Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 14: Frustration! ------------------------ Frustration! Starr starrte Kagome auf ihre Unterlagen und versuchte schon eine ganze Weile am Bioprojekt zu arbeiten. Doch egal wie sehr sie sich bemühte, nichts kam dabei herum. Immer wieder gingen ihr die Worte von Inuyashas Mutter durch den Kopf. Einen klaren Gedanken konnte sie dadurch nicht fassen. Für sie war es unvorstellbar, dass Inuyasha sie wirklich mochte. Sie hatten keinerlei Berührungspunkte, waren nicht mal richtige Freunde. Warum sollte sich ein Mädchenschwarm, der jede haben konnte, ausgerechnet sie mögen? „Kommst du gut voran?“, wurde sie von ihrer Mutter aus den Gedanken gerissen. Kagome hätte ihr eigentlich helfen sollen den Haushalt zu erledigen, doch durch die Bioarbeit konnte sie sich aus der Affäre ziehen. Sie hatte sich in ihrem Zimmer verschanzt und einfach ihren Gedanken nachgehangen. Etwas das sie unmöglich ihrer Mutter mitteilten konnte. „Leider nein. Ich glaube ich geh zu Sango, vielleicht komme ich ja mit ihr zusammen weiter.“ Mit diesen Worten schlug Kagome ihr Biobuch zu. Es würde sowieso nichts bringen hier rumzusitzen und in der Luft herum zu starren. „Komm aber nicht zu spät nach Hause“, bat ihre Mutter sie, nachdem Kagome ihre Bücher in ihre Taschen gestopft hatte. „Klar“, lächelte Kagome und fühlte sich immer mehr von ihren Eltern eingesperrt. Doch das würde sie niemals laut aussprechen. Sie folgte einfach den Anweisungen von ihnen, da sie nichts anderes gelernt hatte. Ein Klopfen ertönte, welches Inuyasha einfach beiläufig ignorierte. Inuyasha war wahnsinnig sauer auf sich, aber auch auf seine Mutter. Er hatte einen unbedachten Satz laut ausgesprochen. Seine Mutter hatte zu seinem Übel noch viel mehr gesagt. Worte, die Kagome niemals hören sollte. Er hatte ihr nachgehen wollen, sie vielleicht zum Bleiben bewegen können. Doch als er hörte, was seine Mutter sagte, war er am Treppenabsatz stehen geblieben. Für Kagome mussten diese Worte ein Schock gewesen sein. Auch wenn er offensichtlich ihre Nähe gesucht hatte, so deutlich hatte Inuyasha es ihr noch nie gesagt. Bestimmt hatte sich Kagome unwohl gefühlt. Verständlich, wenn man zurzeit in einer Beziehung steckte. „Inuyasha? Jetzt komm schon. Miroku ist da“, hörte er nach einem weiteren Klopfen. Seine Mutter hatte mitbekommen, dass er wütend war. Nach Kagomes Abgang hatte Inuyasha lautstark seine Tür knallen lassen und sich in sein Zimmer zurückgezogen. Bis jetzt hatte sie ihn in Ruhe gelassen. Doch das Auftauchen seines besten Freundes bedeutete unweigerlich auch, dass sie ihn weiter nerven würden, wenn er nicht reagierte. Seufzend richtete sich Inuyasha deshalb auf. Er würde einfach mit seinem Freund nach draußen gehen. Vielleicht würde das seine Wut etwas lindern. Immerhin konnte sein bester Freund in etwas ablenken. Nur an Kagome zu denken, brachte sowieso nichts. „Du willst Unterlagen für die unterschiedlichen Verhütungsmittel?“, belustigt sah Sangos Vater Kagome an. Zuvor hatte sie ihn gebeten, ihr die Unterlagen zu geben. Schließlich konnten sowohl Inuyasha als auch sie die verschiedenen Skripte gut gebrauchen. „Ja, in meiner Bioarbeit muss ich die verschiedenen Verhütungsmittel erklären und die Vor- und Nachteile anführen. Ich dachte du hast bestimmt einiges, was ich und mein Partner dafür gebrauchen können“, erklärte sie ihm. Als Arzt konnte er ihr sicher weiterhelfen. „Und du bist dir sicher, dass du diese Information nicht einfach so brauchst?“, hakte er noch einmal nach. Er schien nicht ganz überzeugt davon zu sein, dass sie es wirklich für ihre Bioarbeit braucht. „Boah, Papa! Kagome braucht keine Verhütungsmittel. Ich habe dir doch schon erklärt, dass mein Thema auch alles andere als toll ist“, mischte sich Sango ein, die zuvor nur schnell ein paar Getränke geholte hatte. Da Kagome überraschend gekommen war, hatte sie nichts vorbereitet. Wirklich stören tat es niemanden. Schließlich waren sie beinahe wie eine Familie. „Jaja, ihr zwei seid aber auch in einem Alter, in dem man neugierig auf das andere Geschlecht ist und man seinen eigenen Körper völlig neu entdeckt.“ Als Arzt kannte er sich natürlich mit dem Körper, aber auch mit jungen Erwachsenen aus. Er hatte viel Erfahrung und wusste natürlich, wovon er sprach. Doch daran hatten Kagome und Sango noch kein Interesse. Sie wollten ihre Schulzeit so gelassen wie möglich hinter sich bringen. „Ich brauche es wirklich nur für Bio. Sollte sich irgendwann was ändern, komme ich natürlich zu dir.“ Immerhin stand ihr Sangos Vater bei so vielem bei. Er war ihr Arzt und anders als ihre Eltern hörte er ihr immer zu. Er forderte von ihr keine Grenzen. Auch wenn er wusste, dass sie nicht so sorglos wie ihre Mitschüler leben konnte, unterstützte er sie, wo er nur konnte. „Ich weiß und ich vertraue dir auch. Es ist nur komisch gerade dich von Verhütungsmittel sprechen zu hören“, schmunzelte Sangos Vater und kramte etwas in seinen Unterlagen. Kurz darauf schob er ihr die ganzen Unterlagen zu. „Ich schätze mal sie bleiben hier?“ Wie streng ihre Eltern waren, wusste er natürlich. Immerhin waren sie beste Freunde, so wie Sango ihre war. Mit einem Nicken bestätigte Kagome deshalb seine Frage. Sango würde ihr die Unterlagen bestimmt nach dem Wochenende in die Schule mitbringen. So konnte auch Inuyasha von der besonderen Hilfe profitieren. „Das ist mehr als scheiße“, kam es über Mirokus Lippen, nachdem Inuyasha ihm die Geschehnisse des Tages erläutert hatte. „Das kannst du laut sagen.“ Zusammen hatten sich die beiden Freunde in den Park zurückgezogen. Inuyasha hatte einfach frische Luft gebraucht. Wirklich besser ging es ihm damit nicht. „Und was hat Kagome gesagt?“, wollte sein bester Freund anschließend wissen. Immerhin hatten die Jungs und er einen Plan geschmiedet. Doch dieser war gehörig in die Hose gegangen. „Sie ist abgehauen. Das sagt schon alles“, frustriert atmete Inuyasha lautstark aus. „Ich bin so ein Idiot.“ Inuyasha fuhr sich genervt durch sein Haar. „Warum muss ich mich ausgerechnet in die einzige Frau verlieben, die in einer Beziehung ist und auf Frauen steht?“, fragte er anschließend Miroku. In den letzten Wochen hatte er viel über seine Gefühle nachgedacht. Liebe war etwas Unverständliches für ihn. Er dachte immer, Kikyo wäre seine große Liebe gewesen. Doch seit er Kagome kannte, hatte er Liebe neu kennengelernt. Er wusste nun, was es bedeutet, unglücklich verliebt zu sein. Er konnte Kikyos Verhalten nachvollziehen. Sie suchte immer noch seine Nähe und schrieb ihm, da sie sich unbedingt mit ihm treffen wollte. Alles, was er bei Kagome auch wollte. Doch genau wie er Kikyo aus dem Weg ging, tat es Kagome ebenso bei ihm. „Weil sie einzigartig ist. Sie ist für dich die eine und irgendwann wirst du auch ihr Herz für dich gewinnen“, machte Miroku ihm Mut. Etwas, was Inuyasha sich noch nicht vorstellen konnte. Doch vielleicht hatte Miroku recht. Manchmal musste man einfach etwas Geduld haben, um zu gewinnen. „Das ist doch ein ziemlich schlechter Witz?“ Ruckartig war Sango aufgesprungen. Ihre Gesichtszüge waren ihr beinahe entgleist, als Kagome ihr erzählt hatte, was Inuyashas Mutter ihr erzählt hatte. Nachdem Sangos Vater ihr die Unterlagen ausgehändigt hatte, waren die beiden Mädchen in das Zimmer von Sango gelaufen. Dort hatten sie wesentlich mehr Ruhe und Privatsphäre zum Reden. „Vielleicht hat sie da auch was falsch verstanden“, versuchte Kagome die Situation runter zu spielen. Immerhin hatte Kagome auch schon lange darüber nachgedacht, was genau die Worte zu bedeuten hatten. „Verstehst du nicht, Kagome? Der steht auf dich“, sprach es Sango nun deutlich aus. Natürlich hatte Kagome diese Vermutung ebenfalls schon gehabt. Sie hatte einfach gehofft, dass es vielleicht doch anders gemeint war. „Und was noch viel schlimmer ist, du magst ihn auch“, kam es frustriert über Sangos Lippen. Kagome wendete sich von Sango ab. Natürlich mochte sie Inuyasha. Wie sehr konnte Kagome noch nicht richtig beurteilen. Doch seine Art machte ihn irgendwie interessant. „Ich weiß es doch nicht, Sango“, erklärte sie ihre Gefühle. Sie wusste nicht, was sie wollte und tun sollte. „Dafür weiß ich es umso besser. Du sollest dir diesen Kerl aus dem Kopf schlagen. Er wird dich unglücklich machen.“ Das Sango wenig von den vier Freunden hielt, hatte sie Kagome schon oft mitgeteilt. Doch Kagome verstand es einfach nicht. „Warum kannst du sie nicht leiden? Sie haben dir doch nichts getan!“ Schon mehrmals hatte Kagome ihre Freundin danach gefragt. Eine wirkliche Antwort darauf hatte sie bis jetzt nicht bekommen. „Sie sind einfach Weiberhelden. Dieser Miroku ist der Schlimmste von allen. Ständig diese Blicke auf die Frauen und dann noch diese Sprüche. Die haben doch nichts außer ihren Spaß im Kopf. Du hättest mal hören müssen, wie der über sein erstes Mal geredet hat.“ Auf Kagomes Lippen bildete sich ein kleines Lächeln, während Sango sich immer mehr in Rage redete. „Kann es sein, dass du Miroku magst?“, lächelte sie und sah gespannt auf ihre beste Freundin. Die Reaktion gefiel Kagome irgendwie. Sie hatte augenblicklich aufgehört zu sprechen, starrte sie mit großen Augen an entgeistert an. „W... Wie kommst du denn darauf?“, stammelte Sango, nachdem sie ihre Stimme wiedergefunden hatte. „Du scheinst ihn auffallend zu beobachten. Ich habe zum Beispiel seine Blicke nicht mitbekommen“, zuckte Kagome mit ihren Schultern. Immerhin schien Sango Miroku recht gut im Auge zu haben. „Das bekommt doch jeder mit. Du hast einfach kein Auge für sowas“, wich Sango dem eigentlichen Thema aus und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Kann gut sein, dass mir Blicke von Männern wenig sagen oder ich nicht immer mitbekomme, wenn jemand richtiges Interesse an mir zeigt. Aber du scheinst dafür ein Auge zu haben. Vor was hast du Angst?“, fragte Kagome ihre beste Freundin. Schließlich könnte sie es einfach versuchen, was hatte sie den schon zu verlieren. „Ich habe keine Angst. Es würde sowieso niemals funktionieren. Also warum sollte ich mich wo reinhängen, dass sowieso zum Scheitern verurteilt ist?“ Langsam ließ sie sich wieder auf ihr Bett nieder. Seufzte einmal leise. „Ich dachte wirklich, hier würde alles einfacher werden“, murmelte Sango und ließ sich rücklings auf ihr Bett fallen. Kagome beugte sich leicht über sie und sah sie sanft an. „Gefühle sind nie einfach, Sango. Aber immerhin scheinen wir beide nicht ganz zu wissen, was wir wirklich fühlen.“ Denn wenn Kagome mittlerweile begriffen hatte, dass sie Inuyasha interessant fand. Wirklich wissen, ob sie mehr wollte, konnte Kagome beim besten Willen nicht sagen. „Na toll, noch was, das wir gemeinsam haben“, kicherte nun auch Sango. Damit hatte Kagome es geschafft, sie wieder zum Lachen zu bringen. „Ich würde vorschlagen. Erstmal lassen wir alles so, wie es ist. Mit etwas Abstand können wir die Gefühle sicher besser einordnen und dadurch überlegen wir, was wir machen.“ Mit Abstand wahren hatten Sango und sie Erfahrung. Sie mussten sich nicht verstellen und konnten einfach so weiter machen wie bisher. Und wer weiß, vielleicht würden die aufkeimenden Gefühle ja doch schon bald wieder verschwinden. „Bin wieder da“, rief Inuyasha, nachdem er das Haus betreten hatte. Zusammen mit Miroku hatte er noch etwas gekickt, bevor er nach Hause gelaufen war. Der Sport hatte ihn ausgepowert. Er hatte es genossen. Für die Ablenkung war er dankbar gewesen. Doch jetzt wo er wieder zu Hause war, kamen die Gefühle wieder hoch. „Da bist du ja wieder“, kam es beinahe erleichtert von seiner Mutter. Scheinbar hatte sie sich Sorgen gemacht. „Ja, da bin ich wieder“, sprach er monoton. Seine Mutter sollte ruhig merken, dass er sauer war. „Inuyasha, es tut mir leid“, entschuldigte sie sich bei ihm. Scheinbar hatte sie in seiner Abwesenheit nachgedacht. „Kagome scheint ein nettes Mädchen zu sein. Ich kann verstehen, dass du sie magst. Ich wollte einfach, dass sie dir eine Chance gibt“, erklärte sie sich. Doch das wollte er gar nicht wissen. „Tja, was soll ich sagen. Deine Bemühungen waren wohl vergebens. Kagome liebt mich nicht. Sie wird mich niemals lieben. Und da du ihr gesagt hast, dass ich sie mag, hast du meine Chancen auf ein Happy End gleich gegen Null laufen lassen. Wenn du also eine neue zukünftige Schwiegertochter wolltest… herzlichen Glückwunsch, Kagome wird es definitiv nicht!“ Inuyasha konnte seine Frustration einfach nicht mehr überspielen. Seine Mutter hatte unbedacht gehandelt und nun sah er keine Chance mehr, Kagome näher zu kommen. Sein Traum zerplatzte wie eine Seifenblase. Etwas, was er erst verdauen musste. Leicht würde dies wohl kaum werden, da er Kagome doch beinahe täglich in der Schule wieder sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)