Verhängnisvoller Verrat von Todesengel1618 ================================================================================ Kapitel 2: Nachforschungen des Familienschatzes ----------------------------------------------- In Anwesenheit meines Schattens - so wie ich es belustigend zu pflegen sagte - befand ich mich im Zentrum des Schlosses, wo die geheimnisvolle Energie und Geschichte meines Volkes ihren Ursprung hatte. Man konnte es eine Art Tee Garten nennen. Wir beide befanden uns sitzend unter einem Pavillon. Um uns herum kleine Bäche. Ansonsten aber Wege mit Steinen, die mit lebensfrohem Moos überzogen waren. So stark nahm man den Geruch wie auch die Farbe des harmonisch wachsenden Waldes wahr. Ein niedriger Tatami Tisch diente mir als Ablage den Tee genießen zu können. Sowie dazu diente mein Wissen zu meinen uralten Wurzeln stärken zu können. Weswegen auch rings um mich herum Pergamentrollen verstreut lagen. In den über hundert Jahren, an dem ich nun die Zahl 555 trug, hatte sich viel verändert. Klar, meine lebendige Art zu leben kam immer wieder mal etwas durch. Doch insgesamt wuchs ich immer deutlicher zu einer erwachsenen Frau heran. Die auch wusste, dass spielen und zu naiv durch die Welt zu gehen der Vergangenheit angehörten. Inzwischen ging ich Narake bis zu den Schultern. Auch wenn bei anderen Wachen mein trotziges Wesen durchschimmerte, da ich es nicht leiden konnte, als Babysitter fungierend, über mich zu wachen. Doch bei dem Hanyou war es anders. Da war eine gewisse Sympathie zueinander, die mich vergessen ließ, dass seine rotglühenden Augen jede noch so kleine Bewegung von mir beobachteten. Generell empfand ich die Gesellschaft des schwarzhaarigen Mannes als unverändert wohltuend. Lag wohl daran, dass ich ihn die Hälfte meiner Kindheit schon kannte. Narake symbolisierte auch die Geborgenheit. Wann auch immer sich Probleme mir auftaten - ob familiär gesehen oder aus anderen Gründen -, so war er stets der erste, der von meinen Gedanken erfuhr. Von der höflichen Ansprache hielt ich nichts. Mein Innerstes sträubte sich durch meinen hohen Rang so viel Respekt eingeflößt zu bekommen. Selbst der Spinnen Hanyou konnte es des öfteren nicht lassen, wenn wir nur zu zweit waren. Wenngleich er es nur tat, um mich aus der Reserve zu locken. Das war keine Annahme, an die ich glaubte, sondern eine Tatsache. Mein männlicher Begleiter machte keinen Hehl daraus wie sehr ihm mein Missfallen amüsierte. Wenn ich in Gesellschaft von Soldaten, meiner Eltern oder Lehrern, war, bestand die respektvolle Distanz zwischen mir und ihm. Doch in Momenten wie diesen überwand der Halbdämon des öfteren die Etikette - was mir nur recht war - und näherte sich mir ersichtlich, wie wenn es Nahestehende taten. So wie auch jetzt. Die paar Zentimeter überbrückend saß er dicht hinter mir. Konnte seinen Oberkörper an meinem Rücken fühlen, als dieser auch schon seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte, was mein Herz augenblicklich höherschlagen ließ. „Lass uns mal ein Stück gehen! Ich merke deine Anspannung, die du in dem Lesen vertieft ignorierst.” schlug mir seine tiefe Stimme leise sprechend vor. Ich hatte fast vergessen zu erwähnen, dass er weitaus besser herausfand wann ich mich mal entspannen sollte. Fast so, als kannte er besser was gut für mich war als ich selbst. Mit einem Nicken war ich mit dem Vorschlag einverstanden, sodass ich aufstand. „Recht hast du! Es wird Zeit für eine kleine Pause!” Die Knochen an den Schultern wie auch dem Rücken knacksten, als ich die Verspannungen dehnte. Danach spazierten wir um den Pavillon bis hin auch weitere Meter zu dem Ort, an dem die Magie des Familienschatzes am größten war. Der heilige Stein. Ein uralter Felsen, an dem schon das Rad der Zeit sichtbar daran knabberte. Excalibur, ein Schwert, das viele Jahrtausende schon existierte. Geschaffen von der Herrin vom See. Eine Waffe, die demjenigen - als Schutz vor Feinden - grenzenlose Macht verlieh. Von Generation zu Generation wurde dieses magische Schwert weitergereicht. Es war vorherbestimmt, dass der aller erste Herrscher der Phönix Dämonen dieses Schwert führen sollte. Denn unser Volk war in keines der Himmelsrichtungen. Sondern genau in der Mitte. Die Phönix Youkai bildeten die Basis zu dem Frieden all der anderen Lords. Wenn einer mit einem jähzornigen genauso auch vom Krieg besessenen Lord mit einem Fuß im Chaos der Zerstörung stand, so lautete der Youkai Kodex sich in dem Königreich der Phönix Beistand zu suchen. So erzählte es mir einst mein Vater voller Ehrfurcht und so oft es ging, damit ich es niemals vergessen möge. Noch etwas hieß von der alten Legende: Die Geburt des Herrschers mit Excalibur in seinen Händen, das einst in dem Felsen steckte, konnte nur jemand der das Blut der Phönix in sich trug herausziehen. Somit war es die Pflicht unseres Volkes dafür zu sorgen, dass es niemals in falsche Hände gelangen würde. Narake stand hinter mir, als ich schließlich vor dem heiligen Stein verharrte. Voller Ehrfurcht strich ich mit der krallenbesetzten Hand ganz behutsam über diesen mächtigen Felsen. Fast, als hätte ich Sorge, er könnte jeden Augenblick von den Gezeiten zerbröseln. Das Schwert fehlte in dem Gesamtbild, welches in den unterschiedlichen Schriftrollen Erwähnung fand. Doch das wunderte mich nicht weiter. Mein Vater hatte es selbstverständlich bei sich. Es wurde noch gebraucht. Meine Augenlider legten sich nieder bei den sanften Berührungen über diesen massiven Stein. >Ich kann die heilige Kraft geradezu spüren, die in diesem Felsen innewohnt! Ein gutes Zeichen! Also bin ich durch all das Training auf dem richtigen Weg! Damals wäre meine Konzentration zu gering gewesen, um die mächtige Energie zu bemerken. Es ist überwältigend welch eine Macht in dem Stein steckt, das in der Lage war Excalibur zu bannen!< Nochmals - diesmal aber mit offenen Augen - strich ich über den rauen Untergrund, wo teilweise Moos hinauf gewachsen war nach all der Zeit. Mein Blick wirkte leicht abwesend. Plötzlich brachte mich ein Geräusch dazu mich umzudrehen. Gegenüber von mir stand ein Soldat, der an mir und meiner Begleitung herangetreten war. Verwundert hob sich eine Augenbraue, während ich verlangte zu wissen weshalb dieser hier war. Mit Verneigung als auch gesenktem Kopf vernahm ich: „Euer Vater schickt mich! Seine Majestät verlangt Euch zu sprechen, meine Prinzessin!” Innerlich war ich schon beim Augen verdrehen. Wie mir das zuwider war… Aber halt. >Weshalb denn Vater? Er hat mir doch die Pflicht aufgetragen mehr über unsere Geschichte zu lesen.< Seltsam. Doch ich blieb hartnäckig. „Weist du um was es genau geht? Meine Aufgabe ist nämlich sehr wichtig! Und diese würde ich ungern unterbrechen!” stellte ich klar. Viele würden bei den Worten anderer vom Königlichen Blut - ich hörte am Rande durch die Politik so manches - verängstigt zusammenzucken. Doch jeder wusste, ich würde niemals so eine grausame Herrscherin werden. Solche Dinge langen mir einfach nicht im Blut. Zudem würde es angesichts dieses Königreichs ganz und gar nicht ins Bild passen, von welchen die wussten wie die Phönix Dämonen lebten. Weitaus mehr Harmonie, als man in anderen Ländereien zu sehen bekommen würde, hatte meine Mutter aus Erfahrung gesprochen. Auch wenn ich nicht viel Ahnung hatte. Das mit der Harmonie war was wahres dran. So etwas fühlte man an diesem Ort einfach. Vor allem das Tanzen war ein nicht unwichtiger Teil des Lebens. Wie ein uraltes Ritual aus beinahe vergessenen Zeiten. So wichtig symbolisierte dieser Brauch. Jedenfalls blieb der Soldat gelassen auf meine Worte. „Euer Vater hatte prophezeit, dass Ihr das sagen würdet. Er wünscht Euch dennoch zu sprechen, Prinzessin. Allerdings sollte ich Euch etwas ausrichten.” Hier legte der Mann eine kurze Pause ein. „Zu der Aufgabe, die Ihr hier gesucht habt, wird das Wissen Euch folgen, welches der Herr Euch weitergeben will.” Damit endete die Nachricht und es wurde für den Moment still. Nur die Geräusche der Tiere des Waldes ließen sich dabei nicht stören. >Ich muss zugeben, dass mich das doch neugierig macht! Was Vater sich wohl wieder ausgedacht hat.< Meine Entscheidung gab ich mit einem „In Ordnung! Führe mich zu ihm!” bekannt. Mein geschätzter, rotäugiger Halbdämon begleitete mich, wie es nicht anders zu erwarten war. Ein seitlicher Blick zu ihm bestätigte mir, dass ihm auch nicht weniger die Neugier gepackt hatte. Zu dritt setzten wir unseren Weg fort. Bis unser Führer zuletzt vor dem Herrscher stand und sich mit vollster Ehrerbietung verneigte. Wir standen in dem Thronsaal. Ein paar Meter vor uns saß der Herrscher - mein Vater - auf dem Thron, dem es als einzigen gebührte diesen Platz zu besetzen. Mit einem Befehl schickte er den Soldaten fort. Wie zuvor bei dem Soldaten schritt ich mit gewissem Abstand zu ihm, bevor ich mich ebenfalls verneigte. „Verehrter Vater.” begrüßte ich ihn damit. Als ich hoch sah bekam ich mit, wie ein sanfter Ausdruck seine braunen Augen - die ich von ihm wie seine tiefroten Haare hatte - einnahm. „Meine geliebte Tochter! Es freut mich zu sehen, dass du meiner Bitte nachgekommen bist!” „Deutlicher hättet Ihr meine Neugier nicht entfachen können!” entgegnete ich schmunzelnd. „Also!” versuchte ich mal beginnend die Zunge meines Vaters zu lockern. „Was genau ist es, was ich von den Schriftrollen lieber von Euch erfahren sollte, Vater?” In diesem Moment bekam ich mit, wie der erfahrene Phönix Youkai auffällig zu Narake schielte. Verwirrt, als auch leicht wütend, wollte ich mit den Worten „Weshalb sollte mein Leibwächter denn hier nicht anwesend sein dürfen?!” wissen was das hier sollte. Auch der Hanyou neben mir wirkte nicht besonders angetan davon. Seine Gesichtszüge ließen nicht erahnen wie es in ihm gerade aussah. Doch seine Dämonenaura verriet ihn. Ich behielt recht, als nun mein Vater das Wort erhob. „Ich bitte dich nun dich zurück zu ziehen! Im Moment wirst du nicht gebraucht! Du kannst sie später wieder abholen!” bestärkten seine Worte sein Vorhaben. Mein Blick kreuzte sich mit dem meines Schattens, welchen ich inzwischen nicht mehr von meiner Seite missen wollte. Darin befand sich leichter Widerstand. Zudem konnte ich an seiner versteiften Körperhaltung deuten wie sehr es ihm missfiel. So lange wie ich ihn schon kannte fielen mir solche Kleinigkeiten auf, die man ansonsten nicht bei ihm bemerken würde. Sein schwarzes Haar gesellte sich zu seinem Gesicht, als er sich kurz verbeugte. „Nun gut! Wie Ihr wünscht, mein Herrscher! Ruft mich, wenn Ihr die Prinzessin nicht mehr benötigt!” nahm Narake diesen Befehl respektvoll entgegen. Wieder aufgerichtet konnte ich noch in seine roten Augen sehen, die mich mit seinem Blick gefangen nahmen. Kurz blieb er neben mir. Bis er sich widerwillig abwandte und den Raum verließ. Den Kopf zurück zu der wichtigen Person gerichtet erhob dieser sich vom Thron geschmeidig. Die Schritte stetig zu mir gelangten. „Wenn Ihr erlaubt. Weshalb war es denn nötig gewesen ihn wegzuschicken? Misstraut Ihr ihm denn so sehr?” formulierte ich es so, dass es von davor nicht in die Liste des Ungehorsams dazu genommen wurde. Dem Herrscher zu widersprechen, oder sein Urteil anzuzweifeln, wäre eine folgenschwere Strafe. Auch wenn mein Vater zwar streng, aber deutlich mehr die Sanftmut im Vordergrund war, so sollte man aufpassen. Selbst wenn ich seine Tochter war. Nun seit einer Weile vor mir stehend wurde ich von seinen überlegten Blicken gemustert. „Nein. Keineswegs! Der Spinnen Hanyou hat sich durchaus länger schon bewiesen, dass ihm das Vertrauen meines Volkes gewiss ist!” sprach mein Vater nun mit sorgfältigen Worten. Da war noch mehr. Das wusste ich. Deshalb fackelte ich mit der nächsten Frage auch gar nicht länger. „Warum dann, Vater?” „Es liegt daran, dass Narake nicht zu unserem Volk gehört! Welche, die keine Phönix Youkai sind, sollten hiervon nicht in Kenntnis gesetzt werden! Dazu ist unsere Geschichte zu wertvoll! Zu bedeutsam!” antwortete mir mein Vater nun zufriedenstellend. Mit diesen Informationen konnte ich schon eher was damit anfangen. „Ich verstehe.” Plötzlich zog mein Vater mich an sich. Legte seinen Arm um meine Schulter, als er mir bedeutete mit ihm durch den Saal zu schlendern. „Wie weit bist du schon mit den Schriftrollen, Liebes?” „Den Großteil an den Pergamentrollen habe ich schon abgearbeitet! Es fehlt nicht mehr viel!” setzte ich ihn in Kenntnis. Inzwischen betraten unsere Beine einen klein geschnittenen Balkon, der eine an der Hand abzuzählende Ansammlung an Garten Utensilien vorzuweisen hatte. Einen kleinen Brunnen, an dem sich manche kleine Vögel zum Säubern bedienten. Hier und da Blumen als auch einen Boden aus Gras sowie auch einen Bonsai Baum. Vor diesem hielten wir, als er mich aus seinem Arm frei ließ. „Da sehe ich, wie sehr du darum bemüht bist unsere Geschichte zu verstehen! Dann wird es dir sicher noch weiter gefallen nun meinen Worten zu lauschen!” Gespannt wartete ich darauf, dass mein Vater fortfuhr. „Wie du sicher schon weist, liegt die Kraft von der Herrin vom See im Excalibur, welches schon seit Jahrtausenden darin überdauert. Man kann sich solch eine reine Macht gar nicht vorstellen, auch ich nicht, doch so ist es! Eine spirituelle Verbindung steht auch zu dem heiligen Stein! In ihm verwurzelt sich die Sage, dass das Schwert gereinigt wird, sobald es mal im Felsen steckt.” Für den Moment vergaß ich zu atmen, so groß war ich von der Überraschung eingenommen. Bevor ich die Frage in mir auch hörbar stellte sorgte ich dafür wieder Luft in die Lungen zu bekommen. „Spirituelle Macht, die das Schwert reinigt? Wie soll das gehen? Hatte das etwa durch einen Mönch oder einer Miko ihren Anfang gefunden?” Völlig ratlos starrte ich zu meinem Vater hinauf, bis ich dann den Rest meiner Reaktion nun doch dem Boden widmete. So viel Höflichkeit hatte ich schon noch unter Kontrolle. Mir war unbegreiflich, wie ich solch eine so wichtige Erzählung übersehen konnte. >Diese Sage ist mir neu! Es kann gar nicht anders sein, dass diese Information noch unter eines der restlichen Schriftrollen begraben liegt, für welche ich keine Zeit mehr fand!< rätselte ich über diese für mich unbekannte Überlieferung. Leicht schmunzelnd über mein grübelndes Gesicht hörte ich meinen Vater lachen, als ich ihm erneut in die Augen blickte. „Zu deiner stummen Frage: Nein, diese Begebenheit, von der man sich erzählt, liegt in keines der Schriften, von welchen, die noch nicht von dir gelesen wurden!” Mit aufgerissenen Augen verarbeitete ich das Gesagte. Bis es dann gänzlich in mir einsickerte, weshalb ich peinlich berührt den Blick abwand. >Was für eine Schmach mich so gehen zu lassen, was für meinen Vater so lächerlich einfach war, ihm die Chance zu bieten in meinem Blick wie ein offenes Buch zu lesen!< Gedanklich war ich meinem Vater unendlich dankbar, als er auf diese Situation gar nicht einging, sondern bei seinen Worten weitersprach. Den Kopf wieder aufgerichtet bekam ich mit wie Excalibur aus der Schwertscheide gezogen wurde, welches sich zuvor auf dem Rücken des Herrschers befunden hatte. Von dem Glanz der wunderschönen Farben betrachtete ich es ehrfürchtig. „Trau dich ruhig, mein Kind! Du kannst es ohne Bedenken anfassen!” entgegnete mein Vater wohl amüsiert von meiner Reaktion. Ich tat wie geheißen. Der rote Griff des Schwertes - wo darunter noch der Teil des Knaufs in Gold ein Vogel ähnliches Muster eingearbeitet wurde - schmiegte sich angenehm an meiner krallenbesetzten Hand. Nach dem Griff präsentierte es auch in Gold getaucht majestätisch die Flügel. Leicht oberhalb - ebenfalls in der Farbe Gold - war ein Kreuz zu sehen. Das symbolisierte die Herrscher der vier Himmelsrichtungen. Passend somit - sowohl Flügel als auch das Kreuz - für den Phönix Clan. Die Klinge selbst war auch Gold, wo eine rote Linie in der Mitte durchgehend runter zu dem Griff ging. Sah alles von Excalibur so besonders schön aus. Da konnte ich nur dieses Schwert fasziniert in Augenschein nehmen. Das Gewicht war kaum zu spüren. Leichtes Pulsieren nahm ich zur Kenntnis, was nicht anders zu erwarten war. In gewisser Weise lebte der Geist des Schwertes. Ähnlich wie die Schwerter Tessaiga und Tensaiga des erhabenen Inu no Taisho, welcher auf tragische Weise - schon als ich ein ziemlich kleiner Welpe war - ums Leben gekommen war. Mein Vater hatte mir in meiner Kindheit oft von dem damals mächtigsten Hunde Daiyoukai erzählt, von dem es hieß, dass seine Persönlichkeit nahezu gütig und liebenswert seine Ländereien regierend bestimmte. Ein Bild als geradezu guter Herrscher. Der Hundedämon hatte meinem Vater freundschaftlich sehr nahegestanden. Viele Male wurde dieser mit gebürtiger Gastfreundschaft empfangen, wenn er dem Clan der Phönix einen Besuch abgestattet hatte. Wenn auch nur ein kleiner Funken ich mich noch daran erinnerte - war ich doch ziemlich zarte 30 Jahre bei dessen Besuch zuletzt gewesen -, so wusste ich noch wie freundlich der Herrscher der westlichen Ländereien mit mir kurz Zeit verbracht hatte. Jedenfalls erinnerten mich die lebenden Schwingungen Excaliburs an die anderen Schwerter, von welchen Gerüchte erzählt wurden, sie hätten einen freien Willen. Gelegentlich war es mir schon mal erlaubt gewesen den Familienschatz mal selbst in Händen zu halten. Als ich es zum ersten Mal heben konnte hatte mein Vater einst gesagt, dass es nötig sei schon mal eine Bindung zu dem Schwert herzustellen, wenn eines Tages mein Schicksal sich erfüllen würde auf den gesamten Clan aufzupassen. So abwesend, wie ich von meinem Bewusstsein war, wunderte es mich, dass ich mir keinen Tadel meines Vaters einfing. Nein, eher im Gegenteil. Sein Blick wirkte unendlich zufrieden. Als würde er es begrüßen, dass ich das Pulsieren als selbstverständlich in meinen Wahrnehmungen miteinbezog. „Nun, da ich wieder deine Aufmerksamkeit habe, wird es Zeit dir auch die andere Frage zu erläutern!” erhob dieser wieder das Wort. „Zunächst einmal, bevor du deine Antwort erhältst, musst du wissen, dass es einen Grund gibt warum diese Legende nicht niedergeschrieben wurde.” >Ach ja! Da war ja noch was! Ich war so mit dem Grübeln wie auch der Peinlichkeit zu überspielen beschäftigt, dass ich vollkommen verdrängte dem auf dem Grund zu gehen warum diese Begebenheit nicht in den Schriften verfasst wurde! Wieder mal etwas, wo ich mich ohrfeigen könnte nicht aufmerksam genug zu sein!< tadelte ich mich verärgert darüber es meinem Vater so einfach zu machen, wie ich auf das offensichtliche aufmerksam gemacht wurde. Umso mehr klebten meine unerfahrenen Blicke nun umso deutlicher auf den Lippen des Herrschers. „Dieses Detail soll Absicht sein, sodass nicht jeder davon erfahren kann! Von der ältesten Generation bis hin zu der jetzigen wurde es so gehandhabt dies mündlich zu überliefern.” Stumm fragte ich mich wieso dieses grenzenlose Misstrauen stetig gewachsen war es so nie enden zu lassen. Wie, als wenn der ältere Dämon es gehört hatte, endete die kurze Pause. Mit den Worten „So wie es aussieht gab es bislang gerne unter unseres gleichen welche, die diesen Standpunkt für sich nutzen wollten. Oder auch andere Dämonen… Von daher kann es nicht schaden, wenn dieses Wissen, genauso wie das Schwert, von den Königsfamilien weiter gereicht und vor anderen verborgen beschützt wird.” erklärte er mir die Sicherheitsmaßnahme. Mein Gesicht wurde grimmig und zog sich in leicht böse Falten, so wie ich die Bedeutung dahinter verstand. Ich wusste nur zu genau was mit den Worten gemeint war. Merlin, der Zauberer, der mitsamt Excalibur schon über tausende von Jahren über all die damaligen Phönix Youkai wachte, um zu beobachten, ob jener Besitzer sich als Herrscher gut machte. Zudem noch der engste Berater des Herrschers, und somit meines Vaters. Ich mochte den weisen Zauberer zwar, doch nicht in diesem Fall. Es war keine Kunst zu erahnen, dass Merlin es war, der erst den Anlass dazu gegeben hatte, dass jede nächste Generation mit Worten in Kenntnis gesetzt wurde. >Dieser alte Kauz versteht es gut Misstrauen erst entstehen zu lassen!< So war es auch in meinem Bekanntenkreis nicht anders durch diese Person. Er misstraute Narake sehr und bemühte sich - für mich elendig, bis man davon zusammenbrach - meine Eltern zu belehren. Sie zu überzeugen, dass der Spinnen Hanyou keine guten Absichten zu meiner Familie hatte. Das war doch Irrsinn! Damals - das war jetzt auch wieder sehr lange her - hatte ich durch eine belauschte Unterhaltung herausgefunden was der Zauberer von Narake hielt. Seitdem sank meine Begeisterung zu dem Berater beträchtlich. Von daher wusste mein Vater über meinen Gemütszustand Bescheid, weshalb ihn meine düstere Stimmung auch nicht weiter verwunderte. Es war zwar respektlos solch ein Gefühl erst zuzulassen, doch meiner Meinung nach verdiente es Merlin auch nicht anders! Durch ein Räuspern meines Gegenübers kam ich wieder zu Sinnen, sodass ich Excalibur dem Besitzer zurückgab. „Also dann! Wo das nun geklärt ist. Hast du noch Interesse zu deiner lang gestellten Frage?” machte sich Vater bei mir aufmerksam den Faden der Geschichtsstunde nicht zu verlieren. Grinsend nickte ich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)