Gefesselt von Hotepneith (Ein Daiyoukai, eine Miko und ein lästiger Zauber) ================================================================================ Kapitel 13: Ein heißes Bad -------------------------- She´s a must to avoid, a complete impossibility She´s a must to avoid, better take it from me.   Herman Hermits   Kagome hatte nicht die mindeste Ahnung wie lange sie lief, die Rechte fest, vermutlich eigentlich zu fest, in die Boa des Hundefürsten gekrallt, ehe der stehen blieb und sie einfach zu Boden sackte. Vor ihr befand sich, soweit konnte sie es noch erkennen, ein Teich, der verheißungsvoll dampfte. So schön ein Bad auch gewesen wäre – sie musste erst etwas trinken. Mehr oder weniger rutschte sie an das Ufer und zog die Schale aus dem Ärmel. Warm ja, aber nicht heiß. Trinkbar und nicht giftig, schloss sie schlicht aus der Tatsache, dass sie hierher gebracht worden war. Und das ohne Knurren oder dem Hinweis sie könne sich auch in der Unterwelt häuslich einrichten. Nein, dachte sie, als sie das warme Wasser schluckte und fast hustete. Man konnte Sesshōmaru einiges vorwerfen – aber, er beugte sich in der Tat den Fakten der Notwendigkeit. Trinken. Ja, durch das Atemringen und die Wärme der Sonne hatte sie offenkundig ziemlich viel Wasser verloren. Noch eine Schale und noch eine. Dann würde sie es auch irgendwie schaffen zu baden und ihre mehr als schlammige Garderobe zu waschen. Erst nach dem ...wie vielten? ... Schälchen blickte sie sich einmal nach ihrem schweigsamen Begleiter um – und erschrak förmlich. Seine Kleidung lag abseits, er selbst saß drei Meter von ihr entfernt in dem heißen Teich und badete offenkundig. Die Boa lag hinter ihm säuberlich aufgerollt und sie konnte zum ersten Mal sehen, dass diese aus seiner Schulter so natürlich wuchs wie ihr eigenes Haar auf dem Kopf. Er hatte beide Arme rechts und links von sich ausgebreitet als läge er in einer Badewanne und schien entspannt. Wenn man von der kleinen Tatsache absah, dass er beide Schwerter neben sich liegen hatte und die Rechte an Bakusaigas Griff. Unvorsichtig war er nicht. Und sie hatte nicht einmal mitbekommen, dass er sich ausgezogen hatte oder in das Wasser gegangen war! Das führte zu einem neuen Problem, wie sie erkannte, als sie prompt seinen Blick auf sich ruhen sah – wie sollte sie sich ausziehen und ihre Kleidung waschen, wenn er zuguckte? Schön, er mochte sie ungefähr für so interessant oder attraktiv halten wie sie einst ihren Kater Bujo … aber peinlich war es dennoch. Und da gab es ja auch noch den Hinweis auf diesen Liebeszauber, selbst, wenn sie bislang nichts davon verspürte. Was, wenn der bei ihm durch ihren Anblick ausgelöst wurde? Was sollte sie denn dann machen? „Äh, ich würde auch gern baden.“ Wie sollte sie das am Besten erklären?   Ja, dann sollte sie sich doch ausziehen und … oh. Hm. Unter Menschen galt es wohl schon als anstößig, wenn man die Ehefrau eines anderen unbekleidet sah? Eigenartig. Er meinte sich zu entsinnen, dass er in solchen warmen Quellen schon eine Menge bunt gemischter Menschen gesehen hatte. Aber natürlich stimmte das bei Yōkai, da hatte sie tatsächlich recht, und es gab keinen Grund ein, obwohl unwertes, Familienmitglied dadurch zu beleidigen, dass man seine Gefährtin anstarrte. Gleich, wie egal deren Anblick einem selbst war. So schloss er fast demonstrativ die Augen, hörte ihr erleichtertes Aufseufzen. Nun ja. Sie gab sich Mühe, sowohl den Notwendigkeiten dieser Reise als auch Inu Yasha gerecht zu werden. Dafür war sie kaum auch nur zu tadeln. Aber er wusste genau, wer für all das hier verantwortlich zeichnete. Wenn er diesen Vampir in die Klauen bekam!   Kagome warf noch einen hastigen Blick auf ihn, aber dann beschloss sie, dass er das wohl ernst meinte und nicht gucken würde. Allerdings zog sie sich in Windeseile aus und glitt in das warme Wasser, tauchte bis zu den Schultern unter. Dann erst drückte sie die Kleidung aus und hoffte, dass das genügen würde, als sie sie mit gewissem Schwung in Einzelteilen auf die Wiese neben sich warf. Dabei war sie bemüht doch stets bis zum Hals im Wasser zu bleiben, obwohl ihr ein rascher Seitenblick verriet, dass der Hundefürst noch immer die Augen geschlossen hielt. Die Sonne würde ihre Garderobe hoffentlich bald einigermaßen trocknen. Ah, herrlich. Die Wärme entspannte ihre doch recht verkrampfte Muskulatur und ohne es bewusst zu wollen lehnte sie sich an das steile, felsige Ufer. Einige scharfe Steile waren dabei, die davon zeugten, dass der Untergrund hier von vulkanischen Kräften aus den Tiefen der Erde geschaffen worden waren, aber mit ein bisschen hin und her fand sie eine bequeme Haltung. Zugegeben, wenn sie noch den Körper gehabt hätte, mit dem sie nach den drei Jahren in der Zukunft zurückgekehrt war, hätte sie derartige Strapazen schlechter vertragen. Da hatte sie hauptsächlich am Schreibtisch gesessen und gelernt. Aber durch die Wanderungen in der letzten Zeit mit Kaede und auch Inu Yasha war sie doch recht kräftig geworden. Sie würde sich rasch erholen, nur die Müdigkeit würde bleiben. Und ein gewisser Muskelkater morgen, der jedoch sicher unter der weiteren Bewegung bald verschwinden würde – denn, nach dem Bad wartete ja offenkundig der Anstieg zu diesem Vulkan, den Tanjeris-senseis Kugel als letztes angezeigt hatte. Wenn sie diesen dämlichen Vampir ins Visier bekam! Tatsächlich. Der Herr Hund hielt noch immer die Augen geschlossen, aber sie vermutete nicht, dass er eingeschlafen wäre. Wirklich irgendwie nett von ihm. So nutzte sie die Gelegenheit ihn einmal genauer anzugucken, so ohne Kleidung. In dieser Art hatte sie ihn schließlich noch nie gesehen, auch, wenn er bis knapp unter die Brust im Wasser saß. Er sah durchtrainiert aus, mit definierten Muskeln, wie sie es auch von Inu Yasha oder Kōga kannte. Aber, was bei dem jüngeren Halbbruder noch ein wenig jungenhaft wirkte, zeugte bei dem Älteren schon davon, dass er ein Mann war. Umgerechnet würde sie ihm unter Menschen die Zwanzig zubilligen. Er war schon attraktiv, das musste man ihm lassen. Training und gute Gene, vermutete sie, wenn sie so an seine Mutter dachte. Und an seinen und Inu Yashas Vater, den sie ja, wenngleich nur kurz, nach dem Kampf der Halbbrüder gegen das Höllenschwert gesehen hatte. Ach, Inu Yasha. Der arme Hanyō würde sich doch Sorgen um sie machen, das machte er ja schon, wenn er mal einige Tage aus dem Dorf war. Und jetzt war sie weg und das noch dazu in einer Begleitung, mit der er ja hörbar nicht einverstanden gewesen war. Wobei sie glaubte, dass er kaum bezweifelte, dass der Halbbruder ein ganz fähiger Beschützer war. Er war auch früher schon auf Kōga eifersüchtig gewesen und murrte immer noch, wenn auch nur die Rede auf den kam. Es war natürlich Unsinn. Früher, also, bevor sie wieder in die Zukunft zurückgekehrt war, hatte sie diese Eifersucht für sinnlos, ja, für eine Beleidigung für sich gehalten und ihn auch deswegen zu Boden geschickt. Jetzt, da sie wieder zurück war, älter geworden war, hatte sie es erst für eine Art Hundeverhalten eingestuft, etwas, für das er eben nichts konnte – mein Revier, mein Weibchen. Inzwischen aber glaubte sie den wahrscheinlichsten Grund herausgefunden zu haben, über den er allerdings sicher nicht reden würde – Angst. Er hatte noch immer die tiefsitzende Sorge als Hanyō weniger wert zu sein, sie an einen vollblütigen Menschen oder auch Yōkai zu verlieren. Armer Hund. Sie lächelte etwas versonnen. Sie sollte ihm wirklich etwas Schönes kochen, wenn sie wieder da war, und ihm definitiv gewisse Kleinigkeiten von dieser Reise mit seinem Halbbruder nicht erzählen, wie diese Kuschelnacht oder das Bad hier. Es würde ihn schmerzen und das musste ja nicht sein. Es gab auch sonst so einiges, was sie ihm berichten konnte, denn sie glaubte, dass er weder Sesshōmarus Mutter noch Tanjeri-sansei, geschweige denn dessen Insel, je gesehen hatte.   Naturgemäß spürte Sesshōmaru die Musterung und öffnete die Augen. Eigentlich erwartete er, dass sie wegsah, denn die Menschen, Rin natürlich ausgenommen, mieden instinktiv den Blick eines Yōkai, aber sie starrte ihn immer noch an, lächelte sogar. Unterlag sie etwa doch diesem Liebeszauber? Dann müsste er sie wohl abwehren. Vorsorglich überprüfte er sich selbst, konnte jedoch keinerlei Einfluss einer unbekannten Magie auf sich feststellen. Also, er unterlag dem Bann nicht, denn ein so fähiger Kerl, Magie vor ihm in seinem eigenen Körper verbergen zu können, war dieser Vampir sicher nicht. Dagegen sprach auch der zwischen ihm und Inu Yashas Miko gelegter Zauber. Er konnte ihn wahrnehmen. Erst dann erkannte er, dass ihr Blick förmlich durch ihn hindurch ging. Das widerfuhr ihm wahrhaft selten dermaßen missachtet zu werden. Wo war sie nur mit ihren Gedanken? Ah, das Lächeln. Das hatte nicht ihm gegolten. Sie dachte an Vaters Bas... an den zweiten Sohn. Nun, es war kaum verwerflich an den Gefährten zu denken. Und dafür den Daiyōkai sich direkt gegenüber zu ignorieren ... hm. Menschen waren schon sehr eigenartig. Oder zumindest die weiblichen Exemplare davon. Rin hatte auf ihren Wanderungen mit ihm auch oft, wenn sie aufwachte und ihn über sich stehen sah, gelächelt. Nicht unbedingt die übliche Reaktion auf seinen Anblick bei dieser Art. Aber Rin war eben auch Rin. Etwas Besonderes. Ah, die Miko hatte bemerkt, dass er sie ansah, denn die Röte in ihren Wangen vertiefte sich und sie guckte lieber in das Wasser vor sich. Sie hatte tatsächlich geträumt, oder wie man das nannte. Dass sie nun die Arme vor der Brust kreuzte, unter Wasser, war fast … amüsant. Glaubte sie wirklich, er würde den Anblick so reizvoll finden? Oder, noch ärger – befürchtete sie, er würde diesem so genannten Liebeszauber unterliegen? Für was hielt sie ihn denn? Er war der Herr der Hunde und kein Weibchen seiner Art – und einiger verwandter – wäre nicht geschmeichelt, wenn sein Auge auf sie fallen würde. Ein guter Grund, fand er, mit Gunstbezeigungen sparsam umzugehen. Ganz sicher würde er niemals ein Menschenweib attraktiv finden oder noch erschwerender die Gefährtin eines Familienmitglieds auf sein Lager nehmen.   Kagome hatte tatsächlich feststellen müssen, dass sie ihn wohl angestarrt hatte ohne es zu bemerken. Das mochte er nicht, schon mal überhaupt, aber, nachdem sie nun wusste, dass er so etwas wie ein Fürst war, war das natürlich ausgesprochen ungehörig. Was musste er jetzt nur von ihr denken? Bestenfalls, dass sie eine Träumerin war, die ihre Umgebung missachtete und sich auf seinen Schutz verließ. Bestenfalls. Schlimmstenfalls nahm er an, dass sie diesem Liebesbann unterlag. Oh, bitte nicht, vor allem, wenn er das auch tat. Was sollte sie denn dann nur machen? Menschliche Instinkte boten nur zwei Wege: Aggression oder Flucht. In dem Fall wäre Flucht, soweit es eben ging, die richtige Reaktion. „Ich wäre fertig mit dem Bad.“ Und würde sich lieber anziehen wollen. Zu ihrer Erleichterung schien er zu verstehen, denn er schloss wieder die Augen. Fein. Diese Liebesmagie wirkte offenkundig nicht und sie fragte sich soeben wirklich, ob Meister Tanjeri da nicht doch einen Fehler gemacht hatte, gesehen hatte, was gar nicht existierte. Gleich. Nur schnell raus aus dem Wasser und sich anziehen. Und... Oh, nein. Sie hatte sich erhoben, wollte aus dem Teich, als sie erkennen musste, dass sie ausgerechnet die rote Hose am weitesten weg geworfen hatte. Wie dumm, daran nicht gedacht zu haben. Ein rascher Blick noch einmal zu dem Daiyōkai, der allerdings noch immer die Augen geschlossen hatte. So machte sie den Schritt und rannte die wenigen Meter auf die Hose zu, bückte sich …. und konnte nur noch spüren, wie der Entfernungsbann ausgelöst wurde. Ihr NEIN! verhallte ungehört, ebenso, wie sie verzweifelt noch versuchte die Hände auszustrecken, bemüht das zu verhindern, was nicht zu verhindern war.   Sesshōmaru, der doch relativ entspannt die Augen geschlossen hielt, wurde jäh alarmiert – Rauschen des Wassers, sich rapide näherndes Reiki.... Er sah auf, nur um zu erkennen, dass die Miko mit ausgestreckten Armen förmlich auf ihn zuflog, dabei buchstäblich aufschäumendes Wasser hinterlassend. Ehe er auch nur dazu kam die Klauen zu bewegen, erfolgte der Zusammenprall.   Kagome spürte, wie ihre Handflächen gegen seine Schultern schlugen, ihr Gesicht nach vorn gerissen wurde in die Boa – und konnte nicht umhin froh zu sein in das fellige Teil geflogen zu sein statt in scharfkantige Steine. Das war allerdings nur ein mehr als geringer Trost, als sie etwas vernahm, das sie noch nie gehört hatte – ein sehr tiefes, vibrierendes Grollen. Leider aus dem Körper unter ihr. Sie konnte nur zu deutlich spüren wie sein Brustkorb bebte. Au weia. Irgendwie schaffte sie es sich aufzurichten, hastig etwas zurückzuziehen um auf mehr als weichen Knien im Teich zu stehen. Es erforderte gewissen Mut auch nur einen behutsamen Blick in das Gesicht des Hundefürsten zu werfen. Au weia. Sie hatte seine Augen schon in Zorn rot leuchten gesehen, das Rot seiner wahren Gestalt, das Auge vollständig ausfüllend. Das Rot jetzt war weniger leuchtend, wie dunkelrote Seide. Kein bisschen weniger bedrohlich allerdings. Alle Überlebensinstinkte schlugen an und sie spürte ihr Reiki in scheinbaren Flammen um sie wabern. „Es tut... mir echt Leid,“ würgte sie irgendwie hervor. „Wirklich....“ Lieber noch einen Schritt zurück, das riet der Instinkt, auch, wenn der Verstand ihr bescheinigte, dass sie auch einen Kilometer weg sein könnte. „Entschuldige....“ Wieder einen Schritt zurück. „Ich wollte … ich wollte dich nicht belästigen, ehrlich!“ „Geh!“ Sie wandte sich um, zu froh, dass das irgendwie einigermaßen gut gegangen zu sein schien. Wo hatte sie denn nur die Hose verloren? Und diesmal würde sie auf die Entfernung aufpassen, wirklich. Noch einmal würde das kaum so glimpflich ausgehen, seine Nachsicht mit ihr ein Ende finden.   Sesshōmaru sah ihr kurz nach, wie sie fast in Panik aus dem Teich floh, diesmal offenkundig unbekümmert ob allem, was er sehen könnte. Dann entspannte er seine Klauen, die sich um Bakusaigas Griff und einen Stein geklammert hatten. Für einen Moment betrachtete er seine Linke, dann tauchte er sie in den Teich um das Steinmehl abzuwaschen, alles, was von dem Granitbrocken übrig geblieben war. Inu Yashas Miko sollte eine Danksagung an alle ihr bekannten Götter in ihr Abendgebet einschließen, dass er in beiden Klauen etwas gehabt hatte, an das er sich klammern konnte – sonst wäre sie wirklich in reinem Reflex fällig gewesen. Immerhin schien sie nicht bemerkt zu haben, was sonst so noch passiert war. Es wäre auch zu unangenehm für ihn gewesen. Aber offenbar hatte sie nicht mitbekommen, dass sie nicht nur die Hände in Abwehr vor sich hingestreckt hatte, sondern auch ein Bein, korrekter, ein Knie. Und das hatte ihn an einer Stelle getroffen, von der er nicht gewusst hatte, dass sie derartige Schmerzen verursachen konnte. Nun, aus dem einen oder anderen Grund hatte das auch noch nie jemand gewagt.... Er atmete tief durch, suchte sich zu beruhigen. Sein Blick normalisierte sich und er sah, dass sich Kagome angezogen hatte, auf der Wiese kauerte, offensichtlich ohne zu wagen zu ihm zu gucken. Ihr Herz raste und eindeutig hatte sie noch Furcht. Nun, nicht zu Unrecht. Ihn ungefragt zu berühren war schon lebensüberdrüssig – aber das, was sie da unbeabsichtigt und hoffentlich unbemerkt getan hatte, war noch einmal etwas anderes. Immerhin war das jetzt eine Gelegenheit aufzustehen und sich anzuziehen. Das war ein tiefroter Punkt auf der schwarzen Liste, die er mit diesem Vampir abarbeiten würde!   Inu Yasha blieb vor dem alten Yōkaischmied stehen, der es sich in der Dorfschmiede gemütlich gemacht hatte und mit deren Besitzer Informationen austauschte. „Tōtōsai!“ „Ja?“ Der so Angesprochene hätte fast geseufzt. Ungefähr drei oder fünf Mal am Tag tauchte das Hundebaby bei ihm auf und wollte Neuigkeiten, die es doch nicht gab. Bis auf die interessanten Fachgespräche hier war es keine so gute Idee gewesen hierher zu kommen. Aber zugegeben, er war zu neugierig, wie das mit der Vampir-Sache ausging. „Was hast du vergessen?“ „Hä?“ „Kagome ist noch nicht zurück. Und du hast gesagt, sie gehen nur zu Sesshōmarus Mutter!“ Dieses ungeduldige … „Ja, aber es ist ja nicht gesagt, dass die Dame den Bann lösen kann. Womöglich dauert es oder sie müssen woanders hin oder so.“ „Oder so.“ Der Hanyō stemmte die Arme in die Hüften. „Kapierst du das nicht? Ich will Kagome wieder hier haben. Und nicht wissen, dass sie irgendwo in Japan mit dem ach so tollen Herrn Halbbruder herumläuft.“ „Er wird sie schon beschützen. Sie sind aneinander gebunden. Und außerdem...“ „Und außerdem? Aha. Dachte ich mir doch, Was hast du vergessen?“ „Nichts von besonderer Wichtigkeit. Schau, sie sind, so sehe ich das, mit ihren Leben aneinander gebunden. Und da ist eben dieser Vampir, der auf Gefühle steht und die frisst. Er wird also möglichst viel davon haben wollen.“ „Was mich ein bisschen nervös macht, ja. Sesshōmaru ist nicht so der feinfühlige Kerl, aber Kagome doch recht spontan Mag ja sein, dass der sie beschützen will … aber wie soll er das vor ihren eigenen Gefühlen?“ „Reg dich ab. Allein der Liebeszauber wird dafür sorgen....“ Tōtōsai brach nicht ganz freiwillig ab. Das lag an der Klaue, die sich gerade um seine Kehle gelegt hatte und an der er hochgehoben wurde. „Äh...“ keuchte er. Ach du je. Der Blick dieses Hundebabys erinnerte gerade sehr an den Älteren. „Was hast du da gerade gesagt? Was für ein Liebeszauber??“ Wenn er gekonnt hätte, hätte sich Inu Yasha in einen mehrmetergroßen Hund verwandelt und die Zähne gefletscht Ach herrje. Hatte er gerade Öl in ein Feuer gegossen in dem gleich er geröstet wurde? Tōtōsai öffnete den Mund, schloss ihn wieder, öffnete ihn … Inu Yasha vermutete, dass der Alte schlicht keine Luft mehr bekam und ließ ihn los. „Ich höre!“ „Das ist....“ Der alte Schmied ließ sich zu Boden sinken. „Nur eine Vermutung. Aber solche magischen Bannzauber haben oft auch Nebenwirkungen. Also, ich meine....“ „Liebeszauber?“ Immerhin hatte der Kerl nicht Tessaiga zur Hand. „Es wäre nur logisch, oder? Wenn ich Daiyōkai und Miko in einen Entfernungszauber packe sollen sie sich bekämpfen. Aber doch nicht umbringen, also, so würde ich das als Vampir sehen.“ „Du redest Blech! Bekämpfen und Liebeszauber?“ Aber der Hanyō klang nicht sonderlich beruhigt. „Ich bin doch kein Vampir,“ wiegelte Tōtōsai lieber ab. „Es ist ja nur herumraten eines alten Yōkai.“ „Ja. Und das Eine sage ich dir, wenn meine Frau und mein Halbbruder etwas miteinander hatten, werde ich zuerst dich umbringen, weil du mich nach Hause geschickt hast, statt Kagome zu beschützen. Klar?“ Warum hatte er noch gleich einmal in dieses Dorf gehen wollen? „Reg dich doch nicht so auf. Sesshōmaru fällt doch nicht auf so einen Zauber rein.“ Noch ein Argument? „Äh, und Kagome, sie erkennt doch Magie und Zaubereien, da wird sie doch nicht darauf anspringen. Das sind sicher die absolut falschen Opfer für so etwas. Falls ich mich nicht überhaupt geirrt habe.“ „Keh!“ Aber der Hanyō drehte ab, kein bisschen beruhigter als wie er gekommen war.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)