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Daichis und Sugas Weihnachtssofageschichte

DaiSuga
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Tja, ich hätte es mir ja denken können ... auch wenn das Sofa in dem Kapitel ein wenig kurz kommt ... ich meine, es steht da, wurde kurz erwähnt. Alles gut, oder? Ansonsten hat mein Kopf tatsächlich noch mal kurze DaiSuga Weihnachts(sofa)geschichten rausgehauen.
die kommen die nächsten Samstage ;) Komplett anzeigen

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Weihnachts(alp)traum

Ein Hoch auf dieses Sofa - auf das wundervolle, riesengroße Sofa. Beste Entscheidung von allen. Ein zufriedenes Seufzen entkommt Daichi, während er auf genau dieser besten Entscheidung von allen sitzt, schon fast liegt. In seinem Rücken die Lehne, die Beine vor sich auf dem L-Teil aufliegen.

Noch ein Grund, dass das Sofa eine gute Entscheidung gewesen ist, dass es so groß ist, dass es genug Platz für andere gibt. Und neben ihm liegt, lang ausgestreckt, Suga. Und dessen Kopf … auf seinem Schoß. Das ist … irgendwie sehr schön. Und das findet wohl nicht nur er, denn Suga entkommen ein Geräusch, das einem Seufzen und gleichzeitig einem Schnurren gleicht. Das liegt vermutlich an Daichi. Genauer gesagt dessen Hand, die auf Sugas Kopf liegt und diesen krault. So könnte es immer sein. So schön ruhig, entspannt und einfach wundervoll.

“Du, Daichi?”

“Hmm?”

“Bald ist ja Weihnachten …”

“Ja …?” Daichis Krauleinheiten halten inne.

“Du weißt auch, wie sehr ich Weihnachten mag?”

“Ja, das weiß ich.”

“Und ich finde, dass wir hier auch Weihnachten feiern sollten.”

“Und … das stellst du dir wie vor?” Ist ihm das Zögern anzuhören? Vermutlich.

Suga dreht sich, richtet sich auf den Unterarmen auf und sieht zu Daichi hoch.

“Wir schmücken hier alles! Weihnachtsschmuck an den Fenstern, Lichterketten, Weihnachtsbaum.”

“Ähm …” Daichi runzelt seine Stirn, sieht sich im Raum um. “Bei aller Liebe, Suga, wo willst du hier einen Weihnachtsbaum aufstellen?”

Keine unberechtigte Frage. Sein Wohn-Esszimmer mit der Küche ist nicht sonderlich groß. Und der Raum ist voll. Voll mit Sofa. Gegenüber eine Wohnwand mit Fernseher. Vor dem Sofa ein kleiner Couchtisch. Das war es eigentlich. Wo also soll ein Baum aufgestellt werden?

“Hmm …” Suga setzt sich endgültig auf, sieht sich nachdenklich um. “Vielleicht …”

Daichi hält inne. In Sugas Augen blitzt etwas auf. Das ist nicht gut. Er muss ihm zuvorkommen.

“Okay, okay. Suga, du kannst weihnachtlich schmücken, ein wenig zumindest. Aber ein Weihnachtsbaum passt hier nicht rein.”

“Denkst du nicht …?”

Oh, dieser Hundeblick! Daichi schluckt, das ist nicht gut. Schnell landet seine Hand wieder auf Sugas grauem Schopf.

“Tut mir leid, Suga, aber wir haben den Platz wirklich nicht.”

“Oh …”

Es ist ein kurzer Moment, in dem sich Daichi weiter anspannt, sämtliche Überredungsversuche erwartet und bereits Entgegnungen sucht. Doch da legt sich Suga kurzerhand wieder auf seinen Schoß.

“Okay, Dai. Und jetzt: Weiter kraulen!”

Er unterdrückt das erleichterte Seufzen. Suga soll nicht klar sein, wie erleichtert er ist. Und doch:

“Suga?”

“Hmm?”

“Wirklich nur ein bisschen, ja? Nicht übertreiben.”

“Mhm. Wird schon …”

Hoffentlich.
 

~~~
 

Vor der Wohnungstür stellt Daichi den kleinen Weihnachtsbaum ab, den er extra für Suga organisiert hat. Dass der ihn gestern so traurig angesehen hat, hat ihm ein schlechtes Gewissen gemacht. Er hat recht, das weiß er. Sie haben keinen Platz für einen großen Weihnachtsbaum. Aber dieses kleine, vielleicht fünfzig Zentimeter große Bäumchen findet sicher seinen Platz. Vielleicht auf der Theke. Sie sitzen da ja auch nur zu zweit, das sollte funktionieren. Das Bäumchen ist sogar mit kleinen Kugeln geschmückt und hat eine Lichterkette. Suga wird es sicherlich lieben. Hofft er.

Schnell schließt er die Tür auf, nimmt den Baum wieder hoch und tritt in den Flur, um direkt wie erstarrt wieder stehenzubleiben.

Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Bl…

Schnell schüttelt er seinen Kopf, um sich aus der Hypnose zu ziehen.

Was ist das bitte schön? Durch die geöffnete Wohnzimmer flackert Licht. In unterschiedlichen Farben. Und das in diesem seltsamen Rhythmus. Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Bl…

Verdammt! Noch einmal muss er sich losreißen. Mit schnellen Schritten läuft er in den Raum, um ein weiteres Mal wie erstarrt stehen zu bleiben.

O. Mein. Gott!

Ein bisschen. Nur ein bisschen hat er Suga zugesagt, weihnachtlich zu dekorieren. Aber das hier … O Gott. Ist der Weihnachtsmann von Coca-Cola inklusive Weihnachtstruck hier drinnen explodiert?

Wie viel Weihnachtsdekoration passt ins Wohnzimmer? Suga: Ja.

Lichterketten blinken in sämtlichen Farben. Und sie sind überall. An den Fenstern, den Küchenschränken, sogar um die Theke und die Hocker hat Suga sie geschlungen. Die Wohnwand, das Sofa … alles. Socken hängen an Griffen, Schneekugeln, kleine Schlitten samt Rentieren - natürlich blinkend -, stehen auf den Fenstersimsen. An den Fenstern kleben Fensterbilder von allem möglichen, weihnachtlich angehauchten Zeug. Doch das, was Daichi den Atem raubt, ist der riesige, bereits mit zahlreichen, blinkenden Lichterketten geschmückte Weihnachtsbaum, der mitten im Raum steht. Mitten im Raum bedeutet, der Couchtisch ist gewichen. Vor dem Sofa steht nun der Baum, verdeckt jeden Blick auf den Fernseher. Kann man da jetzt überhaupt noch sitzen? Sein Sofa …

“W-was …”, stottert Daichi, der hauptsächlich eine Frage hat. Wie ist dieses Ungetüm hier reingekommen?

“Oh, hey Dai. Überraschung! Na, was sagst du? Ich habe doch noch einen Platz für einen Weihnachtsbaum gefunden. Sieht es nicht toll aus? Tanaka hat mir geholfen.”

Okay, damit ist Daichis Frage beantwortet … aber … Suga steigt vom Sofa herunter, auf dessen Sitzfläche er gestanden ist, um offensichtlich den Weihnachtsbaum zu schmücken. Der Chaot kommt auf ihn zu, strahlt ihn regelrecht an. Und auf seinem - super hässlichen -, Weihnachtspulli grinst ein Rentier leicht irre, dessen Nase übrigens ebenfalls rot blinkt.

“Oh, Dai!” Sugas aufgeregte Stimme reißt Daichis Aufmerksamkeit wieder etwas höher. “Der ist ja süß. Hast du den etwa für mich besorgt?”

Hände greifen nach dem kleinen Weihnachtsbaum, den Daichi immer noch festhält, und nehmen ihn ab.

“Der … ähm …”

Nein, keine Chance. Wie soll er auch jemals wieder seine Sprache finden? Zumindest, wenn …

Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Bl…

“Verdammt, Suga!”, schafft er es ein weiteres Mal, sich loszureißen. “Wir hatten ausgemacht, nur ein wenig!”

“Äh …” Suga sieht sich aus, hebt eine Hand und kratzt sich am Hinterkopf. “Vielleicht ist es ein bisschen mit mir durchgegangen …”

“Ein bisschen? Suga, du …” Daichi hält inne, schüttelt nur seinen Kopf. “Ich gehe ins Schlafzimmer.” Das hier ist … zu viel … Er braucht einen weihnachtsfreien Raum. Und er ist sich sicher, dass er nach mehr als zehn Minuten hier in der Weihnachtshölle (anders kann er es nicht bezeichnen), mindestens genau so einen Schaden wie Suga davonträgt. War es bei dem in der Weihnachtszeit auch so? Denn das würde viel an dem Chaoten erklären. Er dreht sich herum, möchte bereits loslaufen, als:

“Warte, Dai. Nimm doch den kleinen Weihnachtsbaum mit. Der wird sich im Schlafzimmer sicherlich sehr gut machen.”
 

~Ende~
 

Katastrophen-Einsatz

Blaulicht taucht die Gegend in das dazu passende, blaue, Licht.

Daichi runzelt seine Stirn, als er wahrnimmt, dass das pulsierende Leuchten aus seiner Straße kommt. Ohne dass er sich bewusst darüber ist, zieht er seine Schritte an. Kaum, dass er um die Ecke gebogen ist, stockt er, ehe er losrennt. Dort steht die Feuerwehr, vor seinem Haus! Hoffentlich ist Suga nichts passiert!

“Hey, Sawamura, was machst du denn hier?”, wird er von einem der uniformierten Feuerwehrleute aufgehalten. Er stockt, erkennt den jungen Mann, mit dem er als Polizist schon öfter Kontakt hatte, unter anderem auch durch Einsätzen, bei denen beide Einheiten anrücken mussten.

“Ishii, was ist hier passiert?”

“In einer der Wohnungen wurde der Brandmelder aktiviert. Da dazu auch noch Rauchwolken aus dem Fenster kamen, haben uns Passanten alarmiert. Daher sind wir hier.”

“Und in welchem Stock?” Immer noch herrscht Panik in Daichi, daher nimmt er den fragenden Blick gar nicht wahr.

“Im Zweiten.”

Im Zweiten! Die Panik nimmt alles an ihm ein, lässt sich sein Herz zusammenziehen. Suga und er wohnen im zweiten Stock.

“Da … da wohne ich”, bringt er stockend hervor.

“Ah, du wohnst hier? Ich denke nicht, dass es deine Wohnung ist, Sawamura. Da drinnen sieht es aus, als wäre der Weihnachtstruck vom Weihnachtsmann explodiert. Und so wie ich dich kenne, passt das einfach nicht zu dir. Yamasa hat sich beschwert, dass du keine Weihnachtsdeko im Streifenwagen zulässt.”

Natürlich nicht! Er hat genug Weihnachtsdeko für den Rest seines Lebens in der letzten Woche gesehen.

“Das … das ist meine … meine Wohnung …” Die Angst von Daichi nimmt zu, sein Blick sucht das Fenster, in dem die irren Lichterketten pulsieren. Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Blink.

“Das ist deine Wohnung? Oh, ich wusste nicht, dass du …”

“Ist nicht meines. Was ist passiert? Was ist mit Koushi? Ist er …”, unterbricht Daichi Ishii.

Der blinzelt, ehe er schief grinst.

“Dachte kurz, du hast einen Weihnachtsknall. Keine Sorge, Sugawara geht es gut. Ihn meinst du doch, oder?”

Erleichterung flutet ihn, lässt die Schulter sinken.

“Ja. Das … Puh.” Daichi sieht wieder zum Fenster hinauf. Suga geht es gut! Das ist das Wichtigste und … Stopp. “Was ist da oben los, Ishii? Hat es einen Brand gegeben, weil so viele Lichterketten eingesteckt sind?”

“Nein, daran liegt es nicht. Sagen wir eher, dass …”
 

~~~
 

Mit schnellen Schritten stürmt Daichi in seine Wohnung. Im Flur kamen ihm zwei weitere Feuerwehrleute entgegen, mit denen er noch ein paar Worte gewechselt hat, ehe es ihn weitergezogen hat.

“Koushi!”, entkommt ihm, kaum dass er die Tür passiert hat.

“Oh, äh, hi, Daichi”, kommt ihm der schon mit einem schiefen Grinsen entgegen. “Ähm, du hast also …”

“Die Feuerwehrwagen und -leute gesehen? Ja. Das war nun nicht schwer. Die stehen immerhin direkt vor unserer Haustüre. Und das Blaulicht ist an!” Nun gut, die Entschuldigung für Suga, dass der das nicht mitbekommen hat, sind die ganzen Lichterketten hier, die … Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Blink.

Schnell schüttelt er seinen Kopf, nicht ablenken lassen.

“Nun ja, das war … ein … kleines Missverständnis?”

“Missverständnis.” Daichi seufzt. “Ein Missverständnis, wegen dem die Feuerwehr angerückt kam.”

“Na ja, ich wollte halt … ein paar Plätzchen backen. Und … vielleicht habe ich die zu lange im Ofen gelassen … und bin dann in die Badewanne gegangen …”

“Koushi, du bist …” Was soll er sagen? Das personifizierte Chaos. Eine Katastrophe, was den heutigen Einsatz der Feuerwehr vermutlich als Katastropheneinsatz bezeichnen dürfte. Statt auszusprechen, rümpft Daichi nur die Nase. “Wir müssen lüften, ganz dringend!”

“Ja, das sollten wir wohl.” Suga sieht nachdenklich hinter sich. “Vielleicht backe ich noch ein paar Plätzchen. Der Geruch ist sicherlich besser als der von den Verbrannten.”

Daichis Auge zuckt. Zum Glück hat er Ishiis Nummer. Denn irgendwie beschleicht ihn das Gefühl, dass er diesen gleich noch einmal anrufen muss. Und er hofft, dass sein Sofa nun nicht verbrannt riecht.

Aufmunterungsversuch

O Gott …

Trotz dessen, dass Daichi das Gesicht tief in seinen Händen vergraben hat, ist das Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Blink des Albtraums in seinem Wohnzimmer nicht zu verdrängen. Es scheint durch die schmalen Schlitze seiner Finger hindurch, egal, wie sehr er sie auch zusammendrückt. Dazu noch die schreckliche Weihnachtsmusik im Hintergrund. Er war bisher kein Weihnachtsgrinch, wirklich nicht. Es ist ja auch ganz nett. Aber bei dieser Weihnachtshölle hier … würde es ihn nicht wundern, wenn er nie wieder irgendwelche Lichterketten sehen kann.

Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Bl…

Etwas sticht ihn in die Seite, reißt ihn aus seiner Lethargie, die diesen Lichterketten geschuldet ist. Na wenigstens für etwas ist dieser dumme Weihnachtsbaum gut. Denn wieder einmal sticht ihm einer der Tannenzweige - und das durch seinen Pullover hindurch. Dieses Ungetüm von Weihnachtsbaum macht es nahezu unmöglich, dass man, egal wie, bequem auf dem Sofa Platz findet. In der Ecke geht es zwar noch, aber um dorthin zu kommen, fühlt es sich an, als müsste man sich durch das Gestrüpp hindurchkämpfen.

Er hätte nie gedacht, dass er das einmal denken würde: Zum Glück ist Weihnachten bald vorbei - und dann würde er diesen Weihnachtsbaum mit Freude aus seiner Wohnung verbannen. Und wenn Suga meckerte, dann würde er ihn ebenfalls verbannen. Sofort und ohne dass er es bereuen würde.

Hah, wem machte er sich da etwas vor? Nur weil er nicht ohne den Chaoten konnte, stand doch nun dieser Baum vor seinem Sofa und er befand sich in seiner persönlichen Weihnachtshölle.

Ein lautes Stöhnen entkommt ihm, das auch die Weihnachtsmusik übertönt. Und schon steht der vermutlich persönliche Assistent des Weihnachtsmanns im Wohnzimmer.

“Dai? Ist alles okay?”

Ob alles okay ist? Ist diese Frage ernst gemeint? Finster sieht Daichi seinen besten Freund an. Nichts ist hier okay! Gar nichts! Vor allem dieser verdammte Baum nicht! Und wieder stechen die Nadeln eines Zweigs durch seinen Pullover hindurch.

“Hmm, wenn ich dich so ansehe, muss ich dich wohl aufmuntern. Warte kurz, Dai. Bin gleich wieder da.”

Aufmuntern? Die Verzweiflung in Daichi nimmt zu, als er seinem Freund hinterher sieht, der das Wohnzimmer verlassen hat. Er kann es nicht vorstellen, dass der Chaot irgendetwas hinbekommt, das ihn aufmuntern würde.

“Da bin ich wieder!” Schon rutscht Suga auf seinen kuscheligen Socken wieder ins Wohnzimmer. Und in seinen Händen ein Päckchen. Ein Geschenk?

“Koushi?” Fragend wandert Daichis Blick von dem Päckchen hinauf zu den goldbraunen Augen.

“Das ist für dich!” Schon wird ihm das Päckchen ins Gesicht gedrückt.

Mit einer Hand schiebt Daichi das Geschenk wieder hinunter.

“Du weißt, dass Weihnachten erst in einer Woche ist?”

“Das ist ja auch kein Weihnachtsgeschenk.”

Ähm … Häh? Mit anderen Worten lässt sich die Verwirrung in Daichi nicht besser beschreiben.

“Jetzt los, mach auf.” Wieder landet das Geschenk fast im Gesicht.

“Na gut.” Mit einem Seufzen wird es Suga aus den Händen genommen. Wie als ob Daichi drumherum kommen würde.

Mit schnellen Bewegungen ist das Päckchen ausgepackt - und Daichi hält etwas in der Hand. Etwas … sehr hässliches.

“Was ist das?”, fragt er und schaut auf den … Pullover? Er kennt ihn, oder? Dieses irre grinsende Rentier, dessen rote Nase sogar blinkt, wenn man darauf drückt. “Du schenkst mir deinen Pullover?”

“Nein, das ist deiner! Ich habe auch einen und nun haben wir den gleichen Pullover, ist das nicht cool?”

Die Begeisterung, die in Sugas Stimme mitschwingt, kann Daichi nicht nachvollziehen. Sein Blick landet wieder auf der blinkenden Rentiernase. Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Bl…

“Und?” Suga reißt ihn zum Glück wieder ins Hier und Jetzt.

“Äh … ja, das … Danke?” Hört er sich ernst an? Hoffentlich, denn besser kann Daichi gerade nicht lügen.

“Super! Siehst du? Gleich hast du auch wieder bessere Laune!” Und ohne seine Aussage zu kontrollieren, verlässt Suga wieder das Wohnzimmer.

Ein verzweifeltes Lachen entkommt Daichi, das er versucht so leise wie möglich zu halten. Auf keinen Fall darf Suga gleich wieder zurückkommen, um ihn noch weiter aufzumuntern. Nachher setzt er ihm noch eine Weihnachtsmütze auf. Oder so komische Rentierohren. Auf gar keinen Fall!

Das Einzige, das ihn gerade glücklich machen würde, ist ihm vergönnt. Sein Blick huscht neben sich. Er will doch einfach nur auf sein Sofa sitzen! Genau da piekst ihn ein weiteres Mal ein Nadelzweig und ein Knurren entkommt ihm.

“Scheiß Baum!”

Weihnachtspärchen

“Siehst du, Kiyo? Sieht das nicht toll aus?”

“Nun ja …”

“Denkst du nicht auch, dass sich so ein Weihnachtsbaum wundervoll in unserem Wohnzimmer machen würde?”

“Ryu.”

Der Name wird mit einem lauten Seufzen ausgesprochen. Warum nur kann sich Daichi denken, dass das sehr häufig der Fall ist?

“Der Baum ist zu groß. Der würde nicht in unser Wohnzimmer passen.”

“Das hast du beim Sofa damals auch gesagt.”

Und der schmollende Tonfall scheint auch normal zu sein.

“Weil es auch zu groß ist. Und der Baum ebenfalls. Mich wundert es ehrlich gesagt, dass beides hier reinpasst.” Kiyokos Blick wandert zu Daichi, der nur die Schultern hebt.

Tatsächlich wundert ihn das ebenfalls. Er kann bis heute nicht nachvollziehen, wie Suga und Tanaka die Tanne nicht nur in ihr Wohnzimmer, sondern zuvor sogar durch das Treppenhaus transportieren konnten.

“Aber schau doch mal. Das passt hier rein, dann sicher auch bei uns.”

“Nein, Ryu. Tut mir leid. Aber nein.”

“Okay, schade.”

Daichi unterdrückt ein trockenes Auflachen. Wenn das bei ihnen hier doch auch so funktionieren würde. Er sagt auch Nein. Häufig. In einem sehr bestimmten Tonfall. Und doch tut Suga, was er will. Ständig. Immer. Warum hört der eigentlich nicht auf ihn? Und genau da kommt derjenige, von dem er redet, in dem Augenblick wieder ins Wohnzimmer.

“Hey Dai, komm mal schnell!”

Der eindringliche Blick macht klar, dass er das besser sofort machen sollte.

“Ich bin gleich wieder bei euch”, richtet er an seine Besucher, ehe er seinem besten Freund aus dem Wohnzimmer ins Schlafzimmer folgt.

“Was ist denn?”

“Hier!”

Und schon wird ihm etwas entgegengehalten.

Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Blink. In Rot.

“Oh nein!”

“Doch.”

“Auf gar keinen Fall.”

“Doch.”

“Nein. Einfach nur nein, Suga. Und dabei bleibe ich.”
 

~~~
 

“Ach wie cool! Ihr habt ja den gleichen Weihnachts-Pullover! Der Hammer! Und der leuchtet ja sogar! Wie cool ist das denn?”

Wie erstarrt steht Daichi im Türrahmen. Wie war das vorher noch? Wie gerne würde er sich wünschen, dass Suga auf ein Nein genauso gut hören würde, wie Tanaka bei Kiyoko. Ein Nein und okay. Und er hat Nein gesagt. Mehrmals. Warum also hat er jetzt diesen hässlichen Weihnachtspullover an? Den mit dem irre grinsenden Rentier mit der rot blinkenden Nase. Blinkblink-Blink-Blinkblinkblink-Blinkblink-Blink-Blink.

“Warum habt ihr beide den gleichen Pullover?”

Sollte Tanakas Frage nicht vielmehr lauten: “Warum quälst du Daichi mit diesem hässlichen Ding - und das auch noch im Partnerlook?”

“Na ist doch klar!”, antwortet Suga da bereits lautstark. “Das ist doch voll das Ding! Pärchenpullover an Weihnachten.”

Mit weit aufgerissenen Augen wendet sich Daichi seinem besten Freund zu. Was?

Doch nicht nur er wirkt, was? Überrascht? Schockiert? Erstaunt? Tanaka und Kiyoko sehen Suga ebenso an.

“Was? Soll das etwa heißen, ihr beide …?” Tanakas Finger huscht von Suga zu Daichi und zurück. Und wieder. Und wieder.

Soll es das wirklich heißen? Daichis Blick landet wieder auf Suga. Sie haben das noch nie genau definiert, was zwischen ihnen ist. Was mit ihnen ist. Und nun …

“Klar, ist euch das nicht bewusst gewesen, dass Daichi und ich zusammen sind?”

Was? Das war doch noch nicht einmal ihm selbst klar! Wie soll es da anderen klar sein? Daichi blinzelt ungläubig.

“Natürlich war mir das bewusst.”

Natürlich. Was auch sonst? Daichi presst die Lippen aufeinander. Dass Kiyoko das sagt, wundert ihn jetzt tatsächlich nicht. Aber … ihm war es nicht bewusst.

Da landet Sugas Arm um seine Mitte und der Grauschopf drückt sich an ihn. Die goldbraunen Augen leuchten und das strahlende Lächeln lässt Daichis Herz hüpfen. Ohne groß nachzudenken, legt er seinen eigenen Arm um Suga. Auch seine Mundwinkel heben sich.

So ist das also … Und es macht ihn glücklich.

Was ihn auch noch glücklich machen wird … wenn er endlich wieder auf seinem Sofa sitzen kann. Und dabei Suga im Arm halten. Er freut sich auf die Zeit nach Weihnachten. Sie beide.

Kein Weihnachtsbaum mehr.

Keine Lichterketten.

Keine hässlichen Weihnachtspullover.

Und endlich wieder sein Sofa.

Bald … hoffentlich.

Sein Lächeln stockt. Verdammt, wie lange will Suga das Zeug eigentlich stehen lassen? Er befürchtet das Schlimmste.
 

Ende
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Danke Adue und RedxBrightxSky gibt es eine Weihnachtsfortsetzung - und ich lache immer noch - ihr hoffentlich auch ;) Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Damit enden die Weihnachtssofageschichten und endlich ist es geklärt, was zwischen den beiden ist ;)

ich wünsche euch wunderschöne Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins nächste Jahr ^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Von:  RinRainbow
2024-01-06T10:37:44+00:00 06.01.2024 11:37
Pärchenpullover an Weihnachten xD Find ich aber auch toll ^^
Und Daichi hatte wieder mal von nichts nen Plan! Gut das Suga jetzt endlich mal gesagt hat was Sache ist :p

Nach Weihnachten kommt ja aber auch noch Valentinstag. Und Ostern. Geburtstage. Und was Suga sonst noch so einfällt xD
Antwort von:  Tasha88
06.01.2024 21:11
hach, das musste einfach sein :D
daichis ist wirklich verpeilt XD
jaa, nach weihnachten ist vor dem nächsten feiertag XD oder was auch immer suga feiern mag
Von:  Centranthusalba
2023-12-24T16:49:37+00:00 24.12.2023 17:49
😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆😆
Gut gegenübergestellt mit den beiden Pärchen. Und als Kiyoko sagt: „mir war das klar“ und Daichi so „aber mir nicht!“😂😂😂😂

Ach ja, vielleicht sollte jemand Daichi sagen, dass in 12 Monaten wieder Weihnachten ist…🤔🤭😆
Antwort von:  Tasha88
24.12.2023 21:24
Jaa 🤣
Daichi wird vermutlich durchdrehen. Den ehrlich : wie als ob es nächstes Jahr besser werden würde 🤣
Danke fürs lesen uns kommentieren 🥰
Von:  Centranthusalba
2023-12-18T07:11:19+00:00 18.12.2023 08:11
Hihi, Suga, der Weihnachtschaot.
Wahrscheinlich kann Daichi nie wieder das Blaulicht bei seinem Auto einschalten 😆 Post-Traumatische Störung!!!😂

Und ja! Rentierohren!! Ich bin für Rentierohren!!!
Antwort von:  Tasha88
18.12.2023 14:34
du hast so was von recht XD
daichi hat auf jeden fall ein lebenslanges trauma davongetragen

Rentier kommt auf jeden fall noch mal vor XD
Von:  RinRainbow
2023-12-17T14:38:17+00:00 17.12.2023 15:38
Also das ist bis jetzt mein Lieblingskapitel x)

Daichi wieder super grinchig unterwegs, nichts kann man ihm rechtmachen xD Blinkende Lichter, schöne Musik, ein Weihnachtsbaum UND dann noch ein super cooler Pullover! Was will man mehr? ^^
Ich muss sagen, Hut ab, Suga hat Weihnachten voll im Griff. Oder Weihnachten Suga..? Egal xD
Antwort von:  Tasha88
17.12.2023 20:46
das finde ich gut :D
ich mag es auch sehr XD
Suga hat nicht nur weihnachten, sondern auch daichi im griff XD
siehe nächsten samstag XD

ps freue mich auf deine neue story, werde sie morgen lesen *-*
Von:  RinRainbow
2023-12-17T14:14:38+00:00 17.12.2023 15:14
Da hab ich doch glatt verpasst das es hier weitergegangen ist =\
Vor lauter Weihnachtsstress ^^

Ach, Suga xD So schön verplant! <3
Da muss Daichi schon was mitmachen ^^ Aber, wer könnte auf Suga schon sauer sein...es war ja nur ein "kleines" Missverständnis :p
Und was sind das auch für neugierige Passanten die da gleich die Feuerwehr rufen müssen, tsss :p
Antwort von:  Tasha88
17.12.2023 20:45
:D ach, das ist auch ein wenig schwer gewesen - die geschichte war schon abgeschlossen und ich hab sie dann noch mal aufgemacht ;p

suga ist wirklich seeehr verpeilt - das personifizierte chaos :D
Von:  RinRainbow
2023-12-03T10:48:30+00:00 03.12.2023 11:48
Suga <3
Ich kann ihn verstehen, mal ehrlich, wenn man nur "ein bisschen" dekoriert kann mans auch gleich lassen! xD Das muss schon richtig gemacht werden. Und das tut er ^^ Der liebe Daichi soll nicht so grinchig sein :p

Aber sie sind schon süß die Zwei x)
&Ja ich lache auch noch xD
Antwort von:  Tasha88
03.12.2023 12:01
freut mich, von dir zu lesen ^^
daichi hat es nicht einfach mit seinem Suga XD
und sehr gut, dass du lachst :D
Von:  Centranthusalba
2023-12-02T22:15:34+00:00 02.12.2023 23:15
Wie viel Weihnachtsdekoration passt ins Wohnzimmer? Suga: Ja 😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂😂
Scheint, als würde Elsa in Suga ihren Meister finden.
Antwort von:  Tasha88
03.12.2023 10:21
🤣🤣🤣 Oh ja. Viktor würde umfallen. Denn das ist vieeeel schlimmer da 🤣


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