Verhängnisvoller Verrat von Todesengel1618 ================================================================================ Prolog: Wenn Kinder neugierig sind ---------------------------------- Unruhiger Wind schlug meinem Gesicht entgegen, als ich mich an der Veranda stehend befand wie auch meine Hände sich an den Holz Balken niederlegten. Meine feuerroten Haare vom Wind peitschend hin und her flogen. Weiterhin ruhelos. Mein Blick dem Schauspiel des näher heranrückenden Gewitters mit Wissen in den Augen, dass das noch den Anfang ankündigte. Weitaus länger, als Kinder unseres Blutes es sich wegwünschen wollten. Selbst wenn sie dämonischen Ursprungs waren, so blieben Kinder eben Kinder. Und somit den Sterblichen gar nicht mal wirklich unähnlich. Ein Schmunzeln schmückte meine Mundwinkel, als ich ein inneres Bild zu meinen Kindern bekam. Meine Gedanken wanderten wieder zu dem Gewitter vor mir. Schloss meine braunen Augen und widmete mich den Geräuschen, welche die Natur einem mit ihren gewaltigen Kräften aussagekräftig darbot. Dem Gehör meiner spitz zulaufenden Ohren entging nichts, wie die Bäume sich unter der Last wogen. Die Äste von der Kraft strapaziert wurden. Das Gefühl von Freiheit beflügelte mich aufgrund der Stärke des Windes, welches an dem vielschichtigen Kimono am Körper kalt, und doch wohltuend, zerrte. Eine 900-jährige Phönix Youkai, wie ich es präsentierte, hatte einen stark ausgeprägten Hang zu jenem Gefühl. Verständlich, da wir schließlich zur Vogelart angehörten. Mit den erneut aufgehenden Augenlidern zog mich mein Instinkt mit dem Blick hoch in dem inzwischen schwarz verhangenen Wolkenmeer am Himmel. Im Wind witternd glitt mir der Geruch von Regen in die Nase, der dem Wetter miteinstimmen wollte. In wenigen Augenblicken geschah es auch. Zuerst nur einzelne Wassertropfen, bis es dann mit richtiger Wucht die Erde damit übergoss. Man bekam fast den Eindruck als wollte der Himmel weinen. Den Vergleich hörte ich mal von Menschen. Wieder diese weitere Kälte, die für mich mehr beruhigend als ungemütlich war. Für uns Dämonen machte das keinen Einfluss wie bei Menschen, die dann durch Erkältung den Tod holen konnten. Vor allem wurde unsere Laune nicht betrübt. Was das anging war es mir bei den Sterblichen ein Rätsel. Aber Menschen sowie Youkai waren auch gänzlich von Grund auf verschieden. Plötzlich zog ein Grollen durch den Himmel und färbte die finstere Nacht in stark präsente Helligkeit, als wenige Kilometer entfernt ein Blitz einschlug. Kurz abwesend von der Mutter Natur zuckte ich aufgrund dessen leicht zusammen. Nur gut, dass mein Gemahl mich in dem Moment nicht sah. Sein Blick hätte mich getadelt, weil ich doch eine Dämonin war. Ein schluchzendes Geräusch nahm mein Gehör wahr. Sogleich konnte ich es schon zuordnen zu welchen Gestalten es gehörte. Mit einem seitlichen Blick hinter mir bestätigte sich mein Verdacht. Nun vollkommen den Körper zu jener Richtung umgewandt schritt ich in mein dunkles Gemach. Die Klaue am Griff schob ich zugleich hinter mir die Tür zu. Den Blick nicht von den jungen Youkai lassend. Der Geruch von Rauch als auch verbranntem Wachs lag in der Luft. Es war der Kerzenhalter, wo die Flamme vom starken Wind erloschen wurde. Wenn man es genau nahm brauchten Dämonen kein Licht zur Orientierung. Unsere Augen hatten solch eine Energie, als ob sie selbst das Licht wären. Dennoch war die Erfindung des Menschen zu schön, als dass ich es sein lassen würde. Ich richtete mein Augenpaar auf die zwei jungen Youkai vor mir, welche unsicher vor der Tür standen. Mit riesigen Kulleraugen. Meine Kinder. Diesmal wurde mein Blick wesentlich weicher auf den Anblick, den mir diese niedlichen Wesen gaben. Ein Junge und ein Mädchen. Beide noch in so zarten Jahren, dass man sie als Welpen einstufte. So wehrlos und noch so viel zu lernen, um den Gefahren der Reiwa Zeit trotzen zu können. Zudem mit ihren niedlichen Augen noch weniger dazu beitrugen ernst genommen zu werden. Ich kniete mich zu den beiden nieder, als meine Füße mich zu ihnen trugen. Katsuo lehnte am Türrahmen, wobei er unentschlossen wirkte. Besonders trotzig zeigten einem seine Augen, die eindeutig von seinem Vater stammten. Eben jener brachte ihm stets bei, dass man Härte zeigen sollte. Was auch die Reaktion meines Sohnes verkrampft verursachte das Beigebrachte nicht brechen zu sollen. Doch dass es ihm auch jetzt nicht sonderlich gelang unterließ ich es anzudeuten. Bei seinem Vater hatte er es ohnehin schwer genug sich ihm beweisen zu können. Da hatte es meine Tochter leichter. Nun ja. Bis sie eines Tages alt genug sein würde, um einem Mann in die Ehe folgen zu können. Da mein Sohn ein paar kleine Jahre älter war müssten die Vorbereitungen nach und nach intensiver, bis er eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters treten würde, abgeschlossen werden. Weshalb es auch an seinen Pflichten eilte, je älter er noch werden würde. Gedankenverloren streichelte ich über sein seidiges Haar, das an Länge sowie der Farbe dem Vater ebenfalls eiferte. Mein Blick ruhte dann auf meiner Tochter. Leicht weinerlich zog sie mit ihren Fingern bestimmt an dem Kimono ihres Bruders, um ihn zum Bleiben zu bewegen. Mein Gefährte hatte wie so oft ein wachsames Auge auf die Kleine. Auf den Namen Reika rief man sie. Das ganze Aussehen hatte sie von mir geerbt. Es ließ mich immer wieder schmunzeln wie ähnlich die beiden mir und meinem Ehemann waren. Doch es würde sich zeigen in wie weit noch, wenn meine Kinder unter meiner Aufsicht weiter heranwuchsen. Auch bei ihr glitt meine krallenbesetzte Hand über deren Haare, bis ich ihr beruhigend über den Kopf strich. Es war kein Geheimnis weswegen die beiden mich in meinem Gemach aufsuchten. „Mama! Wir können nicht schlafen! Wir möchten bei dir sein!” klang der Ton meiner kleinen Tochter mit nachklingender Angst erfüllt. Ein kalter Blick ihres Bruders machte es nicht weniger. „Als ob wir das brauchen würden! Du bist nur zu ängstlich, um das zu erkennen! Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir zurück ins Zimmer gehen sollten!” Die Stimme von ihm kopierte die Art meines Gemahls recht gut, doch ich wusste es besser. Besonders als ein erneuter Blitz von außen ein lautes Geräusch verursachte versteifte sich sein ebenso kleiner Körper unter dem Krach, wo seine empfindlichen Ohren verräterisch zuckten. Behutsam nahm ich meine Kinder in die Arme. Versuchte durch die Wärme den beiden Trost zu spenden. Reika drückte sich offen an mich, während sie ihren Tränen sowie leichtem Schluchzen freien Lauf ließ. Mein Sohn erwiderte die Berührung zwar auch, doch ich konnte spüren wie er es sich verkniff den Tränen genug Kraft zum Entkommen zu lassen. Mein Katsuo. Ich kicherte leise von dieser Geste. Wie ich meine Kinder doch liebte. So niedlich! Als ich mich daran erinnerte dem zu viel Aufmerksamkeit geschenkt zu haben richtete ich meinen Körper auf. Die Kinder, welche mir bis zum Bauch gingen, hangen fest an mir. Kurz strich die Hand zum jeweils anderen dem Kopf entlang. Mit amüsierter Stimme ließ ich den beiden wissen: „Kommt nun mit! Ich werde euch wieder in euer Zimmer bringen. Nicht, dass euer Vater sich Sorgen machen muss!” Brav nickten sie, bevor sie zügig meinen Schritten hinterhereilten, als ich meinen Mann erwähnte. Nicht weit entfernt von meinem Zimmer endete der Gang zu den jeweiligen Gemächern meiner Kinder. Da ich wusste, dass es nicht das erste Mal war, wo eine Nacht wie diese sie unruhig werden ließen, sollte man beide im gleichen Zimmer lassen, bis diese sich beruhigt hatten und einschliefen. Was ebenfalls bedeutete eines der beiden dann ins Nachbarzimmer zu legen. Im Schneidersitz befindend taten es die Kinder meines Blutes mir nach. Wobei meine Tochter aufgeregt sitzend hin und her wippte. Mit der Decke in der Hand, die sie halb um den Körper geschlungen hatte. Katsuo jedoch benahm sich so wie es seinen Vater stolz machen würde. Halb unbeteiligt, und trotzdem eine Spur von unterdrückter Freude der seltenen Situationen bei seiner Haltung. An dem Blick zu den beiden jungen Youkai hatte ich das dumpfe Gefühl zu wissen was nun folgen würde. „Ma~ma! Erzähl uns doch mal wie du unseren Vater kennenlerntest!” Ich wusste es. Wie so oft ein Deja vu, welches mir zeigte, dass es nicht gerade eine Seltenheit war jenes von meiner kleinen Dämonin zu hören. Ich bemühte mich kein Stück das Gefühl von Erheiterung zu verstecken, während ich mit den Worten „Mein kleiner Spatz. Das hatten wir doch so oft schon durch. Mittlerweile dürftet ihr beide die Geschichte inzwischen auswendig kennen.” lauter lachte. Dabei die Hand notdürftig über die Lippen. „Ich weis! Aber du erzählst es immer sooo toll! Und die Legende des Volkes von dir und Großvater ist immer so spannend!” quengelte das Mädchen in jeder erdenklichen Art und Weise kindlich, so als würde dessen das Talent in die Wiege gegeben sein. Ein seitlicher Blick zu meinem Sohn verriet mir, dass auch er vorsichtig nickte. Dabei aber seine Augen die pure Vorfreude, die eben nur ein Kind haben konnte, ausstrahlten. Ergeben fügte ich mich dem Wunsch meiner süßen Goldstücke. Wie könnte ich auch was dagegen sagen. Die beiden waren einfach goldwert. Mein Haupt schweifte für einen Moment zu dem Geräusch, das nach wie vor den Regen und dem Grollen vom Donner in Eintracht nicht voneinander wichen. Die Erzählung meines Volkes und wie ich den Mann kennenlernte, den ich dann bis ins Hier und Jetzt unendlich liebte, würde eine lange Nacht werden… So erhob ich meine Stimme und erzählte alles von meinem jungen Leben sowie früherem Ich, das einst weder Tod, Verlust noch Intrigen kannte, eigene Erfahrungen sammeln musste meine Zukunft veränderte. Und dazu auch noch den Familienschatz wie sein eigenes Kind weitergegeben und beschützt vor schlechten Einflüssen sein sollte. Ein magisches Schwert, das nur den Phönix Dämonen anvertraut wurde. Als Gleichgewicht über alle anderen Lords. Das macht umworbene Excalibur! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)