Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 32: Eine seltsame Bitte! -------------------------------- Eine seltsame Bitte! „Danke fürs nach Hause bringen“, bedankte sich Kagome bei Jinenji. Der junge Mann hatte es sich nach dem Streit nicht nehmen lassen und sie nach Hause gebracht. „Er hat Temperament“, schmunzelte Jinenji, nachdem sie vor der großen Treppe stehen geblieben waren. „Das hat er wirklich“, flüsterte sie. Bis eben hatte Jinenji nichts zu dem Vorfall gesagt. Wahrscheinlich hatte er sich genau überlegt, was er ihr sagen wollte. „Ich glaube, der Junge könnte die Wahrheit gut wegstecken. Er liebt dich wirklich. Das habe ich genau in seinen Augen gesehen.“ Kurz berührt er ihre Wange und hob ihr Kinn so an, dass sie ihm in die Augen sehen musste. „Sei ehrlich zu ihm, Kagome. Lass diese Chance nicht vergehen, nur weil du Angst hast. Wenn du willst, rede ich auch noch einmal mit ihm.“ Kagome glaubte das dies keinen guten Ausgang nehmen würde. Inuyasha hatte deutlich gezeigt, was er von Jinenji hielt. Vermutlich würde er ihn eher auf den Mond schießen, als mit ihm in einem Raum zu sitzen. „Du glaubst ernsthaft, dass Inuyasha dir zuhören würde?“, kicherte sie deshalb. Das erste Mal seit sie Inuyasha in der Stadt getroffen hatten. „Ich bin Psychologe… ich schaffe das schon“, zuckte Jinenji mit Zuversicht die Schultern. „Lass mal lieber. Inuyasha und ich haben keine Zukunft zusammen. Und schon bald wird er das auch begriffen haben.“ Tief atmete sie durch. Der Tag heute war wirklich nervenaufreibend gewesen. Kagome war erschöpft und gleichzeitig wusste sie nicht, wo ihr der Kopf stand. „Wenn du dich da mal nicht täuscht, Kagome.“ Kurz lächelte Jinenji. „Hoffentlich bis bald, Jinenji.“ Anschließend nahm sie ihn in die Arme. Sich von ihm zu verabschieden, fiel ihr wirklich schwer. Er hatte sie ihr ganzes Leben begleitet. Wusste, was sie durchmachen musste, und gab ihr immer wieder halt. Doch Jinenji konnte nicht ewig in Tokio bleiben, er musste zurück zu seiner Freundin in eine andere Stadt. „Eigentlich wollte ich dich überraschen. Doch du brauchst wirklich eine kleine Aufmunterung, nachdem was heute geschehen ist. Unser Treffen hier sollte erst der Anfang werden. Ich bin hier in Tokio, um für mich und Shiori eine Wohnung zu suchen. Um bei dir zu sein. Mein Kind soll dich kennen und so wie ich mit dir, sollst du ihm diese Welt zeigen.“ Völlig überfordert sah sie ihn an. Noch vor einem Jahr war es für ihn unvorstellbar gewesen in diese Stadt zurückzukehren. „Hilfst du mir eine Wohnung zu finden?“, bat er sie anschließend. Kagome wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie war vollkommen überfordert mit ihren Gefühlen. „Du bist so blöd“, verließ es mit einem leichten Schluchzen ihre Lippen. Jinenji zog sie in seine Arme und streichelte ihr sanft über den Kopf. „Ich nehme das mal als ein Ja wahr“, flüsterte er, während sie nur an seiner Brust nickte und sich unheimlich freute, endlich wieder ihren Vertrauten um sich zu haben. „Inuyasha!“, rief seine Mutter zum wiederholten Male nach ihm. Was sie wollte, war für den Teenager klar. Die Ferien waren vorbei. Inuyasha musste wieder in die Schule. Auf diese hätte er jedoch liebend gern verzichten können. Nachdem er Kagome zusammen mit dem Mann gesehen hatte, war er von Wut zerfressen gewesen. Doch nun Tage später war Inuyasha einfach nur noch verletzt. Er liebte Kagome immer noch, auch wenn sie ihn so hintergangen hatte. Sie heute sehen zu müssen, war wirklich nicht einfach für ihn. „Inuyasha!“ Wütend stieß seine Mutter nun die Tür auf. Seufzend setzte er sich in seinem Bett auf. „Kann ich nicht hier bleiben?“, versuchte Inuyasha es nochmals, hatte schon am Vorabend versucht dies zu erwirken. Doch seine Mutter kannte kein Pardon. „Du ziehst dich jetzt an und gehst zur Schule, hast du verstanden?“, fuhr sie ihn an. Seiner Mutter platzte nicht oft der Kragen. Wenn es jedoch dazu kam, wussten alle Männer im Hause Takahashi, was sie zu tun hatten. Brav folgte Inuyasha der Anweisung seiner Mutter. Ihm reichte der Stress in der Schule schon, zuhause konnte er getrost darauf verzichten. „Ach man… ich hätte so gern ebenfalls bei der Wohnungssuche geholfen“, seufzte Sango, nachdem Kagome ihr auf dem Weg zur Schule von der vergangenen Woche erzählt hatte. Ihre beste Freundin musste leider mit ihrem Vater auf eine Fortbildung fahren. Er wollte sie und ihren Bruder einfach nicht alleine lassen und auch Kagomes Eltern wollte er nicht mit zwei weiteren Kindern belasten. Dass sie den Besuch von Jinenji komplett verpasst hatte, wurmte Sango doch schon sehr. „Du wirst schon bald die Gelegenheit haben, um mit ihm und Shiori einiges zu unternehmen“, lächelte Kagome, als sie das Klassenzimmer betreten hatte. Kurz huschte ihr Blick zu Inuyasha. Sein Blick zeigte deutlich dass er immer noch wütend auf sie war. Sofort hatte seine Mimik etwas Kaltes. Seufzend wendete sie daher wieder ihren Blick ab. Sie hatte gehofft, dass er sich etwas beruhigt hatte und sie ihm nochmal die Situation erklären könnte. Doch damit hatte sie wohl eine falsche Hoffnung gepflegt. Inuyasha schien seine Wut noch nicht überwunden zu haben. Kein Wunder denn er hatte die Situation völlig falsch verstanden. „Wir sehen uns in der Pause“, verabschiedet sich Sango von ihr, da sie Kagomes Platz erreicht hatten. An die Blicke der anderen Mitschüler hatte sich Kagome schon längst gewöhnt. Irgendwie hatte sie gedacht, dass die Aufregung der Trennung wieder nachlassen würde, wenn die Schule wieder begann. Doch scheinbar war das Expaar immer noch ein großes Gesprächsthema, wohl auch weil sie einfach zu unterschiedlich gewesen waren. Minuten, Stunden, Tage… all das zog nur so an dem Teenager vorbei. Langsam kam Inuyasha immer besser damit klar, dass Kagome sich von ihm getrennt hatte. Seine Gefühle für sie waren immer noch da, sie verschwanden nicht einfach. Doch mittlerweile konnte Inuyasha damit besser umgehen. Er konnte wieder lachen. Seine Aktivität kam wieder hervor. Wieder traf er sich mit seinen Freunden. Die Mitschüler redeten weniger über sie beide. Langsam akzeptiert Inuyasha, dass ihre Beziehung nicht funktionieren konnte. „Hast du heute schon was vor?“, wollte eine Mitschülerin von ihm wissen. Immer mal wieder gesellten sich diese zur Gruppe der Jugendlichen. Die Pausen verbrachten sie wieder vorrangig draußen. Der März war fast Vergangenheit. Das Wetter zeigte sich von seiner schönsten Seite. „Die Jungs und ich haben vor im Park etwas zu kicken“, antwortete Inuyasha lächelnd. Der Umgang mit den Mädchen fiel ihm immer noch schwer. Am liebsten wäre er nur mit den Jungs zusammen. „Stört es dich, wenn wir euch zuschauen kommen?“ Inuyasha musste sich ein Augenrollen verkneifen. Eigentlich hatte er keine Lust darauf. Doch er spielte gute Miene zum bösen Spiel. Wochenlang hatten sie Inuyasha dabei zugesehen, wie er litt. Er wollte nicht, dass sie weiterhin dachten, er würde einem Mädchen hinter trauerte. „Klar. Aber stört uns bitte nicht“, bat er sie dennoch. Inuyasha wollte in Ruhe trainieren. Einfach den Kopf frei bekommen, denn auch wenn er langsam Einsicht hatte, leicht empfand er die Situation wirklich nicht. „Wann willst du ihn ansprechen?“, hakte Sango nach. Gemeinsam waren die beiden Mädchen in den Pausenhof getreten. Kagome hatte gehofft, dass sie Inuyasha irgendwann einmal alleine erwischen konnte. Doch egal wann sie ihn sah, eine kleine Menschentraube war um ihn versammelt. Sie musste wohl doch in den sauren Apfel beißen. „Ich werde es einfach hinter mich bringen“, seufzte sie und nahm ihren ganzen Mut zusammen. Mit langsamen Schritten und schnell klopfenden Herzen lief sie auf ihn zu. „Inuyasha?“, kam es zögernd von ihr, als sie bei ihm angekommen war. Verwirrt drehte er sich zu ihr um. Seit Wochen hatten die beiden kein Wort mehr miteinander gewechselt. Die Situation war mehr als komisch, vor allem weil Kagome deutlich sah, dass er keine große Lust hatte mit ihr zu sprechen. „Kann ich dich kurz sprechen?“, fragte sie anschließend. Anfangs machte Inuyasha keine Anstalten etwas zu sagen. „Muss das sein?“, kam es etwas später, relativ kühl von Inuyasha. Den Unmut spürte Kagome nur zu deutlich. Doch es war ihr wichtig, mit ihm zu sprechen. „Bitte, es dauert auch nur ein paar Minuten“, bat sie ihn abermals. Sie musste dringend mit ihm sprechen. „Ausnahmsweise“, stimmte er schließlich zu. Vermutlich hatte er die missbilligten Blicke der anderen gesehen und wollte nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Doch Kagome war vorrangig erleichtert, dass er sich wenigstens anhören wollte, was sie zu sagen hatte. „Was willst du? Bist du schwanger?“, wollte er mit distanzierter Stimme von Kagome wissen, nachdem sie sich etwas von der Gruppe entfernt hatten. Seit sieben Wochen waren die beiden mittlerweile getrennt. Kagome und er hatten kein Wort mehr miteinander gewechselt. Dass sie plötzlich um ein Gespräch bat, konnte nicht viele Gründe haben. „Was? Nein“, kam es gleich schockiert von ihr. Obwohl Inuyasha es nicht zugeben wollte, war er in diesem Moment unendlich erleichtert, dies zu hören. Auch wenn er sich anfangs sicher war, sowas schaffen zu können, fand er es in dem Augenblick nicht gerade prickelnd durch ein Kind für immer mit Kagome verbunden zu sein. „Dann kann ich ja jetzt gehen“, meinte er, denn Inuyasha wollte das Gespräch beenden. Immerhin hatten sie sich die letzten Wochen nichts zu sagen gehabt, dann konnten sie jetzt auch damit weitermachen. „Inuyasha, bitte“, bat sie ihn. Nur widerwillig blieb Inuyasha stehen. „Dann rede endlich. Ich habe keinen Nerv, mehr Zeit als nötig mit dir zu verbringen.“ Es nervte ihn enorm, dass sie nicht Klartext sprach. „Könntest du mir einen Gefallen tun?“ Inuyasha zog eine Augenbraue nach oben und lachte einmal bitter auf. „Erst schießt du mich ab und dann kommst du an und willst, dass ich dir einen Gefallen tue?“ Inuyasha glaubte sich verhört zu haben. „Inuyasha, bitte. Es ist mir wichtig. Ich habe nur diese eine Bitte an dich, dann lasse ich dich auch wieder in Ruhe“, bat sie abermals. Kagome schien es wirklich wichtig zu sein. Inuyasha wollte sich wenigstens anhören, was so wichtig war. „Was soll ich deiner Meinung nach tun?“, kam es mit verschränkten Händen desinteressiert von ihm. Kurz leckte sich Kagome über die Lippen. Irgendwie schien es ihr nicht leicht zu fallen. „Würdest du dich bitte auf sämtliche Krankheiten testen lassen, die man beim Geschlechtsverkehr bekommen kann?“ Blinzelnd musste Inuyasha erstmal verarbeiten, was Kagome ihm soeben offenbart hatte. „Ich soll was?“, kam es anschließend fassungslos von ihm. „Lass dich bitte testen, ok?“, wiederholte Kagome ihre Bitte. Doch genau dies ließ Inuyashas Wut wieder hochkochen. „Erst schießt du mich ab? Lässt mich wochenlang links liegen… hintergehst mich und nun.... nun unterstellst du mir, dass ich irgendwelche ansteckend Krankheiten habe? Hast du sie noch alle? Für wen hältst du mich eigentlich?“, kam es lauter als gewollt von ihm. Er konnte seine Wut einfach nicht mehr im Zaun halten. Vehement schüttelte sie den Kopf. „Nein so ist das nicht. Ich will doch nur auf Nummer sicher gehen“, versuchte sie ihm zu erklären. „Wie wäre es, wenn du deinen ach so tollen Lover fragst, ob er irgendwas hat? Wenn du was hast, dann ganz sicher nicht von mir“, knurrte er sie förmlich an. Für Inuyasha war diese Bitte eine Farce. „Jinenji hat damit nichts zu tun. Ich bitte nur, dass du dich testen lässt. Danach sind wir geschiedene Leute“, verteidigt sie auch noch diesen Typen. Inuyasha bekam bei diesen Worten einen kleinen Stich im Herzen. Es tat ihm weh, dass sie ihm so viel vertrauen schenkte. „Fein, ich mach diesen blöden Test und dann brauchst du mir nie wieder unter die Augen kommen.“ Inuyasha wollte Kagome beweisen, dass sie sich irrte. Von ihm konnte sie sicher nichts haben und das würde dieser Test auch ganz deutlich zeigen. „Ich glaube, es hat jeder gehört, was du von ihm wolltest.“ Tief atmete Kagome durch, als sie wieder bei Sango angekommen war. Inuyashas Wutausbruch war natürlich alles andere als verborgen geblieben. Jeder hatte mitbekommen, über welches Thema sie gesprochen hatten. Kagome war es unangenehm, all diese Blicke auf sich zu spüren. „Immerhin macht er die Tests“, kam es zumindest teilweise erleichtert von ihr. In wenigen Wochen würde sie die Sicherheit haben, dass Inuyasha hoffentlich keine Krankheiten hatte. Danach konnte sie endlich wieder beruhigt sein und er konnte glücklich werden. Sie würde aus seinem Leben verschwinden und alles würde wieder so sein, wie es vor ihrem Auftauchen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)