Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 15: Die falsche Entscheidung! ------------------------------------- Die falsche Entscheidung!   Eilig lief Inuyasha die Treppen zu seiner Klasse hoch. Er hatte einfach am heutigen Morgen seinen Wecker überhört. Vermutlich nur weil er die halbe Nacht wach gelegen hatte und nicht schlafen konnte. Wann er eingeschlafen war wusste Inuyasha nicht einmal, seine Mutter hatte ihn jedoch am heutigen Morgen geweckt weil er nicht zum Frühstück erschienen war. Etwas, dass ihm noch nie passiert war. Das morgendliche Training hatte er dadurch verpasst. Sein Trainer würde es ganz bestimmt nicht toll finden und auch sein Lehrer würde sicher alles andere als begeistert sein, wenn er beim Läuten noch nicht in der Klasse war. Noch etwas schneller lief er über den Flur. Seine Kondition dank des Fußballs kam ihm hier zugute. Noch bevor der Lehrer an seinem Klassenzimmer ankam, sauste Inuyasha an ihm vorbei. Die kleine Rüge, die ihm sein Lehrer nach rief, nahm er nur beiläufig zur Kenntnis. Eine murmelnde Entschuldigung brachte er jedoch noch über seine Lippen, als er schlitternd vor dem Klassenzimmer zum Stehen kam. Tief atmete Inuyasha durch, ehe er das Klassenzimmer betrat. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Inuyasha lächelte mit einem schiefen Grinsen. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. Ihm war es unglaublich peinlich von allen so angestarrt zu werden, weshalb er auch eilig durch die Reihen lief, um auf seinen Platz zu kommen. Dabei traf sich Kagomes Blick mit dem Seinen. Lange war der Blickkontakt jedoch nicht. Kagome wendete sich sofort wieder von ihm ab. Scheinbar konnte sie ihm nach dem Erfahren vom Wochenende seinen Blickkontakt nicht ertragen. Auch wenn Inuyasha mit dieser Reaktion gerechnet hatte, tat sie unglaublich weh. Schließlich hatte er sich so viel von dem Bioprojekt erhofft, dass leider ganz anders ausgegangen war als erwartet.    „Wolltest du ihm nicht die Unterlagen geben?“, fragte Sango mit hochgezogener Augenbraue nach. Den ganzen Vormittag hatte Kagome sich vorgenommen, Inuyasha die Unterlagen von Sangos Vater zu geben. Doch immer wenn sie den Mut gefasst hatte, war er beinahe von einer Menschenhorde umgeben. Ihr war es einfach zu peinlich, ihm solche pikanten Unterlagen vor allen zu übergeben. Auch wenn sie sich im Klaren war, dass wohl alle bereits Erfahrungen mit Verhütungsmittel hatten, alle bis auf Sango und sie. „Es ist eben momentan nicht ganz so einfach“, seufzte Kagome und nahm anschließend einen Bissen ihres Apfels. Auch jetzt in der Mensa hatte sie keine Chance, ihn allein anzutreffen. Nur wenige Meter trennten die beiden. So nah und doch lagen Welten zwischen den beiden. Welten, die Kagome immer wieder deutlich klar machten, dass sie ihre Gefühle besser wieder vergessen sollte. Eine Beziehung zwischen ihnen beiden würde niemals funktionieren. „Wirf ihm die Unterlagen hin und verschwinde. Oder behalt sie einfach, schließlich kann auch er sich diese selbst erarbeiten“, zuckte Sango teilnahmslos mit ihren Schultern. Kagome hatte schon bemerkt, dass ihre Laune mal wieder nicht die beste war. Jetzt wo Kagome über Sangos Gefühle Bescheid wusste, beobachtete sie Miroku ebenfalls. Er war wirklich ständig am Flirten. Etwas, was Sango bestimmt weh tat. „Ich gebe es ihm nach dem Unterricht.“ Vielleicht würde sie ihn ja danach allein erwischen.    „So und jetzt kommen wir zu etwas Organisatorischem. Alle Schüler haben bereits die Zustimmung ihrer Eltern abgegeben für die Klassenfahrt. Nun würde ich gerne wissen, wer von euch bereits Erfahrungen mit Skifahren hat? Beziehungsweise wer von euch Hilfe braucht? Am besten zeigen alle mal auf, die keine Skierfahrungen haben“, bat der Lehrer. Inuyasha ließ seinen Blick durch den Raum wandern. Einige zeigten auf. Scheinbar hatten nicht gerade viele Erfahrung mit dem Skifahren. Auch Kagome zeigte auf. Irgendwie hatte sich Inuyasha dies schon gedacht. Mittlerweile hatte er mitbekommen, dass Sport nicht gerade Kagomes Stärke war. Meist hielt sie sich im Hintergrund oder nahm sich völlig aus sportlichen Dingen heraus. Inuyasha hatte sich gewundert, dass Kagome überhaupt mit fahren wollte zu dieser Klassenfahrt. Immerhin würden sie ganze drei Tage im Schnee verbringen. „Für all diejenigen, die Hilfe benötigen, werden Lehrer verantwortlich sein, die euch das Skifahren beibringen werden. Alle anderen werden von einem weiteren Lehrer beaufsichtigt, der eine anspruchsvollere Strecke mit euch fahren wird.“ Mit solch einer Aufteilung hatte Inuyasha schon gerechnet. Wenigstens waren seine Kumpels ebenfalls begabte Skifahrer und würden demnach zusammen mit ihm in einer Gruppe landen. Sango schien ebenfalls Erfahrungen zu haben und schaute etwas misstrauisch zu Kagome. Vermutlich war ihre Freundin nur ihretwegen bereit gewesen überhaupt an der Klassenfahrt teilzunehmen. Dass sie nicht in einer Gruppe sein würden, schmeckte wohl keiner der beiden. „Da am Ankunftstag schon genug Stress auf uns zukommen wird, würde ich gerne jetzt schon die Zimmerfrage abklären. Es wird drei, vier und fünf Bett Zimmer geben. Habt ihr schon Wünsche bezüglich der Zimmeraufteilung?“, machte der Lehrer einfach weiter. Die Jungs hatten schon Tage zuvor über die Aufteilung gesprochen. Da auch Kogas und Shippos Klasse mitfahren würde, wollten die Jungs unbedingt in einem Zimmer schlafen. Miroku teilte dies sofort dem Lehrer mit. Schließlich musste man sich sputen, um nicht übrig zu bleiben.    Kurz blickte Kagome zu Sango nach hinten. Einige hatten ihre Zimmerwünsche bereits geäußert. Wirklich viele Möglichkeiten hatten Kagome und Sango nicht mehr. Sie hatten sich nie für jemanden in ihrer Klasse interessiert. Es war fraglich, ob sie überhaupt jemanden finden würden, den sie in ihrem Zimmer haben wollten. Dies schien auch Sango klar zu sein. Daher zeigte sie auf, um den Lehrer auf sich aufmerksam zu machen. „Bitte, Sango?“, wollte er sofort von seiner Schülerin wissen, was sie zu sagen hatte. „Gibt es vielleicht ein Zweibettzimmer, welches ich mir mit Kagome teilen könnte?“, fragte Sango. Kurz befeuchtete sich der Lehrter seine Lippen. „Tut mir leid. Es gibt leider kein Zweibettzimmer. Entweder ihr teilt euch zu einer Gruppe auf oder bildet mit einer Dreiergruppe ein Zimmer oder findet eine andere Lösung. Ihr beide seid nämlich die letzten beiden Mädchen auf meiner Liste, die noch kein Zimmer haben.“ Frustriert stieß Sango ein Seufzen aus. Scheinbar war sie genau wie Kagome nicht mit der Antwort des Lehrers zufrieden. „Herr Lehrer, ich hätte da einen Vorschlag“, meldete sich nun ausgerechnet Kikyo zu Wort. Kagome verdrehte die Augen. Die beiden Mädchen waren sich immer noch nicht grün. Kikyo versuchte immer noch, wo sie nur konnte, Kagome zu schikanieren. Auch wenn dies Kagome Großteils ignorierte. „Bitte, Kikyo. Was hast du für eine Lösung?“, bat er sie zum Weitersprechen. Kagome ahnte schon, dass es nichts Gutes für sie sein würde. „Wenn die beiden keinen Dritten finden, können wir gerne ein Fünferzimmer beziehen.“ Kagome glaubte sich verhört zu haben. Auf sowas hatte sie keine Lust. „Danke, wir verzichten“, kam es ihr deshalb über die Lippen. „Dann müssen wir euch aufteilen“, zuckte der Lehrer mit den Schultern. Mit den Augen begann er bereits die Listen durchzusehen. „Wir nehmen das Angebot an“, ertönte es von den hinteren Reihen. Fassungslos drehte sich Kagome zu Sango um. Diese starrte einfach geradeaus und schaute beinahe durch Kagome hindurch. Für Kagome hatten die beiden nun so einiges zu klären. Denn diese Klassenfahrt würde alles andere als toll werden.    „Das kann nicht gut ausgehen“, stimmte Koga Mirokus Meinung zu. Zusammen liefen die vier Jungs gerade zu ihrem Training. Miroku hatte Koga und Shippo soeben über die neusten Ereignisse informiert. „Die Ex und die neue Flamme in einem Zimmer. Das könnte explosiv werden“, kam es beinahe nachdenklich von Shippo. „Sie ist nicht meine neue Flamme“, wehrte Inuyasha die Annahme ab. Natürlich wussten seine Freunde bereits, wie der vergangene Samstag gelaufen war. Doch auch ihm war bewusst, dass Kikyo diese Entscheidung nicht gutherzig getroffen hat. Sie schikanierte Kagome immer noch, wenn auch nicht so auffällig wie früher. Dass Sango das Angebot angenommen hatte, konnte er wirklich nicht verstehen. „Warum hat Sango das gemacht?“, fragte sich nun auch Miroku. Irgendwie konnte Inuyasha die Entscheidung dennoch verstehen. „Sie liebt sie und würde sie niemals ungeschützt lassen“, flüsterte Inuyasha leise. Seine Freunde schienen ihn trotzdem zu verstehen. „Der Lehrer hätte sie getrennt. Im schlimmsten Fall wäre Kagome allein bei den Haifischen gelandet“, mutmaßte Miroku richtig. Kikyo hätte dafür gesorgt, Kagome in ihr Zimmer zu bekommen. Sie hätte sie transaniert und fertig gemacht. Mit Sango an ihrer Seite war sie zumindest nicht schutzlos. „Wie auch immer. Kikyo wird Kagome keine Ruhe lassen, solange sie denkt, dass ich in Kagome verliebt bin.“ Inuyasha kannte die Antwort auf die unausgesprochene Frage. Damit Kagome in Ruhe leben konnte, musste er sich von ihr fern halten. Auch wenn ihm das alles andere als leicht fiel. So musste er doch genau wie Sango an Kagomes Wohl denken.    „Hast du sie noch alle?“, fauchte Kagome ihre beste Freundin an. Bis jetzt hatte Kagome nichts gesagt. Zusammen mit Sango hatte sie für ihr Bioprojekt in der Bibliothek der Schule recherchiert. Doch jetzt auf dem Heimweg musste sie sich nicht mehr zurückhalten. Sie konnte ihren Unmut offen zeigen. „Rege dich ab, Kagome. Wäre es dir lieber gewesen, wenn du allein mit irgendwelchen Mitschülerinnen zusammen gewesen wärst?“, versuchte Sango sich zu erklären. „Wir hätten ein anderes Zimmer finden können, mit dem wir uns zusammenlegen hätten können.“ Sango hatte einfach zugestimmt ohne andere Optionen überhaupt in Betracht zu ziehen. „Kagome, willst du es nicht verstehen. Du wärst die Hauptmahlzeit der Hyänen gewesen. Solange ich bei dir bin, kann und wird dir nichts passieren.“ Sie war ein Leben lang an ihrer Seite gewesen. Wusste genau, welche Ängste ihr gerade im Kopf herumschwirrten. Kikyos Schikanen waren lästig. Doch lange nicht so schlimm wie an ihrer alten Schule. Sie hielt sie aus und wollte nicht Kleinbei geben. Doch nun war Kagome Kikyo ausgeliefert. Sie musste höllisch aufpassen und durfte sich keinen Fehler leisten. „Sango ich…“ Kagomes Blick richtete sich auf die Jungengruppe, die soeben in ihre Richtung lief. „Auch das noch“, flüsterte sie. Doch immerhin konnte sie Inuyasha jetzt die Unterlagen geben. Zum ersten Mal an diesem Tag sah sie ihn ohne Menschentraube um ihn herum. Das Leben als Schülerschwarm war wohl alles andere als leicht. „Nana, die beiden Damen werden doch nicht streiten?“, meldete sich Miroku belustigt zu Wort. Die kleine Gruppe blieb nur wenige Zentimeter vor den beiden Mädchen stehen. Kagomes Blick hätte ihn vermutlich getötet. Sie war ohnehin schon wütend. Keine gute Entscheidung sie noch mehr zu reizen. „Kannst du einmal deine blöde Klappe halten und uns in Ruhe lassen?“, fauchte sie ihn deshalb an. Kagomes Leine war bis zum Anschlag gespannt. „Hey, komme mal runter“, mischte sich nun auch Inuyasha ein. Ausgerechnet der Mann, der in Kagomes Augen soeben sämtliche Schuld auf sich geladen hatte. Denn hätte er keine Gefühle für sie, würde sie ein ruhiges und entspanntes Leben führen können. Dank seiner Exfreundin klappte dies leider nur bedingt. „Gerade du solltest deine Klappe schön geschlossen halten. Deine bescheuerte Ex macht mir das Leben schwer und du hast nichts Besseres zu tun als den Weiberhelden zu spielen.“ Wenn Inuyasha sich nicht einbilden würde, jedes Mädchen haben zu können, würde Kikyo vielleicht nicht so bescheuert sein. „Hey, jetzt fahr mal runter. Wir können doch nichts dafür, dass du mit Kikyo und den anderen zusammen in einem Zimmer schlafen musst“, wehrte er sich. Schließlich hatte nicht er die Entscheidung getroffen. „Weißt du was… ihr könnt mich allemal am Arsch lecken!“, knurrte sie förmlich und kramte in ihrer Schultasche herum. „Bitte schön. Vielleicht lernst du ja noch was daraus.“ Mit diesen Worten drückte sie ihm anschließend die Unterlagen an seine Brust. Direkt stapfte sie wütend davon. Sie hatte genug von diesen aufgeblasenen möchtegern Weiberheld und ihrer ach so tollen besten Freundin, die sie wortwörtlich ins Messer stieß.       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)