Steiniger Weg zur Liebe! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 34: Eine fiese Nummer! ------------------------------ Eine fiese Nummer! Erleichtert legte Kagome ihren Stift zur Seite. Noch einmal las sie sich ihre Antworten durch. Soeben hatten sie die letzte Prüfung für dieses Schuljahr hinter sich gebracht. In wenigen Minuten mussten sie die Arbeit abgeben. Kagome wollte diese zuvor ein weiteres Mal durchgehen. Genügend Zeit dafür hatte sie zumindest noch. Als es Zeit war abzugeben, war sie relativ zufrieden mit dem Ergebnis. Sie hatte wirklich viel gewusst und war sich sicher, dass es ein positives Ergebnis geben würde. Sie hatte sich in der letzten Woche wirklich reingehängt. Das Lernen hatte sie zudem etwas abgelenkt. Inuyasha hatte ihr am Tag nach dem Gespräch mitgeteilt, dass er für den heutigen Tag eine Untersuchung hatte. Bis alle Tests ausgewertet waren, würde es nur noch ein paar Tage dauern. Sie hoffte sehr, dass wirklich alle Ergebnisse negativ ausfallen würden. Sie hatte mitbekommen, wie stark Inuyasha durch den Wind war. „Ich glaube, du hättest noch ein paar Tage warten sollen, bis du ihn darum bittest“, kam Sango auf ihre Freundin zu. Kagome hatte sich dies auch schon gedacht. Inuyasha hatte sich in den vergangenen Tagen nur schwer auf den Unterricht konzentrieren können. Kagome tat es unheimlich leid, ihn so verunsichert zu haben. Doch sie wollte es einfach genau wissen. Vermutlich war er am heutigen Tag noch nervöser als schon die Tage zuvor. Schließlich würde in wenigen Stunden sein Termin bei einem Arzt sein. „Ich hätte nicht warten können. Hätte ich bis nach den Prüfungen gewartet, hätte ich niemals erfahren, wie seine Ergebnisse ausfallen.” Nach den Prüfungen mussten sie nur noch eine komplette Woche hinter sich bringen, bevor die Ferien beginnen würden und sie wäre ihm niemals mehr begegnen. „Ich weiß, aber dennoch scheint es ihn unheimlich aus der Bahn geworfen zu haben.“ Mitfühlend sah Sango Inuyasha dabei zu, wie er das Klassenzimmer verließ. Und auch Kagome tat ihr Handeln unheimlich leid. Schließlich hatte sie nun seine Welt ziemlich auf den Kopf gestellt. Die Leute redeten über ihn und dies leider nicht immer im positiven. Tief durchatmend ließ sich Inuyasha auf den Beifahrersitz im Auto seines Vaters fallen. Die letzten Tage waren für ihn alles andere als leicht. Immer wieder wurde er gefragt, ob er denn eine Geschlechtskrankheit haben könnte. Dass seine Mitschüler ihr Gespräch mitbekommen hatten, war allein seine Schuld. Kagome hatte versucht ihn zu beruhigen, doch er hatte die Nerven verloren. Er war wütend geworden und hatte auf dem ganzen Schulhof offenbart, was Kagome von ihm verlangt hatte. Bis jetzt hatte er jede Frage verneint. Seine Mitschüler schienen dennoch verunsichert. Immer wieder bekam er seltsame Blicke zugeworfen und die Mädchen mieden ihn förmlich. Letzteres störte ihn tatsächlich kaum. Ihm war es egal, was alle über ihn dachten. Hauptsache die Tests fielen negativ aus und Inuyasha konnte Kagome beweisen, dass alles in Ordnung war. „Bereit?“, fragte sein Vater, als er sich in den Verkehr eingefädelt hatte. Ob Inuyasha bereit war, konnte er nicht bejahen. Er war nervös. Hatte durchaus Angst davor, etwas zu erfahren, was er nicht hören wollte. Vor allem aber war es ihm unheimlich peinlich. Und das nicht nur vor seinem Vater. „Takahashi bitte.“ Schwer schluckte Inuyasha, nachdem sein Name aufgerufen wurde. Mit klopfendem Herzen folgte er seinem Vater in den Behandlungsraum. Unsicher sah er sich im Raum um, zuvor hatte er auf dem Stuhl vor dem Arzt platzgenommen. „Wie kann ich ihnen helfen?“, fragte der Arzt sofort nach. „Mein Sohn würde gerne alle Tests bezüglich Geschlechtskrankheiten durchführen lassen.“ Inuyasha war froh, dass sein Vater für ihn das Reden übernahm. „Inuyasha richtig?“, richtete der Arzt seinen Blick nun auf ihn. Bei der Erwähnung seines Namens nickte Inuyasha und bestätigte somit die Frage des Arztes. „Gibt es irgendwelche Hinweise oder Möglichkeiten, dass du dir eine Geschlechtskrankheit eingefangen hast? Hattest du in den letzten Wochen ungeschützten Geschlechtsverkehr oder anderen sexuellen Kontakte?“, fragte er weiter nach. Unsicher sah Inuyasha kurz zu seinem Vater, der ihm auffordernd zunickte. „Ja… also ich hatte vor kurzem ungeschützten Geschlechtsverkehr“, gab er zu. Kurz sah der Arzt ihn etwas seltsam an. Scheinbar hatte er kein gutes Urteil über ihn. „Wann war der letzte ungeschützte Geschlechtsverkehr? Und wie viele Sexualpartner hatten sie bereits?“, fragte er, nachdem er sich die zuvor angegeben Daten notiert hatte. „Vor zirka acht Wochen. Bei dem ersten Mal mit meiner nun Exfreundin ist das Kondom abgerutscht. Bis jetzt hatte ich jedoch nur zwei Partnerinnen, mit denen ich geschlafen habe und dies immer mit Kondom“, wollte Inuyasha sich verteidigen. Der Arzt sollte nicht denken, dass er unverantwortlich handelte. „Hast du irgendwelche Symptome an dir festgestellt? Ausfluss, Rötungen, Juckreiz oder vielleicht eine Erkältung in den letzten Wochen gehabt?“ Verneinend schüttelte Inuyasha den Kopf. Diese Symptome hatte er bereits im Internet gefunden. Keines davon war bei ihm aufgetreten gewesen. „Gut, wir werden dennoch ein paar Tests machen. Blut werden wir nach der körperlichen Untersuchung abnehmen. Hepatitis und HIV können wir nur über das Blut feststellen und sind häufig übertragbare Krankheiten. Würdest du dich bitte untenrum freimachen“, bat der Arzt Inuyasha. Kurz dachte er, der Arzt würde Scherzen. Doch da er auffordernd vor dem Vorhang wartete, schien er es ernst zu meinen. Nur widerwillig folgte Inuyasha seiner Anweisung. Zum Glück bekam er ein Tuch vom Arzt gereicht. „Leg dich bitte auf die Trage dann werde ich mal prüfen ob wirklich keine körperlichen Anzeichen vorhanden sind.” Unsicher starrte Inuyasha die Decke an und fühlte sich mehr als nur unwohl. „Würdest du bitte deine Beine anwinkeln“, bat der Arzt ihn und stellte sich dicht neben ihn. Peinlicher ging es für Inuyasha wirklich nicht mehr, als der Typ das Tuch etwas anhob, um eine bessere Sicht auf seinen Intimbereich zu haben. Inuyasha war es verdammt unangenehm, da dieser auch noch mit seinen Händen an seinen Penis griff. Augenblicklich wurde sein Körper steif wie ein Brett und er hielt den Atem an. „Also erstmal ist keine Infektion ersichtlich. Ich werde dennoch ein paar Abstriche machen.“ Erleichtert atmete Inuyasha aus und ließ dies ebenso einfach über sich ergehen. „So... du kannst dich wieder anziehen. Danach noch die Blutabnahme und in vier bis fünf Tagen haben wir die letzten Ergebnisse.“ Dieser Aufforderung folgte Inuyasha nur zu gern. Diese Art des Arztbesuches war wirklich alles andere als angenehm gewesen. Doch er war erstmal froh, alles hinter sich gebracht zu haben und bald Gewissheit zu haben. Missmutig nahm Kagome ihre Sportsachen aus dem Schließfach. Am liebsten hätte sie den Unterricht weiterhin geschwänzt. Doch ihre Entschuldigung war aufgehoben. Wenn sie nicht doch noch durchfallen wollte, musste sie am Unterricht teilnehmen auch wenn es nur noch wenige Tage bis Schulschluss waren. Auch in den letzten beiden Schulwochen zeigten die Lehrer kein Pardon. Sie wollten nach wie vor, dass ihre Schüler ihr Bestes gaben. Gerade als Kagome zu den Umkleiden gehen wollte, knallte es neben ihr. Erschrocken zuckte sie zusammen. „Hier hast du schon mal die ersten Ergebnisse. Keine Krankheiten, die durch einen Abstrich festgestellt werden können. In ein paar Tagen bekomme ich die Blutergebnisse und du wirst sehen, dass du von mir nichts haben kannst“, wurde sie ziemlich scharf von Inuyasha angesprochen. Auffordernd hielt er ihr sein Handy hin. Dabei war eine Mail geöffnet, die scheinbar von seinem Arzt kam. Kurz überflog Kagome die Zeilen. „Das ist wirklich schön“, lächelte Kagome zufrieden. Sie freute sich für ihn, dass die Untersuchungen wirklich gut gelaufen waren. „Wenn die letzten Tests da sind, will ich eine fette Entschuldigung von dir“, forderte er von ihr. Diese würde sie ihn natürlich anstandslos geben. Immerhin hatte sie für eine Menge Aufruhr gesorgt. Die Anschuldigungen konnte er nun widerlegen. Viele Mitschüler hatten mitbekommen, was er ihr gerade gesagt hatte. Die Aufregung würde sich bestimmt bald legen. „Die bekommst du natürlich. Dürfte ich nun durch? Ich muss mich für den Unterricht fertig machen?“, bat sie ihn mit einem Lächeln. Dieser löste auch seine Hand von Spint und ließ sie ohne weitere Worte gehen, damit sie nicht zu spät kommen würde. „Dürfte ich kurz auf die Toilette?“, bat Kikyo die Lehrerin, nachdem der Unterricht begonnen hatte. Diese war natürlich nicht begeistert. „Hättest du nicht in der Pause gehen können?“, kam es daher sofort genervt. „Tut mir leid, ich habe meine Tage jedoch gerade bekommen und müsste kurz in die Umkleidekabine“, bat sie die Lehrerin. Diese seufzte ergeben und gab ihr jedoch einen Schlüssel. Mit breitem Grinsen lief Kikyo den Flur entlang, kaum als sie den Turnsaal verlassen hatte. Auf die Toilette wollte sie natürlich nicht. Kikyo wollte Kagome eine Lektion erteilen. Niemand sollte ihren Freund so bloßstellen. Kurz sah sie sich nochmal um, bevor sie in der Umkleidekabine verschwand. Suchend ließ sie ihre Augen durch diese wandern. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sie die gelbe Schultasche von Kagome gefunden hatte. Mit schnellen Schritten lief Kikyo auf diese zu. Erst wollte sie nur Kagomes Kleidung verschwinden lassen. Doch jetzt, wo sie die Kleidung in den Händen hielt, kam ihr eine andere Idee. Sie wühlte weiter in der Schultasche ihrer Mitschülerin herum. „Was haben wir denn da?“, flüsterte sie, nachdem sie einen Streifen an Medikamente darin entdeckt hatte. Emtriva lass sie auf der Rückseite. Kikyo runzelte ihre Stirn, da sie diese Art von Medikament nicht kannte. Kurz überlegte Kikyo und schnappte sich schließlich schnell ihr Handy aus ihrer Schultasche. Schnell hatte sie den Namen des Medikaments gegoogelt. Sie glaubte nicht, was sie hier zu lesen bekam. „Na wenn das mal nicht interessant ist“, grinste sie und steckte schnell ihr Handy und die Medikamente in ihre Tasche. Der Plan Kagomes Kleidung zu verstecken war dahin, Kikyo hatte eine noch viel schönere Idee gefunden, die um einiges besser war. Gierig nahm Kagome einen Schluck aus ihrer Trinkflasche. Die erste Sportstunde nach Wochen hatte es wirklich in sich gehabt. Sie fühlte sich vollkommen ausgelaugt. „So fertig?“, lachte Sango über ihren Zustand. Ihre beste Freundin sah noch vollkommen fit aus. Verständlich war sie doch schon immer die sportlichere gewesen. „Hör auf zu lachen“, murrt Kagome, auch wenn sie dennoch etwas lächeln musste. „Alle mal herhören bitte“, hörte sie, nachdem sich endlich alle Mitschüler in dem Klassenzimmer eingefunden hatten. Sango und Kagome sahen verwirrt zur Tafel. Vor dieser stand Kikyo und hatte soeben sämtliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. „Jeder hat doch mitbekommen, dass Kagome Inuyasha gebeten hatte, sich auf Sexualkrankheiten untersuchen zu lassen.“ Kagome sah sich etwas im Klassenraum um. Alle nickten einstimmig. Was Kikyo damit bezwecken wollte, konnte sie sich jedoch nicht erklären. „Vielleicht hat der ein oder andere auch schon gesehen, dass Kagome ziemlich häufig ein Medikament zu sich nimmt?“, machte sie breit grinsend weiter. Wieder nickten einige ihrer Mitschüler. Schon langsam dämmerte es Kagome, dass es nicht grade lustig werden würde, was Kikyo soeben veranstaltete, zumindest nicht für sie. „Und ich weiß nun warum“, kam es nun triumphierend von Kikyo. Dabei wedelte sie mit einem Streifen von Medikamenten in der Luft herum. Kagomes Gesichtszüge entglitten, als Kikyo auf sie zuging, immer noch breit grinsend und unaufhaltsam. „Unsere liebe süße kleine Kagome hat Aids. Und herzlichen Glückwunsch, Inuyasha, du hast dich wahrscheinlich ebenfalls damit infiziert“, verkündete Kikyo laut und deutlich vor sämtlichen Mitschülern. Sodass alle Blicke schockiert zu ihr wanderten. Im Hintergrund hörte Kagome wie Kikyos Freundinnen immer wieder -Kagome hat Aids… Kagome hat Aids- sangen. Doch dies nahm sie kaum noch wahr, in dem Moment wo Kikyo vor allen ihr Geheimnis gelüftet hatte, begann die Welt für Kagome still zu stehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)