Das Ende vom Anfang von Mochi-Mochi (Ich und der Tod) ================================================================================ Pläne ----- ~ Wie töricht ist es, Pläne für das ganze Leben zu machen, da wir doch nicht einmal Herren des morgigen Tages sind. Lucius Annaeus Seneca (ca. 4 v. Chr - 65 n. Chr.), römischer Politiker, Rhetor, Philosoph und Schriftsteller ~ Als ich wieder erwachte war es um mich herum schwarz. Schwarz wie die Nacht. Wie Dunkelheit. Einwenig verwirrt richtete mich auf und sah mich um. Irgendwo glaubte ich einen Schatten zu erkennen, der sich bewegte. Drohend und lauernd. Beim näheren Hinsehen war es doch nur ein Vorhang der durch den kühlen Wind von draußen einwenig zerzaust wurde. Plötzlich spürte ich ein Pochen. Es kam von meinen Schläfen her. Noch leicht verschlafen und etwas missgelaut murmelte ich einen Fluch. Ganz leise, wie ein Hauch. Verdammt, warum musste ich jetzt Kopfweh bekommen? War nicht mein Leben schon die Hölle? Ich seufzte und dachte kurz darüber nach, wie ich hergekommen bin. In den Krankenflügel. Mir fiel ein, dass ich einen Trank - das Gift! - zu mir genommen hatte. Was danach passierte wusste ich nicht mehr. Es kam mir vor wie ein Traum. Und dieser Traum dauerte noch immer an. Hogwarts! Meine letzte Rettung...?! Oder mein Untergang. Egal. Ich war hier und das würde sich nicht weiter verändern. Und bei der Ernennung der Name dieser Schule fiel mir auch promt etwas ein. Blaue Augen. Gütige Augen. Ein Lächeln. Ein Bart... Ich stutzte. Dumbledore! Albus Dumbledore... Was machte der in meine Gedanken? War er der Grund, dass ich hier war? Fragen über Fragen. Ich glaubte mein Kopf würde in den nächsten paar Sekunden einfach zerspringen und in hunderttausend Stücke zerfetzt werden. So stark war der Schmerz. Ich sollte nicht so viel nachdenken, wenn ich Kopfweh hatte. Plötzlich hörte ich ein Scharren über den Boden. Als ich Richtung Ausgang sah, erkannte ich Madame Pomfrey, die auf mich zu eilte. Sie hielt einen Becher oder so was in der Hand. In der Dunkelheit konnte ich das so schlecht sehen. Ich kniff einwenig die Augen zusammen und versuchte etwas mehr erblicken zu können. Tatsächlich hatte die Krankenschwester eine dampfende Tasse und eine Art Tablette in ihrer Hand. Sie hatte die letzten Schritte auf mein Bett in Windeseile geschafft und stand jetzt einwenig schräg zu mir. Einwenig irreitiert sah ich sie an. "Ah, Sie sind wach", sagte sie und musterte mich kritisch. Ich schwieg und blickte weiter zu ihr auf. Es war einen Tatsache, die keine Erwiderung von Nöten war. "Wie geht es Ihnen?" Sie stellte den Becher samt Untertasse ab. Doch ich konnte sehen, dass sie mich aus den Augenwinkel beobachte. Ich hasste Krankenflügel. Es roch hier immer nach Krankheit, Schmerz und Leid. Und in letzter Zeit - zumindest soweit ich mich erinnern konnte - hatte ich genug von den Dingen gehabt. Selbst vom Tod. Ich überlegte nicht lange und antworte der Wahrheit gerecht. "Gut, bis auf die Kopfschmerzen." Sie nickte bedächtig und lächelte leicht, doch ihre Augen ruhten besorgt auf mir. "Ja, das habe ich mir schon gedacht. Oder würden Sie sonst ihre Hand auf die Schläfe legen?" Oh, mist. Ich hatte es nicht bemerkt. Es war eine automatische Reaktion von mir gewesen. Langsam senkte ich die linke Hand, während ich mich weiter mit der rechten aufstützte. Madame Pomfrey, noch sehr jung für eine Krankenschwester, hatte diese Stütze sehr wohl registriert, sagte doch nichts dazu. Schließlich war ihr Patient eigentlich schon ganz gesund. Eigentlich. Die junge Frau drückte mir etwas Weißes in die Hand. "Nimmen Sie das ein und spülen Sie es damit hinunter!" Sie zeigte auf den Becher. "Danach werden Sie sich umziehen. Der Direktor wartet schon draußen auf Sie. Wenn Sie damit fertig sin, ruf ich ihn hinein. Währenddessen bleiben Sie auf dem Bett, haben wir uns verstanden?" Ich sah, dass meine Kleidung - nur eine schlichte schwarze Hose und ein Hemd - auf ein Stuhl neben den Bett lagen. Ich nickte leicht und tat wie mir geheißen. Die Tablette schmeckte nach nichts, nur der Geschmack des Kräutertees blieb auf meiner Zunge haften. Die Wirkung war sofort da und ich spürte wie das Pochen zu angenehmen Schmerzen überging. Danach richtete ich mich auf. Vorsichtig stand ich auf. Leicht wacklig kam ich auf die Beine. Ich musste mich an die Lehne des Stuhles festhalten um nicht umzukippen. Kurz fragte ich mich, wie lange ich wohl das Bett gehütet habe. Und wie lange ich so K.O. war. Ich nahm mit der anderen Hand die Sachen, schloß einen Moment später die Vorhänge und zog mich um. Kaum hatte ich den letzten Knopf meines Hemdes gechlossen, da wurde auch schon der Vorhang beseite geschoben. Erst dachte ich, es wäre die Krankenschwester, die fragen wollte, ob ich fertig sei damit sie den Direktor rein lassen konnte. Aber nein, es war Dumbledore selbst, der vor mir stehen geblieben war und mich von oben bis unten musterte. Schon wieder. Erst die Krankenschwester, dann der weise Zauberer. Doch er zeigte seine Besorgnis nicht so, wie Madame Pomfrey es offenbart hatte. Er lächelte mich sanft an und zog den Stuhl näher an mein Bett heran. Ich fühlte mich wie in alten Zeiten. Als Schuljunge im Büro des Direktors. Klein, zerbrechlich, nicht wissend, was jetzt kommen mag. Ich hatte mich wieder auf das Bett gesetzt und starrte meinerseits Dumbeldore an. Dieser setzte sich einwenig ungeschicklich. Einen Moment lang herrschte Stille. Unnahbare, nicht greifbare Stille. Ich spürte, wie ich mich einwenig verspannte. Neugierig und einwenig unwohl war, was wohl jetzt passieren würde. "Severus...", begann der alte Mann, unterbrach sich und schweig wieder eine Weile. Ich merkte, wie ihm nicht wohl dabei war, was er jetzt zu sagen hatte. Ich fühlte einwenig Panik aufsteigen. Oh Gott! Würde der große Hexenmeister mich jetzt an das Ministerium liefern? Oder gar den Auroren? Ich konnte mir nur zu gut vorstellen, was die mit mir machen würden, wenn sie sowas wie mich in ihre Hände bekamen. Sie würden mich ins Gefängnis stecken. Nach Askaban! Zu den Dementoren....und das Urteil würde heißen ,Lebenslang!' Meine Hände fingen unkontrolliert zu zittern an. Ich schob sie hinter mein Rücken und hoffte, Dumbledore hatte es nicht gesehen. Ich durfte keine Bloße zeigen. Ich musste Stark sein... Nur keine Blöße zeigen.... Ich ballte meine Hände zu Fäusten. "Ja, Sir?", fragte ich leise, ein Zittern unterdrückend. "Severus..", begann der Direktor wieder. Seine Stimme klang sanft. Einschmeichelnd. Warum musste er meinen Namen so sagen? Ich spürte, wie ich langsam aber sicher schwach wurde. Wie meine lang erkämpfte Maske langsam zu bröckeln begann. "Severus, weisst du warum du hier bist?", schoss es aus Dumbledore hervor, der von einen Moment auf den Nächsten seine Stimme wieder gefunden hatte. "Nein, Sir?", ich versuchte unbeschwert zu klingen. Doch auch ich fühlte, wie wenig glaubhaft meine Unbeschwertheit anzuhören war. "Ich muss mit dir reden, Severus." "Über was?", fragte ich. Ach, sag es schon! Sag das ich nach Askaban muss! Sag es! Bitte... Dann würde mir diese Hölle hier erspart bleiben. Und ich würde meine Strafe - meine verdiente Strafe - endlich erhalten... Bitte, sag Askaban! Bitte... Ich konnte einfach nicht mehr als einsilbig antworten. Wenn ich mehr sagen wollte...ich glaubte, meine Stimme wäre nicht mehr mein Herr. Meine Hände fingen noch mehr zu zittern an. Ich ballte sie noch fester. So fest, dass meine Knöcheln wohl weiss heraustraten. Dumbledore seufte tief und holte tief Luft. "Severus, ich weiss sehr wohl, dass du ein Todesser bist. Oder warst", verbesserte sich der Schuldirektor und sein Blick fixierte mich. Mir lief eine Gänsehaut hinab als seine Worte nur vor Enttäuschung quoll. Mir wurde immer unbehaglicher zu Mute. Immer und immer wünschte ich mich zu meiner gerechten Strafe hin...nach Askaban.... "Und ich weiss ebenfalls, was für eine Strafe dich als Todesser ereilt", sagte Dumbledore einwenig bedrückt. Ihm Gefiel wohl mein Gebären nicht. Ich erwiderte darauf nichts. Was sollte ich auch sagen? Dass er mich da hinschicken sollte.....? Ich wusste es nicht, obwohl ich mir genau das wünschte. Dumbledore würde schon wissen, was er tat. So schwieg ich und vertraute blind Dumbledore. Ich wusste nicht, warum ich ihm vertraute. Jetzt. In diesen Moment. Aber ich wusste, wenn ich wen auf der Welt vertrauen konnte, dann ihm. "Ja, genau....Askaban", sagte Dumbledore und betonte das letzte Wort schon beinahe verächtlich. Ich wusste ja nicht, wieviel er von dem Zauberergefängnis hielt. Aber ich merkte in den Moment, dass er nicht sonderlich viel davon hielt. Ich konnte jetzt kein Zittern mehr vor ihm verbergen. Ich fühlte mich elend zu Mute. Elend und leer. Ich war schwach und dumm, aber ich wollte kein Mitleid. Von niemanden. Nicht mal von Albus Dumbledore. "Aber ich möchte nicht, dass du dort landest", schloss der großen Hexenmeister und sah mich durchdringend an. Ein halb überraschtes, halb entsetztes "Was?" kam über meine Lippen. Ich traute meinen Ohren kaum als ich diese Worte vernahm. Nein, das musste ein Scherz sein. Oder träumte ich noch immer? Ich krallte meine Fingernägel in das Fleisch meiner anderen Hand. Au!, fluchte ich. Nein, das war kein Traum. Es war Realität. Ob Dumbledore wohl gerade einen Spaß über mich, Severus Snape, den Todesser, machte? Nein, auch nicht. Sein Gesichtsausdruck verriet, wie ernst ihm die ganze Sache war. "Weiters: Ich möchte, dass du hier bleibst. Auf Hogwarts", sagte der Direktor klar und deutlich. Er musste durchziehen, warum er eigentlich hier war. WAS? Nein, ich konnte nicht... Ich war ein Todesser. Einer von der schlimmen Sorte.. Ein mächtiger Zauberer, ja, aber ein dunkler noch dazu. Ich beherrschte viele schwarze Flüche... Die Schüler würden in Panik geraten, wenn Sie wüssten, dass in Hogwarts noch ein Todesser hauste... Ich schluckte schwer. "Ich weiss, es wird nicht einfach sein, die Auroren davon zu überzeugen, dass du unschuldig bist. Zumindest bereust du deine Taten", sprach Dumbledore weiter ehe ich noch die Zeit hatte zu antworten. Was glaubte Dumbledore eigentlich zu sein, dass er sowas bestimmte?, fragte ich mich verblüfft und einwenig ärgerlich. "Aber dafür brauchst du dir dein Kopf nicht zu zerbrechen. Ich werde mich darum sorgen, keine Angst." Er machte eine Pause und wartete auf eine Antwort. Doch ich hatte immernoch nichts dazu gesagt. Also fuhr er fort: "Ich möchte, dass du hier bleibst und lebst. Ich weiss, dass du keine Arbeit hast..." Er verlor sich und seufzte kurz auf. "Severus, bitte antworte jetzt ehrlich: Willst du dich nicht als Lehrer betätigen?" ~~~ Autor's Note: geniales Ende, ich weiss. Also, ich nehm euch nicht die Spannung :) ich ende hier das Chapter.... Tja, irgendwie fehlen mir die Worte.. Ja, eins noch: die Chapters werden von mal zu mal darker... Ich glaub, ich muss das Rating einwenig erhöhen...ist echt nichts für kleine Kinder :( Naja, wünsch euch noch was.... HidetoSaja aka ying P.S.: Kommentare / Reviews / Feedbacks sind sehr erwünscht Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)