Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 3: Unerwünschte Aufmerksamkeit! --------------------------------------- Unerwünschte Aufmerksamkeit!   Eilig lief Inuyasha die Treppen hinunter, denn er hatte es an diesem Morgen unglaublich eilig. Er hatte verschlafen. Eigentlich müsste er schon auf dem Weg zur Schule sein. Das geplante Morgentraining würde er wohl nicht mehr rechtzeitig erreichen. Um seinen morgendlichen Hunger zu stillen, schnappte er sich einfach ein Brötchen vom Teller seiner Mutter. „Danke, Mum.“ Grinsend gab er ihr einen Kuss auf die Wange und machte sich sofort weiter auf den Weg. „Renne nicht so beim Essen“, rief sie ihm noch nach. Doch darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Dringend musste er zum Training, schon allein um die anderen aus der Fußballmannschaft kennenlernen zu können.   Schlendernd lief Kagome zusammen mit Sango zur Schule. Ihre Brüder hatten sie schon abgeliefert. Wirklich Lust auf die Schule hatten die beiden Mädchen nicht. Kagome hatte wenig geschlafen. Lieber würde sie wieder in ihr warmes Bett zurück und einfach weiter schlafen. Doch ihre Mutter war erbarmungslos in ihr Zimmer gestürmt, nachdem sie nicht aufgestanden war. Sie hatte sie förmlich aus dem Bett geworfen. „Meinst du, die Abfuhr hat ihm gestern gereicht?“, fragte Sango laut gähnend. Auch ihre Freundin hatte eine kurze Nacht hinter sich. Allerdings aus anderen Gründen wie Kagome. Sie hatte einfach zu lange gezockt, während Kagome zu viel nachgedacht hatte. „Ich hoffe es. Es wäre schlecht, wenn der Schwarm der Schülerschaft zu oft bei uns wäre“, seufzte Kagome. Sie durften auf keinen Fall Aufmerksamkeit erregen. „Da hast du Recht“, stimmte Sango ihr zu. Vermutlich wollte ihre Freundin ebenfalls keinen Ärger mit ihren Mitschülern haben. Sodass Kagome einfach hoffen musste, dass Inuyasha dies wirklich verstanden hatte.    „Das war der reinste Wahnsinn“, verkündete Koga, nachdem sie die Duschräume verlassen hatten. Dem konnte Inuyasha wirklich nur zustimmen, hatte mit Mühe noch verspätet mitspielen können. Das Training mit den älteren Schülern hatte ihn wirklich gefordert. Es hatte Spaß gemacht wie schon lange nicht mehr. „Ich glaube, morgen spüre ich alle meine Knochen.“ Inuyasha musste bei den Worten von Shippo lachen. Obwohl die Clique recht sportlich war und seit jeher in der Schulmannschaft spielte, hatte sie das Training doch sehr gefordert. „Ich hole mir noch was zu trinken“, erklärte Inuyasha, da er einen Automaten erblickt hatte. In der Hektik am Morgen hatte er weder etwas zu Trinken, noch seine Jausenbox mitgenommen. Zum Glück hatte er wenigstens seinen Geldbeutel mitgehabt. Denn sonst hätte es doch recht düster für ihn ausgesehen, auch wenn seine Freunde ihm sicher etwas geborgt hätten. „Ich komm mit.“ Das wunderte Inuyasha auch nicht. Miroku war schließlich in seiner Klasse. Koga und Shippo mussten in eine andere und würden ihn sowieso bald alleine lassen. „Dann bis später“, verabschiedeten die beiden sich auch nach einigen Augenblicken. Inuyasha lief deshalb einfach auf den Automaten zu. Angestrengt besah er sich die Auswahl. Wirklich viel hatte dieser nicht zu bieten. Seine Schule war bekannt für gesunde Ernährung. Cola oder fettiges Zeug gab es hier demnach nicht. Dennoch konnte er eine Wahl treffen. Er entschied sich einfach für ein Wasser mit Brombeergeschmack. Sein Blick lag jedoch weiterhin bei der Wahltafel, bis er einen weiteren Knopf drückte und sich noch ein Getränk herunterließ. „Du hast aber Durst“, staunte Miroku sichtlich, da Inuyasha eigentlich nie sonderlich viel trank. „Die ist auch nicht für mich“, klärte Inuyasha seinen Freund auf. Dabei trug er ein Lächeln auf den Lippen. Auch wenn er nicht wusste, ob der Person das Getränk überhaupt zusagen würde.   Überrascht sah Kagome auf ihren Tisch. Inmitten von diesem stand eine Wasserflasche. Wer ihr diese auf den Tisch gestellt hatte, konnte sie sich schon denken. Inuyasha saß auf dem Tisch seines Kumpels und hatte seine Augen auf sie gerichtet. Vermutlich wollte er sehen, wie sie reagieren würde. „Die kannst du wiederhaben.“ Mit diesen Worten schnappte sich Sango die Flasche und drückte diese einfach wieder Inuyasha in die Hand. Zum Glück waren im Moment nur wenige Mitschüler im Raum. Der große Andrang würde wohl erst in wenigen Minuten kommen. „Woher willst du wissen, dass die Flasche von mir ist?“, konterte dieser auch augenblicklich. Sango zog dabei eine Augenbraue hoch und konnte sich wohl, genau wie Kagome, nicht vorstellen, dass es sonst jemand anders war. „Hör mal… ist ja ganz nett von dir, aber ich glaube wir haben gestern ziemlich deutlich gemacht, dass wir von dir in Ruhe gelassen werden wollen? Ist dein Ego wirklich so groß, dass du keine Zurückweisung akzeptieren kannst?“, mischte sich nun Kagome in das Gespräch ein und stellte ihre Schultasche auf ihrem Pult ab. „Ich will doch gar nichts Böses. Ich dachte, als Entschuldigung wäre eine kleine Aufmerksamkeit angebracht“, kam es von ihm und er stellte sich vor sie. „Wenn ich die Flasche annehme, lässt du mich dann in Ruhe?“, fragte sie leicht resigniert. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass er nicht so einfach aufgeben würde. „Nimmst du sie an?“, schmunzelte er. Sein Lächeln steckte Kagome irgendwie an. „Oh ist die für mich?“, wurde Inuyasha plötzlich angesprochen. Kurzerhand nahm das Mädchen Inuyasha die Flasche aus der Hand und schaute kurz auf diese. „Erdbeere, ich wusste doch, dass du mich nicht einfach vergessen kannst.“ Kagome schaute dem Schauspiel vor ihr neugierig zu. Irgendwie schienen sich die beiden bereits zu kennen. „Kikyo, gib mir die Flasche wieder. Die ist nicht für dich, sondern für Kagome“, knurrte er sie förmlich an. Die beiden schienen nicht gerade gute Freunde zu sein. „Ach… wenn das so ist“, kam es plötzlich böse grinsend von dieser Kikyo. In wenigen Handgriffen hatte sie die Flasche aufgeschraubt und entleerte den kompletten Inhalt über Kagomes Kopf. Diese war so perplex, dass sie darauf überhaupt nicht reagieren konnte. Sie sah nur geschockt auf ihre Mitschülerin. „Ich hoffe, es hat gemundet“, kam es noch gehässig von dieser. Während beinahe die ganze Klasse zu lachen begann. „Sag mal spinnst du?“, fuhr Inuyasha sie plötzlich an. Doch Kikyo schien das überhaupt nicht zu stören. Kagome sah sich in der Klasse um. All die lachenden Gesichter waren auf sie gerichtet. „Ihr seid so scheiße“, flüsterte Kagome und stürmte anschließend einfach aus dem Klassenraum.    „Hast du sie noch alle? Was ist mit dir nicht richtig?“, ließ Inuyasha seiner Wut freien Lauf, nachdem Kagome aus dem Klassenzimmer gestürzt war. Am liebsten wäre er ihr einfach nachgelaufen, doch er glaubte nicht, dass das eine gute Idee wäre. Kagome war vor der versammelten Klasse bloßgestellt worden. Der Schuldige war alleine er, weil er sich einfach nur richtig entschuldigen wollte. Dabei hatte er leider mit Kikyo nicht gerechnet. „Ach komm... die Kleine spielt doch in einer ganz anderen Liga als wir. Du wirst schon noch verstehen, dass wir zwei zusammengehören.“ Inuyasha schüttelte verständnislos den Kopf. „Du hast nichts begriffen. Ich liebe dich nicht mehr und ich weiß echt nicht, was ich all die Monate an dir gefunden hab. Zwischen uns wird nie wieder etwas laufen, Kikyo!“, stellte er klar. Aus dem Augenwinkel hatte er gesehen, dass Sango ihrer besten Freundin hinterhergelaufen war. Hoffentlich würde sie ihre Freundin beruhigen können.   „Hier steckst du.“ Kagome wischte sich eine Träne aus den Augen. Sie war immer noch schockiert über das, was soeben passiert war. „Sie haben alle gelacht, Sango“, schluchzte Kagome auf. Sie hatte gehofft, dass all ihr Leid in der neuen Schule beendet sein würde. Doch nun hatte sie wieder die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „Ach, Kagome“, flüsterte Sango kniete sich vorsichtig vor Kagome und nahm sie fürsorglich in ihren Arm. „Ich will nicht zurück“, flüsterte Kagome in ihre Halsbeuge. Denn sie hatte absolut keine Lust mehr in den Klassenraum zurück zu gehen. „Komm, wir waschen das Zeug erstmal ab und dann sehen wir weiter.“ Sango half Kagome auf. Gemeinsam liefen die beiden Mädchen durch den leeren Flur. Der Unterricht hatte bereits begonnen und doch interessierte es sie nicht. Die beiden waren einfach froh, dass nicht noch mehr Schüler sahen, wie Kagome aussah. Sie liefen rüber zum Krankenzimmer und erklärten die Situation der Schulkrankenschwester. Diese gab ihnen daraufhin den Schlüssel zu den Mädchenduschkabinen und wollte ihren Klassenlehrer informieren. Kagome wusch sich das Zeug aus den Haaren und fühlte sich deutlich besser, nachdem sie ihre klebrige Kleidung gewechselt hatte. „Komm, wir gehen zurück.“ Doch Kagome wollte nicht, da sie Angst vor ihren Mitschülern hatte. „Komm schon, Kagome, wenn du jetzt nicht zurück gehst, wirst du immer ihre Zielscheibe sein.“ Damit hatte Sango definitiv recht. „Komm, du bist nicht allein. Wenn es sein muss, mache ich sie alle fertig.“ Kagome musste kurz schmunzeln. Auf Sango konnte sie sich wirklich verlassen. Sie war mehr als nur froh, ihre Freundin an ihrer Seite zu haben. „Ist gut. Wir gehen zurück.“ Kagome atmete noch einmal tief durch und wusste, dass es ihr nicht leicht fallen würde. Doch so schnell wollte sie nicht aufgeben. Sie hatte nicht so viel durchgemacht, um dann schon nach wenigen Tagen wieder das Handtuch zu werfen.   „Glaubst du, sie kommt noch?“, fragte Inuyasha seinen Kumpel. Er saß an seinem Tisch und schrieb seine Notizen ab. Kagome und Sango hatten die komplette erste Stunde verpasst. Er wollte ihnen wenigstens die Mitschriften geben. „Das war schon ziemlich böse“, zuckte Miroku mit seinen Schultern. Inuyasha konnte es auf jeden Fall verstehen, wenn Kagome nicht in den Unterricht zurückkehren würde. Doch die junge Frau überraschte Inuyasha wirklich immer wieder. Mit erhobenem Haupt und mit ihren Sportsachen bekleidete betrat sie den Klassenraum. Zielstrebig lief sie mit Sango auf ihren Platz zu. In wenigen Minuten würde die zweite Stunde beginnen. Er hörte das Gelächter einiger Mitschüler. „Könnt ihr damit nicht aufhören?“, wollte er wissen und sprang deshalb von seinem Stuhl auf. Augenblicklich verstummt das Gelächter. Inuyasha war noch nie jemand gewesen, der Hänseleien toll fand. Dass Kagome nur wegen ihm in diese Schusslinie gelaufen war, tat ihm unheimlich leid. Schnell setzte Inuyasha sich mit seinen Unterlagen in Bewegung und blieb nur wenige Zentimeter vor Kagome und Sango stehen. „Es tut mir so leid, was Kikyo gemacht hat. Ich habe für euch beide mitgeschrieben“, entschuldigte sich Inuyasha bei den beiden und legte ihnen die Mitschriften auf den Tisch. „Das hättest du nicht gemusst.“ Kurz hatte Kagome ihn angesehen. Doch ihren Blick schnell wieder abgewendet. „Falls es euch interessiert. Kikyo muss die ganze Woche nachsitzen und hat einen ordentlichen Anschiss bekommen.“ Kurz kratzte er sich an seinem Hinterkopf und fühlte sich plötzlich irgendwie unsicher. „Das hat sie auch mehr als verdient.“ Damit hatte Sango durchaus recht. Inuyasha empfand die Strafe alles andere als gerecht. In seinen Augen hatte sie eine viel zu milde Strafe erhalten. „Ach ehe ich es vergesse, der Lehrer meinte, jeder Schüler müsste in einer AG eingeschrieben sein. Ich habe euch beiden eine Auflistung der AGs beigelegt. Wir sollen uns in den nächsten Tagen in einer einschreiben“, hielt er das Gespräch am Laufen. Irgendwie fühlte sich Inuyasha in Kagomes Nähe unglaublich wohl. „Dankeschön“, bedankten sich die Mädchen artig. Auch wenn sie seine Hilfe nicht wirklich wollten. Als die Glocke die nächste Stunde ankündigte, ging Inuyasha zurück an seinen Platz und hoffte wirklich, dass Kikyo sie zumindest jetzt in Ruhe lassen würde. Denn er hatte permanent den wütenden Blick auf sich gespürt, nachdem er sich bei Kagome entschuldigt hatte.    Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)