Tantei Ken - Lord Inu Yasha ermittelt von Hotepneith (der erste Mitratekrimi mit Inu Yasha) ================================================================================ Kapitel 3: Die Aussage des Hauses ---------------------------------   Hiroshi Setsuna führte die beiden Polizisten samt Berater zum Haus, während Akano pflichtgemäß am Wächterhaus zurück blieb. „Herr Okabe ließ dieses Haus vor knapp dreißig Jahren erbauen. Er war damals schon zu erheblichem Wohlstand gekommen. Ursprünglich sollte ein Flügel, der dort links, den Dienstboten zugewiesen werden und rechts sollte ein anderer Flügel für ihn stehen. Da dann aber sein Schwager starb und er seine Schwester und deren Sohn aufnahm, wurden die Baupläne geändert. Jetzt befinden sich hinter dem Haupthaus rechts und links vom sogenannten inneren Garten zwei Flügel. In einem lebt die Familie Tonaga, im anderen die Familie Okabe.“ Sie hatten das Portal, anders war es kaum zu nennen, erreicht. Hinter den orange angestrichenen Zedernsäulen öffnete der Sicherheitschef die Tür zu einem kleinen Vorraum. „Gewöhnlich ist hier abgeschlossen,“ erklärte er mit gewissem Blick auf den Halbdämon, der immerhin ein recht bekanntes Sicherheitsunternehmen besaß. „Hier, gleich rechts und links, befinden sich die Gästetoilette und die Schuhkammer.“ Da sofort zwei der drei Besucher hinübergingen, um ihre Straßenschuhe auszuziehen, warf Setsuna einen unwillkürlichen Blick auf die Füße des dritten Besuchers. Inu Yasha war barfuß, wie nun eigentlich immer. Es war ihm lieber, und, seit Dämonen ja sozusagen öffentlich waren, musste er weder die noch seine Ohren verbergen. Unterdessen schob der Sicherheitschef die beiden nächsten Türen beiseite, wie alle inneren Türen des Hauses aus schwarzem Holzgitter mit weißem Papier bespannt. Dahinter öffnete sich ein weiter Raum. „Das ist die Empfangshalle. Hier fanden auch schon größere Festivitäten statt, sogar einmal ein großes Bankett, aber, das war vor meiner Zeit. Ich kam erst vor zwei Jahren. Das kann Ihnen Frau Takanabe, die Haushälterin, sicher genauer sagen.“ Der Boden war mit Seegrasmatten, Tatami, belegt. Kein Wunder, dass hier niemand mit Straßenschuhen durchrennen sollte. Inu Yasha sah sich um. Irgendetwas stimmte hier doch nicht? An der hinteren Wand befanden sich vier Türen, nach rechts, gleich hier vorne, nur eine. Diese führte, wenn er sich auf seine Nase verlassen konnte, tatsächlich in die Küche. Linker Hand war praktisch direkt neben ihm eine Tür, erst nach einem Stück Wand dehnte sich auch die Halle dort weiter. Nur eine weitere Tür befand sich noch links der Halle. „Äh, ja,“ erklärte Setsuna weiter, da nun alle neben ihm standen. „Hier rechts ist der Zugang zur Küche und den Vorratsräumen. Es gibt keinen Keller. - Hier nach links, diese Räume wurden erst vor zwei Jahren eingefügt. Hier...“ Er schob die Tür beiseite: „Befindet sich das Wartezimmer, in dem Besucher auf den Hausherrn warten, gewartet haben. Die beiden Türen links gehen zu dem Büro Herrn Okabes und zu dem seines Privatsekretärs, Herrn Hasebe. Nachdem sich Herr Okabe aus der Firma weitgehend zurückgezogen hat, erledigte er doch noch anfallende Arbeiten hier. Die Tür hinten ist der Zugang zu dem so genannten Dienstbotentrakt. Dort wohnen die Hasebes in zwei Zimmern und ein Raum besitzt Frau Takanabe. Auch der Hauswirtschaftsraum ist dort.“ „Dann wurde der Tote dort gefunden?“ Inspektor Mori wollte schon hingehen. „Nein. Er... er befand sich dort hinten, im privaten Arbeitszimmer. Dazu komme ich gleich.“ Setsuna schloss die Tür wieder. „Hier vorne, die zweite Tür auf der linken Seite führt in das Esszimmer oder auch kleinen Empfangsraum. Hier essen die Familien, aber empfangen auch Freunde und so. Die hinteren vier Türen, ja Die äußeren beiden führen jeweils in den West- und Osttrakt, in denen die Familien wohnen, die Tonagas links, die Okabes rechts. Sie sind identisch aufgebaut. Der Gang liegt jeweils auf der äußeren Seite, mit vergitterten Fenstern und Alarmanlagen. Zum inneren Garten hin liegen jeweils vier Räume. Im ersten wohnt Frau Tonaga, Ayame Tonaga, die Schwester des Verstorbenen, dahinter kommt das Wohnzimmer der Tonagas, das Kinderzimmer für Haru Tonaga, dann das Schlafzimmer des Ehepaares. Auf der anderen Seite, bei den Okabes, ist das erste Zimmer das Arbeitszimmer von Frau Okabe. Sie erledigt die sozialen Aufgaben, aber, das kann sie Ihnen sicher genau berichten. Dann kommt das private Wohnzimmer der Okabes, das Kinderzimmer für Daiichi und das Schlafzimmer. In beiden Trakten endet es mit einer Toilette und einer Dusche. Die Zimmer haben jeweils Fenster und Ausgang zum inneren Garten, genauer zu der Veranda, die diesen umgibt.“ Der Kerl hatte eindeutig seinen Beruf verfehlt, dachte Inu Yasha. Der hätte nicht Sicherheitsdienstleister, noch dazu mit einem toten Kunden, sondern Immobilienmakler werden sollen. „Und diese zwei Türen?“ „Die beiden mittleren Türen führen in die Bibliothek oder auch das Herrenzimmer. Herr Okabe empfing dort, nun, Freunde. Und das hier ist das private Arbeitszimmer. Hier...hier wurde er gefunden.“ Er schob die Tür beiseite und ließ die Polizisten an ihm vorbei gehen.   Das private Arbeitszimmer war tatsächlich eine Überraschung, was weniger an dem Kreideumriss einer menschlichen Gestalt lag, die neben dem Schreibtisch auf die Matten gezeichnet worden war oder den Schildern der Kriminaltechniker. Das ganze Haus wirkte relativ altmodisch, von außen hatte man keine anderen Fenster entdeckt als solche mit einem hölzernen Gitter. Hier allerdings bot eine Glastür, die vom Boden bis zu Decke reichte, Blick auf den angelegten inneren Garten. Der westlich gehaltene Schreibtisch des Hausherren stand auch so, dass er immer hinaus sehen konnte. Eine Schiebetür führte nach links und Inu Yasha öffnete sie, sicher, dass sich dort die Bibliothek befinden musste. Dem war auch so, aber, ebenso wie das private Arbeitszimmer war auch die Bibliothek im westlichen Stil gehalten. Vier bequeme Sessel standen locker um ein Tischchen. Er sah sich wieder um. Obwohl anscheinend gründlich gelüftet worden war, zeigte seine Nase ihm noch immer den Geruch von Krankheit und Tod, Inspektor Mori war an die Glastür getreten. „Hier ist auch die Veranda. Die Akten wurden mitgenommen?“ Das verrieten die nun leeren zwei Regale auf der rechten Seite. „Soweit ich weiß, ja,“ erklärte Setsuna. „Was genau sich hier befand müsste Ihnen Herr Hasebe sagen können.“ „Wo ist eigentlich die Familie und das Personal?“ „In den jeweiligen Räumen. Ihnen wurde gesagt, dass sie auf Sie warten sollen, nach dem Frühstück.“ „Dann setzen wir uns doch in die Bibliothek und Sie richten dem Privatsekretär, diesem Hasebe, aus, er soll herkommen.“ „Ja.“ Der Sicherheitschef erkannte durchaus an, dass der Inspektor Witwe und Angehörige nicht direkt am Leichenfundort befragen wollte. Inu Yasha war an die Glasscheibe getreten. Mit einem Griff konnte man die beiden Seiten der Glastür öffnen und beiseite schieben. Hübscher Garten, dachte er. Auf drei Seiten lief die überdachte, hölzerne Veranda herum, hinten endete er an dem Badehaus mit Mauer. Mitten in der Anpflanzung lag ein kleiner Teich und er hätte wetten mögen, dass darin mindestens ein Koikarpfen schwamm. Direkt hier vor dem Arbeitszimmer führte eine Treppe in den Garten, ein direkter Weg am Teich vorbei zum Badehaus. Anscheinend der einzige Zugang. Ganz offensichtlich war Herr Okabe ein Gartenfreund gewesen. Weiter nach Osten, außerhalb dieses abgeschirmten Bereichs lag ja auch noch einmal ein angelegter Garten mit Teehaus. Er drehte sich um. Ja, hinüber in die Bibliothek war keine schlechte Idee von Mori. Da roch es besser.   Der Inspektor schob gerade sein Handy weg. „Setzen Sie sich nur zu mir, werter Berater. - Ich bekam gerade Nachricht von der Gerichtsmedizin. Mord. Okabe war laut Auskunft des Hausarztes nicht herzkrank und erhielt auch keine Medikamente. Sie haben einen Vorsitzenden der Vereinigung traditioneller Medizin gefragt, der Proben vorbeibrachte und die Dosierungen angab. Unmöglich die so zu erreichen. Zu allem Überfluss wird es als Tee verabreicht – im Magen fand sich keine Spur. Er muss das Gift anders aufgenommen haben. Eine Idee?“ „Nein.“ Inu Yasha setzte sich fast gemütlich. „Erst eine Theorie aufstellen und dann dafür Beweise zu suchen ist doch unsinnig. Man übersieht dann leicht etwas. Erst sammele ich objektiv alle Fakten, dann suche ich eine Theorie, die zu diesen Fakten passt.“ Er kannte das Buch Satos wirklich fast auswendig. Ob er es Mori leihen sollte? Aber vermutlich würde das den lieben Herrn Halbbruder dazu bringen ihn zum Duell zu fordern. Der schien eigenartigerweise sehr an diesem Buch zu hängen. Noch dazu existierte da diese ausgefallene Widmung. Dankbarkeit Sesshoumaru gegenüber? Von Menschen? Bislang hatte er geglaubt, dass nur Rin das empfinden konnte. Was war damals nur gelaufen? Frau Nakamura hatte höflich gewartet, setzte sich nun jedoch auf die andere Seite des Inspektors und nahm ein Notizbuch mit Bleistift zur Hand. Sie nahm die Aussagen auf und gab sie später sowohl in den Computer ein als auch gegebenenfalls eine Ergänzung am Whiteboard. „Na, dann sammeln Sie mal.“ Aber Mori klang ein wenig bissig. „Es gibt hier jetzt jede Menge Verhöre, später sollen wir noch in die Gerichtsmedizin.“ Der Halbdämon nickte nur. Es war nicht notwendig, dass er die zwei Dinge, die ihm aufgefallen waren, laut zur Sprache brachte. Vielleicht ergab sich im Laufe der folgenden Unterredungen eine harmlose Erklärung, da musste er nicht negativ auffallen.Immerhin ging es doch um den Titel des besten Ermittlers Japans – und er hatte sicher nicht die Absicht hinter einem gewissen Hundedämon zurück zu stehen.       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)