Eine andere Welt von Madlen ================================================================================ Kapitel 4: ----------- Kōga konnte die Unsicherheit in Hinatas Augen sehen, während sie in diesem Moment der Intimität verharrten. Die Spannung zwischen ihnen war förmlich spürbar, und er wusste, dass er sich vorsichtig ausdrücken musste. Seine Stimme war sanft, fast schon zärtlich, als er die nächste Frage stellte. "Hast du jemals die sinnliche Berührung eines Mannes erfahren, Hinata?" Ihre Wangen röteten sich noch tiefer, und sie senkte den Blick leicht. Die Offenheit seiner Frage überraschte sie, aber sie spürte auch, dass er aufrichtig war. "Nein, ich... ich habe noch nie...", antwortete sie leise und zögerlich. Kōga konnte in ihren Augen lesen, dass ihre Unerfahrenheit sie verletzlich machte. Aber zugleich war da auch eine Ehrlichkeit und Reinheit, die ihn tief berührte. Er verstand, dass sie ihre Unschuld bewahrt hatte, und das weckte etwas in ihm. Seine Augen verengten sich leicht, und ein Hauch von Intensität glitt über sein Gesicht. Er spürte eine Welle von Gefühlen hochsteigen, die er nicht mehr verbergen konnte. Das Verlangen, sie zu beschützen, zu umsorgen und für sie da zu sein, war überwältigend. Langsam erhob er sich von seinem Platz und trat einen Schritt näher zu ihr. Sein Blick war tief und durchdringend, als er sie ansah. "Hinata...", flüsterte er, seine Stimme getränkt von Emotionen, die er nicht mehr zurückhalten konnte. Seine Nähe war greifbar, und der Moment war so geladen, dass es schien, als könne man die Funken zwischen ihnen sehen. Kōgas Instinkte tobten in seinem Inneren, und er spürte den unwiderstehlichen Drang, seine Präsenz in ihrem Leben zu verankern. "Kann ich... dich markieren?", fragte er leise, seine Worte mit einer Mischung aus Verlangen und Respekt. Er wusste, dass dies ein wichtiger Schritt war, und er wollte sicherstellen, dass sie sich wohlfühlte. Hinata spürte, wie ihr Herz schneller schlug, als Kōga ihre Hand sanft berührte und seine Erklärung abgab. Seine Worte waren einfühlsam, und sie konnte den Respekt in seiner Stimme hören. Dennoch hatte sie eine gewisse Unsicherheit in sich, da sie nicht wusste, was die Markierung genau bedeutete. "Was ist die Markierung?", fragte sie vorsichtig, ihren Blick auf Kōga gerichtet. Ihre Stimme zitterte leicht, und sie fühlte, wie sich ihre Nervosität verstärkte. Ihre Gedanken wirbelten in ihrem Kopf, während sie versuchte, die Bedeutung dieser Worte zu begreifen. Kōga sah die Verunsicherung in ihren Augen und verstand, dass sie sich in einem Moment der Unklarheit befand. Er atmete tief durch und erklärte die Dinge in einfachen Worten. "Die Markierung ist eine Möglichkeit, eine besondere Verbindung zwischen einem Dämon und einem anderen Wesen herzustellen. Sie zeigt, dass wir zusammengehören und dass ich für dich sorgen werde." Hinata nickte langsam, während sie Kōgas Erklärung aufnahm. Doch je mehr sie darüber nachdachte, desto mehr spürte sie eine innere Panik aufsteigen. Ihre Gefühle waren überwältigend – nicht nur wegen der Situation, sondern auch wegen ihrer eigenen Unsicherheit. Plötzlich durchzog ein gefährliches Knurren die Luft, und Hinata erstarrte. Sie erkannte die bedrohliche Präsenz, die sich näherte, und sie wusste, dass es Sesshoumaru war. Trotz ihrer Blindheit spürte sie die Spannung in der Luft und fühlte, wie sich die Situation zuspitzte. Hinata konnte nicht sehen, was um sie herum geschah, aber sie spürte die bedrohliche Aura von Sesshoumaru. Ihr Herz klopfte wild, während sie in der Mitte dieser unerwarteten Konfrontation gefangen war. Inmitten der angespannten Atmosphäre erfüllte Sesshoumarus kühle Stimme die Dunkelheit. "Du bist in meinem Terrain, Kōga. Verschwinde." Hinata spürte, wie sich die Spannung zwischen den beiden Dämonen verstärkte. Das Knurren von Kōga und die ruhige Entschlossenheit in Sesshoumarus Stimme vermischten sich zu einem gefährlichen Cocktail der Macht. Obwohl sie die genauen Geschehnisse nicht sehen konnte, konnte sie die Bedrohung und die Stärke spüren, die von den beiden ausgingen. Kōga, der trotz der Situation stets ein freies und wildes Wesen war, ließ sich nicht so leicht einschüchtern. Er hob den Kopf und trat einen Schritt vor, seine Haltung selbstbewusst und herausfordernd. "Ich bin hier, um mit Kagome zu sprechen. Ich werde gehen, wenn ich fertig bin." Sesshoumarus Blick war undurchdringlich, seine goldenen Augen schienen die Dunkelheit selbst zu durchdringen. "Du wagst es, dich in meiner Gegenwart so zu verhalten?" Hinatas Herz schlug noch heftiger, während sie die Spannung zwischen den beiden mächtigen Dämonen spürte. Sie wusste, dass sie zwischen zwei Feuern gefangen war – zwischen Kōgas Leidenschaft und Sesshoumarus Dominanz. Doch inmitten dieser scheinbar ausweglosen Situation hob Kōga plötzlich seine Hand und machte eine beruhigende Geste. "Ich respektiere dein Territorium, Sesshoumaru. Aber ich habe keine bösen Absichten gegenüber Hinata. Ich wollte nur ihre Gesellschaft suchen." Die Worte schienen eine vorübergehende Entspannung in die Luft zu bringen. Sesshoumaru musterte Kōga nachdenklich, bevor er schließlich nickte. "Du hast fünf Minuten." Hinata spürte die Erleichterung in der Atmosphäre, als Sesshoumarus Anspannung nachließ. Sie atmete langsam aus und konnte fast hören, wie Kōga ebenfalls erleichtert aufatmete. Die Begegnung zwischen den beiden Dämonen war intensiv, aber die Aussicht auf eine vorübergehende Ruhe war ein kleiner Trost. Während die beiden Dämonen miteinander sprachen, fühlte Hinata sich wie eine Randfigur in einem Drama, das sie nicht ganz verstand. Sie spürte, wie die Anspannung in der Luft hing und wie die Dynamik zwischen Kōga und Sesshoumaru sich entwickelte. Das Verlangen, sich aus dieser Situation zurückzuziehen, wurde immer stärker. Vorsichtig erhob sie sich von ihrem Platz, fest entschlossen, leise zu gehen und die unbehagliche Atmosphäre hinter sich zu lassen. Doch bevor sie auch nur einen Schritt machen konnte, fühlte sie plötzlich eine Präsenz vor sich – Sesshoumaru hatte sie aufgehalten. Seine Präsenz war kühl und doch durchdringend, als ob er direkt in ihr Innerstes blicken könnte. Hinata wagte es nicht aufzublicken, und ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie fühlte, dass Sesshoumaru etwas von ihr verlangte, doch sie konnte nicht erahnen, was es war. "Halt", sagte Sesshoumaru ruhig, aber seine Worte trugen eine unmissverständliche Autorität. Hinata blieb stehen, ihre Unsicherheit wuchs. "Du kannst nicht einfach gehen, ohne dich zu erklären." Hinata spürte, wie sich ihre Wangen röteten, und sie senkte den Blick. "Es tut mir leid, wenn ich gestört habe. Ich wollte nicht zwischen euch stehen." Sesshoumaru schwieg einen Moment, bevor er antwortete: "Du bist nicht störend, aber du bist hier. Deine Anwesenheit ist nicht bedeutungslos." Die Worte berührten sie auf eine unerwartete Weise, und sie hob den Kopf, um Sesshoumaru anzusehen – auch wenn sie ihn nicht sehen konnte. Sie erkannte, dass er nicht nur die äußere Welt wahrnahm, sondern auch die inneren Empfindungen der Menschen um ihn herum. "Warum bist du hier?" fragte er ruhig. Seine Stimme hatte einen sanfteren Ton, als sie erwartet hatte. Hinata schluckte nervös. "Ich wollte nur einen Moment allein sein und die Natur genießen. Die Dunkelheit stört mich nicht – ich bin daran gewöhnt." Sesshoumaru schien ihre Worte zu analysieren, bevor er nickte. "Du kannst gehen, wenn du möchtest. Aber denke daran, dass es manchmal mehr als die Dunkelheit gibt, das du nicht sehen kannst." Seine Worte hallten in ihr wider, als sie sich leise entfernte. Hinata spürte, dass Sesshoumaru mehr sagte, als nur oberflächliche Worte. Seine Botschaft war tiefgründig, und sie konnte nur erahnen, was er damit meinte. Während sie sich langsam zurückzog, fühlte sie, dass diese Begegnung ihre Gedanken und Gefühle weiterhin beschäftigen würde, lange nachdem die Dunkelheit verblasst war. Während Hinata sich zurückzog, konnte sie spüren, dass Sesshoumaru ihr mit seinen Blicken folgte, obwohl sie ihn nicht sehen konnte. Doch dann durchbrach seine Stimme erneut die Stille. "Sind deine Augen inzwischen besser geworden?" Hinata war überrascht über diese plötzliche Fürsorge. Sie hielt inne und drehte sich leicht zu der Richtung, aus der die Stimme kam. "Oh, ähm... nein, leider nicht. Aber ich danke dir für deine Sorge." Sesshoumarus Antwort war knapp, aber sie konnte den Hauch von Verständnis in seiner Stimme hören. "Sei vorsichtig. Die Dunkelheit kann täuschen, und nicht alles, was man sieht, ist, wie es scheint." Hinata nickte langsam, obwohl sie wusste, dass sie von Sesshoumarus kaltem Blick nicht gesehen werden konnte. "Ja, Sesshoumaru-sama", sagte sie leise und fügte ein fast flüsterndes "Gute Nacht" hinzu. Sie wollte einfach nur weg von diesem Ort und all den verwirrenden Emotionen. Doch in ihrer Eile und Verwirrung stolperte sie plötzlich über eine Wurzel, die aus dem Boden ragte. Ein kleiner Schmerzenslaut entfuhr ihr, als sie leicht ins Straucheln geriet. Sesshoumaru war sofort an ihrer Seite, seine Hand griff blitzschnell nach ihrem Arm, um sie aufzufangen und vor dem Sturz zu bewahren. "Pass auf", sagte er knapp, und seine Stimme klang überraschend weniger kühl als zuvor. Die plötzliche Berührung von Sesshoumarus Hand hatte Hinata erschreckt. Obwohl seine Absicht offensichtlich war, sie vor einem Sturz zu bewahren, durchzuckte sie dennoch ein Gefühl der Unsicherheit. Als er seine Hand zurückzog, wich sie intuitiv einen Schritt von ihm zurück, ihre Augen weiteten sich vor Überraschung. "Bitte... nicht", nuschelte sie kaum hörbar, ihr Blick gesenkt und ihre Stimme zitternd. Es war keine Zurückweisung oder Abweisung, sondern eher ein Ausdruck ihrer Verwirrung und Unbeholfenheit in dieser unerwarteten Situation. Hinata war es gewohnt, sich in der Dunkelheit zurechtzufinden, doch die plötzliche Nähe von Sesshoumaru hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht. Sesshoumarus Miene veränderte sich nicht, aber seine goldenen Augen schienen einen Moment lang ihre Unsicherheit zu durchdringen. Er nickte leicht, als würde er verstehen, und trat dann einige Schritte zurück. "Verzeih mir, wenn ich dich überrascht habe. Pass auf dich auf." Hinata fühlte sich gleichzeitig erleichtert und verlegen. Sie nickte hastig, auch wenn er es wahrscheinlich nicht sehen konnte. "Danke, Sesshoumaru-sama." Ihre Stimme klang noch immer leise, aber nun war da auch eine Spur von Dankbarkeit und Respekt. Langsam setzte sie ihren Weg fort, ihre Gedanken jedoch noch immer von den unerwarteten Begegnungen mit Kōga und Sesshoumaru geprägt. Die Ereignisse dieser Nacht hatten ihre Welt auf den Kopf gestellt und eine Kette von Emotionen in Bewegung gesetzt, die sie nur schwer zu verstehen vermochte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)