Internat der Verliebten von kilia (Langweiliger Geschichtsunterricht?) ================================================================================ Kapitel 18: Ein erfolgreiches Angebot ------------------------------------- So, hier ist der neue Teil! Vielen Dank an Shiko-chan *ganzliebknuddel* Und natürlich auch ein ganz großes Dankeschön für die lieben Kommis Jetzt aber viel Spaß, liebe Grüße Kilia "Drrrrrr....drrrrrr...." Unsanft riss das Geklingel Chris und seine Freunde aus ihrem viel zu kurzem Schlaf. Mit einem sicheren Schlag brachte Chris den Übeltäter zum Schweigen. Vorsichtig öffnete er eines seiner Augen und schielte in Richtung Thomas' und Phils Bett. Beide hatten ihre Körper vollständig mit ihren Federdecken bedeckt, um deutlich zu zeigen, dass sie schlafen wollten und diesen Schlummer auch brauchten. Chris ließ sich wieder in Kissen sinken, spürte selbst, dass der gestrige Abend lang war. Doch ein erneuter Blick auf die Digitalanzeige des Weckers ließ ihn aufseufzen. Gähnend schlug er die Decke beiseite und kletterte aus seinem Bett. Noch immer von Müdigkeit geplagt, trat er dann endlich den Gang Richtung Badezimmer an. Dabei verfluchte er wieder einmal die Institution Schule. /Scheiße...wer hat so was eigentlich erfunden... Und wofür...!?!/ Doch das warme angenehme Wasser der Dusche hinderte ihn weiter darüber nachzudenken. Circa fünfzehn Minuten später betrat er wieder das Zimmer. Das Bild was sich ihm eröffnete, war fast identisch mit dem, als er den Raum verlassen hatte. Unter Phils Decke kam ein schlanker Arm hervor, zudem erkannte Chris ein paar helle Strähnchen. Als Chris den Blick so über Thomas' Bett gleiten ließ, drohte dieser wohl eher einen Erstickungstod zu sterben. So wie er sich eingemümmelt hatte. "He, aufstehen. Ist schon halb", versuchte der Dunkelhaarige seine Freunde zu wecken. Ein Halt die Klappe und irgendein Gemurmel, was Chris nicht ausmachen konnte waren die Antwort. Da sich diese Szene fast jeden Morgen so abspielte, trat er leicht amüsiert zu Phils Bett. Langsam ging er in die Knie, zog die Bettdecke etwas leicht zurück. Leicht streichelte er die Wange des Kleineren, mit sanfter Stimme flüsterte er: "Phil-Kleiner aufstehen." Schon seit Chris sich mit diesen beiden Jungen das Zimmer teilte, wurde Phil mit einer zärtlichen Extraeinladung geweckt. Der Blondschopf musste stets in jeder Lebenssituation sanft behandelt werden. So war er halt.... "Mmh... müde... will schlafen...!", kam als Resonanz. Doch davon ließ sich Chris gar nicht beirren, er wusste ja, dass seine beiden Freunde viel Schlaf brauchten, aber was sein musste, musste eben sein. Schelmisch grinsend entgegnete er: "Phil, wir haben fünf vor acht, ich weiß ja nicht, wie du das noch schaffen willst. Du möchtest du gut aussehen für deinen Schatzi!" Mit Aussehen und Schönheit bekam man Phil doch immer wieder rum. Und auch an diesem Tag funktionierte diese so hilfreiche Methode. "Was? Schon so spät. Tut mir leid Mäuschen, ich muss ins Bad!", schreckte er hoch und rannte auch schon ins Bad. /So, jetzt zu dir. Da Worte ja eh nicht helfen, musst du halt fühlen!/ Grinsend stellte sich Chris vor das Bett seines Freundes und zog mit einem Mal den dunklen Stoff zur Seite. Thomas schreckte hoch: "He, was soll das!?!" Geschockt und noch mit halb geschlossenen Augen starrte er wutentbrannt zu Chris. Dieser antwortete jedoch nur amüsiert: "Es ist schon acht. Beeil dich. Wir haben Mathe, ich habe keine Lust zu spät zu kommen. Es gibt die Klausur wieder!" Thomas' Antwort war ein Augenverdrehen. Dennoch erhob er sich müde und trabte zum Bad. Chris freute sich schon auf das nächste Szenario. Thomas und Phil, die sich um das Badezimmer stritten... Gelangweilt starrte Chris zur Tafel. Er wollte zwar nicht bestreiten, dass er Mathe mochte. Doch bei diesem Lehrer war es die reinste Qual. In Chris' und den Augen seiner beiden Freunde verunstaltete Professor Martens das Fach vollständig. Jede Formel kaute er mehrfach durch, bis auch der letzte sie auswendig rauf und runter beten konnte. Ein kleines Stück Papier, was gegen seinen Arm stieß, erweckte seine Aufmerksamkeit. Schnell wandte er seinen Blick von der Tafel und hob den Zettel auf. Sofort erkannte er Phils fein säuberliche Schrift: Ich habe auch schon eine hervorragende Idee, wie wir Thomas und Tamara zusammen bringen können.... Chris grinste. Das war typisch Phil. Die Beziehungsprobleme anderer Menschen zu lösen, schien wohl seine Lieblingsaufgabe zu sein. Chris musste aber auch zugeben, dass er jetzt neugierig war. Wie denn? Schrieb er schnell und im Vergleich zu der Schrift seines Freundes, saumäßig zurück. "Was tut ihr da?", fragte Thomas genervt und schielte den Zettel hinterher. Schon an dessen Stimme erkannte Chris, dass sein Kumpel die Antwort wusste. Chris antwortete lächelnd: "Phil hat eine Idee. Sei doch nicht so mies gelaunt. Was spricht denn dagegen?" Thomas verdrehte die Augen und entgegnete ernst: "Ich möchte das nicht! Akzeptiert das doch einfach. Eure Idee ist völlig bescheuert. Okay?" Thomas funkelte kurz. /Scheiße, der scheint ja wirklich nicht begeistert zu sein!/ Leise fuhr Chris fort: "He, Thomas, jetzt schalt mal einen Gang zurück!" Doch den Schwarzhaarigen Jungen schien das überhaupt nicht mehr zu stören, sein Blick wanderte wieder zur Tafel. "Was ist denn los?", fragte Phil wohl etwas zu laut. Ein böser Blick von Martens streifte ihre letzte Reihe. Chris nickte entschuldigend, das half meistens. Trotzdem, musste er schon im gleichen Moment grinsen. Phil war auch so schusselig. Er deutete wieder auf den Zettel um weitere Unruhen zu vermeiden. Sofort kam die Frage noch mal schriftlich. Zügig kritzelte Chris, dass Thomas so gar nicht von ihrer Idee begeistert war. Phil grinste, das war für ihn kein Hindernis. Wenn er sich einmal was in den Kopf gesetzt hatte, zog er es auch durch. Gerade als Chris sich wieder Thomas zuwenden wollte, erklang sein Name: "Leblanc, ihre Klausur. Die können sie sich dann holen kommen. Können die von Kreutzer und Petersen gleich mitnehmen." Langsam erhob sich Chris, schritt nach vorne. Beim nach vorne Schreiten fiel ihm wieder auf, was so einen typischen Matheprofessor sie doch hatten. Martens, ein großer Mann, 1,85m, schlank, in einem dunklen Anzug, wenige Haare, eine kleine Brille und ein ernster und strenger Blick. Höflich antwortete Chris: "Ja, danke." Nachdem er die einzelnen Bögen entgegen genommen hatte, stolzierte er zu seinem Platz zurück. Grinsend legte er die Klausurbögen vor seine Freunde. /Mal sehen, wer diesmal der Loser ist!/ Chris machte sich keinerlei Sorgen, denn alle drei konnten Mathe. "Oh, ich habe ne eins minus!", quiekte Phil, sprang auf und umarmte Chris überschwänglich. "He, ich habe wie immer nix anderes erwartet", bemerkte Chris lachend. Phil musste immer alles mit so vielen Emotionen machen. Vorsichtig schob er den Kleineren beiseite und setzte sich wieder, fragte Thomas: "Und, was hast du?" Thomas grinste stolz und zeigte ihm seine eins. "Nicht schlecht, Glückwunsch, Peters!", kommentierte Chris, bevor er seine Klausur inspizierte. Zufrieden lächelte er, als er seine eins sah. "Also in Mathe sind wir wirklich unschlagbar, findet ihr nicht, ihr Süßen!" Grinsend betrachtete Phil seine Freunde, die aufgrund der letzten Aussage nicht mehr zum Sprechen fähig waren. Beide brachen in lautes Gelächter aus. "Boah, du bist so tuntig!", warf Thomas ein, als er sich wieder etwas beruhigt hatte, worauf er sogleich einen strafenden Blick erntete. "Boah, bin ich müde!", warf Thomas auf den Weg zum Schulhof ein. "Ich brauche erstmal einen Kaffee, wer noch?" "Ich bitte", antwortete Chris, dankbar für den Vorschlag. Ein Kaffee würde jetzt bestimmt gut tun. Phil stimmt auch zu: "Ja, bitte, mit viel Milch, wir sind dann schon mal draußen. Bis gleich." Ohne eine Antwort abzuwarten, schliff er Chris am Ärmel hinterher. "He, ich kann nicht so schnell mit den Krücken." Sofort ließ der Blondschopf los und warf Chris einen entschuldigenden Blick zu. Chris lachte, wer konnte Phil schon böse sein? Nach etwa fünf Minuten trat Thomas wieder zu ihm. "Boah, demnächst kommt jemand mit, ich balanciere nicht noch mal tausende von Kaffeebechern, klar Phil!", maulte er schon von Weiten und hielt jedem von ihnen seinen Pappbecher hin. Phil kicherte nur und hauchte ein leises Dankeschön. Schweigend standen sie nebeneinander, jeder seinen Blick etwas anderem zugewandt. Ab und an nippten sie an ihren heißen Bechern, bis Phil die Stille durchbrach: "Da vorne ist Cecile. Hast du eigentlich noch mal mit ihr gesprochen?" Chris blickte kurz Richtung Eingangstüre. Sie redete mit irgendwelchen ihrer Freundinnen, gemeinsam liefen sie durch den Schnee in ihre Richtung. Dort war ja schließlich ihr Stammplatz. Chris konnte nur schulterzuckend antworten: "Nein, ich glaube, da legt sie keinerlei Wert drauf. Wär jetzt wahrscheinlich wirklich kein guter Zeitpunkt" Phil nickte, da er merkte, dass sein Kumpel jetzt nicht darüber sprechen wollte. Chris wandte sich wieder, in irgendwelche Gedanken versunken, ab. Nur am Rande bekam er mit, wie Phil und Thomas Cecile einen Guten Morgen wünschten. Er wollte sie lieber nicht sehen. Immer wenn er sie nur sah, fühlte er sich gleich viel schlechter, wurde daran erinnert, dass er ihr und auch den anderen nur etwas vorspielte. Doch ein plötzliches Aufstöhnen von Thomas riss ihn aus seiner Gedankenwelt. Chris drehte sich wieder zu seinen beiden Freunden. "Ey, kriegen wir jetzt nicht noch die scheiß Geschichtsklausur wieder?", fragte er nicht gerade begeistert. Chris musste erst kurz nachdenken bevor er Thomas' Vermutung bestätigte. Er hatte gar nicht daran gedacht, dass sie ja jetzt Geschichte hatten. Ein unbeschreibliches Gefühl breitete sich in seinem Körper aus. Einerseits war er froh Oliver zu sehen. Andererseits wusste er nicht, wie er sich verhalten sollte. Es kostete ihn unheimliche Kraft sich im Unterricht nichts anmerken zu lassen. Er bemerkte seine Unsicherheit, denn er wusste nicht, wie Oliver reagieren würde. Und ob das alles überhaupt gut gehen würde. Thomas schien hingegen ganz andere Probleme zu haben. Er quengelte Phil damit voll wie mies doch Geschichte sei und er überhaupt nicht wüsste, wofür er so was brauchte. Zudem verfluchte er den Chevalier, weil dieser ihm mit dieser Klausur garantiert die Ferien versauen würde. Phil hingegen versuchte seinen Kumpel vergebens zu trösten. Das Klingeln schien nicht gerade zur Beruhigung beizutragen. Immer noch murrend traten Thomas und seine Freunde zu ihrem kleinen Geschichtsraum. Zum Glück war der blonde Referendar noch nirgends in Sicht. Wieder suchten sie ihre Plätze in der letzten Reihe auf. Chris erster Blick fiel wieder nach draußen zum Basketballplatz, der unbespielt vor ihm lag. Nur wenige Fußspuren waren im Schnee zu erkennen. Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und vernahm Phils leicht besorgte Stimme: "Alles in Ordnung mit dir? Du bist schon seit draußen so komisch? Hast du was?" Chris spürte Übelkeit in sich aufsteigen, wie gerne hätte er Phil jetzt alles erzählt, bei ihm Beistand gesucht. Doch stattdessen schüttelte er nur mit dem Kopf, starrte weiter zum Fenster raus. Phil schien zwar nicht ganz zufrieden, musterte seinen Freund ungläubig, doch er wollte jetzt auch nicht weiter nerven. Er plapperte einfach in seiner heiteren Art weiter: "Soll ich dir jetzt meine Idee erzählen. Das klappt bestimmt!" Chris war dankbar für die Abwechslung, er wollte jetzt nicht an seine Probleme denken. "Ja, dann schieß doch mal los", forderte er seinen blonden Kumpel auf. Damit Thomas auch auf gar keinen Fall etwas mitbekam, beugte sich Phil vor und begann leise: "Also, wir machen unten im Keller im Partyraum eine Pyjama-Party für unsere Stufe. Also, ich...." Er hielt inne als er Chris' ungläubiges Gesicht sah: "Kleiner, wie willst du das denn anstellen?" Phil grinste: "Das ist doch gar nicht so schwer. Wir machen das, wenn es Ferien gibt, wenn einige schon nach Hause gefahren sind. Ich habe schon mal rumgefragt, dann sind wir nur noch die Leute aus unserer Clique und noch ein paar andere. Wir fahren ja erst ein paar Tage später nach Hause. Ist doch super, oder?" Der Dunkelhaarige schien immer noch nicht ganz überzeugt: "Phil, das klappt doch nie, wie willst du das denn organisieren, das sind doch nur noch ein paar Tage." Der Blondschopf schien sich nicht beirren zu lassen und wich nur galant aus: "Gut, wenn du meinst, machen wir das bei uns im Zimmer, als Abschiedsparty. Der Raum ist groß genug und das wird sicher lustig!" Er strahlte über beide Ohren. Chris antwortete etwas zufriedener: "Ja, darüber lässt sich reden, wir klären das am besten heute Abend. Ich muss heute noch ins Krankenhaus." Phil nickte. Gerade als Chris seinen Kumpel fragen konnte, ob er ihn ins Krankenhaus fahren könnte, trat Oliver ein. Chris starrte gebannt zur Türe. Oliver trug eine blaue Jeans, ein weißes Hemd und eine bläuliche Krawatte. Die blonden Haare waren ordentlich hochgegelt. Chris konnte seinen Blick nicht lösen, verfolgte den Referendaren bis zum Pult. Wie immer setzte er sich vorne auf die Kante und begrüßte die Klasse gutgelaunt wie zu jeder Stunde: "Guten Morgen zusammen. Damit ihr jetzt nicht länger nervt, habe ich mich auch dazu geopfert eure Klausuren zu kontrollieren. Immerhin war es nicht so schlimm, wie ich es erwartet hatte." Er lachte. Chris schmolz nur so dahin, brannte diesen Anblick in sein Gehirn. Er bekam das Raunen und Stöhnen gar nicht mit, was durch die Reihen ging. Doch plötzlich wurde er angestoßen: "He, wann musst du denn ins Krankenhaus und wer fährt dich?" Phil musterte ihn neugierig. Bevor Chris antworten konnte, mischte sich Thomas ein: "Du musst heute dahin. Ich kann dich aber dann nicht fahren. Sorry!" Entschuldigend hob er die Arme. Chris verdrehte die Augen, jetzt hatte er ein Problem, wie sollte er jetzt zum Krankenhaus kommen. Er biss sich auf die Unterlippe, starrte zu seinen Freunden: "Ja, keine Ahnung. Problem würde ich da mal sagen." Phil streichelte sanft seine Schulter: "Ja, das ist ja jetzt dumm. Aber ich frage einfach Markus, der kann dich bestimmt fahren. Was ist heute denn für ein Tag." "Dienstag", antwortete eine dunkle Stimme." Etwas irritiert blickten die drei Jungen auf. Vor ihnen stand Oliver. Phil schien das nicht weiter zu interessieren, er redete weiter: "Oh, Chris, sorry, aber der hat Training." "Was gibt es denn so wichtiges?" Mit diesen Worten setzte sich Oliver zu Phil auf den Tisch und beobachtete die Jungenreihe lächelnd. Chris senkte seinen Blick, er hätte niemals so stark wie Oliver reagieren können. Er schien seine Gefühle vollständig verstecken zu können. Phil antwortete als erster: "Chris muss heute ins Krankenhaus, wegen dem Gips, aber keiner, der uns einfällt, kann ihn fahren. Jetzt gibt es ein Problem." Zur Unterstützung seiner Aussage nickte er eifrig. Ohne weiter über irgendetwas nachzudenken, antwortete der blonde Referendar: "Ja, das ist doch kein Problem, ich fahre Chris. Ich habe heute Mittag mal keine Konferenz und Taxi oder Bus wäre wirklich zu umständlich." Geschockt blickte Chris auf, das hatte er nicht erwartet. /Scheiße, was soll das? Das geht doch niemals gut!?!/ Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er war glücklich, weil er mit Oliver dann alleine wäre, aber es warf auch so viele Probleme auf. Er wusste im Moment gar nix mehr. Ein Tritt von Thomas riss ihn aus seinen Gedanken. Er nickte: "Ja, danke, das ist nett von ihnen." Leicht hob er seinen Kopf, lächelte zu Oliver. Er musste sich zusammennehmen. Oliver stellte sich wieder hin, fragte: "Gut, wann denn?" "Um drei, ist das okay?" Chris wartete auf die Bestätigung. Oliver antwortete gelassen: "Ja, natürlich. Aber jetzt hier, erstmal eure Klausuren" Schnell verteilte er die drei Bögen auf dem jeweiligen Pult der Jungen. "Thomas, ich muss sagen, das Lernen scheint ja geholfen zu haben." Er lächelte zu dem Schwarzhaarigen. Dann trat er wieder Richtung restlicher Klasse, verteilte weiter. Thomas grinste: "Cool, wie geil, ich habe ne vier plus. Keine Fünf!" Phil kicherte: "Na, siehst du. Vielleicht solltest du zur Abwechslung öfter mal lernen. "Haha, hast du gut reden, was hast du?" Der Blonde lächelte zufrieden: "Zwei, wie Chris. Aber das wird schon noch...." Chris humpelte langsam die Treppen herunter und trat Richtung Eingang. Er war aufgeregt, denn solange er auch versuchte sich mit der Situation auseinanderzusetzen, er wusste einfach nicht, wie er sich verhalten sollte. Er zog die dunkle schwere Eichentüre auf, gelang etwas mühselig die wenigen Steintreppen herunter. Im Schnee war es noch nerviger mit Krücken zu gehen, schoss es ihm durch den Kopf. Ein dumpfer Knall ließ ihn sich umdrehen. Oliver erschien hinter ihm auf den Stufen. "Entschuldige, wurde noch von einer Schülerin aufgehalten", entschuldigte er sich schnell. Schon okay, war Chris' knappe Antwort. Wieder blickte er zu Boden. Schweigend erreichten sie Olivers schwarzes Auto. Wenige Sekunden später saßen sie nebeneinander. Chris merkte, wie Oliver den Kragen seines Mantels zurecht zupfte. Er hatte ihn noch gar nicht angesehen. Das wollte er auch lieber lassen, stattdessen sagte er: "Cooles Auto." Das war wenigstens wahr, Chris gefiel der AudiA3. Oliver lachte kurz: "Danke, erfüllt wenigstens seinen Zweck." Er startete den Wagen und fuhr die große Einfahrt heraus auf die Bundesstraße. Chris ließ seinen Blick durch die Fensterscheiben schweifen. Er beobachtete die verschneite Landschaft, mit den Bergen, den kleinen Stückchen Wiesen und einem kleinen Wald. Er hasste diese Landschaft genauso wie dieses unangenehme Schweigen, aber erstes lenkte ihn wenigstens noch ab. Doch Oliver durchbrach die Stille: "Was ist los mit dir? Alles in Ordnung?" Seine Stimme klang leicht besorgt. Chris hielt es nicht mehr aus, zog die Luft scharf in seine Lungen, bevor er antwortete: "Wieso machst du das?" Er spürte, wie Oliver kurz zu ihm blickte und dann entgegnete: "He, wieso nicht? Was soll denn passieren? So sind wir wenigstens mal ungestört. Hier kennt uns keiner." Seine rechte Hand streichelte kurz über Chris' Oberschenkel. Von der Seite aus hatte dieser die Fahrt noch gar nicht gesehen. Wahrscheinlich hatte Oliver Recht. Sie waren ja wirklich ungestört. Trotzdem verstand Chris nicht ganz Olivers Handeln. Er wirkte auf einmal so distanziert, schwieg so viel. /Wieso verhältst du dich dann so merkwürdig!?!/ Chris zuckte nur mit den Schultern und blickte wieder heraus um sich abzulenken. Oliver schien sich davon aber nicht abbringen zu lassen. Er genoss es mal mit Chris alleine zu sein. Hier draußen auf der Straße konnte sie niemand entdecken. In dem nächsten kleinen Seiteweg, der von der Bundesstraße abbog, hielt er den Wagen. Chris drehte sich verwundert um und blickte ihm direkt in die blauen Augen. Was war denn jetzt auf einmal los? Oliver lächelte nur still und fragte auffordernd: "Süßer, bekomme ich denn gar keinen Begrüßungskuss!?! Du kannst doch sonst nie genug davon bekommen...." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)