Internat der Verliebten von kilia (Langweiliger Geschichtsunterricht?) ================================================================================ Kapitel 10: Gefühlschaos ------------------------ Sorgevoll blickte Cecile zu der mint-grünen Türe gegenüber von sich. Sie machte sich ernsthafte Sorgen um ihren Freund und sie wollte endlich wissen, was denn nun los sei. Schon seit ungefähr einer Stunde wartete sie und Thomas vor dem Behandlungszimmer. "Was glaubst du, was er hat?" Fragte sie müde ihren Nachbarn. Thomas antwortete stattdessen gelassen: "He, jetzt mache dir mal bitte nicht solche Sorgen, er schien doch nur was am Knöchel zu haben. Wir können den bestimmt gleich wieder mitnehmen." Er legte eine Hand sanft auf ihren Rücken und streichelte behutsam über die dunkelblaue Jacke, die sie trug. Thomas meinte erkennen zu können, dass sie leicht zitterte. Dankbar ließ sie sich gegen die starken Schultern des Jungen fallen. "Danke Thomas." Sie lächelte leicht. "Und wann bekomme ich dieses blöde Dingen wieder ab?" Chris Stimme klang genervt. "Herr Leblanc, in ungefähr einer Woche bekommen sie den Gips wieder ab, so ein verknackster Knöchel braucht so seine Zeit bis der verheilt ist." Der Arzt lächelte freundlich zu Chris, der sich beleidigt auf seine Unterlippe bis. 'Scheisse, wieso musste das auch ausgerechnet mir passieren!?! Man...........!' Der Junge kochte vor Wut, ärgerte sich selbst über seinen verdammten Leichtsinn. Doch lange konnte er sich nicht mehr auf seine Gedanken konzentrieren, denn der Arzt wendete sich wieder an ihn: "Wenn sie wollen können sie jetzt nach Hause, Schwester Mathilde ist unterwegs und holt ihre Krücken, es dauert nur noch einen kleinen Augenblick." Er machte eine kurze Pause, seine Lächeln war immer noch da. Genauso freundlich wie zuvor fuhr er fort: "Ich wünsche ihnen gute Besserung, wir sehen uns dann in den nächsten Tagen. Und denken sie daran, schonen sie ihren Fuß und das Bein. Auf Wiedersehen." Er nickte noch mal freundlich und verschwand dann aus der Türe auf den spärlich beleuchteten Flur. "Ja, danke, Wiedersehen." Murmelte Chris, als der Doktor die Türe schon wieder geschlossen hatte. Der Junge starrte wieder runter auf seinen dunkelblauen Gipsfuß. 'Toll, jetzt sind die Ferien wohl gelaufen und auch alle anderen coolen Aktivitäten. Scheisse! Was ist das überhaupt mit Oliver, was war das für ihn? Ich weiß im Moment echt nichts mehr...' Ein leises Klopfen ließ ihn hochschrecken, was sonst eher nicht seine Art war. Eine kleine, molligere Schwester, Mitte 40 und gekräuselten, kurzen blonden Haaren trat mit einem Lächeln auf ihn zu. Auf ihrer linken Brust prangte in roten Lettern ihr Name: Schwester Mathilde. "Hallo, ich wollte ihnen nur ihre Krücken bringen, bitte schön." Erwartungsvoll, als müsste Chris ihr jeden Moment vor Freude vor die Füße springen, hielt sie die Krücken in seine Richtung. Etwas perplex starrte Chris die Frau an, brachte dann aber ein danke hervor. Darauf nahm er ihr die Krücken ab und stand auch schon vor ihr. "Sie können auf Krücken laufen?" Für den Jungen klang es eher wie eine Frage als eine Feststellung, aber er wollte dann mal nicht so sein: "Ja, ich musste als Kind schon mal auf welchen laufen. Danke." Er schaffte es sogar zu lächeln, bevor auch er aus der hellen Türe verschwand. Cecile schreckte hoch, als sie die Türe aufgehen hörte und ein Schatten vor ihr erschien: "Chris, wie geht es dir? Alles klar, Süßer?" Erwartungsvoll starrte sie ihren Freund an. "Ja, klar, bis auf diese blöden Dinger, alles klar." Er lächelte sie an, was sie zu beruhigen schien. Zufrieden lächelte sie zurück. "Dann können wir ja jetzt los, oder?" Mischte sich Thomas ein. Ein Nicken der Beiden war die Antwort. Nach einer Dreiviertelstunde hatten sie endlich das Internat erreicht. Ihr Weg führte direkt in den Aufenthaltsraum der Zwölf. Phil kam natürlich sofort auf sie zugelaufen. Besorgt fragte er, wie es seinem Freund denn ginge: "Oh Gott, du Armer und wann bekommst du das wieder ab?" Chris klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter und erwiderte: "In circa einer Woche, da wisst ihr ja jetzt was ihr zu tun habt." Grinste er seine beiden Zimmernachbarn an. "Vielleicht solltest du dich erstmal setzten, komm." Thomas drückte seinen Freund auf einen der Stühle. Er zog einen zweiten heraus und legte dort das Gipsbein drauf. "Jetzt erzähl schon, wie ist das überhaupt passiert? Und was habt ihr so lange da gemacht?" Neugierig wackelte Phil von einem Bein auf das andere vor seinem Freund hin und her. 'Scheisse, muss Phil ausgerechnet so was fragen!?!' Jetzt musste Chris sich ziemlich genau überlegen, was er sagte, er durfte auf keinen Fall was erzählen, was ihn und Oliver verraten würde. "Ich bin gestolpert, da lag so eine dumme Wurzel im Weg, die habe ich nicht gesehen. Das war alles. Sonst noch was?" Legte er wohl etwas zu aggressiv nach, Phil schaute ihn erschreckt an und stammelte: "He, was soll das, habe ich irgendwas Falsches gesagt?" Der Blick des Kleineren wandte sich an die anderen, die ihn kopfschüttelnd und fragend ansahen. "Es tut mir leid, war nicht so gemeint, es kotzt mich gerade nur alles ein wenig an, dieses Dingen ist ja so was von verdammt lästig!" "Chris hat recht, vielleicht war das alles etwas viel für ihn." Chris stockte der Atem als er die raue Stimme seines Lehrers erkannte. 'Was um alles in der Welt will der jetzt hier!?!' Oliver kam schnellen Schrittes, ohne sich irgend etwas anmerken zu lassen auf sie zu. Chris hingegen hielt seinen Blick immer noch gesenkt, er konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. Es war einfach zu viel für ihn. "Sie haben bestimmt recht Herr Chevalier, er sollte vielleicht wirklich ins Bett." Stimmte Cecile ihrem Lehrer zu. "Ja, ich denke auch, dass ihm das nicht schaden würde, ihr könnt ihn ja nach oben begleiten, oder?" "Klar, das machen wir doch glatt, was?" Aufmunternd klopfte Thomas seinem besten Freund auf die Schulter. "Komm, ich komme mit nach oben, Cecile, kommst du auch mit?" "Ja, sicher." Mit diesen Worten sprangen Cecile und Thomas wieder von ihren Stühlen auf und warteten bis Chris von seinen Stühlen hoch war. Chris war froh endlich gehen zu können und Oliver nicht länger ertragen zu müssen. Doch es kam anders als er dachte, so leicht war Oliver nicht los zu kriegen. "Was hat der Arzt denn gesagt, wann bekommst du den Gips denn wieder ab?" Chris schluckte erneut, als er die dunkle, so angenehme Stimme hörte, es lag so viel Wärme in ihr. "In circa einer Woche hat der Arzt gesagt, das geht schon irgendwie." Er musste einfach lächeln, ob er wollte oder nicht und Oliver erwiderte in seinem typischen, ach so verführerischen Lächeln, bei dem Chris so verdammt schwach wurde. "Na, das geht ja noch, trotzdem eine erholsame Nacht für dich und für euch auch." Mit diesen Worten verschwand er auch schon wieder auf den Flur raus. "Boah, der ist ja so was von süß, ihn den könnte ich mich gleich verlieben." Schrie Phil plötzlich durch den kompletten Aufenthaltsraum. "WAS? Hast du da gerade gesagt, könntest du das mal bitte wiederholen?" Richtete sich Markus an seinen Freund. Er schien seinen Freund wirklich ernst zu nehmen. Seine Augen funkelten böse in dessen Richtung, warteten immer noch auf eine Antwort. "Ähm, sorry, Süßer, war doch gar nicht so gemeint." Gab der Kleinere etwas ängstlich zurück. Was Markus aber immer noch nicht zu beruhigen schien. Seine Miene blieb genauso ernst, wie vorher. "He, jetzt reg dich doch mal bitte wieder ab, das war doch nur so daher gesagt. Bist du jetzt etwa eifersüchtig auf diesen arroganten Lackaffen von Chevalier?" Warf Thomas beruhigend ein. "Ach, halt doch die Klappe, Thomas, du hast doch keine Ahnung!" Erwiderte Markus scharf. So hatten seine Freunde ihn eigentlich selten gesehen, so wütend und unverschämt. Und eigentlich waren sie auch nicht gewohnt solche Antworten zu kriegen. "Hallo? Süßer, jetzt reg dich mal bitte wieder ab, was ist denn los?" Besänftigend versuchte er Markus' Arm zu packen, doch dieser zog zurück, funkelte seinen Freund noch mal böse an und verschwand den dunklen Flur hinaus. "Hey, was war das denn jetzt, ich glaubs nicht, wie zickt der denn rum?" Etwas leicht irritiert hoffte Thomas auf eine Antwort. Aber Phil zuckte nur traurig mit den Schultern. Starrte dann wieder zu Boden, schob mit einem Fuß Kreise über den Fußboden. "Naja, ich finde das ja auch etwas sehr übertrieben, keine Ahnung was der hatte." Chris blickte zu seinem kleineren Freund und fügte noch schnell hinzu: "He, Kleiner, das wird schon wieder, jetzt gehen wir erstmal nach oben." Sein typisches Lächeln folgte, obwohl er wirklich schlechte Laune hatte und jetzt viel lieber mit jemand anderen zusammen gewesen wäre. Wieder auf ihrem Baumstamm. Gemeinsam verließen sie den Oberstufenraum, langsam genug, um dabei auf Chris und seine Verletzung Rücksicht zu nehmen. "Wo ist eigentlich Phil abgeblieben?" Chris ließ seinen Blick durch ihr Zimmer schweifen, Cecile legte sich zu ihm auf das Bett. "Der ist ins Bad gegangen, wieso fragst du?" Cecile drehte sich fragend zu ihrem Freund. "Nur so, was machen wir jetzt?" Stellte er die Gegenfrage. "Wir könnten DVD's gucken, oder irgendwas spielen, weggehen ist ja jetzt wohl nicht." Grinste Thomas fies. "Sehr lustig, ja, ich find DVD gut und du?" Wandte Chris sich an seine Freundin, hauchte ihr einen kurzen, sanften Kuss in den Nacken. "Yeh, was gucken wir denn? Wir gucken übrigens nicht so ne Romanzen-Schnulze! Nur damit das klar ist. Danke." Grinste Thomas in Richtung Chris und seine Freundin. "Oh, nur, weil du keine abkriegst? Würde mich echt mal fragen wieso?" Neckte Cecile. "Bestimmt nicht, weil der so eifersüchtig ist!" Flüsterte Phil, trat wie eine Träne zu seinem Bett. Sein Kopf gesenkt, seine Stimme weinerlich. Langsam ließ er sich auf sein Bett sinken, zog die Beine an, mümmelte sich in die Decke und starrte zur gegenüberliegenden Wand. 'Was ist den mit dem Kleinen los?' Schoss Chris sofort durch den Kopf. Cecils fragender Blick unterstützte seinen Gedanken. "He, Phil, alles klar?" Auch Thomas blickte besorgt in dessen Richtung, selbst nicht sicher, was man jetzt tun sollte. Doch Phil schien überhaupt nicht zu hören, oder tat jedenfalls so. Thomas drehte sich hingegen Hilfe suchend zu Chris, der aber auch nur mit den Schultern zuckte. "Also, ich lasse euch jetzt mal besser allein, ich gehe mal wieder was zu den Mädels, die vermissen mich bestimmt schon. Das mit dem Videoabend holen wir einfach nach. Gute Nacht, Süßer, schlaf schön." Lächelnd erhob sich Cecile, gab ihrem Freund noch einen kurzen Kuss, wuschelte Thomas einmal durch die kurzen Haare und verschwand dann zur Türe raus. 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