Drei, zwei, eins ...Liebe von abgemeldet (Seto x Joey) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Also, dass ist meine erste FF zu Yu- Gi- Oh. Ich weiß noch nicht, wie sie heißen soll, vorläufig heißt sie mal " 3, 2, 1,....Liebe". Ob das so bleibt, ist fraglich. Vermutlich nicht. Titelvorschläge nehme ich gern entgegen! Eigentlich hatte ich mir fest vorgenommen, dass Joey in dieser FF den jap. Orginalnamen Jonouchi tragen soll, hat aber irgendwie nicht geklappt. Bevor ich's eigentlich bemerkt hatte, war das erste Chapt fertig und er hieß dann halt doch Joey. Luv 'n hugs! Ninagiku 3,2,1...Liebe Pairing: Seto Kaiba / Joey Wheeler Raiting: sagen wir...... ab 12, is am einfachsten Umstände: ja, es gibt welche.... Die Mutter von Joey ist bei einem Autounfall gestorben, seine kleine Schwester liegt seitdem( ca. halbes Jahr) in der Klinik im Koma. Er hat diesen Unfall als einziger ,bewusst' überlebt. Sein Vater säuft (wie eigentlich in allen FFs)... das war's! Warnung: OOC! OOC! OOC! Und zwar ohne Ende. Seto is dann aber doch in fast allen FFs n bissl OOC wenn man schreibt, dass er schwul ist. Freitag Abend.... Er ging die Straße entlang. Durch den strömenden Regen. Joey Wheeler war alleine. Es war spät. Er war von zuhause weggelaufen, weil sein Vater wieder zu viel getrunken hatte. Er würde erst spät ins Bett gehen. So lange musste er also wegbleiben. Ihm war kalt. Scheißkalt! Nachdem sein Vater mit der Flasche auf ihn los war, war er überstürzt geflüchtet. Er war gerade noch in seine Schuhe geschlüpft, für seine Jacke hatte er keine Zeit mehr gehabt. Er hatte also nur eine durchnässte Jeans und ein weises T- Shirt, das vor Wasser triefte, an. Er bog von der Straße ab, in eine kleine Seitengasse. Düster. Eigentlich war sein Leben mittlerweile düster genug, aber er dachte sich, dass einmal düster mehr oder weniger den Kohl auch nicht fett machen würde. Er ging hinein, stieg über leere Bierdosen und Chipstüten und ließ sich irgendwann an eine kalte dunkle Hauswand fallen und rutschte an ihr herunter. Als er saß, zog er die Knie an und steckte seine Hände in die Hosentaschen. Er hatte noch ein Feuerzeug in der Hosentasche. Ersah sich um. Nicht weit von ihm lag eine Zigarettenschachtel. Er stand auf, schlappte hin und wollte sie aufheben. Als er die Schachtel berührte, spürte er sofort, wie ihm jemand auf die Hand trat. Er sah langsam nach oben. Springerstiefel, Armyhose,.... Punker. Joey zog seine Hand zwischen Schachtel und Stiefel heraus und stand auf. "Was??" fragte er den Punker angriffslustig. " Scheißer, sei vorsichtig!" zischte der zurück. "Das hier ist unser Revier und alles was hier steht und liegt gehört uns. Alles!" "Ach ja? Dann solltet ihr euer Revier mal wieder entmüllen, meinst du nicht auch?" meinte Joey. Schneller als er schauen konnte, hatte er die Faust des Punkers im Bauch.. "Ich sagte, du sollst vorsichtig sein!" Er packte ihn am Kragen. "Willst du noch was sagen, oder haust du jetzt endlich von hier ab?" "Lass mich los, du Schlappschwanz!" Joey zog sein Knie nach oben und platzierte es im Magen des Punkers. Der ließ ihn los und krümmte sich. Sofort waren zwei neue da. "Jenny!" schrei der eine der Anderen zu. "Halt ihn fest! Der muss hier noch was lernen." Sofort packten ihn zwei Hände von hinten an den Schultern und ein Knie bohrte sich in seinen Rücken. Der andere stand vor ihm und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Noch mal und noch mal. Joey stieß seine Ellenbogen nach hinten in die Rippen des Mädchens. Der Druck an seinen Schultern ließ kurz nach, nur um zwei Sekunden später doppelt so stark wieder zurück zu kehren. Der erste war auch wieder da. Er holte aus um Joey zu treten, gleichzeitig stieß das Mädchen ihn von sich. Der Tritt saß. Mit doppelter Wucht. Wieder traf Joey ein Schlag ins Gesicht. Sie hörten Schritte. "Hey, Chess!" Der erste drehte sich um. "Was ist denn, Spik?" Der vierte kam vor ihm zu stehen. "Der Mike hat uns an die Bullen verpfiffen! Die sind auf dem Weg zu unserm Hauptquartier! Komm schnell! Lass den Schlappschwanz hier und beweg dich!" Joey wurde sofort losgelassen und brach Richtung Wand zusammen. Er stützte sich an der Wand ab und sah die vier Punker davonrennen. Als sie verschwunden waren brach Joey vollends zusammen und rutschte an der Wand hinunter. Er hatte Nasenbluten, die eine oder andere gebrochene Rippe und garantiert ein zerschlagenes Gesicht. Alles um ihn herum wurde schwarz. Joey hörte Schritte. Er war wieder bei Bewusstsein. Er öffnete langsam die Augen. Vor ihm war jemand. Das war... ja, Mokuba, Seto Kaiba's kleiner Bruder. "Joey, hörst du mich?" fragte Mokuba leise. Joey nickte kurz. "Was ist mit dir passiert?" Joey schüttelte leicht den Kopf. "Nichts ist passiert! Mir geht es Bestens!" sagte er müde. "Erzähl doch keinen Scheiß! Du läufst nicht jeden Tag mit zerschlagenem Gesicht durch die Gegend. Also, was ist Passiert?" "Ich sag doch, es ich nichts. Warum bist du überhaupt noch unterwegs? Es ist schon nach 22 Uhr." "Ist doch egal! Bleib hier liegen, ich komm gleich wieder!" "Nein, musst du nicht. Mir geht's gut. Ich komm schon klar!" rief Joey Mokuba hinterher. Doch der hörte ihn schon nicht mehr. Er war schon um die Ecke. Joey stützte sich an der Wand ab und wollte aufstehen. Er brach sofort wieder zusammen, weil sein Körper nicht so wollte, wie er wollte. Nach einigen weiteren Versuchen stand er. Er war kurz davor, bei der kleinsten Bewegung wieder zusammenzuklappen, aber er stand. Er lehnte sich an die Wand um kurz zu verschnaufen. An die Wand gestützt machte er sich auf dem Weg aus der Gasse hinaus. Er kam aus der Gasse heraus und sah sich auf den nur noch mäßig belebten Hauptstraße um. Von rechts sah er Mokuba auf sich zulaufen, gefolgt von... Seto. Joey wand sich in die andere Richtung und tat so, als hätte er sie nicht gesehen. So sollte ihn keiner sehen. Und schon gar nicht Seto Kaiba. Der würde nur einen von seinen Hündchen- Sprüchen vom Stapel lassen und darauf hatte er jetzt definitiv keinen Bock!. Mokuba jedoch hatte ihn gesehen und lief nun, Seto im Schlepptau, hinter ihm her. "Hey, Joey, warte!" Joey blieb stehen und drehte sich, die Hand auf die Rippen gepresst, um. "Ich hab doch gesagt du musst keine Hilfe holen. Mir geht's blendend und ich komm gut alleine klar. Aber Danke." Er drehte sich von ihnen weg. Wohl etwas zu schnell, denn ihm wurde schwindlig und er kippte um. Kurz bevor er auf dem Boden aufschlug, fing Seto ihn auf. Joey schrie. Seto hatte ihn ungeschickt an den Rippen erwischt. Seto stellte Joey wieder auf die Beine und legte dessen Arm um seine Schulter. Sie gingen langsam los. Mokuba lief neben ihnen her. Sie kamen recht schnell voran und waren nach knapp einer halben Stunde da, wo sie hinwollten. Sie waren beim riesigen Anwesen der Kaibas. Komischerweise gingen sie am großen Eingangstor vorbei um das Haus herum. Als sie auf der Rückseite des Hauses waren gingen sie durch ein kleines Tor, über ein Stück Wiese und dann durch, offenbar, den Hintereingang. Sie gingen durch mehrere Flure und kamen schließlich in eine große Halle. Von hier aus sah man auch den Haupteingang. "Mokuba, geh in die Küche und sag Jeanny, sie soll eine Kanne Tee in das Gästezimmer neben mir bringen. Und sie soll die große Wanne vollaufen lassen." sagte Seto zu seinem kleinen Bruder. Der nickte kurz und bog nach links in eine Flur. Seto ging mit Joey zum Aufzug. Der Lift kam sofort. Dann ging es aufwärts. Der Lift stoppte und die Tür glitt geräuschlos auf. Sie gingen einen weiteren Flur entlang und machten schließlich vor einer Tür halt. Seto öffnete die Tür. Er betätigte den Lichtschalter und in dem Raum wurde es taghell. Das Zimmer war geschmackvoll eingerichtet: ein großes Himmelbett aus Holz, ein antiker Schreibtisch, ein Stuhl und eine hübsche hölzerne Kommode. Seto verfrachtete Joey auf das Bett. Joey stöhnte auf. Gott, tat ihm alles weh! "Du kannst heute Nacht hier bleiben. Oder willst du lieber nach Hause?" fragte Seto. Joey schüttelte schnell den Kopf. Jetzt heimgehen würde alles nur noch schlimmer machen. Sein Vater würde frühestens um Mitternacht ins Bett gehen, davor konnte er nicht heim. "Willst du zu Hause anrufen und Bescheid sagen, dass du hier bist?" Wieder schüttelte Joey den Kopf. Seto nickte verstehend. Obwohl Joey es nie irgendjemandem erzählt hatte, geschweige denn ihm, wusste eigentlich jeder, und somit auch er, dass Joeys Vater ein sehr "aktiver" Alkoholiker war. Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. Er warf einen raschen Blick auf Joey, der die Augen geschlossen und die Hände auf den Bauch gepresst hatte. Die Tür ging auf und eine junge Frau kam herein. "Hier, bitte schön. Der von ihnen gewünschte Tee." sagte sie. "Das Wasser läuft auch." "Danke Jeanny." sagte Seto. "Jeanny!" Die Frau, die schon wieder halb aus der Tür draußen war blieb stehen und drehte sich um. "Ja, Herr Kaiba?" fragte sie. "Informieren sie bitte meinen Hausarzt, er soll sofort herkommen. Es ist wichtig!" Jeanny nickte und verschwand. Joey hatte sich auf die Ellenbogen gestützt. "Hey, is nett gemeint, aber ich brauch keinen Arzt. Mir geht's bestens!" "Erzähl nicht so ne Scheiße!..." Er wurde von einem kleinen Gong unterbrochen. "Komm! Das Badewasser ist fertig." Er legte Joeys Arm um seine Schulter und ging mit ihm aus dem Zimmer, ein Stück den Gang entlang bis zu einer halboffenen Tür. Sie gingen hinein und Seto setzte Joey auf einem Hocker ab. "Du kannst jetzt baden. Ich komm in ein paar Minuten noch mal rein und bring dir was trockenes zum Anziehen. Schau zu, dass du bis dahin in der Wanne bist." Er grinste kurz. "Ich will dir ja nichts weggucken!" Joey wusste diese Bemerkung nicht ganz zu deuten und schwieg. "Ich hol dich dann wieder, wenn der Arzt da ist." Damit verließ er das Badezimmer. Joey erhob sich langsam von dem Hocker auf dem er saß und ein heißer Schmerz durchfuhr seinen Körper. Er entledigte sich seiner Klamotten und hatte Mühe, nicht die ganze Zeit laut zu schreien. Er war gerade mit dem unteren Teil seines Körpers im Wasser, als Seto hereinkam. Dieser bemerkte, dass er wohl mehr oder weniger ungeschickt gekommen war und wurde ein bisschen rot. Wortlos legte er Joey den Schlafanzug auf den Hocker. Dass verschwand er wieder. Joey genoss das warme Wasser. Es kribbelte angenehm auf seiner Haut und half ihm, sich zu entspannen. Er döste vor sich hin, als es erneut klopfte und Seto wieder hereinkam. "Komm, der Arzt ist da. Ich warte vor der Tür." Damit verließ er das Bad zum dritten Mal seit Joey drinnen war.. Joey stieg aus der Wanne und stellte fest, dass seine Schmerzen nachgelassen hatten. Da Seto ihm kein bestimmtes gegeben hatte, nahm sich Joey ein Handtuch vom Stapel neben der Wanne und trocknete sich ab. Danach schlüpfte er in den Schlafanzug, den Seto ihm zurecht gelegt hatte und ging hinaus. Seto wartete nicht alleine dort. Auch Jeanny wartete vor der Tür. Seto nickte ihr zu und sie verschwand im Bad. "Kannst du schon wieder alleine gehen oder soll ich dich wieder stützen?" fragte Seto Joey vorsichtig. Ja, eigentlich konnte er schon wieder alleine laufen. Trotzdem sagte er: "Kannst du mich bitte wieder stützen?" Warum er das Tat, war ihm schleierhaft, aber es fühlte sich einfach gut an, Seto so nahe zu sein und vielleicht....... Das hatte er jetzt NICHT wirklich gedacht?!!? Sofort nahm Seto Joeys Arm wieder über seine Schulter und begleitete ihn zum Gästezimmer. Er öffnete die Tür und bugsierte Joey hinein. Der Arzt saß am Schreibtisch und schaute Joey überrascht an, als er diesen bemerkte. "Ach, sieh an, der junge Wheeler!" Seto sah den Arzt an und erwiderte überrascht: "Sie kennen sich?" Der Arzt lächelte ihm zu. "Herr Kaiba, sie vergessen, dass ich auch öffentlicher Arzt bin und der junge Herr Wheeler ist etwa alle zwei Tage bei mir in der Praxis wenn sein Vater ihn wieder krankenhausreif geschlagen hat, weil er einige Flaschen Alkohol zu viel erwischt hat." "WAS?! Dein Vater schlägt dich? Krankenhausreif?" Seto war sichtlich entsetzt. Und Joey war das ganze saumäßig unangenehm. "Wussten sie das nicht? Ich flicke ihn dann zwar immer so gut es geht zusammen, aber alles bekomme ich auch nicht weg. Das müsste man in der Schule doch dann noch sehen. Oder schwänzen sie etwa?" fragte er mit einem scharfen Blick zu Joey. Seto nahm Joey die Antwort ab: "Nein, er ist immer da und man sieht auch nie was." "Ach?... Nun gut, Herr Kaiba, ich muss sie bitten zu gehen, weil ich Herrn Wheeler jetzt untersuchen muss. Es sei denn, er wünscht, dass sie bleiben." "Nein, schon gut, ich gehe." Er drehte sich um, doch Joey hielt ihn fest. "Nein, bitte geh nicht! Bleib da!" "Ok," sagte er zögernd, "wenn du willst..." "Sind sie wieder von ihrem Vater geschlagen worden, Wheeler?" fragte der Arzt. "Nein." Joey schüttelte den Kopf. "Er ist zwar mit einer Wodkaflasche auf mich los, aber ich bin weggerannt und in einer Gasse an ein paar Punker geraten." "Und sie konnten ihre große Klappe mal wieder nicht halten, hab ich recht?" Joey nickte leicht. "Na dann, ziehen sie mal ihr Oberteil aus, und legen sie sich auf den Rücken." Joey tat, wie ihm geheißen. Seto lehnte an einem der Pfosten des Himmelbettes und wäre beim Anblick von Joeys Oberkörper fast aus den Latschen gekippt. //Heilige Scheiße! Sieht der aus! Er hat ja eigentlich nen ganz netten Oberkörper.... Spinn ich jetzt? Aber wie jemand so zusammen schlagen kann....// Es war ihm ein Rätsel. Andererseits, er kannte Joey recht gut, besser als dieser wusste, und so wusste Seto auch, wie Joey sich verhielt, wenn ihm seine große Klappe zum Verhängnis wurde. "Die Blutergüsse von Mittwoch sind noch nicht verheilt, und sie haben gleich wieder neue draufgekriegt... Das sieht übel aus. Mindestens drei gebrochene Rippen. Ich werde sie jetzt ordentlich einbinden...", er ging zum Tisch, auf dem sein Koffer stand, und holte etliche Verbände heraus. " ...und dann werden sie die kommenden Tage das Bett hüten! Verstanden?!" Joey nickte und wusste sofort, dass er das auf keinen Fall tun konnte. Er war eh schon miserabel in der Schule, da konnte er es sich nicht auch noch leisten, zu fehlen. Nachdem der Arzt ihm um den Oberkörper eine ordentliche Ladung Verbände verpasst hatte, packte er seine Sachen wieder zusammen. "Herr Otagawa! Warten sie bitte draußen. Ich möchte noch kurz mit ihnen reden." Der Arzt nickte, grüßte Joey und verließ den Raum. "Hör zu! Du hast gehört, was der Arzt gesagt hat, also bleib bloß im Bett. Wenn was sein sollte, Jeanny hat Nachtschicht. Drück dann einfach auf diesen Knopf," er zeigte auf einen Knopf neben dem Bett, "dann kommt sie." Joey nickte. Seto ging zum Fenster und zog die Vorhänge zu. Er ging zur Tür , öffnete sie und löschte dann das Licht. "Gute Nacht, Joey!" sagte er noch. Er hatte die Tür schon fast geschlossen, als er Joey noch einmal seinen Namen rufen hörte. Er schaute hinein und sah Joey aufrecht im Bett sitzen. Er ging zu ihm hin und kniete sich neben das Bett. "Ist noch was?" fragte er Joey leise. Joey nickte und drehte sein Gesicht zu ihm. Er legte seinen Kopf an Setos Schulter und murmelte: "Danke Seto!" Dieser war so überrascht, dass er erst gar nicht wusste, was er tun sollte. Dann legte er einfach einen Arm um Joey und strich ihm sanft über den Rücken. "Gern geschehen!" flüsterte er. Sie verharrten kurz und dann erhob sich Seto wieder. "Schlaf gut." Er verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Und so blieb Joey sich selbst und der Dunkelheit der Nacht überlassen. Er lag noch lange wach. ***** Seto verließ den Raum und schloss die Tür hinter sich. Neben der Tür wartete der Arzt. "Kommen Sie. In der Küche bei einer Tasse Tee ist es gemütlicher als hier im Flur." Sie gingen gemeinsam den Flur entlang zum Lift. Auf halber Strecke kam ihnen Mokuba entgegen. "Was bist du denn noch wach?" fragte Seto vorwurfsvoll. "Aber Seto, morgen ist doch Samstag! Kann ich nicht noch ein wenig aufbleiben?" Seto sah auf seine goldene Rolex. "Ok, aber in einer halben Stunde ist Schluss." Mokuba strahlte und nickte. Dann rannte er an ihm vorbei. Seto sah ihm lächelnd hinterher. Mokuba war der einzige der ihn zum lächeln brachte. Mit Ausnahme von... Joey Wheeler. Ja, er musste es zugeben. Er mochte ihn eigentlich. Er beneidete ihn um sein aufbrausendes Temperament, seine Freunde und, ja, um die warmen goldbraunen Augen die jedem aus seinem Gesicht entgegen leuchteten. Sie waren vor dem Lift angekommen und Seto wurde aus seinen Gedanken gerissen. Er drückte den Knopf und die Tür glitt auf. Sie fuhren abwärts ins Erdgeschoss. Von der großen Halle bogen sie nach rechts in einen Flur. Schließlich landeten sie in der Küche. Dort fanden sie Jeanny am Herd. "Jeanny setz bitte Wasser für einen Tee auf." "Schon passiert." Sie drehte den Herd ab und goss kochendes Wasser in zwei große Tassen. Diese stellte sie auf den Tisch vor die zwei Männer. Dann verließ sie die Küche. Seto sah den Arzt an. "Sie sagten, Joeys Vater schlägt ihn?" "Ja, leider. Seit seine Mutter vor einem halben Jahr bei einem Unfall gestorben ist und seine Schwester im Koma liegt, trinkt sein Vater. Immer. Man könnte sagen, 24 Stunden am Tag. Und hat halt immer was intus, meistens zu viel und verliert die Kontrolle über sich. So hat Joey mir das erzählt. Aber ich glaube eher, sein Vater schlägt ihn mutwillig. Joey war der einzig, der diesen Unfall überlebte. Abgesehen von seiner Schwester. Aber das arme Kind liegt ja im Koma." Er nippte an seinem Tee. "Es ist schlimm. Seit etwa diesem halben Jahr kommt Joey im Schnitt alle zwei Tage zu mir. Sie haben ja gesehen wie schlimm er aussieht." Er trank wieder aus der Tasse. "Ähm..." setzte er wieder an. "Wäre es vielleicht möglich, dass er eine Weile bei ihnen bleiben kann, Herr Kaiba?" Seto überlegt kurz. "Wenn er das möchte, kann er jederzeit herkommen und solange bleiben wie er möchte." "Gut! Ich wäre ihnen dankbar, wenn sie ihm das dann mitteilen würden. Ich glaube, er würde sich freuen, bei ihnen bleiben zu dürfen. Und sie können mir eines glauben: garantiert nicht wegen dem Luxus, sondern wegen ihnen. Ich rede sehr oft mit ihm. Und er hat schon oft im Positiven von ihnen gesprochen." Er leerte seine Tasse, nahm seinen Koffer und ging. Jeanny kam wieder herein. "Alles in Ordnung, Herr Kaiba?" fragte sie. "Ja! Ja, alles bestens!" Auch er stand auf und verließ die Küche. Auf dem Weg ins Bett machte er sich Gedanken darüber, was der Arzt gesagt hatte. TBC Kapitel 2: ----------- So hier dann das zweite Chapt. Es wird nicht ganz so lang wie das erste, aber ich hoffe, es gefällt euch trotzdem. Ich würde mich selbstverständlich über ein paar Kommis freuen. Ach ja, bevor ich es vergesse: Widmung: Ich widme diese FF meinen besten Freundinnen Schokokrümel und blonder blitz, dann meiner ganz, ganz lieben Beta Kestrel, und dann noch meiner Freundin Sabrina aus der Faschingstanzgruppe "Ettlinger Moschdschelle"!!! Kapitel 2 Es war spät in der Nacht, als Joey erwachte. Er rappelte sich vorsichtig auf und schaute auf die große Wanduhr. Es war kurz vor halb zwei. Er krabbelte aus dem Bett und zog sich an. Jeanny hatte seine Klamotten gestern noch gewaschen und sie ihm auf den Stuhl gelegt. Als er fertig war, drückte er den Knopf. Zwei Minuten später stand Jeanny im Raum. "Sie haben gerufen? Oh, warum sind sie denn angezogen? Sie sollten doch im Bett bleiben!" "Schsch!!" machte Joey. "Bitte, ich muss nach Hause, sonst bringt mich mein Vater um." erklärte er ihr. "Kommt mir ja gar nicht in die Tüte! Ich habe klare Anweisung, sie auf keinen Fall gehen zu lassen und ich pflege mich an meine Anweisungen zu halten. Sie werden die Nacht als hier verbringen müssen. Und jetzt ziehen sie sich aus und dann Marsch ins Bett!" Sie ging hinaus... und schloss die Tür ab. Da Joey doch recht müde war, legte er sich wieder ins Bett. Er schlief schnell ein. Als er am nächsten Morgen wieder wach wurde, war es trotz der Vorhänge schon sehr hell im Zimmer. Auf dem Nachttisch stand eine dampfende Kanne Tee. Er hatte sich aufgesetzt und war schon aufgestanden um die Vorhänge zu öffnen, als die Tür leise aufging und genauso leise wieder ins Schloss fiel. Joey, der mit den Vorhängen beschäftigt war bekam davon nichts mit. Erst als er eine warme Hand auf seiner Schulter spürte schrak er auf und drehte sich um. Vor ihm stand Seto und sah ihn vorwurfsvoll an. "Du solltest doch im Bett bleiben!" Er nahm Joey die Vorhänge aus der Hand. "Lass mich das machen und leg dich wieder hin!" Joey ging zurück zu seinem Bett und ließ sich darauf nieder. Seto hatte die Vorhänge geordnet und kam zu ihm. "Steh bitte mal auf und geh ins Licht. Ich möchte dich anschauen." Joey stand auf und ging zum Fenster. Er schaute verlegen zur Seite. Seto legte behutsam die Hand auf den Bluterguss über der Brust. "Ahh!" Joey sog scharf die Luft ein. "Entschuldige!" Sofort nahm Seto seine Hand wieder weg. "Nein ist schon Ok." nuschelte Joey, "du kannst ruhig." Vorsichtig betastete Seto auch die Blutergüsse auf dem Bauch und den Armen. Joey zuckte leicht zusammen. Setos Finger tastete wie Schmetterlinge über Joeys Körper. Es war angenehm. Jedenfalls fühlte es sich so an. Joey wurde bei diesem Gedanken rot und Seto musste unweigerlich grinsen. "Nana, musst ja nicht gleich rot werden..." sagte er. Nicht, dass das dazu beigetragen hätte, dass Joey wieder seine normale Gesichtsfarbe annahm. "Du wirst heute im Bett bleiben! Ich bleib auch zu hause." sagte er streng. "Nein! Das geht nicht! Ich muss nach Hause. Sonst bringt mich mein Vater um!" Seto hatte eine Augenbraue hochgezogen. "Du willst wirklich wieder zurück nach Hause?" fragte er Joey. "Wollen nicht, aber müssen." antwortete Joey. "Also gut! Aber versprich mir, dass du dich zu Hause ins Bett legst!" Joey nickte. Er griff nach seinem T- Shirt und zog es über. "Und noch was," fuhr Seto fort. Joey sah ihn verwundert an. "Du kommst sofort wieder her, wenn's brenzlig wird, verstanden?!" Joey starrte ihn perplex an, Hatte Seto das gerade ernst gemeint? "Guck nicht so, sondern komm. Ich bring dich heim." Joey folgte Seto hinaus. Sie fuhren mit dem Lift hinunter in die Eingangshalle und gingen zum Hauptausgang hinaus. Sofort fuhr die Limousine vor. "Wo wohnst du eigentlich?" fragte Seto Joey. Joey nannte ihm die Adresse, Seto gab diese an den Chauffeur weiter und sie stiegen ein. Joey war noch nie zuvor in einer Limousine gewesen und stierte sich fast die Augen aus dem Kopf. Er lie0ß sich gegenüber von Seto auf dem teuren Lederpolster nieder. Sie sahen schweigend aus dem Fenster. Seto saß ganz locker auf seinem Platz, während Joey leicht den Eindruck machte, als habe er einen Besen verschluckt. Seto sah Joey ganz offen an. Diesem wurde heiß und kalt und er versteifte sich noch mehr, weil er dachte, irgendetwas falsch gemacht zu haben. Seto wurde es schließlich doch zu blöd. "Hey! Jetzt entspann dich mal. Es ist alles in Ordnung." Er setzte sich neben Joey und klopfte ihm auf den Rücken. Joey ächzte auf. "Sorry!" meinte Seto und strich Joey sanft über den Rücken. Sofort entspannte sich Joey. Aber wie das Schicksal es wohl wollte, fuhren sie in genau diesem Augenblick um eine Kurve und um dem Ganzen noch das i- Tüpfelchen aufzusetzen, legte der Fahrer eine gekonnte Vollbremsung hin. Joey und Seto hatten das Gleichgewicht verloren und lagen nun mehr oder weniger übereinander auf dem Lederpolster. Joeys Herz hätte jeden Wettbewerb im Schnellschlagen gewonnen, es sei denn, er hätte Seto zum Gegner gehabt. //Joeys Harre riechen nach Apfel! Lecker!...// Seto wunderte sich über seinen Gedankengang. Sie waren sich ganz nahe. Ihre Gesichter waren nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Keiner von beiden wusste, was er machen sollte und sie hatten eine überaus gesunde Gesichtsfarbe angenommen. Der Wagen fuhr wieder los. Seto wollte sich wieder aufsetzen, aber Joey hielt ihn fest. "Nein, bitte! Bleib da!" Joey sah Set5o tief in die Augen. "Bitte!" Seto sah ihn verwundert an, setzte sich vollends auf und zog Joey mit sich. Schließlich saßen sie beide wieder und Joey lag weich in Setos Armen. Er entspannte sich merklich. //Was ist denn mit dem los? Uns vor allem, was ist mit mir los??// fragte sich Seto. //Warum gefällt mir das?// Und wie das in eine ordentliche Slash- Geschichte reingehört, stellte sich auch ihm die Frage: "Bin ich etwa schwul?" Joey gingen ähnlich Gedanken durch den Kopf. Der Wagen hielt erneut und ein kleiner Gong ertönte. "Wir sind da." sagte Seto. Der Chauffeur öffnete die Tür und Joey stieg aus, gefolgt von Seto. Seto sah sich um. Von den Häusern bröckelte der Putz ab und den Müll stapelte sich in den schmalen Gassen zwischen den Häusern. "Hier wohnst du?!" fragte Seto. "Ja" antwortete Joey. "Ist nicht besonders toll, aber es reicht. Und außerdem hab ich keine andere Möglichkeit..." Joey wurde es langsam peinlich. "Naja gut. Danke fürs Heimbringen und vor allem für alles andere. Bis Montag in der Schule. Tschüss!" "Joey! Warte doch mal!" sagte Seto. Joey blieb stehen. Er drehte sich um und blickte zu Seto zurück. "Was ist denn noch?" "Juan, lassen Sie den Wagen an, ich komme sofort." Der Chauffeur verschwand im Wagen. "Joey, pass auf dich auf! Und wenn was sein sollte, du kannst jederzeit zu mir kommen." Joey sah ihn an. "Danke, ich komme gerne wieder!" Es lächelte Seto warm an und winkte ihm zum Abschied. Dann verschwand er im Haus. Seto stieg in die Limousine und dachte über seine Gefühle für Joey nach. Joey schloss die Wohnungstür auf. Sie war abgeschlossen gewesen, also war sein Vater nicht zu hause. Er ging in die Küche, ignorierte den Zettel auf dem Tisch und ging auf den Wandschrank zu. Er nahm sich ein Glas heraus, füllte es mit Wasser und trank es aus. Er füllte nach und ging mit dem Glas zum Tisch zurück. Er nahm den Zettel und las. " Du kleiner Bastard! Wo bist du? Warte bloß, bis ich heimkomme!" Na toll! Er ging auf den Flaschenabladeplatz, der sich Wohnzimmer schimpfte und sucht das irgendwo zwischen den Flaschen verschollene Telefon. Er wählte die Nummer vom Handy seines Vaters. Nach einigen ,Tut' s ging er ran. "Joey?" fauchte er. "Ja, ich bin's." antwortete Joey. "Tut mir Leid, dass ich gestern nicht mehr heimgekommen bin. Ich bin irgendwie gegen eine Laterne oder so gelaufen und dann bei nem Klassen Kameraden wieder aufgewacht. Ich hab versucht dich anzurufen, aber du bist nicht rangegangen." Aus dem Hintergrund am anderen Ende der Leitung war eine piepsige Frauenstimme zu hören. "Wir klären das, wenn ich zu Hause bin. Im Moment bin ich beschäftigt." Dann legte er auf. Joey starrte wütend auf das Telefon. "Ja, vergnüg du dich nur mit der nächstbesten Hure, wenn du nichts besseres hast!!" fauchte er das Telefon an. Das konnte heute Abend dann ja heiter werden. Ehrlich gesagt hatte er Angst vor heute Abend. Er war sich ziemlich sicher, dass er heute Abend seinen Teil wegkriegen würde. Und dann konnte er wieder zu Seto. Er ging in sein Zimmer, griff sich seinen Rucksack und ging zum Schrank. Er holte zwei Paar Jeans, zwei T- Shirts und einen Pullover heraus. Dazu kam ein wenig Wäsche. Alles zusammen stopfte er in den Rucksack. Er stiefelte ins Bad und packte seine Zahnbürste dazu. Er schnappte seinen Schlüssel und ging ins Treppenhaus. Er versteckte den Rucksack unter der Treppe. Einen Moment lang überlegte er, ob er nicht einfach gleich zu Seto gehen sollte, dann hatte er sich die Schmerzen gespart. Er kam aber zu dem Schluss, dass er wohl irgendwann wieder zurück müsste und die Schmerzen dann wohl kaum geringer wären. Er angelte seinen Schlüssel aus der Hosentasche und ging zurück in sein Zimmer. Er schloss seine Zimmertür von innen ab und legte sich dann ins Bett, so wie er es Seto versprochen hatte. Seto...... Joey dachte an diesem Tag viel über Seto Kaiba nach. Wer war Seto eigentlich? Der kalte arrogante Geschäftsmann, den kannte Joey nur zu gut. Aber war das Seto? Was war mit der Seite die er in der Nacht kennengelernt hatte? War das Seto? Wenn ja, warum versteckte er diese Seite? Fragen über Fragen und auf keine wusste Joey eine Antwort. Nur auf eine. Mochte er Seto Kaiba? Ja, definitiv! Er mochte ihn. Egal von welcher Seite er sich zeigte. Vielleicht sogar mehr als Seto sich vorstellen konnte. Oder sollte man sagen, mehr als er sich selber vorstellen konnte? Irgendwann schlief er ein. Er erwachte, als jemand an seine Zimmertür bollerte. "Joey! Verdammt noch mal! Mach endlich diese Scheißtür auf!" Joey schälte sich aus dem Bett, schlappte zur Tür und schloss auf. Er wurde mit eine saftigen Ohrfeige begrüßt. "Wie oft hab ich dir gesagt, dass du nicht abschließen sollst, du kleiner Scheißer? Glaubst du, du kannst meine Befehle und Verbote so einfach missachten?" Als sein Vater ihn anschrie, wehte Joey eine Alkoholfahne entgegen. "Du hast wieder getrunken." Die nächst Ohrfeige saß so heftig, dass Joey kurz das Gleichgewicht verlor. "Was geht es dich an, ob ich getrunken habe oder nicht? Es geht dich einen feuchten Scheißdreck an! Also halt dein kleines dummes Maul!" Joey antwortete nicht. Was sollte man darauf auch antworten? Der Vater zog seinen Gürtel hervor und schlug Joey ins Gesicht. Er zog Joey zu sich, schlug die Tür zu und zerrte Joey ins "Wohnzimmer". Er packte die erste Flasche, die er erreichen konnte und schlug damit auf Joey ein. Wieder und immer wieder, bis die Flasche zerbrach. Scherben bohrten sich in Joeys Haut. "Schrei!" forderte sein Vater. "Schrei so laut du kannst!" Doch Joey kam kein Ton über die Lippen. Er blieb stumm. Er wusste das es sinnlos wäre. Die Schmerzen würden nicht weniger werden, sondern mehr, genauso wie wenn er nicht schrie. Sein Vater schlug weiter mit Flaschen auf ihn ein. Immer mehr zerbrachen, immer mehr Scherben bohrten sich in Joeys Haut und immer wieder biss er sich in die Zunge um nicht zu schreien. er hatte höllische Schmerzen und er blutete überall. Er stand mittlerweile sprichwörtlich vor einem Scherbenhaufen. Die Flaschen vor ihm auf dem Boden. Und sein Leben war vermutlich auch nicht mehr viel mehr. Der Restalkohol an den Scherben brannte in seinen Wunden. Dann hörten die Schläge plötzlich auf. "Hau ab, du Saftsack!" gluckerte sein Vater. Er hatte eine noch fast volle Flasche Wodka gefunden. Joey machte, dass er wegkam. Er schnappte seinen Schlüssel und verließ geräuschlos die Wohnung. Er holte unter unendlichen Schmerzen den Rucksack unter der Treppe hervor und machte sich auf und davon. Er schleppte sich quer durch das Industriegebiet zur Kaiba Corp. Er war kurz davor, einfach zusammenzubrechen. Als er den Eingang zur Kaiba Corp. erreichte, fand er ihn verlassen vor. Auf einem Schild am Pförtnerhäuschen stand: "Zur Zeit nicht besetzt. Bitte am Tor klingeln!" Joey schleppte sich zum Tor und drückte den Knopf. Seto saß in seinem Büro am PCC. Sein Telefon klingelte. Er nahm ab. "Ja?" fragte er. Seine Sekretärin antwortete ihm. "Hier ist ein junger Mann namens Joey Wheeler. Er verlangt, Sie zu sprechen." Ohne lange zu überlegen sagte er: "Ich komme! Einen Moment!" Er speicherte das ab, woran er gerade gearbeitet hatte und schloss das Fenster. Dann sprang er auf und rannte das Treppenhaus hinunter. Der Lift wäre zu langsam gewesen. Unten traf er seine Sekretärin. "Ich wusste jetzt nicht..." begann die Frau. "Sofort aufmachen!2 unterbrach Seto sie barsch. Die Frau nickte und betätigte den Schalter, der das Tor öffnete. Seto rannte an ihr vorbei nach draußen, Joey entgegen. Er sah Joey schon von weitem, wie er sich den Weg zum Gebäude entlang schleppte und zum ersten mal bereute er es, dass er denn weg zum Tor hatte so ewig lang bauen lassen. Beim ihm angekommen, sagte er nur: "Mein Gott, wie siehst du denn aus? Komm!" Über seinen Piepser rief er seinen Chauffeur und verfrachtete Joey in die Limousine und folgte selbst. Er bedeutete Joey sich auf das Lederpolster zu legen. Er setzte sich dazu und bettete Joeys Kopf in seinem Schoß. Er holte sein Handy heraus und wählte die Nummer seine Sekretärin. Er sagte ihr, dass er heute nicht mehr kommen würde und sie doch bitte so nett sein und seinen PC herunterfahren soll. Außerdem bat er sie, seinen Arzt zu benachrichtigen. Es wäre wichtig. Joey atmete nur noch flach. Er hatte höllische Schmerzen. //Bitte Joey! Halt durch! Verlass mich nicht!"" dachte Seto uns strich Joey sanft über das Gesicht. TBC Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Sodann hier das 3. Kapitel. Ich hoffe, es gefällt euch. Das 4. Chapt kann ne Weile dauern, kommt aber so schnell es geht. Kapitel 3 Joey wachte zwischen weichen Kissen auf. Er sah sich um. Er kannte das Zimmer. Es war das Gästezimmer in dem er schon mal war. Er spürte einen Druck am Bein. Seto. Er war auch eingeschlafen. Er war wohl die ganze Zeit an seinem Bett gesessen. Joey setzte sich auf. Seto schreckte hoch. "Na, aufgewacht?" fragte er Joey. "Komm, der Arzt wartet im Bad." Joey schwang sich aus dem Bett. Ein Schmerz, scharf wie ein Messer und heiß wie Feuer, durchfuhr seinen Körper. "Ah! Fuck!!" Joey hatte Tränen in den Augen. Seto war sofort bei ihm. Er hob ihn leichtfertig, aber ganz vorsichtig hoch und trug ihn ins Bad. Auf dem Flur fing Joey an zu zappeln. "Lass mich bitte runter!" Seto war zwar überrascht, leistete der Bitte aber dennoch Folge. Joey blieb stehen. "Seto, warum tust du das? Warum kümmerst du dich so um mich? Warum?" fragte er Seto. "Ist das nicht egal? Komm jetzt, der Arzt wartet!" Er wollte losgehen, doch Joey packte ihn am Handgelenk und zog ihn zurück. "Nein, es ist nicht egal! Es interessiert mich! Bitte! Warum?" "Was willst du jetzt hören?" "Den Grund!" "Hör zu Joey" Seto fuhr sich mit der Hand über das Gesicht, "Ich habe meine Gründe. Du wirst sie erfahren, aber erst später. Kannst du das so hinnehmen?" Joey sah ihn skeptisch an, nickte dann aber und ging mit Seto rasch Richtung Bad. Der Arzt saß auf einem Hocker und blätterte in einem Buch. Als die Tür aufging schlug er es zu und legte es beiseite. Er sah Joey an und sah aus, als stünden sämtliche Ausgeburten der Hölle vor ihm. "Mein Gott!" murmelte er und stand auf. "Mein Gott, Wheeler! Kommen Sie! Setzten Sie sich!" Er besah sich Joey. Er sah die ganzen Scherben in Joeys Haut. "Herr Kaiba, kommen Sie bitte her und halten Sie ihn gut fest, sonst hängt er uns gleich an der Decke!" Seto kam sofort und kniete sich neben Joey. Er legte eine Hand auf Joeys Schulter und die Andere in seine Hand. "Drück einfach, wenn's wehtut, ja?" Joey sah ihn an, lächelte und nickte. Der Arzt hatte Pinzetten verschiedener Größe aus seiner Tasche gekramt. "So, Herr Wheeler. Jetzt tut's gleich weh. Ich muss die Scherben entfernen, bevor sie sich zu arg entzünden. Sie haben ja seelische Unterstützung." Er nickte zu Seto. "Achtung!" Er setzte die Pinzette an einer kleinen Scherbe an und zog sie mit einem Ruck heraus. Joey biss die Zähne zusammen. Das tat höllisch weh. Der Arzt setzte an der nächsten Scherbe an. Joey lag in der Badewanne und versuchte sich zu entspannen. Sie hatten geschlagene 3 ½ Stunden gebraucht, bis sie alle Scherben aus seinem Körper draußen hatten. Sein Körper war rot und brannte. Der Arzt klopfte an und betrat das Bad. "Herr Wheeler, Sie sollten jetzt das Wasser verlassen. Alles andere wäre schlecht für ihre Gesundheit. Ich hole kurz meinen Koffer, damit ich Sie verbinden kann. Bis ich wiederkomme, sollten Sie ihre Boxershorts anhaben." Er verschwand wieder. Joey stieg aus der Wanne und zog seine Shorts an. Dann war der Arzt wieder da. Seto kam auch. Joey' s Körper war mit etlichen Schnitten versehen. Der Arzt kramte seine gesamten Verbandbestände aus der Tasche und begann Joey an den nötigen Stellen einzuwickeln. Alles, was keinen Verband benötigte, wurde mit Pflastern versorgt. Durch Seto' s Hilfe kamen sie gut voran und waren rasch fertig. " Herr Kaiba, ich muss mit Herr Wheeler unter vier Augen sprechen. Können wir im Gästezimmer reden?" "Selbstverständlich! Kommen Sie." "Ähm,...könnten Sie mir bitte helfen, Wheeler zu tragen? Er ist momentan glaube ich nicht im Stande alleine zu gehen." Ohne etwas zu erwidern ging Seto zu Joey, hob ihn hoch und trug ihn aus dem Bad. Der Arzt schnappte seinen Koffer und rannte hinterher. //Mannomann! Der Typ hätte Marathonläufer werden sollen! Da wäre er vermutlich besser aufgehoben gewesen!!// dachte er bei sich. Im Gästezimmer angekommen, setzte Seto Joey auf dem Bett ab, lächelte ihm noch kurz zu und ging dann hinaus. Der Arzt stellte seinen Koffer auf dem Tisch ab und zog den Stuhl an Joey' s Bett heran. Er setzte sich und musterte Joey. "So, Wheeler! Ihr Vater mal wieder, nehme ich an?" Joey nickte schwach.. Eigentlich hatte er null Bock auf dieses Gespräch. Aber da es später wohl kaum anders sein würde und das Gespräch so oder so kommen würde, konnte es auch jetzt sein. "Sie sollten Anzeige gegen ihren Vater erstatten! Sie können jetzt wohl kaum mehr behaupten, dass das, was er mit Ihnen macht, noch in irgendeiner Weise zu rechtfertigen sei. Außer dadurch, dass er dauernd dicht ist und "nicht mehr weiß, was er tun soll"! Meinen Sie nicht auch?" Er sah Joey mit prüfendem Blick an. Dieser nickte nur wieder schwach. Es klopfte. Jeanny trat ein. Sie hatte ein Tablett mit einer Kanne Tee in den Händen. "Ah, sehr gut! Genau das, was wir brauchen!" freute sich der Arzt und Jeanny goss zwei Tassen voll dampfendem Tee ein. "Miss, könnten Sie bitte so freundlich sein, und Mr. Kaiba zu uns schicken? Das wäre sehr freundlich." Jeanny lächelte: "Aber natürlich. Er ist im Zimmer nebenan. Er wird gleich hier sein." Sie lächelte wieder und verließ den Raum. "Wollten wir uns nicht unter vier Augen unterhalten und haben ihn deswegen extra weggeschickt?" fragte Joey etwas skeptisch. "Naja, eigentlich schon. Aber die Frage, ob Sie vorübergehend hier wohnen können, lässt sich schlecht ohne ihn klären. Oder?" Die Tür flog auf und Seto stand im Zimmer. "Sie haben gerufen?" Das passte jetzt nun aber gar nicht zu Seto. Wer war denn hier Hausherr, der sonst immer alle herumkommandierte? Und jetzt stand eben jener etwas...komisch im Türrahmen, als wolle er seinem Hausherren dienen. Auch der Arzt schien gänzlich verwirrt zu sein. Er fasste sich jedoch wesentlich schneller wieder als Joey das auf die Reihe bekam. "Äh, ja, also. Joey wird Anzeige gegen seine Vater erstatten. Und zwar noch heute." Joey warf eine Blick auf die große Holzuhr an der Wand. Es war bereits kurz vor 20 Uhr. "Selbiges heißt, dass die Polizei ihn noch heute Abend auf Grund der Anzeige verhaften wird. Kann Wheeler vorläufig bei ihnen unterkommen? Nur bis er eine feste Bleibe hat. Wenn er wirklich alles aussagt, sitzt sein Vater für die nächsten 10 Jahre hinter Gittern. Wenn Wheeler niemanden hat, zu dem er könnte, dem man eine gewisse Selbstständigkeit nachweisen kann, müsste er ins Heim, weil er noch nicht arbeitet, keine eigene Wohnung hat und so weiter, Sie kennen das ja alles. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde Sie bitten, Joey vorläufig bei sich aufzunehmen, bis man seine Mutter ausfindig gemacht hat..." Er wurde rüde von Joey unterbrochen: "Meine Ma ist tot! Das wissen Sie doch, Mann!" Er sah den Arzt wütend an. "Entschuldigen Sie bitte! Es war mir entgangen..." "Wenn ihnen so was "entgeht" sollten sie ihren Job als Mediziner und Seelenklempner an den Nagel hängen! Sie sollten in ihrem Job etwas mehr Fingerspitzengefühl besitzen!" Da Seto die Entwicklung des Gesprächs ganz und gar nicht gefiel, beschloss er ihr ein jähes Ende zu setzen und sagte: "Joey kann selbstredend so lang wie nötig bleiben. Oder, wenn er möchte, auch länger. Das hängt von ihm ab. Ich werde das mit der Anzeige sofort regeln." Sein Ton hatte etwas sehr endgültiges an sich und machte dem Arzt unmissverständlich klar, dass der Zeitpunkt seines Abschieds nun gekommen war (*Gott, hört sich das bescheuert an!!!*) . Er nahm seinen Koffer und verabschiedete sich mit einem genuschelten "Schönen Abend noch!". Dann war er weg. Seto trat zu Joey ans Bett. "Das was..." "Ja, meine Ma ist tot!" "Das meinte ich nicht! Ich..." "Ist egal. Das was der Arzt gesagt hat, dafür kannst du eh nichts. Also entschuldige dich nicht dafür." Er sah Seto mit bitterem Blick an. "Ich habe dieses Kapitel abgeschlossen! Fehlt nur noch das Siegel. Können wir das mit der Anzeige gleich machen?" Seto nickte und Joey schlug die Bettdecke zurück. Er wollte aufstehen, was sich als halbe Mumie dann doch als schwieriger als erwartet herausstellte. Seto grinste sich einen und nahm Joey wieder auf den Arm , musste jedoch sofort feststellen, dass dieser allem Anschein nach nicht die Absicht hatte, dort oben zu bleiben. " Es reicht, wenn du mich stützt." "Und dir dabei zusehe, wie' s dich auf' s Mal haut? Wäre der Lacher des Abends." "Harhar!!" meinte Joey musste aber auch grinsen. Seto' s Blick wurde etwas fester. "Kommt gar nicht in die Tüte!" Damit hob er ihn wieder hoch und stellte zu seiner Überraschung fest, dass sich Joey einfach nur an seine Brust fallen ließ. Die Polizei hielt mit Sirene und Blaulicht und allem Rambazamba vor dem Haus. Ein Officer klingelte bei "Wheeler". Ein stark betrunkener Mann öffnete die Tür. "Was'n'los?" lallte er den Officer an. "Guten Abend. Mein Name ist Officer Melton." Er zückte seine Dienstmarke. "Gegen Sie liegt Haftbefehl auf Grund einer Anzeige wegen mehrfacher Körperverletzung und sexuellen Missbrauchs vor. Sie sind vorläufig verhaftet." Er laberte das ganze übliche Zeug herunter, auch wenn er bezweifelte, das sein Gegenüber etwas damit anfangen konnte. "Wenn Sie uns bitte begleiten würden." Ein weiterer Polizist legte dem etwa 40- jährigen Wheeler Handstellen an und führte ihn ab. Officer Melton betrat das haus. Er suchte den Sicherungskasten und kam dabei am Wohnzimmer vorbei. Er sah die ganzen leeren Flaschen und auch den riesigen Scherbenhaufen aus Splittern, die einmal Flaschen gewesen waren. Der Fernseher lief noch. Ein Hardcore- Porno. Er schüttelte nur den Kopf und stellte im Sicherungskasten den Strom der Wohnung ab. Er leuchtete sich mit der Taschenlampe den Weg nach draußen, da er an diesem Abend nur begrenzt Lust hatte, sich einen Beinbruch zu holen, bloß weil dieser Kerl nicht in der Lage war, seine Bude in einem einigermaßen ordentlichen Zustand zu halten. Er registrierte, dass der Mann im Auto verfrachtet war und stieg dann selbst in den Wagen hinters Steuer. Joey Wheeler erwachte sehr früh aus einem unruhigen Schlaf. Er saß schweißgebadet in seinem Bett. Flashback #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+# "Na komm schon, du kleiner Pisser! Sei gefälligst ein bisschen nett zu deinem Vater!" Sein Vater packte seinen Kopf und drückte ihn in seinen Schritt. Keiner konnte die verzweifelten Schreie des jungen Joey Wheelers hören, der gezwungen wurde etwas zu tun, zu was man niemanden zwingen durfte. Und schon gar nicht das eigene Kind!! Flashback Ende #+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+#+ "NEEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIN !!" In einem einzigen Schrei entlud sich Joey' s gesamtes Gefühlsleben. All die Trauer, Verzweiflung, Wut, Angst und der Hass auf seinen Vater, seinen Peiniger, der ihn so oft geprügelt hat, wie ein kleines, minderwertiges Stück Dreck behandelt hat, ihn so oft für seine "Spielchen" benutzt hat, alles brach aus ihm heraus. Er schrei und schrie und schrie. Er hörte auch nicht auf, als Seto zu ihm ins Zimmer gestürmt kam, halb wütend über die nächtliche Störung, halb besorgt um Joey. Er sah Joey im Bett sitzen, wie er schrie, als wolle er seine Erinnerungen an seine Kindheit, seine Kindheit selbst aus seinem Gedächtnis schreien. Für immer loswerden. Er setzte sich zu Joey aufs Bett und nahm ihn sanft in den Arm. Joey schrie, an Seto' s Brust gedrückte, weiter und erst nach einiger Zeit in eine alles zerreißendes Schluchzen über. Schließlich legte sich Seto einfach zu Joey ins Bett und deckte sie beide zu. Bald war das Weinen zu einem Wimmern geworden und letztendlich ganz verstummt. Sie schliefen beide ein und Joey schlief die Nacht ruhig durch. Größtenteils traumlos. "Was soll der Scheiß?" tobte der Mann, der in Handschellen auf dem örtlichen Polizeirevier saß. "Warum bin ich hier?" Officer Melton hatten nun aber langsam die Schnauze gestrichen voll. Er hatte sich jetzt eine geschlagene halbe Stunde von diesem Mann anschreien lassen und jedes Mal hatte er nur diese Fragen und die gleichen in anderer Formulierung über sich ergehen lassen. Und jedes Mal, wenn er es ihm erklären wollte, verfiel der Mann in eine neue Schreiorgie und ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Um Himmels Willen, seinen Sie jetzt endlich still!!" donnerte er. "Sie schreien mich seit einer verdammten halben Stunde an, in der ich mehrere Male meinen Beruf bereut habe, und brüllen das ganze Revier zusammen!" fuhr er den Mann an. "Himmel Herrgott! Seien Sie jetzt ruhig. Dann kann ich Ihnen das sagen, was sie wissen wollen." meinte er in beträchtlich ruhigerem Ton. Er setzte sich dem Mann gegenüber an den Tisch- "Ihr Sohn, Joey Wheeler, hat Sie angezeigt. Wegen Körperverletzung und sexuellen Missbrauchs. Er erzählte, Sie hätten ihn in seiner Kindheit regelmäßig geschlagen und zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Seit seine Mutter tot ist, sei es besonders schlimm. Erst vorgestern Abend hätten Sie ihn mit Flaschen verschlagen und zwar so stark, dass sich Scherben in seiner Haut befanden. Er hat mir seine Wunden gezeigt und ich habe mit dem zuständigen Arzt gesprochen. Es wird mittlerweile gegen Sie ermittelt." Der Mann wollte etwas sagen, doch Melton ließ ihn nicht zu Wort kommen. "Ruhe! Jetzt rede ich! Wir haben schon mehrere Zeugen, die gegen Sie aussagen werden. Auf Grund dessen wurde für Sie bereits ein Termin für eine Gerichtsverhandlung festgelegt. Den Termin werden Sie noch erfahren." Er stand auf und ignorierte die Proteste und das Geschrei des Mannes und verließ den Raum. Er nickte dem Polizist vor der Tür zu und ging von dannen. Er konnte einfach nicht begreifen, dass es Menschen gab, die so etwas mit ihren Kindern machten. Sollte es denn wahr sein, was der junge Wheeler ihm erzählt hatte, und dessen war er sich ziemlich sicher. //Mal sehen...// dachte er. TBC Dieses war der dritte Streich... und der vierte kann mal wieder ne Weile dauern. Aber da jetzt Ferien sind, vermutlich nur ne Woche oder so. In diesem Kapitel sind mir die Kommentare sehr wichtig, weil ich da einiges verarbeitet habe. Also schreibt fleissig!! Ninagiku Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- So............... Das hier ist nun das vierte und letzte Kapitel. Ich hoffe, es bringt allen das verhoffte Ende. Wenn nicht tut es mir Leid, aber so ist nun mal die Story. Ich will euch nicht länger mit meinem Geschwalle zumüllen. HEY HO; LET'S GO!!!!!!!!!!!!!!! Kapitel 4 Es war ein Samstag Abend, rund 3 ½ Monate später. Die Verhandlungen waren gelaufen und Joey's Vater saß für die nächsten 15 Jahre wegen Körperverletzung, Kindesmisshandlung und Vergewaltigung im Knast. Der Papierkram mit dem Jugendamt war auch erledigt und Joey wohnte jetzt offiziell im Hause Kaiba. Joey's Freunde waren zwar erst sehr geschockt gewesen, kamen aber mittlerweile ganz gut mit den Umständen klar. Joey's Gefühlsleben war das reinste Erdbeben. Er hatte nichts mehr unter Kontrolle. In den drei Monaten die er jetzt bei Seto lebte hatte er sich langsam aber sicher in den jungen Mann mit den eisblauen Augen verliebt. Das er sich in einen Mann verliebt hatte, ließ in kalt. Womit er aber nichts anfangen konnte, war dieses Gefühl, das ihn nicht wissen ließ, ob sich Seto auch nur das kleinste bisschen für ihn interessierte. Er hätte kotzen können. Diese beschissene Ungewissheit!! Er hatte alles versucht, um herauszufinden, wie Seto zu ihm stand. Er hatte doppeldeutige Bemerkungen gemacht, er hatte Mokuba ausgefragt, er hatte alles getan, was ihm in den Sinn kam und war jetzt so schlau wie vorher. Er hatte sämtliche Arbeiten in der Schule in den Sand gesetzt, weil im immer nur diese eine Frage durch den Kopf ging. Er saß an diesem Samstag Abend also mal wieder vor seinen Matheübungsaufgaben und war ein weiteres Mal hoffnungslos überfordert. Normalerweise half ihm Seto immer mit den Aufgaben, aber heute war er noch nicht zu Hause. Es war bereits nach 21 Uhr und Joey wunderte sich, wo Seto blieb, doch Seto hatte ihm strikt verboten, ihn auf der Arbeit anzurufen. Er war gerade schon am überlegen, ob er nicht doch einfach zum Telefon greifen und ihn anrufen sollte, als ebendieses ihm die Entscheidung abnahm. Hastig nahm er ab. "Hallo?" "Hallo Joey! Ich bin's, Seto. Ich wollte nur sagen, dass ich hier nicht vor halb elf raus komm. Ich hab noch zu tun. Könntest du Mokuba bitte ins Bett bringen?" "Ja, klar, kann ich machen." "Danke! Bis morgen!" Er legte auf und seufzte. Also sah er ihn heute Abend wieder nicht. Das ging schon die ganze Woche so. Joey sah Seto nur morgens beim Frühstück. Und dann überhaupt nicht mehr. Im Moment hatte er nicht mal die Schule, weil gerade große Ferien waren. Seit zwei Wochen. Nicht, dass er nicht froh gewesen wäre, eine Weile ohne die Penne leben zu können, aber sie war fast zu seiner letzten Hoffnung geworden. Er hatte eigentlich gedacht, dass es Seto öfter sehen würde, jetzt, wo er bei ihm wohnte, aber da hatte er sich wohl geschnitten. Er sah ihn sogar weniger als sonst. Er sah auf die Uhr. 21.20 Uhr.. Er erhob sich also und machte sich auf den Weg zu Mokuba. Dort angekommen, sagte er ihm, er solle sich bettfertig machen. Als er Mokuba's enttäuschtes Gesicht sah, seufzte er. "Es tut mir Leid Mokuba! Seto hat eben angerufen und gesagt, dass er frühestens in einer Stunde aus dem Büro kommt. Er hat mich gebeten dich ins Bett zu bringen." "Schon gut Joey" sagte Mokuba. "Du kannst ja nichts dafür. Ich würde ihn nur gerne einmal wieder sehen. Richtig sehen und nicht nur die fünf Minuten morgens, die er braucht um eine Tasse Kaffee runterzuschlürfen..." "Glaub mir, ich würde ihn auch lieber öfter sehen." Erst Mokuba's fragender Blick ließ ihn über das eben gesagte nachdenken. "Vergiss es einfach wieder! War nicht wichtig. Ich meinte, ich würde ihn gern öfter sehen, weil mir langweilig ist, weißt du. Du bist den ganzen Tag mit deinen Freunden unterwegs, was ja auch Ok ist, aber ich sitz den ganzen Tag nur hier rum, weil alle anderen im Urlaub sind. Und immer nur Jeanny...? Das ist mir auf Dauer zu langweilig und eintönig. Und da wär's dann halt gut wenn er da wäre...." Er sprudelte die Sätze in einem bemerkenswerten Tempo heraus, in der Hoffnung, eine glaubwürdige Ausrede zustande zu bringen. "Du bist in ihn verliebt, nicht wahr?" fragte Mokuba gerade heraus. Er hatte ein sanften, verständnisvolles Lächeln im Gesicht. Joey jedoch war geschockt. War es so offensichtlich gewesen? Hatte er sich so auffällig verhalten? ".......äh......ich......wie.........?" stotterte er. "Ach komm! Ist doch nicht so schlimm. Ich versteh dich ja. Seto ist schon ein klasse Kerl. Ich kann das natürlich nur als Bruder sagen, aber die meisten anderen sehen das vermutlich genauso. Außerdem...hab ich ihn auch schon in der Dusche gesehen. Er hat einiges zu bieten...." grinste Mokuba "Du bist also in ihn verliebt..." Mokuba's Züge bekamen einen nachdenklichen Ausdruck. "Weiß er das?" Joey zog die Schultern hoch. Was sollte er jetzt sagen? Sollte er es dem Kleinen vielleicht einfach erzählen? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, redete er schon los. "Ja, ich habe mich in deinen Bruder verliebt. Ich weiß auch nicht so recht.....Es kam einfach irgendwann. Es hat mich voll überrannt! Aber ich glaube nicht, dass er es weiß..." "Bei deinen ganzen doppeldeutigen Bemerkungen?!" warf Mokuba ein, "da müsste er regelrecht taub sein." Joey fuhr fort: "Ich weiß nicht, ob er es weiß. Was glaubst du?" Er musterte Mokuba. "Ich glaube schon, dass er etwas in dieser Richtung ahnt. Er ist ja nicht dumm. Vielleicht solltest du es ihm sagen..." "Bist du wahnsinnig, Mokuba? Es ihm sagen? Da kann ich ja auch gleich meine Sachen packen und gehen. Er würde mich doch hochkant rauswerfen!" Er sah Mokuba an, dessen Lächeln sich zu einem Grinsen wandelte. "So viel Vertrauen in dich selbst?" fragte er spöttisch. "Er wird dich, glaube ich, nicht rausschmeißen, aber wenn du meinst....." "Wenn ich was meine?" "Na, wenn du meinst dass er dich rausschmeißen würde, dann wärst du auf dem Holzweg. Er schmeißt niemanden raus, den er gut leiden kann. Jedenfalls, wenn er mir nicht irgendeinen Mist erzählt hat." "Du meinst also, er mag mich?" "Sag ich doch!!" "Und du lügst auch nicht?" "Joey Wheeler, ich lüge nicht!! Das liegt weit unter dem Niveau eines Kaibas!" "Aha, der große Bruder färbt ab..." Joey warf ein Kissen nach ihm und sagte dann: "Jetzt aber ins Bett mit dir. Wir haben schon eine halbe Stunde überzogen! Seto hängt uns, wenn er das rauskriegt." "Du~ hu? Darf ich dann das Zähneputzen ausfallen lassen?" //Ganz das kleine Kind...// dachte Joey bei sich. "Also gut! Aber jetzt schnell schlafen! Gute Nacht!" "Gute Nacht, Joey!" Mokuba krabbelte unter die Bettdecke. Joey löschte das Licht, und schloss die Tür hinter sich. Er merkte, dass er hundemüde war und beschloss, ebenfalls ins Bett zu gehen. Der nächste Tag...Sonntag...Frei! Keine Arbeit! Zumindest nicht in der Kaiba Corp. Seto setzte sich in seinem Bett auf. Er sah auf die Uhr, obwohl es ihn Sonntags einen Dreck interessierte, wie lange er schlief. War wohl die Macht der Gewohnheit von unter der Woche. Es war nach elf Uhr. Er war gestern nicht wie beabsichtigt um halb elf, sondern erst um viertel nach eins nach Hause ins Bett gekommen. Da braucht man halt den Schlaf. Mit einem Schlag war Mokuba hallwach. Er spürte es! Sein Bruder war eben aufgestanden. Er schlüpfte aus dem Morgenrock in Wäsche, Jeans und Pullover und switchte aus dem Zimmer. Seto hatte sich gerade das T- Shirt übergeworfen, als die Tür aufflog und Mokuba i m Raum stand. "Mokuba! Wie oft soll ich es noch sagen? Du sollst anklopfen!" seufzte er. "Dir auch einen wunderschönen Guten Morgen Bruderherz!" lächelte Mokuba. Er schloss die Tür und ging zu Seto. Er umarmte ihn und sagte: "Schön, dich mal wieder zu sehen, Seto!" Seto legte einen Arm um seinen kleinen Bruder und sagte: "Ja, ich freue mich auch!" Er drückte ihn kurz und meinte dann: "Komm, wir gehen Joey holen und dann frühstücken!" "Warte mal kurz! Ich muss dir was erzählen..." begann Mokuba. Seto setzte sich gemeinsam mit Mokuba auf sein Bett. "Was gibt's?" Er sah seinen kleinen Bruder an. Vorsichtig begann Mokuba: "Was hältst du von Joey?...Vergiss die Frage, von hinten durch die Brust ins Auge geht doch nur schief. Ich habe gestern mit Joey geredet. Er ...hat gesagt...dass er..." er holte tief Luft, "in dich verliebt ist." "Das hat er gesagt?" Seto sah nachdenklich aus. "Ja, hat er. Und er meint es ehrlich. Ich habe seine Gedanken gelesen. Es ist ihm wirklich ernst." "Hm..." meinte Seto und erhob sich, "Komm, wir gehen frühstücken. Ich hab Hunger!" Zehn Minuten später saßen zwei hellwache Kaibas und ein verschlafener Wheeler am Frühstückstisch. Um wenigstens etwas Geräuschkulisse zu haben, drehte Mokuba das Radio auf. "Nicht so laut, Mokuba! Ich muss nachher noch arbeiten." mahnte Seto. Beim Anblick zweier geschockter Gesichte fügte er hinzu: "Nur hier im Büro, keine Sorge!" Joey atmete innerlich auf. Er hätte es vermutlich nicht ertragen, Seto heute wieder den ganzen Tag lang nicht zu sehen. Seto war seit einiger Zeit mit frühstücken fertig und hatte sich in seinem Büro verbarrikadiert. Er war seit Stunden dabei, ein neues Computerspiel zu entwerfen und die Grundlagen dazu aufzustellen. Aber er war nicht wirklich weit gekommen, da ihm das, was Mokuba erzählt hatte, einfach nicht aus dem Kopf ging. Joey war also in ihn verliebt. Irgendwie hatte er es im Gefühl gehabt, aber er wollte sich dann doch lieber keine Hoffnungen machen. Hoffnungen machen? Genau! Auch er, Seto Kaiba, war verliebt. Und zwar in niemand geringeren als seinen neuen Mitbewohner Joey Wheeler. Schon lange. Viel zu lange. So lange, dass er es schon fast vergessen hatte. Geistesabwesend griff er zum Telefon und wählte die Durchwahl zu Joey' s Zimmer. "Hallo?" meldete sich die wohlklingende Stimme am anderen Ende. "Joey, kommst du bitte kurz in mein Büro." murmelte Seto und legte wieder auf. Joey starrte de Hörer an. Was hatte er denn nun wieder getan? Noch nie hatte Seto ihn ins Büro gerufen. Und dann die Art... Joey stand auf und verließ den Raum. Er lief in den Westflügel des Hauses, zum Büroteil. Hier waren Büros aller Mitarbeiter, da sie manchmal herkamen um hier zu arbeiten. Er klopfte zaghaft an die große Holztür hinter der Seto' s Büro lag. "Herein!" hörte man die Stimme von drinnen. Joey trat ein und schloss die Tür so leise wie möglich. Du hast mich hergerufen?" fragte er leise. "Ok!" sagte Seto, "Komm wieder runter! Ich will mit dir reden und dir nicht den Kopf von den Schultern schlagen. Du hast nichts gemacht, also beruhig dich wieder!...Ist ja grauslich!" Seto schüttelte den Kopf. Joey entspannte sich und Seto stand auf. Er kam auf Joey zu und sah ihm in die Augen. "Mokuba hat..." begann er. "...es dir erzählt, nicht wahr?" beendete Joey den Satz und senkte seinen Kopf. "Ja, hat er!" flüsterte Seto und zog Joey' s Kopf wieder nach oben. "Schau mich an!" Joey hob den Blick und seine schokobraunen Augen trafen auf eisblaue. Dann spürte er nur noch, dass er die Augen schloss und sich Seto' s Lippen auf seine legten. Nach einem ewig dauernden Kuss wisperte Seto in Joey' s Ohr die Worte, die sich dieser so sehr erhofft hatte. "Ich liebe dich, Joey Wheeler!" Dann versanken sie in einen leidenschaftlichen Kuss... OWARI!!! P.S.: Und wenn sie nicht gestorben sind dann küssen sie sich noch heute... Hoffe, das Ende hat euch gefallen. Würde mich über Kommis freuen! Ninagiku Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)