Die Valentinsspionage von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 1: Die Valentinsspionage -------------------------------- Die Valentinsspionage Wo bleibt sie denn nur? Hitoka Yachi sieht in die Richtung, aus der die Ältere gleich kommen müsste, dabei trippelt sie unsicher von einem auf den anderen Fuß und spielt vor ihrem Körper mit den Fingern ihrer Hände. Und dann ist sie dort endlich. “Hitoka, ist alles in Ordnung?”, fragt Kiyoko Shimizu und mustert das Mädchen fragend, das vor der Sporthalle steht. Sie kennt sie inzwischen, weiß, wie hibbelig das Mädchen oft ist, aber heute ist es das ganze Training über noch schlimmer gewesen als sonst. Die Augen der Jüngeren weiten sich, ehe sie schnell zur Seite blickt. “Ich, ähm, ich hätte da eine Frage …” “Du weißt, dass du mich alles fragen darfst. Also, was willst du wissen?” Shimizu bleibt stehen und lässt die Tasche, die sie über ihrer Schulter getragen hat, zwischen ihre Füße auf den Boden gleiten. “Also, ich …” Yachis Wangen färben sich rot. “Ich … wurde um ein Valentinstags-Date gebeten und … Ich weiß nicht …” Plötzlich reißt sie ihren Kopf hoch, der noch röter ist als zuvor, ballt ihre Hände zu Fäusten und ist mit einem Mal ganz laut. “Du hattest doch sicherlich schon viele Dates, Kiyoko, so hübsch wie du bist!” Sie verneigt sich auf einmal, lässt ihren Oberkörper nach vorne fallen. “Bitte gib mir Tipps, wie das Date perfekt wird.” Mit aufgerissenen Augen sieht Shimizu auf ihren Schützling hinunter. Ein Date? Sie hatte doch selbst noch kein Date, kein einziges. Wie soll sie Yachi dabei nur helfen? Aber ihr wird sicherlich etwas einfallen. “Natürlich helfe ich dir, Hitoka.” Diese richtet sich wieder auf und sieht sie aus leuchteten Augen an. Shimizu erwidert den Blick nachdenklich, blinzelt, ehe sie ihre Brille auf ihrem Nasenrücken ein Stück nach oben schiebt. “In Ordnung. Hmm, also ich würde bei einem Date darauf achten, dass …” Was keines der beiden Mädchen mitbekommt, die vor dem Ausgang der Sporthalle der Volleyballmannschaft stehen, ist, dass sie nicht alleine sind oder zumindest nicht ungehört. “Was macht ihr denn hier?” Asahi Azumane, das Ass der Karasuno-Volleyballmannschaft bleibt stehen und betrachtet das Schauspiel vor ihm überrascht. Ebenso Koshi Sugawara, einer der beiden Zuspieler. “Pscht!” Yu Nishinoya, der Libero, der gerade auf dem Boden kniet, drehte sich herum, hebt seinen Zeigefinger vor seinen Mund und funkelt den Älteren wütend an. “Ruhe gefälligst! Wir müssen das hören!” Neben Nishinoya kniet Ryunosuke Tanaka, einer ihrer Außenangreifer, der die Ankömmlinge ebenso wütend ansieht. Sowohl Azumanes als auch Sugawaras Blick richten sich fragend auf die dritte Person, die hinter Nishinoya und Tanaka steht. “Da draußen fragt Yachi gerade Shimizu, was man auf einem Date machen muss.” Tobio Kageyama, der andere Zuspieler, deutet in die Richtung der offenen Türe, neben der die anderen beiden knien. “Auf einem Date?” Sugawaras Mund steht vor Erstaunen offen. “Wirklich?” Azumanes Gesichtsausdruck ähnelt dem des neben ihm Stehenden. “Ja! Und genau deshalb müsst ihr jetzt die Klappe halten!”, zischt Nishinoya. “Wir müssen doch wissen, was unsere wundervolle Kiyoko sich von einem perfekten Date erhofft.” Tanaka sieht schwärmend in die Luft, seine Augen leuchten nun regelrecht. “Oh ja. Und dann werden wir ihr dieses perfekte Date bescheren.” Nishinoya sieht seinem Freund plötzlich sehr ähnlich. Doch dann drehen sich beide nach hinten und ihre Aura ändert sich. “Und deshalb seid ihr jetzt ruhig!” “Verstanden?” Es wirkt, als wären sie von schwarzen Schleiern umgeben, ehe sie sich beide wieder nach vorne wenden, ihre Ohren spitzen und ihren Managerinnen lauschen. “Also, wenn sie sich in der Schule auch so anstrengen würden, wären sie sicherlich viel besser”, stellt Sugawara fest, da beide einen Block in der Hand halten und sich fleißig Notizen zu dem machen, was Shimizu vor der Türe sagt. “So viel Mühe geben die sich sonst wirklich nicht”, stimmt Azumane ihm zu. Die beiden Drittklässler wechseln einen Blick und seufzen laut. “Wer hat denn ein Date?”, fragt Sugawara die weitere Person, die noch da ist. “Yachi”, antwortete Kageyama kurz. “Yachi hat ein Date? Mit wem den?” Azumane klingt neugierig. Kageyama zuckt mit seinen Schultern. “Keine Ahnung, das hat sie nicht gesagt. Aber eigentlich gibt es da doch nur eine Antwort, oder?” Verwundert wechseln Sugawara und Azumane einen Blick. “Wen meinst du? Etwa …”, beginnt Sugawara, doch noch ehe er aussprechen kann, läuft eine weitere Person auf die Gruppe zu. “Was macht ihr denn da?”, fragt der Junge neugierig, doch noch ehe er einen weiteren Schritt machen kann, steht plötzlich Kageyama vor ihm und packt ihm am Kragen, an dem er ihn sogar bis auf die Zehenspitzen hochzieht. Der Zuspieler senkt seinen Kopf dicht vor den des von ihm Gepackten, seine Augen werden zu Schlitzen zusammen gepresst und er sieht ihn wütend an. “Wie kannst du Yachi einfach um ein Date bitten? Und warum hast du es mir nicht gesagt?” “Ich - ich …”, stammelt Shoyo Hinata, der Lockvogel des Teams. “Was? Wie? Was habe ich dir getan, Kageyama?”, jammert er leidlich. “Was du mir getan hast? Viel zu viel! Also, beantworte meine Frage!” “Wel-welche Frage?” Hinata klammert sich an Kageyamas Handgelenken fest, die ihn immer noch am Kragen gepackt haben. “Warum hast du es mir nicht gesagt, dass du Yachi um ein Date gebeten hast?” “Ich … was?” Ungläubig wird der Zuspieler angesehen, der daraufhin seine Stirn runzelt und seinen Griff löst. Kaum dass er das getan hat, entfernt sich Hinata in Sekundenschnelle einige Meter rückwärts, den Kopf hochrot, was sich mit seiner roten Haarfarbe schneidet. “Ich habe nichts getan!”, bringt er in einer hohen, piepsigen Stimme hervor und schon rennt er wie vom Blitz getroffen aus der Turnhalle hinaus. “Du hast viel zu viel getan!”, brüllt Kageyama ihm hinterher und hebt drohend eine Faust. “Bleib gefälligst stehen!” Und dann rennt er Hinata hinterher. Sugawara und Azumane blinzeln überrascht. “Damit sind die zwei wohl weg.” Azumane zuckt mit seinen Schultern. “So sieht es aus. Aber sie werden wieder kommen, das tun sie immer.” Sugawara packt das Band seiner Tasche, die über seiner Schulter hängt, fester. “Was macht ihr denn hier?”, erklingt eine helle Stimme fragend. Sofort drehen sich alle Köpfe zu der Türe, durch die Shimizu hereinschaut. “Ähm, wir …” Sugawara legt seinen Kopf schräg, während Azumane sich peinlich berührt am Hinterkopf kratzt. “Wundervolle Kiyoko!” “Wunderschöne Kiyoko!” Nishinoya und Tanaka sind vor ihre Managerin gesprungen. “Lass uns dich auf ein Date ausführen!” “Wir machen alles so, wie du es dir wünscht!” “Es wird das tollste Date auf der Welt werden.” “Das allertollste.” Shimizu sieht die beiden Volleyballspieler an, ehe sie ihren Kopf schüttelt. “Nein.” Anschließend ignoriert sie die beiden, die nun vor ihr liegen und leiden. Sie sieht zur Seite, von wo Yachi sie wieder mit hochrotem Kopf ansieht. “Sollen wir gleich gehen? Ich bringe dich noch zum Bus.” Die Jüngere nickt. “Sehr gerne! Vielleicht kann ich dir dann auch noch ein paar Fragen stellen.” “Natürlich.” Shimizus Blick richtete sich auf die anderen beiden Drittklässler. “Bis morgen.” “Bis morgen, Kiyoko”, verabschieden sich sowohl Sugawara als auch Azumane, ehe sie auf die Zweitklässler schauen, die vor ihnen am Boden liegen. “Na los, gehen wir. Wir müssen abschließen.” Sugawara tippt beide mit seinem Fuß an, die kurz darauf mit hängenden Schultern und Köpfen vor ihm und Azumane die Sporthalle verlassen. ~🏐~ “Was denkst du, wer mit Yachi auf ein Date geht?” “Häh?” Fragend dreht sich Kageyama zu Tanaka um, der hinter ihm aufgetaucht ist und ihn neugierig anstarrt. “Was denn?” Der Außenangreifer fuchtelt mit seinen Armen herum. “Sie hat Kiyoko um Tipps für ein Date gebeten, hat aber nicht gesagt, welcher Junge sie gefragt hat. Also, was denkst du?” Kageyama runzelt seine Stirn. “Ist doch klar oder?” Nun ist es Tanaka, der sein Gesicht fragend verzieht. “Häh?”, bringt er ebenfalls hervor, jedoch klingt es ganz anders als bei seinem Gegenüber zuvor. “Ist wirklich völlig klar!” Eine Hand schießt mit ausgestrecktem Zeigefinger zwischen den beiden hoch, ehe die Arme vor der Brust verschränkt werde. Nishinoya streckt sein Kinn hervor und nickt mit geschlossenen Augen. “Es gibt doch einen, der häufig Zeit mit ihr verbringt.” Ein zustimmendes Grummeln dringt aus Kageyamas Mund. “Meint ihr echt?” Tanaka sieht zwischen den beiden hin und her, ehe er seinen Kopf zur Seite dreht, wo derjenige am Rand steht, von dem seine Freunde gerade wohl sprechen. “Natürlich, wer denn sonst?” Nishinoya zuckt mit seinen Schultern. “Redet ihr von Yachis Date?” Chikara Ennoshita, Hisashi Kinshita und Kazuhito Narita, die anderen Zweitklässler stoßen zu ihnen. “Ja, genau. Habt ihr eine Idee, wer es sein könnte?” Tanaka sieht die drei fragend an. “Hmm, gibt es da nicht einen Typen in ihrer Klasse?”, fragt Kinshita und hebt nachdenklich eine Hand an sein Kinn. “Wirklich?” Überrascht sieht Nishinoya ihn an. “Zumindest hat sie mal von einem Jungen erzählt, aber ich bezweifle, dass er es ist.” Ennoshita zuckt mit seinen Schultern. “Und warum nicht? Das wäre zumindest eine Möglichkeit.” Kinshita sieht ihn auf diese Aussage erstaunt an. “Sie meinte doch, dass er eine Freundin hat.” “Nein, dass er sie wegen ihrer besten Freundin angesprochen hat, das war es.” Narita wechselt einen kurzen Blick mit Ennoshita, der sofort zustimmend nickte. “Richtig, das war es.” “Dann ist es vielleicht doch einer von uns.” Tanaka geht leicht in die Knie, sieht alle an, die in ihrer kleinen Runde stehen. “Hat einer von euch, Yachi um ein Date gebeten?” Sein Zeigefinger deutet der Runde nach auf jeden von ihnen. Sofort schütteln alle verneinend ihre Köpfe. “Wann ist ihr Date eigentlich?”, fragt Nishinoya und sieht ebenfalls fragend in die Runde. “Yachis Date? Am Valentinstag, um 15 Uhr vor dem kleinen Café in der Stadtmitte”, erklingt eine Stimme hinter ihnen und sofort sehen alle in diese Richtung. “Woher weißt du das?”, fragt Ennoshita erstaunt. Kageyamas Hand streckt sich und ehe sich die anderen es versehen, hat er Hinata erneut mit beiden Händen am Kragen gepackt und zieht ihn an sich. “Du weißt es, weil du es bist, die sie um ein Date gebeten hat, nicht wahr?”, knurrt er. “Was? Nein. Nein!” Hinata wedelt abwehrend mit beiden Händen vor sich herum. “Ich habe es gerade gehört, als sie es Shimizu erzählt hat!” “Von wegen! Du bist es! Gibt es wenigstens zu!” “Nein, bin ich nicht!” “Lüg nicht!” “Ähm, Kageyama?” Tanaka tippt ihn auf die Schulter, woraufhin der Zuspieler sich ihm fragend zuwendet. “Hmm?” “Du willst Hinata nicht umbringen, oder?” Sofort schüttelt Kageyama seinen Kopf. “Natürlich nicht.” “Vielleicht solltest du ihn dann mal wieder loslassen, ich habe das Gefühl, er wird schon blau.” “Oh.” Erstaunt sieht Kageyama den Lockvogel an, der tatsächlich etwas seltsam aussieht, aber tut er das nicht immer? Abrupt lässt er Hinata los, der ein paar Schritte nach hinten stolpert und hustet. “Gib es wenigstens endlich zu, dass du Yachi um ein Date gebeten hast!” “Das habe ich aber nicht!” “Du lügst doch!” “Habe ich nicht! Lass dir das endlich in den Kopf gehen, Scheißyama!” “Du kleine Mistkröte!” Und kaum dass der blitzende Blick aus Kageyamas Augen auf Hinatas fällt, nimmt dieser die Beine in die Hand und rennt vor ihm davon. “Bleib stehen du Mistkröte!”, brüllt Kageyama ihm hinterher, während er seine Faust in der Luft schüttelt. Sofort macht er sich an die Verfolgung, die kreuz und quer durch die ganze Sporthalle geht. “Bleibt gefälligst endlich stehen! Ihr sollt trainieren!”, brüllt Daichi Sawamura, seines Zeichens Kapitän der Volleyballmannschaft laut an die beiden Erstklässler gerichtet, die immer noch Fangen in der Sporthalle spielen. Der sonst so ruhige Drittklässler scheint vor Wut zu explodieren, was dank Kageyama und Hinata nicht gerade selten vorkommt. Hinter ihm steht Sugawara mit überkreuzten Armen und seufzt, während auf der anderen Seite Azumane steht und seinen Hinterkopf kratzt, während sein Blick ebenfalls auf die beiden Erstklässler gerichtet ist. “Sag mal, was ist eigentlich mit dir los? Musst du mal aufs Klo?”, fragt Kei Tsukishima, ein Mittelblocker, seinen besten Freund, der an seiner Seite steht, wobei stehen das falsche Wort dafür ist. Tadashi Yamaguchi trippelt unsicher von einem Fuß auf den anderen, während er auf seinen Fingernägeln kaut. Kaum dass er angesprochen wird, erstarrt er und richtete seinen Blick von Kageyama und Hinata auf den neben ihm Stehenden. Er macht gerade den Mund auf und will etwas sagen, als … “Naja, auch egal.” Tsukishima zuckt mit seinen Schultern und sieht ebenfalls wieder zu den, seiner Meinung nach, Problemfällen dieser Mannschaft. “Meinst du, wir kommen heute überhaupt noch zum trainieren?” ~🏐~ “Da! Da kommt sie!” Tanaka greift neben sich, packt Nishinoya am Arm und schüttelt diesen aufgeregt. “Reiß dich zusammen, Ryu!”, bringt dieser hervor und befreit seinen Arm von der Hand seines Freundes mit seiner eigenen. Die beiden haben sich auf die Lauer gelegt, da sie unbedingt wissen wollen oder ihren Worten nach, sie müssen es einfach wissen, wer Yachis Date ist. Sie haben sich hinter einer halbhohen Mauer verschanzt, über die sie schauen. “Uh, ich bin schon wirklich aufgeregt.” Nishinoyas Augen sind weit aufgerissen und funkeln vor Freude. “Ich auch.” Ein Schlürfen ertönt hinter ihnen. “Ist doch klar, wer da kommen wird”, wird dieses trocken unterbrochen. Kageyama hat sich hinter ihnen gegen einen Pfosten gelehnt, in seiner Hand ein Päckchen mit Trinkjoghurt, das er genüsslich trinkt. “Bisher ist es nur eine Vermutung. Nun gut, eine Vermutung, die schon stimmen könnte, das stimmt.” Tanaka legt nachdenklich eine Hand an sein Kinn. “Was macht ihr denn hier?”, erklingt plötzlich eine autoritäre Stimme. Augenblicklich stellt sich den drei Anwesenden die Nackenhaare hoch. Langsam drehen sie alle ihren Kopf nach rechts, wo sie ihren Kapitän entdecken, begleitet von Sugawara und Azumane, wie so oft. “Ähm”, bringt Nishinoya hervor, während Tanaka auf diesen deutet. “Es war Noyas Idee!” Der dreht seinen Kopf zu dem neben ihm Stehenden. “Wie bitte?” Sawamuras Blick wandert zu dem Dritten, der nun stocksteif dasteht. “Ich bin nur mit den beiden mitgegangen.” Die Augenbrauen des Kapitäns heben sich auf Kageyamas Aussage, was diesen nervös macht. “Und … ähm … ich will halt auch wissen, wer … also … Yachis Date und …” “Genau, es geht nur um …” “Datensicherung!” Nishinoya dreht sich erneut zu Tanaka herum. “Datensicherung? Ernsthaft?” Dieser hebt seine Hand an seinen Hinterkopf und lacht unsicher, bis er auf einmal stockt. Sein Blick richtet sich auf die drei Ankömmlinge. “Und was genau macht eigentlich ihr hier? So ganz zufällig? Um diese Uhrzeit und an diesem Ort?” “Stimmt, das ist eine sehr interessante Frage.” Auch Nishinoya sieht herausfordernd zu Sawamura, Sugawara und Azumane. Selbst Kageyama hat sich entspannt und sieht neugierig zu den Drittklässlern, die plötzlich selbst in alle Richtungen schauen, Azumane pfeift sogar. Sawamura greift nach seinem Hinterkopf und lacht peinlich berührt. “Äh, das ist natürlich nur Zufall und …” “Datensicherung”, fügt Sugawara hinzu, woraufhin nun er verwundert angesehen wird. “Suga?”, erklingt Sawamuras Stimme total verwirrt. “Was denn? Wenn der da”, er deutet auf Tanaka und zuckt mit seinen Schultern, “das so sagen kann, kann ich das doch auch sagen.” “Aha. So ist das also. Datensicherung.” Nishinoya verschränkt seine Arme und grinst die Drittklässler breit an. “Aber ich werde dumm angemacht, wenn ich so etwas mit Datensicherung sage”, murrt Tanaka und wirft den Anwesenden einen finsteren Blick zu, ehe er wieder zu Yachi sieht, die immer noch vor dem Café steht und nachdenklich auf ihre Armbanduhr sieht. “Meint ihr, sie wird versetzt?”, fragt Azumane nachdenklich. “Immerhin ist 15 Uhr schon vorbei.” “Ach, Hinata ist oft zu spät, was erwartet ihr alle denn von ihm?”, murmelt Kageyama unbeeindruckt. “Ich bin was? Warum sagst du so etwas?”, erklingt hinter ihm eine Stimme, woraufhin alle zusammenzucken und sich mit großen Augen umdrehen. “Shoyo, was machst du denn hier?” Sugawara sieht ihn erstaunt an. “Häh? Die Frage ist doch viel mehr, was macht ihr hier? Ich bin hier nur vorbeigelaufen und habe euch alle gesehen. Macht ihr etwa ein geheimes Training? Und das ohne mich?” Beleidigt sieht der Lockvogel sie alle der Reihe nach an, unter seinem Arm einen Volleyball geklemmt. “Training? Hier? Mitten in der Stadt? Aber sonst geht es dir noch gut, oder?” Kageyama sieht ihn aus zu Schlitzen zusammengepressten Augen an. “Das ergibt wirklich keinen Sinn, Hinata. Außerdem sind wir auch nicht vollständig”, erklärt Sawamura da bereits besänftigend. “Müsstest du nicht eigentlich da drüben sein?” Nishinoya deutet auf die andere Straßenseite. “Häh, warum das denn?” Hinata sieht dorthin und sofort erhellt sich sein Gesicht. “Oh schaut mal, da ist ja Yachi.” Er hebt eine Hand. “Hallo Ya…” Noch ehe er den von ihm laut gerufenen Satz beenden kann, haben sich die Drittklässler auf ihn gestürzt. Sugawara hebt Hinata mit einer Hand den Mund zu, Sawamura und Azumane haben ihn zu Boden gedrückt. Auch Tanaka, Nishinoya und sogar Kageyama haben sich zu Boden geworfen, sodass Yachi sie nicht entdecken kann. “Verdammt, sei ruhig”, murmelt Sugawara an Hinatas Ohr, der mit aufgerissenen Augen erschrocken blinzelt. Mit dieser Aktion hat er eindeutig nicht gerechnet. Der Zuspieler löst seine Hand und auch die anderen beiden Drittklässler lockern ihre Griffe und ziehen ihre Hände zur Seite. “Was ist denn hier los?”, fragt Hinata, als er sich aufrappelt. “Wir beobachten Yachi”, erklärt Kageyama. “Aha. Und warum?” “Wir wollen natürlich wissen, wer ihr Date ist!”, antwortet Takana auf die Frage des Lockvogels. “Kann es sein, dass du nur hier stehst, um von dir abzulenken und gleich da rüber gehst?”, fragt Kageyama und sieht ihn von oben herab an. “Nein, ich habe oft genug gesagt, dass ich sie nicht um ein Date gebeten habe, merke dir das endlich!” Hinata blickt ihn wütend an. “Hey, du bist der, der Ausreden dafür hatte, dass er heute so ganz zufällig nicht kann. Gar nicht auffällig, dass ausgerechnet heute das Date von Yachi ist.” Der Zuspieler ist auf ihn zugekommen und sieht ihm nun mit nur noch sehr wenig Abstand in die Augen, während seine eigenen gefährlich blitzen. “Was also ist deine Ausrede?” “Ähm, ich soll heute auf meine kleine Schwester aufpassen?” Hinata deutet zur Seite und alle drehen ihren Kopf, um im nächsten Augenblick zu erstarren. Dort steht ein kleines Mädchen, das die gleich Haarfarbe wie der Lockvogel hat. Sie hebt ihre Hand und winkt ihnen eingeschüchtert zu. “Hallo.” Alle blinzeln überrascht und auch verwirrt. Keiner von ihnen hat mitbekommen, dass noch jemand bei ihnen steht. “Oh, ähm … hallo Natsu.” Kageyama lässt seine Hände langsam sinken, mit denen er seinen Gegenüber gerade hat packen wollen. Diese sieht ihn an, ehe sie auch die anderen Volleyballspieler mustert. “Das sind also deine Freunde, Shoyo? Die sind ja echt komisch.” Die Gesichtsausdrücke auf diese Aussage sind unterschiedlich. Während Kageyamas Gesicht sich verfinstert und er das kleine Mädchen wütend ansieht, blinzelt Tanaka überrascht. Nishinoya schüttelt seinen Kopf und deutet auf sich. “Ich bin nicht komisch!” Sugawara lacht auf und streicht sich über den Hinterkopf. “Ich glaube, so falsch ist die Aussage nicht einmal unbedingt.” Azumane zieht seinen Kopf zwischen die Schultern und Sawamura hebt beide Hände abwehrend vor sich, während er seinen Kopf schüttelt. “Nein, nein”, gibt er dabei von sich. Hinata zuckt mit seinen Schultern und sieht vorsichtig zu Kageyama. “Also nicht alle”, murmelt er und wird bereits im nächsten Augenblick wieder gepackt. “Was heißt hier bitteschön nicht alle?” “Du bist ja wohl eindeutig komisch!” “Der einzige, der hier komisch ist, bist, bist du!” “Könntet ihr vielleicht einmal nicht streiten?”, knurrt Sawamura die Streithähne an. Doch plötzlich ist das alles wie vergessen, denn Azumane sieht mit geweitete Augen über die Straße. “Ist das nicht Yamaguchi?” Und sofort drehen sich alle Köpfe in diese Richtung. “Das gibt es ja nicht!” “Unglaublich!” “Mit dem hatte ich überhaupt nicht gerechnet.” “Ernsthaft? Yamaguchi?” Unglauben breitet sich auf allen Gesichtern aus, als sie ihren Mannschaftskameraden erkennen, der gerade vor Yachi zum Stehen gekommen ist und sich vor ihr verbeugt. Das Mädchen lacht auf und schüttelt ihren Kopf, während sie etwas zu ihm sagt. Was genau die beiden reden, können die Volleyballspieler auf der anderen Seite nicht verstehen, dazu sind sie zu weit weg. Dann greift Yamaguchi mit hochroten Wangen unsicher nach Yachis Hand, deren Wangen sich ebenfalls rot färben, jedoch trotzdem lächelt. Und dann treten beide nebeneinander in das Café hinein. Als die Türe hinter ihnen zugefallen ist, wenden sich die anderen wieder einander zu. “Also das”, beginnt Sawamura. “... war unerwartet”, beendet Sugawara seinen Satz. Die beiden wechseln einen Blick, ehe sie den Rest der Gruppe betrachten. “Nun gut, wir sehen uns morgen beim Training. Der Kapitän hebt seine Hand und geht einfach los. Sugawara und Azumane schließen sich ihm nach einer Verabschiedung an. “Und jetzt?” “Keine Ahnung. Bock, noch ne Runde zu zocken?” Nishinoya und Tanaka sehen sich an. “Klar.” Der Libero nickt und gleich darauf stehen nur noch Kageyama, Hinata und dessen Schwester da. “Und jetzt?”, fragt Hinata. “Keine Ahnung.” Kageyama trinkt den letzten Schluck von seinem Trinkjoghurt und verzieht sein Gesicht, als er bemerkt, dass das Päckchen leer ist. “Hast du Lust mit zum Spielplatz zu kommen? Du kannst mir ein paar Bälle zuspielen, während Natsu dort beschäftigt ist.” Hinata sieht ihn fragend an. Kageyama erwidert seinen Blick, ehe er mit seinen Schultern zuckt. “Warum nicht? Ich habe jetzt sowieso nichts vor.” Und damit machen die drei sich ebenfalls auf den Weg und nichts erinnert daran, dass hier vor kurzem noch einem Valentinsdate hinterher spioniert wurde. ~🏐~ENDE~🏐~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)