Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 13: Peinliche Situationen! ---------------------------------- Peinliche Situationen! Prüfend ließ Kagome ihre Augen über ihr Spiegelbild wandern. In wenigen Stunden sollte sie bei Inuyasha sein. Die Adresse dafür hatte er ihr am Vortag noch gegeben. Die ganze Woche war die Stimmung zwischen den beiden Projektpartnern nicht gerade die besten gewesen. Kagome hoffte wirklich, dass sie weiterkommen würden. Seit einer gefühlten Ewigkeit stand sie auch schon vor ihrem Kleiderschrank. Sie war sich unsicher mit ihrer Kleiderwahl. Sie hatte sich für einen grünen Rock und einem weißen Pullover entschieden. Normalerweise trug sie die Sachen recht gerne. Doch im Moment wusste sie einfach nicht, ob es das Richtige war. Sie würde zum ersten Mal zu einem Jungen nach Hause gehen. Irgendwie machte sie dies nervös. Auch das Telefonat mit Sango hatte sie nicht beruhigen können. Die wildesten Fantasien hatte Sango ihr eingetrichtert. Kopfschüttelnd versuchte Kagome ihre Gedanken aus dem Kopf zu bekommen. „Das ist doch Quatsch“, flüsterte sie anschließend. Sango mit ihren doofen Sprüchen hatte sie vollkommen verunsichert. Weshalb sich Kagome doch noch eine helle Jeans schnappte. Sicher war nun mal sicher, auch wenn es nur blöde Fantasien waren. Mit wackelndem Bein saß Inuyasha am Mittagstisch. Den ganzen Morgen über war er schon aufgeregt. Am Morgen hatte er sein Zimmer auf Vordermann gebracht. Er wollte den besten Eindruck auf Kagome machen. Er hatte sich richtig ins Zeug gelegt und sogar Staub gewischt. „Was hast du denn?“, wollte seine Mutter wissen, nachdem er zum wiederholten Male auf die Uhr geblickt hatte. Inuyasha konnte sich kaum auf das Mittagessen konzentrieren. „Nichts“, lächelte er gezwungen, steckte sich eilig einen Löffel mit dem Eintopf in den Mund. Er hatte seinen Eltern nicht gesagt, dass Kagome kommen würde. Immerhin musste er ihnen nicht mehr alles erzählen. „Das nichts hat immerhin dafür gesorgt, dass du dein Zimmer wieder aufgeräumt hast“, witzelte Sesshomaru. Dieser hatte ihn den halben Vormittag dabei beobachtet, wie er sein Zimmer hergerichtet hatte. „Halt doch einfach die Klappe!“, forderte Inuyasha. Manchmal konnte er seinen Bruder wirklich an die Wand klatschen. „Kann es sein, dass du eine neue Freundin hast?“, hakte seine Mutter zum wiederholten Male nach. Inuyasha entkam ein Seufzen. Wie oft sollte er seiner Mutter noch sagen, dass er keine Freundin hatte. „Ich bin fertig. Ich geh schon mal in mein Zimmer“, beendet er deshalb das Essen. Hunger hatte er sowieso keinen gehabt. Er war einfach viel zu nervös. Immerhin lief es zwischen Kagome und ihm nicht gerade gut. Vielleicht war es eine blöde Idee, dennoch versuchen zu wollen Kagome von sich zu überzeugen. Doch egal was er machte, sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Kurz überprüfte Kagome die Adresse, die sie aufgeschrieben hatte mit der Hausnummer, vor der sie stand. Zu ihrer Freude hatte sie diese auch recht schnell gefunden. Es war wirklich nur wenige Gehminuten von ihrem Zuhause entfernt. Dennoch war Kagome etwas früher losgelaufen, schließlich kannte sie sich in ihrer neuen Umgebung immer noch nicht gut aus. Viele Straßennamen merkte sie sich nicht wirklich, obwohl sie am Rande Tokios lebten und es hier deutlich ruhiger war, als in der Innenstadt war es für sie nicht unbedingt leichter, sich zurecht zu finden. „Kann ich dir helfen?“ Kurz erschrak sich Kagome, nachdem eine etwas ältere Frau die Tür des Hauses geöffnet hatte und sie misstrauisch ansah. „Ähm… vielleicht, ich wollte eigentlich zu Inuyasha“, brachte sie leicht zögernd ihr Anliegen hervor. Kagome hatte nicht erwartet, dass man sie hier stehen sehen würde. „Ah… mein Sohn ist oben in seinem Zimmer. Willst du etwas Bestimmtes?“, lächelte die Frau freundlich. Sie trat sogar einen Schritt zur Seite und deute Kagome an, dass sie ruhig eintreten konnte. „Wir müssen ein Bioprojekt zusammen ausarbeiten und haben uns für heute verabredet“, erklärte Kagome der Frau, nachdem sie im Flur stehen geblieben war. Unschlüssig sah sie sich in dem Raum um und konnte klar erkennen, wie die Frau sie zu mustern schien. „Na so ein Zufall. Dich habe ich lange nicht mehr gesehen, Kagome. Aber schön, dass mein Bruder es endlich geschafft hat, seine Freundin einzuladen. Du kannst stolz auf ihn sein. Er hat sein Zimmer auf Hochglanz poliert und sogar seine Pornoheftchen versteckt.“ Kagome schaute sprachlos in Sesshomarus Richtung. Sie wusste wirklich nicht, wie sie drauf reagieren sollte. Inuyashas Mutter schien ebenfalls sprachlos zu sein. Doch lange konnte Kagome nicht darüber nachdenken, denn sie hörte laute Schritte auf der Treppe. Nur kurz darauf lief Inuyasha an seinem Bruder vorbei, packte sie etwas unsanft am Handgelenk und zog sie mit nach oben. Doch nicht ohne seinem Bruder noch ein paar Beleidigungen an den Kopf zu werfen. Schweratmend ließ Inuyasha sich an die Zimmertür fallen, die sich dadurch mit einem lauten Knall schloss. Er hätte sich in den Hintern beißen können. Nur durch seine eigene Blödheit, nicht unten auf Kagome zu warten, hatte er Sesshomaru eine Vorlage liefern können. „Ähm… das, was mein Bruder eben gesagt hat, ist absoluter Mist.“ Mit diesen Worten kratzte er sich verlegen am Hinterkopf. Irgendwie hatte er das Gefühl, sich verteidigen zu müssen. Doch Kagome sah sich stumm in seinem kompletten Zimmer um. „Ich hätte dich auch nicht so eingeschätzt. Obwohl ich zugeben muss, dass du für einen Jungen ziemlich ordentlich zu schein scheinst.“ Anschließend drehte sie sich lächelnd zu ihm um. „Tut mir leid, falls ich dir weh getan habe. Willst du vielleicht etwas trinken? Ich hole uns was hoch“, versuchte Inuyasha die Situation etwas aufzulockern. Er war ebenso ziemlich angespannt und musste sich dringend auf andere Gedanken bringen. „Ein Wasser bitte. Wo kann ich mich denn hinsetzen?“, fragte sie höflich nach. Immerhin hatte er nur einen Schreibtischstuhl in seinem Zimmer stehen. „Du kannst es dir gern auf meinem Bett bequem machen, wenn du möchtest.“ Ohne darüber nach zu denken verließ Inuyasha das Zimmer wieder. Er wollte nur schnell ein paar Snacks und das Glas Wasser für Kagome holen. „Ich habe euch etwas Vorbereitet und wollte es euch gerade hoch bringen“, wurde er schon unten an den Treppen von seiner Mutter erwartet. Inuyasha verzog miesmutig sein Gesicht. „Er hat es nicht so gemeint, Inuyasha“, versuchte sie seinen Unmut zu mindern. „Ach nein? Kagome denkt jetzt vermutlich, ich sei der größte Peversling des Universums, dabei war nichts davon wahr“, machte Inuyasha seinen Ärger Luft. Schließlich hatte er genau gesehen, wie Kagome geschaut hatte. „Bis auf, dass du dein Zimmer wirklich auf Hochglanz poliert hast. Sei einfach du selbst Inuyasha, dann wird schon alles gut werden. Kagome scheint ein sehr liebes und hübsches Mädchen zu sein. Sie wird dich bestimmt nicht verurteilen, nur weil dein Bruder etwas Spaß gemacht hat“, lächelte seine Mutter zuversichtlich. Doch diese wusste natürlich auch nicht, dass Kagome alles andere als einfach zu verstehen war. Etwas nervös sah sich Kagome in dem Zimmer um. Irgendwie fühlte sie sich unwohl. Es fühlte sich falsch an in dem Bett eines für sie fremden Jungen zu sitzen. Zudem hatte der Spruch von Sesshomaru sie verunsichert. Sie hatte keine Ahnung, was Jungs in ihrem Alter taten. Natürlich hatte sie des Öfteren mitbekommen, dass Jungs über sowas sprachen, doch Inuyasha hatte nie so auf sie gewirkt. Dennoch blieb eine kleine Stimme in ihrem Kopf zurück. Vielleicht schätzte sie ihn ja doch falsch ein. „Tut mir leid, es hat etwas länger gedauert“, wurde Kagome aus ihren Gedanken gerissen. Vor lauter Schreck sprang Kagome aus dem Bett auf. Irgendwie hatte sie sich ertappt gefühlt, dabei hatte sie Inuyashas Zustimmung gehabt. „Du kannst ruhig sitzen bleiben“, lächelte er und stelle das Tablet auf seinem Nachttisch ab. „Wollen wir auch gleich anfangen?“, fragte Inuyasha direkt nach. „Dafür bin ich doch hier, also ja”, musste sie leicht schmunzeln. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Inuyasha ebenfalls nervös war. „Wie wäre es, wenn wir uns unser Thema mal genau durchsprechen und danach kleinere Aufgaben verteilen?“, schlug Kagome vor. Bis jetzt hatte sie Inuyasha nie gefragt, welches Thema sie überhaupt hatten. Vielleicht würden sie ja so schneller vorankommen und sich wieder auf andere Dinge konzentrieren können. Kurz wühlte Inuyasha durch seine Unterlagen. Mit wenigen Handgriffen hatte er die Unterlagen für die Biologiearbeit gefunden. Kagome hatte es sich zuvor auf seinem Bett bequem gemacht. Angelehnt an die Wand saß sie bereits mit Stift und Block da. Kurz überlegte Inuyasha und setzte sich einfach neben sie. Es würde um einiges leichter sein, wenn sie alle Unterlagen vor sich liegen hatten. Dass Kagome ein paar Zentimeter wegrutschte, ignorierte er gekonnt. Er hatte nicht vor, sich ihr noch weiter zu nähern. „Wir haben eigentlich ein leichtes Thema“, meinte er, während er die Unterlagen vor ihnen ausbreitete. „Wir müssen nur die verschiedenen Verhütungsmittel erklären.“ Dies war seiner Meinung nach ein simples Thema. Schließlich hätten sie ein viel schlimmeres Thema erwischen können. Doch Kagomes Blick zeigte mehr als deutlich, dass sie wenig begeistert war. „Ach komm so schlimm ist das doch nicht. Ich benutze Kondome und wie verhütest du?“, versuchte Inuyasha ihr verständlich zu machen, dass sie nicht mehr ganz so viel Arbeit hatten. Schließlich konnten sie im besten Fall gleich zwei Verhütungsmittel beschreiben und erklären. „Ähm… ich bin mit Sango zusammen?“, kam es etwas schockiert von Kagome. Sie wusste einfach nicht, wie sie auf das Thema reagieren sollte. Schließlich nahm sie keine Verhütungsmittel und Inuyashas offene Art sorgte bei ihr für Unbehaglichkeit. „Stimmt ja… ähm wollen wir vielleicht die Verhütungsmittel aufteilen?“, schlug er stattdessen vor und kratzte sich am Hinterkopf. Scheinbar hatte er nicht darüber nachgedacht, was er sagte. „Ist wohl eine bessere Idee. So können wir unsere eigenen Bereiche ausarbeiten und müssen uns nur noch einmal treffen, um die Arbeit zusammenfügen zu können.“ Kagome war es im Moment wirklich lieber alleine an ihren Dingen zu arbeiten. Das Thema war für sie kein einfaches. Inuyasha hatte vielleicht schon Erfahrung, doch Kagome war unwissend. Er sollte nicht wissen, dass sie sich erst einlesen musste, um mitreden zu können. „Ich würde vorschlagen, du nimmst Kondom, Pille, Verhütungspflaster und Dreimonatsspritze. Ich werde dann das Hormonstäbchen, Spirale, Diaphragma und Vaginalring nehmen“, teilte Kagome die Unterlagen auf, nachdem sie etwas darüber geflogen war. Sie würde einfach Sangos Vater fragen, ob er ihr ein paar Informationen geben konnte. „Ähm... klar, wie du willst.“ Inuyasha wirkte irgendwie verwirrt. Vermutlich weil Kagome einfach ihre Unterlagen herausnahm und aufstand. „Wir sehen uns am Montag. Bis dann, Inuyasha“, verabschiedete sich Kagome. Ihr war die Situation einfach mehr als unangenehm, sie wollte nur noch weg. „Du gehst schon?“ Kurz zuckte Kagome zusammen, als sie plötzlich angesprochen wurde. Sie hatte nicht damit gerechnet, nochmal auf seine Mutter zu treffen. „Ja, wir haben die Unterlagen aufgeteilt. So sind wir vermutlich schneller“, versuchte Kagome mit einem Lächeln zu erklären. „Inuyasha ist kein schlechter Kerl. Er mag vielleicht nicht immer nachdenken, bevor er redet, aber er hat ein gutes Herz. Gib ihm bitte eine Chance, schließlich scheint er dich wirklich sehr zu mögen.“ Kagomes Augen weiteten sich bei ihren Worten. „Mögen?“, hakte Kagome nach, da sie glaubte, sich verhört zu haben. „Na du weißt schon. Er findet dich halt einfach nett.“ Kagome brachte nur zögernd ein Nicken zusammen. Sangos Worte schossen ihr durch den Kopf. „Ich muss leider los“, hauchte Kagome, während sie sich ihre Jacke geschnappt hatte. Sie wollte einfach nicht daran glauben. Denn dies würde alles doch nur noch komplizierter machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)