Der Rowdy, der Streber und der Stille von Satomi ================================================================================ Kapitel 79: Zucker ------------------ • Kapitel Achtundsiebzig •   ~*~ Ende April ~*~   Es war eine turbulente und stressige Zeit für die Abschlussklassen, da sie Prüfungsvorbereitungen hatten und mit dem Lernen für die weiteren Abschlussprüfungen zu tun. Da kam es gelegen, dass jemand vorbeikam, um die älteren und größeren Kinder aufzumuntern. Mit einem glucksenden Geräusch wurde er in den Gang der oberen Etage gesetzt, und blickte sich zu der Person um, die ihn da gerade einfach ausgesetzt hatte, und hinter einer Glastür verschwand. Er hatte eine kleine Mission, aber eine super wichtige Aufgabe zu erfüllen, dafür musste er aber erst einmal seine Zielperson finden, was unter den vielen Großen und Älteren um ihn herum gar nicht so einfach war. Er lief tapsig zum ersten Zimmer und schaute da hinein und hörte eher quietschende Mädchen. »Der ist ja niedlich!« Mit einem kindlichen klagenden Flunschgeräusch drehte sich um, hier war die Person nicht, die er suchte! Er eilte so schnell er konnte zum Zimmer gegenüber und schaute auch da hinein, das Zimmer kam ihm bekannt vor, aber es war keiner in diesem. Wieder im Flur wichen ihm ein paar größere Kinder aus. Andere lachten und quietschten wieder einmal. Irgendwo war er… ganz sicher. Er wechselte zwischen Gehen und Krabbeln, und krabbelte einfach den restlichen langen Gang entlang, da es einfach schneller war. An der nächsten Tür setzte er sich einfach und schaute ins Zimmer. »Ni Ni?«, rief er, aber auch hier war er wohl falsch. Wieso gab es hier so viele von diesen Großen Kindern? Auf dem Weg zum hinteren Zimmer kamen ihm ein paar entgegen, die ihm etwas bekannt vorkamen…   Kid trat ein paar Schritte in den Schulflur und war für einen Moment verwirrt und blieb stehen, sodass Killer, und seine anderen Freunde ihn anrempelten. »Kiddo?«, fragte Killer irritiert und folgte seiner knappen Deutung mit den Augen. Da krabbelte nicht wirklich der kleine Quälgeist über den Boden, oder?, fragte er sich. Doch was ihn ein wenig schmunzeln ließ, ließ die anderen prusten. Er kratzte sich an der Wange und seufzte. »Oh man…«, er machte auf den Absatz kehrt und ging eilig zum Türrahmen des Klassenzimmers. »Hey Penguin!«, rief er, sodass der Gerufene von dem Gespräch mit seinen Freunden auf und zu ihm blickte, und zwar fragend. Normalerweise redeten sie eher selten miteinander. Der Blick von Kid ging zurück in den Flur und wieder zurück zu dem Mützenträger. »Du hast Besuch!«, ein wenig musste Kid darüber wirklich schmunzeln. »Hoher VIP-Besuch so wie das aussieht…« Dann schaute auch Killer ins Zimmer. »Wenn du dich nicht beeilst klauen dir die Mädels aus der 11. den Kleinen Fratz.«, meinte der Blonde dann auch schon.   Penguin sah diese beiden irritiert an. VIP-Besuch, kleinen Fratz?, fragte er sich und ging einfach zur Tür, wo die beiden ihn durchließen und dann sah er es selber und wusste nicht, was er sagen oder tun sollte. Seine erste Reaktion war schließlich zu glucksen, die zweite war, auf seinen kleinen Bruder zuzugehen, der ihm bereits die Arme ausstreckte. Nicht das wirklich noch jemand anderes seinen kleinen Bruder ihm stahl! »Ni Ni!«, grinste Nino ihm entgegen, doch was Penguin wirklich ablenkte waren diese drei bunten Luftballons, die am Rücken seines Bruders klebten, mit einem Zettel daran. Er löste den Knoten davon und las den Zettel auf dem „Alles Gute zum Geburtstag großer Bruder. Ich habe dich lieb.“ stand. Er konnte es nicht unterdrücken feixend zu prusten und zu grinsen. Verlegen vor Rührung ging er in die Hocke und hob Nino mit Schwung hoch, was diesen gackernd zum lachen brachte, bevor der Kleine ihm noch mehr quengelte. Vorsichtig drückte Penguin den Kleinen an sich, und blickte den Flur entlang. Knapp schüttelte er den Kopf. Laut genug sagte er dann. »Also wer auch immer dich in den Gang gesetzt hat, bekommt dich erst heute Abend und vor allem Zuhause erst wieder.«, grinste er schief und drückte seinen kleinen Bruder an sich und blickte mit einem wissenden Blick den Gang hinunter. Er konnte Adelaide, seine Mom hinter der Glastür sich beschweren hören, aber auch lachen sehen. Mit seinem Bruder in den Armen kehrte er vorbei an den anderen ins Klassenzimmer zurück und sah, wie Shachi und Law ihn ansahen. »Oh stimmt ja, heute ist ja dein-«, Er drückte Shachi einen der Ballons in die Hand. »Sag es nicht so laut.«, brummte und bat Peng, dabei war der eine bunte Luftballon mit der Aufschrift „Happy Birthday“ schon verräterisch genug. Penguin setzte sich auf den Tisch und löste diesen Geburtstags Luftballon vom Rücken seines Bruders, und war drauf und dran den einfach hoch an die Decke fliegen zu lassen. »Jetzt!«, rief Law auf einmal. Ein paar der Anderen zielten mit Konfettibomben auf und über Penguin der von mehreren Seiten Konfetti abbekam. »Was zur… wieso?«, stammelte Penguin irritiert, der von dieser Aktion seiner Klassenkameraden und vor allem seiner Freunde überrascht war. Shachi hatte Nino rechtzeitig weggenommen, sonst wäre der, wie Penguin jetzt auch voller bunten Konfettis. »Du dachtest doch nicht wirklich, dass wir dich heute so einfach davonkommen lassen würden, oder?«, fragte Law, der schelmisch schief grinste. Penguin versuchte dann das Konfetti und die wenigen Luftschlangen von sich zu lösen. Sein Blick wanderte zu den beiden feixenden Bros. »Bro! Gib mir meinen kleinen Bruder wieder, sofort!«, brummte Penguin, während Shachi keine Anstalten machte seinen Cousin an den anderen Cousin wieder zurück zu reichen. »Ich behalte ihn lieber, bevor du deinen Lieblingsbro killst.«, schmunzelte Shachi. Wie er Minuten später erfuhr, hatten die anderen auf den richtigen Moment gewartet, um ihn mit dem Konfetti abzuschießen. Er war noch einer der wenigen, die kurz vorm Ende des Schuljahres und ihrer gemeinsamen Schulzeit der Geburtstag hatte, da wollten die es halt knallen lassen. Zumal er seinen Geburtstag nie mit den anderen bei sich zuhause feierte. Wieder mit seinem kleinen Bruder im Arm, rieb er sich die Stirn. »Aber ich wollte doch gar nichts haben.«, sagte Peng dann. Er wollte sich nicht aufdrängen, zumal alle ja mit dem lernen beschäftigt waren. »Das wissen wir, aber Shachi die Knalltüte da drüben meinte, du würdest dich vielleicht darüber freuen.«, meinte Law, der sich grinsend auf den Tisch hinter sich gesetzt hatte, und ihm ein eingepacktes Geschenk reichte. Peng blickte von dem Geschenk zu seinem Cousin, der ihn feixend ansah. »Ich kenne meinen Bro halt am besten.«, sagte Shachi da auch schon. Das Shachi ihn gewissermaßen seit seiner Geburt kannte, wusste er selber. »Spinner.«, sagte Peng nur und wusste nicht, ob er seinen Freunden und Klassenkameraden wirklich danken sollte, da er manchmal mit solchen Emotionen nicht zurechtkam. Nino gackerte in seinem Arm und Schoß, der die Arme nach jemanden ausstreckte. Erst dachte Penguin das Nino zu Law wollte, aber dann sah er jemand anderes ins Zimmer kommen. »Lu Lu!«, rief der Kleinste im Raum da auch schon diesem kleinen Sonnenschein entgegen, der sich einen Weg zu ihnen bahnte. Hatte sein eigener Bruder den Freund seines besten Freundes lieber als den eigenen großen Bruder?, zweifelte Penguin ein wenig an sich selbst. »Hast du Luffy etwa lieber als mich?«, fragte er seinen kleinen Bruder, der fast ein Jahr alt war. Dafür konnten Penguin, wie die anderen auch diese kurze Begrüßung zwischen Luffy und Law beobachten, oder mehr wie die zwei sich beinahe vor ihren Augen fraßen. Von ihrem anfänglichen Versteckspiel der Beziehung der beiden, zeigten sie keinerlei Scheu mehr sich einfach vor den anderen so zu küssen. Ein paar waren gar eifersüchtig auf die beiden, weil sie zueinander fanden, selbst dieser Streit vor kurzem war zwischen den beiden kein Thema mehr. Im Gegenteil, Penguin hatte eher den Eindruck, dass die beiden noch enger zusammen waren, als zuvor. Dabei kamen die zwei früh zusammen her und gingen nachmittags auch zusammen wieder. Luffy setzte sich dann auf Laws Stuhl, und reichte etwas zu Penguin hoch. »Hey Peng… tauschen wir? Geschenk gegen Nino?«, fragte dieser grinsende Kerl da auch schon. »Ich tausche meinen kleinen Bruder doch nicht gegen ein Geschenk.«, meinte Penguin zum Jüngeren, der kurz die Lippen verzog, dafür quengelte Nino und verriet ihn. Luffy stand auf, nahm sich Nino einfach und er blieb mit den verpackten Geschenken zurück. »Sag mal Kleiner!«, beschwerte er sich prompt bei Luffy und musste dann zwei grinsende Personen beobachten. »Kriege ich meinen kleinen Bruder nachher wieder?«, fragte er ein wenig zweifelnd, denn Nino hatte einen Narren an Luffy gefressen, der sich selbst an Laws Beine lehnte. Luffy grinste ihm entgegen. »Klar.«, dann neigte dieser grinsende Kerl den Kopf und drückte Nino an sich. »Er ist in den paar Monaten echt groß geworden.«, meinte Luffy da noch bevor der ihm Nino zurückgab. »Habt ihr was dagegen, wenn ich mir Law kurz ausleihe?«, fragte Luffy da auch schon und neigte den Kopf ganz nach hinten, während Law nach unten zu Luffy blickte. »Wirst nicht normalerweise du von anderen entführt?«, hakte Shachi nach. Luffy schmunzelte leicht. »Den eigenen Freund zu entführen macht mehr Spaß, als du denkst.« Dann stand Luffy auf, nahm einfach Laws Hand und zog den einfach mit sich nach draußen. »Lass ihn bitte leben, ja?«, rief Shachi dem Kleinen nach. Nino zog einen quengelnden Flunsch und sah ihn dafür traurig an. Seufzend erhob Peng sich mit Nino in den Armen und warf den Kleinen fast an die Zimmerdecke, und fing seinen wieder lachenden Bruder auf. »Mehr.«, wollte der Kleine. Falls sich seine Klassenkameraden jemals gefragt hatten, wieso er so starke Oberarme hatte, hier war wohl die Antwort, als er Nino nochmal nach oben warf und wieder auffing. Kleinkinder zu bespaßen kam einem Workout gleich, zudem war Nino in den letzten Monat deutlich größer und schwerer geworden. Er blickte zu Shachi, der schon wieder mal schmollend dreinblickte. »Hey Shach… nicht fallen lassen!«, warnte er den anderen an, der dann breit grinste. »Niemals!«, war die Reaktion bevor Peng Nino zu Shachi warf, der in dessen Armen sicher landete. Geschwisterball konnte man schließlich nur spielen, wenn eins noch so klein war. Schon lachte Nino in den Armen von Shachi, der den Kleinen bespaßte. Penguin streckte sich und schüttelte noch das restliche Konfetti von sich. Seinen Neunzehnten Geburtstag mit Konfettibomben beschossen zu werden, war niemals geplant, schon gar nicht Konfetti nun irgendwo zwischen Haut und Klamotten zu haben. Er schüttelte sein Shirt, woraus noch eine Handvoll von buntem Konfetti fiel. Das schallende Gackern und Lachen seiner Klassenkameraden war nicht zu überhören. »Ihr wurdet ja nicht mit Konfettibomben abgeschossen.«, beschwerte er sich. Shachi prustete und Nino lachte einfach mit. Toll seine liebsten Menschen lachten ihn gerade wirklich aus, dachte er und schmollte Shachi an. Zurück an seiner Sitzreihe wischte das Konfetti von Tisch und Stühlen bevor er sich neben Shachi setzte. »Bro dafür räche ich mich nachher in Literatur.«, meinte er zum anderen, der ein wenig fragend und schmunzelnd dreinblickte. Allerdings fragte er sich kurz vor ende der Pause, ob er Ärger bekäme, weil sein kleiner Bruder hier war, und er wollte Nino mal nicht einfach wieder hergeben. Zumal wusste er nicht einmal, ob seine Mom noch in der Schule war.   Unterdessen wurde Law über den Schulflur gezogen, und bei der Kraft und dem leicht wippenden Hüpfen von Luffy wollte sein süßer Schatz ihm irgendwas ganz Wichtiges mitteilen. Unter vier Augen. Schließlich ließ Luffy davon ab ihm halb den Arm abzureißen, dafür wurde er in eine der versteckten Nischen geschubst und stand dann mit dem Rücken an der kalten Wand, in einer ziemlich dunklen Ecke. »Na ist die Luft rein, Süßer?«, fragte er nahe an Luffys Ohr, der über den Flur blickte, bevor der sich zu ihm drehte und ihn ein wenig an die Wand drängte und fest umarmte. »Ich habe dich vermisst.«, schmollte Luffy ihm entgegen, was ihn nicht nur zum schmunzeln brachte, sondern auch beinahe zum Lachen. Sanft strich er über Luffys Wange. »Wir haben uns vor der Doppelstunde gesehen und davor auf dem Parkplatz. Und schon vermisst du mich wieder?«, wollte Luffy das er am Boden lag, wenn er immer solche Dinge zu ihm sagte, die sein Herzschlag durcheinanderbrachten? »Ja, schon, aber ich wollte dich einfach sehen.«, gestand Luffy ihm ein wenig verlegen zögernd bevor der sich einfach an ihn schmiegte. Ein schiefes Grinsen bildete sich auf Laws Lippen, sein Freund verursachte ihm mal wieder einen Zuckerschock, weil der wieder so niedlich war. Ein wenig strich er über Luffys Rücken, der sich an ihn schmiegte, als ein tiefes deutlich hörbar genervtes Räuspern beide zusammenfuhren ließ. Luffy schluckte hörbar. Sie wussten beide wer da vor dieser Nische stand, Garp. Nur war der im Moment ein sehr streng dreinblickender Konrektor. »Kommt raus da! Ihr beiden!«, brummte Garp laut genug für sie. Ernsthaften Ärger wollten sie nicht riskieren, daher kamen sie beide nacheinander aus der Nische getreten. Law hielt dennoch Luffys Hand, der Kleinere war ein wenig nervös. Dann bekamen sie beide keine Standpauke, sondern zuckten beinahe gleichzeitig zusammen, als Garp ihnen mit Kraft und Wucht gegen die Stirn schnipste. Luffy hielt sich murrend und jammernd die Stirn. »Aua...«, jammerte Luffy da ein wenig, der aber auch wusste, dass die richtigen Schläge von Garp wirklich wehtaten. Law rieb sich still die Stirn und zog mit der anderen Hand Luffy mehr zu sich. »Wir haben nichts gemacht.«, versuchte er Garp zu beruhigen, der ihn aber richtig finster anblickte, und dann auch noch am Kragen packte. »Nichts gemacht?«, hakte Garp finster nach. »Ich habe euch beiden diese Dinge in der Schule verboten und gar gebeten das zu unterlassen. Und dennoch versteckt ihr euch in Nischen…« »Bitte lass Law los.«, bat Luffy, der Garp am Arm dann hielt, um seinen eigenen Großvater zu stoppen. »Ich habe Law in die Nische geschubst… bitte lass ihn los.«, versuchte Luffy ihm zu helfen und bat Garp erneut ihn loszulassen. Mit einem strengen autoritären Blick blickte Garp zu Luffy, der selber wusste, dass sie es momentan mit dem Konrektor zu tun hatten, nicht mit dem Garp, den sie sonst zu Gesicht bekamen. Garp stieß ihn leicht von sich und zwar so, dass ein kleiner Abstand zwischen ihm und Luffy entstand. »Letzte Warnung ihr zwei! Wenn ich euch zwei nochmal bei irgendwas erwischen sollte, gibt es Konsequenzen, für euch beide!« Schnaubend und deutlich zornig ging Garp über den Schulflur in eine andere Richtung. Law erlaubte sich ein wenig zu husten. Der Griff hatte ihm ein wenig die Luft abgedrückt gehabt. Sogleich war Luffy bei ihm, und schaute ihn mit Sorge in den Augen an. Leicht hustete er noch und blickte Luffy beruhigend an. »Ich glaube, dass was du mir sagen wolltest musst mir nachher sagen, Süßer.« Von der einen auf die nächste Sekunde blickte Luffy ihn niedergeschlagen an und warf sich dann gegen ihn und umarmte ihn fest. »Geht es dir gut?«, fragte Luffy da auch schon, sanft strich Law über Luffys Schläfe und Wange hinab. »Bei dir doch immer.« Luffy rollte mit den Augen auf seine Antwort. Vermutlich hatte sein eigener Kragen einen leichten roten Abdruck an seinem Hals hinterlassen. Vorsichtig rieb er sich seinen Hals und spürte doch mehr einen Abdruck seines Kragens als er vermutete. Garp war definitiv wütend auf ihn gewesen, dachte Law. Ein grummelndes Murren hörte er von Luffy der ihn an die Hand nahm, seine Finger mit den eigenen verschränkte und ihn dann wieder mit sich zog. Als Luffy dann im Treppenhaus in Richtung Krankenzimmer bog, seufzte Law. »So schlimm ist es wirklich nicht, Luffy.«, versuchte er ihn zu besänftigen, und dann klopfte Luffy an der Tür zum Krankenzimmer. Als Doctor Kuleha sie sah, »Nicht ihr zwei schon wieder!«, und schloss direkt die Tür wieder. Erneut klopfte Luffy, und blickte die Schulärztin grimmig an. »Opa hat Law gewürgt.«, sagte Luffy da. Und überraschte die Ärztin. Mehr verlegen als vor Schmerzen rieb sich Law den Hals. »Hey Doc.«, ein verräterischer Husten folgte. Schwer seufzend ließ Kuleha die beiden Teenager ins Krankenzimmer, wo dieses Mal Luffy ihn auf die Liege verfrachtete und selbst neben ihm sitzen blieb. »Dann erzählt mir bitte, wie es dazu kam… und Law bitte mach deinen Hals frei.«, forderte die Ärztin bevor sie einen ruhigeren Ton anschlug. Luffy baumelte ein wenig mit den Beinen, die von der Liege hingen. »Ich wollte Law unter uns eigentlich nur sagen, dass ich bei dem letzten Wettbewerb in die nächste Runde gekommen bin, aber na ja ich wollte es ihm diskret sagen und habe ihn in diese eine Nische geschubst… und kurz darauf kam Opa vorbei, und war ziemlich sauer auf uns. Dabei haben wir wirklich nichts gemacht, was er uns verboten hatte.«, stammelte Luffy leicht selbst wütend und niedergeschlagen. »Na ja in der Hinsicht muss ich Garp leider recht geben. Andere Schüler vor allem die Jüngeren könnten euch nachahmen, sich darin zu verstecken und Unfug anstellen…«, sagte Kuleha während Law still war und von der Ärztin behandelt wurde. Dennoch blickte er mit einem Seitenblick zu Luffy. Ein wenig zuckte er vor der Kälte der Salbe zusammen. »Ist es wieder der Komponisten Wettbewerb?«, wollte Law nur wissen. Er blickte bei den ganzen Wettbewerben, an denen Luffy teilnahm nicht wirklich durch. Ein knappes aber deutliches Nicken war Luffys Antwort bevor er ihn anblickte. »Als Titelverteidiger muss ich mich aber mehr ins Zeug legen.« »Redet mal nicht so viel, ich behandle Law noch… Und du hältst mal kurz still.«, beschwerte sich Kuleha kurz und wies Law zum stillhalten an, der dann wirklich zwei Bahnen elastische Binde um den Hals bekam. »Der ist dafür das die Salbe deine Sachen nicht gleich versaut, und dass die Salbe richtig einziehen kann.« »Schön und gut, Doc, aber ich muss mir dennoch überlegen, wie ich den süßen Kerl neben mir wieder aufmuntern kann.«, meinte Law seufzend, denn das Luffys Laune getrübt nun war, sah er deutlich. Zwar blickte Luffy ihn nahezu treudoof niedlich an, aber er kannte diesen Blick gut genug, zu gut. Luffy gab sich die Schuld daran, dass er nun verletzt war, und zu allem Überfluss war der Verursacher auch noch Luffys Großvaters, was noch mehr an Luffy nagte. Für ihn war Luffy viel zu leicht mittlerweile zu lesen. »Dann solltet ihr jetzt lieber schnell zu euren Unterrichtsräumen gehen, bevor ihr noch zu spät kommt.«, wies die Ärztin sie an. Nickend erhob sich Law und knöpfte noch die Knöpfe seines Hemdes wieder zu, und ließ die oberen beiden offen. Auf dem Weg zurück zum Zimmer der 12-1 blieb Luffy neben ihm. Sein Freund weigerte sich ihn allein zu lassen. Die Blicke der anderen als sie den Raum betraten war eigentlich wie immer, bis Penguin wohl auffiel, dass etwas nicht stimmte. Penguin blickte nämlich zu Luffy. »Wolltest du dir Law nicht nur ausleihen? Wieso trägt er jetzt einen Verband?«, wollte der Mützenträger von Luffy wissen, der total grimmig dreinblickte und dann Peng anknurrte. Oho, seine Laune ist richtig im Keller, dachte Law, der seufzend sich die Nasenwurzel rieb. »Peng, Klappe.«, zischte er seinem Kumpel zu. Dann platzte es aus Luffy heraus. »Opa hat Law verletzt, nicht ich.«, dabei sah Law, wie Luffy die Hand ballte. Da würde auch kein Kuss helfen, um Luffy zu beruhigen. Dennoch drückte er Luffy einen Kuss auf die Schläfe. »Wir sehen uns nachher.« Der Seitenblick von Luffy war eindeutig, dann drehte sich Luffy zum Gehen, und warf beinahe Do Flamingo die Tür auf der Nase zu, die mit einem deutlichen Knall zufiel. Während sich Law auf seinen Stuhl sinken ließ hörten sie das dreckige fiese Lachen von Kid in der letzten Reihe. »Was hast du denn angestellt, dass dich der Konrektor verletzt? Hast du etwa mit Luffy rumgemacht?« Seine eigene Laune war definitiv ebenfalls im Keller und er war dadurch leicht reizbar, und streitlustig. »Schnauze Eus!«, brüllte er den an, der Rotschopf hob nur belustigt die Brauen. Zu allen Überfluss trat Do Flamingo da auch noch in den Raum und blickte ihn an. »Soll ich dazu etwas sagen?«, fragte Doffy nur und Law warf dem einen wütenden schnaubenden Seitenblick zu. »Stirb doch einfach mal.«, sagte er wieder Mal zu diesem nervenden Lehrer und Ziehvater. Zur Antwort lachte Doffy nur sein nerviges Lachen, was Law schon seit Jahren ertragen musste. Er konnte dieses »fufufufu«, nicht mehr hören! »Du solltest Luffy sagen, dass er dich vielleicht in andere Ecken schubsen soll, statt in eine Nische, wo wir alle dran vorbeigehen.«, schlug Do Flamingo vor. »Halt einmal deine Klappe, Doffy. Nur einmal!«, bat Law genervt, zu allem Überfluss schmerzte ihm der Hals, sodass er kurz hustete. Dann zuckte er zusammen und wollte Doffy wegdrücken. »Mhm, vielleicht sollte ich Garp sagen, dass der meinen Bengel verletzt hat. Noch bin Ich schließlich für dich verantwortlich.«, dann ließ Doffy ihn endlich am Kragen los, den er sich wieder richtete. Irgendwie würde er diese Doppelstunde sicher überstehen, obwohl… mit einem Seitenblick zur Seite blickte er nicht zwei, sondern drei Personen an. »Darfst du den Kleinen ernsthaft bei dir behalten?«, fragte er Peng skeptisch, und Nino versuchte dann doch wirklich zu ihm zu gelangen. Ein schiefes fieses Grinsen folgte von Penguin, der ihm einfach Nino in die Arme reichte. »Lass ihn nicht fallen, okay?«, grinste Penguin, und Law wusste nicht, ob er einfach aus dem Fenster springen sollte. Er kam mit Babys und Kleinkindern nicht zurecht! Normalerweise überforderte ihn nichts, rein gar nichts! Aber das hier überforderte Law wirklich. Und statt ihm vielleicht zu sagen, was er tun soll, lachte Penguin ihn nur aus, während Nino ihn als neues Spielzeug antatschte. »Ro.«, kicherte Nino da auch schon. Shachi prustete. »Tja. Ich würde mal behaupten, dass du nun zu Nino' Spielgefährte geworden bist.« »Nein danke.«, grummelte Law, und er wusste nicht, ob sein grummeln der Auslöser war, aber Nino lachte. Hilfesuchend blickte er zu Penguin, doch der grinste in sich hinein! »Peng… hilf mir wenigstens.«, er hatte doch keine Ahnung, wie er Nino richtig festhalten sollte. Er machte sich doch gerade zum Deppen der Klasse! Die anderen kicherten, während Do Flamingo den Kopf schüttelte. »Dich so verzweifelt und überfordert zu sehen hat Seltenheitswert. Wo ist denn deine Coolness auf einmal hin?« Mehr aus Reflex hatte Law diesem Arsch von Lehrer und Ziehvater einen seiner Bleistifte gegen den Kopf geworfen und sogar getroffen. »Au?«, sagte Doffy da nur. »Mein kleiner Law wird wieder zum Bengel.«, dabei rieb sich Do Flamingo die Stirn und Wangenpartie. Law versucht tief durchzuatmen, aber das war mit so einem Kleinkind echt schwierig. Mit einem Blick zu Peng sah er nur wie der lachend gegen Shachi kippte. »Alter!«, beschwerte sich Law bei dem. »Stell dir doch vor es wäre Luffy.«, schlug Killer von der letzten Reihe vor. »Luffy zu händeln ist einfacher als den Kleinen hier! … außerdem war Luffy als Baby viel niedlicher als Nino.« »Hey!!«, kam es doppelt von der linken Seite. »Als ob du wüsstest, wie Luffy als Baby ausgesehen hat.«, beschwerte sich Penguin bei ihm, der sich dann Nino selber wieder nahm und Law böse grimmig anblickte. Nun hob Law die Brauen. »Doch, ich habe sein Fotoalbum gesehen.«, und irgendwie musste er darüber grinsen. »Luffy tanzt Garp und Senghoku dennoch auf der Nase herum.«, meinte Kid dann einfach banal. Do Flamingo seufzte und zwar genervt. »Jungs! Ich würde euch gerne noch die letzten Kapitel und Vokabeln in eure Hirne prügeln, wenn ihr mich lassen würdet.« »Na das will ich sehen.«, meinte Law nur, der in diesem Fach nicht nur Klassenbester war, sondern sich auch selber mehrere Kapitel schon erarbeitet hatte, wie auch diese die Vokabeln. Die schriftliche Französischprüfung stand sowieso kurz bevor, da sollten sie doch auf dem richtigen Stand sein, und er war ein wenig über diesen geforderten Wissenstand.   Beim Stunden Ende erhob sich Killer und schulterte sich den Rucksack, was Kid seltsam fand. »Wo willst du denn so schnell hin?«, vor allem ohne ihn? Killer drehte sich schmunzelnd zu ihm und drückte ihm einen flüchtigen Kuss auf. »Etwas erledigen.«, und schon eilte Killer regelrecht davon. Mit einem fragenden Gesichtsausdruck packte Kid seine eigenen Unterlagen noch ein und nahm seinen Rucksack. Im Schulflur hörte er dafür von mehreren seiner Klassenkameraden die Handys vibrieren oder einzelne Töne. Irgendjemand hat im Klassenchat wohl etwas geschrieben, dachte Kid nur. Er schaute nach und hob die Braue bevor er prustend lachen musste. Killer hatte ein Foto in den Chat gestellt. „Wer heute Luffy wiederhaben will, muss erst an mir vorbei!“ stand drunter. Luffy grinste seltsam bei diesem ungleichen Selfie der beiden. Amüsiert darüber, dass sein Freund Luffy dieses Mal gemopst hatte, ging er in die Richtung von wo das Foto ungefähr stammte. Eine Flut von Nachrichten kam im Chat. Irgendwann schrieb Kid selber da was. „An dir komme ich locker vorbei.“ Nicht lange wetteten die anderen auch schon. »Wo ist eigentlich Trafalgar?«, fragte er sich und in dem Moment sprintete Law an ihm vorbei in Richtung Treppenhaus. Kopfschüttelnd folgte Kid dem anderen. »Der soll es wagen meinem Freund eine reinzuhauen.«, knurrte Kid und ging selbst ein wenig schneller. Wie er vermutet hatte wartete Killer an einer Laterne lehnend mit verschränkten Armen auf sie. Wo ist denn Lu?, fragte sich Kid. Der Kleine war nicht zu sehen. Dafür hörte er, wie Law ziemlich launisch Killer anging. »Wo hast du Luffy versteckt?« Kid griff sich den Rucksack von Law und zog den ein wenig von Killer weg, und stand dann neben Killer und vor Law. »Geh meinen Freund nicht so an, nur weil du auf deinen Freund nicht aufpassen kannst.«, stichelte er und Law war sichtlich wütend, wenn nicht gar gestresst. »Ich gebe euch einen Tipp. Er kann euch sehen und auch hören.«, meinte Killer gelassen. Dann konnten sie eine pfeifende Melodie hören. Nun schauten Kid und Law gleichermaßen umher. »Luffy! Komm bitte her.«, rief Law mit den Augen umherblickend. Ein deutliches Glucksen war zu hören. Dann veränderte sich die Melodie, und Kid wie Killer sahen, wie Law anders dreinschaute, und gar schluckte. Ihnen sagte diese Melodie nichts, doch Law anscheinend schon. Mit einem tiefen Atemzug ging Law dieser Melodie nach, während Kid Killer an der Laterne ein wenig festnagelte. »Wo ist er?«, wollte er von seinem feixenden Freund wissen, der ihm mitten auf dem Gehweg unter das Shirt ging. »Der Kleine ist doch ein Äffchen.«, zwinkerte Killer. Kid blickte zum einzigen großen Baum keine zehn Meter von ihnen entfernt und nach oben. Luffy saß in der Astgabel und beobachtete Law, der nach ihm suchte. Kid blickte zu Killer. »Alter, wie fies von euch.«, nur fragte sich Kid auch, wie um alles in der Welt ist Luffy da hinaufgekommen? »Hast du ihn da hochgeworfen, oder was?« »Das war gar nicht nötig, Räuberleiter hatte gereicht. Zudem ließ er sich freiwillig von mir entführen, was ich niedlich fand.«, grinste Killer. Die zwei beobachteten dann wie Law nach seinem Freund suchte und in den Baum blickte.   Law blickte den Baum hinauf, der Melodie von Still in Hope folgend, während mehrere Äste und Blätter im Baum raschelten, und dann hing Luffy wie ein Äffchen zwischen den Ästen, genau über ihm in drei oder vier Metern Höhe. »Hey kleines Klammeräffchen, meinst du ich kriege meinen süßen Freund wieder?«, fragte er und sah wie Luffy die Braue hob. »Bitte.«, bat er. »Geht nicht.«, meinte Luffy und schmollte ihm entgegen. »Weshalb denn nicht? Kommst du nicht mehr runter?«, fragte er geduldig, obwohl er keine Geduld mehr hatte. Dann nickte Luffy auch noch. »Ich müsste springen, um wieder runterzukommen.«, sagte Luffy da. Ein tiefes Seufzen entwich ihm. »Du weißt das dein Eisprinz dich auffangen wird, also komm schon her.«, er stellte sich vorsichtshalber schon so hin, dass es ihn hoffentlich nicht völlig umwarf. Luffy nickte und zählte leise bis drei und ließ sich dann in seine Arme fallen. Der Schwung beförderte sie beide dennoch zu Boden, und Law knurrte ein wenig. Wenigstens hatte er sich nicht wieder verletzt. Er sah sich Luffy an, der ein paar Laubblätter an den Knien kleben hatte, aber sonst keine Schramme abbekommen hatte. »Tust du mir einen weiteren Gefallen? Lass dich nicht von anderen entführen oder mopsen!«, knurrte er und setzte sich mehr auf, und stand dann schließlich mit Luffy in seinen Armen auf. »Das darf nämlich nur ich.« Zur Antwort wurde er von Luffy glucksend umarmt und von dem Laub befreit, wie er das mit Luffy ebenfalls tat. Neben Killer und Kid nahm sich Law Luffys Rucksack und trat Killer einfach und wurde dafür selber von Kid angeknurrt, als würde der Rotschopf ihn jeden Moment umbringen. »Wenn dein Freund wen entführen will, soll er doch einfach Dich entführen und nicht meinen!« Es wurde wirklich Zeit, dass er Luffy selber entführte, nur müsste er wenigstens Garp Bescheid sagen, was nach diesem Tag wohl ein klein wenig schwierig werden könnte, dachte Law. Unterwegs auf dem Weg zur Kantine, legte er seine Lippen nahe an Luffys Ohr. »Was dagegen, wenn ich dich entführe?«, er schmunzelte darüber, wie Luffy eine Gänsehaut von bekam bevor der antwortete. »Wohin willst du mich denn mitnehmen?«, hinterfragte Luffy nur, was Law schmunzeln ließ. »Das erzähle ich dir später.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)