Verhängnisvoller Verrat von Todesengel1618 ================================================================================ Kapitel 1: Wie ein Schatten der Prinzessin ------------------------------------------ {Vor 500 Jahren} Ein altes Lied meiner Familie summend spielte ich nicht weit weg vom Schloss auf einer sehr großen Wiese mit anderen jungen Youkai, wie ich es eine war. Wir alle gehörten zu dem Clan der Phönix. Ebenfalls nur ein paar Sprünge entfernt befand sich ein mittelgroßer See, der mit riesigen Trittsteinen gepflastert war. Diesen Platz liebte ich sehr. So gut wie immer kam ich hier her. Ob aus Spaßes Gründen, oder um mal nachzudenken. Auch wenn ich mit meinen 430 Jahren als Grünschnabel bezeichnet werden würde, musste ich mich als Prinzessin oft erwachsen benehmen. Meine unterschiedlichen Lehrer tolerierten hin und wieder das Kindliche in mir. Doch Tadel war in den Gesichtern dieser wie auch in die meines Vaters nicht selten gesehen. Deswegen entschied ich mich von meinen Freunden zu verabschieden, um mich am Hof des Königreiches aufzuhalten. Den Bogen wollte ich lieber nicht überspannen. Wo ich doch zum Teil nachsichtig behandelt wurde. Mich inzwischen in den Pferdeställen befindend fütterte ich diese mit Obst. Gab ihnen ebenfalls Streicheleinheiten. Beim Überlegen was ich als nächstes machen würde kam mir die Idee dieses eine Gleichgewichts Spiel zu spielen, von welchen wir hörten, dass Menschenkinder jenes gerne taten. Somit ging ich weiter zurück in der Nähe der Wiese, wo am Hof beginnend es niemandem störte, wenn der dämonische Nachwuchs herumtollte. Die Vierecke waren schon am Boden gezeichnet worden. War es ja nicht das erste Mal, dass Kinder wie ich daran Gefallen fanden. Somit wiederholte ich das Spiel einige Male. Freudig herum hüpfend empfand ich es wie ein Tanz, der uns Phönix Youkai wohl im Blut lag. Das erzählte zumindest meine Mutter mir stets. Und wie sie fand war jenes Spiel, wo mein Körper sich im Takt hin und her schwang, sehr förderlich für den typischen Tanz unseres Volkes. Zur Volljährigkeitszeremonie würde jenes Geschick dann zur Vollendung tragen, wenn ich dann mit 600 reif genug sein würde. Der Gedanke daran beflügelte mich. Konnte es kaum erwarten endlich zu den erwachsenen Dämonen mitzählen zu können! Allwissender Erzähler: Unmittelbar nahe genug von der freudig springenden Prinzessin befand sich im Ostflügel Trackt vom angesehenen Palast ein Mann - näher betrachtet ein Hanyou -, der es von seinen Erfahrungen gut verstand dem Tod zu entrinnen. Seine rubinroten Augen beobachteten seit geraumer Zeit das Dämonenmädchen, welches geradezu das pure Leben versprühte. Gelegentlich strich er sich sein gewelltes, schwarzes Haar zur Seite, wenn es mal über die Schulter rutschte. Innerlich abwesend ging er gedanklich den Tag von vor über 200 Jahren durch, als er teils durch die erlöste Macht des Shikon no Tama, als auch durch eine böse Hexe ins Leben zurückgebracht wurde. Auferstanden neu anfangen konnte. Nun, wo endlich Onigumos Begierde zu Kikyou endgültig erloschen war. Jeden Tag aufs Neue daran erinnert wurde, dass seine Seele das schlagende Herz für sich alleine besaß, wenn er die Augen aufschlagend den nächsten Tag erblickte. Wohlwissend, dass diese Qual von Verlangen ihm nie wieder plagen würde. Niemals hätte er sich vorstellen können was für ein befreiendes Gefühl - von Lebenslust mal davon abgesehen - es doch war nicht von Gefühlen besessen zu sein! Dieses Leben, was ihm nun geschenkt wurde, würde er keinesfalls hergeben wollen! Wenn seine Feinde ihn nun sehen könnten. Mehr als nur zufrieden und unabhängig. Wobei er seine Feinde auch nicht außer Acht ließ. Selbst wenn Onigumo nicht mehr in seinem manifestierten Körper steckte, welches nach wie vor den damaligen Prinzen Kagewaki zeigte, so war er charakterlich derselbe geblieben. Pläne schmiedend, von welchen selbstverständlich niemand anderes davon wusste. Außer er selbst. So in Harmonie getaucht dieses Königreich war - was er natürlich auch als willkommene Abwechslung sehend genoss - ließ sich die Macht des Herrschers besser lenken, oder zumindest günstig in seinen Bahnen beeinflussen. Und er wäre ein Narr, würde er seit 200 Jahren nicht an einem Plan arbeiten! Zutiefst schwierig ließen sich die Pläne entfalten, wie er bemerkte. War er darum ja bemüht sich in das Vertrauen der jeweiligen wichtigen Personen einzuschleichen. Etwas bestimmtes hatte er seit langer Zeit ins Auge gefasst. Und wie unschwer zu erkennen war die lebensfrohe Prinzessin der Schlüssel zu seinem Erfolg. Was den Spinnen Hanyou auch dazu bewegte näher an das hohe Fenster zu treten. Da er nicht der Einzige war, der ihr Tanzen beobachtete, fiel es auch gar nicht weiter auf wie oft er an jener Stelle stehend verweilte. Die Kleine faszinierte ihn auf ihre lebendige Art und Weise. Was es auch einfacher machte dem Mädchen näher zu kommen, ohne irgendwie Antipathie zu entwickeln. Kurz kam dem schwarzhaarigen Mann in Erinnerung an seine erste Begegnung mit diesem Küken, das einst gerade mal die 230 erreicht hatte. Genauer betrachtet war es Zufall gewesen, dass er dem Lord der Phönix über dem Weg gelaufen war. Durch das äußerliche Erscheinen war ihm schnell klar, dass es sich um eine sehr wichtige Person handelte, als er bei einem Hinterhalt dessen Feindes eingriff. Somit hatte er auch das Privileg erlangt sich in diesen Räumen aufhalten zu können. Jahrelanges Misstrauen verwandelte sich zu Gunsten des Halbdämons ins Vertrauen. Viele unterschiedliche Ränge wurden ihm mit jeweiligen Pflichten auferlegt. Inzwischen hatte sich das Ausharren mehr als nur gelohnt: Politisch durfte der Rotäugige sich mit beteiligen, durfte allen Feierlichkeiten beiwohnen, und noch besser: Seine höchste Pflicht wurde ihm zuteil als eine Art Wache der Prinzessin ein gutes Auge auf diese zu werfen. >Zweihundert Jahre sind bis jetzt ins Land gezogen. Wie vieles sich für mich zu meinem Vorteil verändert hat! Hättest du das jemals für möglich gehalten, Inu Yasha?< Ein bösartiges Grinsen legte sich auf seine Lippen. Bislang blieb der machtgetriebene Hanyou seinen verhassten Feinden verborgen. Eines Tages würde dieses Versteckspiel jedoch nicht mehr von Nöten sein, wenn er das Objekt seiner Begierde einmal in Händen hielt. Auf die entsetzten Gesichter war er schon gespannt, in freudiger Erwartung. Seine Rache von zuletzt, vor seinem Ableben, war noch nicht gestillt. Die düsteren Gedanken brach er nun ab, als er sich dem Beobachten der rhythmischen Bewegungen des Kindes kurz abwenden musste, da eine deutlich ältere Youkai den Raum betrat. Es handelte sich hierbei um die Fürstin selbst. „Ach, hier bist du! Es sieht dir ähnlich diesen Raum oft aufzusuchen!” ergriff lächelnd die Frau das Wort. Dessen Haare offen über die Schultern fielen, die genauso die Farbe Rot zeigten wie auch der Fürst, von welchen die Tochter eins zu eins im gleichen Glanz besaß. „Ihr hättet mich doch auch rufen lassen können, ehrenwertige Fürstin. Sicher habt Ihr noch wichtigeres vor, als nach mir zu suchen. Gibt es Probleme?” Leicht bewegte sich sein langes Haar mit, als er den Kopf neugierig schief legte. Ein angedeutetes Aufleuchten in den Augen der Frau vor ihm ließ ihn erheitert schmunzeln. Bei vertrauten Personen passte es der Herrscherin nicht nach der ausgerichteten Etikette benannt zu werden. Doch sie schwieg. Stattdessen kamen ihre Beine, sich sogleich neben ihm befindend, zum Stillstand. Den Blick hinunter in den Hof gerichtet, in denen er vor wenigen Sekunden Zeit verbracht hatte. „Meine süße Blume.” bedachte die Dämonin murmelnd ihren Sprössling mit liebevollen Blicken, welche kaum zu glauben bei ihrer Tätigkeit nie müde wurde. Ihr Gegenüber zeigte keine sonderbar große Reaktion. Doch mit dem leichten Fixieren hörte jener ihr zu. „Also. Weswegen ich hier bin. Der Lehrer von meiner Tochter ist gerade verhindert, weswegen ein anderer übernimmt. Ich möchte, dass du ihr das mitteilst und sie auf dem Weg begleitest.” vermittelte die Frau ihr Anliegen bestimmend, aber hauptsächlich eher sanft. Ihr Blick richtete sich auf den Halbdämon, der nickend den Befehl entgegennahm. „Wie Ihr wünscht!” Mit einer kurzen Verbeugung verließ er das Zimmer, wobei er sich Zeit ließ zu seinem Schützling zu gelangen. Allein schon wie das klang. Er hätte jene verachtend entgegengeblickt, hätte man ihm vorausgesagt, dass er, Narake, sich der Sache annehmen würde jemanden zu beschützen. Augenblicklich wurde es stetig heller um ihn herum, je näher er dem Schlosshof kam. Schließlich hatte er sein Ziel erreicht. Innerlich würde es ihm eigentlich die Haare zu Berge stehen lassen bei der Aufgabe auf jenes Wesen auf Leben und Tod begleitend aufzupassen, ohne daran nicht selbst beteiligt sein zu wollen. Doch dieses Mädchen zeigte wie anders es im Gegensatz zu vielen anderen war. Was es wert war seine Prinzipien über Bord zu werfen. Jeder Schritt mehr brachte den Hanyou zu ihr, die inzwischen eine Pause einlegend ihren Körper dehnte. Dabei noch nicht mal seine Anwesenheit bemerkte. >Der Wind umspielt ihr wunderschönes Haar, als wäre es Absicht ihr Erscheinen noch magischer zu gestalten. Die Kleine geht mir inzwischen fast zum Brustkorb, und doch merkt man jeden Tag stärker was für eine Schönheit da noch heranwachsen wird!< Sein interessierter Blick sprach Bände. Viele andere Dämonen dachten in dieselbe Richtung. Würden sich aber hüten dem Kind unangemessen näher zu kommen. Es wäre Selbstmord den Zorn des Vaters auf sich ziehen zu wollen. Zudem wurde ihr unschuldiges Wesen davon noch mehr niedergedrückt jegliche anzüglichen Gedanken in die Wirklichkeit bringen zu können. Schließlich machte Narake sich mit einem Räuspern aufmerksam. Auch wenn er Zeit genug hatte, der Lehrer hatte sie mit Sicherheit nicht. Ein aufgeschrecktes Keuchen ließ das Kind herumfahren. Ein hinterhältiges Grinsen begrüßte ihre Augen. „Seit wann-” „Lange genug.” beantwortete seine dunkle Stimme ihr frech die Frage. „Und bevor du wieder anfängst wie eine graziöse Gazelle herum zu tanzen: Deine Mutter schickt mich.” Bevor sie ansetzte ihre Lippen zu Worten zu formen hielt sie dabei inne. Wartete stumm darauf, dass er fortfuhr. „Ein anderer Lehrer wird dich in Kampfkunst unterrichten. Folge mir, Hanabi.” Bei dem letzten Wort machte der Hanyou kehrt, als er anschließend den Wegen entlang schritt, welche die beiden zuletzt an einem weitflächigen Trainingsplatz führte. Dicht bei ihm hörte er die Schritte der Phönix Dämonin. Fast wie ein Ersatz Vater fühlte er sich, so niedlich wie sie sich ihm gegenüber benahm. Zumeist sehr anhänglich, wenn die beiden alleine waren. Was ihn auch heute wunderte, dass er diesmal nicht übermütig umarmt wurde. Dieses Zeichen der kurzweiligen Reife bestätigte ihre Vernunft in die Richtung des Erwachsenwerdens zu gelangen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)