ihr es mit unserer Unterstützung schaffen würdet, uns – dem Splintered Fang – eine viel wertvollere Belohnung zuteilwerden zu lassen.“ Eine viel wertvollere Belohnung? Ich verstehe gerade irgendwie nur Bahnhof. „Ach, deswegen habe ich noch nie etwas von euch gehört?! Ihr kommt gar nicht von hier?! Ihr wurdet geschickt.“, spricht Barboura erkennend aus. „Genauso ist es. Dieses ‚Linos‘ ist eine fremde Welt für uns. In unserer Heimat ‚Invidia‘ herrscht ein gänzlich anderes Klima, als es hier der Fall ist. Wenn wir gewusst hätten, auf was wir uns einlassen würden, dann hätten wir-“ Zornig sieht Kreon zu seinem Dolmetscher, den er mit einer harschen Berührung schubsend zurechtweist. Die eigentliche, aggressive Natur des Splintered Fang gibt sich wieder zu erkennen. Sie sind nur mir und meinen Gefährtinnen gegenüber höflich, als auch respektvoll eingestellt, aber im Grunde sind sie genauso wild und barbarisch, wie alle anderen Völker des Chaos. „… Nein, wir sehen es alle als eine Prüfung des großen Nagendra und seiner Coiled Ones an. Usurpator Yakukage Coba: Ihr seid der Auserwählte unserer allmächtigen Gottbestie. Sagt uns: Haben wir bestanden?“ Die Frage kommt etwas überraschend. Was soll ich antworten? Diese ganze Geschichte – rund um diesen Chaos-Stamm – ist irgendwie … verrückt. Warum geht mir plötzlich Mitsuya nicht mehr aus dem Kopf? Diese Beschreibung des Engels … „Sag mir: War dieser Engel weiblich?“ „Ich verstehe ni-“ „WAR DIESER ENGEL EINE FRAU?!“ „… Nein. Der engelsgleiche Prophet war ein Mann.“ Für einen Moment lang war ich mir sicher. Fast hätte ich wieder so etwas wie Hoffnung verspürt. Erleichtert, sowie gleichzeitig enttäuscht, schließe ich meine Augen. „Das Licht Nagendra’s zeigte uns dem Weg, doch wir verloren seine Kinder aus dem Blick und sie uns … Nur die Wenigsten erhalten das Privileg ein ‚Serpent Caller‘ zu werden, so wie ich es bin. Zumal Eines vorhanden sein muss: die namensgebende Serpent. Bevor wir hierhergeschickt wurden, besaßen wir viele von ihnen. Mittlerweile sind die Meisten tot. Hunger und Durst trieben uns in den Wahnsinn … Ein Großteil landete in häretischen Bäuchen. Doch die, die sie gefressen haben, landeten in unseren.“ Eine ziemlich groteske Story. Etwas wehmütig zeigt dieser Bite uns seine zahm wirkende, grüne Giftschlange, die sich um seine Arme schlängelt. Jeder Serpent Caller besitzt mindestens eine, doch viele gibt es von ihnen nicht. Das ist mir bereits aufgefallen. Diese Schlangen sind ihnen sehr wichtig, doch nur eine Hand voll hat es geschafft zu überleben. Diese armen Kreaturen … Aber wer verdammt nochmal macht so etwas? Wer schickt einen ganzen Chaos-Stamm von einer anderen, in genau diese zerfallende Welt, nur um mir helfen zu wollen? Das ist doch absoluter Blödsinn! Und dann hat sich dieser Engel auch noch als ein Prophet ausgegeben?! Ein Prophet, der alle überzeugen konnte, mir zu gehorchen. Das ist zumindest das, was ich bisher verstanden habe. Ist das überhaupt möglich? Okay, wir besaßen damals diesen seltenen Portalstab und die Steine. Ein Able könnte mit dem Dimensionsriss – eine Teleportationsfähigkeit – ebenfalls mehrere Personen von einem Ort, zu einem anderen bringen, aber … SO viele? Und die Belohnung? Das soll anscheinend eine sichere, angenehmere Zukunft in dieser Welt darstellen. Doch was mich momentan am Meisten beschäftigt, ist das angebliche Auftreten des Engels. Immer wieder führt mich meine Vorstellung zu Mitsuya zurück. Wehrhaft schüttle ich den Kopf, woraufhin ich mir mehrfach mit der rechten Handfläche gegen die Stirn schlage. „General, geht es dir nicht gut?“ Besorgt fiept mich das Madi während Barbie’s bekümmerter Frage an. „Eh, ich … weiß nicht.“ „Wo ist eigentlich Treati hin? Hast du ihn gesehen?“ Treati?! Auch das noch. „… Er hat sich für euch im Kampf geopfert.“ „Wa-Was? Aber das würde er doch nicht so einfach tun?! Treati weiß doch, dass wir-“ „Ich habe ihn dazu gebracht.“, rutscht mir auf einmal heraus. „General?“ „ICH habe Treati beschworen! Ich habe dir gesagt, dass du dich nicht mit ihm anfreunden sollst und dass der Tag kommen wird! Er ist nur ein Produkt von mir, weiter nichts!“ Unangekündigt lande ich mit einem Schwung – der von unserem Madendämon ausgeht – mit dem Rücken im Dreck, wobei der blitzschnelle Angreifer wütende Arthropoden-Geräusche abgibt. „ROGO?! Aber … das kann doch nicht … WIESO?! Wieso würdest du so etwas tun?“ Barbie’s kotzgrüne Augen haben angefangen zu tränen. Sie ist in der Lage körperlich viel einzustecken, aber das übersteigt ihre Fähigkeiten. Langsam richte ich meinen Oberkörper wieder auf, doch bleibe ich weiterhin im Knochensand sitzen. „Ich habe dich von seiner Existenz befreit … Diese Freundschaft war eine Hürde.“ „Für Rogo und mich war es aber keine ‚Hürde‘! Treati war unser Freund! … Er war auch DEIN Freund, Coba. Gehst du etwa so immer mit deinen Freunden um?“ Als sie mir diese widerliche Frage stellt, kann ich sie nur anschweigen. Sie lässt mich auch nicht mehr zu Wort kommen, da Barboura mir schier augenblicklich den Rücken zukehrt und geht. Aber so musste es ja kommen, denn ich habe sie damit verletzt, als auch enttäuscht. Es war mir klar, dass es früher oder später passieren würde. All das, was bis jetzt passiert ist und mir erzählt wurde, wurmt mich so sehr, dass meine unschönen Charakterzüge ausgebrochen sind. Ja, ICH habe Treati getötet! Es war kein Chaoskrieger, sondern ich! Ich habe ihn befohlen, bis zum Tod zu kämpfen. Dieser kleine, tapfere Hundertfüßer, lag unter meiner Kontrolle. Er war von Anfang an meine Waffe; meine Figur! Das ist es, was ich ihr damit aussagen wollte. Deswegen habe ich es getan … Sie soll auf den Boden der Tatsachen zurückkehren. Für so etwas gibt es keinen Platz in der „Welt der Freundschaft“. Vielleicht hätte ich es aber auch einfach dabei belassen sollen? Barboura und Rogo waren durch Treati und The Missing Ones so glücklich … bis zu dem Moment, wo sie gingen. Ich wusste von Anfang an, worauf es hinauslaufen würde und TROTZDEM habe ich es getan. Heh … Hehe, ich bin verrückt … und ein Arsch. „Das war ein guter Kampf. Dennoch war der Rückzug unnötig! Wir hätten weiter-“ „Wenn Ahulil sagt: ‚Ihr zieht euch zurück!‘, dann habt ihr zu gehorchen! Auch DU, Kaleb!“, fahre ich spontan gereizt aus meiner Haut, als der Champion des Malal mir gegenübertritt und ich mich dabei wieder erhebe. „Du wärst fast überrannt worden!“ „Pah, ich wäre schon klargekommen. Du unterschätzt mich, Malal.“ „Und du überschätzt dich! Bei WEITEM! Wenn Ahulil nicht gewesen wäre …“ „Was ich mich eher frage, ist: Wozu die Gnade? Wieso verschonst du diese räudigen Chaos-Köter und nimmst sie auf?“ Was will er jetzt von mir? „Die Schlacht ist vorbei! Khorne’s Truppen haben versagt und du … Du nutzt unsere Stärke aus, um mehr von ihnen einzusammeln?“ „Hinterfragst du etwa die Taten des Auserwählten Nagendra’s?!“, befragt Bite Kaleb zwischendurch aggressiv. „Vorsicht, Chaos-Bube, bevor ich dir die Fresse blutig schlage!“ Es stimmt, dass die Schlacht vorbei ist. Wir haben gewonnen, aber Kaleb Daark … Er ist immer noch dem Chaos missgünstig eingestellt, so wie ich damals. Da ist es nur natürlich, dass er meinen nächsten Schritt hinterfragt. Jetzt, da er erkannt hat, dass ich weiter nach Unterstützung suche, kommen ihm Zweifel auf. Er dachte, ich wäre sein Verbündeter im Kampf gegen das Chaos. „Ich benötige Truppen, um Nurgle zu retten.“, rutscht mir auf einmal heraus. Fenya und Cuno waren ebenfalls dabei, zu uns zu stoßen. Sie wollten sicherlich mit mir ins Gespräch kommen, aber dann bleiben sie mit einigen Abstand zu uns stehen. All das hat einen Grund: Die Stadt; der Überfall von Khorne’s Armee; die Rettung der Amazonen; die Rekrutierung der Krieger des Chaos; das Bündnis mit dem Splintered Fang und … „Du … VERDAMMTER SCHEIßKERL!!!“ Part 53 Wahrheit Kapitel 54: Hingabe ------------------- Omnium Gatherum – The Unknowing https://www.youtube.com/watch?v=9fi_Txijyyc&ab_channel=OmniumGatherum-Topic „Du Scheißkerl hast uns hinters Licht geführt?!“ Schnaubend stampft der Champion das Malal auf mich zu. Die Frage ist immer noch, ob er nun mein Champion ist oder nicht? In seinen Augen bin ich sein ehemaliger Gott, aber … Ungezügelt nimmt mich Kaleb Daark an den Kragen, um mich augenblicklich zu Boden zu werfen. Niemand scheint ihn anfangs aufhalten zu wollen, bis Kreon seine Waffe ergreift. „Nicht! Lass ihn!“, spreche ich ihm mit lauter Stimme zu, als ich mich wieder erhebe. Was denke ich mir nur dabei? Fenya und Cuno stehen mit einigen Abstand von uns entfernt. Sie schauen uns an; sie alle. Errelez ist bereits verschwunden, genauso wie Ahulil. Barboura und Rogo sind wütend auf mich … und enttäuscht. Gihirex liegt mit Ydin immer noch im Palast und erholt sich, unter der Aufsicht der Amazonen und einer ihrer Anführerinnen: Xugeii, die anscheinend selbst die aggressive Fenya im Griff hat. Die übriggebliebenen Splintered Fang werden unruhig, da Kaleb es sich erlaubt, mit mir – dem Auserwählten irgendeiner Gottbestie – umzuspringen, wie er es für richtig hält. „Niemand mischt sich ein!“, rufe ich jedoch noch einmal aus. Nur verwirrte Gesichter sind unter den Fang aufzufinden, die sich bereit erklären, mir zu helfen. Dennoch will ich ihre Hilfe jetzt nicht, nein. Die harte Rechte von Kaleb trifft mich wie ein Hammer und schleudert mich rückwärts. Er ist erfüllt von Hass und Zorn. Das Chaos nahm ihn alles. Lange wartete er auf seine Rache und somit auf mich: den Zerstörer. Er schöpfte durch mein Erscheinen neue Hoffnung, aber dann … In seinen Augen bin ich bestimmt zu einem Verräter verkommen. „… Es geht um viel mehr, als nur um diese Siedlung und um die Freiheit der Amazonen.“ „Ist mir scheißegal! Deine Lügen haben hier und jetzt ein Ende! VERRECKE!!!“ Mehrere Male schlägt der erfahrene Veteran wutentbrannt auf meinen Körper ein, während all diejenigen um uns herum dem Ereignis schweigsam beiwohnen. Angehörige des Splintered Fang, Überlebende der Amazonen, Krieger des Chaos und Bewohner der Chaos-Metropole von „The Heart“ – eine gigantische Siedlung, die nun zu größten Teilen zerstört worden ist. Selbst als ich vom hasserfüllten Chaos-Veteran zu Boden geprügelt werde, bleibt jede Seele regungslos stehen. So wollte ich es auch. Es ist mein Wunsch; mein Befehl an sie. Sie akzeptieren diesen und nehmen es stillschweigend hin. Teilweise freuen sich einige, dass diese brutale Auseinandersetzung zu Gunsten von Kaleb verläuft. Vor allem die Amazonen haben Gefallen daran gefunden, mich auf dem sandigen Grund zu erblicken. Allerdings sind es nicht mehr so viele, die sich darüber erfreuen können, denn die meisten von ihnen, sind in der Schlacht um The Heart gefallen … Überraschenderweise ist die lautstarke Schadenfreude recht überschaubar. Sicherlich waren einige bereit dazu, ihre Meinung mir gegenüber zu ändern – zumindest kann ich es mir gut vorstellen. Allmählich komme ich mir so vor, wie ein Boxsack. Dass ich es einfach zulassen würde, hätte ich nicht gedacht. Einige Male tritt Kaleb mir noch in die Seite, bevor er endlich von mir ablässt. So ziemlich jeder wäre nach diesen harten Angriffen auf dem Körper schwer verletzt worden, aber mir geht es immer noch gut, denn ich bin … einfach kein Mensch mehr. Eher unbeeindruckt erhebe ich mich wieder, wie ein gleichgültiger Untoter. Der Sand rieselt unentwegt von meinem fortbestehenden Kadaver. Kaleb’s Gesichtsausdruck wirkt immer noch keineswegs in irgendeiner Art und Weise zufrieden oder frei von Aggressionen. Das heißt, dass ich es wohl besser doch mal beenden sollte. „Gut, du hattest deinen Spaß. Das reicht mir allmählich.“, spreche ich etwas genervt aus, als ich mir den Staub, samt den Sand von meinen Klamotten klopfe. „Machst du dich etwa über mich lustig?!“ Vielleicht tue ich das. „MALAL?!“ Die Blitze des Chaos-Aithers hören seinen Ruf. Der bereits dunkel bewölkte Himmel, sammelt schon länger mehr Wolken an, als es sonst der Fall ist. Bevor irgendeiner von uns etwas unternimmt, fallen Tropfen für Tropfen. Verblüfft wenden sich die Anwesenden von uns ab. Der Himmel hat ihre Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Regen: ein seltenes, teures Gut des Lebens. Linos mangelt es immens an Wasser. Aber ist es auch ein natürliches Produkt und nicht das Werk eines Magiebegabten des Tzeentch? Es dauert nicht lange, bis es sich in Strömen über uns ergießt. Cuno und Fenya kommen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Die Truppen strecken ungläubig ihre Hände aus. Sie öffnen diese, genauso wie ihre Münder. Das Scheppern der Rüstungen ist zu vernehmen, als die Kinder des Chaos sich aus diesen schälen, um den ganzkörperlichen Kontakt mit dem Wasser zu suchen. „Ein Wunder …“ „Ein Wunder!“, flüstern und rufen sie begeistert aus sich heraus. Nur Kaleb und ich starren uns immer noch gegenseitig an; lassen uns nicht von dem Wetter, samt der einhergehenden Begeisterung unseres Umfelds erfassen, was gewillt ist sich von uns abzuwenden. „Du willst Nurgle retten? Bist DU noch zu retten?! Ich habe dir nicht geholfen, damit du weiterziehen kannst, um einem Chaosgott zu helfen, Malal!“ „Du weißt, dass ich es nicht bin. Ich sagte doch: ICH BIN NICHT MALAL!“, schreie ich aus mir heraus, als ich auf ihn zu renne. Perplex steht Kaleb an Ort und Stelle, doch bereitet er sich augenblicklich darauf vor, als ich versuche ihn mit meinen Fäusten zu erwischen. Mühelos lässt dieser Möchtegern-Champion meine Angriffe an sich vorbeigleiten, woraufhin er zum Gegenangriff übergeht. Allerdings bemerkt er schnell, dass ich mich dieses Mal nicht so einfach umwerfen lasse. Ein Faustschlag von mir trifft seine Bauchgegend und drückt dabei seine Rüstung ins Innere. Wieso kann ich auf einmal so viel Kraft aufbringen? Es gibt dafür nur eine Erklärung. Die Erklärung, die mir das Leben immer noch schuldig ist! „Hier hast du noch einen und noch einen!“, brülle ich Kaleb zu, als ich Stück für Stück seine Rüstung in eine missbrauchte Blechtrommel umwandle. „Urgh?!“ Nun ist er es, der auf dem sandigen Grund der neuen, vom Chaos korrumpierten Welt liegt. Es ist merkwürdig: im Gegensatz zu ihm hat all das keine sichtbaren Spuren an mir hinterlassen. Meine Käfer haben den ganzen Schaden regenerieren können, den Kaleb mir zufügen konnte. Meine Gestalt ist festgelegt und dennoch flexibel, wie die eines Schleims. Alles dank meiner Arthropoden, die dieses Konstrukt beisammenhalten. Obwohl es auf dem ersten Blick nicht ersichtlich erscheint, denn von außen hin wirke ich immer noch menschlich. Kaleb Daark weiß es jetzt jedoch besser. Mit Schmerzen kriecht er teilweise rückwärts. Seine Respektlosigkeit hat sich mir gegenüber in Furcht umgewandelt. „Erh … Heh.“ „Glaubst du es mir jetzt, hm? GLAUBST DU ES MIR JETZT?!“ Nachdem ich ihn verprügelt habe, sollte er es endlich besser wissen. Hoffentlich. „Eh, ich … Ja, aber ich wollte es nicht …“ Flüchtig leckt er sich über seine blutigen Lippen, bevor er ein wenig seines eigenen Blutes spucken muss. „Ich konnte es nicht wahrhaben und ich wollte es auch nicht wahrhaben! … VERDAMMTER MIST!“ Nach einer gewissen Verzögerung, weise ich diejenigen an – die unser Duell neugierig verfolgt haben – den geschlagenen Kaleb aufzuhelfen. Sie müssen ihn aus seiner Rüstung holen. Der Regen konnte auf Dauer immerhin nicht alle in seinem Bann ziehen. Der stolze Champion lässt sich jedoch nicht helfen. „FASST MICH NICHT AN!“ Mit viel Mühe erhebt er sich nur langsam mit eigener Kraft. Hustend berührt Kaleb die verbeulten Stellen seiner Rüstung, aus denen teilweise der rote Lebenssaft herausläuft. Sie hat sich in seinen Körper gedrückt, als auch geschnitten … Kaleb’s Rüstung ähnelt nun viel mehr einer zerdrückten Blechdose. Grübelnd sehe ich zu meiner rechten Faust, deren goldenen – an dem schwarzen Handschuh befestigten – Plättchen mit Blut besudelt sind. Da die Enden der Plättchen spitz zulaufen, ist es mir ebenfalls möglich in das Fleisch meiner Feinde einzudringen, insofern es mich in den Nahkampf zieht. Malal’s Champion hat dadurch einige zusätzliche Schnitt- und Stichverletzungen einstecken müssen. Aber … wer weiß schon, ob er es immer noch ist? Jetzt habe ich es ihm jedenfalls klarmachen können, dass ich es NICHT bin; dass ich nicht sein Gott bin. Nein, ich bin mir sogar sicher: Malal … ist tot … So wie alle anderen Götter, die auf Linos bis zum bitteren Ende – der Zerstörung – verweilten. Humpelnd zieht sich der geschlagene Krieger zurück, der in dieser Welt keinen Platz zu finden vermag. Wenn er es jedoch zulassen würde, könnte ich ihm immer noch einen bieten, denke ich mir. Mein Umfeld sieht mich während all der Zeit so an, wie als wäre ich … „Barboura meinte zu mir, dass Ihr Euren neu gefunden Gott-Komplex viel zu sehr ausleben würdet. Was ist geschehen?“ Etwas abwesend wirkend schaue ich zu Ahulil, als sie mir wieder entgegenkommt. „Der Regen …“ Stimme ich flüsternd an, als sich unsere Blicke treffen. Leicht mit dem Kopf schüttelnd, beantwortet sie mir wortlos das, was ich im Sinn hatte sie zu fragen. „Es ist nicht mein Werk, falls Ihr mich das fragen wollt.“, fügt sie dem kurz darauf hinzu. Zwar scheint sie auf etwas von mir zu warten, doch ziehe ich weiter, ohne der schönen, als auch zugleich mysteriösen Magierin weitere Beachtung zu schenken. Der Kampf mit Kaleb und unser Wortwechsel hat mich in ein Loch tiefgründiger Gedanken fallen lassen. Alles was ich vorerst weiterhin will und brauche ist: Ruhe. Einfach Zeit für mich allein, die ich – seit meinem Aufeinandertreffen mit Barboura und den Anderen – kaum noch für mich selbst besitze. Mit vielen Gedanken im Kopf, betrete ich maskenlos den pompösen Palast des hingerichteten Sklavenhändlers Izok, um weiterhin etwas zur Ruhe zu kommen. So wie es oftmals der Fall war, genoss ich den Regen ohne mein vom Leben zerficktes Gesicht verbergen zu wollen. Zu dieser Zeit ist mir irgendwie alles egal … Als ich mich tiefer in das Gebäude wagen will, erspähe ich jedoch die Schwanzspitze einer mir bekannten Dämonin. Mit unauffälliger Finesse, führt mich Errelez in ein luxuriöses, bequemes Zimmer, in dem nicht nur sie meine Ankunft sehnsüchtig erwartet hat. „Was guckst du denn so blöd, hm?! Überrascht?“ Mit leichter, anzüglicher Unterwäsche, hat es sich die freche Amazone auf dem dort stehenden Bett gemütlich gemacht. Ihr scheint es wieder viel besser zu gehen. Diese Feststellung beruhigt mich. „Hätte nicht gedacht, dass die hier so etwas haben.“ „Ich habe es zuerst beansprucht.“, will mir Errelez weismachen. „Wann das?“ „Seitdem wir hier angekommen sind und mir der Palast ins Auge stach. Kurz nachdem wir unseren Spaß hatten, suchte ich nach weiterem … Amüsement. So wurde ich fündig.“ Mit leichten Schritten kommt Ydin auf mich zu. „Weißt du noch …“ Vorsichtig öffnet sie den schwarz-grünen Wolkenmantel, indem sie dessen Reißverschluss nach unten zieht. „… was wir tun wollten?“ „Das letzte Mal wurdest du davon abgehalten, nicht wahr? Die bevorstehende Schlacht hatte Vorrang. Die kommenden Ereignisse genossen die ganze Aufmerksamkeit unseres Süßen.“, haucht Errelez nachtragend wirkend aus, als sie sich uns beiden nähert. Ich kann mir bereits denken, worauf das alles hinauslaufen wird. Verdammt, ich hatte schon länger nicht mehr … Nun, abgesehen davon, als ich mit Ydin- Ah?! Eine Welle der Lust durchfährt meinen Körper, als Lezzi mich sanft mit ihren Händen berührt. Wieso muss sie gleich vier davon haben? Ist ja nicht schon schwer genug, über sie NICHT herzufallen! Darum kann ich mich kaum noch zügeln. Zuerst liebkose ich den Hals von Ydin, da sie fast auf meiner Augenhöhe steht – nicht so wie Lezzi, die um einiges größer ist, als wir. Nebenbei beugt sie sich jedoch zu uns hinunter, damit ich ihr dasselbe antun kann. Erheitert schmunzelt die große Dämonin des Slaanesh. Ihre Hände haben sich bereits in Bewegung gesetzt, um all das zu entfernen, was um ihren Körper angelegt ist. Diese lederne Rüstung – die einem Dessous gleicht – fällt von ihr ab, wie die Schale einer frisch geschälten Orange. Es ist nicht untertrieben zu sagen, dass dieses überwältigende, fruchtige Aroma ebenfalls von Errelez aus in unsere Nasen strömt. Nur ist es in dem Fall noch intensiver. Vielleicht bin aber auch nur ich derjenige, der es wahrnehmen kann? Für Ydin ist es vielleicht etwas anderes, was von der Obersukkubus ausgeht. Auf jeden Fall ist sie von der verführerischen Dämonin eingenommen, als diese ihre linke, obere Hand zu ihrem Kinn führt und Ydin’s Kopf leicht in ihre Richtung bewegt, um ihr einen intensiven Kuss vermachen zu können. Danach bin ich dran, wobei Lezzi ihre rechte Hand nutzt und kurz darauf Ydin und meinen Kopf zueinander führt. Und als würde das nicht reichen, so spielt sie mit ihrem unteren paar Armen an unseren Oberkörpern herum, indem sie diese unter unsere Kleidungsstücke gleiten lässt … Sie ist in der Tat begabt, in dem was sie tut. Nachdem wir uns gegenseitig ausgezogen haben, spüre ich demnach auch, wie sich Errelez‘ Schweif direkt an meinem eigenen zu schaffen macht. Die lange, breite Zunge dieses dämonischen Anhängsels, schlabbert mein Teil in einem aphrodisierend wirkenden Sabber oder Schleim ein, der alles und jeden binnen von Millisekunden sofort potent macht. Wäre sicherlich ein hochgepriesenes Wundermittel in meiner Ursprungswelt gewesen, die ich hinter mir ließ. Als hätten Lezzi's Berührungen nicht bereits gereicht?! Was soll ich mit diesem steinharten Ding machen? Leute umbringen? Prompt schlingt sich Ydin um meinen Hals, woraufhin sie mich zu dem fein bezogenen, seidenen Bett führt, was man niemals gedacht hätte in dieser verkommenen Welt zu erblicken. „Mach’s mir, Overlord!“ „Nicht so schnell! Ich habe eine viel bessere Idee.“, will Lezzi Ydin überzeugen. „Aber zuerst erwarte ich von euch Lieben etwas Dankbarkeit~“, wirft sie hinterher, als sie sich neben Ydin setzt und uns das erigierte Monster zeigt, was sie die ganze Zeit vor uns versteckt hielt. Scheiße, das sind bestimmt locker vierzig Zentimeter! Und die hatte ich damals … Kopfschüttelnd sehe ich ungläubig zu ihr. „Hast du etwa bereits alles vergessen?“, schmunzelt die lüsterne Dämonin, als Ydin bereits an ihrem Glied Hand anlegt und sich die Lippen leckt. „Du bist immer noch so enthaltsam. Trotz meines Sekrets? Woran das wohl liegen mag?“ „Das männliche Geschlecht … ist nicht so meins.“ „Wie sicher du dir zu sein scheinst. Dabei wissen wir es beide doch bereits besser. VIEL besser … Hmh, Ydin, das machst du gut.“, lobt Errelez die fleißige Amazone, die ihren Schaft von oben bis unten hin genussvoll ableckt. Als sie für einen kurzen Moment ablässt, streckt sie ihre Hand nach mir aus. „Overlord, komm her!“ „Süßer, wir verurteilen dich nicht. Auch dir wird es bei uns gut ergehen. Aber dafür musst auch du etwas für uns tun. Vor allem für mich. Weshalb hätte ich mich euch sonst anschließen sollen?“ Will sie mich etwa bestechen? Nein, es stimmt, was sie sagt. Weshalb hätte sie sonst für uns; für mich kämpfen sollen? Sie wurde sogar in der Schlacht von Gihirex verwundet. Dieser gerissene Hermaphrodit … Mit langsamen, unsicheren Schritten, nähere ich mich meinen beiden Lieben. Dem Zwitter überkommt ein Lächeln, was seine spitzen Zähne zum Vorschein bringt. In nur wenigen Augenblicken, hat uns Errelez wortwörtlich an ihrem Schwanz. Währenddessen kommt Ydin’s Mund einfach nicht zur Ruhe, da ich diesem meine Zunge ebenfalls hineinschiebe. Diese ganzen Berührungen und der Speichel dieser beiden Frauen wirkt hocherregend und enthemmend. Die Blockaden, die mich heimgesucht haben, verschwinden relativ schnell. Schwul zu sein war in meinem Umfeld immer verpönt … Momentan bin ich mir nicht sicher, ob ich es bin. Stattdessen denke ich nur an Errelez. Sie MUSS es sein, sonst würde ich es nicht tun! Davon bin ich überzeugt, trotz der Enthemmung; trotz ihres Geschmacks. Wer könnte ihr auch widerstehen? Deshalb gehen Ydin und ich einen Schritt weiter und fingern gleichzeitig an ihrer dämonischen Möse. Sie hat einfach alles. Ihre vier Titten ganz zu schweigen. Nebenbei wechsle ich von Lezzi zu Ydin, deren durchsichtige Lust-Säfte unkontrolliert aus ihr herauslaufen. Sie ist so unvorstellbar geil?! Selbst ich kann keineswegs aufhören für die Beiden zu tropfen, vor allem nicht als Lezzi mit mir die Position tauscht und mühelos meine Genitalien in ihrem Mund nimmt. Da ich nun auf dem Bett liege, traut Ydin es sich, es mit ihrem Unterleib auf mein Gesicht bequem zu machen. Wir lecken und lutschen uns die kaum noch vorhandenen Seelen aus den Leibern, die von der Schlacht hätten geschunden sein sollen. Doch wie das Schicksal so will, konnte ich dem entgegenwirken, genauso wie die vielversprechenden Heilmittel der Amazonen. Ich bin froh, dass Ydin noch lebt; dass sie noch atmet und wir uns beide gegenseitig spüren, als auch beglücken können. Deshalb ramme ich meine Zunge so tief in sie hinein, wie es nur geht. „Uah?! O-Overlord?!“ Mit einem hinterhältigen Lachen, nähert sich Errelez‘ ruchloser Dämonenkörper unseren. Sie hat die längere Zunge von uns beiden, weshalb die stärkste Sukkubus des Slaanesh bei Ydin weitermacht, genauso wie ihr sexbesessener Schweif sich an meinem Penis zu schaffen macht. Völlig benebelt, lässt sich Ydin nach hinten fallen, was mir mehr Spielraum für weitere Berührungen liefert. Arme, Brüste und Beine rufen nach unserer Aufmerksamkeit. Es fühlt sich bestimmt unbeschreiblich an, von sechs sanften, erfahrenen Händen in allen Regionen angefasst, als auch massiert zu werden. Selbst ich stöhne auf, als mein untoter Körper dem Höhepunkt entgegenfiebert. Dabei versuche ich es noch zu unterdrücken. „Wehr dich nicht, mein Süßer! Lass es einfach geschehen~“, spricht Errelez hingerissen zu mir. Die Black Milk?! Sie pumpt sie ab?! Kurz darauf ist Ydin’s flüchtiger Schrei zu hören: „JAH!“ Wir haben nur wenig Zeit, bis die Dämonin der Lust sich etwas Neues für uns einfallen lässt. „A-Anal?“ Die Zunge des Schweifs hat sich bereits am Eingang von Ydin’s After positioniert. „Du bist nicht unerfahren, wie ich spüre. Noch mehr Vergnügen wartet auf uns alle.“ Ehe wir es uns versehen, setzt sich Ydin mit ihrem Hintern auf meinen Schwanz, in dessen Eingang ich mühelos hineinflutsche. Durch Errelez‘ Befeuchtung ist es kein Problem, in das enge Loch der jungen Amazone einzudringen. Und als wäre das noch nicht genug, führt Lezzi ihren fleischigen Baseballschläger in die Vagina der grünhaarigen Wilden ein. Dank ihrer vier Arme und ihrem langen, geschmeidigen Körper, hebt sie das vorlaute Fräulein mühelos an. „Lasst uns beginnen!“ Und dann … verwischen die Erinnerungen an unserem intensiven Dreier. Ich fühlte mich nach einer kleinen Weile komplett ausgelutscht, aber es ging weiter und weiter. Errelez erbarmte sich meiner und gab mir immer wieder etwas von ihrer Energie ab. Dann folgte ein Orgasmus dem nächsten. Noch ein Schuss; ein weiterer Schuss … Sie alle landen in oder an Ydin, als auch im schwarzen Loch der Dämonin – der ihr gesamter Körper darstellt. Nichts bleibt an ihr verschwendet. Dieser ewige Schlund des Verlangens … Doch es gibt keine Pause. Es wird und muss weitergehen. Es geht immer weiter! Eine Stimme, die ich schon einmal im Geiste vernahm, sagt zu mir, dass ich mich meinen Gelüsten hingeben soll. Sie sagt- „YAKUKAGE COBA?!“ Otrede?! Dieser Ruf, lässt mich wieder zu mir kommen. „Habt ihr ihn gesehen?“, ist im Palast hörbar, als Otrede sich unserem Raum nähert und die anwesenden, amazonischen Wächter befragt – die mit den inneren Aufräumarbeiten und der Versorgung der Verwundeten beschäftigt sind. Ohne, dass wir es mitbekommen haben, hatte uns die Ekstase ... nein: Errelez im Griff. Langsam wird es mir bewusst: Dieses Mal hätte es für uns regelrecht gefährlich werden können. Part 54 Hingabe Kapitel 55: Erwachen -------------------- Jetzt haben wir also hier einen massiven Klumpen Schleim im Zimmer, der sich als Ydin herausstellt. Errelez‘, sowie meine Sekrete haben sich vermengt und ihren Körper umschlossen … Nun gut: vielleicht ist das ein wenig übertrieben beschrieben. Der Amazone geht es immerhin gut, trotz ihrer Erschöpfung. Die Black Milk mag ihr Kraft und Energie verleihen, aber ich schätze, dass es auf Dauer keine weitere, positive Wirkung erzielt. Es ist einfach kein Nahrungsersatz, obwohl Ydin so viel auf sich, als auch intus hat. „Liebling, was sollen wir jetzt mit ihr machen? Unser Spielzeug ist nicht mehr zu gebrauchen. Du und ich: wir können es weiter angehen lassen. Mit unseren Fähigkeiten, ist unsere Ausdauer praktisch grenzenlos.“, teilt mir die Oberdämonin des Slaanesh erregt mit. Sie ist wahrlich begeistert von dem, was wir fähig sind gemeinsam zu erreichen. Dabei ist Otrede’s Stimme erneut zu hören. „Yakukage Coba?!“ „… Wir reden später weiter. Aber lass mich dir Eines sagen: Ydin ist KEIN Spielzeug! Genauso wenig, wie du eines bist.“, muss ich Errelez gegenüber loswerden. „Das ist süß von dir, mein Süßer. Genau deswegen habe ich mich entschieden, dir zu folgen.“ Garantiert nicht nur deswegen … „Trotz allem bleibst du immer noch gelassen.“ Von wegen! Ich war vorhin keineswegs mehr dazu in der Lage, irgendwelche Entscheidungen zu treffen, geschweige denn mich unter Kontrolle zu halten. Während ich an die kürzlich vergangenen Momente denke, ändert sich meine Gestalt. Die Insekten tauschen ihre Positionen, um das Äußere zu verbergen und sich dem neuen Umstand anzupassen. Frische Kleidung hat sich ebenso um meinen neu erschaffenen Körper gelegt. Langsam öffne ich die Tür, wobei ich noch wenige, hastige Blicke zu Lezzi und zu der erschöpften Amazone am Boden werfe. „Ich werde mitkommen.“, entscheidet sich Errelez plötzlich spontan, als sie ihr, ähm … Dessous anlegt. „Wa-“ „Hier seid Ihr ja?!“ Otrede stockt für einen kurzen Moment der Atem. „Habe ich Euch … ? Bitte, verzeiht mir! Ich wusste nicht, dass-“ „Alles gut, Otrede. Was ist los?“ „Die Truppen erwarten Eure Ankunft. Es haben sich weitere Krieger Eurem Heer angeschlossen.“ Sprachlos sehe ich zu der dunkelhäutigen Serpent Priestess. „… Wissen sie davon?“ „Was meint Ihr? … A-Aber natürlich. Wir wurden aufgeklärt. Dennoch wollen sie es aus Eurem Munde hören, Yakukage. Oder … wie darf ich Euch betiteln? Stimmt es, was man sich erzählt? Seid Ihr wirklich …“ Fragend schaue ich mit meinen purpurrot glühenden Augen zu ihr, die sicherlich einen Schweif aus boshafter, zerstörerischer Macht absondern. „… ein Gott?“ Haucht sie anschließend aus. „Natürlich ist er das! Habt ihr je daran gezweifelt? Nun denn, wo sind diejenigen, die für diesen Palast verantwortlich sind? In diesem Zimmer muss dringend sauber gemacht werden.“, wirft Lezzi schamlos lachend aus. „Säubert diesen Bereich!“ „Zu Befehl.“ Das ging schnell. Es haben sich sofort zwei Amazonen zu Wort gemeldet, als Otrede ihr Anliegen mitteilte. „Ach ja: und bringt doch bitte etwas Essbares mit. Das sollte doch kein Problem darstellen, oder?“, wirft Lezzi ihnen hinterher. „Natürlich nicht, Generalin Errelez.“ Generalin … ? „Und ich dachte ICH wäre hier der General.“ „Wo denkst du hin? Da wir direkt dir unterstellt sind, ist es nur das Mindeste, dass man uns so betitelt. Du hast uns schließlich die Möglichkeit gegeben: Wir, die dein Vertrauen mit Blut und Schweiß verdient haben.“, flüstert sie mir zu, als sie ihre langen, schlanken Finger auf meinem Burstkorb legt. Sofort fängt mein todgeglaubtes Herz wieder an zu schlagen, was mich dazu verleitet ein Stück nach hinten zu treten. Dieser Blick, den sie mir zuwirft … Sie weiß, was sie da tut. Errelez will mich wieder dazu bringen, es mit ihr zu treiben. Ich muss zugeben, dass es verlockend ist auch nur daran zu denken, aber ich weiß nicht, was noch so alles passieren könnte. „Kümmere dich bitte um Ydin.“, weise ich die nymphomanische Dämonin hingegen an. „Aber natürlich~ Was denkst du, was ich vorhabe?“ „Sie erwacht!“ Ruft es uns plötzlich aus dem Zentrum des Palastes zu. Vermutlich die Stimme einer fleißigen Pflegerin, die sich um die Verwundeten kümmert. „Sie?“ „Gihirex, die Chaos War Maiden of Khorne.“, spricht Otrede mit gewisser Sorge aus. „Es wäre besser, wenn Ihr dabei wärt. Wir wissen nicht, wozu sie immer noch imstande ist.“ Nickend willige ich ein. Gut, dass Otrede hierhergekommen ist und mich mit ihrer Stimme aus der Tiefe der exzessiven Trance zurückgeholt hat. „Mach dir keine Gedanken, mein Süßer. Ich bin in eurer Nähe.“, spricht mir Errelez noch ein letztes Mal zu, bevor die zwei amazonischen Wachen – die gewisse Nahrungsmengen, Tücher, ein paar Schüsseln und Wasser mit sich führen – den Raum der Lust betreten. „Lasst mich euch zeigen, was euch erwartet.“ Mit einem hinterhältigen Grinsen, schließt Errelez die veredelte Tür … Dieses versaute Stück! Part 55 Erwachen Mit langsamen Schritten nähern wir uns vorsichtig der etwas schwer atmenden Generalin des Khorne. Ihr Mund bewegt sich mit ihren vollen Lippen, während ihre geschlossenen Augenlider zucken. Diejenigen, die um sie herumstehen, trauen sich nicht mehr ihr zu nahe zu kommen. Stattdessen vergrößern die Amazonen den Abstand zu Gihirex. Die elitären Koka-Kalim – die uns zum Sieg verhelfen konnten –, versammeln sich um uns herum. Selbst die wohlwollende Hohepriesterin Xugeii ist zugegen. „Seid vorsichtig!“, bittet mich die eine Anführerin der überlebenden Amazonen darum, als ich mich Gihirex als einziger nähere. Es wundert mich nicht, dass sie allesamt überaus achtsam sind, denn sie ist die stärkste Kriegerin, die Khorne zu bieten hat. Sie ist immerhin eine der vier Chaos War Maiden. Ihre roten Finger regen sich und umfassen immer noch Skarbrand’s Zahn, den ich ihm in der Arena raustreten konnte. Heh, was für ein Kampf. Eigentlich weiß ich nicht, was ich da tue, aber ich weiß, dass ich mich ihr nähern will. Ich habe Gihirex diesen Zahn geschenkt und sie hat ihn seither bei sich getragen … Also muss sie doch etwas für mich übrighaben, oder nicht? Irgendetwas muss doch da sein?! Bis auf den Glaube daran, bleibt mir nichts anderes übrig. Es ist soweit: sie öffnet ihre Augen! Diese leuchtend gelben Dämonen-Augen … „Ich bin es.“, flüstere ich ihr zu. Gihirex atmet tief ein, als sie meine Stimme vernimmt. Ihr Kopf bewegt sich etwas unruhig hin und her. „Bitte bleib ruhig! Ich tue dir nichts.“ Neugierig sieht sich die Chaos War Maiden um. Es sieht so aus, als würde sie immer noch Schmerzen haben. „Yaku …“, flüstert mir Gihirex leise zu. „Yakukage?“, fragt mich daraufhin Xugeii leicht angespannt, als auch beunruhigt. „Es ist alles in Ordnung.“, teile ich ihr mit. „Erinnerst du dich daran?“, will ich Gihirex ausfragen, als ich ihre beiden Hände berühre, die Skrabrand’s Eckzahn umfassen. „Ich will dir nichts Schlechtes. Ganz im Gegenteil.“ Ich kann nur hoffen, dass sie meine Worte positiv aufnehmen kann und mich nicht gleich noch einmal umbringen will. Das wäre für alle Anwesenden fatal. Die Verwüstung, die sie erneut anrichten würde … Dann bewegt sie einen ihrer Arme zu meinem verhüllten Kopf. Ihre linke Hand ergreift diesen. Ich bin etwas nervös, denn ich weiß nicht, was sie vorhat. Vielleicht will sie jetzt meinen Kopf augenblicklich zerquetschen oder gegen die nächstgelegene Wand schleudern? Ihr wäre es durchaus zuzutrauen. Egal was sie vorhat: ich bin bereit! Wenn es nötig ist, werde ich sie aufha- Sie hat meine Kopfbedeckung entfernt und mich mit ihrer rechten Hand zu sich gezogen?! Mein Kopf; meine Lippen berühren … ihre?! Sie zögert nicht ihre Zunge in meinen Rachen zu schieben?! Ich vernehme, wie sich die Amazonen beschämt von uns abwenden. Das hätte jetzt wirklich niemand von uns erahnen können. Mit ihren starken Armen, drückt sie meinen Körper an sich, der kurz davor ist von ihr zerquetscht zu werden. Zum Glück, dass ich nicht atmen muss! Um an das zu kommen, was sie will, schreckt sie nicht einmal mit der Anwendung von Gewalt zurück – das ist das, was ich augenblicklich mitbekomme. Alles an ihr fühlt sich warm, wenn nicht sogar heiß an. Anders, als es bei den Anderen der Fall ist. „Yakukage, ich bin bereit! Steck ihn in mich rein, damit ich so schnell wie möglich unsere Kinder gebären kann! Sie werden diese Welt für uns erobern.“ Äh … HÄ? „Was wundert es Euch, Zerstörer? Ihr habt sie besiegt. Stärke und Ehre sind in Khorne’s Augen das höchste Gut.“ „Und deswegen ist sie mir verfallen?“ „Ist dem nicht so? Es scheint mir allzu offensichtlich zu sein.“ Will mir Ahulil weismachen, während sich Gihirex an meinem rechten Arm gehängt hat. Sie ist durch mich wiederholt etwas geschwächt, da ich mich zuvor nicht von ihr loslösen konnte. Also ließ sie mir leider keine Wahl. Die mächtigste Kriegerin des Khorne … Hätte niemals erwartet, dass sie so eine Seite besitzen würde. Es ist vor allem daran witzig, dass sie einen halben Körper größer ist als ich, genauso wie Errelez. Wenn solche großen Frauen einen umgarnen, kommt es mir irgendwie etwas … absurd vor. Dabei bin ich es einfach nur nicht gewohnt. Interessant ist es aber allemal. Beide sind bestimmt über zwei Meter groß. Zweieinhalb, würde ich schätzen. Errelez ist etwas größer oder länger, aber Gihirex ist stämmiger; muskulöser. „Dein Auftritt ist der eines kleinen Schwächlings, Yakukage, doch der erste Anschein trügt. Du bist stark und mächtig. Dein Sieg über mich, macht mich … Er macht mich …“ Ihr fehlen die Worte? „Zu seiner Frau?“ „Noch nie wagte es mir jemand so ein wertvolles Geschenk zu überreichen, geschweige denn dazu fähig, mich in einem Kampf zu besiegen.“ Der Zahn von Skarbrand ist in ihren Augen wertvoll? Nun gut: er ist ja auch ein gewalttätiges, zornerfüllte Muskel-Monster. Wer würde sich freiwillig mit ihm anlegen wollen? Doch all das war einfach nur purer Zufall. „Das ist der Beweis. Der Yakukage MUSS es sein! Es ist mir egal, was andere über dich sagen. Ich werde dir ab jetzt überall hin folgen!“ „Auch wenn es bedeutet, dass du gegen deinen Gott kämpfen wirst?“ Ahulil will anscheinend auf der sicheren Seite sein, deswegen fragt sie sie auch aus. Eigentlich hätte ich ihr ebenfalls diese Frage gestellt, nur komme ich einfach nicht dazu – zumal ihre unmittelbare Nähe es kaum zulässt. Noch zögert Gihirex mit ihrer Antwort. „In all der Zeit habe ich versucht die Aufmerksamkeit meines Gottes zu erlangen. Ich bestritt zahlreiche Schlachten, nur für ihn. Flüsse aus Blut erstreckten sich im Reich des Chaos, sowie auch hier durch meine Taten. Trotz allem – was ich für ihn tat – sah er mich nicht.“ „Das liegt daran, dass ihr für die Chaosgötter kaum noch einen Nutzen bringt. Ihr wurdet Dank der Able von euren Göttern auserwählt. Doch genauso schnell, wie sie euch erhoben, genauso schnell ließen sie euch wieder fallen.“ „Hrgh, woher weißt du das alles? Du bist eine von IHM, nicht wahr? Eine verlogene Zunge von Tzeentch?!“ „Die meisten Infos erhielten wir von Errelez. Ahulil ist auf unserer Seite. Sei bitte nett zu ihr.“ „A-Aber … Nun gut, wenn es sein muss … Khorne’s Blick war nicht mehr auf mich gerichtet. Seine mächtige Stimme erreichte mich nicht mehr. Ich habe erwartet, dass er sich mir mit dem Sieg über dich – dem Yakukage und Zerstörer – als auch über The Heart wieder zeigen würde, doch da war nichts. Nicht einmal während der Schlacht, habe ich seine Anwesenheit gespürt …“ Sie sieht ziemlich niedergeschlagen aus. Besorgt umfasse ich ihre eine Hand. Überrascht zuckt Gihirex auf. Ihre dämonischen Flügel bewegen sich hektisch hin und her. Sie ist doch nicht etwa empfindlich, oder doch? Im Palast war sie so versessen darauf, sich mit mir zu paaren, aber … wir wissen mittlerweile, dass es Errelez‘ Werk war. Der Speichel – den sie während der Schlacht absonderte –, benetzte Gihirex‘ Haut, weshalb sie völlig enthemmt war, nachdem ich sie geschwächt hatte. Obwohl Lezzi davon ausging, dass Gihirex völlig immun war, stimmte das nicht. Ihr Wille war zum Zeitpunkt der Schlacht einfach nur viel zu stark. Kurz gesagt: Sie war die ganze Zeit über – während sie sich erholte – rattig, dank der Chaos War Maiden of Slaanesh … Immerhin konnten wir sie vorhin noch davon abhalten über mich herzufallen. Andererseits wäre es auch gar nicht so schlimm gewesen~ „Eure Gedanken sind wieder woanders, Zerstörer. Das merke ich doch. Hach, wie dem auch sei: Otrede konnte Euch für mich immerhin ausfindig machen. Eure neue Armee wird ungeduldig.“ „Du warst es, oder?“ „Ja, ich habe sie überzeugt, sich Euch anzuschließen, während Barboura sich mit Rogo versteckt hat.“ Stimmt, was ist mit ihnen überhaupt? „Hast du sie gesehen?“ „Nicht im Geringsten. Als der Regen kam, haben sie sich garantiert verschanzt. Sucht sie doch, wenn ihr das vorhabt. Es wäre ein ‚Leichtes‘, sie in dieser Metropole des Chaos ausfindig zu machen, findet Ihr nicht auch?“, will mich Ahulil im ironischen Ton nur scheinbar überzeugen. Sie weiß ganz genau, dass es so ist, wie als würde man eine Nadel im Heuhaufen finden wollen, der in dieser Welt nicht einmal mehr dazu fähig wäre zu existieren. In all der Zeit versuche ich zwar die Personen – die uns begegnen – zu ignorieren, doch fällt es mir immer schwerer. Sie drehen sich zu uns um; starren uns an; verbeugen sich. Einige gehen sogar in die Knie?! „Ob das irgendwann mal aufhört?“ „Ihr seid ihr Retter.“ „Und ihr Untergang.“, halte ich realistisch dagegen. „Tatsache ist, dass Ihr die Schlacht gewonnen und Khorne’s unaufhaltbare Armee zerschlagen habt.“ „Dem kann ich nicht widersprechen.“, stimmt Gihirex Ahulil zu. „Macht dich das nicht wütend?“ „Ehre, wem Ehre gebührt. Und dem Sieger … die Beute.“, spricht Gihirex nervöser werdend aus, als sie ihre Hände zueinander führt. Ich komme mit ihrer Persönlichkeit immer noch nicht ganz klar. Auf dem Schlachtfeld ist sie eine furchterregend starke Kriegerin. Aber jetzt? Jetzt kommt sie mir so vor, wie ein verliebtes Schulmädchen. Nun gut: das sollte mich auch nicht wundern, schließlich erfuhr sie noch nie so etwas wie Zuneigung – so wie es uns von ihr mitgeteilt wurde. Da ist es nur ganz natürlich, sich etwas … unbeholfen oder anhänglich zu verhalten. „Sie haben all das mit ihren eigenen Augen gesehen.“ Ahulil bleibt stehen, was wir ihr gleichtun. „Ihr habt sie befreit; sie geheilt und beschützt. Schwärme unzähliger Insekten – soweit das Auge reicht – schwirrten durch die Metropole und nahmen sich die Leben, die Euch Böses wollten! Alle haben Usurpator Yakukage Coba kämpfen sehen. Für sie seid Ihr nicht nur ein Held oder ein siegreicher Kriegsheer, sondern ein Gott. Vielleicht sogar einer, der es mit den großen Vier aufnehmen kann.“ Sprachlos sehe ich zu meinen beiden Gefährtinnen und dann zu der Masse, die sich um uns herum zahlreich versammelt hat. „Da muss ich euch leider enttäuschen.“, kann ich Ahulil nur entgegnen. „Ich habe Leid und Zerstörung gesät, um meine damaligen Ziele zu erreichen. All das ist das Mindeste, was ich tun kann, um für das zu büßen, was ich getan habe. Und selbst jetzt noch … bleibe ich meinen eigenen Methoden treu.“ „Aber doch nur, um anderen zu helfen.“ „Hast du etwa vergessen, dass ICH für all das hier verantwortlich bin, Ahulil?! Dass ich bereitwillig ALLES zerstören wollte?! Gott hin oder her: ich bin und bleibe der Zerstörer. Selbst wenn ich nicht der WAHRE Zerstörer bin, so bin ich es trotzdem.“ Stillschweigend schauen Gihirex und Ahulil zu mir. „Und dennoch leben wir. Trotz allem hilfst du uns … Nurgle‘s Rettung betrifft uns alle!“, wendet sich die Adeptin des Tzeentch den Versammelten auf einmal zu. „Denn wenn er nicht gerettet wird, stirbt nicht nur er, sondern alles und jeder. So ist es doch, oder, Zerstörer?“ „… Was soll das werden?“, flüstere ich ihr leicht verwirrt zu. „Ihr habt den Stein ins Rollen gebracht, indem Ihr Eure wahren Absichten verriet. Ich wollte ihnen die Wahrheit vorenthalten, aber vielleicht ist Euer Weg der Weg, den wir beschreiten sollten. Nur so könnt Ihr das finden, was Ihr sucht.“ Kurz darauf wendet sich die Magierin erneut dem Volk mit lauter Stimme zu. „Was bringt es dem Zerstörer, es uns zu verheimlichen? Seine Absichten sind nicht mehr die, von einst. Ist es nicht so?“ „… So ist es.“ „Eure Armee kann Eure Worte nicht vernehmen.“ Hmpf, sie will mich echt dazu bringen, eine eigene, spontane Rede zu verfassen?! „Auch wenn es euch nicht gefällt, so MÜSST ihr mir vertrauen! Nur das kann unser aller Überleben sichern! Und deswegen bitte ich euch, nicht nur mir, sondern uns allen zu helfen! Denn wenn ihr es nicht könnt … Wenn IHR es nicht wollt, dann kann und wird es keiner.“ So viele haben sich in dieser Zeit versammelt. In den vordersten Reihen ist bereits Kreon mit seinem neuen Bite-Berater, sowie Fenya zu sehen, wobei sich der stämmige Chosen-Anführer Cuno durch die Masse drängt, um zu mir zu gelangen und aufmerksam meinen Worten zu lauschen. „Schließlich bin ich in den Augen Vieler … der Zerstörer, der von dieser Welt getilgt werden muss. Welche Absichten ich hege und ob mein Tod euch alle in den Untergang reißen wird, ist ihnen VÖLLIG egal! Nurgle sieht es jedoch anders. Er hat mir – nein – UNS ALLEN eine Chance gegeben, weiter zu leben; weiter zu machen – in welchem Sinne auch immer. Selbst seine Brüder stehen in seiner Schuld! Sie wissen es nur noch nicht. Oder vielmehr: sie WOLLEN es nicht wissen. Wir müssen dahin und ihnen VERNUNFT EINPRÜGELN!!!“ Ein tosender Jubelausbruch ist zu hören. Es ist viel mehr und lauter, als ich mir vorstellen konnte. Selbst Kaleb – den ich in den hintersten Reihen auf einer Erhöhung erkennen kann – klatscht langsam in seine Hände und gibt sich dem Beifall hin, wenn auch nur auf enthaltsamere, mürrische Weise. Sieht so aus, als würde er sich uns anschließen wollen, genauso wie Cuno, der unser Umfeld mit seinem Kriegsgebrüll anspornt. Fenya hingegen verschränkt skeptisch ihr Arme. Sie ist nicht die Einzige, die sich von der begeisterten Masse nicht mitreißen lässt. „Der Wind der Magie trägt deine Worte weiter.“ „Danke, Ahulil. Ohne dich-“ Der erfolgreiche Moment hält nicht lange an, denn abrupt erreicht uns durch eine amazonische Späherin eine dringende Nachricht: „Tzeentch’s Truppen sind auf dem Weg hierher!“ „Bezieht Verteidigungsstellungen!“, ruft Gihirex sofort mit ihrem lauten Organ aus. „Oh, ich hoffe es ist in deinem Sinne, Yakukage?“ „Ich, äh … Ja, danke.“ Erfreut führt Gihirex ihre beiden Arme zu ihrem gepanzerten Brustkorb, aus dem trotzdem ein ansehnlicher Teil von ihr herausragt. Etwas verlegen drehe ich meinen Kopf zu Ahulil, die mich mit einem leeren Gesichtsausdruck fixiert. Der Grund ist bestimmt nicht der, dass Gihirex reizende … Persönlichkeit mich erstaunt, sondern die Befürchtung, die in ihren Augen geschrieben steht. Tzeentch ist garantiert nur wegen einer ganz bestimmten Sache hier: Nämlich wegen ihr. Able 6-Opening 4: Our Last Night - We Will All Evolve https://www.youtube.com/watch?v=q4uJw23oH00&ab_channel=OurLastNight-Topic Kapitel 56: Lifecrawlers of Coba -------------------------------- Die Truppen von Tzeentch wurden von unseren Scouts entdeckt. Es sollen nicht viele sein. Wahrscheinlich sind es nur Kundschafter, aber … sie dringen zum The Heart vor. Ahulil und ich sind uns sicher, dass sie über die Ankunft der Adeptin bereits Bescheid wissen. Sie wollen sich vergewissern, dass sie gefallen ist. Trotz Ahulil’s Zuneigung zu Tzeentch, ist sie eine Getreue der abtrünnigen Chaos War Maiden und zugleich meine Verbündete. Jedoch ist das nicht das Hauptproblem, sondern: dass wir angeschlagen sind. Wir haben unzählige Verluste zu beklagen. Die gesamte Metropole war das Schlachtfeld. Man könnte meinen, dass Khorne seinen Willen bekommen hat, doch das stimmt nur teilweise. Wir haben den Blutfluss eindämmen können, dank der Gifte und meiner Fähigkeiten. Es ist nicht nur der Verlust seiner Armee, die Khorne noch mehr erzürnen wird. Spätestens jetzt ist es für den Chaosgott des Krieges offensichtlich, dass ich für ihn eine ernsthafte Bedrohung darstelle. All die Leichen werden in unserer Armee Verwendung finden. Alles, was nicht verwendet werden kann, wird entsorgt. Die Macht der Zerstörung überwältigt sogar die Fäulnis. Nicht einmal mein Retter, als auch gleichzeitiger Fluch – Nurgle – wird neue Macht zuteilwerden. Vielleicht haben sie ja doch recht? Während wir uns alle auf die nächste kommende Schlacht vorbereiten, wird es mir immer klarer: Ich habe Einfluss auf die Chaosgötter selbst, auch wenn es mir bisher keineswegs bewusst war. Indem ich die Zerstörung verwende, kann ich Anteil an alldem haben. Doch es ist nicht nur die Zerstörung, die ich mittlerweile fähig bin anzuwenden. Durch Nurgle’s Entscheidung, die Existenz vor der Zerstörung – vor mir – zu bewahren, ist es mir nun möglich eine weitere Macht anzuwenden: Die Schöpfung. Das Leben … war die ganze Zeit ein Teil von mir; ein Teil des Zerstörers. Die Arthropoden waren seit jeher der Beweis! Und erst jetzt fällt es mir auf?! Das ist nicht nur Nurgle’s Werk, sondern es ist das Erbe des Zerstörers! Immerhin erschuf der Schöpfer selbst die Zerstörung. Das Leben, was ich dazu fähig bin meinen Anhängern zu geben, kommt von DIESEM Erbe! Es fällt mir wie Schuppen von den Augen, als ich die nächste Chaos-Leiche berühre, ihr die restliche Lebensenergie entziehe und diese durch die Zerstörung in ihre Moleküle auflöse. Jede einzelne Zelle ist Leben und ich kann dieses Leben verwerten. Meine Blutzikaden schwärmen währenddessen aus, um unsere Truppen zu heilen. Bisher kann ich noch keine Gliedmaßen wiederherstellen, doch ich denke mir, dass ich es eventuell doch kann. Vielleicht … muss ich es nur trainieren? Aber es ohne Erfahrung an meinen Verbündeten einzusetzen, missfällt mir. Es kann sein, dass sie dadurch Schmerzen erleiden müssen. Das ist etwas, was ich unbedingt verhindern will, denn immerhin weiß ich noch, was es bedeutet Schmerzen zu haben. Sowohl körperliche, als auch – vor allem – psychische … Die Menschen haben es mich stets gelehrt – dieser Abschaum auf Durkan. Ich werde niemals wieder dorthin zurückkehren! Es ist mir viel lieber hier auf diesen staubigen Wüstenplaneten des Chaos zu verharren, anstatt mich der heuchlerischen Lügenmasse anzuschließen, deren Vorliebe es ist, ihre sadistischen Züge auszuleben. Das, was das Chaos tut, macht es von Natur aus! Der Mensch hat jedoch die Wahl … Das ist es, was ich in all der Zeit gelernt habe. Selbst Linos hat versagt. Und was haben die Götter getan? Sie überließen mir, nein: UNS die Aufgabe, das Chaos auszulöschen. Uns, den göttlichen Champions; Able; elementare Halbgötter. Mittlerweile weiß ich, dass es unmöglich ist. Solange dieser Planet und die beiden Seiten der Medaille – Durkan und Linos – existieren, wird es auch nicht möglich sein. Doch will ich das überhaupt noch? Will ich das Chaos auslöschen? Damals wollte ich es, aber jetzt? Nein, nicht mehr. Meine Einstellung zu alldem hat sich grundlegend verändert. Ich habe es satt ein Werkzeug der Götter UND der Menschen zu sein! Nach alldem, was passiert ist, hat sich meine Situation sowieso geändert. Ich bin jetzt selbst dabei, sowas wie eine Art Gott zu werden. Ich weiß allerdings nicht, ob es ein Segen oder nur ein weiterer Fluch ist … Eine weitere Bürde, die mir vom Schicksal auferlegt wird. Wichtig ist jedoch der Weg, den man selbst einschlagen will. Denjenigen zu helfen, die diese Katastrophe überlebt haben, für die ich auf Linos verantwortlich bin: das ist meine selbstauferlegte Aufgabe. Die Amazonen haben all das nicht verdient … Die Zerstörung hat ihre Heimat vernichtet. Ich hoffe, dass ich ihnen dabei helfen kann, eine neue zu finden – auch wenn der Untergang von Linos … meine Schuld gewesen ist. „Yakukage?“ „Gihirex? Wie lange stehst du schon hier?“ „Ich bin nun deine Leibwächterin. Du hast dem zugestimmt.“ „Ach, habe ich das?“, frage ich die Chaos War Maiden of Khorne verwirrt. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass sie sich uns angeschlossen hat. Wir haben erwartet, dass sie uns durch ihre Überzeugung und ihren Glauben an Khorne alle umbringen will, aber der Sieg über sie und die keimende Zuneigung zu mir, hat sie wohl auf unsere Seite gebracht. „Ist dem nicht so? Hast du etwa … deine Meinung geändert?“, fragt sie mich plötzlich mit traurigem Gesichtsausdruck. Ich bin überrascht, wie süß die stärkste Kriegerin des Khorne sein kann, trotz ihrer unvorstellbaren Kraft und … imposanten Körpergröße. „Nein, nein, ich war in Gedanken.“ „Ja, das habe ich mir gedacht. Vergib mir, ich wollte dich nicht bei deinem Vorhaben unterbrechen. Da du dich nicht mehr gerührt hast, war ich etwas … ungehalten.“ „Kein Problem, alles gut.“ Schweigsam lächelt mich Gihirex an. Sie hat sich Sorgen um mich gemacht? Auch wenn sie es nicht wirklich zugeben will … oder kann? Weiß sie es etwa nicht? Kennt sie solche Gefühle nicht? Das wäre denkbar. Nun ja: aber wenn ich so an letztens denke, wo sie mich zu sich gezogen und- „Zerstörer?! Ihr solltet Euch das ansehen.“ Hm? „Du suchst mich in letzter Zeit ziemlich oft auf. Hast du etwa Sehnsucht nach mir?“ „Heh, vielleicht?“, erwidert Ahulil schmunzelnd. Gihirex ist nicht allzu begeistert davon, da sie ihre Waffe nun fester in ihrer Hand hält. Auch ihr Gesichtsausruck ist ernster als zuvor, als sich uns Ahulil näherte. Sie sieht also in ihr eine Konkurrenz? … Nun, ich hoffe, dass sich das schnellstmöglich legen wird. Zwischen Barboura, Ahulil und Errelez herrscht mittlerweile Frieden, wenn nicht sogar eine gewisse Einigkeit. Sie wissen ja auch, dass ich mich um jede von ihnen kümmere und umgekehrt. Dieses Gefühl der Eifersucht darf einfach nicht zwischen uns stehen! Es würde alles verkomplizieren, wenn nicht sogar zerstören. Das will ich nicht! … Dabei fällt mir ein, dass Barboura mit Rogo immer noch weg ist. Wo bleibt sie denn nur? „Seht Euch das an: Ein Banner zu Eurem Ehren.“ Ahulil hält einen schwarzen Stofffetzen in ihren Händen, den sie vor unseren Augen – mit ihrer Magie – präsentieren will. In der Luft breitet sich urplötzlich dieser unerwartet große, schwarze Stoff aus, auf dem eine … außergewöhnliche Sanduhr abgebildet ist, die in einem kupferartigen Gold im rötlichen Licht der Blitze schimmert. „Wir haben alle Ereignisse und Erfahrungen mit Euch zusammengetragen, um Euch dieses Symbol zu widmen. Wie findet Ihr es?“ Still betrachte ich die Sanduhr genauer, während ich meine Kette ergreife. Drei Zacken sind auf diesem Symbol zu erkennen. „Soll das eine Krone darstellen?“ „Ihr habt in unserem Beisein öfters die Zahl ‚Drei‘ erwähnt, zumal diese im Zusammenhang mit dem Chaosgott Nurgle steht. Das Zeichen der Fliege … Es ist auf sein Dasein und seine Entscheidung zurückzuführen, Euch gerettet zu haben. Ein Tribut an unserem ‚verräterischen‘ Chaosgott, der unser aller Leben schützte.“ „Vorerst.“, werfe ich dem hinterher. „Also geht es doch nicht nur um mich?“ „Es geht um Euch. Wo wärt Ihr ohne Nurgle’s Entscheidung, Euch zu retten?“ Da hat sie recht. Ohne den Herrscher über Verwesung und Verfall wäre ALLES verloren. Vielleicht hat er es erkannt und herausgeholt: das Leben in der Zerstörung? Das würde vieles erklären … „Aber wären wir nicht einfach irgendwelche Diener von Nurgle?“ „Wenn es doch nur so einfach wäre … Ihr habt Euren eigenen Weg beschritten, trotz seines Einflusses. Doch das wisst Ihr natürlich bereits. Wir dachten, dass es nicht verkehrt wäre, selbst ihm Tribut zu zollen. Immerhin war ‚Großväterchen‘ Nurgle es, der uns alle zusammengebracht hat.“ Dem muss ich nickend zustimmen. „Was bedeuten die vier Augen an der Sanduhr? Sie sehen so aus, als würden sie aus dieser herauswachsen.“ Wie die Ranken einer Pflanze. „Das sind die Augen der Chaosgötter, die auf Euch gerichtet sind. Sie alle wissen von Eurer Existenz. Sie hoffen und bangen gleichermaßen.“ Bisher hört sich das irgendwie alles einleuchtend an, was Ahulil mir da erzählt. „Und der Sand? Wieso ist der Sand nicht golden, so wie das Stundenglas selbst?“ „Ihr seid der Zerstörer. Sagt Ihr es mir~“ Kess lächelt mich die Magierin an. „Ähm … Weil es schwarzer Sand sein soll?“ „So ist es. Und weiter?“ „Und weil … schwarzer Sand nicht unbedingt etwas Positives ist?“ „… Die Zerstörung ist immer noch allgegenwärtig. Ihr haltet sie für uns auf. Mit Nurgle’s Hilfe.“ „Verstehe … ICH bin die Sanduhr?! Das ist die Hülle. Der Sand die Zerstörung, die selbst an der Zeit nagt. Der obere Teil ist fast leer. Das Leben ist endlich …“ „Uns läuft allen die Zeit davon … Erst recht, wenn wir unser Ziel nicht erreichen und Nurgle nicht retten können. Das ist uns allen – die Euch folgen – bewusst geworden.“ Wir halten inne … Wow. Irgendwie … bin ich gerührt. Nach gewisser Zeit spricht Ahulil erneut. „Dieses Banner steht für eine Hoffnung, auf die niemand gewartet hat, geschweige denn jemals gedacht hätte, diese zu erhalten … Es ist Zeit, Zerstörer. Oder soll ich Euch von jetzt an als ‚Retter‘ betiteln?“ Etwas verlegen schüttle ich den Kopf. „Es ist an der Zeit, dass ihr Eurer Armee einen Namen gebt.“ LoC-Theme (Sylosis – Dystopia Instrumental) https://www.youtube.com/watch?v=JpKljwV9Aqo&ab_channel=shvn440 Unsere Armee wurde stark dezimiert und ist immer noch angeschlagen, weshalb wir uns dazu entschieden haben, uns zu verstecken. Gebäude und Trümmer bieten uns hervorragende Deckungsmöglichkeiten. Wir warten auf eine Gelegenheit, bis sie sich uns nähern, auch wenn Gihirex mit dieser Entscheidung keineswegs einverstanden ist. Wie auch immer: wir MÜSSEN an alles denken. An die Verluste, Vorteile und Nachteile! Noch ahnen die Tzeentch-Eindringlinge nichts, bis Cuno die Gelegenheit ergreift und zum ersten Mal in der Geschichte unseren Namen mit donnernder Stimme aus sich herausbrüllt: „LIFECRAWLERS!!!“ Völlig euphorisch stürmen meine sonderbaren Chaoskrieger auf die Eindringlinge zu. Angeführt von den erfahrenen Chaos Chosen, dicht gefolgt von Kaleb Daark, dessen Mordlust keineswegs abgeklungen ist. Der Champion des gefallenen Chaosgottes Malal kämpft also immer noch an unserer Seite … Die Tzeentch-Truppen haben nicht bemerkt, dass wir sie die ganze Zeit beobachtet haben. Mit Ahulil’s Unterstützung war es uns außerdem möglich, im Verborgenem zu bleiben. Ihre Zauberwirker können ihr kaum das Wasser reichen. Sie hatte uns bereits mehrfach bewiesen, zu was sie in der Lage ist. Es wäre kaum übertrieben zu sagen, dass ich ihr und ihren Fähigkeiten vertraue. Zu oft schon hat sie uns aus der Patsche geholfen, geschweige denn das mobile Nahrungslager verwaltet. Wo wären wir nur ohne sie? Deshalb dürfen wir es nicht zulassen, dass Tzeentch etwas gegen sie unternimmt! Die im dunkelgrünen Cyan gepanzerten Chaoskrieger zerhacken einen Magieflammen speienden Dämon nach dem anderen, deren Flammen jedoch unsere Streiter heimsuchen. Als sich ein Horror meiner Stellung nähert, schwinge ich meinen rechten Arm unerkannt um die Ecke, direkt in sein verrücktes, großmäuliges Gesicht – was durch die scharfen Beine meines Centipedes brutal verunstaltet wird. „Diese beschissenen Flamer …“, meckere ich nebenher, als ich bemerke, wie einige meiner Krieger in Flammen aufgehen. Scheiße, eigentlich will ich Verluste vermeiden. Es bleibt mir kaum etwas anderes übrig, als den nächsten Horror mit meiner linken Hand zu krallen und diesem das Leben zu entziehen. Wieder muss ich als Heiler herhalten, um die Verluste so gering wie möglich zu halten. Zumindest ist das der Plan. „Jah! Mehr!“, höre ich auf einmal in meinem Kopf. „Hä?“ Etwas benommen schüttle ich diesen und erkenne dabei nicht das Wesen, was gewillt ist mich mit seiner Klinge anzugreifen. In diesem Moment kann ich nicht reagieren, was jedoch kein Problem für Gihirex darstellt, die den einzelnen Tzaangor mit nur einem mühelosen Hieb ihrer schwarzen Labrys zerstückquetschelt. Ich kann diesen undefinierbaren Brei – der nun vor mir liegt – kaum noch beschreiben … Es zuckt jedenfalls noch. „Ja, öhm … Danke?“ Regelrecht glücklich drückt die Chaos War Maiden ihre Waffe an ihren Oberkörper. In ihrem Beisein werden die zukünftigen Kämpfe ja noch langweilig, habe ich die Befürchtung. Diese festigt sich, als Gihirex das magische Feuer eines Blue Horrors mit ihrer Waffe negiert. Sie kann also selbst dieses damit von sich abhalten? Das ist irgendwie beeindruckend. Wir kommen zwar bisher klar, aber immer noch ist keine Spur von Barboura zu sehen, bis sie sich nach gewisser Zeit endlich zu erkennen gibt. Wir dachten, dass die Schlacht mit der Hilfe des Splintered Fang und der Amazonen etwas angenehmer verlaufen würde, doch die Tzeentch-Truppen sind zäher als gedacht. Mehr Unterstützung wäre also gern gesehen, um weitere Verluste in unseren Reihen zu vermeiden. Es ist ja nicht so, als wären Ahulil, Gihirex und ich allmächtig, als auch überall zur gleichen Zeit. Wäre ja ein Traum, wenn ich all meine Anhänger ohne Aufwand beschützen könnte … Doch kann ich es nicht. Mit Barboura’s Hilfe, können wir jedoch mehr … WAS MACHT SIE DA?! Auf einmal greift sie unsere Einheiten ohne Vorwarnung an. Noch mehr Amazonen, als auch Splintered Fang-Einheiten krepieren. „Barboura?! Was soll das?“, frage ich sie empört. Sie hat einfach so mehrere unserer Mitstreiter mit ihrer Sense gekillt?! Mit einem Blitzen in ihrem gesunden, grünen Auge, starrt sie zu mir rüber. Geradezu unheimlich, wie als wäre sie … besessen; ein Zombie. Als wäre es nicht sie. „Wo ist Rogo?“, muss ich sie daraufhin befragen, doch antwortet sie mir nicht. Die blutbefleckte Sense – die sie mit sich führt – ist auf jeden Fall Orele. „ROGO?!“, rufe ich reflexartig nach ihm, als Barboura aggressiv auf mich zu rennt. Mehrmals schwingt sie ihre Sense, der ich mit meiner müden Mobilität entkommen will. Der rechte Centipede-Arm hilft mir dabei kein Opfer eines Treffers zu werden, den sie unbedingt bei mir landen will – was eindeutig ersichtlich ist. Als ich nach wenigen Hieben erkenne, dass Rogo nicht bei ihr ist, zögere ich nicht mehr zuzuschlagen und Barboura somit zu Boden zu werfen. Während sich mein lebendiger, todbringender, rechter Arm in das verwesende Fleisch ihres Halses schneidet, entferne ich mit meiner linken Hand ihre Augenbinde. Dabei fällt mir auf, dass ihr linkes Auge gesund ist. Ohne weitere Verzögerung, richten die scharfen Beine die falsche Chaos War Maiden hin, als diese sich durch ihren Hals bohren … Die Gestalt von Barboura ändert sich zu einer rätselhaften, mehrfacharmigen Tzeentch-Absonderung. „Ein ‚Changeling‘.“, erwähnt Ahulil hinterher. „… Dieses Mal habe ich auf meinen Instinkt gehört, anstatt auf meinen Verstand.“ Die übrigen, feindlichen Einheiten haben angefangen wegzurennen, als sie den Tod des Changelings mitbekamen. Noch mehr Einheiten meiner „Lifecrawlers of Coba“ treffen ein, um uns den Rücken zu stärken und den Weg der flüchtenden Tzeentch-Sympathisanten abzuschneiden. „Keiner darf entkommen!“, ruft Gihirex aus. „Nein! Lasst sie entkommen!“ „Yakukage?“ „Sie sollen alle wissen, was hier passiert ist.“, ändere ich im Nachhinein Gihirex‘ Befehl an unsere Truppen. „Sie sollen alle von uns wissen. Sollen sie nur kommen! Wir werden bereit sein.“ „Zerstörer … Wieso tut Ihr das?“, fragt mich Ahulil im leisen Ton, als sie sich mir nähert. „Was meinst du?“ „Wieso … beschützt Ihr mich?“ „… Weil du bereits so viel für uns getan hast.“ Kurz darauf fällt Ahulil’s zierlicher Körper direkt in meine Arme. Als sie mich mit ihren gelben, magisch schönen Augen ansieht, küsst sie liebevoll meine Maske. Ich bin kurz davor meine Gestalt zu enthüllen, als mich die Besorgnis um eine gewisse Person erreicht. So muss ich die romantische Stimmung unterbrechen, da mich meine Gedanken um Barboura nicht in Ruhe lassen wollen. „Ich muss sie finden … Hilfst du mir dabei, Lilil?“ Part 56 Lifecrawlers of Coba Diesmal waren es nicht meine Blutzikaden. Die Schwarmintelligenz hat versagt, denn eines von Ahulil’s magischen Augen des Tzeentch hat sie erfasst. Angespannt betrete ich das unauffällige Gebäude der gigantischen Siedlung. „Barbie?!“ Weinend hockt Barboura mit Rogo in der Ecke. „Ge-General? W-Was machst du h-hier?“, fragt sie mich wimmernd. „Was ist los?“ Liebevoll streichelt sie den leicht fiependen Madendämon, der ihr anscheinend Trost spendet. Er hat ihre Augenhöhle verlassen. Es ist eine wahre Seltenheit, Rogo’s ganzen Maden-Körper betrachten zu können, der dem eines Engerling ähnelt. Barbie schweigt. „Kommst du mit?“ Sie schweigt weiterhin. Das ist bestimmt alles meine Schuld … Was auch sonst? Aber: okay. Sie hat guten Grund dazu, auch wenn ich sie nur vor dem Verlust eines wichtigen Kameraden – der nur ein beschworenes Exemplar von vielen war – beschützen wollte. Schließlich kam meine Einsicht zu spät … Die Zerstörung – in diesem Sinne bekannt als ‚Die Wahrheit‘ – hat ein weiteres Opfer gefunden. Doch ist es nichts mehr, was ich jemals wieder erwähnen würde. Und … es wird auch nie wieder so sein, dass ich Barboura und Rogo diese Möglichkeit noch einmal geben will. Meine Sichtweise auf diese Sache, muss verschwiegen werden. Allgemein sollte ich meine wahres Ich untergraben. So, wie es damals der Fall war … Das wäre für alle wohl das Beste. „Darf … Darf ich mich zu euch setzen?“ Wichtig ist jetzt nur, dass ich für beide da bin. Das ist alles, was zählt. Immerhin habe ich dich doch lieb, Barbie … Und auch dich, du kleines Kuschelmadi. Von daher werde ich von alldem absehen und den Weg der Zerstörung hinter mir lassen. Zumindest für diesen Augenblick. Kapitel 57: Gassi ----------------- Barboura ließ mich gewähren. Wir hatten einiges an Gesprächsstoff nachzuholen. Im Laufe der Zeit entfernte sich das Dämonenmadi von uns, da Barbie und ich ein wenig Zweisamkeit benötigten. Ich wollte ihr zeigen, dass sie mir weiterhin wichtig ist. Warum sollte sich auch etwas zwischen uns beiden ändern? Nur weil wir von mehr Frauen umgeben sind, als zuvor? Die Amazonen haben sich uns angeschlossen, ja, aber sie haben auch zahlreiche Verluste zu beklagen. Außerdem hassen viele von ihnen das männliche Geschlecht … Sie und die abtrünnigen Chaoskrieger ändern jedenfalls nichts an unserer Lage. Nein, es ist so dass … wir alle immer noch für das Chaos, oder viel mehr für das Leben kämpfen. Nur weil ich der Zerstörer bin, ändert es nichts an dieser Tatsache! Ich versuche doch auch nur weiter zu machen, trotz allem. Und wenn sich unsere Wege nicht gekreuzt hätten, wer weiß wie sich das alles entwickelt hätte? Barboura hat mit Rogo jedenfalls einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Ohne Nurgle hätten wir es nicht erleben können, daher bin ich ihnen etwas schuldig. Barbie weiß es zwar, aber … sie hat Angst. Ahulil, Errelez, Ydin und nun auch Gihirex wollen ihr die Show stehlen, aber ich sagte zu ihr: „Du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen. Nichts wird sich ändern.“ „Eben doch! Ich … kann dich nicht mehr für mich allein haben. Außerdem: sieh mich doch an! Ich bin Nurgle’s Chaos War Maiden …“ „Also, seitdem wir uns das erste Mal begegnet sind, hat sich dein Äußeres immerhin stark geändert. Zum Positiven.“, meinte ich zu ihr, als ich an unsere sonderbare, erste Begegnung dachte. Was habe ich mich vor ihrem Erscheinungsbild geekelt … Aber dann – nach meinem Sieg über sie – änderte es sich plötzlich. „Das lag bestimmt daran, dass Großväterchen Nurgle keine Kraft mehr besaß.“ „Oder es war etwas Anderes. Vielleicht mein Einfluss auf dich?“ „Welcher Einfluss?“, fragt sie mich verwirrt. „Na: der göttliche Einfluss, natürlich~ Wenn es jetzt doch so ist wie viele behaupten, wird da schon was dran sein.“ „Aber ich bin doch immer noch … ich.“ Sie meint wohl, dass an ihr die Aura der Verwesung haftet? Zwar mag Barboura sicherlich die schönste und gefährlichste Kriegerin Nurgles sein, doch ist es offensichtlich, dass nur ich mich ihr nähern kann. Denn im Gegensatz zum Rest, brauche ich nicht zu atmen. Wir sind beide Auserwählte des Chaosgottes über Tod und Verfall. Im Gegensatz zu Barboura kann ich mich jedoch anderen Personen ohne Probleme nähern, denn an mir haftet nicht Nurgles widerliche, krankheitserregende Präsenz. „Mein Körper ist dafür nicht echt.“ will ich sie ein wenig beruhigen. „Nicht so wie deiner.“ „… Für mich ist er das.“, sprach sie zu mir, als sie mit ihrem einen, heilen Auge mein demaskiertes Gesicht genauer betrachtete. „Es ist so schwer … Dich nicht küssen zu dürfen, meine ich.“, flüsterte sie zu mir, woraufhin ich schmunzelte. „Ich dachte du stehst darauf, gefoltert zu werden?“ „Du bist so gemein!“ Tja, und dann überrumpelte sie mich mit einer dicken Umarmung, was sich immer mehr in eine intimere Situation entwickelte. Nach längerer Enthaltsamkeit zueinander, kosteten wir es aus – wenn auch nur im begrenzten Maße. Es stimmt: es ist kein Vergleich zu dem, was ich mit den Anderen erlebe. Aber dennoch ist es etwas, was wir schätzen sollten! Barboura ist mir wichtig und ich will es ihr mitteilen. Oder ist es vielleicht doch von Anfang an eine falsche Entscheidung gewesen? Unsere Beziehung zueinander ist komplizierter, als ich gedacht hätte. Durch Nurgle bin ich nicht dazu fähig, mich ihr vollkommen hinzugeben. Ich kann sie nur akzeptieren … Das ist etwas, was wir beide verstehen und womit wir auf Dauer umgehen müssen. Doch irgendwie habe ich das Gefühl, dass Barbie es nicht wirklich kann. Als wir fertig waren und sie splitterfasernackt mit ihrem Kopf auf meinem Schoß lag, strich ich durch ihr Haar. Ihre fettigen, straßenköterblonden Strähnen, glitten durch meine Finger. „Hmh …“ „Mein kleines Haustierchen~“ „Wau~ Hihi … Aber bin ich wirklich nur dein Haustier?“ „Wieso? Gefällt es dir etwa nicht?“ „Doch, schon, aber …“ Ich kann mir vorstellen, was sie mir sagen will: „Ich will mehr für dich sein.“ … Wird vielleicht doch eines Tages der Zeitpunkt kommen, dass sie mehr für mich sein kann, als das, was sie jetzt für mich ist? Irgendwie hoffe ich es. Auf der anderen Seite jedoch bezweifle ich es … „Rogo?!“ Ein fiependes Geräusch durchdringt meine Ohren, als ich die morsche Haustür einen Spalt öffne. Vor mir – auf dem sandigen Boden – wartet das kleine Wuselwürmchen geduldig auf unsere Ankunft, auch wenn dieses nicht das einzige Wesen ist, was zu warten scheint. „Gihirex?! Seit wann stehst du schon hier? Bist du mir etwa gefolgt?“ „Ich bin deine Wächterin und habe es mir zur Aufgabe gemacht, dich zu beschützen, Yaku …“ „Yaku?“ „Ya-Yakukage.“, korrigiert sie sich hörbar verunsichert. „Du hast mich schon einmal so genannt, Rexi.“ „Rexi?!“ „Ja. Wenn du mich ‚Yaku‘ nennst, will ich dich wenigstens ‚Rexi‘ nennen.“, muss ich ihr zulachen. „Ne-Nein, so ist es nicht! Es ist nur so, dass …“ Perplex schaut die Chaos War Maiden of Khorne mich an, die sich dazu entschieden hat nun mir zu folgen, anstatt ihrem zuvor hochgepriesenen Chaosgott des Krieges. „Das macht doch nichts. Mach dir keinen Kopf deswegen.“, spreche ich ihr lässig zu. Ein seichtes Lächeln legt sich auf Gihirex‘ tiefrote Lippen. Es ist etwas merkwürdig, sie in einem so angenehmen Licht zu sehen. Obwohl ich gedacht habe, dass sie eine rasende, unaufhaltsame Berserkerin wäre, ist dem nicht so. Gihirex ist von der ruhigeren, gefassteren Sorte. Ihr Zorn ist kalt; ihre Macht groß. Aber wenn es dazu nötig ist, so wird sie mit Sicherheit all das Feuer entfesseln, was sie willentlich in ihrem Inneren erkalten lässt. Neugierig wende ich mich wieder Rogo zu. „Naaa? Was ist lous, du Würmchen?“ Erneut fiept mich der niedliche Madendämon an, der seine sechs wackelnden Ärmchen in meine Richtung zeigt. Ohne zu zögern, hebe ich Rogo vom Boden auf und schließe seinen weichen Körper in meine Arme. Enthusiastische Klickgeräusche ertönen aus der Richtung seiner Mandibeln. Ich bin froh, dass auch er mir verziehen hat. Die Schelle – die ich von Rogo kassierte – hatte ich zugegebenermaßen verdient. „Ich habe Barbie gefragt, ob ich dich mal entführen darf. Sie hat gemeint, dass es okay wäre, solange ich dich zu ihr zurückbringe. Wäre das für dich auch okay?“, frage ich Rogo freundlich mit verstellter, höherer Stimme. Etwas verwundert streckt er seinen Körper aus, um hinter mich zu blicken. Ich schätze, dass Barboura ihrem langjährigen Dämonen-Partner in diesem Moment zuwinkt. Kurz darauf krabbelt Rogo auf meine linke Schulter und legt sich wie eine prall gefüllte Wurst um meinen Nacken. Sieht so aus, als hätte ich jetzt eine dicke Dämonenmade auf meinen Schultern, die ich durch die eingenommene Chaos-Metropole herumführen darf. An unserer Seite befindet sich die aufmerksame Khorne-Wächterin, die auf uns beide aufpasst. Zärtlich knabbert mir das Madi am rechten Ohrläppchen. „Hey, was machst du da?“ Ein abruptes Fiepen ertönt, was eher an ein Krächzen eines Vogels erinnert. „… Lumpi?“, fällt mir dabei gedanklich ein. Stimmt … Diese Situation kommt mir überaus vertraut vor. Mein Wellensittich ist mir auch immer auf den Schultern oder auf meinem Kopf geklettert. Lumpi zwitscherte und fiepte sogar, wie Rogo es tut. Es ist ein wenig nostalgisch, den kleinen Madendämon dabei zu haben. Vielleicht macht es mich deswegen so … glücklich? So zufrieden und glücklich wie es heute der Fall ist, war ich lange nicht mehr. Ich fühlte mich oftmals leer, allein und einsam … aber jetzt gerade ist es anders. Ich werde gefürchtet, gemocht, wenn nicht sogar geliebt und bewundert. Meine rechte Hand streichelt Rogo’s Kopf sachte, als ich mich mit meinen beiden Gefährten durch die Massen in den engeren Gassen quetsche. Es sind allerdings nur diejenigen im Weg, die uns nicht bemerkt haben. Ein Großteil der Anwesenden geht uns aus dem Weg oder macht auf mein Erscheinen aufmerksam. „Zerstörer?!“, „Yakukage?!“, „Usurpator …“ oder auch „Grüne Wolke!“, hört man hier und da. Einige machen Platz, manche verbeugen sich oder knien sich nieder und andere wiederum wollen meine Gestalt berühren, was Rogo beunruhigt und sogar zuschnappen lässt. „Hey, beiß sie nicht!“, ermahne ich das Würmchen, woraufhin es einen beleidigten Ton von sich gibt. Daraufhin schnappt er wieder zu. „… Ich geb‘s auf. Nun gut: du fühlst dich bedrängt. Ich kann das schon verstehen. Dann beiß ihnen wenigstens nichts ab, verstanden?!“ Als ich das zu ihm sagte, bestätigte es mir Rogo überraschenderweise mit seiner quietschenden Art. „Öhm … Ich nehme das mal als ein ‚Ja‘ auf.“ Scheint so, als würde ich ihn besser verstehen, als gedacht. Auch wenn ich mittlerweile weiß, dass sein Charakter eher dem eines selbstüberzeugtem Narzissten ähnelt – was nicht bedeutet, dass er alles für Barbie und wahrscheinlich auch mich tun würde, was in seiner Macht steht. Auf dem ersten Blick kann unser Madendämon niedlich wirken, doch wäre es ratsam vorsichtig zu sein, denn Rogo ist ein ziemlich mächtiges Wesen. Er kann seine Körpergröße beliebig verändern und so fett wie ein Bus werden, ist dazu fähig giftige Säure zu speien und frisst wie ein unaufhaltsamer Mähdrescher einfach alles, was essbar ist. Das heißt, dass Rogo’s Beißwerkzeuge – die Mandibeln – keineswegs zu unterschätzen sind, da er mit diesen fähig ist mit Leichtigkeit Knochen zu knacken. Selbst in seiner momentanen eher unscheinbaren Form. Kurz gesagt: der „Prince of the Maggot Lord“ ist ein gefährliches Kuschelmadi … des Todes~ In diesem Moment glubscht mich Rogo mit seinen drei roten Äuglein etwas argwöhnisch an. Liest Rogo etwa meine Gedanken? Liebevoll streichle ich sein kleines Köpfchen mit der rechten Hand, was er währenddessen sacht gegen diese presst. Ein zufriedener Fieps entfleucht aus seinem Madenmund. Part 57 Gassi „Yakukage?!“ „Na, sieh mal einer an! Da ist sie ja wieder: die Otrede~“ „Ich bin die Botschafterin unserer Anführerinnen Xugeii und Fenya. Ich habe die Aufgabe übernommen, Euch über jegliche Angelegenheiten zu informieren, die uns betreffen.“ „Also hast du mich gesucht und gefunden? Hier, in dieser Riesensiedlung? Respekt. Wie hast du das geschafft? Ich meine: du hast keine Magie, sowie Ahulil.“ „Wir haben Späher und Euch sehen genug Leute. Ihr seid nicht gerade unauffällig.“ „Ah ja, natürlich. Also, was gibt es?“ „Nichts.“ Ihre Antwort überrascht mich etwas. „Wie, ‚nichts‘?“ „Dieses Mal sind wir uns zufällig über dem Weg gelaufen.“ „Ach, einfach so?“, das artet irgendwie nur im Smalltalk aus, aber es ist schon in Ordnung. Schließlich frage ich sie, wie es um die Amazonen bestellt ist. Sie erzählt mir dabei, dass alle bekannten, amazonischen Helden gefallen sind. Darunter Anakonda, Dekala, Kaara Lakota, Mother Samantha und Penthesilea, die wohl die Lehrerin von Fenya gewesen sein soll. Das Fleisch der Cold Ones, Culchans, der Jaguare und Anakondas wurde bereits von der hungrigen Chaosmasse verzerrt. Zumindest das Fleisch derer, die der Zerstörung auf Linos entkommen konnten … Die letzten, übrigen Exemplare, haben sie hier – in The Heart – für viele, wertvolle Ressourcen versteigert. Kurz darauf folgten die bis zuletzt begehrten, amazonischen Waren … Diese exotischen Kreaturen stellten einst die treuen, tierischen Gefährten der Amazonen dar. Jetzt … sind nur noch die Amazonen selbst übrig. Obwohl es nicht komplett ausgeschlossen ist, dass einige von ihnen überlebt haben. „Die Wahrscheinlichkeit ist schwindend gering.“ „ABER sie besteht.“, beharre ich darauf. „Irgendwo da draußen sind sie vielleicht noch …“ Otrede und ich lassen unsere Blicke etwas in die Ferne des blitzenden, dunklen Chaos-Aithers schweifen. „Ja, vielleicht … Ohne Hohepriesterin Xugeii hätten wir es nicht geschafft.“ „… Ich wollte nicht, dass es für euch so abläuft. Aber wer kann mir das nach alldem noch glauben?“ „Ich glaube Euch. Genauso wie Xugeii es tut. Sie glaubt an Euch und an unsere Zukunft.“ „Und Fenya?“, hake ich skeptisch nach. „Sie ist … vorsichtig. Aber kann man es ihr verübeln, nach all den negativen Erfahrungen, die sie durch Männer machen musste?“ „Ich schätze, sie ist nicht die Einzige von euch?“ „Nein, gewiss nicht.“, erklärt mir die dunkelhäutige Amazone etwas bedrückt. Anschließend begeben wir uns allmählich in das Zentrum. Barboura will dort auf uns warten. Eine Heerschar an Einheiten folgt uns. Seitdem wir uns umgesehen haben, sind uns immer mehr Leute gefolgt. Mein Auftritt hat sie vom äußeren Stadtteil bis ins Zentrum gelockt. Das trifft sich jedoch gut, denn dort warten bereits alle anderen hohen Tiere auf uns. Doch ist mir mittlerweile bewusst, dass keines so hoch ist, wie ich es bin. Eine Tatsache, die mich etwas nervös macht. Erwartungsvoll hält Xugeii ihre Arme auf. „Wir haben Euch bereits erwartet, Usurpator Yakukage Coba. Mit Euch als Leitstern, ist es uns – den Amazonen – endlich wieder möglich, in die Zukunft zu blicken.“ „Da wäre ich mir nicht so sicher.“, kann ich ihr nur flüsternd entgegnen, als ich mich ihr nähere. Kreon und der neue Bite sind also auch da, genauso wie Cuno, Kaleb und Fenya … Errelez ist mit Ydin erschienen, was mich beruhigt, da ich mich bereits um sie sorgte. Ydin scheint es gut zu gehen. Ein Glück … für Lezzi! „Wir haben uns besprochen und entscheiden: Es liegt an Euch dem zuzustimmen, oder unseren Plan zu ändern. Ihr seid es, der unseren Weg vorgeben wird.“, klärt Xugeii alle Anwesenden in meinem Beisein auf. Ich bin also letztendlich für ihre Leben verantwortlich? „Wehe du brichst deinen Schwur, Zerstörer! Du hast uns gesagt, dass wir über unser Schicksal entscheiden dürfen, wie es uns gefällt. Es ist UNSER Leben!“, bricht Fenya mit ungestümen Worten herein. „Nur die Ruhe. Ich halte mich daran. Aber bedenkt bitte Eines: Ohne Unterstützung, sind wir alle so gut wie tot! Im Grunde sogar mehr als tot.“ Fiepend stimmt mir Rogo zu, der freudig in Barboura’s Arme zurückkehrt. Sie hat ihn sich einfach genommen?! Höööy, mein Madi?! „Wir kommen mit. Aber die Kampfunfähigen bleiben hier!“, spricht Fenya abrupt aus. „The Splintered Fang kämpft weiterhin an Eurer Seite.“ „Nein, dem kann ich nicht zustimmen!“, muss ich hingegen einwerfen. „Ihr seid zu wenige und habt enorme Verluste erlitten. Ich will, dass … ihr diejenigen beschützt, die hierbleiben.“, verlange ich direkt von Kreon persönlich. Überraschendes Getuschel ist zu vernehmen. Was nützen uns die übrigen, wenigen Splintered Fang, die uns verbleiben? Gerade sie haben durch ihren Einsatz viel aufs Spiel gesetzt. „Gerade ihr habt euch hier einen Platz verdient.“ „Aber sie sind Männer?!“ „Und wenn schon? Damit müssen alle klarkommen! Wir haben alle in der Schlacht Seite an Seite gekämpft. Es wird in Zukunft nicht anders sein! Ihr steht doch jetzt alle unter meinem Banner, oder etwa nicht?“, frage ich Fenya sowohl überzeugt, als auch genervt. „Für die ‚Lifecrawlers of Coba‘!“, ruft Cuno aus. Wenn jemand die Leute ermutigen und Stimmung machen kann, dann er und sein lautes Organ. Ein kurzer Jubel ertönt, woraufhin ich meine Hände etwas nach oben und unten bewege, um ihnen das Zeichen zu geben, sich ein wenig zu beruhigen. „Moment, ich bin doch noch gar nicht fertig, ja?! Hier ist jeder gleichberechtigt. Ich will nicht sehen oder hören, wie ihr euch untereinander schlecht behandelt, klar?! Vor allem nicht die Amazonen. ALLE die an diesem Ort leben, MÜSSEN Hand in Hand gehen. Das ist die Voraussetzung, um mir zu folgen. Helft und unterstützt euch gegenseitig!“ Vorerst ist es ruhig. Die Anwesenden sehen sich verdutzt an. In ihren Gesichtern steht regelrecht geschrieben: „Gegenseitige Hilfe und Unterstützung? Was’n das für’n Mist?“ Und das auch noch beim Chaos?! Aber dann geht es plötzlich los: „COBA! COBA! COBA! COBA! YAKUKAGE COBA! YAKUKAGE COBA!“ Das ist … irgendwie unangenehm. „Wir haben jetzt genug Essen für alle, weshalb niemand Hunger leiden muss. Meine reizende Assistentin Ahulil hat außerdem etwas für euch vorbereitet~ Würdest du ihnen es bitte vorführen?“ „Liebend gern, Zerstörer.“ Wie aufs Stichwort gesellt sich mein zauberhaftes Magiermädchen zu meiner Position, woraufhin ein mittelgroßer Steinblock von zwei starken Chaosbarbaren zu uns getragen wird – die sich bei diesem sperrigen Teil sichtbar abmühen. „Es ist eine Truhe aus Gestein. Auf dem ersten Blick mag sie gewöhnlich erscheinen, aber auf dem zweiten Blick: Wenn ihr diese öffnet, lasst ihr einen Teil der in ihr eingeschleusten Eis-Magie entweichen, weshalb ihr diese so schnell wie möglich wieder schließen müsst. In diesem Behältnis können Nahrungsmittel für eine lange Zeit gelagert werden. So bleiben sie lange haltbar und frisch.“ Es ist eine gottverdammte TIEFKÜHLTRUHE!!! Innerlich lache ich mich halbwegs kaputt. Aber … es war nicht meine Idee, sondern ihre. Sie hat es gesehen: in Durkan. In der Welt, in die ich nicht mehr zurückkehren will … Auch unsere zahlreichen Farb-Codes waren ihr bekannt. Sie weiß viel mehr über Durkan, als ich es mir anfangs vorstellen konnte. Scheiße, vielleicht weiß sie sogar viel mehr über meine Welt, als ich wissen kann?! Egal! Sie ist uns allen eine große Hilfe. So können sie gut über die Runden kommen. All die Gefallenen der Schlacht bieten sich als Nahrungsvorräte an, die jedoch irgendwo gelagert werden müssen. Das ist DIE Lösung. „Falls wir zurückkehren, servieren sie uns vielleicht etwas blutiges Fleisch-Püree mit Crushed Ice, wer weiß?“ Die edle Ahulil prustet sich. „Ihr seid ein Spinner, Zerstörer.“ „Und ich dachte, deswegen magst du mich …“, spreche ich mit enttäuschter Stimme aus, was sie dazu verleitet mich im Abseits des Tumults zu demaskieren und zu küssen. Ihre gelben Augen blicken tief in meine. „Coba … Hilfst du mir?“ „Bei was? Beim Ausziehen?“ „Ich meine es ernst! Die Zeit drängt. Wir müssen ‚sie‘ retten!“ Kapitel 58: Kriegsjungfer ------------------------- Der Zeitpunkt scheint bald zu kommen, in dem wir „The Heart“ verlassen werden: unser neues Zuhause. Das erste der „Lifecrawlers of Coba“. Alle anderen Chaos-Anhänger wurden vertrieben, nur meine sind geblieben: diejenigen, die bereit sind ihre Vorurteile mir gegenüber abzulegen und das Chaos zu retten. Ich würde ja gerne sagen, dass Nurgle’s Einheiten auch dabei sind, aber vielleicht ist es doch besser so, dass es nicht der Fall ist. Trotz seiner lebensrettenden Einstellung meinerseits, darf man einfach nicht vergessen, dass Nurgle der Chaosgott über Tod und Verfall ist! Krankheiten breiten sich überall dort aus, wo dieser Herr seine Finger im Spiel hat. Wie ich nun weiß, liegt es einfach in der Natur der Chaosgötter. Man kann sagen, dass ich – nach all den Schlachten gegen diese – ihre getriebenen Ambitionen akzeptiert habe, was jedoch nicht bedeutet, dass wir uns alles gefallen lassen sollten. Momentan frage ich mich: „Was für ein Chaosgott bin ich eigentlich?“ – FALLS es wirklich der Fall sein sollte. Aber mir fällt einfach nichts dazu ein. Es gibt keine Antwort darauf und wenn ja, so ist diese nur sehr schwer zu erkennen. Schließlich geht es mir immer noch um die Ordnung in diesem neuen Chaos-Reich. Oder? Obwohl es auch sein kann, dass meine persönliche Einstellung nichts mit dem zu tun hat, was das Schicksal selbst mit einem vorhat – was man nicht fähig ist zu kontrollieren. Als Yakukage von Dokugakure ist vieles anders gelaufen, als ich es mir gewünscht hätte … Es kann sein, dass es auch dieses Mal nicht anders sein wird. „Yaku … ?“ „Ja, Rexi?“ Wortkarg starrt die Chaos War Maiden of Khorne mich an. „Mein Name ist Gihirex.“ „Magst du es denn nicht, wie ich deinen Namen verniedliche?“ „Ich … Ich weiß es nicht. Das hat noch nie jemand in Erwägung gezogen.“ „Meinst du, du hättest denjenigen sofort umgebracht? Ich meine: ich will nicht respektlos erscheinen. Wenn es dich stört …“ „Da-Das ist es nicht!“ Wir beide haben uns von The Heart entfernt, um zu sehen, was vor uns liegen wird. Doch bisher sieht man nichts, bis auf Sand. Sand, Staub und Knochen, so wie es – seit meiner geistigen Ankunft – immer schon der Fall gewesen ist. Barboura ist schlicht dagegen, dass wir der Chaos War Maiden of Tzeentch zu Hilfe eilen. „Nurgle braucht uns!“ „Ja, ich weiß … Aber ohne Ahulil, hätten wir es NIEMALS bis hierhergeschafft!“, entgegnete ich ihr, kurz bevor Ahuil uns den Weg wies und ich mich mit Gihirex vom Zentrum entfernte. Sie wiederum will mir keineswegs von der Seite weichen, selbst wenn ich sie darum bitte. Für Gihirex ist meine Existenz plötzlich von größter Wichtigkeit. Man kann schon sagen, dass es eher verstörend wirkt, als alles andere. „Weißt du eigentlich, dass ich auch ab und zu meinen Freiraum brauche?“, frage ich sie, während wir unsere Umgebung begutachten. „Freiraum? Wozu?“ „Um meine Ruhe zu haben; nachzudenken – auch wenn sich das komisch anhört … Das war schon immer so.“ Vielleicht bin ich es auch einfach nur gewohnt, allein zu sein. Mit dieser egoistischen Entscheidung bin ich zwar allein, aber dafür immerhin nicht einsam … „Du weißt, dass ich dich nicht unbewacht lassen kann. Zu viele haben es auf dich abgesehen.“, will mir Gihirex weismachen. Dabei weiß sie doch, dass ich gut auf mich selbst aufpassen kann?! Wir entfernen uns nebenbei immer mehr aus dem Sichtfeld der amazonischen Späherinnen, die uns immer noch mit großem Respekt beobachten. „Wie weit willst du dich von der Siedlung entfernen, Yaku?“ „Du tust es schon wieder?!“ „I-Ich kann nichts dafür! Dein Titel entfällt mir immer wieder. Seitdem du mich besiegt hast und diese Stille eingekehrt ist, ist es mir nicht möglich diesen zu greifen.“ Will sie mir damit sagen, dass sie es einfach nicht mehr kann? „Was ist an Yakukage so schwer? Otrede und Xugeii können es doch auch.“ „Vielleicht ist es ja genau deswegen …“ Wie meint sie das? Wir haben eine robustere Gegend erreicht. Dunkle Felsen und Steine pflastern unser Umfeld. „Wenn ich ihn ausspreche – so wie die Anderen – dann wäre es für mich nichts Besonderes mehr. Du warst mein Feind, aber …“ Es fällt ihr immer schwerer darauf einzugehen. Sie versucht ehrlich zu mir zu sein und das schätze ich auch sehr an ihr. „Aber … Hah, mein Herz … Wieso schlägt es so stark? Ich verstehe es nicht.“, flüstert sie beunruhigt vor sich hin. „Bestimmt, weil wir jetzt unter uns sind.“, muss ich ihr zu schmunzeln. „Aber das waren wir doch zuvor auch?!“ „Nein, nicht so.“, versuche ich ihr zu erklären. „Was ist das … für ein Gefühl? Ist es IHR Werk?“ „Ihr Werk? … Meinst du das von Lezzi? Nein, die Wirkung des Sekrets sollte bereits nachgelassen haben.“ „Das Gefühl war zwar da, aber jetzt ist es umso stärker. Es ähnelt dem, als ich aufgewacht bin.“, erklärt Gihirex verwirrt, als sie ihre linke Handfläche auf ihren Brustkorb legt. Ehrlich gesagt habe ich bereits geahnt, dass es derart hinauslaufen würde … Ich wollte es so. Deswegen wollte ich mich von The Heart entfernen und die Gegend ausspähen … So nähere ich mich ihr gemächlich. Etwas überfordert weicht die stolze, jedoch nun wankende Chaos War Maiden of Khorne zurück. Ihre Gefühle scheinen sie zu überfordern. „Was … Was hast du vor?“, haucht sie mir mit ihrem warmen Atem zu. „Es ist alles gut.“, sage ich zu ihr, als ich ihre beiden Hände sanft ergreife. Sie sind rauer und größer als die meiner anderen Gefährtinnen. Allgemein ist Gihirex stämmig gebaut und dennoch kommen ihre femininen Reize gut zur Geltung. Als sie sich auf einen der vielen, großen Steine setzt und dabei kräftig ein, als auch ausatmet, erkennt man dabei ihren schönen, großen Busen. Fast schon wie hypnotisiert spreizt sie ihre Beine, damit sie mir den Weg ebnen kann – da ihre Größe mir all das verwehrt hätte. All das was sie tut, kam automatisch, als sie es erkannte. Ich bin froh, dass ihr Körper das zu verstehen scheint, daher zögere ich nicht mir die Maske und die Haube zu entfernen, um Gihirex in ihre leuchtend gelben Augen zu sehen, die keine Pupille besitzen. Sie ist eine waschechte Dämonin des großen, kriegstreiberischen Chaosgottes Khorne. Ich hätte niemals gedacht, dass ich mich einer weiteren, exotischen Schönheit nähern würde. Dabei fällt mir immer mehr auf, wie sehr ich die Existenz dämonischer Frauen wertschätze. Gerade ihre vollen, tiefroten Lippen ziehen einen in den Bann. Man kommt nicht davon weg, diese kosten zu wollen, was auch die starke Dämonin des Khorne zulässt. Zu meinem Glück, wohlbemerkt. Wäre es anders, so wäre man nur noch ein fleischiger Schandfleck auf kargem Gestein. „Yaku …“, haucht sie mir mit verträumten Blick zu. „Wenn du mich die ganze Zeit verfolgst, musst du dir auch irgendwann DAS gefallen lassen.“ Stille kehrt ein. Eine windige Prise ist zu vernehmen, die den Sand durch diese verkommene Welt weiterträgt, deren potenzielle Schönheit ich nun jedoch allmählich erkenne. Plötzlich steht Gihirex auf und legt spontan ihre dunkle Kriegsrüstung ab. Dieser Vorgang geht so stürmisch vonstatten, als würde sie es nicht mehr abwarten können. Ist das die Wildheit Khornes, die selbst in dieser Situation zum Vorschein kommt? Als sie vor einiger Zeit im Palast dalag und die Lust sie übermannte, reagierte sie so ähnlich. Doch dieses Mal hat Errelez ihre Finger nicht im Spiel. Sofort drückt Gihirex mich im Stehen an sich. „Ah!“, entfleucht aus ihrem Mund. Dann spüre ich, wie sie zwischen meinem Nacken und meinem Hals saugt. Wird sie jetzt zum Vampir? Soll das ein Knutschfleck werden? „Hey, Rexi, kein Knutschfleck!“, meckere ich sie aus, als ich ihre beiden, knackigen Arschbacken ergreife. „Knutschfleck?“ „Ja, du saugst so stark an meinem Hals, dass … Obwohl: Vergiss es! Das ist … nur ein Reflex. Ich bin ja mittlerweile untot, haha.“ Oh, Mann … „Ich weiß nicht, was es ist, aber ich will es!“, spricht sie mir enthemmt zu. Sie weiß nicht, was es ist? „Du hast mal von Kindern gesprochen …“ „Ja, Kinder. Wie bekomme ich sie?“ … Ist das ihr Ernst? Sie weiß es nicht mehr? Das, was sie im Palast von mir verlangte … Moment: Sie ist noch Jungfrau?! SIE?! Auf der einen Seite will ich es ihr erklären, aber auf der anderen Seite würde es alles kaputtmachen. Nein, nein: diese Situation will ich keineswegs zerstören! Dass ich mich um einen Knutschfleck gesorgt habe, hat völlig gereicht! Daher gibt es nur eine richtige Antwort darauf: „Ich könnte es dir zeigen.“ „Ja … Zeig es mir!“ Ein tiefer, inniger Kuss folgt. Alles an ihr ist so … ungewöhnlich warm, wie es bei keiner anderen Frau der Fall ist. Als unsere beiden Zungen miteinander tanzen, will es meinen Mund wie Eis zerschmelzen lassen, aber es tut nicht weh. Es ist eher so, dass es mir angenehm vorkommt. Dennoch bereitet es mir irgendwie Unbehagen. Völlig auf Rexi fixiert, liebkose ich ihren starken, roten Hals, als sie sich zu mir runterbeugt. Ihre Finger sind kurz davor sich in meinem Rücken zu bohren. Man merkt, dass sie es genießt, aber auf der anderen Seite scheint sie sich auch etwas zu fürchten. Behutsam berühre ich die Brüste der verräterischen Khorne-Dämonin. Für einen Moment lässt sie von ihrem festen Griff ab, um ihre Arme schützend vor ihrem Brustkorb zu positionieren. „Hah … hah …“ „Ist alles in Ordnung?“, frage ich sie etwas besorgt. „Was machst du mit mir? So etwas habe ich noch nie zuvor gespürt.“ Es sieht so aus, als würde sie so etwas tatsächlich nicht kennen. Zärtliche Berührungen sind ihr fremd. Brachiale Gewalt ist sicherlich das, was ihr Leben jederzeit bestimmte … Doch jetzt ist alles anders. „Mach dir keine Sorgen. Aber wenn du willst, dass ich aufhöre …“ „NEIN! Nein … Mach weiter!“, spricht sie mir zweifelsfrei zu, als Gihirex‘ Augen meine erfassen. „Egal was ich tue oder wie ich reagiere: ich will, dass du weitermachst! Ich kann und werde nicht aufgeben!“ „Äh … Das hier ist kein Kampf …“ Auch wenn ich die Worte „Sex ist eine Schlacht; Liebe ist Krieg!“ nicht aus dem Kopf bekomme. „… Für dich vielleicht nicht.“, antwortet sie mir unsicher, als sich ihre Flügel leicht vor und zurückbewegen. An ihrer Körpersprache kann man Einiges ablesen, bemerke ich währenddessen. Es gefällt mir ein wenig, wie sie sich ziert, weshalb sich mein Kopf auf ihre linke Brust richtet. Abrupt drückt Gihirex meinen Kopf zu dieser, als ich anfange an ihr zu saugen. „Mh?!“ Völlig überrumpelt von diesem Gefühl, weiß sie nicht, was sie tun soll – abgesehen davon sich wieder auf dem Stein fallen zu lassen. Das Einzige, was für sie momentan zählt, ist es „durchzustehen“. Ihre rechte Brust folgt darauf, während Gihirex mit gespreizten Beinen ihre Hände um meinen Oberkörper schlingt. Sanft fahre ich mit meinen beiden Händen allmählich – von oben bis unten – ihrem gestählten Körper entlang. Als ich an ihren beiden Oberschenkeln ankomme, hält sie reflexartig schützend ihre linke Hand dazwischen. Wenn sie vor Scham erröten könnte, würde sie es jetzt tun. Ich muss dabei jedoch nur leicht auflachen. „Was … Was ist daran so witzig?!“ „Ach, ich dachte nur, dass du mich machen lassen wolltest.“ „Das tue ich!“ Ungläubig sehe ich zu ihr, woraufhin sie allmählich ihre Hand von ihrer intimen Stelle entfernt. Vorsichtig berühren meine Finger den Scheideneingang, was Gihirex leicht aufstöhnen lässt. Dort ist sie etwas straffer und härter als die Anderen. Dennoch ist es die weichste Stelle ihres Körpers, die vor Lust ausläuft. Diese trübe Flüssigkeit ist noch heißer als ihr Körper … Beinahe wie Feuer und doch macht es mir nichts aus. Schweigsam entblöße ich meinen Unterleib. „Was ist das?“, fragt mich die Chaos War Maiden neugierig. Dabei frage ich mich, ob das wirklich ihr Ernst ist? „Was hast du damit vor?“ „Ich komme jetzt rein.“, warne ich sie vor, als ich ihr mein erigiertes Gemächt leicht an den Eingang drücke. Angespannt wartet sie auf die Aktion. „Wart- AH?!“ Zu spät. Ihr lustvoller Schrei hallt zwischen den Felsen wider. „Ah …“ Langsam versuche ich mich zu bewegen, während Gihirex ihre Hände zu ihrem Mund führt. Das dunkelrote Blut trieft allmählich aus ihrer Köperöffnung … Ich habe sie tatsächlich entjungfert?! Irgendwie bin ich froh, dass ich der Erste sein darf. Es ging überraschenderweise schneller, als ich erwartet hätte. Dachte schon, dass eine Wand aus Stahl mir das Eindringen unmöglich machen würde, aber die Befürchtung war unberechtigt. „Yaku …, bei Khorne!“, ruft Rexi kurz aus, als sie mich spontan erneut umklammert. Sie hat selbst ihre Beine um meine geschlungen. „H-Hey, so kann ich mich aber nicht bewegen?!“, weise ich bemüht darauf hin, als sie meinen Kopf zwischen ihre monströsen Titten quetscht. „… Es ist gut so.“, will sie mich überzeugen, als sie die Ruhe mit mir genießt, während ich in ihr regungslos verharre. Unsere Gesichter sind nah beieinander, weshalb der nächste Kuss nicht lange auf sich warten lässt. In einer tiefen, innigen Umarmung finden wir uns beide wieder, während sich Gihirex‘ anmutige Dämonen-Flügel um meinen Körper legen … Es ist anders als ich es mir vorgestellt habe, aber auch interessant und schön zugleich. Gemeinsam kosten wir unsere erste Zweisamkeit vollkommen aus. Part 58 Kriegsjungfer „Eins, zwei, drei …“ Das kommt mir bekannt vor … Barbie hat angefangen zu zählen. Sie lernt von Ahulil, die sie bereitwillig unterrichtet. „Liebling, du riechst nach … Liebe.“, spricht Lezzi mir offen gegenüber aus, als sie Gihirex und mir grinsend ihre spitzen Zähne zeigt. Das kann doch nicht wahr sein?! Wie … ? Wieso wundert mich das überhaupt noch? Sie ist die Chaos War Maiden of Slaanesh! In frischer, voller Montur entgegne ich ihr ein einfaches: „Und?“ „Das überrascht mich. Ich hätte nicht gedacht, dass du es ohne meine Hilfe schaffen würdest.“ „Jo, das heißt: ich habe gewonnen.“, redet Ydin währenddessen rein. „Also schön: du bekommst deinen Willen.“ Verwirrt sehe ich flüchtig zu Gihirex. „Habt ihr etwa darauf gewettet, ob wir es tun?!“ „Exakt, Liebster.“, beantwortet mir Errelez die Frage direkt. „Und, was hat Ydin gewonnen?“ „Ein spezielles Gericht ihrer Wahl.“ „Speziell?“ „Hast du es wirklich verraten? Ich glaub’s ja nicht!“ Was regt sich Ydin plötzlich so auf? Oh, nein: sag mir nicht … ?! „Denkst du wirklich es ist vorbei? The Heart ist das hiesige Handelszentrum des Chaos auf Linos. Die Anfrage nach exotischen Delikatessen und somit amazonischem Fleisch ist weiterhin groß.“ „Dagegen MUSS etwas unternommen werden!“, spreche ich gereizt aus. „Nur die Ruhe: Es wird bereits etwas dagegen unternommen. Die Amazonen kümmern sich persönlich darum. Auch du hättest es sicherlich so gewollt.“ Ja. Dem Chaos kann ich immer noch nicht gänzlich trauen. Wie auch? Und der Splintered Fang? Jeder könnte seine Krallen in diesem widerwärtigen Handel gesteckt haben. Vielleicht gibt es sogar auch amazonische Verräterinnen? Es wäre alles möglich … „Wie Ihr sicherlich vernommen habt – Yakukage –, ist es immer noch nicht unter Kontrolle.“ Xugeii ist also auch hier? Alle befinden sich bei dem Palast im Zentrum von The Heart. Ich habe ein paar Intrusionen, was all das angeht. Es erinnert mich so sehr an meine alte Heimat: das Refugium in Dokugakure – der Sitz von Akatsuki Nii Kaku … Aber diese Zeiten sind vorbei. Außerdem will ich nicht wieder zurück! Und doch kann ich der Vergangenheit nicht entkommen … Niemals. Neugierig steckt das Rogo-Madi mir sein Köpfchen entgegen, als es mit verlängertem Leib aus Barbie’s Augenhöhle glubscht. Liebevoll tätschle ich Rogo’s Oberkörper, wobei dieser seine fiepsigen, als auch zufriedenen Klick-Laute von sich gibt. „Wir haben dich vermisst!“, ist kurz darauf von Barboura zu vernehmen. Unbesorgt springt sie in meine halboffenen Arme, wobei sich das Würmchen in ihre linke Augenhöhle zurückzieht. „Du weißt schon, dass du das nicht einfach so tun sollst?!“ „Och, wieso denn nicht? Hach, na gut: Entschuldigung, aber ich konnte einfach nicht anders~“, kichert sie mir zu. Diese freche Nurgle-Maiden … „Diese Entschuldigung klang aber nicht sehr überzeugend.“, erwähne ich nebenher. „Wie dem auch sei: Ich habe mich dazu entschieden, Euch zu begleiten.“, teilt mir Xugeii mit. „Wieso? Ich dachte du wärst ihre Anführerin? Wie auch immer es bei euch aussieht: Es wurde mir mehrfach mitgeteilt und bestätigt. Selbst Fenya vertraut auf deine Entscheidungen.“ Bedächtig blickt Xugeii stillschweigend in die Ferne. „Das wäre viel zu riskant und gefährlich!“, teile ich ihr bedenklich mit. „Wenn du stirbst …“ „Früher oder später müssen wir alle sterben.“, entgegnet sie mir, als sie ihren Blick wieder auf mich richtet. „Sie brauchen mich. Die meisten von uns werden Euch zwar folgen, aber ich kann Euch nicht versichern, dass sie alle auf Euch hören werden. Es ist meine Pflicht Euren Kampf gegen das Chaos zu unterstützen.“ „Ihre Anwesenheit würde die Moral der amazonischen Truppen heben.“, erwähnt die Chaos War Maiden of Khorne beiläufig. „… Also habt ihr euch bereits entschieden?“, muss ich nachhaken. Zwar war es nun garantiert, dass die Amazonen mir folgen würden, aber Xugeii sollte – meiner Ansicht nach – hier in Sicherheit sein. Sie genießt hohes Ansehen und großen Respekt bei den Amazonen. Warum zieht sie es in Erwägung? Nur weil sie sich darum sorgt, dass man nicht auf mich hört? Ich verstehe es zwar nicht wirklich, aber ich werde ihre Entscheidung akzeptieren. „Otrede?“ „Ja, Hohepriesterin?“ „Fenya und ich haben uns dazu entschieden, dir das Kommando über unsere Truppen in The Heart zu verleihen.“ Sprachlos blickt die Serpent Priestess zuerst Xugeii und dann mich an. „Nein, das … das kann ich nicht annehmen! Diese Ehre sollte nicht mir gebühren.“ „Wieso nicht? Du hast dich sehr gut in dieser Schlacht geschlagen.“, lobe ich die überrumpelte Schlangenpriesterin der Amazonen. „Jemand muss unsere Schwestern während unserer Abwesenheit führen. Niemand wäre besser geeignet.“ „Ich … Ich danke Euch. Das ist eine große Ehre.“ „Führe die Überlebenden und nutze deine Waffe - die ‚Claw of the Old Ones‘ – weise! Ihre Zukunft liegt in deinen Händen.“ Den Tränen nahe, verbeugt sich Otrede vor Xugeii’s und meiner Anwesenheit. Schlussendlich kommt uns unser Verbündeter Kaleb Daark entgegen. Er sieht so grimmig aus wie eh und je. „Du kommst genau richtig.“ Kaleb antwortet nicht, stattdessen blickt er mich grummelnd, als auch grübelnd an. „… Ich bleibe.“ Sein Satz kommt überraschend. Was passiert noch? Verbirgt sich etwa unter dem Sand ein Meer aus trinkbarem Süßwasser? Etwas überrascht blicke ich in sein zugerichtetes Gesicht. „Ich werde bleiben, um diesen übriggeblieben Chaos-Bastarden zu lehren, sich nicht an den Amazonen zu vergreifen.“ Zwar ist es nicht zu erkennen, aber für seine Antwort muss ich ihm ein Lächeln erübrigen. „Der große Kaleb Daark will doch nicht etwa dem Krieg den Rücken kehren?“, versucht ihn Errelez daraufhin aufzuziehen. „Erspar dir das, Dämon! Wer hat gesagt, dass ich dem Krieg den Rücken kehre? Irgendwann wird dieser Ort erneut von den Chaos-Horden überfallen – die nicht dem Zerstörer dienen. Und selbst bis dahin gibt es noch viel zu tun. Wir wissen alle, dass die Meisten ihr wahres Gesicht verbergen. Aber wenn sie sich heraustrauen, werde ich mit Dreadaxe auf sie warten.“, weist er uns selbstsicher auf seine merkwürdig geformte Waffe hin. „Du willst also Ordnung schaffen? … Find ich gut.“, meine ich zu Kaleb, woraufhin Errelez lachen muss: „Ordnung beim Chaos? Ein gewagtes Ziel.“ Aber vielleicht ist es ja genau das Ziel, was ich auf Dauer anstreben will? Vielleicht bin ich ja doch viel eher … ein ironischer Chaosgott, als alles andere? „Also ist es beschlossen?“ Wir sehen uns alle gegenseitig an. Bis auf Ahulil – die sich wieder auf dem Weg begeben hat – Fenya, Cuno, Kreon und Bite, sind alle wichtigen Personen anwesend. „Wir werden es noch einmal mit ihnen besprechen, bevor wir aufbrechen.“ „Da gibt es noch etwas: Die Waffen unserer Krieger*innen …“ Otrede hat sich erneut zu Wort gemeldet, um uns ein weiteres Problem zu schildern, was wir unbedingt lösen sollten. Kurz darauf meldet sich Gihirex zu Wort. „Das stellt keine Herausforderung dar. Ich werde mich darum kümmern.“ Kapitel 59: Hass ---------------- Die Vorbereitungen „The Heart“ zu verlassen, sind im vollen Gange. Der Aufruf nach neuer Ausrüstung hat zufolge, dass wir länger an diesem Ort verweilen, als geplant … Jedoch ist es notwendig. Wir müssen uns so gut wie möglich auf die bevorstehende Reise vorbereiten, zumal wir nicht mehr nur eine kleine Gruppe von Personen sind, sondern eine ganze Armee. Mit einem weiteren Schlag auf dem Amboss, bearbeitet unser mächtiger Neuzugang das Material für eine der vielen Waffen, die unsere Truppen künftig nutzen werden. Die Funken der glühenden Speerspitze fliegen durch die Luft der zerrütteten Welt namens Linos, die einst eine fruchtbare Welt wie meine war. Stillschweigend betrachte ich Gihirex‘ neustes Werk. Sie hat das Metall durch ihre eigenen Kräfte beschworen und die Basis der Waffen geformt. Alles andere wird in einem effektiven Schmiedeprozess vervollständigt, wozu ein massiver Hammer Verwendung findet. Gihirex erhitzt das Metall immer wieder mit ihren eigenen Kräften – indem sie ihre Handfläche auf die vorgesehene Stelle legt – woraufhin sie es mit der Hilfe des begehrten Wassers abkühlen und dadurch festigen kann. Das natürliche Regenwasser gilt in dieser Welt mittlerweile als heilig, sowie als Wunder. Es nach unserem eigenen Ermessen verwenden zu können, ist ein Privileg, wovon andere Lebewesen nur träumen können. „Warum formst du es nicht gleich so, wie wir es brauchen, wenn du es beschwörst?“ „Es kostet mich jedes Mal einen Teil meiner Kraft. Bei so vielen Waffen …“ „Verstehe. Es würde dich erschöpfen.“ Sie gibt nur ungern ihre Schwächen preis. Zwar hat sie Fragen zu Dingen, die sie nicht versteht, aber ihre eigenen Schwächen gibt sie nur äußerst ungern zu. Ich schätze an ihr jedoch, dass sie oftmals schweigt, anstatt dass sie den Mund aufmacht und anfängt zu lügen. Ihre verschwiegene, jedoch starke Präsenz hat mich seit jeher beeindruckt. Vollkommen auf ihre Aufgabe fixiert, fertigt sie den nächsten, schwarzen Speer für unsere amazonischen Kämpferinnen an. Schwarzes Eisen also? Ein Metall, was nur Gihirex in der Lage ist zu erschaffen. Ihre Labrys ist ebenfalls aus diesem Eisen geformt. „Ich hoffe nur, dass unsere Krieger diese Waffen tragen können.“ Neugierig hebe ich einen dieser pechschwarzen Speere an. Dieser hier ist weder leicht, noch schwer. Dennoch ist es ein Unterschied zu dem, was unsere Leute zuvor nutzten. Es ist mir allerdings klar, dass das rustikale Arsenal nicht für lange Zeit überdauern würde. Ob die Amazonen dazu in der Lage sind, diese Speere mehrmals hintereinander zu schwingen oder zu stoßen? Ihr gesundheitlicher Status ist nicht gerade der beste … Viele von ihnen sind immer noch durch die Gefangenschaft geschwächt. „Die Amazonen sind stolze Kriegerinnen. Ich hatte sie nicht grundlos für Khorne beansprucht.“ „… Also hast auch du einige von ihnen gekauft?“ „Im Namen meines … ehemaligen Gottes. Jeder wollte und brauchte sie.“ „Doch nicht für den Krieg, oder? Denn ich habe keine Einzige an eurer Seite gesehen.“ „Khorne brauchte sie für etwas Anderes.“ „Ja, das habe ich mir bereits gedacht. So wie jeder andere Gott auch.“ Sie leben noch, ganz bestimmt. Zumindest einige von ihnen … Die, die nicht in The Heart geblieben, sondern gehandelt worden sind. Ich kann es mir leider bereits vorstellen: Ihre Lage hat sich garantiert nicht gebessert. Eher im Gegenteil. Die verkauften, lebenden Amazonen sind weiterhin gefangen. Sie werden wie Vieh misshandelt und als organische Brutmaschinen missbraucht. Einfach nur widerlich! Wir müssen sie früher oder später unbedingt befreien! „Das Chaos will Krieger. Das Chaos will Fleisch.“ „Und sie bekommen das alles auf die eine oder andere Weise.“, meine ich zu der Chaos War Maiden of Khorne, an der ich mich allmählich heranwage, um diese von hinten umarmen zu können. „Yaku … Eh, so kann ich nicht …“ „Du bist so warm, Rexi.“ Am liebsten würde ich ihren Hals liebkosen, doch komme ich an diesem nicht heran. Sie ist einfach viel größer, als ich es bin. „Ich will mit dir reden Mal- … Zerstörer!“, dröhnt es auf einmal laut von der Seite. Etwas genervt wende ich mich von Gihirex ab, woraufhin sie aufatmet, eine kurze Pause einlegt und sich dann wieder dem Schmieden zuwendet. „Was gibt’s?“ „Habe mir nur gedacht, dass es klug wäre über meine Entscheidung zu berichten.“ „Ich denke nicht, dass du das tun musst.“, meine ich zu Kaleb Daark, der darauf gehofft hat mit mir sprechen zu können. Die Klänge des Hammers, der auf schwarzem, erhitztem Eisen trifft, ertönen im Hintergrund wieder. „Jetzt hör mal zu: Denkst du das hier fällt mir leicht?! Unzählige Jahre lang bin ich gegen das Chaos vorgegangen. Ich habe es aus tiefstem Herzen gehasst; folgte dem Pfad der Zerstörung und somit dem verbannten Chaosgott Malal. Nach dem Vorfall schwieg er. Und dann kamst du. Ich wollte, dass du mir all das wiedergibst, was mir einst genommen wurde. Nach Jahren des Spottes und der Unterdrückung … Die Rückkehr von Malal hätte mir meine lang ersehnte Rache an die Chaosgötter beschert.“ Wir entfernen uns nebenher von der Schmiede, um unser Gespräch in Ruhe führen zu können. „Du hast doch einen Teil deiner Rache bekommen, als wir gegen Khorne’s Armee gekämpft haben, oder etwa nicht?“, frage ich ihn etwas erwartungsvoll. „Pah, mein Rachedurst ist noch lange nicht gestillt! Erst wenn die Chaosgötter vernichtet sind, werde ich zufrieden sein … Zumindest dachte ich das.“ „Ach, und jetzt ist es nicht mehr so?“ Das Hämmern verstummt allmählich in der Ferne. „Ich habe gedacht, dass mein Rachedurst niemals vergehen würde, genauso wie der Drang nach Vergeltung. Als ich mich dir jedoch offenbarte und wir die Amazonen befreiten, änderte es sich – wenn auch nur schleichend. Erst nach dieser Schlacht; nach unserer Auseinandersetzung habe ich angefangen es zu verstehen … Ein neuer Weg hat sich mir durch unseren Erfolg aufgetan. Ein Weg, den ich nun versuche zu beschreiten.“ Stillschweigend sehe ich zu dem vernarbten Champion, der einst in vielen Schlachten für Malal kämpfte. Wir standen uns in der Vergangenheit nie gegenüber, aber eigentlich waren wir schon immer heimliche Verbündete gewesen, seitdem ich durch den Einfluss der Echsenmenschen gegen das Chaos Krieg führte. „Wolltest du es auch um jeden Preis auslöschen?“, muss ich Kaleb spontan befragen. Schmunzelnd blickt er mich mit seinem gezeichneten Gesicht an. „Möglicherweise wollte ich das …“ „Wir sind gar nicht so verschieden … Ich denke, dass es noch Hoffnung für uns gibt. Wenn ich es schaffe von dem ganzen Hass abzulassen – der mich einnahm –, schaffst du es auch, früher oder später.“ „Oh, bitte, verschone mich mit deiner Irenik! Ich führe bereits seit Ewigkeiten Krieg gegen das Chaos, da wurde dein sterbliches Ich noch nicht einmal geboren! Aber ich will nicht abstreiten, dass etwas Wahres dran ist. Der Krieg, den du gegen das Chaos führtest, endete für uns alle fatal. Das hier – diese Welt – ist das Endergebnis … Doch frage ich mich – seitdem wir uns das erste Mal gegenüberstanden: Wie konntest du weitermachen, als du erkannt hast, dass du hierfür verantwortlich warst und das Chaos entkam?“ Etwas nachdenklich schüttle ich meinen maskierten Kopf. „… Keine Ahnung. Eigentlich wollte ich es nicht. Aber ich musste. Ich musste es versuchen … Ich hatte gehofft etwas zu finden. Irgendetwas … Ging es dir denn nicht genauso?“ Es mir gleichtuend, blickt Kaleb zu den Personen, denen wir nebenbei begegnen. Wir schauen auf die Gebäude und die belebte Metropole, die noch nie so friedlich war, wie es nun der Fall ist – bis auf wenige Ausnahmen, versteht sich. „Du hattest gehofft irgendetwas zu finden, was du bewahren willst, anstatt zu zerstören.“, stellt der grimmige Chaos-Champion fest. Kurz darauf folgt Stille. Ohne uns großartig zu verabschieden, trennen wir uns voneinander. Jedoch nicht, weil wir den jeweils anderen nicht mehr aushalten können, sondern weil wir bei unserem Gespräch etwas Wichtiges verstanden haben: Der Hass auf das Chaos ist all die weitere Zerstörung nicht wert, denn wir beide haben endlich etwas gefunden, was wir bewahren wollen. Auf dieser kargen, verwüsteten Welt ist es ein Privileg leben zu dürfen. Ein unbeschwertes Leben führen zu können, war bis zu diesem Zeitpunkt keineswegs denkbar, doch nun kann es – durch unsere Taten – in Erwägung gezogen werden. Dennoch sind wir noch längst nicht an diesem Ziel angelangt. Früher oder später werden wir eine Möglichkeit finden, diesen Traum für alle – die sich mir und somit den „Lifecrawlers of Coba“ angeschlossen haben – wahr werden zu lassen. Part 59 Hass Kvelertak - Nattesferd https://www.youtube.com/watch?v=I189nD_yeQs&ab_channel=Kvelertak Aus der Ferne erblicke ich die vielen Facetten der Metropole. Solange ich immer noch in dieser Gegend bin, wird nichts Negatives innerhalb geschehen. Sie wissen es … Sie wissen es alle und warten daher ab. Darauf haben auch all diejenigen hinweisen wollen, die sich dazu bereit erklärt haben zu bleiben. Mein Schwarm ist nämlich ruhelos. Die untoten Blutzikaden schwirren umher und nur sehr wenige Anhänger der alten Chaosbräuche, wagen sich an diese oder an ihre für sie eigens vorgesehene Opfer heran. Falls doch, werden sie von den Anderen getadelt und/oder verdroschen. „Dreckskäfer!“, höre ich einen der Chaoskrieger sich beschweren, als ich an diesem während seines blutigen Mals vorbeifliege. Ich habe es wieder getan und mir die Fähigkeit angeeignet fliegen zu können. Mein Geist hat sich in einer meiner Blutzikaden verfangen. Es fühlt sich wahrlich gut an, diese Fähigkeit nutzen zu können. Das … Das ist Freiheit! Sich unbeschwert und sorgenfrei dorthin zu begeben, wohin man möchte, ist eine atemberaubende Erfahrung, die nur sehr wenigen Individuen vorbehalten ist. Neugierig nähere ich mich Errelez und Ydin, die sich über die unerfahrenen, jedoch neugierigen Amazonen hermachen. Ich habe die Befürchtung, dass Ydin der übernatürlich attraktiven Chaos War Maiden und somit auch Slaanesh verfallen ist. Sie hat viel zu großen Gefallen daran gefunden, den Willen anderer zu brechen und diesen für ihre eigenen Zwecke zu nutzen – auf die eine oder andere Weise. Ich hörte zuvor die Schreie derer, die sie folterte und nun das Stöhnen derer, mit denen sie ihre sexuellen Begierden auslebt. Errelez hat auf jeden Fall Einfluss auf sie; auf uns. Ich sollte beide weiterhin allgemein im Auge behalten. Ihre allgegenwärtigen Sex-Orgien haben mich nicht zu interessieren – auch wenn ein Teil von mir das ganz anders sieht. Böser Schwanz, aus! Wir wissen doch bereits alle, wie das endet, wenn ich mich wiederholt darauf einlassen würde … Jetzt – in meiner göttlichen Position – wäre es viel zu gefährlich. Einige wissen nun, dass ich ein Ficker bin. In welchem Sinne auch immer. An sich hätte ich kein Problem damit, wenn es nicht meine Schwäche preisgeben würde. Das letzte Mal habe ich diesen beiden Nymphomaninnen zu viel Aufmerksamkeit, als auch Vertrauen geschenkt. Doch frage ich mich immer noch, ob es tatsächlich das war, was ich denke gehört zu haben: den Klang einer Stimme, die man sich nicht im Entferntesten vorstellen kann. Sie klang sanft, erhaben, süß wie Honig und trotzdem beherrscht. Die machtvolle Stimme des dunklen Prinzen der Verführung … Zwar bin ich mir nicht sicher, aber durch Errelez war es mir vielleicht möglich, Kontakt mit ihm oder mit ihr aufzunehmen – was auch immer Slaanesh darstellen soll. Wenn ich Eines dabei gelernt habe, dann ist es: wie stark die Anziehungskraft auf mich wirkte, als ich es vernahm. Vielleicht geben wir Slaanesh das, was er die ganze Zeit will? Ist das eventuell der Grund, weshalb wir vor ihm und seinen Truppen unsere Ruhe haben? Auch wenn Errelez physisch für uns keine Gefahr darstellen mag, so verdirbt einzig allein ihr Aufenthalt unser aller Charakter. Darum müssen wir vorsichtig sein! Vor allem ich muss vorsichtig sein … Ich darf mich vorerst nicht auf sie einlassen, egal wie schwer es wird! Und ich weiß mit Sicherheit, dass es sehr schwer sein wird, denn sie ist nicht umsonst Slaanesh‘s Chaos War Maiden – auch wenn sie an meiner Seite kämpft und wir bis zu diesem Zeitpunkt viel erlebt haben. Mit diesen Gedanken nähere ich mich der Getreuen von Nurgle. Sie sitzt allein auf einer der vielen Stufen der Stadt, isoliert vom Treiben der Masse. Sie erinnert mich ein wenig an mich selbst, so allein, mit Rogo in ihren Armen, den sie liebevoll streichelt. Das niedliche Fiepen das Madendämons kann ich mir nur noch in meinem Kopf vorstellen, da dieses nun in dieser Form verblasst ist. „Oh, ja, da! So ist es gut. Hmh …“, spricht die verblüffend tiefe Madenstimme aus. Als spionierende Blutzikade ist es mir nämlich möglich, die Geräusche des überheblichen Würmchens zu verstehen. „… Hm? Ich spüre deine Präsenz, Untertan.“ „Dass du mich trotzdem immer noch so nennen würdest …“ „Oh, äh, das habe ich nicht so gemeint! Bitte, verzeih mir meine unverfrorene Art.“, will der sich selbstbetitelnde Prince of the Maggot Lord mir mit seiner nur mäßig wirksamen, königlichen Erhabenheit weismachen. „Was ist los Rogo? Oh, ist das wieder dein Freund?“, fragt Barboura ihren langjährigen Partner nebenher. „Sowas in der Art. Das ist dein Herrchen und mein Untertan, werte Freundin.“ Ich kann mir bereits vorstellen, dass aus Rogo’s tiefen Tönen das hohe, niedliche Fiepsen hervorgeht, was wir alle zu schätzen gelernt haben. Barboura kann dennoch den Madendämon gut verstehen. Das Band – was sie beide besitzen – muss unvorstellbar dick sein. Mindestens so dick wie Rogo‘s madiger Leib. „Du hast mich schon wieder so genannt?!“ „Oh, tatsächlich? Da-Das war keine Absicht. Du bist nur so … ungewöhnlich klein. Jedes winzige, unwürdige Wesen – in diesem Reich – ist mein Untertan.“ „Also: insofern ich mich als Blutzikade zu dir begebe, werde ich automatisch zu einem deiner Untertanen degradiert?“ „So ist es. Das ist der Lauf der Dinge~“ „Der Lauf der Dinge wäre auch, dich kleines, freches Würmchen zu bestrafen!“, rutscht mir spontan heraus, woraufhin sich Rogo besorgt aufrichtet. „… Was ich nicht tun werde.“ „Puh, das erleichtert mich ungemein. Bei meinem Vater, dem großen Maggot Lord: Ich schwöre, dass ich in Zukunft besser aufpassen werde mich auszudrücken, Unter- … ähm …“ „Coba. Coba reicht.“ „Oh?! Bist du dir da auch sicher?“ „Klar, du bist doch mein Würmchen.“ „Das, äh … ist hinnehmbar. Aber auch nur, weil du es bist.“ Unerwarteter Weise salutiert Rogo respektvoll vor mir, wobei sich seine sonst so kleinen Ärmchen bei dieser Größenordnung als lange Todesgriffel herausstellen. Immerhin erinnere ich den Madenprinz daran, dass ich bald zurückkehren werde. Mit freundlicher Geste winkt mir Rogo zum Abschied hinterher, bevor ich ihn und Barboura verlasse, um Gihirex einen weiteren Besuch abzustatten. Dieses Mal scheint sie nicht allein zu sein. Stillschweigend wird sie beobachtet. Genauso wie diese Person liege nun auch ich auf der Lauer und lasse es mir nicht anmerken. Aber halt: das ist doch Fenya?! Nach einer langen Verzögerung, tritt sie zur Schmiede vor. „Ich war mir die ganze Zeit unsicher, aber jetzt weiß ich es … Ich weiß, wer du bist.“ Sie weiß, wer Gihirex ist? Währenddessen geht sie weiterhin ihrer Aufgabe nach, die wir ihr gestellt haben. „Hey, hörst du mir überhaupt zu?!“ Noch ignoriert die Dämonin des Khorne die harsche Amazone gekonnt, bis diese es wagt sich an den geschmiedeten Waffen zu vergreifen. „Fass sie nicht an!“, droht Gihirex ihr lautstark, als sie die sengend heiße Schneide der Einhandaxt augenblicklich an Fenya’s Hals positioniert. „… Sieh an, du kannst also doch sprechen?!“ „Was willst du? Ich habe zu tun.“, stellt Gihirex Fenya die Frage, als sie sich wieder dem Amboss zuwendet. „Was ich will? Es spricht doch nichts dagegen, mich mit dir zu unterhalten.“ „… Wenn du mich bei meiner Arbeit störst, wird der Meister davon erfahren.“ „Teh, jetzt ist er also dein Meister?“, fragt die direkte Amazone gehässig. Was will Fenya überhaupt von Gihirex? „Niemand traut sich an dich heran, aber ich bin nicht so feige, wie die Anderen! Ich wollte es mit eigenen Augen sehen. Ich wollte sehen, wie die große Chaos War Maiden of Khorne vor dem Zerstörer buckelt.“ Mit einem harten Schlag auf das glühende, schwarze Eisen, unterbricht Gihirex ihre momentane Arbeit. Ihre gelb leuchtenden Augen dringen zu Fenya vor, die sich ihr schrittweise nähert. Das – was da gerade passiert – gefällt mir gar nicht, weshalb ich mich weiter zu ihnen wage. „Du, die Verräterin! Du warst einst eine von uns, aber dann hast du uns deinem Gott ausgeliefert. Du hast UNS ALLE dem Chaos ausgeliefert! Weiß er das? Weiß dein neuer Meister davon? Was würde er tun, wenn er davon wüsste?“ Das ist eine sehr gute Frage … „Wovon redest du da?“ Langsam nimmt Fenya ihre beiden Äxte in die Hände, die sie an ihren ledernen Holstern mit sich führt. Fenya, hör auf! Tse, sie kann mich nicht hören und mein Körper ist zu weit von der Schmiede entfernt. Selbst wenn ich zurückkehre … „Ich habe den Befehl erhalten, niemanden zu verletzen.“ „Und das soll dir jemand glauben? Gerade du würdest dich an diesen Befehl halten? … Als deine Schwestern dich brauchten, warst du nicht für sie da. Als wir dich gebraucht haben … hast du uns im Stich gelassen! DU HAST UNS IM STICH GELASSEN!!!“ Gihirex macht sich bereit, sich zu verteidigen, doch kurz bevor Fenya auf sie losgehen will, bemerkt sie den riesigen Schatten, der sich hinter ihr auftürmt. Ein Unwetter hat sich zusammengebraut … oder? Nein, es ist nur eine imposante Wolke. Auch ich bin ein Teil dieser Wolke, die in Wirklichkeit ein riesiger Schwarm ist. Meine Blutzikaden fallen über die wütende Amazone her … Bis zuletzt hält sie die beiden Äxte fest umschlossen in ihren Händen. Kapitel 60: Rast ---------------- Part 60 Rast Allmählich öffnet die schlafende Amazone ihre eisblauen Augen. „… Wo …? Wo bin ich?“, stellt das harsche Mannsweib ungewöhnlich ruhig die Frage, während es liegend in den Himmel starrt. Nun, ich will mal nicht so sein. Mühsam richtet die erschöpfte, orange haarige Frau ihren – wohlbemerkt – so ziemlich einzigartigen, muskulösen, amazonischen Oberkörper auf, der vorher in Wolfspelz gehüllt war. Das Einzige was diesen nun verhüllt, ist eine dünne Decke. Für einen kurzen Moment sind jedoch ihre Brüste zu erkennen – als sie sich aufrichtet –, die sie schleunigst wieder bedeckt hält. Ich schätze mal … C-Körbchen. Nicht besonders groß, aber wohlgeformt und sicherlich handfest. „Was hast du mit mir gemacht?!“, fragt Fenya mich rasend, woraufhin sie sich an den Kopf fasst. „Eh …“ „Mach langsam, ja?! Ich habe dich gerettet.“, antworte ich ihr nebenher. Aufmerksam sieht sich eine der beiden Amazonen-Anführerinnen um. Fenya und Xugeii sind für ihr Volk enorm wichtig. Ich muss sie beschützen! … Auch wenn Fenya sich dem männlichen Geschlecht, als auch Gihirex unfreundlich gegenüber verhält. „Das nennst du ‚retten‘? Ich sitze auf diesem … Ding und werde von meinem Volk durch den Sand gezogen?!“ „Es ist ein Sandschlitten. Du warst bewusstlos – als wir weiterziehen wollten – also haben wir uns dafür entschieden. Was denn? Freue dich doch: du wirst die ganze Zeit von allen hier Anwesenden umsorgt.“ „Du hast sie zu dieser erniedrigenden Arbeit gebracht?!“, wirft mir die undankbare Berserkerin vor, während ich mich neben dem Ein-Personen-Schlitten geselle, der von zwei schwach wirkenden Amazonen gezogen wird. „Wo sind meine Äxte?!“ Wie ein gestochenes, aggressives Tier blickt Fenya um sich. „Sie haben sich FREIWILLIG dafür gemeldet. Sie WOLLTEN es so, unglaublich aber wahr. Für sie ist es eine Ehre dich zu eskortieren.“, muss ich ihr daraufhin erklären. Nicht dass sie mir noch Sklaverei vorwirft … Dabei sieht das überlebende Volk der Amazonen leider Haar genauso aus: als wären sie frisch aus der Gefangenschaft entkommen. Leider muss ich zugeben, dass es auch so ist. Doch es wäre falsch zu glauben, dass sie ihren Willen oder ihre Ziele aus den Augen verloren hätten. „Diese Aufgabe erledigen wir mit Stolz.“, erwähnt spontan eine von ihnen vor uns. „… Wer weiß, ob ihr mir das nicht nur sagt, weil ER bei euch steht? So ist es doch?! So MUSS es sein?!“ Die macht mich fertig … „Wenn du meinst.“, kann ich dem nur kopfschüttelnd entgegenbringen. „Nicht jeder ‚Mann‘ ist so, wie du ihn in Erinnerung hast. Ich bin … anders. Das war ich schon von Anfang an. Auch wenn ich eher gewöhnlich aufwuchs. Ein Mann durfte nicht weinen, musste Stärke zeigen, liebt Bier und Fußball; bla, bla, bla~“ „Fuß … ball?“ Sie scheint langsam aufzutauen. „Aber vor allem durftest du keine Schwäche und keine Gefühle zeigen. Seit jeher habe ich diese ‚Männlichkeit‘ verabscheut!“ „Na und? Dann halte dich doch nicht daran?!“ „Ha, wenn es nur so einfach gewesen wäre … Unsere Gesellschaft war halt so. Du kennst es doch auch nicht anders, oder? Kurz, bevor du entkommen bist und zu einer Amazone wurdest: Du konntest dich nur befreien, weil du entkamst oder weil ihr GEMEINSAM dagegen ankämpfen konntet?! Ich konnte jedoch nicht … Unsere ‚Gesellschaft‘ war viel größer als eure. Ich war – trotz all den Leuten um mich herum – allein und einsam; gefangen im Gedanken daran, einzig allein meine Mutter stolz auf mich zu machen.“ Überrascht starrt mich Fenya an. „Du hast … deiner Mutter gedient?“, fragt sie mich flüsternd, wobei sie darüber erstaunt zu sein scheint. „Vielleicht habe ich das … Mehr oder weniger. Sie war mir immerhin sehr wichtig.“ Als sie verstarb kam es den Vanitas zusätzlich zugute und mein - und somit Skrämbild’s Zorn – wuchs über diese verkommene Welt, die ich hinter mir ließ. Die gesellschaftliche Ausgrenzung hatte einen ENORMEN Anteil an alldem, doch der Tod meiner großen Liebe und der Verrat meiner sogenannten „Freunde“ beschleunigten den negativen Prozess. Ich würde behaupten, dass das Ableben meiner Mutter dem Ganzen den Rest gab, da ich gar keinen Halt mehr besaß … Weder in Durkan, noch in Linos. In Flames - The Beginning Of All Things That Will End https://www.youtube.com/watch?v=GOq9-vrclfI&ab_channel=InFlames „Wie auch immer: wir sind jetzt hier. Und eigentlich solltest du wissen, dass ich euch helfen will. Wäre ich nicht eingeschritten … Fenya: ich hatte Schwierigkeiten gegen Gihirex zu bestehen. Was denkst du, wirst DU haben? Rein realistisch betrachtet, hätte sie dich zu Mus verarbeitet!“ Erkläre ich ihr, ohne sie vorher zu Wort kommen zu lassen. „Dann hättest du mir helfen sollen! Du weißt nicht, was sie uns ALLEN angetan hat! SIE IST DOCH DER GRUND FÜR ALL DAS, WAS UNS ANGETAN WURDE!“, brüllt die stolze Amazone fast aus sich heraus. Dabei marschiert die Chaos War Maiden of Khorne in unserer Nähe. „Sie weiß jedoch nichts mehr davon.“ „Vielleicht will sie auch gar nichts mehr davon wissen? Hast du schon einmal darüber nachgedacht?!“ Unterschwellig werfe ich der reizenden Maiden einen Blick zu, den sie stumm erwidert. Wenn man sie sich so ansieht, verbirgt sich hinter der starken, unerschütterlichen Dämonin des Krieges ein zerbrechliches Wesen, was neben sich steht und beinahe nichts anderes kennt, bis auf den Kampf, in Kombination mit dem Vergießen von Blut. „Sie will sich jedenfalls bei dir entschuldigen.“ Das war etwas, was sie mir nach dem Vorfall erzählte. „Bei Kalith …“, spricht die Berserkerin ungläubig aus. „Dabei weiß sie nicht einmal, was sie falsch gemacht hat!“, starre ich Fenya aussagekräftig an. Die purpurrot glühenden Augen scheinen sie etwas einzuschüchtern, als sie kurz wegsieht. „Ehrwürdige Schwester Fenya …“ „Xugeii?! Was … Was möchtest du von mir?“ In der Anwesenheit der Hohepriesterin wirkt die wilde Amazone auf jeden Fall unbeholfener als gewöhnlich. „Bitte überdenke ihr Angebot, anstatt es abzulehnen! Sie ist nicht mehr die Person, die sie einst war. Nach all den Anzeichen nach zu urteilen, scheint dem so zu sein, dass die neue Wächterin des Yakukage an Gedächtnisschwund leidet. Das was sie war; all das, was diese Person tat … wird demnach für nichtig erklärt.“ „Du meinst: ihr wird einfach vergeben? Einfach so? Das … Das kann ich nicht zulassen!“, macht Fenya Xugeii außer sich weiß. „Bitte, haltet den Schlitten an!“, bittet mich die andere, amazonische Anführerin darum, die mit Fenya über das Vorgehen ihres Volkes bestimmt. „Du weißt: wenn einer von euch anhält, halten ALLE an. Wir gehen gemeinsam: als Einheit.“ „WAS?! Aber wir müssen so schnell wie möglich-“, stellt sich Barboura mir daraufhin entgegen. „Sie sind nicht untot – so wie wir. Und sie sind keine Maschinen. Egal was sie sagen oder tun: ihre Worte, als auch Taten haben Gewicht. ANHALTEN!“, rufe ich kurz darauf meiner Armee zu. Eine große Kettenreaktion entsteht, als meine Worte – Dank Ahulil’s Magie – in der Luft widerhallen. „Was ist hier los? Ich habe diesen Zauber nicht zum Spaß gewirkt. Es ist genug Zeit vergangen! Meine Herrin muss um ihr Leben kämpfen, und Ihr-“ „PST!“, fordere ich Ahulil damit auf, ruhig zu sein. Allzu begeistert wirkt sie zwar nicht, aber sie geht immerhin darauf ein. Währenddessen nähert sich Xugeii ihrer Schwester aus der neuen Amazon Sisterhood. Die Erwartungen der Beobachtenden wirken endlos groß, als sie dem Ereignis der beiden Oberhäupter beiwohnen. „Ich bitte dich darum … Von Schwester zu Schwester.“ Es ist so still, wie schon lange nicht mehr. Bis auf die wenigen Rufe aus den hintersten Reihen - die von meinen Chaoskriegern zu kommen scheinen – herrscht eine unheimliche Totenstille im Chaos-Aither. Selbst das Donnern ist kaum noch zu vernehmen. Nur das Licht der Chaosblitze macht sich – wie so oft schon – in dieser zerstörten Welt bemerkbar. Aufgebrachtes Flüstern ist in unseren Reihen zu hören. Fenya’s Augen weiten sich, als sie bemerkt wie liebevoll sich Xugeii’s Arme um ihren Oberkörper schmiegen. Die Tat von Fenya’s langjähriger Kameradin macht sie völlig sprachlos. Leicht presst die Priesterin den Kopf der Berserkerin an sich. „Begrabe es: den Zwist, den Zorn … alles. Wir müssen an uns und unsere Zukunft denken! Wenn wir es nicht tun …“ „… Ich habe ihn nicht gesagt. Ihren alten Namen: ich habe ihn nicht verraten.“, gibt Fenya mit leiser Stimme preis. Was meint sie damit? „… Du warst dir also unsicher …“ Mit zitternder Stimme antwortet Fenya: „Ich wollte … Ich war einfach nur …“ Und dann laufen der stolzen Kriegerin Tränen über das Gesicht. Wir alle wenden uns kurz darauf von alldem ab. „Die Zeit drängt! Sowohl für die Chaos War Maiden of Tzeentch, als auch für Nurgle.“, erinnert mich Ahulil erneut daran. Auch in Barboura’s grünen Augen kann ich die Sorge sehen, die in ihrem verdorbenen Inneren herrscht. Eigentlich sollten wir uns auf dem Weg nach Norden zum großen Chaos-Portal begeben, doch wir haben uns für eine andere Richtung entschieden. Unser Ziel führt uns direkt durch Tzeentch’s magisches Gebiet. Dabei sollten wir alle beunruhigt sein, denn wenn der Chaosgott Nurgle stirbt, ist es mein und somit auch unser ALLER Ende. Denn dann … wird die Zerstörung frei sein und alles kompromisslos vernichten! Alles wäre verloren! Für immer … So, wie ich es damals wollte; so wie die Vanitas es wollten. „Ach, und jetzt ist es anders?“, höre ich in meinen Gedanken, woraufhin ich meinen Kopf schüttle. Nein, das kann nicht sein?! Das muss ich mir eingebildet haben, denn an mir nagen immer noch Zweifel und alles Negative hat mit Skrämbild und somit auch mit dem Zerstörer zu tun. Nurgle‘s Reich fällt zwar Stück für Stück, aber ohne Ahulil hätten wir es nicht bis zu diesem Punkt geschafft. Wenn wir sie jetzt im Stich lassen und somit unsere Abmachung mit der Adeptin des Tzeentch brechen … Nein, es MUSS eine andere Möglichkeit geben! Vielleicht … Vielleicht muss ich bald eine Entscheidung fällen. Obwohl wir bevorzugen mobil zu bleiben und somit weiterziehen wollen, habe ich uns zum ersten Mal ein Lager aufschlagen lassen. Üblicherweise ziehen unsere körperlich stärksten Truppen sogenannte „Ruheschlitten“ hinter sich her, auf denen sich unsere müden, als auch verletzten Krieger erholen dürfen. Diese werden zugleich von unseren Heilkundigen untersucht und versorgt. Vorwiegend sind es fähige, amazonische Priesterinnen, die diesen Vorgang auf den Trageflächen dieser ungewöhnlichen Transportmittel praktizieren, die man als mobile Lazarette ansehen kann. Dabei werden sie von mehreren aufmerksamen Schützen bewacht. Mörser, Stößel, Kräuter, Tücher und frisches, klares Wasser – das begehrteste Gut hier auf Linos – sind die heiligen Werkzeuge der Priesterinnen im Kampf gegen Verletzungen und Krankheiten … wenn man von ihren nützlichen, magischen Fähigkeiten absieht. Der Sand – der sich durch die gesamte Welt zieht – macht uns dieses Vorgehen möglich. Da wir keine Lasttiere besitzen – und diese Welt uns auch irgendwie keine entbehren will – müssen wir uns selbst zu helfen wissen, also kamen wir gemeinsam auf diese Personentransport-Idee. Eine neue Einheit wurde geboren: der Ruheschlitten, beziehungsweise „Carriage of Rest“. Amazonen und Chaoskrieger arbeiten Hand in Hand, damit meine Lifecrawlers of Coba wohlbehalten ans Ziel gelangen – eine Einstellung die ich niemals gedacht hätte jemals erleben zu dürfen. Genauso geht es sicherlich auch allen anderen. Natürlich haben wir ein Auge auf all das, auch wenn es kaum die Aufmerksamkeit aller bedarf, denn: unsere Mitstreiter sind allesamt bestrebt das Ziel zu erreichen, was ich uns vorzugsweise allen gesetzt habe – mit der Absprache meiner Gefährtinnen, natürlich. Allerdings habe ich in The Heart oft genug klargemacht, dass ich KEINE Auseinandersetzungen in unseren Reihen dulden werde, denn wir haben mehr als genug Feinde, die sich uns in dem Weg stellen. Meine Chaos War Maiden, sowie Ahulil stehen mir am nächsten, weshalb diese jeweils einen großen Einfluss besitzen. Darauf folgen der Chaos Chosen Cuno und Ydin, die sich ein genaueres Bild von unserer Umgebung macht, indem sie diese stets mit ihrem Scharfschützengewehr im Auge behält. Sie hat zu mir zuvor noch in einem privaten Gespräch gemeint, dass sie mir jederzeit folgen würde, also ist sie die Ausnahme der amazonischen Norm. Wundert mich jedoch kaum nach all dem, was wir beide geteilt haben … obwohl das nichts mit Sicherheit heißen muss, auch wenn sie mich ständig als ihren Overlord betitelt. Wie dem auch sei: die Freiheit und die Autorität von Xugeii und Fenya sollten wir respektieren, genauso wie sie mich als ihren Verbündeten respektieren. Da ich jedoch nun als eine Art Gott fungiere, bin ich mir nicht mehr ganz so sicher, was ich für diese beiden Damen nun eigentlich bin. Vielleicht sollte mir das weniger zu denken geben, als das, was sich über uns zusammenbraut! Noch während unserer rar gehaltenen Erholzeit, zieht ein rätselhafter Sturm auf, der sich am entfernten Horizont bildet. „Das ist ungewöhnlich. Seitdem ich hier bin, passiert so etwas doch nie?! Außer …“ „Außer es ist Magie im Spiel.“, vervollständigt Ahulil meinen anfänglichen Satz. „Sie haben uns bestimmt entdeckt.“ „Herrje, noch mehr Feinde? Sie bekommen einfach nicht genug.“, wirft Errelez aus. Doch wer sind diejenigen, die sich uns in dem Weg stellen? Im Gegensatz zum letzten Zug von Tzeentch – der nach unseren Überresten Ausschau hielt – besteht dieser aus noch mehr Streitkräften. Eine weitere Schlacht steht uns bevor. Es war jedoch sicher, dass es so kommen wird, denn es war von Anfang an nur eine Frage der Zeit. „Die kommen alle aus der Richtung, aus der wir gekommen sind.“ „Was siehst du, Ydin?“ „Die tragen alle rote Rüstungen. Sind das nicht diese Khorne-Typen? Sieht so aus, als wollen die Stress.“, teilt uns die grünhaarige Exotin mit. „Schon wieder Khorne …“ „Etwas rast mit hohem Tempo auf uns zu!“ „Dann macht euch bereit!“, gebe ich unseren Truppen rechtzeitig Bescheid. „Die Rast ist vorbei!“ Kapitel 61: Die Blutigen ------------------------ Warum hört es nicht auf? Wieso bleibt uns allen die Ruhe verwehrt? Insbesondere die Amazonen haben viel Leid erfahren müssen. Allein der Weg zur Chaos War Maiden of Tzeentch, ist mit weiteren Schwierigkeiten gepflastert. Dabei wartet das Chaos-Portal auf uns! Nurgle hat der Zerstörung Einhalt geboten; warum sehen sie es nicht ein?! … Es ist nicht so, dass sie es nicht können. Sie WOLLEN es nur einfach nicht. „Du bist eine Gefahr; der wahre Feind!“, dröhnt es in meinem Kopf. Wieder diese Stimme?! Ich höre sie sehr selten, aber ich bin mir fast schon sicher … Währenddessen stürmen unsere Feinde mit Kriegsgebrüll auf uns zu. Sie sind zahlreich, im Gegensatz zu uns. Das erinnert mich sehr an die große Schlacht, die wir in The Heart ausgetragen haben. Aber diese Khorne-Armee ist kein Vergleich zu der Übermacht, der wir zuvor gegenüberstehen mussten. Dennoch würde sie allemal ausreichen, um uns zu überrennen. „Reiter!“, ruft Gihirex warnend aus. Außerdem haben sie mobile, schnelle Einheiten dabei, die der Übermacht fehlten. Dämonen dieser Art sind so ziemlich das Animalischste, was man auf dem zerschundenen Linos erblicken kann. Unsere Fernkämpfer haben bereits ihre Bögen angelegt und gespannt; Blasrohre, Wurfspeere und Schleudern stehen bereit; Scouts verteilen sich in unserer unmittelbaren Umgebung, um Einzelziele mit ihren vergifteten Pfeilen abzufangen. Der Stamm der Splintered Fang ist immer noch bei uns – wenn auch nicht direkt. Diese Tatsache wird unterstrichen, als der erste Juggernaut-Reiter vor unseren Augen von seinem Biest in den Dreck fällt. „Ein ‚Mighty Skullcrusher‘.“, erwähnt Ahulil nebenbei, die sich bisher sehr häufig als nützliches, wandelndes Lexikon beweisen konnte. Nachdem ich ihre schönen, gelben Augen begutachten durfte, wendet sie ihren Blick auf das sandige Schlachtfeld. „Wir haben einen Vorteil: Die Masse veranlasst die Juggernauts dazu teilweise im Sand zu versinken. Das wird uns etwas Zeit verschaffen.“ „Und dennoch sind sie schnell unterwegs.“, füge ich dem hinzu, als sich uns mehrere dieser dick gepanzerten Reittiere samt Reiter nähern. Sie schaffen es an unsere Front, die mit Sarissen und Speeren bewaffnet ist?! Für einen Moment lang sieht es so aus, als würden es die Skullcrushers nicht weit bringen, doch dann gelingt es einigen unsere standhafte Front zu durchbrechen. „Stellung halten!“, brüllt Gihirex unseren Truppen zu. „Habt ihr das gehört?! Na los, ihr Hunde!“, setzt Cuno lautstark nach, wobei er vorwiegend die Chaos Chosen meint. Mehrere Speere unserer amazonischen Warriors versuchen die dicken Plattenrüstungen unserer Feinde zu durchdringen. Zuerst dachte ich, dass es kaum möglich sei, doch dann erkenne ich überaus schnell ihren Erfolg. All diese Waffen … Stimmt ja: sie wurden von der Chaos War Maiden of Khorne neu geschmiedet. Schwarzes Eisen … Es durchdringt die stabile Rüstung des Feindes beinahe mit beunruhigender Leichtigkeit. Es gibt nur einen großen Haken: Diese besonderen Waffen tragen nicht alle. Nur das angeschlagene Volk der Amazonen führen diese mit sich. Sie hängen unseren körperlich starken Chaoskriegern hinterher, also war das die einzig richtige, sowie sinnvolle Wahl. Es ist ein Ausgleich dafür, um ihrer körperlichen Schwäche entgegenzuwirken. Gihirex konnte nicht für alle Truppen Waffen dieser Art schmieden, denn dafür reichte weder ihre Macht, noch die Zeit aus. Daher mussten wir einen Kompromiss finden. „Mach dir keinen Kopf deswegen.“, sprach ich zu ihr. Dass sie überhaupt diese grandiose Idee hatte, machte mich glücklich. Trotzdem bereute sie es im Stillen. In nicht allzu weiter Ferne, ertönt ein schriller, verärgerter Schrei, der mich aus meiner Gedankenwelt reißt. Die Gestalt in der Luft: die ganze Zeit beobachtet sie uns. Was will sie von u- … „COBA?!“ Ein Speer steckt plötzlich in meinem Körper. Woher kommt der?! Ohne zu zögern nutzt Ahulil einen Zauber, um auf den Speerwerfer eine Flammenwelle des Tzeentch zu entfachen, die diesen jedoch nur zum Rückzug zwingt … mit mir im Schlepptau. Das Ding ist an einer Kette befestigt, an der dieses fliegende Wesen zieht?! „Zerstörer?!“, ruft mir Ahulil fassungslos hinterher. DIE HABEN MICH EINFACH GEANGELT?! So fühlt sich also ein zappelnder Fisch am Haken … Ohne zu zögern nimmt Gihirex die Verfolgung auf. Ich bin mir sicher, dass Barboura und Errelez ihr nur hinterhersehen können, doch sie müssen unsere Truppen unterstützen! Währenddessen versuche ich mich von der Waffe gewaltsam zu befreien, die sich mit ihren Widerhaken durch meinen Körper gebohrt hat. Allerdings dauert es nicht lange, bis sich die ersten Khorne-Krieger vor mich stellen. Reflexartig wandeln sich meine Arme in die Waffen um, die ich seit jeher favorisiere. Die lebenden Klingenpeitschen schlängeln und winden sich, bevor sie zum Einsatz kommen. Während ich weiter nach vorne gezogen werde, kann ich den Schwung nutzen, um die scharfen Beine meiner Centipedes in die gepanzerten Körper der feindlichen Chaoskrieger zu schlagen. Erfolgreich durchdringen die Centipede-Arme das Metall. Blutströme ergießen sich, so wie es Khorne garantiert erwartet hat. Nebenbei gelingt es meinen neu erschaffenen Kreationen manchem Kämpfer den Kopf von den Schultern zu reißen … Ab und zu überrascht mich die angeborene Brutalität meiner Schöpfungen. Zwar versuchen die entgegenkommenden Feinde mich mit ihren Klingenwaffen zu verletzen, doch gelingt es nur wenigen. Nun ja: immerhin gelingt es ihnen, denn je länger ich in dieser Situation am Haken verharre, desto mehr Truppen sammeln sich um meine Position, die weiterhin versuchen mir zuzusetzen. Die Blutzikaden schwirren bereits um mich herum – die aus meinen offenen Wunden heraustreten –, um ihnen allen das Leben zu entziehen. Das Schlachtfeld wird regelrecht zum Gegner selbst getragen und versinkt durch meine Arthropoden allmählich im Chaos. Heißt das etwa, dass das Chaos noch mehr im Chaos versinken kann? Ha, wie ironisch~ Nach einer kleinen Weile bin ich allerdings auf die Idee gekommen, meinen Körper in das Getier aufzulösen, was diesen überhaupt ausmacht. Mit dieser Eingebung kann ich mich endlich von diesem Teil befreien. Dennoch kommt diese Erkenntnis viel zu spät! Dieses Wesen hat mich bis in das Innerste des Heers gezogen?! So lande ich vor den Füßen, ähm … Hufen? Nein, richtig wäre: Klaue. Genauso wie es bei Gihirex der Fall ist. Abrupt rollt sich mein neu gebildeter Körper ab, bevor der Speer erneut auf diesen einsticht. „Hey, was soll denn das?!“ „Das ist er also: der Zerstörer?!“ Eine Frau – die mir recht bekannt vorkommt – hat sich mir zu erkennen gegeben. „DU?! Aber wie kann es sein, dass du unversehrt bist? Ich habe auf dein Herz gezielt?!“ „Die Sache mit meinem Herz ist ein wenig komplizierter geworden.“, erkläre ich der unfreundlichen Person freundlicher Weise. „Die Position meines Herzens steht nämlich nicht fest. Und selbst wenn man es trifft, muss es ja nicht gleich ‚zerbrechen‘.“ Fauchend umkreist mich das spezielle Fräulein, wie ein ungeduldiges Raubtier. Mit diesen gewaltigen Flügeln am Rücken, schafft sie sich etwas Platz. „So ist das also? Dann stimmen die Gerüchte also doch … Ich werde dir mit ‚Slaupnir‘ dennoch das Herz brechen, Yakukage!“ „Das ist aber nicht sehr nett.“, entgegne ich ihr leicht besorgt. „Nach all der Zeit, willst du mir wieder das Herz brechen? Ich dachte das mit uns wäre etwas Besonderes?!“ „Narh, spiel dich nicht so auf! Du warst schon immer ein Problem, was Khorne beseitigen wollte.“ „Nur weil ich damals ein paar Leute zersetzt oder vergiftet habe?!“ Diese hier ist also meine altbekannte, aggressive Dämonen-Feindin. Sie ähnelt Gihirex etwas, finde ich. Just in diesem Moment fliegen mehrere Khorne-Sympathisanten durch die Luft und schlagen hinterher hart auf dem sandigen Boden auf, während sich das Blut ihrer tiefen Wunden überall in unserem Umfeld verteilt … Lecker. „Ich habe gerade eben an dich gedacht.“, werfe ich derjenigen gegenüber aus, die soeben eingetroffen ist. Dieser Satz hat Gihirex scheinbar überrumpelt, da sie mich flüchtig schweigsam anstarrt. „Du wagst es dich vor unser aller Augen zu zeigen?!“, brüllt die zornerfüllte Dämonendame der anderen zu. „Valkia the Bloody …“, stellt Gihirex fest. „Chaos War Maiden of Khorne?! Dass ich nicht lache! Dass du ihm den Rücken gekehrt hast … Pah, vergesst den Zerstörer! Ich fordere dich heraus! Hier und jetzt!“ „Was? Jetzt wollt ihr mich ignorieren? Einfach so? Du hast mich extra entführt und hierhergebracht?!“ „SCHWEIG! Ich habe mich umentschieden. Auch wenn Khorne DEINEN Kopf will, so ist mein Zorn ihr gegenüber viel größer! Größer, als du es dir jemals vorstellen kannst!“ Also konnte ich in all der Zeit doch ein paar Bonuspunkte bei ihr sammeln? Erwartungsvoll blickt die Chaos War Maiden zu mir. „Mach nur~“, erteile ich ihr die Erlaubnis. „Aber wenn Gihirex gewinnt, verzieht ihr euch!“, fordere ich Valkia damit auf, die mich nebenbei anstarrt. „Harh?! Hast du meine Armee nicht gesehen?!“, fragt sich mich aggressiv, als sie sich mir nähert. Ich spüre regelrecht ihren Atem in meinem maskierten Gesicht, als sie uns allen dabei ihre hinreißenden Reißzähne zeigt. „Hast du nicht gehört, was in The Heart passiert ist?!“, frage ich sie hingegen. „Hrm … Dein Mumm ist nicht abhandengekommen, so viel ist sicher … Na schön. Aber wenn ich gewinne, werden wir euch alle niedermähen! Und du wirst ihnen NICHT zu Hilfe eilen!“ „Das ist aber kein faires Angebot!“, muss ich ihr gegenüber kritisieren. „Es ist entschieden.“, spricht Valkia aus, als sie sich von mir entfernt und Rexi gegenübertritt. Ja, klar … Ich entscheide schlussendlich, ob ich ihnen zu Hilfe eile oder nicht! Aber vielleicht hat sie es auch einfach nur gesagt, weil sie sowieso meinen Kopf für Khorne beanspruchen will? Egal wie es aussieht: Gihirex MUSS siegreich sein! Sie darf nämlich nicht sterben, denn: ob die Chaos War Maiden wiederkommen werden, bezweifle ich stark. Gihirex und Errelez haben ihre Götter im Stich gelassen - mehr oder weniger. Daher wäre ihr Ableben bestimmt das Ende für sie … Ganz zu schweigen für Barboura. Das Nurgle genug Kraft hat und sie somit wiederholen kann, bezweifle ich nämlich ebenfalls. Valkia starrt Gihirex Zähne knirschend an. „Es ist an der Zeit den Sand mit deinem Blut zu färben, Verräterin!“ Sylosis - Kingdom of Solitude (Instrumental Cover) https://www.youtube.com/watch?v=jNRVhvuJvlM Ohne große Vorwarnung, stürzt sie sich mit ihrem plötzlich selbst entzündenden Speer auf die Chaos War Maiden. In diesem Moment befinde ich mich allerdings immer noch zwischen den Beiden. Gerade so verlagere ich meinen Oberkörper nach hinten, um den Stichangriff ausweichen zu können. Meine Fresse, das war doch volle Absicht?! Also doch keine Bonuspunkte … Unbeeindruckt schlägt Gihirex diesen Speer mit ihrer Schwarzeisen-Labrys in den Sand und legt mit einem weiteren Hieb nach, wobei Valkia ebenfalls den Move macht, den ich soeben ausführte. Spontan wirft mir diese gehässige Dämonin einen verachtungsvollen Blick zu, woraufhin ich mit den Schultern zucke. Tja: hätte sie es mal nicht herausgefordert~ Sieht so aus, als hätte Rexi diesen Angriff in meine Richtung persönlich genommen, obwohl ihr dieser sowieso gewidmet war. Nach einigen weiteren Stichen – die ins Leere treffen oder pariert werden -, wirkt Gihirex den feurigen Schutzschild um sich, der selbst den Sand zu dreckigem Glas umformen lässt. Mit ihren Flügeln hebt die Oberdämonin daher etwas vom Boden ab, wobei sie an Geschwindigkeit zulegt und diese für einen kraftvollen Hieb nutzt, dem Valkia wiederum elegant ausweicht, wobei sie sich ebenfalls ein wenig in die Luft erhebt. Mit ihrem dämonischen Schild blockiert die Dämonenprinzessin den nächsten Schlag, dem sie mit mehr Kraft entgegenwirken muss – da die Chaos War Maiden körperlich immer noch sehr mächtig ist. „Ich habe nie verstanden, was Khorne an dir fand. Er hätte MICH auserwählen und zu seiner Chaos War Maiden machen sollen! Doch stattdessen fiel seine Wahl auf eine UNGLÄUBIGE?!“, brüllt Valkia wutentbrannt Gihirex zu, woraufhin sie mehrmals auf die War Maiden einsticht und somit sogar Erfolg hat, indem sie ihren magischen Feuer-Schild durchbohrt. Sie wird sogar von Valkia verwundet?! Besorgt schaue ich zu; kurz davor ihren Namen auszurufen. Mit der linken Hand ergriff meine War Maiden immerhin noch rechtzeitig die scharf brennende Speerspitze von Slaupnir, um das Schlimmste zu verhindern. Die rachsüchtige Dämonin staunt nicht schlecht, als die göttliche Auserwählte von Khorne mit einem mächtigen Hieb Slaupnir aus ihrer Hand schlägt. Trotzdem … „Arh?! NEIN?! ICH sollte seine Chaos War Maiden sein! Von Anfang an! Du bist nur eine dahergelaufene Amazone, die aus dem Nichts auftauchte! Was hast du zu seiner Erhabenheit beigetragen? NICHTS! ICH war es, die IMMER an seiner Seite stand – von Anfang an! ICH habe unzählige, ruhmreiche Schlachten zu seinem Ehren ausgetragen!“, redet sich Valkia um Kopf und Kragen, als ihr Speer sich wieder aufflammend in ihre Hand begibt. Beide scheinen sich ebenbürtig zu sein, doch bisher konnte Valkia einer Verletzung entkommen – im Gegensatz zu Gihirex. Valkia’s brennender Hass auf ihre Rivalin beflügelt sie tatsächlich … „Khorne gibt mir die Stärke, um dich niederzustrecken!“ Mit einem Kampfschrei fliegt sie auf die verwundete War Maiden zu, die sich nun in der Defensive befindet. Valkia’s Angriffe sind wilder und schneller geworden?! Aktiv nutzt die Zorn-Dämonin zusätzlich ihren Schild, um Gihirex zum Taumeln zu bringen. Schleunigst wirkt Rexi eine infernalische Druckwelle, um Valkia auf Abstand zu halten, die zum Schutz ihren Schild hebt und dabei leicht von ihrer geflügelten Gegnerin weggedrückt wird. Unbeeindruckt stabilisiert sich Valkia wieder, indem sie ihre Flügel spreizt. „Ha, seht sie euch an, die ‚Chaos War Maiden of Khorne‘!“, ruft sie verspottend aus, woraufhin ihr Heer anfängt zu lachen. „Sie zieht sich zurück, wie ein Feigling?! Das Duell ist noch nicht vorbei! Aber ich werde sie schon noch belehren, dass ICH die Einzige bin, die der Bluttgott braucht! ICH WERDE DIE EINZIGE, WAHRE AUSERWÄHLTE KHORNES SEIN!“, schreit sie überzeugt in den blitzenden Chaos-Aither, während ihre Anhänger vor lauter Vorfreude jubeln. Währenddessen sehe ich zu Gihirex, die mir ebenfalls einen Blick zuwirft. „Du weißt, dass du jetzt MEINE Auserwählte bist, oder?“, sagte ich vor einiger Zeit in angenehmer Zweisamkeit zu ihr. „Was Khorne von dir will, ist Vergangenheit. Was ich von dir will, ist entscheidend! Wenn du nicht weiterweißt und dich deine Kraft verlässt: trink das hier!“ „… Was ist das?“ „Frag besser nicht … Aber im Grunde weißt du es bereits~“, schmunzelte ich ihr zu. Schweigsam holt die Chaos War Maiden of Khorne das Fläschchen hervor, was mit einer schwarzzähen Flüssigkeit gefüllt ist. Still nicke ich ihr zu. Unser Umfeld ist derweil laut und amüsiert sich. Die Vorfreude ihrer Niederlage ist riesig. Langsam drehe ich meinen Kopf zu Valkia. „Ich glaube sie ist noch nicht fertig mit dir.“, rufe ich ihr gefasst zu. Die blutroten Chaoskrieger haben sich bereits seit meiner unschönen Ankunft um mich versammelt und wetzen seitdem blutgierend ihre Waffen. Manche rempeln mich an oder legen so – wie jetzt – ihre gepanzerten Drecksgriffel auf meine Schultern. „Sieh genau hin, wie deine kleine Hure gleich ausblutend die Sandkörner von unten zählt!“ Sie ist alles, aber klein? „Halt dich zurück, sonst stirbst du!“, drohe ich dem Großmaul relativ beherrscht. Dabei bin ich jederzeit bereit dafür die Abmachung hier und jetzt zu brechen, nur um Gihirex, als auch meinem Volk den Arsch zu retten und mir gleichzeitig das Leben Anderer zu nehmen. Durch meine ansteigende Macht bin ich selbstsicherer, aber auch aggressiver, sowie ungeduldiger geworden. Zumindest mit unseren Feinden … und auch denen, die dafür prädestiniert sind oder waren. Sowie damals, als Gift-Able und angehender Yakukage. Das Fläschchen fällt zu diesem Zeitpunkt zu Boden. Es ist komplett leer … Sie hat es also ausgetrunken? Nur mit einem Wimpernschlag prescht Gihirex mit unglaublicher Geschwindigkeit zu Valkia vor, die das Ganze für einen Witz meinerseits hielt. Jetzt, wo sie durch Rexi gewaltsam in die Masse gedrückt wird, sieht das Ganze jedoch etwas anders aus. Die kantigen Rüstungsstücke, die sich gleichzeitig mit den spitzen, sowie scharfen Waffen hinter Valkia ansammeln, bohren sich in ihren Körper und somit auch in ihr Dämonenfleisch. „A-ARGH?!“ Völlig überrumpelt versucht Valkia gegen diese Kraft anzukommen, doch die Stärke und die Geschwindigkeit die auf sie wirkt, lässt sogar die Truppen hinter ihr blutig verstummen. An meiner Position erkenne ich den matschigen Leichenberg, den die Khorne-Prinzessin ungewollt hinter sich herdrückt, bis dieser irgendwann zum Stillstand kommt. Mit eiserner Faust, reißt Gihirex Valkia aus dem Metallhaufen heraus, um sie unter sich in den Sand zu schleudern. Scheiße, war das brutal! Das kam selbst für mich unerwartet. Dieses Zeug – die „Black Milk“ – überrascht mich immer wieder … „Es ist vorbei! Du hast verloren!“, legt Gihirex lautstark fest, als sie bewusst ihre dunkle Schneide an den Hals von Valkia hält. Die Masse bleibt dieses Mal Mucksmäuschen still. Zögernd wird der sandbehaftete Trümmerhügel aus Metall und Fleisch von ihnen begutachtet. Eine gravierende Veränderung der Situation zu vorher. „Ruf sie zurück, so wie es abgemacht war!“ „Ah … Ngh … A-Ach, ja? U-Und … wenn … Wenn ich es nicht tue?“, fragt Valkia Gihirex mit schwerem Atem gehässig, woraufhin sie mir grinsend einen hinterhältigen Blick zuwirft. Ihre Zähne lechzen – trotz ihrer Niederlage – nach mehr. „Das würdest du nicht wagen?! Deine Ehre verbietet es dir!“ Langsam normalisiert sich Valkia’s widerlicher Gesichtsausdruck. Zumindest für einen, ruhigen Augenblick. „… BLUT FÜR DEN BLUTTGOTT!!!“ Der Hals, der Valkia’s gehörnten Kopf schulterte, wird von Gihirex‘ schwarzer Labrys durchtrennt. Da ist er wieder: der Ausdruck in ihrem Gesicht. Selbst, als sich der Kopf vom Körper löst, behält er das Grinsen bei, was mit Sicherheit uns allen gewidmet ist – insbesondere Gihirex und mir. Jetzt sind wir gezwungen, uns zu wehren. Part 61 Die Blutigen Kapitel 62: Entführung ---------------------- Wir hatten eine Chance diese Schlacht zu beenden. Zumindest dachten wir das … Ist ihr Hass auf Gihirex SO groß? So groß, dass Valkia the Bloody unsere Abmachung brach und ihre Ehre in den Dreck warf? Ja, dem scheint so. Sie brüllte mit ihrer noch letzten, übrig gebliebenen Kraft den Schlachtruf der Anhänger von Khorne aus sich heraus. Stillschweigend starre ich ihren abgeschlagenen Kopf an, der mir immer noch seine spitzen Reißzähne mit einem zweifelhaften Grinsen aufzeigt. Ihre Truppen – die sich um uns herum aufgestellt haben – zögern, während sich immer noch einige in den hinteren Reihen mit meinen freigelassenen Blutzikaden herumschlagen. Sie wissen, dass Gihirex Khorne’s auserwählte Chaos War Maiden ist. Außerdem haben sie zuvor mitbekommen, was in The Heart geschah. Dennoch: unsere Armee ist seit dieser gewaltigen Auseinandersetzung enorm geschrumpft. The Splintered Fang ist nicht mehr an unserer Seite, genauso wenig wie ihr stummer Anführer Kreon und sein Sprachrohr Bite. Die amazonische Schlangenpriesterin Otrede und der jähzornige Kaleb Daark – dessen Vernunft schlussendlich siegte – halten ebenfalls in der beschädigten Chaos-Metropole die Stellung. Allmählich schwirren meine vollgefressenen Zikadis zu mir zurück, wobei Gihirex und ich uns Rücken an Rücken stellen. Nach einem flüchtigen Moment, greift der Erste von ihnen an, den Gihirex mit ihrer schwarzen Labrys erschlägt. Ein Weckruf für die Anderen. In großer Zahl stürmen sie brutal auf uns zu. Von Anfang an habe ich mich auf jemand Bestimmten fixiert. Dieses widerliche Arschloch war es, was sich meinen Zorn zugezogen hatte. Wie aus dem Nichts, schießt mein rechter Arm in dessen Richtung, der die Form eines Hundertfüßers annimmt und sich durch seinen Brustkorb bohrt. Heh, erinnert mich irgendwie an die Sache mit dem Speer vorhin … Sein Schmerzensschrei ist lauter, als das Kriegsgebrüll seiner Freunde, während der Kopf des Centipedes mit seinen Fresswerkzeugen durch die Knochen bricht, um das kümmerliche Herz unseres Opfers zu verschlingen. „… Ich bin ganz schön nachtragend.“, erwähne ich dabei leise vor mich hin. Zwar erwarte ich den einprasselnden Ansturm der Anderen, doch etwas hält sie auf. Alles was ich erkenne, ist die durchsichtige, leicht rötliche Hitzewelle, die Gihirex und mich umgibt. Sie kommen nicht an uns heran?! Es ist bestimmt dieser Feuerschild. Ich wage einen Blick auf meine Maiden, die ihren linken Oberarm vor ihr eigenes Gesicht hält. Sie wirkt erschöpft; völlig aus der Puste. Der Kampf mit Valkia hat ihr anscheinend einiges abverlangt. Mehr, als ich erwartet hätte. Das macht mir ein paar Sorgen. Wenn ich an damals mit Skarbrand zurückdenke … Mit einem ausholenden Schwung, reißt die Hitze die Gegner um uns in den Staub, was sie wehrlos gegenüber unseren Angriffen macht. Jetzt … Moment: WAS?! Ich werde entführt?! „Hä? Was machst du da? GIHIREX?!“ Unerwarteter Weise hat mich meine War Maiden geschnappt. Sprachlos schaue ich unter uns, wobei uns die verwirrten Gesichter der feindlichen Armee hinterherblicken. Wie angewurzelt stehen sie da und wissen sich nicht zu helfen. „Willst du sie jetzt mit mir angreifen? Ein Luftangriff?“ Die Dämonin reagiert nicht. Einige Waffen werden uns hinterhergeworfen, denen die fliegende Chaos War Maiden gekonnt ausweicht – auch wenn diese dafür nicht viel tun muss. Trotz dessen kehrt sie nicht um. „Anscheinend nicht …“ Analysierend beobachte ich unser Umfeld. Hatte ich jemals schon mal so eine Aussicht gehabt? Ich meine: in der jetzigen Welt; im gegenwärtigen Linos? Es ist das erste Mal, dass ich so weit oben bin. Ich kann sie von hier aus sehen: unsere kämpfende Armee. „Okay, dann bring uns zu unseren Truppen! … Gihirex? REXI?!“ Sie hört nicht auf mich?! Was ist nur los mit ihr? Wir … Wir fliehen? Stück für Stück entfernen wir uns von unseren Leuten. Selbst Ahulil und Barboura – deren Madendämon neugierig aus der Augenhöhle ragt – sehen uns hinterher, wobei Errelez uns nur einen flüchtigen Blick während ihres Kampfes würdigt. Cuno und Fenya sind an der Spitze schwer beschäftigt, während Xugeii die Beiden mit ihren Truppen von hinten unterstützt. Und was ist mit Ydin? Ich sehe sie nicht … „Wir müssen zurück!“, rufe ich derweil Gihirex zu, die mich immer weiter vom Schlachtfeld wegträgt. Irgendwann werde ich schlussendlich irgendwo im Nirgendwo abgesetzt – wenn auch nicht zu weit von all dem entfernt. Dennoch ist es ein einsamer, ruhiger Ort - ganz im Gegensatz zum Chaos des Schlachtfelds, dessen unheilvolle Geräusche immer noch in der Ferne widerhallen. Etwas genervt drehe ich mich zu Gihirex um und richte dabei fragend meine Arme auf. „Was soll der Scheiß?!“ Fokussiert auf mich, kommt die muskulöse, rothäutige Dämonenfrau auf mich zu. Was passiert hier? Sie atmet schwerer als üblich. Etwas konsterniert begutachte ich sie mit meinem Blick. „… Die Black Milk?!“ Das muss es sein; sie hat das innere Feuer entfacht?! Hastig entfernt Gihirex die Rüstung von ihrem Leib, die sie immer angelegt hat. Dem Metall zu urteilen ist es etwas, was sie einst für sich selbst schmiedete, da es ihrer Hitze standhält. Denn wenn wir etwas erfahren haben, dann ist es die Sache: dass ihre Körpertemperatur abnormal hoch ist. „Du bist der Einzige, der sie anfassen kann.“, sprach Errelez noch in The Heart zu mir. Wir beide: in einem eleganten Zimmer des Palastes; unter vier Augen … Erneut. „Stoßt ihr Chaos War Maiden euch etwa gegenseitig ab?“ „Heh, vielleicht? So verführerisch ich auch bin: die stinkende Barboura ist eine Auserwählte des Nurgle. Die Präsenz des Todes hängt an ihr und somit folgt ihr auch die Verwesung Schritt für Schritt. Ich wage es nicht, mich auf sie einzulassen, geschweige denn sie gar mit bloßen Händen anzufassen. Jedes Lebewesen, was sie ficken würde, würde einer schreckenerregenden Geschlechtskrankheit zum Opfer fallen. Jedes außer dir.“ „Und du hättest jedem das Leben aus dem Leib gesaugt.“, entgegne ich dem trocken. „Das mag sein, doch ich habe die Kontrolle darüber.“ „Das kam mir öfters aber nicht so vor?!“ Lachend schmiegte die große Dämonin der Lust sich an meinem – vergleichsweise – kleinen Körper, den sie spielerisch mit ihren Fingerspitzen umfuhr. „Süßer, du hast dich einfach nur von mir vereinnahmen lassen. Dabei hast du die Macht dich dem zur Wehr zu setzen, im Gegensatz zum kläglichen Rest. Sieh dir doch nur diese sexbesessene Amazone an! Wie war ihr Name noch gleich?“ „Du meinst Ydin?“ „Armes, junges Ding~ Das ist auch der Grund, warum du diese unerträgliche Hitze ertragen kannst, die diese Teufelin ausstrahlt.“ „Weil ich etwas Besonderes bin? Willst du mir das damit sagen?“ „Du hast es erraten.“ „Das liegt bestimmt einfach nur daran, dass dieser Körper nicht echt ist …“ „Das mag durchaus sein. Aber ist das, was du fühlst denn nicht echt? All das Positive, was wir miteinander geteilt haben? All den Exzess, dem du versuchst dich hinzugeben?“ Anstößig öffnet Errelez ihren Mund. „Und trotzdem zieht er dich nicht in seinen Bann. Zumindest nicht schnell genug.“ „Wir hatten es fast.“, sprach ich ihr gegenüber bequem aus. „Hm, bist du so begierig darauf Kontakt mit Slaanesh aufzunehmen? Überschätze dich nicht! Das ist sein Reich.“ Stillschweigend genieße ich die Umarmung der unwiderstehlichen Chaos War Maiden of Slaanesh. „Klingt so, als würdest du dir Sorgen um mich machen.“ „Och, ich mache mir immer Sorgen um mein Spielzeug~ Wobei: Du benutzt mich nur, genauso wie ich dich benutze … Wir sind gar nicht so verschieden, wie ich einst vermutete. Vielleicht ist es ja das, was mich so sehr an dir fasziniert?“ „Ich mag deine schmutzige Direktheit, Lezzi. Aber manchmal sind deine Spielereien ganz schön anstrengend.“ „Tja, da kann ich dir leider nicht helfen~“ Mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, wandte sich Errelez schlussendlich von mir ab. „Wir wissen beide, wie das hier endet. Du willst das Treffen doch nicht noch einmal aufschieben müssen, nicht wahr? … Aber lass dir noch Eines von mir gesagt sein: Die Chaos War Maiden of Khorne ist gefährlich! Ihre körperliche Stärke übertrifft die unserer bei weitem! Die Hitze – die sie ausstrahlt – gleicht einem infernalischen Ofen, den nur deine Art fähig ist abzukühlen. Wenn du es nicht kannst, dann kein anderer. In diesem Sinne verlassen wir uns ALLE auf dich und deine fähigen Hände~“ Scale The Summit – Balkan https://www.youtube.com/watch?v=cjD2MAIpnWI Fähig? Nun ja: ich weiß ja nicht … Eher zerstörerisch. Schusselig auch und … Sie nimmt meine Arme in ihre großen Hände, wobei sie mich nach hinten drückt?! Das ist alles irgendwie ein Bisschen verkehrte Welt – würde man in unserer oberflächlichen Gesellschaft auf Durkan meinen. Prompt hat mich Gihirex in den Sand geschubst. Breitbeinig setzt sie sich auf meinen Unterleib, wobei sie ihr Gesicht zu meinem führt, was sie augenblicklich demaskiert. Schweigend nehme ich ihren lüsternen Kuss an, den sie von mir fordert. Ich hätte aufstehen und gehen können, stattdessen liege ich einfach so da wie ein Sack Kartoffeln (hm, Kartoffeln) und lasse es mir gefallen. „Rexi, wir müssen zurück!“, sage ich zu ihr, während sie mit ihren Händen meinen angezogen Oberkörper berührt, bis sie bei meiner Hose halt mach und sie öffnet. „Ich kann nicht mehr warten, Yaku!“, versucht sie mir abrupt weiszumachen, wobei sie mein bereits steifes Glied in sich einführt. Das alles geht schneller vonstatten, als geahnt. Zufrieden seufzt sie mit geschlossenen Augen auf. „Gihirex?!“ „Tut mir leid, Yaku.“, spricht sie aus, als sie ihre Hände auf meine Arme drückt, die sich auf sandigem Grund befinden. Ist das etwa … Vergewaltigt sie mich etwa?! Ich weiß nicht, ob ich es will oder nicht. Ich weiß nur, dass wir allen helfen müssen. „Sie brauchen uns! Eh, sie … Sie sterben!“, atme ich etwas angestrengt aus, als sich Gihirex mit heftigen Bewegungen rhythmisch auf und ab bewegt. Lustvoll beugt sie ihren Oberkörper zu mir vor, wobei sie ihre riesigen Brüste in mein Gesicht drückt. Eigentlich sollte es mir ja irgendwie gefallen aber momentan ist es für mich eher unangenehm, als alles andere. Dabei lacht die begierige Chaos War Maiden ein wenig. Ich lasse es mehr über mich ergehen, als dass ich es genießen kann … Nach kurzer Zeit ejakuliere ich dennoch in ihr heißes, gieriges Lustloch, dessen Hitze mir dennoch angenehm warm vorkommt. Anschließend fängt die Auserwählte Khorne’s an zu zittern. Etwas Nasses erwischt meine Stirn. Was das ein Tropfen? Regen? Nein, das ist es nicht. Weint sie etwa? „… Es … Es tut mir leid, Yaku.“ Zwar zögere ich noch, aber ich entscheide mich ihren entblößten Oberkörper zu umarmen, den sie an meinen drückt. Verwundert sieht Gihirex mit ihren gelb leuchtenden Augen zu mir. Dabei bin ich selber überrascht, dass ich es tue und ihr entgegenkomme, trotz ihrer … unangebrachten Aktion. Eigentlich müsste ich wütend auf sie sein, doch bin ich es nicht wirklich. „Warum … ? Sie sterben, wegen mir! Aber … ich fühl mich so schwach.“ „Rexi? … Du bist doch nicht schwach?!“ „DOCH, DAS BIN ICH!“, brüllt sie beinahe augenblicklich auf. „Khorne hat mich verlassen. Hast du es denn nicht bemerkt? Der Kampf gegen Valkia … Ich war so erbärmlich!“ „Nein, nein, du hast dich gut geschlagen.“, versuche ich sie zu ermutigen, während das frische, schwarze Sperma aus ihrer Öffnung trieft, was sowohl Macht als auch einen erhöhten Libido verleiht, dem Gihirex unterworfen war. „Khorne hat mich verlassen. Aber du … Du bist immer noch bei mir. Du bist der Einzige, der an mich glaubt. Du glaubst doch an mich, oder?“ „Ja. Ja, natürlich. Ich glaub an dich, Rexilein.“ Erwartungsvoll starrt sie mich an, woraufhin wir uns erneut küssen. „Wirklich?“ Sprachlos nicke ich Gihirex zu, die sich einen weiteren Kuss von mir holt. „I-Ich glaube nämlich auch an dich, denn du … bist mein Gott. Yaku …, du fühlst dich so gut an; es fühlt sich alles so gut an … mit dir.“ „… Ich gebe dir gern mehr davon, aber zuerst müssen wir zurückkehren und den Anderen helfen!“ Ansonsten wäre ich leider gewillt Gihirex zu verletzen, … doch das will ich eigentlich nicht. Errelez hatte recht: sie ist gefährlich. Es ist nicht nur ihre Hitze, sondern ihr labiler, psychischer Zustand. Sofort kommt mir Barboura in dem Sinn. Sie ähnelt irgendwie ihr, doch Barboura hat immer noch Rogo an ihrer Seite. Beide können nur von mir – ohne Konsequenzen – berührt werden … Was ist das nur für ein mieses Schicksal? Nein, die Anhänger von Nurgle warten immer noch auf Barbie und Rogo. Aber Rexi? Sie … Sie hat nur mich?! Das wird mir anschließend bewusst. „Okay …“ „Dann hilf mir, bitte! Hilf uns allen, dann … ja, dann ist dir mein Segen absolut sicher. Wer braucht schon Khorne, oder?“, lächle ich ihr zu. Wie ein trauriges, jedoch verliebtes Mädchen, kichert die ehemalige Chaos War Maiden of Khorne auf. Aber ich bin mir unsicher, ob ich ihr zukünftig eine weitere Portion der Black Milk überreichen werde … Schleunigst richte ich mich auf, als Gihirex von mir – schweren Herzens – ablässt. Sie hat alle Mühe damit sich zusammenzureißen. Ich bin jetzt anscheinend ihr Ein und Alles … UND ihr Gott. Das macht es nicht besser. Der Sandhügel versperrt uns die Sicht, weshalb wir diesen besteigen müssen. „Was mache ich nur?“, stelle ich mir dabei geistig die Frage. Gihirex‘ Schritte auf dem Sand bringen diesen leicht zum Glühen, was ich bisher kaum an Beachtung geschenkt habe. Ist sie wirklich SO heiß? Das kommt mir überhaupt nicht so vor. Als Mensch hätte ich mich sicherlich an ihr verbrannt … Ein wenig Bedenkzeit vergeht, bevor wir den Hügel erklommen haben. Nach einem kurzen, freundlichen Blick – den wir uns beiden gegenseitig zuwerfen – erkunden wir mit unseren Augen das Schlachtfeld. „Sie ziehen sich zurück?!“, fällt mir dabei auf. „Da haben wir noch Glück gehabt.“ „Nein, das ist kein Glück. Valkia’s Niederlage hat sich herumgesprochen. Ihr Kopf: er wurde mit Sicherheit ihren Anhängern präsentiert.“, klärt mich Khorne’s kurzzeitige Ex-Favoritin auf. Trotzdem erkenne ich in weiter Ferne die Anspannung, die nach unserer „Flucht“ entstanden ist. Scheiße, diese ganze Aktion von Gihirex wird uns Probleme bereiten … Sie haben uns gesehen. Sie alle. Zähneknirschend ziehe ich mir die Haube, samt Maske wieder über das Gesicht. Es schmerzt noch ein wenig, doch nicht durch Rexi, sondern durch den Fluch, der mir auferlegt wurde. Ich frage mich sowieso, warum man sich auf mich einlassen will. Ich fühle mich – seit meiner Ankunft in diesem neuen Linos – ausgelaugt, kaputt und hässlich. Die Zerstörung nimmt sich alles, was sie will … oder aber auch Nurgle. Vielleicht ja beides zusammen? Was weiß ich. Eines Tages … werde ich mich im Spiegel betrachten. Doch die roten, brennende Stellen auf meinem Körper – die diesen auseinanderfallen lassen – sind nicht von der Hand zu weisen. Sie sind wie die Brandspuren, die Gihirex an mir als Mensch hätte hinterlassen sollen. „Hier seid ihr also?!“ „Ahulil?! Wie kommst du so schne- … Du hast dich teleportiert?!“ „Keine große Anstrengung, diesmal. Ich hoffe ihr beide habt eine gute Erklärung für all das?!“ Part 62 Entführung „Ich … war einfach notgeil! Ja ich weiß, aber: hey, ihr kennt mich~“ „DAS IST EURE ERKLÄRUNG?!“, schreit mir Ahulil fassungslos zu, als wir uns wieder bei all denen befinden, die an uns – vor allem vorwiegend an mich – glauben und/oder geglaubt haben … VERDAMMT, WAS TUE ICH DA?! Überrascht sieht Gihirex zu mir. „Das …“ Abweisend schüttle ich ihr gegenüber den Kopf. „Es ist meine Schuld. Ich bitte euch, mir zu verzeihen.“ „Das war doch klar: ihr Männer seid alle gleich!“, ruft Fenya empört aus. Betroffen starrt Barboura zu Boden. „Viele unserer Schwestern sind gefallen!“ „Und Brüder. Sie haben ihre Leben gegeben, um uns zu beschützen! … Erneut.“, wirft Cuno hinterher. „So können wir nicht weitermachen!“ „Wir werden nach jeder Schlacht weniger. Ohne deine Unterstützung … So erreichen wir niemals Großväterchen Nurgle!“, erwähnt Barbie in meinem Beisein auf einmal besorgt, wobei Rogo mich aggressiv anfiept. Meine Güte, ist ja gut … „Deine Neugier in allen Ehren, aber das geht selbst für mich zu weit, Liebling. Man sollte in einer lebenswichtigen Schlacht nicht vor seiner eigenen Verantwortung fliehen! Und vor allem sollte man seinen inneren Trieben versuchen zu widerstehen. Ist dem nicht so? Zumindest zu diesem Zeitpunkt.“ „Da muss ich dieser Schla-, ich meine: der Chaos War Maiden leider recht geben. Was Ihr getan habt, war unverantwortlich gegenüber Eurem eigenen Volk!“, bestätigt Ahulil noch einmal Errelez‘ Worte. Bisher habe ich sogar unterschlagen, dass ich mit Ydin während der Schlacht in The Heart verkehrt habe … Na, zum Glück hatte es bisher niemand von uns erwähnt. „Stimmt. Ich kann und werde es nicht abstreiten. Manche mögen von euch zweifeln, aber …“ Oh, nein! Das tue ich nicht wirklich, oder?! „… ich habe es auch damals mit Ydin in The Heart getan.“ Oje … „Ihr habt gekämpft und ich war selbstsüchtig. Es tut mir leid, aber: Das bin ich! Das ist euer ‚Gott‘!“ Oder was auch immer ich für euch bin. Doch ich gebe mir nur die Blöße, um sie von Gihirex abzulenken; um sie vor den Zorn Anderer zu schützen. Khihi, genau~ Aber es ist auch lustig, wie sehr sie darüber empört sind … Was denke ich da? Ich verstehe mich selbst manchmal überhaupt nicht. „Apropos: wo ist diese Amazone eigentlich?“ „Sie ist hier und schläft.“, bestätigt eine der amazonischen Priesterinnen Errelez‘ Frage. Sie schläft?! Deswegen hielt kein einziger Schuss Valkia the Bloody davon ab, mich zu entführen?! „Super …“ Mit aggressiver Mimik, will sich Gihirex zu Ydin begeben, die ich davon abhalte. „Lass sie in Ruhe schlafen!“ „Aber … ?!“ „Vielleicht geht es ihr nicht so gut.“ „Ihr seid viel zu fürsorglich!“, wirft mir Ahulil vor. „Ja, ich mag ein Ficker sein, aber ich sorge mich um euch alle. Sie liegt auf dem Ruheschlitten. Und was haben wir uns ausgemacht? Niemand wird auf diesem gestört! Es ist ein Ort der Ruhe und der Erholung. Ja, wir hätten sie und ihre Waffe der Alten – oder was auch immer es ist – gebrauchen können. Aber wir … Ihr habt es auch ohne sie geschafft.“ Die enttäuschten, als auch zornerfüllten Gesichter zeigen sich mir in großer Anzahl. Sie werden mir eine Weile lang nicht mehr aus dem Kopf gehen … „Es ist so, wie es ist, aber wir müssen weitermachen!“ „Nein, nicht auf diesem Weg!“, ruft mir Barboura herein. „Ich kann das nicht mehr! Jetzt haben wir dich und eine kampfbereite Armee und trotzdem …“ „Barboura, wir müssen doch Ahulil helfen?!“, versuche ich sie wieder daran zu erinnern. „Und trotzdem entfernen wir uns vom eigentlichen Ziel! BEGREIFST DU ES DENN NICHT?!“ Unholy shit, ist sie wütend … „Nurgle ist ALLES, was uns zwischen dem Leben und dem Tod steht! Nicht du allein!“ „Da- … Das weiß ich doch, aber ohne …“ An mir selbst zweifelnd halte ich inne. „Du solltest mir helfen; uns; IHM! … Und nicht dir selbst und deinem SCHWANZ!“, ruft sie mir verzweifelnd mit Tränen in den Augen zu, wobei sie mich vor meinem Volk bloßstellt. Nun, im Grunde habe ich mich bereits selbst bloßgestellt. Was soll man machen? „Barboura, das geht zu weit!“, belehrt Ahulil sie im ernsten Ton. „Ihr habt ihm viel zu verdanken, genauso wie mir. Das hat er anscheinend erkannt, im Gegensatz zu gewissen anderen Personen!“ „Und ihr habt Nurgle ALLES zu verdanken! All eure Leben sind in seiner Hand. Warum? Weil ohne ihn Coba nicht überleben würde! Es ist sein Wille, dass er weiterlebt und somit auch ihr! … Zumindest solange, bis ihm seine Kraft verlässt.“, erklärt Barboura den Anwesenden mit zitternder Stimme. Auch eine Variante um zu sagen, dass ich eigentlich gar kein Gott bin. Besorgt glubscht Rogo seine Partnerin an, als ihm ein madiges, leises Fiepen entfleucht. „Ich hätte auf dieses ‚Leben‘ verzichtet! Was unseren Schwestern angetan wurde …“ „Fenya, das reicht! Wir wurden gerettet. Wir sind jetzt alle hier, doch nicht weil Nurgle uns geholfen hat, sondern weil Yakukage Coba mit seinen Gefährten zur Stelle war. Als wir am dringendsten Hilfe brauchten, kamen sie, um uns zu retten und dafür … sind wir euch auf ewig dankbar.“ Kopfneigend gibt sich uns Xugeii respektvoll zu erkennen. Ihre Mitstreiterin hält für einen Moment lang inne, um sich kurz darauf von uns zu entfernen. Die Diskussion – die nach meiner Entführung durch Gihirex entstanden ist – entwickelte sich viel tiefgründiger, als ich es erwartet habe. Demnach gibt es nur noch eine Lösung; eine die ich schon seit einer Ewigkeit im Sinn, jedoch noch nicht ausgesprochen hatte: „Es ist an der Zeit … Hier trennen sich unsere Wege!“ Kapitel 63: Abschied -------------------- Trigger-Warnung: Mobbing! Haha, ja, ist schon okay … Es ist mir mittlerweile egal, wie andere mich sehen. Damals war ich schon immer ein Sündenbock für alles und jeden gewesen. Der Unterschied war nur, dass es mir keineswegs egal war. In der Schule: ich war angespannt. Immer, wenn ich dorthin ging. Ich war jung, naiv, dumm und gutgläubig. Das war wohl DER Grund für alles. „Ih!“, schreit ein Mädchen auf, als es sich von mir wegsetzte. Stillschweigend sah ich zu denjenigen, der etwas weiter neben mir saß. Er hatte gefurzt … Na ja, ist ja egal: ich bin sowieso der Übeltäter~ Oder als ich mit meinem Kumpel die Treppen hinunterlief und mit ihm über belanglose Dinge laberte. „Warum redest du mit dir selbst?“, fragte mich jemand nebenbei, um mich erneut aufzuziehen … Wir redeten viel, meine Kumpels und ich. Auch wenn ich oft still war – zumindest innerhalb der deutschen, verschrobenen Klassen. Ich war eine echte Spaßkanone – wenn man mich näher kennenlernte. Oh, ich war so bescheuert, aber voller, lustiger Ideen. Mindestens einen Kumpel hatte ich an meiner Seite. Immer. Dennoch: nur wenige wollten mit mir zu tun haben. Häufig war ich ein Opfer irgendwelcher Vorwürfe und „Späße“. Ich wurde sogar bespuckt und man hatte mir mit voller Absicht den Ball im Sportunterricht in die Fresse geschossen. Warum? Woher soll ich das wissen?! Es ist ja nicht so, dass ich irgendeine Antwort auf all das bekam … Ich war ja nicht hässlich oder so, sondern einfach nur … anders. Wunderlich, vielleicht. Oftmals still, weil ich es mir nicht mehr zutraute irgendetwas in der Gegenwart Anderer zu sagen. Einfach nur, damit man mich nicht wieder angreifen kann … So verlor ich mich in meiner eigenen Welt. Nach all dem was passierte: Ist ja auch kein Wunder! Denn ich dachte, dass diese Welt – UNSERE Welt – eine schöne Welt wäre … Das laute Lachen all der Kinder hallte mir entgegen, als man mich in der neuen Schule – in der 5. Klasse – schubste und ich daraufhin weinen musste. Ich weinte, weil ich es nicht verstand; weil ich MAL WIEDER von meinen Mitmenschen schlecht behandelt wurde. Das war anscheinend das „herzliche“ Begrüßungsritual, für Neulinge wie mich. Plärrend rannte ich zu meinem Sportlehrer, der sich darüber amüsierte, dass mich die gesamte Klasse auslachte. In der Umkleidekabine schrie ich mir die Seele aus dem Leib. Der Täter starrte mich schockiert an, genauso wie alle anderen Jungs. „Was habe ich denn getan? Warum tun sie das? … Warum tun sie mir das an?“, fragte ich mich ständig im Stillen; in meiner schmerzerfüllten Einsamkeit. Soll das diese „schöne Welt“ sein, die mir ständig mitgeteilt wurde? … Irgendwann verstand ich es: Mir wurde von Anfang an etwas vorgemacht?! Jedes Mal, als ich in die Schule ging, war ich angespannt. Noch so ein Tag? … Ein weiterer Tag der Bloßstellung; ein weiterer Tag im „Knast“; ein weiterer Tag der Folter?! Wie lange soll das so weitergehen? Ich habe die Schule gehasst, aus gutem Grund! Schon früh stellte sich mir die Frage: „Sind Menschen wirklich so?“ Einige mit denen ich zu tun hatte: ja. Aber die meisten … drehten sich von mir weg. Es interessierte sie nicht. Sie … ignorierten mich; sahen nicht hin. Es war ihnen egal. Selbst meinen „Freunden“. So stellte sich mir bald darauf die Frage: „Was ist ein Freund? Wer ist ein Freund? … Ich weiß es nicht. Aber diejenigen, die um mich herum waren, sind es nicht!“ Zumindest ist es nicht das, was man mir immer wieder in irgendwelchen Liedern und Shows beibrachte. Mit allen anderen – mit denen ich außerhalb der Schule abhing – war es kaum anders. Ach Chaser, Kanan, Ronoxe … und du Vollpfosten namens Steve. Was habt ihr schon verstanden? „Nichts … Gar nichts. Und es wird sich nicht ändern. NIEMALS!“ „Hey: das ist doch egal! Hauptsache, wir haben Spaß!“, argumentierte ich bereits innerlich mit meiner hasserfüllten Seite. Dabei war sie noch gar nicht so präsent, aber … ich spürte etwas Unangenehmes; etwas Dunkles … Die Sitzungen in all den Zimmern der Therapeuten brachten nichts. Warum auch? Sie fanden ja keine Anhaltspunkte! Mit mir war also alles in Ordnung. Stattdessen spielte man mit mir Spiele zum Zeitvertreib. Aber nein: ICH war ja das Problem, nicht wahr?! Nicht die ach so tolle Gesellschaft der Menschen … Diese herzensgütigen Menschen … So „nett“, so „liebevoll“. Immer für einen „Spaß“ zu haben~ „Diese Menschen sind schon ein lustiges Völkchen. Oder … Skrämbild?“ Ein Able? Ein Auserwählter der Götter? Ich? … Das Gift-Element; eines von zwölf; Echsenmenschen und Chaos; Söldner und Shinobi … Damit fing alles an. Ich wollte etwas bewirken; wollte mein eigenes Dorf gründen und ein Kage sein. „Dokugakure steht für alle offen! Aber das Chaos ist eine Bedrohung für uns alle … Ihr solltet uns helfen, es zu besiegen!“ Sie taten es … aber nur widerwillig. „Das reicht! Die Zeit der Freundlichkeit ist vorbei! Ihr habt mich oft genug ausgenutzt! Jetzt sind wir dran!“, hörte ich Skrämbild’s Stimme in meinem Kopf, als mich die hellgrünen Augen im Geiste fokussierten. „Ich glaube, ich werde verrückt …“ Nein, nein: ich sehe einfach nur die Wahrheit, die mir selbst der Able des Wahnsinns offenbarte. Was hatte der Untote Sabazios getan? Nun, im Grunde: nicht viel. Er musste nämlich nichts tun. Jeder hatte bereits seinen Beitrag zu dieser Entwicklung geleistet – ob Freund oder Feind. Selbst ANK … Dabei hatte ich mir so viel mehr von euch erhofft … Leblos stürzen die leeren Körper in der Mitte des Schmetterturms in Richtung Boden. Für viele sicherlich ein schrecklicher Anblick, aber für mich war es wie ein Hauch von Frieden. Erheitert scherzten Sabazios und der Zeitdämon Pain – alias Remigio – über das Endergebnis. Stolz präsentierte ich denen – die mich verstehen wollten, bei mir waren und mir die Wahrheit zeigten – die „Eisernen“. Das Resultat jahrelanger Suche, um ungehorsame Shinobi, sowie auch Widersacher gefügig zu machen und sie an der eigenen Seite kämpfen zu lassen. „Das geht zu weit!“, rufen sie herein. Akatsuki Nii Kaku … Ich habe euch allesamt akzeptiert und als Freunde betrachtet; als Familie. Zumindest habe ich es versucht. Aber dabei wollte ich einfach nur an irgendetwas glauben. An irgendetwas Gutes im Menschen – oder was auch immer ihr jeweils dargestellt habt. Etwas, was in Wirklichkeit schlussendlich nicht existierte … Meine Verbündeten stellen sich gegen mich. Meine Liebsten sind tot. … Eigentlich weiß ich gar nicht mehr, warum ich Durkan und Linos beschütze. Warum soll ich es nochmal tun? Warum soll ich diesen Dreck beschützen WOLLEN? Selbst Pain hatte mich vor den Schmerzen der Liebe befreit. „Alles, was ich zu kennen glaubte; wofür ich einstehen wollte; was ich DACHTE zu mögen oder zu lieben, ist nur geheuchelt und gelogen?! Ihr … macht mich krank!“ … „ICH BRING EUCH ALLE UM!!!“ … Shinobi; Chaos; Auserwählte; Helden; Freunde … Die Sensenblätter von Barisk bohrten sich in die todesängstlichen Gesichter meiner Opfer. Wieder und wieder … Als Neojusatsu habe ich es genossen, sie zu töten. Ihr Blut beschmierte alles. Es ist mir egal, wer schuldig ist und wer nicht! Hatte ich die Wahl gehabt? Gab es einen Grund oder eine Erklärung mir gegenüber? Nein, man hat es einfach getan. Genauso wie ich es tat und mir die Leben nahm, die mir zustanden. Genussvoll gab ich mich durch Skrämbild dem Blutbad hin. „Ich habe verloren … Doch insbesondere habt IHR verloren! IHR habt versagt! Und jetzt müssen ALLE dafür büßen!“ Wer hätte das gedacht, hm? Dass so eine kleine Sache SOLCHE Auswirkungen haben könnte … Witzig, oder? Ja, das fand ich auch. Sehr sogar. Es hatte mir Spaß gemacht. „Ich heile die Welt von dieser menschlichen Krankheit! Ich heile sie von EUCH ALLEN!!!“ Das waren meine hasserfüllten Gedanken, als ich mich mit meiner unheilvollen Sense durch den vom Leben angehäuften, fleischlichen Abfall schnitt, oder das Eis dieses in tausende Stücke zersplittern ließ. Man erkannte ziemlich frühzeitig, dass der Schöpfer einen enormen Fehler machte: er erschuf die Menschheit. Wir korrigierten diesen schwerwiegenden Fehler … Schwung für Schwung verteilten sich die Körperteile meiner Opfer, samt ihrer Eingeweide. „Nie wieder Leid; nie wieder Lügen! Sterbt, ihr Lügner!“ Doch … meine neuen Geschwister – die Vanitas – sind kaum besser. Der Zerstörer hat sich Elfen herausgepickt, die den Menschen vom Verhalten her sehr ähnelten. Zwar fühlte ich mich unter ihnen wohler, allerdings stellten sie ebenfalls ein Problem dar. Wie auch immer: alles hätte sowieso bald ein Ende, nämlich dann, wenn der Sohn des Schöpfers aus dem Jurachiso – seinem Gefängnis - emporsteigt und alles Existierende auslöschen würde. In Sarela’s zauberhaften Armen, würde ich das Ende stillschweigend in Kummer und Verzweiflung erwarten … aber auch selbstzufrieden und in Geborgenheit. Das war zumindest der Plan, doch sie alle wehrten sich. Heh … zum Glück. Ich habe als „Zerstörer“ nichts zu verlieren, Gihirex. Ich hoffe, du verstehst das. Ob ich ein Gott bin oder nicht, interessiert mich nicht. Es ist nur wieder an der Zeit, gewisse Chancen zu vergeben. Daher halte ich ihre rote, dämonische Hand fest in meiner eher kleinen, menschlichen und drücke diese dabei leicht. Erwartungsvoll sieht sie mich an, genauso wie der ganze Rest, dem ich irgendwie retten konnte und wollte. Schließlich muss ich wieder etwas geradebiegen, jetzt nachdem Linos durch mich zerstört wurde … Durch meine Trauer, die sich durch all die Menschen der Vergangenheit zu Hass entwickelte … Und das ist auch der Grund, warum ich nicht zurückwill. Hier – auf dieser Welt – fängt ein neues Leben an! Selbst wenn keines anwesend wäre, so wäre immer noch ich das einzige, existierende Etwas in dieser trostlosen, öden Welt gewesen. Wie auch immer: das Schicksal wollte es anders. Doch du – der Vater des Zerstörers – will mich doch eigentlich nur an der Leine halten, oder? Dieser ganze Chaos-Kram ist nichts weiter als Beschäftigungstherapie. Aber in Ordnung: ich spiele mit. Habe schlussendlich sowieso nichts Besseres zu tun, als einsam und allein zu sein. In Wirklichkeit hoffe ich jedoch auf das Gegenteil, eines Tages … So, wie es mir einst Mitsuya zeigen konnte. Vielleicht können sie es mir ja doch geben? Liebevoll lege ich meine Hand auf die von Gihirex, während sich unser Umfeld über meine Entscheidung aufregt. Hier trennen sich unsere Wege … „Habt Ihr jetzt komplett den Verstand verloren?!“ „Co- … General?! Ist das dein Ernst?“ Gähnend erhebt sich Ydin währenddessen aus ihrem Schlummer. „Mann, Leute, seid ihr laut, ey!“ „Seht an: die schlafende Prinzessin ist auferstanden!“, verkündet Errelez. „Wir hätten dich und dein Gewehr gebrauchen können.“, erwähne ich abrupt. „Pff, jaja. War halt müde. Außerdem wusste ich es doch, dass ihr es auch ohne meine Hilfe schaffen würdet.“ „Du blöde … ?!“, regt sich Barboura darüber auf, wobei ich ihren Frust durchaus verstehen kann. „Es ist jetzt, wie es ist. Hier wird jetzt KEIN böses Blut vergossen, okay?!“, schreite ich ein. „Was ist es denn nun, was du uns mit deiner Aussage mitteilen willst, Liebling?“, fragt Lezzi neugierig. „Ich will, dass jeder von euch Barboura zum Portal begleitet, in das Reich des Chaos eindringt und Nurgle zu Hilfe eilt.“ Mehrere Stimmen werden laut, andere wiederum flüstern. Barbie setzt ein überraschtes Gesicht auf, als der Madendämon Rogo sie aufmunternd anfiepst. „A-Aber … ?! Was ist mit dir? Du wurdest von ihm auserwählt?!“ „Ich begleite Ahulil zur Chaos War Maiden of Tzeentch und bitte um Verstärkung.“ Überrascht starrt Ahulil mich an. „Du willst mich zu meiner Herrin eskortieren?“ „Genau. Ist das ein Problem?“ Ein kurzes Lachen ertönt von der Adeptin des Tzeentch aus. „Das ist verrückt! Das ganze Chaos sucht nach dir: dem Zerstörer.“ „Umso besser. Das lenkt sie von Nurgle ab, jetzt da sie wissen, dass ich hier umherlaufe. Das könnte unseren Truppen in die Finger spielen. Sie vernachlässigen ihre Verteidigung und Barboura kann mit allen anderen einfallen und Nurgle aus den Klauen seiner Brüder befreien. Alle sind glücklich; Ende~“ „Warte, warte, so einfach ist das nicht! Ohne deine Hilfe schaffen wir das niemals!“, versucht mich Barbie zu überzeugen. „Keine Sorge: ich komme so schnell wie möglich nach, okay? Aber wie du sagtest: wir haben keine Zeit zu verlieren. Das ist die einzige, sinnvolle Möglichkeit, um Ahulil all das wiederzugeben, was sie für uns getan hat; mit der Tzeentch War Maiden zu verhandeln und Nurgle zu Hilfe zu kommen. Oder etwa nicht? So können wir Zeit, Nerven und Leben sparen.“, versuche ich den Anwesenden zu erklären. „Einspruch: Damit bin ich aber nicht einverstanden, Süßer. Mein Ziel war es von Anfang an bei dir zu sein.“ Oh, nein … „Das heißt, dass sich ab diesem Punkt unsere Wege trennen werden.“ „Das … Du kannst doch nicht … ?!“ „Es ist entschieden. Willst du mich etwa dazu zwingen? Ich bin die Chaos War Maiden of Slaanesh, schon vergessen? Hm … Das Einzige, was ich für euch tun kann ist es: ihn zu überzeugen, euch passieren zu lassen. Wie ihr sicherlich wisst, ist mein Gott ebenfalls nicht sonderlich gut auf euch zu sprechen, aber da er durch mich und den Zerstörer bekam, was er benötigte, wird er eine Zeit lang zufrieden sein.“ Er hat bitte was bekommen? Besser ich hinterfrage das nicht. „Unser Handel ist somit abgeschlossen.“ Mit diesen Worten entfernt sich Errelez grazil von uns. „LEZZI?!“, rufe ich ihr reflexartig hinterher. Noch einmal dreht sie sich um. Wahrscheinlich ist es das letzte Mal … „Ahahaha, ich weiß: Ich werde dir fehlen~“ Und dann verschwindet sie in einem Flieder, leuchtenden Spalt, der einfach so aus dem Nichts erscheint. Vermutlich ist sie in Slaanesh’s Reich zurückgekehrt. „Tja, weg ist sie~ Mir wird sie schon fehlen, irgendwo. Aber, hey: das Überleben muss weitergehen!“, redet Ydin lässig vor sich hin, als sie ihre Waffe untersucht. „Das wird deine Armee schwächen.“, erkennt Gihirex nebenher. „Und was ist mit dir?“ „Ich will dich beschützen. Das ist meine Aufgabe.“, legt Rexi selbst überzeugt fest. „Aha? Nun: ich würde es eher begrüßen, wenn du Barboura dabei unterstützt Nurgle zu helfen.“, versuche ich sie zu überzeugen. „Deine Sicherheit ist mir wichtiger, als alles, was du mir jemals auftragen könntest!“ „Das kann ich verstehen, aber ohne deine Stärke wird es noch schwieriger sein Nurgle unversehrt da heraus zu holen. Auch wenn ich nicht bei euch bin, so ist es auch mein Wille, ihm zu helfen. Denn wie Barboura schon sagte: ohne ihn wäre ich nicht und ohne mich wärt ihr nicht.“ „Also heißt das im Klartext: beschütze lieber diesen Nurgle, sonst sind wir alle gefickt!“, wirft Ydin prompt hinein. Zustimmend nicke ich ihr zu. Mit sich selbst hadernd, beißt Gihirex auf ihre Unterlippe. „Hey, ich werde mich beeilen, ja?“ „Wenn dir etwas zustößt, werden wir ebenfalls alle dem Tod geweiht sein …“, teilt mir die heiße Dämonin besorgt mit, als sie mir ihre andere Hand reicht. Währenddessen spüre ich den stechenden Blick der Chaos War Maiden of Nurgle. „Ich weiß, aber ich werde schon auf mich aufpassen. Und Ahulil ganz bestimmt auch auf mich.“ „Exakt. Ich lasse den Zerstörer sowieso nicht aus den Augen, damit er nicht noch einmal solche Dummheiten macht, wie zuletzt.“, tadelt sie mich etwas, woraufhin ich etwas schmunzeln muss. Im Nachhinein gehe ich zu Barboura, die mich mit Rogo sehnsüchtig erwartet hat. Sofort finde ich mich dicht gepresst an ihren Titten wieder, während mich das Würmchen umschlingt. „Argh?!“ „Khihihi, du kommst mir nicht mehr weg~“ „Heh, ja, i-ich merk’s.“, entgegne ich ihr angestrengt. Nach einem Schmatzer auf meine rechte Wange, lässt sie mich immerhin los. „Ich habe dich mit meinem Gestank markiert. Da muss sich Ahulil leider von dir fernhalten.“, will sie mir weismachen. Als mir Rogo zufiept, streichle ich ihm sein dreiäugiges Köpfchen, was er mir entgegenstreckt. „Mach‘s gut, mein Madi-chan~ Und … es tut mir leid.“, spreche ich noch einmal aus, als ich währenddessen an Treati denke, den ich willentlich in der Schlacht opferte, um das Gefühl des Verlustes für beide erträglicher zu machen. Diese Entscheidung wird mir zwar hinterherhängen, aber ich habe mich bereits so entschieden. Wir alle müssen das Endergebnis nun akzeptieren. Es ist besser so, wenn meine arthropodischen Beschwörungen einfach nur für ihre zugewiesenen Aufgaben existieren würden, für die sie erschaffen wurden. Aber vielleicht habe ich Treati ja einfach nur deswegen erschaffen: um Rogo und Barbie jeweils eine Freude zu bereiten? Vielleicht war das der WAHRE Grund, für die Existenz des quirligen Hundertfüßers? Unerwarteter Weise zeigt mir Rogo noch einmal seine Zuneigung, indem er mir den Mantel mit seiner weißen Spucke einsaut. „Rogo mag dich wirklich.“ „Danke … Könnten wir das in Zukunft einfach nur bei einer Umarmung belassen oder so?“, beschwere ich mich nebenher ein wenig. Als ich Barbie’s Kichern vernehme, erkenne ich währenddessen, wie sich mehrere Kriegerinnen und Krieger von der Armee loslösen. „Was macht ihr da?“ „… Wir gehen.“ „Nicht!“, ruft eine Amazone ihrer Kameradin besorgt zu. Langsam nähere ich mich ihnen. Beide weichen aus Angst zurück, doch dann treten zwei Chaoskrieger in grünlich schimmernder Rüstung vor. Sie stellen sich mir entgegen?! „… Bitte: lasst sie ziehen!“ Nervös greifen sie zu ihren Waffen. Sie sind bereit für diese Beiden ihre Leben zu geben? Kurz darauf muss ich lachen. „Aber natürlich lasse ich sie ziehen! Ihnen steht es frei zu gehen.“, erkläre ich ihnen erheitert. „ABER ihr MÜSST wissen, dass ihr das Leben selbst dadurch im Stich lasst. Könnt ihr das wirklich mit euren Gewissen vereinbaren?“, frage ich diejenigen, die uns verlassen wollen. „Wir alle sind die ‚Lifecrawlers of Coba‘. Weswegen heißen wir so? Das hat alles einen Grund. Ich mag der Zerstörer sein, aber trotzdem kämpfen wir für unser aller Existenz. Wenn ihr geht, gehört ihr nicht mehr dazu! Aber: ihr seid frei. Ihr könnt machen, was ihr wollt … solange ihr euch nicht gegen uns stellt.“, lege ich entsprechend fest. „Wir werden in The Heart aushelfen.“, wird mir hinterher gesagt. Ja, gut … das ändert die Sache ein wenig. „Ihr … IHR HABT IN DER SCHLACHT GEFICKT!“, ruft es urplötzlich aus dem Hintergrund. Vorerst ist es ruhig, aber nach nur kurzer Zeit müssen fast alle – durch dieses spontane Ereignis - lauthals loslachen. Das ist unser aller merkwürdiger Abschied. Ich hoffe, dass wir uns so schnell wie möglich wiedersehen – darunter zählt auch Errelez. Ob wir sie zum letzten Mal gesehen haben? „Zerstörer?“ „Ja, werte Ahulil?“ „… Ihr stinkt bestialisch!“ Part 63 Abschied Kapitel 64: Seraphon -------------------- Es ist also geschehen: wir gehen getrennte Wege. Zumindest vorerst. Jedoch weiß ich nicht, was passieren wird, bis wir uns wiedersehen … Für eine gewisse Zeit lang beobachte ich diejenigen, die sich von Ahulil und mir entfernen. Wenn man – so wie ich – auf einem Hügel des sonst so relativ ebenen Umfelds steht und auf die Armee meiner Lifecrawlers blickt, dann sieht diese wahrlich nicht sonderlich gewaltig, geschweige denn furchteinflößend aus. Zumindest wenn man von den beiden Chaos War Maiden absieht, die diese anführen. „Macht Ihr Euch denn keine Sorgen um eure Truppen?“ „Natürlich mache ich mir Sorgen …“, spreche ich aufrichtig zu Ahulil. „… aber ich verlasse mich auf sie. Außerdem haben wir uns geschworen uns gegenseitig zu helfen. Das hier ist schon lange überfällig. Doch wir können Nurgle auch nicht einfach so ignorieren, verstehst du?“ „Gewiss. Es war von Anfang euer Ziel, ihm zu helfen. Ich bin diesem nur gefolgt, auch wenn es widersprüchlich erscheinen mag. Das Chaos hat sich gegen Euch – den Zerstörer –, sowie den Chaosgott des Todes gestellt und dennoch gebt Ihr Euren Feinden so viele Möglichkeiten.“ Etwas verwirrt sehe ich zu ihr. „Wie meinst du das?“ „Nun: Ihr lasst jede leichtsinnige Option offen, dass Euch jemand in den Rücken fällt. Habt Ihr nach all den Erfahrungen – die Ihr machen musstet – denn rein gar nichts gelernt?“, stellt mir Ahulil plötzlich diese dreist wirkende Frage. In Gedanken versunken schauen wir uns beide gegenseitig an, während ein schwacher Wind den Sand um uns aufwirbelt. „Vergesst es einfach!“, fordert sie schließlich von mir. „Woher willst du das wissen?“, muss ich dennoch fragen. „Ist es denn nicht offensichtlich? Ich habe einfach nur zugehört.“, legt sie am Ende des Gesprächs überzeugt fest, bevor wir unseren Weg fortsetzen. Die Wege bis zu unseren jeweiligen Zielen waren bisher immer sehr lang, da Linos eine noch größere Welt ist – im Gegensatz zu Durkan. Dafür konnten wir uns ganz gut gegenseitig unterhalten. Je mehr Leute wir waren, desto mehr gab es zu erzählen und untereinander zu entdecken, aber nun da ich mit Ahulil allein bin, ähnelt es sehr dem Anfang meiner Reise durch die Chaoswüste. Nur sie und ich in dieser heruntergekommenen, gigantischen Welt, die zum Teil dem Chaos anheimgefallen ist und in der nichts weiter existiert, bis auf Staub und Knochen … Alles wirkt sehr melancholisch. Die dunklen Wolken, samt den rötlichen Blitzen tun ihr Übriges, während der Sand vom schwachen Wind um unsere Beine geweht wird. „Der Magier …“, beginne ich somit ein neues Gespräch. „Hm? Was soll mit diesem sein?“ „Was ist aus ihm geworden?“ „… Er ist gestorben. So wie alle anderen auch, denen wir beinahe begegneten.“, antwortet sie mir. Ich muss gestehen, dass mich das irgendwie enttäuscht. „Dabei wollte ich unbedingt Antworten von den versklavten Tzeentch-Anhängern haben.“ „Was für Antworten kamen Euch in den Sinn? Sie sind Gefangene, die für ihre Herren den Regen erzeugen … und somit das Wasser, was alle benötigen, um in diesem harschen Umfeld zu überleben. Denn wie Ihr bereits vernommen habt, regnet es auf Linos so gut wie nie.“ Irgendwie kommt sie mir etwas abgelenkt vor, als sie mit mir spricht. „Geht es dir gut?“ „… Es ist alles in Ordnung. Ich … kann es nur nicht fassen, dass so viele von ihnen gefangen genommen worden … und wir ihnen nicht helfen konnten.“ Mit traurigem Blick sieht mich die Adeptin des Tzeentch an, die von seiner verräterischen Chaos War Maiden ausgebildet wurde. „Ich werde jedenfalls nicht zulassen, dass man dich mir wegnimmt.“ Nach allem, was wir zusammen erlebt haben … Ein Lächeln legt sich über ihre Lippen. „Das bedeutet mir viel, Zerstörer. Ich weiß mittlerweile, dass ich mich auf Euch verlassen kann. Bei Euch bin ich sicher. Bei Euch … fühle ich mich geborgen.“, spricht sie mir lieblich zu, als sie sich mir barfüßig nähert. Dann schiebt sie meine goldene Maske zur Seite und legt ihre Lippen sanft auf meine. Ein wahrlich magischer Moment … Kurz darauf lässt sie von mir ab. Nachdem ich meine Maske wieder richte, treffen sich unsere Augen. „Nur ein weiterer Vorgeschmack~“ „Na ja, Eines muss man dir lassen: du weißt einfach zu überzeugen.“, stelle ich ihr gegenüber schmunzelnd fest. Diese Momente mit ihr sind selten, aber dafür intensiv. Wir sind nicht gerade oft dazugekommen intim miteinander zu werden. Liegt leider auch daran, dass sie es nicht wirklich will. Zumindest nicht bis zum richtigen Sex. Das soll immer noch ihre persönliche Belohnung an mich sein, bis wir es zum Sitz ihrer Meisterin schaffen … Natürlich denke ich ständig daran. Es ist ja auch sehr schwierig NICHT daran zu denken, denn Ahulil spielt seit unserer ersten Begegnung mit meiner Neugier. Sie weiß diese stets mit ihren verführerischen, jedoch geheimnisvollen Aktionen zu befeuern. Ihre Anmut, ihre Eleganz und ihre Schönheit suchen vergeblich ihresgleichen. Nach einer Weile des Wanderns, wendet sich die rätselhafte Schönheit mir erschöpft zu. „Würdet Ihr mir etwas Bequemes kreieren, sodass wir dazu in der Lage sind unseren Weg weiterhin ungestört fortzusetzen?“ Zustimmend nicke ich ihr zu. „Das Gleiche wie immer?“ „Ja, bitte.“ Aus meinem Ärmel wuseln die Blutzikaden hervor, die sich zu einer schwebenden Masse zusammenschließen. Dieses ungewöhnliche Bett – was mehr einer Liege gleicht – habe ich während unserer gesamten Reise bereits mehrfach für Ahulil beschworen, damit sie sich ausruhen konnte. Sie musste sich zwar daran gewöhnen, aber mittlerweile will sie es einfach nicht mehr missen. Jetzt wo wir ungestört sind, erweitere ich es ein wenig, um mich ebenfalls zu ihr zu gesellen. „So sieht das also aus? Kaum sind wir unter uns und schon … ?“ „Na klar~ Es sei denn, dich stört meine Präsenz.“ Ein leichtes Schmunzeln entfleucht aus ihrem süßen Mund. „Wohl kaum. Nun, da Euer Körper nicht mehr von der wandelnden Pestilenz vereinnahmt wird, sehe ich keinen Grund Eure Nähe abzulehnen. Sagt mir: Ihr habt darauf nur gewartet, ist dem nicht so?“ „Du etwa nicht?“, stelle ich ihr die Gegenfrage. Sprachlos rutschen wir beide zusammen, bevor ich das Bett mit meinem Willen vorantreibe. „Ihr habt es mittlerweile gut unter Kontrolle. Ich muss sagen, dass mich das fasziniert.“, meint Ahulil zu mir, als sie sich mit ihrem zierlichen Körper an mich kuschelt, während ich meinen linken Arm unter ihren zarten Nacken gelegt habe. Ihr Kopf liegt nun auf diesem, doch ihr Blick schweift ab. Ihr nacheifernd, schaue ich in den von der Zerstörung, als auch vom Chaos zugerichteten Himmel. „… Nach all dieser Zeit hat es irgendwie doch etwas Romantisches an sich, nicht? Vielleicht gewöhnt man sich aber auch einfach nur daran.“, flüstere ich der Magierin zu, die nun ihre Augen geschlossen hat. Neugierig sehe ich zu ihr und begutachte ihr bildhübsches Gesicht, woraufhin ich schlussendlich beschließe in dieser Position an ihrer Seite zu verharren. Als untotes Wesen macht es mir nichts mehr aus auf ewig eingenommen zu werden. Früher hätte ich bestimmt gejammert, dass mein Arm einschlafen würde oder ähnliches. Jetzt ist es allerdings anders. Seitdem wir uns trafen, ließ ich Ahulil kaum aus den Augen – zumindest solange, bis sie es so wollte. Ich frage mich in all der Zeit dennoch, wie es den Anderen wohl ergeht? Ob Barboura und Gihirex mit den Amazonen und den Chaos-Abtrünnigen klarkommen? Ich hoffe ich sehe sie alle bald wieder. Das ist ein guter Grund, sich zu beeilen. Außerdem weiß ich nicht, wie sich meine Lifecrawlers schlagen werden. Ich mag mit Ahulil unterwegs sein, aber … das macht uns alle angreifbar. Wir können nur hoffen, dass es die Chaosgötter verwirrt und dass sie durch meine Abwesenheit abgelenkt sind. Sie suchen immer noch mich. Sie wollen immer noch meinen endgültigen Tod. Aber wir wissen ja alle, was passieren wird, wenn sie diesen fordern. „Die Zerstörung kann man nicht aufhalten!“, dröhnt es in meinem Kopf. Die Stimme wird klarer. Ich vermute bereits, wer es ist. Noch will ich mich jedenfalls nicht darauf festlegen, denn immerhin ist es schon eine große Weile her. Stattdessen beobachte ich unser Umfeld, während sich das Bett aus Blutzikaden weiterhin in die Richtung begibt, die wir uns zum Ziel gesetzt haben. „Ich … bin … ein Mensch …“, höre ich Ahulil auf einmal ganz leise flüstern. Träumt sie etwa? „Unhm …“ Zitternd atmet sie noch einmal auf, bevor sie wieder still ist. Liebevoll ziehe ich die eine Hälfte meines offenen Mantels um ihren Körper, der nun wie eine Decke fungiert. „Schlaf gut, Lilil.“ So schweben wir der weiten, sandigen Ebene entlang, aus der ab und zu Steine und kleine Felsen emporsprießen, wie die fehlende Botanik aus meiner ehemaligen Welt Durkan. Ein eher trostloser Anblick, aber immerhin bietet es etwas Abwechslung in der sonst so kargen Gegend. Alles scheint ruhig zu sein, bis ich die schlafende Prinzessin mit wenigen, harmlosen Rüttlern aufwecken muss. „… Hm?“ „Jemand oder etwas kommt uns entgegen.“, spreche ich etwas besorgt zu ihr. „Das kann kaum möglich sein, da in unserer unmittelbaren Umgebung nichts existiert, was für die Chaosgötter von Belang wäre. Es sei denn …“ „Es sei denn sie suchen nach dir.“ „Oder nach Euch.“, verständigen wir uns untereinander. Irgendwie … kommt mir dieser Umriss in der Ferne vertraut vor. Je mehr wir uns näher, desto weiter öffnen sich meine Augen. Das kann doch nicht … ?! „Nein … Das ist … Das ist ein ‚Slann‘?!“ Scar Symmetry – Hyperborean Plains https://www.youtube.com/watch?v=vTeNke-C49Y Diese froschähnliche Kreatur auf ihrer schwebenden Sänfte … „Was macht ein Slann hier? Der sieht aus wie Lord Kroak?!“, stelle ich überrascht fest. „Die Diener der Alten Götter?“ „Ich dachte sie wären alle durch die Zerstörung umgekommen?!“ Als das Wesen seine Hände in die Höhe streckt, durchqueren unzählige, grelle Sternschnuppen den Himmel, die die düsteren Wolken mehrfach spalten. Der gesamte Himmel über uns, lässt die chaotische Dunkelheit hinter sich, um uns den sternenerfüllten Nachthimmel zum ersten Mal auf dieser Welt zu offenbaren – wenn auch nur für kurze Zeit. Völlig perplex blicken wir über uns, wobei die Lichter am Grund erlöschen und uns mehrere, echsenartige Individuen zu erkennen geben. Die kenne ich doch?! „Echsenmenschen?! Hier?“ „Seraphon.“, spricht Ahulil aus. „Bitte, was?“ „Sie sind unsere Feinde.“ Während wir reden, werden wir von zahlreichen Echsenkriegern umzingelt, die frisch aus dem Himmel vor unsere Füße herabgeregnet sind. Ich kann das immer noch nicht fassen, was hier gerade geschieht. Zwar will ich mit ihnen reden, aber sie greifen sofort an. „Pass auf!“, rät Ahulil mir, die einen der mir bekannten Sauruskrieger mit einer spontanen, magischen Flamme von mir wegschleudert. Sofort sehe ich in ihre Richtung, um die Adeptin vor den angreifenden Echsenmenschen – oder wie auch immer die jetzt heißen mögen – zu beschützen, indem ich meinen Arm zu einem langen Centipede umwandle und diesen reflexartig in die Richtung der einfallenden Gegner schieße. „Pass DU lieber auf! … Uih, ich hatte bereits vergessen, dass ich das kann.“ Der Centipede kämpft für uns?! Mein rechter Arm hat sich selbstständig gemacht … „Keine Angst: der wächst wieder nach~“, sage ich abrupt zu ihr, während sich das fehlende Körperteil immerhin durch meinen inneren Schwarm erneuert. „Hört auf mit den Scherzen! Wir sind umzingelt.“ „Schütz dich! Ich mache das.“ „Aber-“ „Dir darf nichts passieren!“, spreche ich laut aus, wobei ich von mehreren Blasrohrpfeilen getroffen werde, die mir aber nichts auszumachen scheinen. Skeptisch betrachte ich die getroffenen Stellen. Ein darauffolgender Blick nach vorne, verrät mir: „Skinks …“ Kleine, wuseligen Echsenviecher. Schmächtiger und schlanker gebaut, im Gegensatz zu ihren größeren, muskulöseren Artgenossen. Dafür jedoch sehr intelligent. Ahulil nimmt ihren Kris in die Hand, der ihr hilft eine magische Barriere um sich zu erschaffen, die dem durchsichtigen Feuerschild von Gihirex ähnelt. Damit will sie wohl den Angriffen der aggressiven Echsenmenschen standhalten? „Geht es Euch gut?“ „Ich denke schon … Hey, hört auf damit!“, fordere ich derweil die Blasrohrschützen auf, deren kleinen Pfeile meinen untoten Körper mehrfach anbohren. „Es bringt nichts. Sie hassen das Chaos und tun alles dafür, es zu vernichten.“ „Ich weiß. Das war schon immer so, aber: ICH bin es doch!“ Der Auserwählte von Tepok und der Echsenmenschen; Gesegneter des Chotek … Mit ihnen hat alles angefangen. Ein Schwarm aus Blutzikaden wird mich vor ihren Angriffen schützen, doch einer der Saurus stößt durch den Schwarm durch, um mich zu Boden zu ringen. „Lass das! Ich bin’s: Jusatsu!“ Aber sie hören nicht zu … Zu diesem einen Krieger gesellen sich weitere. Sie wollen mich in den Sand drücken; die Knochen brechen; wenn nicht sogar im Sand ersticken. Zum Glück habe ich weder Knochen, noch muss ich atmen. Allerdings tut es mir dennoch weh … Das was sie tun … Ich bin es nicht gewohnt, von meinen ehemaligen Verbündeten – denen ich am meisten vertraute – SO behandelt zu werden. Wir standen einst auf derselben Seite. Meine Bindung zum Volk der Echsenmenschen war stark. Mir fällt sofort wieder ein, wie ich sie freundschaftlich umarmte, lobte oder sogar kraulte. Sie waren mir wichtiger als die Menschen um mich herum. Wieso also? Wieso … tun sie das? Von Anfang an vertraute und glaubte ich ihnen. Ich opferte so viel für sie, nur um das Chaos bekämpfen zu können. Und doch … Jetzt bin ich sogar Teil von diesem. Was für eine Ironie … Als ich das erkenne, brechen die Arthropoden aus mir heraus und überschwemmen wie eine kraftvolle Meereswelle unsere Widersacher. Es ist jedoch nicht so, dass es ausreichen wird, die kaltblütige Legion aus dem Sternenreich besiegen zu können. „Zerstörer?! Ein Sturm zieht auf!“ Auch das noch?! Ein Sandsturm fängt an zu toben, der die Sicht aller erschwert. Das könnte sowohl Vor- als auch ein Nachteil für uns sein. „Bleib wo du bist!“, ruf ich in den Sturm hinein. „Was denkt Ihr, was ich vorhabe? Meine Magie wird nicht ewig halten. Ihr müsst sie zurückdrängen!“ Zurückdrängen? Du meinst … Ich soll sie bekämpfen; sie vernichten? Eine Zeit lang bin ich ruhig. Der Sturm um uns lässt mich in ein tiefes Gedankenloch versinken. „Zerstörer?! … Warum sagt Ihr denn nichts?“ „I-Ich … Ich kann … das nicht.“, flüstere ich mir zu. „COBA?!“ Ich muss! Wenn ich es nicht tue, ist es vorbei! „Ihr wart einst ein Reiter der Zerstörung; ein ‚Vanitas‘. Ihr habt sie bekämpft. Denkt Ihr, dass sie das vergessen haben?“ Ja, es stimmt … Ich habe viele von ihnen bereits getötet … durch den ganzen Hass, dem ich verfiel. „Die Echsenmenschen und ihre Götter brachten dich dazu. Wie kannst du das vergessen haben? Ohne sie und dem Drang das Chaos zu vernichten, wären all jene die du mochtest und geliebt hast immer noch am Leben!“, ruft es mir in meinem Kopf zu. Es ist nicht Ahulil‘s Stimme … Allmählich sehe ich wieder klar – wenn auch nicht durch den Sturm. Ein lauter Klang hallt in unserem Umfeld wider. Ich habe die Eintagsfliegen auf die im Sandsturm untergetauchten Echsenmenschen losgelassen. Bei Berührung implodieren sie, doch muss ich mir die Richtung merken, aus der Ahulil‘s Stimme kam. Es wäre eine Katastrophe, wenn ich ihren Schutz dadurch zerstören würde. Mehrfache Brülllaute ertönen. „Sie verbrennen sich an der Barriere, aber lange kann ich sie nicht halten.“, lässt sie mich wissen. Ich sehe teilweise, wie gewisse Seraphon sich mit ihren besonderen Waffen – die denen der Amazonen gleichen – an dem Schild zu schaffen machen. Immer wieder schlagen sie darauf ein, doch manchmal wird eine heiße Druckwelle durch meine Magierin ausgesendet, die den Angreifern schadet. Mit meinen Armen kann ich unsere Gegner weiterhin beschäftigt halten, als auch dezimieren. Einer der hiesigen Saurus kann ich mir mit einem meiner Centipede-Arme schnappen und ihn gegen das Schild schleudern. Einen Skink wiederum werfe ich mit Schwung in die Menge, woraufhin ein gewaltiger Doppelhieb von oben nach unten folgt. Nachdem ich jedoch mit dieser Masse an Kämpfern fertig werde, leuchten diese einfach auf. Eine unfassbar helle Energie entlädt sich, die selbst meine Arme erwischt und dabei zerreißt. „EH?!“ Es hat sie zerstört? Diese Echsenmenschen … explodieren?! Einige von mir zuvor freigelassenen Blutzikaden kehren zurück und können mich immerhin mit Nährstoffen versorgen, aber ich habe bereits mehr verloren, als dass ich dazugewonnen habe. Die Kräfte – die sie beim Tod freigeben – sind mindestens genauso gefährlich, wie ihr lebendiger Aufenthalt. Das heißt: ich muss sie von Ahulil‘s Barriere weglocken. Nach einem kurzen Moment rammt mich jedoch etwas Mächtiges von der Seite in den Staub. Ein ‚Kroxigor‘?! Ein überaus großer Echsenmensch packt mich am Kopf und schleift diesen an der standhaften Barriere entlang. „A-Argh?!“ Die Insekten fallen aus mir spürbar heraus. Ich fühle sogar, wie sich das unheilige Herz der Zerstörung dagegen drückt. Vielleicht beobachtet Ahulil das Geschehen gerade und bemerkt wie blöd ich mich gerade anstelle … Das Herz schwächt ihren Schutz?! Durch diese unschöne Vorstellung, entlädt sich auf einmal das Schild. So gut wie alles in unserem Umfeld verbrennt sich regelrecht die Klauen. Auch der Sandsturm scheint sich endlich zu verziehen. „… Da habe ich anscheinend richtig geschätzt.“, redet das restliche Ich zu dem Kroxigor, dessen Existenz bedauerlich auf ein Minimum reduziert wird. Mein unechter Leib umschlingt seinen und … saugt ihn aus?! Urgh … Da grusele selbst ich mich vor mir selbst. Im Gegensatz zum Rest explodiert dieses arme Wesen nicht. Stattdessen konnte seine gesamte Energie von mir absorbiert werden. Das Schlachtfeld wird nach diesem unerwarteten Aufeinandertreffen in ein strahlendes Weiß getaucht … Aufmerksam betrachten Ahulil und ich stillschweigend unser zugerichtetes Umfeld, bevor wir irgendeine Feststellung abgeben. „Ist es vorbei?“, stelle ich ihr die Frage, woraufhin sich mein Blick erneut zum unbekannten Slann in der Ferne richtet. Nach einem Moment verschwindet dieser jedoch innerhalb einer Lichtsäule, die ihm sicherlich den Weg in den Sternenhimmel weist. Wer zum Fick war das? Und vor allem: was sollte das alles? Ich verstehe diese Welt einfach nicht mehr … Part 64 Seraphon Kapitel 65: Alles nur ein Traum? -------------------------------- Nach einem langen Marschweg – der gefühlt kein Ende nehmen wollte – offenbart sich vor uns ein Anblick, mit dem ich auf dieser Welt keineswegs mehr gerechnet hätte: Zahlreiche Bäume verdecken den unteren Teil des majestätischen und zugleich rätselhaften Turms, der gen Himmel ragt. Das Licht der Chaosblitze lässt diesen in zahlreichen Farben des Regenbogens erstrahlen, obwohl dieser von Grund auf in einem tiefblauen Azur getaucht ist. Die Bäume vor diesem – die geradezu einen unverkennbaren Wald bilden – funkeln smaragdgrün auf, gefolgt von bläulich leuchtenden Akzenten. Ein geradezu magischer Anblick, der keineswegs aus irgendeiner mir bekannten Welt entstammt. „Wir sind eingetroffen.“, bestätigt Ahulil, während ich das Gebiet bestaune. Doch obwohl die Schönheit dieses außerweltlich wirkenden Waldes einem den nicht vorhandenen Atem rauben will, wird das idyllische Bild der überirdischen Hoffnung durch die verstreuten Leichen der Tzeentch-Anhänger geradezu verunstaltet. „… Das Blut ist größtenteils in den Boden gesickert und/oder getrocknet. Die Schlacht ist also bereits eine Weile her.“, stelle ich dabei fest, als ich das mit Blut befleckte, rötlich schimmernde Gras berühre, das nach meiner Berührung seine Farbe mehrfach ändert. „Sie haben sie also gefunden … Und sie hat sich gewehrt. Wir sollten den Turm erreichen, Zerstörer, und nachsehen!“, fordert mich die Adeptin der Chaos War Maiden of Tzeentch beunruhigt auf, der ich vor langer Zeit meine Hilfe anbot. Vielleicht habe ich zu viel von ihr verlangt. „Wir haben uns wohl doch zu viel Zeit gelassen? Scheiße …“, spreche ich leise vor mich hin. „Euer Erscheinen hat meiner Meisterin eventuell Zeit verschafft.“ „Hoffen wir es. Aber wir sollten es nicht erwarten.“, meine ich realistisch zu ihr. „Hm, das mag ich an Euch, Zerstörer. Seitdem wir uns kennen, versucht Ihr dem ganzen objektiv gegenüberzustehen. Und trotz aller Widrigkeiten versucht Ihr stets die Fassung zu wahren … und die Hoffnung.“, gibt sie mir komplimentierend preis. „Das war nicht immer so, aber ähm … danke? Du aber auch.“ „Ha, dem muss ich vehement widersprechen. Ich muss nämlich gestehen, dass ich mein Vertrauen zu Euch hinterfragt habe … Allerdings denke ich, dass dieses Misstrauen seit jeher unberechtigt war.“, erzählt sie mir mit einem seichten Lächeln im Gesicht, als wir zu zweit den rätselhaften Wald durchqueren. Wie lange ist es her, dass ich auch nur einen einzigen Baum erspäht habe? Auf jeden Fall ist seitdem viel Zeit vergangen. Jedoch ist es noch nicht soweit, sich all das hier anzuschauen, denn die Zeit drängt. Hastig begeben wir uns zum Turm der Auserwählten von Tzeentch, die ihn verriet. Noch mehr Leichen … Wir sind uns einig und bleiben weiterhin still, während wir uns beeilen. Das Tor des Magieturms und dessen Türen stehen weit offen. „Sie sind eingedrungen …“ „Oh, nein?!“ Fassungslos hockt sich meine Gefährtin neben eine verstorbene Person, die ebenfalls das gleiche, blaue Kleid zu tragen scheint, wie sie selbst. „… Es tut mir leid.“, verlassen nur zögerlich diese Worte meinen Mund, als Ahulil um ihre verstorbene, magiebegabte Kameradin trauert. Dabei ist sie nicht die Einzige … Überall liegen vereinzelte Adeptinnen in der Eingangshalle herum. Tote Tzaangors und Akolythen liegen um uns ebenfalls blutverschmiert oder mit Verbrennungen am Boden. Behutsam stelle ich mich neben die niedergeschlagene Schönheit, an deren Wangen Tränen hinuntergleiten. „Es … Es ist schon in Ordnung.“ „Ist es nicht! Wir kommen zu spät. Obwohl: Vielleicht konnte sie ja fliehen?!“ Mit feuchten Augen wendet sich Ahulil mir zu, wobei sie sich erhebt. „Ja … Vielleicht.“, spricht sie hoffnungsvoll aus, woraufhin ich sie umarmen muss. Sanft umschlingt die Magierin mit ihren Armen meinen Oberkörper. Nach einem stillen Moment – der uns den Verlust um uns herum vor Augen führt – weise ich meine Teure jedoch fürsorglich darauf hin sich auszuruhen. … Einige Zeit später: Ahulil tritt aus einem der vielen, unteren Zimmer des Turms, die mit der gewaltigen Eingangshalle verbunden sind. Ihr scheint es etwas besser zu gehen. Sie hatte mir zuvor erlaubt mich um die Leichen zu kümmern, damit sie das entstandene Massaker nicht mehr erblicken muss. Meine fleißigen Arthropoden konnten es zum Glück für uns beseitigen. „Es gibt da etwas, was ich Euch zeigen will.“, meint das Magier-Fräulein zu mir und führt mich wieder nach draußen: raus aus dem Turm; hinein in den magischen Wald. My Chemical Romance – The Only Hope for Me Is You https://www.youtube.com/watch?v=fSye1-TBeqg Geradezu verspielt lugt die sonst so ernsthafte, als auch hochmütige Magierin mit einem Hang zum Sarkasmus hinter dem nächsten Baum hervor, um mir daraufhin mitzuteilen ihr durch den Wald zu folgen. Ich könnte schwören, dass sie zuletzt noch trauerte. Sie wirkt wie ausgewechselt. Aber ich schätze es ist die Vorfreude auf das, was uns hier erwarten wird, denn sie kennt ja den Weg zu einem besonderen Ort, den man vor lauter Bäumen kaum noch sehen kann (wortwörtlich). „Wo willst du hin?“ Versucht sie mich dabei tatsächlich abzuhängen? „Fangt mich doch, wenn Ihr könnt!“ Barfüßig springt Ahulil durch das Gras, wie ein glückliches, junges Rehkitz. Will sie jetzt etwa mit mir Fangen spielen? Schließlich beiße ich an und renne ihr hinterher. So läuft sie vergnügt im hohen Tempo von einem Baum zum anderen, um mich abzuhängen. „Hierher!“, lockt sie mich mit ihrem Ruf zu sich, nur damit ich daraufhin ihren linken Arm ergreifen kann. Überraschenderweise bläht sich der Körper von Ahulil jedoch auf, um prompt wie eine große Seifenblase direkt vor meinen Augen zu zerplatzen. „Wa-?“ Verwirrt sehe ich mich um. „Leider die Falsche~“, teilt mir das freche Ding spöttisch mit, als es sich hinter dem nächststehenden Baum hervorwagt. „Hey, das ist aber unfair!“, lache ich Ahulil entgegen. Langsam bewege ich mich auf sie … oder gar ihrem nächsten Scheinkörper zu. Geradezu ersichtlich, dass ich keine Lust mehr habe ihr hinterherzurennen. Wer weiß ob das die Echte ist? „Habt Ihr etwa schon aufgegeben?“ Gemütlich ergreife ich ihre Hand. „Nicht wirklich. Ich habe dich doch~“ „Ha ha …“ „Und was machst du jetzt?“, frage ich Lilil, als es mir vergönnt ist in ihre schönen, gelb-goldenen Augen zu schauen. Verwegen wirkend dreht sie ihren Kopf zur Seite. „Seht nur!“ … Wasser? Ein kleiner See erstreckt sich vor unseren Augen. Das Wasser ist leuchtend Blau und glitzert wie die Sterne am Nachthimmel, der durch die blitzdurchtränkten Wolken des Chaos verdeckt wurde. Noch so eine Sache, die ich niemals gedacht hätte auf dieser staubtrockenen Welt sehen zu dürfen. Dieses ganze Ereignis kommt mir geradezu wie ein Traum vor. Es wirkt so … befremdlich; so unecht. „Wow …“ Da bleibt selbst mir die Sprache weg. Lächelnd blickt mich Ahulil an, die mit ihrem rechten Zeigefinger nach oben zeigt, während ich immer noch leicht ihre linke Hand in meiner rechten halte. Mit dieser Geste lockt sie etwas an, was ich vorher nur sah, als wir gegen die Tzeentch-Truppen vorgehen mussten. Schritt für Schritt gelangen wir in das flache Gewässer. Besorgt lasse ich Ahulil‘s Hand los und mache meinen untoten Körper bereit für eine Auseinandersetzung mit einem oder gar mehrerer Dämonen. „Nicht! Es ist friedlich.“ „Woher willst du das wissen?“, frage ich sie verwundert, wobei mein magisches Mädchen mehrere Schritte auf das fliegende Wesen zugeht, was an einem mutierten Manta erinnert. Anders als die auf uns aufmerksam gemachten anderen Wesen dieser Art, kreischt dieses nicht auf, sondern nähert sich ruhig der Magierin, die ihre Hand in dessen Richtung streckt. Ist es etwa zahm? … Sie streichelt es?! „Ein ‚Screamer of Tzeentch‘. Einige von ihnen leben in diesem Gebiet. Ich schätze es hat erkannt, dass wir nicht feindlich gesinnt sind. Nicht so, wie die Eindringlinge, die zum Turm wollten. Darum zeigen sie sich uns … Wollt Ihr?“ Vorsichtig bewege ich mich auf den sogenannten Screamer zu, der mich mit seinen vielen Augen zu beobachten scheint. Einige Tentakel und Hörner wachsen aus seinem blauen, Rochen ähnlichem Körper. Es ist ein Dämon, der von Tzeentch als Einheit in Schlachten genutzt wird, aber wenn man sich diesem nähert erkennt man, dass es ebenfalls einfach nur ein Lebewesen ist – wenn auch ein ungewöhnliches. Für einen Moment lang lässt es sich meine zögernd durchgeführten Berührungen über sich ergehen, bis es dann doch abrupt aufkreischt. Mit seinen frontalen, spitzen Hörnern stößt es mich um und macht sich kurz darauf schleunigst davon. Ahulil kann dabei nur belustigt auflachen. „Macht Euch nichts daraus.“, teilt sie mir unbesorgt mit, als sie mir eine ihrer zärtlichen Hände reicht. „Ich wurde verletzt. Machst du dir denn keine Sorgen um mich?“, stelle ich ihr die Frage, als sie mir freundlicherweise aufhilft. Der Damit einhergehende Schreck war jedoch schlimmer. „Sollte ich das? So ein kleiner Kratzer bringt Euch – den großen, bösen Zerstörer - doch noch lange nicht um. Außerdem spürt Ihr keinen Schmerz.“ „Auch wieder wahr. Aber trotzdem …“ „Eh, was? Soll ich mich viel lieber um Euch sorgen?“ Mit einem regelrecht hinterhältig wirkenden Lächeln im Gesicht, beugt sie sich zum See vor, um das Wasser mit ihren Händen zu schöpfen. Dabei bemerke ich jetzt erst, dass ihr Kleid ein anderes ist. Es ist … freizügiger. Die Träger sind dünner und man kann deutlich ihren Ausschnitt erkennen. Warum fällt mir das jetzt erst auf?! Das hat sie mit Absicht gemacht! Dann richtet sich Ahulil vorsichtig wieder auf und schreitet langsam mit dem Wasser in ihren Händen majestätisch in meine Richtung. Ein wundervoller Anblick: der funkelnde See, die faszinierende Vegetation und der auffällige Turm im Hintergrund bilden eine bildliche Symbiose, die die Herzen so mancher Künstler höherschlagen lassen würde. Ahulil in der Mitte von allem wirkt so, wie als würde man das Kunstwerk einer Göttin betrachten. Selbst Slaanesh wäre neidisch bei diesem Anblick dieser vollkommenen Schönheit, da wäre ich mir sicher. „Trinkt das!“ „Ist es wirklich trinkbar?“ „Natürlich. Was meint Ihr, wie wir in all der Zeit überlebt haben?“ Etwas skeptisch führe ich meinen Kopf zu ihren Händen, die sie weiterhin für mich aufhält, damit ich das angesammelte Wasser zu mir nehmen kann. Dann schiebe ich meine Maske zur Seite und nehme einen Schluck. „… Es ist gut.“ Ich fühle mich irgendwie … erfrischt; stärker; regelrecht belebt. Wenn wir das meinen Truppen überreichen könnten?! „Das Wasser ist gesegnet worden. Jeder der es trinkt, würde sich verändern. Aber Ihr … Ihr könnt es nicht. Ihr seid anders.“ „Ach ja? Und was ist mit dir?“ Lächelnd spaziert sie wieder in die Richtung des Turms. „Findet es heraus~“ Im Inneren längst angekommen, mache ich mich fertig für das, was auf uns zukommen wird. Grinsend begegnet mir mein halbnacktes Spiegelbild. „Wir wissen zwar nicht wo ihre Herrin ist, aber …“ Neugierig tauche ich meine Hände in das Waschbecken und werfe mir regelrecht das gesegnete Wasser ins Gesicht. Wir?! Was rede ich denn da? Ich tue so, als wäre Skrämbild noch hier … Nach einem weiteren Blick in den Spiegel, erkenne ich die Veränderung in meinem Gesicht, nein: an meinem Körper. Die roten Stellen, die allmählich größer und mehr werden: sie verschwinden?! Die einzigen Schmerzen, die ich zu diesem Zeitpunkt noch verspüre, hören auf einmal auf zu existieren. Dabei waren diese meine ständigen Begleiter – jedoch keine die man vermissen würde. Es ist wirklich so, als würde ich wieder meine alte Gestalt im Spiegel betrachten. Darum hat es mich nun ebenfalls erneut an Skrämbild erinnert … Selbst meine übrig gebliebenen dunklen Haare – die ich beschloss vor gewisser Zeit zu entfernen – sind in voller Pracht wieder nachgewachsen. Mein altes Selbst steht einfach so vor mir?! „Dieses Wasser ist nicht normal.“ „Ach, wirklich?“, fragt mich die mir bekannte Stimme einer jungen Frau, die sich zu mir gesellt. Neugierig lehnt die hübsche Magierin ihren Kopf an meine Schulter. „Ihr seht gut aus.“ „Es geht mir jetzt auch viel besser.“ „Tatsächlich? Die magische Quelle wirkt wahre Wunder, nicht wahr?“ Schon bald darauf finden wir uns beide in einer geräumigen Duschkabine wieder. Ich fasse es nicht: eine richtige Dusche?! „Hier ist vieles so, wie in meiner ehemaligen Welt. Wie auf Durkan …“ „Unhm, gefällt es Euch?“, fragt mich die elegante Magierin neugierig, die nun entblößt vor mir steht. Dabei gehe ich ebenso frei auf sie zu, um ihr unter der laufenden Duschbrause Gesellschaft zu leisten. „Ist die Frage auf die Dusche bezogen oder auf etwas Anderes?“, muss ich sie wiederum schmunzelnd befragen, wobei sie mir erlaubt ihre zarten Schultern zu berühren. Ahulil‘s pechschwarzen, schulterlangen Haare sind nass, genauso wie ihr gesamter Körper, der durch das magische Wasser leicht zu glitzern anfängt. Was für eine Augenweide. Mit ihren großen Augen sieht sie mich an und scheint auf etwas zu warten. „Holt Euch Eure Belohnung, Zerstörer!“, haucht sie mir verführerisch zu. Endlich! Ich meine: „Das wurde ja auch Zeit!“, gebe ich schmunzelnd wieder. „Ha, haltet den Mund und küsst mich endlich!“ So tue ich es und führe meine Lippen zu ihren. Das ist immerhin etwas, was wir öfters untereinander ausführen konnten – wenn auch nur im geringen Maße. Durch diese Seltenheit wurde es jedoch jedes Mal zu einem besonderen Moment. Heute soll es anders sein! Heute will ich gierig sein und mir alles von ihr mehrfach holen, denke ich mir. Natürlich wird es weiterhin etwas Besonderes bleiben. Wie oft wird es diese Gelegenheit geben? Ich weiß es nicht, aber das sollte nichts sein, was man zu diesem Zeitpunkt hinterfragen sollte. Stattdessen sollte man es einfach nur genießen. Jeden einzelnen Moment davon. Daher führen meine Hände sanfte, kreisende Bewegungen aus, um den Körper der Magierin ein kribbelndes, wohliges Gefühl zu vermitteln. Angefangen mit den Schultern, zu ihren weichen Brüsten, bis hin zu ihrer Hüfte. Zärtlich tauschen wir untereinander intensive Zungenküsse aus, die mir das Gefühl vermitteln auf einer sanften Wolke aus Creme gelandet zu sein. Ahulil ist so geschmeidig und süß, dass es an ein Wunder grenzt, dass ich sie bisher noch nicht komplett vernascht habe. Daher muss ich etwas nachholen und gehe allmählich in die Hocke, während meine Lippen ihren entblößten Körper mehrfach berühren. An ihrem Unterleib angekommen, ist es mir vergönnt die Kirsche auf dem Sahnehäubchen mit der Zunge zu berühren, was Ahulil dazu bringt ihren Kopf leicht stöhnend in den Nacken zu legen. Mehrfach berühre ich die Wand des überraschend wohl mundenden Kuchens mit meiner Zunge und dringe dabei ab und an tiefer in diesen Hinein. Dabei erkenne ich erneut, dass sich etwas in ihr befindet. Mehrere kleine Noppen und Tentakel greifen nach meiner Zunge und versuchen diese hineinzuziehen, so wie es mir bereits vorher mehrfach bei diesen erotischen Spielchen mit der Tzeentch-Gelehrten bewusst wurde. Doch diesmal ist es noch stärker als üblich. „… Hah, Cobah …“, rutscht aus ihr heraus, als sie mein volles Haar ergreift und dabei meinen Kopf fester an sich drückt, damit ich mit meiner Zunge noch tiefer in sie eindringen kann. Es bedarf nichts, um mich sexuell auf die attraktive Magiewirkerin einzustimmen, weshalb ich mich erhebe. Ich bin unglaublich neugierig, wie sich Ahulil wohl anfühlen mag, denn ich habe ewig auf diesen Moment gewartet. Stillschweigend dreht sich meine Gefährtin mit ihrem Hintern zu mir. Ihrem abschweifenden Blick nach zu urteilen, genießt sie es, was mich durchaus glücklich macht. Liebevoll liebkose ich ihren Nacken, woraufhin ich in ihren Unterleib mit absoluter Leichtigkeit hineingleite. WOW, was für ein Gefühl?! Es ist beinahe so, wie ich es mir vorstellen konnte … nein: noch besser! Ein unglaubliches Lustgefühl überkommt mich, was dem der Chaos War Maiden of Slaanesh ähnelt. Das ist der bisher kürzeste Moment den es brauchte, um mich zum Kommen zu bringen. „Uh … Meine Fresse …“ „Eheh, bist du etwa schon fertig?“, fragt sie mich gehässig. Das ist gemein, da es ja nichts ist, was man kontrollieren kann! Sie ist halt einfach viel ZU sexy. „Nein … Nein, noch lange nicht.“ „Gut. Ich hoffe dir fällt etwas auf.“ In der Tat: ich erlange sehr schnell wieder neue Energie … DAS WASSER?! Diabolisch kichert Ahulil auf und dreht sich dabei zu mir um. „Wir haben alle Zeit der Welt … Dieses Mal nur für uns.“, will sie mir weismachen, bevor sie anfängt an meinem Glied zu spielen. Ich habe das Gefühl das ist der Anfang eines sehr, SEHR langen Tages … Nach sicherlich mehreren, intensiven Stunden liegen wir erschöpft beisammen aneinander gekuschelt. „Du könntest hierbleiben … bei mir.“, schlägt Ahulil mit ihrer lieblichen Stimme vor, als sie mit ihrer linken Hand leicht über meinen Brustkorb streicht. „Du könntest deinem alten Ich wieder begegnen … Tag für Tag.“ Mein altes Ich? Fasziniert berührt Lilil nach ihrem interessanten Vorschlag meine mittellangen, blauschwarzen Haare – die ich noch vor über zehn Jahren besaß. Ja, damals: in meiner Jugend, als ich noch nicht von der Zerstörung und Nurgle’s Einfluss übermannt wurde~ Damals, als man noch lebendig war … Eigentlich wäre das gar keine schlechte Idee, aber wenn ich es mir so recht überlege: „Das geht leider nicht.“, lehne ich nach einer gewissen Überlegungspause ihr Angebot ab. Ohne weitere Worte untereinander auszutauschen, genießen wir zu zweit die Ruhe um uns herum. „ARH, ES IST ALLES VERDORBEN?!“, hallt es plötzlich in meinen Ohren. Das Zerbrechen von Glas … Es ist dunkel. Habe ich etwa meine Augen geschlossen? Tatsächlich?! Allmählich öffnen sich diese. Dabei offenbart sich mir eine unangenehme Feststellung: ich kann mich nicht bewegen?! Es ist so, als hätte ich wieder all meine Kraft verloren, sowie wenn ich mit der Chaos War Maiden of Slaanesh Sex gehabt hätte. „Alles, was ich erreicht habe; alles was ich erreichen wollte … FÜR NICHTS?!“ Was hat das denn alles zu bedeuten? Ich verstehe die Welt nicht mehr … Gerade eben lagen wir doch noch zusammen im Bett und jetzt? Jetzt stolziert sie in ihrem alteingesessenen blauen Kleid herum und zerstört Ausrüstung, die an ein Chemielabor erinnert. Ein tragbares Labor, direkt am Bett? Ich hätte eher Frühstück erwartet. Dabei entdecke ich mehrere Phiolen mit der schwarzen, klebrigen Substanz, die mein Körper nach einem Orgasmus absondern kann. Allmählich dämmert es mir: Sie hat mir mehrere Ejakulat-Proben entnommen?! Das … Das MUSS ein Traum sein! „DU?! … IHR?! Ihr seid wach … Gut. Dann ist all das nicht mehr vonnöten. Diese ganze Farce: sie endet jetzt! Es ist vorbei!“ „Was … Was ist vorbei? Was geht hier vor, Lilil?!“ „Lilil? Ha, hört auf mich so zu nennen, Zerstörer! … Ihr wart schon immer so … so gutgläubig; so naiv. Es wäre so süß, wenn es nicht so erbärmlich wäre! Wenn es nicht so dumm wäre … Ja: ICH habe die gefangenen Magieanwender von Tzeentch höchstpersönlich getötet, bevor ihr sie erreichen konntet. Ihr alle wart nicht gerade besonders aufmerksam. Wenn es irgendjemanden von euch aufgefallen wäre, hätte es Euch eine Menge zukünftigen Ärger erspart. Vielleicht hätte es sogar meine Pläne vereiteln können … aber ihr alle wart blind alldem gegenüber. Genauso, wie ich es mir dachte.“ Ein Lachen kommt ihr über die Lippen. Ein Lachen was mir durchaus bekannt vorkommt. Es ist nicht gerade Eines, was sich über jemanden lustig macht, sondern … es klingt verzweifelt. „AHAHAHA, ja, es ist wahr: Es war alles nur gespielt!“ „Aber all die Leichen?!“ „… Manchmal muss man Opfer erbringen. Niemand außer Euch sollte das besser wissen.“, bringt sie somit abwesend wirkend zum Abschluss, als sie ihr Gesicht von mir wegdreht. Nein, das MUSS ein Traum sein! Ein Albtraum. I-Ich weigere mich, das zu glauben! DAS GLAUBE ICH NICHT!!! … Das Klirren des Glases: Da ist es, schon wieder. Aber dieses Mal ist es näher denn je, denn ich bin es, der es verursacht hat. Oder besser gesagt: mein eigener Körper, der durch dieses mit mir vertrauter Magieeinwirkung durchgestoßen wird. Mit hoher Geschwindigkeit fliege ich durch das große Fenster des Zimmers aus dem obersten Stock des Turms. Selbst das war von ihr geplant … Sie hat mich hierhergebracht. Ich wurde von ihr benutzt … Diese hilflose, junge, wunderschöne Frau … war nur eine Rolle, die sie uns allen vorspielte – von Anfang an … Als mir das bewusst wird, schließe ich erneut meine Augen. Genau wie vorhin, wo mein Körper sich nach ewig langer Zeit bewusst im Schlaf erholen durfte. Wer hätte gedacht, dass noch einmal eine Träne über mein Gesicht rollen würde? Somit warte ich auf den Aufprall und hoffe, dass demnach alles schnell vorbei gehen wird. Vielleicht wache ich ja im Bett auf und der Albtraum ist vorüber? Dann liegt wieder meine süße Lilil an meiner Seite, in meinen Armen … und wir genießen zusammen die Zweisamkeit, die wir uns schon vor so langer Zeit herbeisehnten. Immerhin habe ich Gefühle für sie entwickelt. Da wäre es doch schade drum, nicht? Alles … Einfach alles … Part 65 Alles nur ein Traum? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)