Dadzawa Moments von tinschchen ================================================================================ Kapitel 1: Katzenpflaster ------------------------- „Gut, teilt euch in zweier Gruppen auf. Wir machen heute Nahkampftraining, und zwar ohne eure Macke einzusetzen“, erklärte Aizawa seiner versammelten Klasse. Der Tag war perfekt dafür, so schön sonnig und warm wie es draußen war. Da wollte man doch nicht im stickigen Klassenzimmer herumsitzen. Frische Luft war schon angenehm, auch wenn Eraserhead nicht gerade der Typ Mensch war, der gerne in der prallen Sonne saß. Daher trug er auch eine Sonnenbrille, die Mic bestimmt nicht vermisste, und hatte sich in den Schatten verkrochen. Außerdem war sein schwarzes Heldenoutfit und das Fangtuch ums einen Hals auch nicht gerade ideal für direkte Sonneneinstrahlung. Kein Wunder also, dass der Undergroundhero meist nachts unterwegs war, wo er perfekt mit der Dunkelheit verschmelzen konnte. „Aber warum? Es ist doch wichtig, dass wir unsere Macken trainieren!“, meckerte Kaminari und öffnete den Reißverschluss seines Trainingsanzugs, weil er bereits schwitzte. „Weil es immer sein kann, dass ihr eure Macke in einer ungünstigen Umgebung nicht einsetzen könnt, oder es andere Faktoren gibt, die es verhindern. Zum Beispiel Löschung“, murrte Aizawa und grinste finster. Eigentlich hatte er gehofft, dass es offensichtlich war, und man es den Kindern nicht auch noch vorsagen musste. Aber er hatte zu viel gehofft. „Oh, natürlich“, begann Midoriya vor sich hin zu murmeln, „es könnte ja auch gut passieren, dass man mit der eigenen Macken die Zivilisten verletzen könnte, also sollte man sich nicht immer auf seine Macke verlassen. Außerdem ist es immer gut auf alles vorbereitet zu sein und es gibt Macken, die auch nicht sonderlich zum direkten Kampf geeignet sind, so wie Aizawa-Senseis Macke ...“ Erst als Bakugo ihm eine verpasste, verstummte der Grünhaarige. „Wenn ihr es verstanden habt, dann los!“ Diese endlosen Diskussionen raubten nur Zeit und Nerven und von beidem hatte Shota wirklich viel zu wenig. Vor allem als er sah, dass Mineta sich an Yaoyorozu heranmachte. Sofort war der Junge in dem Fangtuch des Helden gefangen und wurde von dem Mädchen weggezogen. Eine Ader schien an seiner Stirn zu pulsieren. „Mach so weiter, Mineta, und du bist bald kein Teil mehr dieser Klasse!“, knurrte der Lehrer. Tatsächlich fielen ihm ein paar Dinge ein, die er mit dem Jungen anstellen könnte, damit man ihm endlich Manieren eintrichtern könnte, allerdings würde er wegen vielem davon gefeuert werden und seine Lizenz verlieren. Ein lautes „Hey, Daddy!“ aus der Ferne riss ihn jedoch aus den Gedanken. Sofort wandte er sich um, und sah wie Eri auf ihn und die Schüler freudig winkend zulief, dicht gefolgt von Togata, der ab und an auf sie aufpasste. Eigentlich wollten die beiden ja einen Ausflug machen, aber scheinbar hatten sich die Pläne wohl geändert, als Eri die 1-A entdeckt hatte. Bis über beide Ohren strahlend, hatte sie nur Augen für die Menschenansammlung und achtete nicht, wohin sie trat. Auch wenn ein dumpfes Gefühl es ihn hatte vorausahnen lassen, und er es schon hatte kommen sehen, war seine Reaktion leider zu langsam. Mineta entrollte sich zu langsam aus seinem Fangtuch und das andere Ende schoss nicht schnell genug in ihre Richtung, als er merkte, dass sie gestolpert war. „Verdammt“, fluchte Aizawa, ehe er in die Richtung von Eri lief. Leider erreichte er sie erst, als sie schon auf dem Boden lag. Was war er nur für ein mieser Held, wenn er ein Kind nicht davor bewahren konnte, hinzufallen. Andererseits musste sie auch solche Erfahrungen im Leben machen um zu lernen vorsichtiger zu sein. Dennoch wollte man sie nur zu gern davor schützen, vor allem nachdem, was sie durchgemacht hatte. „Autsch“, wimmerte das Mädchen leise, das sich ziemlich erschrocken und noch versucht hatte, mit den Händen abzustürzen. Zum Glück waren die Handflächen heilgeblieben, jedoch hatte sie dafür eine Schürfwunde am Knie. Sofort füllten ihre großen Augen sich mit Tränen, als sie zu Eraserhead aufsah, der plötzlich neben ihr war. „Aua.“ Eigentlich hatte sie schon viel größere Schmerzen ausgehalten, doch seit sie hier war, war das alles vorbei. Aus diesem Grund erschien das aufgeschlagene Knie auch so extrem schmerzhaft. Sofort fiel sie ihrem neuen Papa in die Arme, und vergrub ihr Gesicht in dessen Schulter, weil sie sich nicht im Fangtuch verheddern wollte. Aizawa konnte fühlen, wie sein Oberteil sich mit Tränen vollsog. Außerdem war er noch immer ein bisschen perplex, wenn Eri sich so in seine Arme warf. Daher haderte er auch kurz, ehe er sie in seine Arme schloss. „Alles ist gut. Hast du dich verletzt?“, fragte er sanft, und strich dem Kind tröstend über den Rücken. Sie hatte sie ihm so schnell in die Arme geworfen, dass er sie hatte gar nicht mustern können. Zumindest schien die Umarmung schon etwas geholfen zu haben, denn Eri schniefte nur mehr ein wenig und löste sich etwas von ihm. „Mein Knie tut weh“, murmelte sie leise und sah an sich hinab. Shota trat einen Schritt von ihr weg und sah sie prüfend an. Hier und da war ihre Kleidung staubig geworden, die Handflächen schienen in Ordnung, nur das Knie schien etwas abbekommen zu haben. „Siehst du?“ Immer wieder schniefte das Mädchen und versuchte nicht mehr zu weinen, als sie merkte, dass die anderen Schüler ebenso auf sie zugelaufen kamen. Große Mädchen weinten schließlich nicht. Seufzend wischte Aizawa eine hellgraue Strähne aus ihrem Gesicht, ehe er anfing an seinem Gürtel herumzufummeln und eine kleine Tube herausfischte. Eine Desinfektionssalbe, die er extra für solche Fälle organisiert hatte, weil sie keine Schmerzen verursachte. Andere Desinfektionsmittel brannten und schmerzten mehr als die Wunde selbst, aber für Kinder gab es solche wunderbaren Mittelchen. „Es wird gleich wieder gut“, versicherte er ihr und wandte sich an Togata, der auch mittlerweile bei ihnen war, „hast du zufällig Wasser dabei?“ Doch es war Asui, die ihm eine Flasche Wasser reichte, die Aizawa dankend annahm. Schnell wusch er den Staub und die Steinchen aus der Schürfwunde, tupfte es ein bisschen trocken und trug etwas von der Salbe auf. Alles sehr geübte Handgriffe. Aus einer der Gürteltaschen zog er am Ende ein quietschbuntes Pflaster mit Kätzchen drauf, dass er am Ende auf ihr Knie klebte. Ohne zu zögern setzte er sogar einen sanften Kuss darauf, was unter den Mädchen der 1-A ein lautes „Ooooooh“ hervorrief. „Jetzt wird es bald wieder besser“, versicherte Shota dem Mädchen und ignorierte die Pubertierenden, die hinter ihm standen. „Wie süüüüüüß, das hätte ich gar nicht von Aizawa-Sensei erwartet!“, quietschte Ashido laut, was Eraserhead zusammenzucken ließ. Womit hatte er nur so eine laute Klasse verdient? Eri sah ihn mit großen Augen an, und schmiegte sich wieder an ihn. „Sind die immer so seltsam?“, fragte sie ihn leise ins Ohr flüsternd. „Leider ja“, antwortete er und grinste ein wenig, was er natürlich nicht den anderen zeigte, „alles wieder in Ordnung bei dir?“ Der hellgraue Haarschopf bewegte sich auf und ab, ehe sich Eri wieder von ihm löste. „Danke“, meinte das Kind und setzte einen Kuss auf seine Wange. Erneut ging ein quietschen durch die Mädchenreihen. „Bescheuerte Weiber“, fluchte Bakugo und bekam im nächsten Moment von Kirishima eins auf den Hinterkopf verpasst. „Hey, hier ist ein Kind, red nicht so!“ Katsuki knurrte wütend. „Schlag mich noch einmal, du …“ „Schluss jetzt!“, murrte Aizawa und erhob sich, „wer hat euch eigentlich erlaubt, das Training zu schwänzen?“ „Oh, verdammt …“, raunte jemand. Noch ehe Eraserhead sich umgewandt hatte, waren die Schüler schon wieder auf dem Platz, und versuchten sich schnellst möglichst in zweier Teams aufzuteilen. „Das funktioniert ja gut“, staunte Eri. „Hat zwar etwas gedauert, aber mittlerweile klappt es ganz gut“, scherzte Eraser und sah zu der Kleinen hinunter, die den Schreck von eben schnell wieder vergessen hatte, „aber hatten du und Togata nicht etwas vor?“ „Hm … ich würd lieber zugucken“, gab das Mädchen zurück und griff nach Shotas Hand. Da Mirio wohl auch nichts dagegen hatte, hatte die 1-A heute zwei Zuseher bei ihrem Nahkampftraining. Jedes Mal, wenn jemand ein kleines Wehwehchen davon trug, klebte Eri dem betreffenden Schüler fachmännisch ein Katzenpflaster drauf. (Anmerkung: Vielen lieben Dank für die Votes und Kommentare. Das freut mich wirklich sehr ^___^ Dieser und der letzte OS sind schon etwas älter und wurden überarbeitet, da ich immer noch Fehler gefunden habe, wobei "älter" so viel heißt wie: sie sind während des ersten Lockdowns im Frühjahr entstanden. :x ) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)