SRU: Magic, real Magic von Mark_Soul ================================================================================ Kapitel 3: ----------- ASCII Pictures präsentiert: "Magic, real Magic" von Mark Soul Vorwort und Gefahrenhinweis siehe bitte Kapitel eins. ############################################################################ Das Osnabrücker öffentliche Verkehrsnetz war für eine Stadt dieser Größe erstaunlich gut. Man konnte mit dem Bus von fast überall zu praktisch jeder Uhrzeit des Tages (Nachts ist ein anderes Thema) dorthin kommen wo man wollte, und das ohne langwierige Fahrt- oder Wartezeiten. Zwar war es nicht unbedingt leicht, den Fahrplan zu verstehen, hatte man die Sache aber erstmal begriffen, kam man gut damit zurecht. Das führte dazu, das viele Einwohner ihr Auto stehen lassen konnten und statt dessen das Busnetz nutzten. Weswegen die Busse zu den Stoßzeiten ständig überfüllt waren, so wie jetzt. Es war kurz vor zwölf, der Wechsel zwischen Frühschicht und Spätschicht stand kurz bevor. Aber selbst wenn der Bus fast leer gewesen wäre, hätte trotzdem niemand mehr als einen Gedanken an die zwei junge Frauen verschwendet, die grade eingestiegen waren. Auch wenn eine von ihren bis vor Kurzem noch ein Mann gewesen war. Als der Bus anfuhr, hätte ich dank des ungewohnten Körpers fast das Gleichgewicht verloren, rasch griff ich nach einer der Haltestangen. Ich fühlte mich extrem unwohl, hier offen im Gang des Fahrzeugs zu stehen (natürlich waren keine Sitzplätze frei) und von allen Seiten angestarrt zu werden. Natürlich war das nur meine Einbildung, keiner beachtete mich, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, auf meiner Stirn in roten Leuchtbuchstaben 'Ich bin ein in eine Frau verwandelter Mann' stehen zu haben. An der nächsten Haltestelle sieg eine ganze Riege Leute zu, und es wurde ziemlich eng. Die Menschen standen Schulter an Schulter, und durch die Fahrtbewegung ließ es sich nicht vermeiden das man gelegentlich aneinander stieß. Verbissen damit beschäftigt mich unsichtbar zu machen, wäre mir fast nicht aufgefallen was mein neuer Nebenmann tat. Er war jünger als ich, vermutlich ging er noch zur Schule (die er scheinbar schwänzte), aber trotzdem größer. Nun ja, eigentlich waren alle größer als ich, aber nur er starrte mich an. Und diesmal war es nicht nur meine Einbildung. Er versuchte nicht mal es unauffällig zu machen, er sah mich ganz unverhohlen an, und jetzt fiel mir auch auf das er ein wenig zu regelmäßig gegen mich stieß. Als er merkte das er enttarnt war, blickte er zuerst hastig weg, dann mich wieder an und lächelte. Mir wurde regelrecht übel, der Kerl fand mich attraktiv oder so was, zumindest einer genaueren Musterung für würdig. Ich war innerlich zerrissen. Ein Teil von mir wollte dem Kerl das Knie zwischen die Beine rammen. Ein anderer Teil fühlte sich einfach nur angeekelt, das so ein Typ - noch dazu so ein vorpubertäres Weichei - mich derart ansah. Ein dritter Teil fühlte sich durch die Aufmerksamkeit geschmeichelt. Und das machte mir noch mehr Angst als die Vorstellung von einem anderen Mann begehrt zu werden. Niemand weiß, wie viel von unserer sexuellen Ausrichtung Erziehung ist, und wie viel im Körper steckt. Und ich hatte nun den Körper einer Frau, ich reagierte entsprechend auf männliche Pheromone. Was ist, dachte ich mit Entsetzen, wenn unsere Sexualität nur von unseren Genen bestimmt wurde? Wenn ich mich bald - ob ich nun wollte oder nicht - mich zu Männern hingezogen fühlen würde? Nicole stupste mich an. "Mark? Was hast du?" "Nichts," antwortete ich hastig. "Nur schlechte Gesellschaft." Ich warf einen bösen Blick zu dem Typ der mich so ansah, und er wandte hastig den Kopf ab. Gut so. Ich griff nach der Hand meiner Freundin und hielt sie krampfhaft fest. "Nimm es ihm nicht übel," flüsterte Nicole mir zu. "So wie er aussieht ist er noch ein halbes Kind." Sie grinste mich an. "Und so wie du aussiehst, kannst du es ihm schlecht übelnehmen wenn er dich anstarrt." Ich wandte den Kopf, und tatsächlich, er starrte schon wieder. "Ich wünschte ich wäre häßlich," murmelte ich. "Küß mich mal, Nikki." "Was?" Ich stellte mich auf die Zehen und küßte Nicole flüchtig auf die Lippen. Dann sah ich wieder zu meinem Möchtegern-Verehrer. Er stand da mit offenem Mund und die Augen fielen im fast aus dem Kopf. Gut so. Nicole war auch nicht grade glücklich über mein Verhalten. Nachvollziehbar, bedachte man das ich nicht nur mich, sondern auch sie geoutet hatte. Und ihr Blick sagte mir allzu deutlich was sie davon hielt. "Hey, er weiß jetzt das er keine Chance bei mir hat," verteidigte ich mich. "Ja, und alle anderen auch," flüsterte sie. "Und über mich weiß jetzt auch jeder Bescheid, Besten Dank!" Ich sah von einer Antwort ab. Man konnte in einem vollen Bus schlecht streiten. Aber ich sah ein das sie recht hatte. Wenn jemand hier gewesen wäre, der sie gekannt hätte ... "'Tschuldigung," murmelte ich. Nicole stieß nur kurz die Luft durch die Nase aus. Und damit war das Thema beendet. Im weiteren Verlauf der Fahrt wurde ich nicht weiter belästigt, zu meiner Erleichterung stieg der Junge auch schon an der nächsten Haltestelle aus. Nicole schmollte noch ein wenig, was mich dazu brachte genauer über mein Verhalten nachzudenken (sie hat diese Art, mir zu sagen 'Das war ein Fehler' ohne dabei den Mund aufzumachen), nur um mich dann darüber zu ärgern wie leicht ich mich nur durch einen Blick hatte verunsichern lassen. Als wir schließlich wieder aus dem Bus ausstiegen, schob ich entnervt alle Überlegungen dorthin zurück wo sie hergekommen waren. Mit ein wenig Glück würde ich mir gleich keine Sorgen mehr darüber machen müssen, und selbst wenn nicht, ich glaube kaum das ich in ein paar Minuten die Geheimnisse der Anziehung zwischen Mann und Frau lösen könnte. "So, wo hast du jetzt gesagt ist dein Hexenladen?" Ich deutete die Straße hinab und ging gleichzeitig los. "Direkt neben Woolworth. Aber von Hexen hab' ich nichts gesagt, es war ein Kerl hinter der Theke." Ich machte eine Pause und dachte an meine eigene Situation. "Obwohl, das will nichts heißen..." Gemeinsam gingen wir durch die Fußgängerzone. Ich hätte nicht gedacht, das hier um die Mittagszeit schon so viel los ist (normalerweise arbeite ich um diese Zeit), aber die Straße war recht gut bevölkert von den ganzen Kauflustigen. Weswegen ich mich in meiner neuen Haut schon wieder unwohl zu fühlen begann. Das ich mir einredete, ich würde wie eine ganz normale junge Frau aussehen, half leider kein bißchen. Ich hatte trotzdem das Gefühl, das mich lauter Leute angafften und in sich hineingrinsten, so als ob sie Bescheid wüßten und es ungeheuer komisch fanden. Beunruhigt ging ich schneller, was mit meinen kurzen Beinen gar nicht so leicht war. Bis mich Nicole am Handgelenk packte und mich ausbremste. "Renn nicht so," zischte sie mir zu. "Und hör auf so komisch zu laufen." Wiederwillig beugte ich mich ihr. Ich konnte nicht ganz das erleichterte Aufatmen unterdrücken, als ich endlich die Front des mysteriösen Ladens sehen konnte. "Spells R' Us," hörte ich Nicole murmeln, als sie den Schriftzug über dem Geschäft las. "Jetzt werden wir ja sehen..." Die Türglocke gab wieder ihr blechernes Ding-Dong von sich, als ich die Eingangstür aufstieß. Es sah genauso aus wie gestern, und so stürmte ich vor bis an den unbesetzten Tresen, während meine Freundin kurz stehen blieb um die Umgebung in sich aufzunehmen. "He, ich muß den Besitzer sprechen!" rief ich laut. "Ist hier denn keiner?" Ungeduldig klopfte ich auf den Tresen. "Immer langsam mit den jungen Pferden, ich komme ja schon," kam eine Stimme aus den Hinterzimmer. Nur Augenblicke später erschien auch der Besitzer der Stimme, der selbe alte Mann wie gestern, nur hatte er eine dunkelgrüne anstatt braune Robe an. "Ah, hallo Mark," begrüßte er mich als er mich sah, "was verschafft mir die Ehre, das du mich so rasch wieder besuchst?" Er sprach mich mit Namen an, und er erkannte mich. Sehr gut. Das ersparte mir irgendwelche Erklärungen. "Verwandel' mich sofort wieder zurück!" verlangte ich. Der Alte lächelte mich unbeeindruckt weiter an. "Aber was ist denn das für ein Tonfall... Möchtest du mich nicht erst der jungen Dame da hinter dir vorstellen?" fragte er ungerührt. "Ich bin Nicole," sagte meine Freundin während sie neben mich trat. "Warum haben Sie Mark das angetan?" "Aber das habe ich gar nicht. Das bist du selbst gewesen." "Nicole hat nichts damit zu tun!" mischte ich mich ein. "Es war die Scheiß Kette, die du mir untergejubelt hast." Ich warf das betreffende Objekt auf den Tresen. Der Zauberer nahm den weißen Teil des Talisman und sah ihn fast nachdenklich an. "Diese Kette projiziert lediglich die Gedanken. Das Bild selbst war längst im Kopf deiner Freundin fertig." "Ja, und?" fuhr Nicole auf. "Das heißt doch nicht, das ich will das Mark zur Frau wird!" "Aber bedenke doch mal die Vorteile. Kein machohaftes Gehabe mehr, keine liegengelassen Wäsche mehr in der Wohnung, keine Rasierstoppel mehr im Waschbecken. Mehr Einfühlungsvermögen, mehr Sensibilität, mehr Ehrlichkeit. Wenn Mark sich erst einmal daran gewöhnt hat, wird er dich viel besser verstehen können, und sich nicht mehr über so 'frauentypische' Dinge lustig machen..." "Ey!" rief ich dazwischen. "Schon mal dran gedacht das ich gar nicht will?" Aber er ignorierte mich einfach, sondern sah nur meine Freundin an. Schließlich sagte Nicole: "Auf solche 'Vorteile' kann ich gut verzichten. Ich mag seine kleinen Marotten, und ich liebe ihn. Als Mann, nicht als Frau." Der alte Kerl in der Robe sah sie einen Moment lang eindringlich an, dann schien er leise zu seufzen. "Du meinst das tatsächlich ernst. Du hast dir nie gewünscht, das Mark dich besser versteht, das er sich besser in deine Position hineinversetzen kann?" "Im Gegensatz zu anderen Männern war er schon immer ein sehr guter Frauenversteher. Dazu muß er nicht selbst eine sein. Und nun wäre ich Ihnen sehr zu Dank verbunden, wenn Sie ihn wieder zurückverwandeln könnten," fügte sie frostig hinzu. Sie mußte genauso sauer sein wie ich, denn sie hat nur selten diesen spröden Ton, und meistens nimmt sie es dann sehr ernst. Der Robenträger schüttelte den Kopf und murmelte: "So was ist mir auch noch nie untergekommen." Lauter sagte er zu uns: "Wenn ihr beide es tatsächlich ehrlich wollt ... In diesem Fall muß ich mich wohl bei euch entschuldigen. Aber gut, wenn ihr zwei euch wirklich liebt, werde ich die Transformation rückgängig machen." Ich war ziemlich erleichtert. Erst als jetzt die Spannung von mir abfiel, merkte ich wie verkrampft ich gewesen war. Als ich Nicole anblickte, lächelte sie mir zu und ergriff meine Hand. Ich erwiderte das Lächeln, und wandte mich dann wieder dem Alten zu. "Muß ich etwas dazu tun?" "Nein, brauchst du nicht. Aber leider muß ich dir sagen, das ich nicht jetzt sofort wieder einen Mann aus dir machen kann." Das Lächeln gefror auf meinem Gesicht. "Was?!?" "Du wirst dich ein wenig gedulden müssen," erklärte der Magier. "Du hast dich erst vor Kurzem verwandelt, der Zauber muß sich erst stabilisieren. Ansonsten könnte es gefährlich werden." "Wie lange?" fragte Nicole. "Morgen Vormittag sollte reichen," antwortete der Alte. "Bis dahin habe ich auch alle nötigen Vorbereitungen getroffen." Schmunzelnd fügte er hinzu: "Und vielleicht findet ihr bis dahin auch Gefallen an-" "Um Punkt zehn Uhr sind wir wieder hier," unterbrach ich ihn. "Und wehe, du kannst mich dann nicht zurückverwandeln." Ich drehte mich herum. "Komm Nikki, wir gehen." Ich war schon halb bei der Tür angekommen, als mich der Alte noch mal zurückrief. "Augenblick, nicht so eilig. Du hast noch was vergessen." Er hielt die Kette mit den beiden Yin und Yang Symbolen hoch. "Du hast sie schließlich bezahlt," grinste er. "Behalt sie! Die hat mir schon genug Ärger gemacht!" "Kein Bange, sie ist jetzt völlig harmlos," meinte er beruhigend und kam hinter seiner Theke hervor. "Aber sie kann euch vor anderen magischen Einflüssen schützen." "Was soll das heißen, 'andere magische Einflüsse'?" runzelte ich die Stirn. "Nun, ich bin nicht der einzige Zauberer," erklärte der alte Mann lächelnd. "Es gibt andere wie mich, die in anderen Teilen der Welt einen 'Spells R Us' Laden führen. Und einige haben einen, sagen wir, komischen Sinn für Humor. Und da du nun mit Magie in Berührung gekommen bist, fällst du diesen Personen auf wie ein Leuchtfeuer." Ehe ich mich versah, hatte er mir die Kette umgebunden. "Dadurch bist du sozusagen als mein Experiment markiert." "Wie bitte? Experiment?" Ich mochte den Klang des Wortes nicht. Obwohl ich mir, im Nachhinein betrachtet, ziemlich sicher war, das er einen ganz anderen Grund gehabt hatte, mir ausgerechnet den Weißen Anhänger umzubinden. "Ja, so wissen andere das du unter meinem Einfluß stehst, und zaubern nicht selber an dir herum. Und das willst du doch nicht, oder?" Ich schüttelte den Kopf, natürlich wollte ich das nicht. "Siehst du. Und vielleicht sollten wir Nicole auch auf diese Weise schützen, oder?" Nicole und ich tauschten kurze Blicke, dann ließ sie sich bereitwillig den Anhänger umbinden. "Na bitte. Außerdem hast du ihr die Kette ja auch geschenkt, oder? Warum sollte sie sie dann nicht tragen? Hmhm, sie ihr sogar recht gut." Er grinste mich an. "Euch beiden, um genau zu sein." Ich antwortete nicht. Ich wollte gar nicht gut aussehen. Ohne ein weiteres Wort des Abschieds verließ ich den Laden, während sich Nicole noch kurz bedankte. "Ist doch nett von ihm uns zu warnen," erklärte sie sich, als wie draußen auf der Straße standen. "Ja, ungefähr so nett wie ein Brandstifter, der dich warnt das dein Haus brennt," gab ich humorlos zurück. Dann wechselte ich das Thema. "Sag mal, hast du das eben tatsächlich ernst gemeint?" Gemeinsam setzten wir und wieder in Bewegung, gingen ziellos weiter die Fußgängerzone hinab. "Was denn?" fragte Nicole. "Das du mich als Mann liebst, und nicht so," ich zeigte an mir herab, "wie ich jetzt bin." Nicole blieb abrupt stehen, ich ging noch zwei Schritte weiter bis ich es merkte und ebenfalls stehen blieb. "'Natürlich' hab ich es ernst gemeint. Glaubst du denn, ich würde viereinhalb Jahre mit jemanden zusammengehen, den ich nicht leiden kann?" Sie sah fast beleidigt aus. "Ich zweifel ja gar nicht, das du mich nicht ausstehen kannst," versicherte ich hastig und hob beruhigend die Hände. "Ich meine nur, weil ... nun ja.." druckste ich herum. "Wie der Zauberer schon sagte, ich bin eine Frau weil du es dir so vorgestellt hast, und du hast selbst gesagt, du wärst neugierig, und letzte Nacht warst du auch, na ja..." Ich spürte, wie mir bei der Erinnerung daran das Blut ins Gesicht schoß. Ihr Schnauben war eindeutig empört. "Oh, das ist doch mal wieder typisches Männerdenken!" regte sie sich auf. Dann ergriff sie meine Hand und blickte hinab, fest in meine Augen. "Hör mal, Mark, ich will genauso sehr wie du, das du wieder 'du' wirst. Ich liebe dich, und nur weil ich mal, äh, 'neugierig' war, muß das doch kein Dauerzustand sein." Sie drückte aufmunternd meine Finger und trat einen Schritt zurück. "Liebe und Lust sind nicht das gleiche. Di liebst doch auch nicht jede Frau, mit der du gerne ins Bett möchtest ... hoffe ich zumindest..." Ich kann es nicht genau beschreiben, aber in diesem Augenblick fiel mir ein riesiger Stein vom Herzen. Es tat einfach gut zu wissen, das meine Freundin zu mir hielt, egal wie widrig die Umstände auch sein mochten. Warm lächelte ich sie an und flüsterte sehnsüchtig: "Wie gerne würde ich dich jetzt umarmen und küssen." Anstelle einer Antwort legte Nicole nur ihren Arm um meine Schulter und zog mich zu sich heran. "Aber das mit dem küssen wird warten müssen, bis wie wieder unter uns sich, okay?" meinte sie verschmitzt. Langsam gingen wir weiter. Nach ein paar Schritten umfaßte ich ihre Hüfte, und Arm in Arm setzten wir unseren Weg fort. Es war genau andersherum, als wie wir es normalerweise taten. Aber normalerweise war ich auch der Größere von uns beiden - momentan waren unsere Rollen auf eine schwer zu beschreibende Art vertauscht. "Und was machen wir jetzt mit dem angefangenen Tag?" fragte Nicole mich plötzlich. "Hm?" machte ich. "Ich weiß nicht - du bist es, die Geburtstag hat. Such's dir aus. Was würdest du jetzt denn normalerweise tun?" "Eigentlich muß ich noch mal bei meiner Mutter vorbei, ich hab's ihr fest zugesagt ... ich hab nur nicht besonders Lust dazu." Die hatte ich auch nicht - in meiner Situation wollte ich so wenig bekannten Menschen begegnen wie möglich. Aber Nicole würde um einen Besuch bei Rachel nicht drumzukommen. "Noch mehr Geschenke abstauben, hm?" scherzte ich. "Auf mich wirst du dabei allerdings verzichten müssen. Der nächste Bus fährt in knapp einer halben Stunde," verkündete ich nach einem Blick auf meine Uhr (die sich ebenfalls in eine elegant aussehende Damenuhr verwandelt hatte). "Sooo eilig hab ich es auch wieder nicht," erwiderte sie zögernd. Dann hellte sich ihr Gesicht überraschend auf. "Sag mal, wie viel Geld hast du bei dir?" Ich rechnete schnell nach. Fünfzig Euro hatte ich mir eingesteckt, der Bus hatte 4,60 gekostet, mir blieben also: "Fünfundvierzig Vierzig, warum fragst du?" Sie blieb die Antwort schuldig, und lächelte mich nur verschmitzt an. Ich kannte diesen Blick - und ich ahnte nichts Gutes. "Oh nein, du willst doch wohl nicht etwa?" Nicole nickte begeistert. "Oh doch. Das ist 'die' Gelegenheit!" ############################################################################ Fortsetzung folgt... ############################################################################ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)