Internat der Verliebten von kilia (Langweiliger Geschichtsunterricht?) ================================================================================ Kapitel 7: Schneeballschlacht und vieles mehr --------------------------------------------- "Hat hier mal jemand meine Snowboardhose gesehen?" Hoffnungsvoll betrachtete er seine beiden Freunde, die auf Phils Bett lagen und in irgendeinem Automagazin blätterten. Chris blickte auf: "Ja, du Schussel, die liegt im Bad auf der Heizung, wenn sie keiner genommen hat." Erleichtert rannte er ins Bad. "Danke." War leise zu vernehmen. Nach zwei Minuten kam der Junge in schwarzer Skihose und passender schwarz-roter Jacke aus dem Nebenraum. Grinsend, weil er wusste, dass alle auf ihn warteten: "Seid ihr jetzt fertig, können wir jetzt?" Die anderen beiden blickten sich nur an und standen kopfschüttelnd auf. "Wegen dir kommen wir ständig zu spät!" Stellte Phil aus Spass fest. "Das ist ja gar nicht wahr, du brauchst immer so lange im Bad, wie eine Frau, schrecklich, wir sollten ein eigenes Bad für dich beantragen!" Versuchte Thomas sich zu verteidigen. "He, geht es noch, ihr trödelt beide, ist jetzt auch egal!" Mischte sich Chris belustigt ein. Zusammen alle drei in Skiklamotten gingen sie zum riesigen Garten hinaus. Von weitem erkannten sie schon Markus, in schwarzer Skimontur, Cecile, neben ihm sehr klein wirkend. Sie trug wie Chris eine dunkelblaue Hose, einen blauen Filapulli, darüber eine weiße Jacke, die Haare zu einem Zopf, unter der blauen Pudelmütze, gebunden. Als sie die Dreiergruppe sah, winkte sie erfreut, von den anderen wahr noch keine Spur. Phil lief schon mal los zu seinem Markus, den er ja seit letzter Nacht schon nicht mehr gesehen hatte. Glücklich fiel er ihm in die arme, ein langer zärtlicher Kuss folgte. "Boah, das wird gleich so lustig, dich richtig fett einseifen, das hast du verdient und erst Phil, der kriegt auch was ab, hat mich schließlich geweckt, der wird so leiden. Auf drei, Chris!" Chris musste lächeln, Thomas war wie ein Kind, so besessen von etwas und nachtragend. Da er aber seinen Freund natürlich nicht im Stich lieb, schlug er mit ihm ein und sie rannten los, schnappten sich Phil aus Markus' Armen. Sie drückten gemeinsam den, sich wild wendende, Körper zur Erde, Chris hielt ihn fest und Thomas verteilte die weiße kühle Masse überall in seinem Gesicht, den Hals herunter, bis hin zum Nacken. Phil schrie auf, bettelte um Hilfe und um Gnade, doch keiner der Anwesenden wollte ihm zur Hilfe eilen, stattdessen amüsierten sie sich lieber an diesem Anblick. "Hey, da sind wir!" Mit etlichen Schneebällen, die in die Richtung der Fünf flogen, sprangen noch weitere Zwölftklässler zu ihnen. Phil wurde sofort erlöst und jeder versuchte so schnell wie möglich sich gegen die fliegenden "Ungeheuer" zu schützen. Auch Oliver war unter ihnen, musste wohl mir ihnen gekommen sein, schoss Chris durch den Kopf als er ihn in einer kurzen Wurfpause, um neuen Schnee zu sammeln, erblickte. Er trug eine dunkle Hose und eine weiße Jacke. Doch darauf konnte der Junge, obwohl er ja eigentlich wollte, sich nicht mehr drauf konzentrieren, denn Cecile sprang von hinten auf ihn, knetete den Schnee in sein erhitztes Gesicht. Chris versuchte sie abzuschütteln, was ihm bei ihrem Gewicht schnell gelang, sie fiel zu Boden, war Chris nun vollständig ausgeliefert. Der presste seine Lippen auf ihre, ließ seine Hände über den Körper gleiten, Cecile war komplett überrascht, stöhnte in den Kuss hinein. Sie krallte ihre Hände in seinen Nacken, drückte ihn fester an sich. Die gesamte Gruppe störte sich nicht weiter daran, bis ein Schrei des Mädchens sie stoppen ließ. Chris hatte eine großzügige menge Schnee unter ihren Pulli auf ihrem Bauch verteilt, hielt sie mit seinen Beinen Gefangen. Kontinuierlich machte er weiter, stoppte ihr Geschrei immer wieder durch kurze, aber fordernde Küsse. Doch plötzlich brachte ihn eine Gestalt, die mit Schneeball, vor ihm stand ins Stocken. Oliver war neben ihm aufgetaucht, Chris vernahm seine dunkle männliche Stimme: "Hallo, Chris, das ist doch nun wirklich nicht die feine Art, seine Kraft mit einer Dame zu messen." Beim Aufblicken erkannte er die Aufforderung in Olivers Augen, Chris spürte erneut das Verlangen nach diesem Körper, die aufkommende Hitze in seiner Lendengegend. Mit einem letzten flüchtigen Kuss verabschiedete er sich von Cecile, sprang auf, wobei er eine geringe Schneemasse vom Boden hob und diese dem Lehrer ins Gesicht warf. "Das wirst du büßen, Chris!" Bemerkte dieser vergnügt, wischte sich den galant den Schnee ab, warf eine Schneekugel in Chris Richtung. Für diesen blieb die Zeit stehen, er bemerkte die anderen gar nicht mehr, da waren nur Oliver und er, wie in einem seiner geheimsten Träume. Oliver erschien klar und hell leuchtend vor seinen Augen, der Rest war verschwommen, er spürte nur eine wohlige Wärme in seinen Körper aufsteigen, wie die Lava in einem ausbrechenden Vulkan. Sekunde um Sekunde stieg das Feuer, drohte ihn innerlich zum Schmelzen zu bringen. Er zuckte kurz zusammen, als der Schneeball von seinem rechten Bein prallte. Die Stille war durchbrochen, die Stimmen, das Geschrei der anderen erreichte ihn. Er blickte hoch und zu seiner Verwunderung stand Oliver immer noch vor ihm, war nicht bei den anderen. Oliver lächelte erneut so süß, dieses Lächeln, was nicht nur ihn, sondern auch den Schnee zum Schmelzen brachte. "Gibst du schon auf, Chris, oder was ist los, ich warte!?!" Ertönte in der dunklen Stimme des Referendars. Auf einmal löste sich Chris aus seiner Starre, er rannte selbstbewusst in Richtung Lehrer. Bombardierte diesen schamlos mit Schneebällen. Aus seinen Augenwinkeln erkannte er Cecile, die die Szene amüsiert beobachtete. 'Mein Gott, bist du süß!' Schoss dem Referendar durch den Kopf, 'Du solltest verboten werden und zwar schnell! Lange halte ich das nicht mehr aus!' Schnell wich Oliver wieder einem Schneeball aus, bewegte sich immer mehr in die Richtung des angrenzenden Waldes. Der Junge folgte ihm. Die anderen schienen nichts zu bemerken, sie bewarfen sich noch immer gegenseitig, ohne ihr Abweichen der Rasenfläche zur Kenntnis zu nehmen. "Wo wollen sie denn hin, haben sie etwa Angst zu verlieren?" Fragte Chris keuchend, mit seinem typischen Grinsen, was ihn so unheimlich attraktiv scheinen ließ. 'Wo will der denn hin, wieso rennt er denn zum Wald?' Chris konnte sich diese Frage nicht beantworten, aber es war ihm auch egal, Hauptsache er war in seiner Nähe, egal was die anderen dachten. Endlich hatten sie den kleinen Wald, der an den Garten des Internats grenzte erreicht. Sofort begann ein Versteckspiel, Oliver war hinter irgendeinem der vielen bäume verschwunden. Chris musste wohl einen Moment abgelenkt gewesen sein und ihn aus den Augen verloren haben. 'Ich finde dich schon, dich würde ich überall finden.' Der Junge konzentrierte sich. Da erkannte er irgendeinen Teil der Skijacke des Lehrers. Langsam schlich er sich heran, sprang um die Tanne und beschmiss den an dem Baumstamm ruhenden Körper. Dieser bückte sich schnell um neue Munition zu sammeln und dem davonlaufenden Jungen einzuholen. Als Sportreferendar und leidenschaftlicher Tennisspieler war das wohl nicht das Problem, er konnte es noch mit den meisten Jungen aufnehmen. 'Ich verstehe das nicht, was passiert hier!?!' Der Junge war glücklich, trotzdem unsicher, so lange hatte er sich eine solche Situation gewünscht und jetzt war sie da. Oliver war alleine mit ihm und Oliver machte nicht den Anschein das es ihm missfiel. Jetzt wollte er aber einfach nicht länger darüber nachdenken, sondern einfach nur noch diesen wundervollen Augenblick genießen. Das Gesicht Olivers erschien erneut vor seinem. Er rannte tiefer in den Wald, so groß war ihm dieser noch nie vorgekommen. Er registrierte gar nicht die Wurzeln, die vor ihm aus der Schneedecke herausragten und ihm den Weg versperrten. Wie es kommen musste, verfing er sich in diesen alten braunen Holzstücken und wurde von diesen unsanft zu Boden gerissen. Ein stechender Schmerz in seinem rechten Knöchel, er wollte sich gerade bewusst werden, was passiert war, da spürte er eine Hand auf seiner Schulter, die seinen Körper auf den Rücken drehte. Er blickte in das besorgte Antlitz seines Geschichtslehrers: "Alles in Ordnung? Tut dir was weh?" Besorgnis schwank in seiner Stimme. Das hatte Chris nicht überhört, das ließ ihn den Schmerz leichter vergessen. Oliver kniete sich neben ihn, wartete auf eine Antwort des Jungen. "Mein Fuß", war dessen Antwort. Er hob das Bein leicht an, ließ es aber, als der Schmerz größer wurde, in seine Ursprungssituation zurückfallen. Oliver beugte sich sofort herunter, befreite ihn aus seinem Schuh. Er warf die Handschuhe neben sich in den Schnee und berührte die kalte Haut. Eine unheimliche Wärme durchflutete Chris, es war traumhaft, Olivers warme Hände zu spüren. Vorsichtig strichen sie über die verletzte schmerzende Hautstelle. Doch diese Berührungen ließen den lästigen Schmerz für Sekunden vollständig verschwinden. "Denn hast du dir aber mächtig verdreht, damit musst du ins Krankenhaus. Tut dir sonst noch was weh?" Aufmerksam wurde Chris gemustert. Ein Kopfschütteln war die Antwort. Oliver senkte erneut seinen Kopf, machte Andeutungen sich zu erheben. 'Nein, hör doch jetzt bitte nicht auf!' Flehte der Junge insgeheim. Sein Betteln und bitten wurde erhört, denn der Junge Mann streichelte wiederum über den verdrehten Fuß. Chris erkannte, wie er sich, wie er das immer wenn er nachdachte, auf die Lippen biss. Um zu folgenden Entschluss zu kommen. "Ich werde das Internat alarmieren, damit die einen Krankenwagen alarmieren, wenn wir zu Hause sind, sollen sie dich mit in die Klinik nehmen. Ich werde dich nach Hause stützen. Du kannst doch aufstehen!?!" 'War das jetzt eine frage, oder eine Feststellung, der Junge wusste es nicht, aber eigentlich war es ihm auch egal, Hauptsache Oliver war in seiner Nähe und werde in stützen. Vielleicht würde er diesem Adonis nie mehr so nahe sein. Er nickte wieder nur, versuchte dabei aber sein typisches Lächeln hervorzuzaubern, was ihm aufgrund seiner Schmerzen, die zunahmen, nicht so ganz gelang. "Gut, dann mal los, ich werde dir aufhelfen." Optimistisch sprang der Junge Referendar auf und griff so gut es in Chris' Position möglich war unter dessen Arme. "Stütz dich mit deinem andren Bein ab, das müsste gehen." Er lächelte und Chris fühlte sich sogleich wieder wohler. Chris dankte sich selber, dass er so gut in Form war und mit Olivers Hilfe immerhin auf Anhieb stand. Irgendwie bemerkte er erst jetzt, dass es schon dunkel wurde, es würde schwierig sein nach Hause zu gelangen, sie waren heute Mittag willkürlich in das Waldstück gerannt, ohne zu beachten, wo sie hinliefen. Chris schaute sich um. "was beobachtest du, wo wir lang müssen?" Wahrscheinlich hatte Oliver genau das Gleiche gedacht wie er, wo mussten sie lang? "Ich glaube, wir haben ein Problem, es wird dunkel, ich weiß nicht wo wir sind und ich kann nicht richtig laufen. Das könnte jetzt ein Problem sein, oder!?!" Stellte er grinsend fest. "Du Scherzkeks! Glaubst du, du schaffst das?" "Ja, klar, das geht schon!" Stellte Chris selbstbewusst fest. Er legte einen Arm auf die Schulter Olivers und humpelte, den rechten Fuß hochgehoben, einen Schritt vor. Stolz verkündete er: "Sehen sie, es geht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)