Auch Amor liebt von Tasha88 (DaiSuga) ================================================================================ Kapitel 7: Kapitel 6 -------------------- Daichi hat mit Michimiya geschlafen. Nach gerade einmal knapp zweieinhalb Monaten Beziehung. Und dass er darüber so glücklich scheint, sagt doch auch alles aus, oder? Er ist glücklich mit einer Frau. Warum also trifft es ihn so sehr? Suga knirscht mit den Zähnen. Daichi steht auf Frauen. Und er ist keine Frau. Damit ist klar, dass Daichi ihn niemals anders als seinen besten Freund sehen wird. Es ist schwachsinnig - mehr als schwachsinnig - auf mehr zu hoffen. Und was heißt hier hoffen? Diese dummen Gefühle müssen einfach verschwinden! Sie müssen weg, denn so reißen sie ihn nur in ein Loch, aus dem ihn niemand herausholen kann. Und er ist wütend. Wütend auf sich selbst. Und wütend auf Daichi, weil er für ihn Gefühle hat, die niemals erwidert werden würden. Und er ist wütend auf seinen besten Freund, weil der Sex gehabt hat. Das trifft ihn mehr, als er gedacht hätte. Suga knirscht mit den Zähnen. Er ballt seine Hände zu Fäusten und geht etwas tiefer in die Knie. Sein Blick fixiert den Volleyball. Hierauf muss er sich konzentrieren. Sie haben sich aufgeteilt. Auf der einen Seite des Netzes steht er, auf der anderen Kageyama. Trainer Ukai und Yachi werfen ihnen die Bälle zu, die sie den anderen, die in zwei Reihen stehen, zuspielen. Es ist gut, eine Aufgabe zu haben, denn irgendwie muss er es hinbekommen, die brodelnde Wut in ihm zu unterdrücken. Das geht auch einigermaßen gut, zumindest so lange, bis: “Sawamura, was ist los?” Trainer Ukai sieht den Kapitän seiner Volleyballmannschaft an, der den Ball gar nicht kommen sehen hat. Daichi wirkt für einen Moment noch benommen, ehe er seinen Kopf zum Trainer dreht, eine Hand hebt und grinst. “Entschuldigung, ich war etwas abwesend. Aber jetzt bin ich wieder voll da.” “Vielleicht versuchst du eher mal deinen Kopf, als den Inhalt deiner Hose einzusetzen. Auch wenn dir das vielleicht gerade nicht klar ist, es gibt Wichtigeres als Sex! Und nur weil du das jetzt einmal hattest, kannst den Rest deines Lebens nicht hinten anstellen”, knurrt Suga noch ehe er es verhindern kann. Auf die Aussage herrscht Stille. Zumindest für einen Moment, bis: “Was?” Ukai sieht seinen zweiten Zuspieler überrascht an. “Das hat er nicht wirklich gesagt!” Noyas Stimme hallt durch den Raum, ebenso das Raunen der anderen Anwesenden. Doch bei Suga kommt nur eine einzige Stimme wirklich an. “Suga?” Langsam hebt er seinen Kopf, sieht seinen besten Freund an. In Daichis Augen spiegelt sich Verwirrung. Aber auch Enttäuschung. Sofort presst Suga seine Lippen fest aufeinander. “Was ist los?”, fragt Daichi. Ein sanftes Lächeln erscheint auf seinem Gesicht, verdrängt die Emotionen in seinen Augen jedoch nur minimal. Und das ist es, was Suga einen Schritt nach hinten machen lässt. Er schüttelt seinen Kopf. Er will auf keinen Fall mit demjenigen reden, der dafür sorgt, dass es ihm so seltsam geht. Der die verwirrenden und durcheinanderbringenden Gefühle in ihm auslöst. Er möchte sich damit nicht auseinandersetzen. Nicht mit den Gefühlen, nicht mit der Person. Abrupt dreht er sich herum und verneigt seinen Oberkörper vor Takeda, der neben den Trainer getreten ist und ihn ebenfalls überrascht mustert. Einen solchen Ausbruch hat wohl keiner von ihm erwartet. Das hat er ja auch selbst nicht. “Herr Takeda, entschuldigen Sie bitte. Mir geht es nicht gut und daher werde ich mich nun auf den Weg nach Hause machen.” Und ehe jemand etwas sagen oder erwidern kann, hat sich Suga bereits herumgedreht und ist aus der Turnhalle gestürmt. ~~~ Was ist da nur in ihn gefahren? Wieso ist ihm das rausgerutscht? Warum hat er nicht versucht, das Ganze noch herumzureißen, es als Witz darzustellen? Aber … Seine Hände krallen sich in seine Bettdecke, auf der er liegt. Er bezweifelt stark, dass einer der anderen ihm das abkaufen würde. Sein Tonfall. Die Wut, die nicht nur aus ihm herausgebrochen ist, sondern ihm auch anzuhören war. Ihm selbst ist die Wut, die in ihm gebrodelt hat, von Anfang an bewusst gewesen. Und was er da gesagt hat … Daichi hat ihm das im Vertrauen erzählt. Ihm, seinem besten Freund. Und er posaunt das so laut hinaus, lässt ihn nicht nur vor ihrer Volleyballmannschaft - ihren Freunden -, sondern auch vor den Managerinnen, ihrem Trainer und dem Lehrer so dastehen. Und dann, Suga schluckt hart, war da noch der Blick. Der Ausdruck, mit dem Daichi ihn angesehen hat. Nicht nur das Entsetzen darüber, dass er das laut gesagt hat, nein, die Enttäuschung. Daichi ist enttäuscht, von ihm. Und das macht alles nur noch schlimmer. Doch … was soll er machen? Vorgeben, alles wäre für ihn okay? Das würde er wirklich gern, doch er kann es nicht. Es stört ihn nun einmal, dass Daichi mit Michimiya zusammen ist. Er wünscht, dass es ihn nicht stören würde, es für ihn passen sollte. Doch dann sind die seltsamen Gefühle aufgetaucht, von denen er bisher nichts gewusst hat. Und die sind nicht langsam aufgetaucht, sie haben ihn komplett überrannt. Verliebtsein ist an sich ja auch etwas Schönes, er wäre es gern. Aber nicht in die falsche Person. Und Daichi ist die falsche Person. Aus vielerlei Gründen. Er ist sein bester Freund. Er ist ein Junge. Und er ist in einer Beziehung. Mal abgesehen, dass er in einer Beziehung mit einem Mädchen ist und damit ohnehin kein Interesse an ihm haben wird. Warum also kann er die dummen Gefühle nicht einfach abstellen? Sie machen ihn doch nur unglücklich. Und zudem belasten sie die Freundschaft zwischen Daichi und ihm. Kann er überhaupt noch mit Daichi befreundet sein? Wird das nicht einen Keil zwischen sie treiben? Wobei, hat er nicht selbst mit seiner dämlichen Aktion vorher einen Keil hineingetrieben? Ein eigenartiges Geräusch kommt über Sugas Lippen. Eine Mischung zwischen Seufzen und Schluchzen. Sicherlich hat er alles zerstört. Und er muss zukünftig damit leben, dass er die eine Person verloren hat. Die Person, die für ihn die wichtigste seines Lebens ist. Er hat es total verkackt! Ein Klopfen an seiner Zimmertür lässt Suga die Augen wieder öffnen. Verwirrt dreht er seinen Kopf und erkennt, dass sich die Türklinke nach unten bewegt. Und dann kommt ausgerechnet derjenige in sein Zimmer, mit dem er als allerletztes gerechnet hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)