James Potter und der Gefangene einer Fanfiction von Sas-_- (oder wie Sirius James' Liebesleben versaut) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 – Kam ein "Katscher" geflogen... ----------------------------------------------------- Das vergessene Buch   (A/N: Öhm, HALLO? Liest das hier überhaupt jemand? Denn der Resonanz nach eigentlich nicht... Dann kann ich es mir eigentlich auch sparen, den Rest hochzuladen, interessiert ja eh keinen... T_T)   Genau! Liest das hier überhaupt irgendwer?! Weil, wenn nicht dann … lade ich den Rest trotzdem hoch, weil ich keinen Bock hab, schon wieder was Unvollständiges im Portfolio zu haben XD   ---   Die erste Schulwoche verging wie im Flug. Wortwörtlich. Auch dieser Lehrer für „Pflege magischer Geschöpfte“ hielt es für eine lustige Idee, seine Schüler auf die Rücken von Hippogreifen und Thestralen zu schnallen. „Remus“ wurde von einem Hippogreif namens Seidenschnabel angegriffen. Er schwor, das Biest irgendwann dafür köpfen zu lassen, und Sirius fragte ihn kichernd, ob er jetzt ein Wer-Hippogreif werden würde. „Remus“ fand das irgendwie unlustig. In allen Fächern waren die Lehrer erstmal damit beschäftigt, ihnen einen Vortrag über die ZAGs und Sexualkunde zu halten, die am Jahresene-mene-miste auf sie warteten und gaben ihnen gleich eine Menge Hausaufgaben auf. Es sah nicht gut aus für dieses Jahr, denn begabt oder nicht, um Aufsätze kam keiner der vier Rumtreiber herum und somit blieb ihnen kaum Zeit für etwas anderes. Die Joints blieben hinter den Ohren, der Feuerwhiskey im Schrank. Ein sehr, sehr trauriges Jahr für die vier. Und damit ist die Geschichte zu Ende. Den Rest des Kapitels werden nur noch Hausaufgaben geschrieben. So waren sie alle genau wie der Rest der Gryffindors sehr froh, als ihnen am Freitag Morgen bewusst wurde, dass ihr erstes Wochenende in diesem Schuljahr schon beinahe angefangen hatte. Bis ihnen wieder einfiel, dass sie so viele Hausaufgaben aufbekommen hatten, dass das Wochenene-mene-miste auch für den Ar… dler war. Dementsprechend locker gingen sie den Tag an. Muggelkunde war sowieso das lockerste Fach in der Woche, auch wenn „Remus“ seit neuestem ständig Ohnmachtsanfällen nahe war und seine Papiertüte den gesamten Unterricht über nicht loslassen konnte. Dieses Jahr würden sie den Aufbau der Gesellschaft der britischen Muggel durchnehmen, und zwar so richtig. Von vorne bis hinten … Was für ihr Leben ungefähr genauso wichtig war, wie Skelegro brauen zu können. Also sehr, SEHR wichtig. „Remus“ erbrach sich in Peters Schoß. Mal wieder. Professor Skibbers erklärte ihnen gerade das System von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe. Die in UK ziemlich lächerlich ist, im Vergleich zu Deutschland. "Was ist mit Ihnen, Potter?", sprach sie plötzlich James an. Dieser war damit beschäftigt gewesen, Sirius heimlich auf den Rücken einen Zettel zu kleben, auf dem "Ich bin ein Squib!" stand. Von James unbemerkt, hatte „Remus“ sich die Zeit genommen, „Squib“ durchzustreichen und „Blutsverräter“ draufzuschreiben. "Äh, ich, äh, würde alles tun, was der Staat von mir verlangt!", antwortete James auf gut Glück. "Hauptsache, ich muss nicht arbeiten!" „Man muss arbeiten?!“ „Mr Lupin, seien Sie nicht albern. Was ist denn nur los mit Ihnen? Lassen Sie endlich die Papiertüte los …“ "Potter würde doch eh kein Geld kriegen, Professor", rief Sirius rein und schlug James gegen die Hüfte, was sehr heterosexuell und straight aussah, als er den Zettel entdeckte. "Assozialen gibt der Staat kein Geld!" „Leider tut er das doch. Auch in UK, Mr Black“, erklärt Skibbers, von allen liebevoll Professor „Skip-Bo“ genannt. Dabei grinste Sirius breit, so dass James selbst mit am lautesten mitlachte. Professor Skibbers beschloss, den Kommentar zu ignorieren und sprach unbeirrt weiter: "Und was ist, wenn der Staat Ihren Tod verlangt und Sie erschießen will?" "Ääh... Was bedeutet denn „erschießen“?" „Oh, stimmt. Die Todesstrafen und Schusswaffen kommen ja erst im siebten Jahr dran – mein Fehler.“ "Genau, Professor, Potter kriegt kein Geld, weil er potentieller Erschießungskandidat ist!", mischte Sirius sich wieder ein. „Remus“ kotzte erneut in Peters Schoß und röchelte, dass seine Freunde die unlustigsten Schwachköpfe ganz Hogwarts‘ seien. "Zumindest fliegt er wie einer!" "Immerhin fliege ich nicht wie ein Henker!", parierte James. Die Hälfte der Klasse fielen allmählich die Augen zu. Der Schlagabtausch zwischen Potter und Black war so lahm und einfallslos, da war Professor Binns‘ Geschichtsunterricht geradezu erfrischend gegen. Sirius schaute einen Augenblick lang pikiert - in der ersten Klasse war er, als sie fliegen lernten, fast in einen Baum und anschließend in Madam Hooch reingeflogen. Unter Umständen war der Missbrauch von Substanzen ein Grund für diesen Fauxpas. Diese Geschichte verfolgte ihn nachwievor, auch wenn er den Besen inzwischen ausgezeichnet beherrschte, wie Susan stets anzumerken wusste. "Nicht wie ein Henker! Eher wie ein Selbstmörder!", stimmte Frank Longbottom ein. Frank war der einzige, der noch nicht weggeschlafen war. Sein Kraut hielt ihn wach und befähigte ihn, dem Schwachsinn halbwegs folgen zu können. "Ein Selbstmordattentäter!", lachte James. „Remus“ erholte sich von seiner Kotzerei und machte wild Notizen in sein Büchlein. „Das ist wenigstens mal ein sinnvoller Vorschlag hier. Das muss ich den anderen Todess… Äh, Todesengeln erzählen.“ „Wem?“ „Ähm, das ist ein langweiliger Werwolf-Club.“ Professor Skibbers seuftze und bettelte vergebens um Ruhe. Mit einem Klingelbeutel, aber die Schüler fielen leider nicht mehr drauf rein, außer „Remus“. Der warf so viele Galleonen rein, dass „Skip-Bo“ sich notierte, „Remus“ trotz Brechanfällen ein Ohnegleichen in den Prüfungen zu verpassen. Auch Verteidiung (hicks, Prost) gegen die dunklen Künste war nicht ernster zu nehmen. Professor Quirrel konnte sich gegen die Klasse einfach nicht durchsetzen. Was daran liegen mochte, dass der Arme gerade mal Anfang 20 war und sein emotional support Leguan krank. Zudem ging das Gerücht um, er hätte Angst im Dunkeln und vor Snape – auch im Dunkeln – und sei nie etwas größerem als einem Grindeloh gegenübergestanden. „Merkwürdig, dabei war Quirrel immer unser Muggelkunde-Lehrer. Und wo kommt diese Professorin Ski-Bo eigentlich her?!“ „Cornfoot, muss ich dich erst wieder windelweich prügeln?!“ "Ich wünschte, wir hätten einen Auror als Lehrer...“ „Dann wäre er aber kein Auror mehr, sondern Lehrer, Wurm.“ „Wurmschwanz, Remus! Mom hat mir erzählt, als sie in Hogwarts war, hatten sie einen!", flüsterte Peter. Sirius sah ihn schräg an. „Weißt du, so genau will ich eigentlich nicht wissen, wen deine Ma so in Hogwarts alles „hatte“.“ Der dürre, kleine Mann ermahnte sie, wie schwer die ZAG-Prüfungen sein würden und wiederholte Irrwichte, die "ganz sicher in der Prüfung drankommen würden". Die Wiederholung der Irrwichte lief auf ProSieben. Es waren Kreaturen, die sich in das verwandelten, wovor sein Opfer am meisten Angst hatte. Die Klasse sprach ihm mehrmals brav "Riddikulus!" nach und wurde in die Mittagspause entlassen. Immerhin sollten sie sich als Hausaufgabe lediglich überlegen, was ihre größte Angst ist und wie man sie bekämpfen könnte. „Remus, ist deine größte Angst immer noch der Vollmond?“ „Ähm … Ja, ich denke schon …“ „Warum kam aus dem Schrank dann ein Hippo…“ „Ich arbeite da noch dran!“ "Mann, hab ich Hunger...", murmelte James, als sie durch den immer voller werdenden Gang liefen und fuhr mit der Hand durchs Haar. "OH!" Er stolperte über etwas und viel fast hin. Es war der Plot. Vor ihm war etwas kleines - ein Erst- oder vielleicht Zweitklässler. Es ist Mike McPlotDevice. Seine Krawatte trug die Huffelpufffarben. Ohne auch nur ein Wort der Entschuldigung lief er weiter. "Kleines Wiesel", fluchte James und flüsterte "Diffindo!" „James, DU hast ihn doch über den Haufen gerannt. DU müsstest dich entschuldigen!“ „Ein Potter entschuldigt sich nicht, Lily! DIFFINDO!“ Die Tasche des Jungen riss plötzlich an der Naht und all seine Habseligkeiten fielen auf den Boden. Remus seufzte. „Du hast dein Ziel verfehlt. Du wolltest doch seine Pulsadern treffen. Krone, Mann, kannst du das nicht machen, wenn ich nicht da bin?" "Mein lieber vertrauensschülernder Freund", James legte ihm einen Arm um die Schulter, "Irgendwie bist du schon wieder so blass und riechst … ich weiß auch nicht, irgendwie nach Geld. Und ich glaube, du siehst die Sache völlig im falschen Licht.“ „Das stimmt, bei den Fackeln hier kann man echt nicht viel erkennen …“ „Ich habe gerade eine gemeine und hinterhältige Attacke erfahren und mich lediglich gewehrt. Nicht wahr, Tatze?" Es kam keine Antwort. "Wurmschwanz, wo ist Sirius hin?", fragte James überrascht. "Was weiß ich... Bestimmt aufs Klo oder so. Er hat doch was mit der Maulenden Myrte, weißt du nicht mehr? Oh Mann, Remus! Hör endlich auf, immer in meine Richtung zu kübeln!" Sie gingen eilig weiter, bevor der Hufflepuff-Junge kapierte, wie seine Tasche so plötzlich reissen konnte. Und der doofe Spruch „wie durch Zauberei“, den fanden nur die Muggelstämmigen lustig. "Oh, Moment... Halt!", blieb James plötzlich stehen. Remus und Peter sahen ihn überrascht an. "Ach Mist, ich hab mein Dunkle-Künste-Buch im Klassenzimmer liegen lassen!", fluchte James. "Geht sonst schon mal vor, ich hol's nur schnell." „Wieso machst du nicht den Accio?“ „Ich kann nur Flüche, weißt du doch.“ „Verflucht …“ „Bis sofort, ich mach mal eben Plot-Bla-Bla.“ Mit diesen Worten drehte er sich um und eilte zum Verteidigung gegen die Dunklen Künste-Raum. Er betete, Professor Quirrel würde noch nicht beim Mittagessen oder im Lehrerzimmer sein oder bei Snape. Es gab Bilder, die James selbst mit Obliviate nicht vergessen konnte. Und er hatte Glück. Die Tür war nicht abgeschlossen. Denn für Alohomora war er auch zu dämlich. James schob sie vorsichtig auf, doch der Anblick, der sich ihm eröffnete, zwang ihn, abrupt stehen zu bleiben. Ein Pärchen küsste sich ausgelassen in dem leeren Klassenzimmer und war bereits damit beschäftigt, sich die Klamotten vom Leib zu reißen. James erkannte gleich den Jungen, der mit dem Rücken zu ihm stand. Nur einer in Hogwarts hatte diese langen schwarzen Haare, die so gekonnt lässig auf seine Schultern fielen: Severus Snape. Sirius Black. Reingelegt! Er umarmte gerade stürmisch ein Mädchen, das auf dem Tisch saß und ihre Beine um die Hüften von Sirius geschlungen hatte. James konnte nicht erkennen, wer das war - es interessierte ihn auch nicht wirklich. Sirius von hinten war sowieso das, was seinen Blick zu fesseln vermochte. Zudem würde Tatze ihm eh bald genug davon erzählen. "Alter Casanova", grinste James und wollte gerade gehen, als ihn plötzlich der Schlag traf. Snape war um die Ecke gekommen, hatte James erkannt und ihm, wie könnte es anders sein, das Evangelium auf die Ohren gehauen. Die Hoffnung, ihm die Nächstenliebe einprügeln zu können, wollte einfach nicht sterben. Horror erfüllte ihn, als er die roten Haare des Mädchens erkannte. Es war zweifelsohne Lily, die da mit seinem besten Freund rummachte. Jetzt ergab das ganze Sinn: Sirius‘ Bemühungen, Amortentia auf die Kette zu bekommen, wo er doch sonst eine echte Gefahr in Zaubertränke war. Just in diesem Augenblick öffnete sie kurz ihre grünen Augen und blickte James direkt und herausfordernd an. Als dieser voll Panik wegsah, schloss sie die Augen wieder und küsste Sirius weiter, als wäre nichts gewesen. Sie war auch ein Arsch. Nicht nur James. Snape, der noch immer mit der Bibel neben James stand, konnte es genauso wenig fassen und stammelte, dass das mit dem Küssen des Nächsten und weiß der Himmel was, SO unmöglich gemeint gewesen sein konnte! James wusste nicht, was er machen sollte. Wie im Rest der Geschichte. Er wollte reinplatzen, kawumm, sie anschreien, aaaaaahhh, Sirius verprügeln, klopp klopp - doch im selben Augenblick wollte er einfach nur weg von alledem. Seine Knie zitterten. Er hatte heute Morgen vergessen seinen Insulin-Zaubertrank zu nehmen und nun sackte der Blutzuckerspiegel in den Keller. Es war passiert, es passierte gerade jetzt vor seinen Augen und es war zu spät, noch etwas zu tun. Severus plapperte zwar dazwischen, dass man problemlos einen Fluch auf Sirius‘ Hals hetzen könne, er verdecke ja Lily so vollumfänglich, aber James‘ Großhirn war in den Energiesparmodus gewechselt – außer Atmen war nicht mehr viel zu machen. James schloss die Tür wieder und blieb regungslos stehen. Es gab Momente, wo er sich nicht mehr sicher war, ob er nun Mensch oder Hirsch war. Besonders bei sehr hellem Licht kam es schon mal vor, dass er wie erstarrt einfach stehen blieb, bis ihm einer seiner Kumpel mit einer Backpfeife aus der Trance half. Einige Augenblicke später rannte er aus voller Kraft durch die Gänge. Wruuummm. Er wusste nicht wohin. Ganz sicher nicht zu den anderen. Er hatte keinen Hunger mehr. Er wollte, konnte jetzt keinen sehen. Er nahm die Brille ab, um diesem Tun gerecht zu werden. Er rannte gegen eine Wand. Er setzte sie wieder auf, bevor er noch eine Treppe runtersegelte. Waren das Tränen in seinen Augen? Nein, James wollte jetzt von keinem gesehen werden. Sollte ihm doch jemand sehen, konnte er immerhin sagen, er sei gerade mit vollem Karacho gegen eine Säule gerannt, was unweigerlich die eine oder andere Träne zu entlocken wusste. Er stürmte die Treppen hinab und rannte ohne nachzudenken aufs leerstehende Quidditch-Feld. "Accio Sauberwisch!", rief James und einen Moment später war der Besen fest in seiner Hand. James‘ innerer Monolog bestand anschließend daraus, dass er mit dem Besen zurückmarschierte und Sirius und Lily damit so richtig eins „auswischen“ würde. Irgendwo hatte er so ein Fenster zerbrochen, doch das war ihm egal. Reparo regelt. Zumindest hoffte er das, in Zauberkunst war er etwas beschränkt. Er zauberte einen Katscher und einen Schläger aus dem Mannschaftsraum zu sich. Katscher ist der deutsche Name einer polnischen Stadt. Da das herbeizaubern einer ganzen Stadt unseren Horizont vermutlich übersteigt, nehmen wir einfach an, dass James lediglich einen armen polnischen Muggel herbeigezaubert hat, der nun schreiend in der Luft hing. Das war genau das, was er gerade brauchte. Muggel foltern war nun mal doch irgendwie ein Reinblut-Hobby, und wenn James sich nicht völlig verguckte, klatschte „Remus“ aus einem der Fenster ihm Beifall zu und schwafelte irgendwas davon, dass James endlich auf dem richtigen Pfad sei. Der arme Pole raste mit einer wahnwitzigen Geschwindigkeit auf ihn zu, und James schlug aus voller Kraft dagegen. Der Pole machte in der Luft kehrt und zielte auf seinen Kopf mit einer Kalaschnikow, fluchend und blutend, aber bereit bis zum Tod zu kämpfen. Er hatte die Deutschen überlebt. Er überlebte auch die Engländer! Diesmal schlug James so fest drauf, als würde er ihn zerbrechen wollen. Doch der bemitleidenswerte Muggel flog im Kreis um ihn und griff ihn von hinten an. Zwei Schüsse senkten sich in James‘ Rücken, aber damit kam Potter klar. Als Hirsch war er die Scherereien schon gewohnt. Peter, Remus und Sirius waren allmählich bemerkenswert firm darin, ihm das Schrot aus dem Körper zu fischen. James scheuerte ihn fest zu Boden und umfasste den Schläger noch stärker. Beide stiegen immer höher. Der Pole fing an den Rosenkranz zu beten. James glaubte, der Mann versuche einen Dämon heraufzubeschwören und war gespannt, ob es ihm denn gelingen würde. Er wusste nicht, wie lange sein Kampf gegen den Polen dauerte. Er haute immer und immer wieder dagegen, bis er völlig ausser Atem und verschwitzt war. Mit jedem Schlag fühlte James seine ganze Verzweiflung aus ihm heraussteigen und der Muggel seine Innereien verflüssigen. Es blieb nur noch die Wut. Am liebsten wollte er alles um sich herum zerschlagen. Er wollte nichts und niemanden mehr sehen. Erneut nahm er die Brille ab. Erschöpft schickte James den Mann wieder in seine Stadt und warf den Schläger auf den Boden. Er fühlte sich leer. Sein Sauberwisch stieg immer höher in die Luft, bis er schließlich gerade noch genug Sauerstoff zum Atmen hatte, von den eisigen Temperaturen wollen wir erst gar nicht anfangen. Aber James war gerade so des Wärmezaubers fähig. Stundenlanges Warten auf Remus Verwandlung war ein guter Motivator gewesen. Das Quiddisch-Feld und die Tribünen waren zu winzigen Punkten geworden. Einige hundert Meter unter sich sah er die Spitze des Astronomie-Turms herausragen. James beugte sich nach vorn und ließ den Besenstiel los. Seine Arme und Beine baumelten nun schlaff in der Luft, während sein Körper auf dem harten Holz ruhte. Er ließ den Kopf runterhängen, so dass ihm seine nutzlose Brille beinahe von der Nase rutschte, und sah sich das Grün des Qudditsch-Felds aus der Höhe an. Er stellte naserümpfend fest, dass Filch mal wieder das Rasenmähen vernachlässigte. Und die Markierungen gehörten auch nachgezogen. Einmal mit Profis arbeiten! James kostete es keinen müden Gedanken, seinen Besen gerade zu halten. Was man bei anderen Tätigkeiten nicht von ihm behaupten konnte. Es war der beste Ort, um nachzudenken. Warum gerade Tatze? Warum nicht Severus? Warum nicht Remus? Und sei es nur, weil Lily schreckliches Mitleid mit dem Werwolf hatte. Warum nicht Pet… Ach, nein. Das war nun ein doch zu alberner Gedanke Es war sein bester Freund, der einzige, dem er je erzählt hatte, wie viel Lily ihm eigentlich bedeutete. „Gar nicht wahr! Du hast sie im Zug verleugnet und behauptet, du würdest sie gar nicht so sehr mögen!“ „Lass mich gefälligst in Frieden auf dem Quidditch-Platz schmollen, Cornfoot!“ Und Sirius selbst hatte nie auch nur das geringste Interesse an ihr bekundet. Hätte er James doch wenigstens gesagt, dass da was läuft. Doch Tatze hatte es vorgezogen, sich hinter seinem Rücken an Lily ranzumachen. Lily Evans und sein bester Freund. Es war der schlimmste Alptraum. Gleich nach dem Albtraum, wo Lily mit Severus herummachte. Aber wenn James so darüber nachdachte (und das bedeutete bei ihm schon viel), dann war ihm Severus doch lieber. Den hasste er ja bereits. Jetzt auch noch Sirius hassen zu müssen, das war schon anstrengend. James fühlte sich verraten. Insgeheim wusste er, dass er sich schon immer vor dem Gesehenen gefürchtet hatte. Und nun machte alles Sinn. Zumindest in James‘ Alkohol geschwängertem und Joint vernebeltem Hirn. Darum also hatte Lily ihn vollends ignoriert. „Das hat sie auch davor.“ „Muss ich runterfliegen, und dich mit dem Schläger vermöbeln, Cornfoot?!“ Darum hatte sie auch Sirius heute morgen begrüsst. Darum sagte Sirius immer und immer wieder, sie würde ihn hassen. „Nun ja, das sagt er, weil sie das tut …“ „Ich komm jetzt runter, ich schwör’s!“ Wie lang es wohl schon hinter seinem Rücken vor sich ging? James war sich nicht sicher, ob er das wirklich wissen wollte. Wie sagte Plankton aus Bikini Bottom so schön? „Lieber Trauer und Trennungsschmerz, als nie geliebt zu haben.“ Almählich wurde es dunkel. Als sein Bauch knurrte, merkte James, dass er Hunger hatte. Doch er hatte keine Lust, etwas zu essen. Wie lange er wohl schon weg war? Peter und Remus machten sich bestimmt Sorgen und Espresso. Unten im Schloss brannten Lichter und die üblichen Muggelgeborenen, die Severus mit Lucius kichernd angezündet hatten. Komischerweise trug Lucius die Schuluniform der Gryffindor. Am Waldesrand konnte er die Laterne von Hagrid erkennen. Hagrid selbst war interessanterweise unsichtbar, aber James war dieses Jahr so allerhand Merkwürdigkeiten gewöhnt und viel zu bekifft, um darüber nachdenken zu wollen. Die Schule war zweifelsohne schon vorbei. Er hatte eine Doppelstunde Binns verpasst. Nicht Geschichte, sondern Binns. Na dann, sollen sie ihn doch nachsitzen lassen. Wegen dem Fenster war er sowieso schon dran. War doch egal, weil ab jetzt alles egal war. Hogwarts ohne Sirius und ohne Lily machte keinen Sinn mehr. „Es hat für dich davor auch keinen Sinn ge…“ „Ich mach dich alle, keine halben Sachen mehr!“ James stieg langsam hinab auf die Höhe des Fensters, das er zerdeppert hatte und murmelte "Impedimenta! Jetzt hau ich dir die Birne ein, Cornfoot! So, dass deine Mama dich nicht wiedererkennt!" und stieg hinein. Zum Glück waren alle noch unten im Gemeinschaftsraum. Wenig später besuchten einige besorgte Ravenclaw ihren Klassenkameraden im Krankenflügel, der wegen eines Schädelhirntrauma nicht sagen konnte, was passiert war. Da er aber aus einem Fenster gesegelt war, nahm man an, dass er hinausgefallen war. Wie genau das von statten gegangen sein soll – das gehört zu den vielen Mysterien Hogwarts‘, soll Dumbledore gesagt haben. Der dunkelhaarige Junge warf sich so wie er war aufs Himmelbett und ließ die Vorhänge runter. Der Vorhang ist gefallen, die Show ist zuende! Ab ins Bett mit euch! Bis zum nächsten Kapitel. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)