Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 51: Ausflug III ----------------------- • Kapitel Fünfzig •   ~*~ Tag 5 ~*~   Mitten in der Nacht wurden alle Schüler- und Schülerinnen der Klassenstufe 10 bis 12 von ihren Lehrern mit Taschenlampen in den Händen geweckt. »Zieht euch warm an, und dann seid in zehn Minuten unten in der Lobby!«, wurde ihre Sechsergruppe von ihrem Sportlehrer geweckt und angewiesen. Schlaftrunken torkelte er neben Law und Kid durch die Gänge und die Treppe nach unten. Luffy gähnte. Eigentlich dachte er das die Nachtwanderung wegen der Lawinengefahr abgesagt wurde, aber dem war wohl nicht so. In der Lobby lehnte er sich an eine Wand und schlief im Stehen in seiner warmen Winterkleidung und Winterschuhen, bis er von einem der Lehrer wachgerüttelt wurde. Er rieb sich die Augen. Er ahnte, dass diese Nachtwanderung nicht gut für ihn enden würde. Er schaltete vorsorglich das GPS in seinem Handy ein, den Klingelton stellte er ebenfalls auf Laut. Er bekam eine Taschenlampe und einen Zettel in die Hand gedrückt. Schnitzeljagd während einer Nachtwanderung durch ein Skiresort, wo noch Lawinengefahr bestand… wer kam auf diese bescheuerte Idee?, fragte er sich. Sein Opa war nicht zu sehen. Aber er schrieb diesem vorsorglich eine Nachricht. „Schnitzeljagd bei Nacht. Ich habe mein GPS an. Narko wird nachher zuschlagen.“ »Okay, dann geht jeder jetzt mal los, um eure ersten Hinweise zu suchen.«, wies einer der Sprachlehrer sie an. Er sah in der Lobby auf seinen Zettel. „Suche da, wo nur die Profis hindürfen. Finde es da, wo diese landen.“, lautete sein Hinweis. »Hää?«, er sah zu den anderen, die losgingen, und schon bei der Sache waren. Es gab zudem einen Preis, den die ersten drei dieser Schnitzeljagd erhielten. Aber der Hinweis schickte ihn direkt zu Hang C, wenn nicht gar Hang D, der sogar noch brutaler und gefährlicher als der Hang C war. Er machte sich seufzend auf den Weg, und ließ seine Taschenlampe noch aus, um die Batterien zu sparen, und sah, dass die Lifte tatsächlich eingeschalten waren. Er stieg in eine Gondel und fuhr nach oben. „Wo bist du?“, bekam er die Nachricht von seinem Opa. „Ich folge dem Hinweis und gehe zu Hang C.“, schrieb er diesem zurück. Oben angekommen stieg er aus der Gondel und schaltete seine Taschenlampe ein, und schaute, ob er schon einen Hinweis sah, aber das Einzige was er sah, war der Lichtkegel seiner Taschenlampe. An einigen anderen Stellen sah er andere Lichtpunkte von Taschenlampen. War er vielleicht falsch? Er las sich den Hinweis noch einmal durch, nein nur die Profis dürften zu Hang C oder D, und er ging bereits ein Stück den Hang C ab. Sein Handy vibrierte, und er las die Nachricht „Komm sofort zurück! Das ist zu gefährlich!“ Er seufzte und war dabei seinem Opa zu antworten, als er das Heulen von Wölfen hörte. Seit wann gab es hier Wölfe?, fragte er sich. Er war zwar kein Angsthase, aber er war gerade alleine. Zudem hörte er das knatschen der Schneemassen weiter oben. Es hatte die letzten Tage noch einmal ordentlich geschneit. Und dann blieb der Lift auch noch quietschend stehen. Er entschied sich den Hang mit seinen Schuhen hinunter zu schlittern, ihm war das Ganze nicht geheuer. Schnitzeljagd hin oder her, ich hasse Horrorfilme immer noch, und wie viele fangen genauso an?, dachte er und rutschte dann ein gutes Stück weiter hinunter, und stolperte über eine Schanze, die er zu spät sah und diese hinunter purzelte und kurz liegen blieb. »Au.«, er rappelte sich auf, und stand wieder auf, dass seine Ohren so feinfühlig waren, machte seine Situation nicht besser, sondern schlimmer. Er hörte, wie neben dem Hang und der danebenliegenden Piste etwas durch das Unterholz lief. Er stolperte los und schaltete seine Taschenlampe aus, und schlitterte im schwachen Mondlicht weiter hinunter. Ihm schlug das Herz bis zum Hals, und landete da, wo er den Hinweis der Schnitzeljagd fand. Welcher Lehrer kam auf diese bescheuerte Idee?, fragte er sich. Er nahm sich den Hinweis und zerknüllte diesen und lief weiter. Den Hang zu Fuß hinunter zu laufen, war komplett anders, als mit dem Board hinunterzufahren. Es war anstrengender. »Ich kann gleich nicht mehr.«, keuchte er und rutschte einen der Slide hinunter, und blieb im Schnee schwankend stehen.   Zur selben Zeit standen Kid und Law nebeneinander auf dem Gelände des Resorts, sie schauten, ob Luffy oder die anderen schon zurück waren. Garp kam mit suchendem Blick auf die anwesende Schülergruppe zu, die sich bei der Endstelle der Schnitzeljagd eingefunden hatte. »Wer von euch Idioten hat diese Hinweise erstellt?«, schnauzte Garp die anderen Lehrer an. Der Konrektor war wütend. Die Hinweise hätten niemals einen Schüler allein zu den Hängen führen dürfen. Zudem herrschte noch immer Lawinengefahr. Das Garp wütend war, bekam der verantwortliche Lehrer zu spüren, der mit einem Schlag im Schnee landete, und von den anderen Lehrern mitfühlend angesehen wurde. »Verflucht nochmal, er antwortet auch nicht mehr.« Garp blickte von seinem Handy hoch zu den Hängen. Kid ging auf Garp zu. »Gibt es ein Problem?«, fragte der nervös. »Luffys Hinweis führte ihn zum Hang C. Nicht nur, dass der Hang schon bei Tag gefährlich ist. Luffy wird narkoleptisch zusammenbrechen. Und die Lifte wurden ausgeschalten.« Kid drehte sich zu Law, der bereits zu diesem Hang losrannte, und Kid folgte dem Anderen. »Er hat sein GPS an!«, rief Garp den beiden nach. Er wusste, dass die beiden seinen Enkel finden würden, aber er hoffte auch, dass die beiden Luffy rechtzeitig finden.   Kid rannte Law hinterher, und war erstaunt darüber, wie schnell der Andere durch den Schnee rennen konnte, dabei wusste er, dass Law der schnellste Läufer in ihrer Klasse war. »Hast du eine Idee, wo er sein könnte?«, fragte er den Anderen, der seine Taschenlampe einschaltete und die Umgebung ausleuchtete. »Irgendwo hier in der Nähe.«, antwortete Law, der sein Handy in die Hand nahm, und Luffy per GPS ortete, aber keine genauere Angabe bekam. Kid schaltete seine eigene Taschenlampe ein, und leuchtete in die andere Richtung. »Ich hoffe wirklich, dass er nicht eingeschlafen ist.«, er biss zerknirscht den Kiefer zusammen und stapfte durch den Schnee und den Hang nach oben. »Luffy!«, brüllte Law dann einfach, doch sie bekamen keine Antwort. »Verflucht nochmal, wieso ist das GPS seines Handys nur so mies.« Die beiden hielten inne als sie das Heulen von Wölfen hörten. »Och kommt schon, euer Ernst, dass es hier Wölfe gibt?«, murrte Kid, und ging weiter. »Wusstest du das Luffy ziemlich schreckhaft ist, und Horrorfilme hasst?«, fragte er den Anderen. »Eus, ich habe gerade echt andere Sorgen.«, Law stapfte weiter und leuchtete mit der Taschenlampe weiter den Hang hinauf. Kid sah etwas. »Senk mal deine Taschenlampe…«, bat er und kniff die Augen zusammen. »Da drüben!«, er leuchtete selber auf die Stelle, und sah an einem Vorsprung Luffy lehnen. »Lu!« »Luffy!«, riefen beide gleichzeitig, und rannten das letzte Stück auf Luffy zu. Sie knieten sich links und rechts neben Luffy, der die Augen zusammenkniff, als sie ihn anleuchteten. Law seufzte erleichtert neben ihm, und strich Luffy über die kalte Wange. »Ich leine dich wirklich an!«, knurrte Law den Kleinen an, der den Kopf leicht aus seinem Schal hob. »Bist du verletzt?«, fragte hingegen Kid, und musterte Luffy mit seiner Taschenlampe. »Sind… sind die Wölfe weg?«, fragte Luffy leise und zitternd. »Wie meinst du das?«, fragte Law, und Kid leuchtete in den Schnee, und sah die Pfotenabdrücke die bis knapp einem Meter an Luffy heran reichten. Kid und Law sahen sich an, und blickten sich um.   Bevor Law und Kid ihn fanden schleppte sich Luffy an den windgeschützten Vorsprung und zog die Beine an, und atmete durch. Er wusste was passieren würde, wenn er weitergehen würde, doch das Einzige, was er tun konnte war, sich auszuruhen. Im Schnee. Er schaltete seine Taschenlampe ein um zu sehen, was das eben für Geräusche waren, als er schluckte. Er sah im Unterholz ihm gegenüber das reflektieren von Augen. Die Wölfe waren ihm näher als er dachte. »Kommt nicht näher.«, bat er die Wölfe leise. Ihm schlug das Herz bis zum Hals, als die Wölfe näherkamen. Seine Taschenlampe ging flackernd aus, und er schüttelte diese, doch entweder die Batterien waren alle oder die ging kaputt als er vorhin stürzte. Bitte fresst mich nicht, bat er in Gedanken. Ein kalter Wind und eine Schneewehe ließ ihn frösteln und er zog seinen Schal höher, und versuchte sich vor der Kälte zu schützen. Er hörte, wie der Schnee knirschte, während die Wölfe näherkamen, und fast bei ihm waren, als er von einem Lichtstrahl geblendet wurde und die Augen zusammenkniff. Im nächsten Moment verschwanden die Wölfe und er schloss erleichtert die Augen und atmete durch. Er wurde von zwei Taschenlampen geblendet, doch er erkannte die Stimmen seiner liebsten Freunde. Ein Glück, dachte er und lehnte sich gegen den Vorsprung.   Law und Kid nickten sich zu und dieses Mal hob Kid Luffy hoch und trug diesen Huckepack den Hang nach unten. »Nick bloß nicht ein.«, murrte er nach hinten. Luffy hielt sich an ihm fest, was ihn an früher erinnerte, als er den Kleinen schon einmal so tragen musste, als sie noch Kinder waren. Law leuchtete mit den Taschenlampen den Weg nach unten, und blickte sich gleichzeitig auch um. »Lu! Nicht einschlafen.«, knurrte er den Kleinen an, der den Kopf leicht an seiner Schulter bewegte. »Ihr zwei findet mich wirklich immer.«, nuschelte Luffy hervor, da spürte er es. Luffy schluchzte an seinem Rücken. »Dein GPS ist dafür echt miserabel.«, knurrte Law neben ihnen, und sie sahen, dass die Lehrer sogar die Bergrettung verständigt hatten. Sie traten in den hellen Lichtkegel der Laternen, und mehr zu den Lehrern, die zu den beiden sahen. Luffy auf seinem Rücken sah man kaum, da Luffy kleiner als seine breiten Schultern war. Garp sah dennoch, dass Kid Luffy trug und eilte den Teenagern entgegen. »Luffy!« Kid setzte Luffy ab, der von Garp in die Arme genommen wurde und wie ein kleines Kind hochgehoben wurde und von seinem Großvater umarmt wurde. »Du sollst doch nicht solchen Blödsinn machen!«, brummte Garp, und Kid sah, wie Luffy seinen Opa umarmte. Luffy sagte etwas, aber Kid konnte es nicht verstehen. Nur sah er, wie erleichtert Garp wirkte, das Luffy nichts Schlimmeres passiert war. Für Luffy war Garp nicht der Konrektor, sondern sein Opa, der sich Sorgen um ihn gemacht hat, und das wusste Kid. »Gut, dass ihr ihn immer findet.«, seufzte Garp und blickte zu Kid und Law. »Luffy? Bist du verletzt?«, fragte dann die Hotelbesitzerin und Luffy drehte den Kopf. »Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verknackst, als ich über eine Schanze fiel.« Law ging zu Luffy und sah ziemlich finster drein, doch Luffy erwähnte noch etwas anderes. »Da waren drei oder fünf Wölfe, die haben mir Angst gemacht.« »Wölfe?«, hakte Roswitha nach, und blickte zum Hang. »Wir haben die Pfotenabdrücke im Schnee gesehen, die Wölfe waren bis auf einen Meter an Luffy heran gegangen.«, meinte Kid dann zu der Frau, die leicht seufzte. »Garp bring Luffy ins Hotel, und die anderen sollten ebenfalls zu Bett gehen.« Kid beobachtete, wie Law zu Garp blickte, der mit den Augen rollte. »Der Kleine gehört dir nicht.« Luffy hob den Kopf und sah zur Seite. »Opa, bitte ärgere Law nicht.« Garp und Luffy blickten sich kurz an und Garp reichte Luffy an seinen Freund, der ihn fest umarmte und ins Hotelinnere trug. Kid folgte den beiden. Im Zimmer brannte Licht, und die anderen drei atmeten erleichtert auf, als sie die drei sahen. »Alles okay bei euch?«, »Was war denn los?«, »Wieso ist die Bergrettung hier?«, bombardierten die Drei, die anderen mit Fragen. Luffy seufzte in Laws Armen. »Ich bin in drei Minuten wieder wach…«, meinte Luffy noch und nickte weg. »Ist er gerade mit Ansage weggenickt?«, hakte Killer nach. Law setzte sich mit Luffy auf das Bett und strich diesem übern Kopf. »Wenigstens ist das hier passiert und nicht wieder auf dem Hang.« »Wie meinst du das?«, fragte Kid, und Law erzählte, was im Urlaub passiert war. »Wisst ihr was ich etwas schade finde. Es ist unsere letzte Klassenfahrt und unsere Abschlussfahrt, aber so viel, wie bei dieser war nie los.«, meinte Shachi leicht grinsend, der sich an Peng lehnte. Kid blickte zu Luffy. »Unsere letzte Klassenfahrt und die erste, wo Luffy dabei war. Ich glaube, wenn jede so gewesen wäre, hätte ich ihn im Keller eingesperrt.« Kid rieb sich erschöpft die Nasenwurzel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)