Don't speak ~Valentinstags ff~ von Tam-Tam (Bakura+Ryou) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- ich werd hier noch wahnsinnig ~_~ sagt doch was zu der geschichte! ist die denn echt so schlimm? wenn ja, dann will ich es wissen! sonst kann ichs beim nächsten mal doch nicht besser machen -_- kommt schon leute, die paar minuten könnt ihr für mich opfern oder? ODER?? XD Tam-Tam loves ya! ^_^ Ach ja, der Dsiclaimer ^^;; :gehört nix mir!! Jaaah! Streut noch Salz in die Wunde! ___ ~Don't speak~ "Bin zu Hause!", rief Ryou ins stille Haus, als er hereintrat. Die Schuhe ordentlich abgestellt und die Tür zugezogen, ging der Junge fröstelnd über den kalten Steinboden im Flur Richtung Wohnzimmer, aus dem er gedämpfte Geräusche hörte. "Bakura? Bist du da?" Der Angesprochene, der auf der Couch vor dem Fernseher saß, oder eher lag, nickte abwesend zur Begrüßung. Ryou lächelte in sich hinein. Der Fernseher hatte es dem 3000 jährigen Grabräuber angetan. Er freute sich schon auf die nächste Rechnung... In Gedanken beschließend wenigstens niemals Internet zu haben, wenn er nicht auf der Straße landen wollte, drehte er die Heizung höher. Saukälte am Valentinstag - na das passte. Er grinste. Den Leuten auf seiner Schule, dessen Hormonproduktion auf Hochtouren lief, schien das jedoch nichts auszumachen. Armer Duke. Er wurde wie jedes Jahr unter rosa Päckchen begraben, von Yugi und den anderen gefunden. Aber auch Yami hatte dieses Jahr zu kämpfen. Auch wenn der frühere Pharao erst seit wenigen Monaten zur Schule ging, erfreute er sich reger Beliebtheit - und zwar nicht nur auf Seite der Mädchen. Yugi konnte einem nur leid tun. Ein Blinder mit einem Krückstock sah, dass er auf seinen Ex-Yami ein, wenn nicht zwei, Augen geworfen hatte. Der 16-jährige warf einen Seitenblick seinem eigenen Alter-Ego zu. Dieser Faulpelz war nicht dazu zu bewegen gewesen wenigstens vernünftig lesen zu lernen. Noch nicht einmal die lateinische Schrift. Die japanischen Schriftzeichen zu lernen verlangte ja keiner. Seine Standart Ausreden waren, dass er schon genug Nerven mit den "dämlichen" altägyptischen Hyroglyphen verschwendet hatte und da er japanisch REDEN konnte, brauchte er nicht auch noch schreiben und lesen zu können. Man war ja bescheiden. "Hast du heute Morgen das Hackfleisch aufgetaut, wie ich es dir gesagt hab?", fragte Ryou. Bakura nickte wortlos, starrte weiterhin gebannt den flimmernden Bildschirm an. Ryou seufzte resigniert auf und ging in die Küche. Nun ja. Wenn Bakura auch zur Schule gehen würde, wäre er wahrscheinlich auch ziemlich beliebt. Zwar nicht so sehr wie Yami oder Duke, weil er sich nichts aus Gesellschaft kichernder Mädchen machte und außer seinem Hikari so gut wie niemanden an sich heranließ, aber er hätte bestimmt heute auch ganz viele Valentinsgeschenke bekommen. Ryou lächelte leicht. Gut sah er ja aus. Vielleicht, war es ganz gut , dass er nur zu Hause war und sich somit jede Chance nahm jemanden kennenzulernen, der oder die ihm gefallen könnte. Schlechtes Gewissen kam in dem weißhaarigen Jungen hoch, als ihm klar wurde was er dachte. Gönnte er Bakura ein eigenes Leben nicht? Vielleicht war er einfach zu lange mit ihm zusammen gewesen, so dass er schon zu sehr ein Teil seines Lebens war. Er war schließlich immer da, wenn er ging und wieder nach Hause kam. Irgendwie war er für ihn mittlerweile so etwas wie der Inbegriff von "Zu Hause" geworden .. Ryou schüttelte den Kopf und besah sich dann zufrieden das vollständig aufgetaute Fleisch in der Schüssel an, krempelte die Ärmel hoch und begann es nach kurzem Händewaschen zu kneten, als es plötzlich an der Tür schellte. "Bakura mach bitte auf, ich kann grad nicht!", rief er, in der Hoffnung den heißgeliebten Fernseher zu übertönen und war überrascht, als er kurz darauf Bakura an der Tür hörte. Wow, der war aber brav heute. Ein gedämpftes, kurzes Gespräch war zu hören, dann ging die Tür wieder zu und der weißhaarige Yami erschien mit steinernem Gesicht im Türrahmen. "Wer war da?" , fragte Ryou immer noch in der glitschigen Masse knetend. "Nicht wichtig. War für mich", antwortete Bakura mit leicht gepreßter Stimme. " .. Heute ist doch dieser .. Tag. Du weißt schon." Er sah sein kleineres Ebenbild mit einem nicht zu deutenden Blick an. "Valentinstag meinst du?", fragte Ryou irritiert nach. "Ja. Wozu ist der da?" "Na ja .. ich weiß nicht. Ist halt ein Feiertag. Ist der Tag der Liebe, weißt du. Da gesteht man den Leuten seine Liebe und schenkt ihnen was. Wieso fragst du?" Bakura lehnte sich an die Anrichte und steckte seinen Finger in die rohe Fleischmasse an der der Jüngere herumwerkelte. Erst nachdem er das Fleisch von seinem Finger abgeleckt hatte, antwortete er. "Nur so. Die haben im Fernsehen davon geredet." Oha. Daher wehte der Wind. Er hätte es sich denken können. Der allgegenwärtige Fernseher. Ryou schlug Bakuras Hand weg, bevor er ihm noch ein Stück von der Fleischmasse wegessen konnte. Das tat er nämlich furchtbar gerne. Einmal , als er so getan hatte, als ob er ihm beim Kochen zusah, hatte er , ehe Ryou sich versehen konnte, die ganze Schüssel weggegessen und sie hatten Pizza bestellen müssen. Beleidigt verzog sich nun der ehemalige Grabräuber an den Esstisch hinter Ryou und eine Weile herrschte Stille in dem kleinen, Raum, die nur vom leisen Ticken der Uhr über der Tür unterbrochen wurde. Der war heute ja echt merkwürdig drauf, dachte Ryou irritiert und etwas beunruhigt. Wieso ging er nicht wieder zum Fernseher? Lief nicht gerade irgendeine Lieblingssendung von ihm? "Ich muss mit dir reden", sagte Bakura auf einmal, plötzlich direkt hinter Ryou stehend, der erschrocken zusammenzuckte. Warum musste er sich immer so anschleichen?! Ryous Herz hämmerte immer noch hart gegen seine Brust, als er sich leicht angenervt zu seinem größeren Ebenbild umdrehte. "Was ist denn?" Ohne ihm zu antworten, packte Bakura ihn plötzlich an seiner fleischverschmierten Hand und zerrte ihn in den Flur und auf die Eingangstür zu, wo er sich seine Jacke schnappte und den Kleineren mit einem Schubsen und seine genervten Einwände ignorierend nach draußen in den kalten Februartag hinausbeförderte. Verdutzt bemerkte Ryou nun ein Motorrad in der Einfahrt, auf das Bakura zusteuerte und das verdächtig nach Mariks frisierter Harley aussah. Oh, oh. "Worauf wartest du?", fragte Bakura, der an der ziemlich beeindruckenden Maschine angekommen war und Ryou wartend ansah. Dann ohne Vorwarnung warf er ihm plötzlich seine schwarze Daunenjacke, die er mitgenommen hatte, zu. "Es wird heute noch kalt", bemerkte er und Ryou glaubte es ihm aufs Wort und beeilte sich das Kleidungsstück anzuziehen, ohne es zu sehr mit dem Fleischgeschmier auf seinen Händen zu verdrecken - er würde es schließlich nachher waschen müssen. Er versuchte gar nicht erst Bakura von seinem Vorhaben - was auch immer es sein mochte und Ryou hoffte inbrünstig, dass seine Vorstellungen von Bakuras Ausflug nur Früchte seiner zu lebhaften Phantasie waren - abzubringen, denn er kannte seinen Yami gut genug , um zu wissen , dass es sinnlos war. Im Gegenteil, wenn er es versuchte, würden Bakuras Anwandlungen von Unternehmungsgeist nur noch viel länger dauern und es würde mit Sicherheit viel kälter, ungemütlicher und blutiger. Genau nach Bakuras Geschmack. Verdammter Yami. "Zieh einen Helm an", befahl Ryou, als Bakura nur einen herausholte. Der Grabräuber verzog das Gesicht. "Ich habe keine Lust nachher deine Innereien von der Straße abzukratzen." Ein Grinsen umspielte die Lippen des Älteren, als er sich nun doch den Helm überzog und Ryou fragte sich schaudernd, ob er sich das bildlich vorstellte. Schließlich kletterte auch Ryou umständlich hinter Bakura auf den Ledersattel und umschlang die Hüfte seines Yamis mit einem eisernen Griff. Er war schon einmal mit Bakura gefahren und hatte zu seinem Leidwesen seinen Fahrstil live erlebt. Der Teufel persönlich würde diesen Griff nicht lockern können. Ein kurzes Bakura-Lachen, das sich ein wenig wie Bellen anhörte, ertönte, dann startete der Yami das Motorrad mit lautem Geheul und bretterte die nasse Einfahrt herunter und ohne sich um die anderen Verkehrsteilnehmer zu scheren auf die Straße. Wie üblich ertönten wütende Hupe und quietschende Reifen hinter ihnen. Das Straßenstück an der Einfahrt zu Ryous Haus war mittlerweile schon voll mit Bremsspuren. Hoffentlich war das Fleisch noch gut, wenn sie zurückkamen, dachte Ryou und drückte sich noch enger an den Rücken seines Yamis, als der einfach eine rote Ampel überfuhr und ein weiteres Hupkonzert einsetzte. --- Sie fuhren schon seit etwa einer Stunde im selben halsbrecherischen Tempo und den lebensgefährlichen Manövern und langsam wurden Ryous Hände, fest an Bakuras Brust verhakt, taub vom kalten Wind. Seit einiger Zeit waren immer weniger Häuser am Straßenrand zu sehen. Die Zivilisation wurde allmählich von der Natur abgelöst und alles was Ryou noch sehen konnte waren Bäume weit und breit. Auch schien es schon seit geraumer Zeit bergauf zu gehen. Wohin zum Teufel fuhren sie überhaupt?! So langsam war nichts mehr von Ryous üblichem Sanftmut übrig. Sein Rücken tat weh vom langen Sitzen und sein ganzer Körper war versteift und schmerzte, weil er sich bei Bakuras Fahrstil die ganze Zeit mit einem Todesgriff an ihn klammern musste. Auch war ihm hundekalt, er hatte Kopfschmerzen, spürte schon den Beginn einer Erkältung und zu allem Übel kamen jetzt kleine Schneeflocken vom grauen Himmel herunter gesegelt, wie um ihn noch zusätzlich zu ärgern. Er HASSTE den Valentinstag und Gott sollte sein Zeuge sein! Außerdem hatte ER heute, wahrscheinlich als Einziger auf diesem gottverdammten Planeten, nichts bekommen!!! Frust machte sich in Ryou breit. Verdammter Valentinstag! Verdammter Bakura! Verdammter Valentinstag! Verdammter Bakura! Verdamm- >Ryou?<, erklang plötzlich Bakuras tiefe Stimme in seinem Kopf über ihren telepathischen Link. Plötzlich aus dem Konzept gebracht, wusste Ryou erstmal nichts zu sagen, obwohl er gerade noch Verwünschungen gegen alles und jeden ausgestoßen hatte. >Guck nach vorne<, forderte Bakura ihn mit einem seltsam eindringlichen Unterton auf und nicht wissend, was er sonst tun sollte, tat er, was sein Yami wollte. Leichenblass geworden schnappte Ryou nach Luft, bei dem Anblick der sich ihm bot. Er hatte Recht damit gehabt, dass sie bergauf gefahren waren, doch jeder Berg musste irgendwann auch wieder runtergehen und jetzt schien er wohl für einen guten Moment gehalten zu haben genau dies zu tun. Aber nicht nur, dass dem sowieso schon völlig fertigem Ryou sich ein Anblick von endlosen Waldebenen unter ihnen bot und die Straße, die sie im Begriff waren runter zu brettern, fast auf der vertikalen nach unten ging - der Anblick , der sich am Ende der Waldstraße bot, setzte noch all dem den Höhepunkt. Da WAR nämlich ein Ende der Straße, im wörtlichen Sinne. Und sie endete geradewegs nach einer mickrigen Absperrung in der Luft in mindesten 20 Metern Höhe über den Baumwipfeln und ging erst nach gottverdammten 10 Metern weiter!!! Wieso zum Teufel zahlte er diesem verdammten Staat überhaupt noch Steuern!?! "BAKURA HALT AN!!!" Sie waren jetzt genau auf dem höchsten Punkt und wieder auf flacher Ebene vergrößerte sich das Tempo der Harley noch, als sie auf den Abstieg zu rasten. Bakura drehte den Kopf zu Ryou, bis er ihn durch den Helm hindurch ansehen konnte und Ryou meinte ein Grinsen auf den Zügen seines Yamis zu erkennen. >Die Bremsen sind kaputt.< Und dann war alles was Ryou noch spürte der Wind, der ihn wie ein Schlag traf und das mörderische Tempo in jeder Zelle seines Körpers. --- Nach dem ersten Temposchock konnte Ryou wieder etwas sehen und Bakuras festen Körper unter seinen Fingern spüren. Die kleinen Schneeflocken flogen jetzt nur noch so an ihnen vorbei und Ryou spürte, wie die Angst ihm die Kehle zuschnürte. Er drückte sich so eng es ging an Bakuras Rücken und wagte einen Blick nach vorne. Nur noch etwa 100 Meter, bis sie bei der spärlichen Absperrung, die nur aus ein paar aufeinander gestapelten Holzkisten bestand, waren. Es konnte doch so nicht zu ende gehen! Na gut, zusammen mit Bakura zu sterben, damit war er ja noch einverstanden, aber NICHT AN VALENTINSTAG!!! "Bakura!!", schrie er gegen den Wind an und mit seiner aufkeimenden Panik kämpfend. "Wir müssen abspringen!!" Sofort legte sich Bakuras Hand eisern auf seine Beiden, auf seiner Brust. >Vergiss das sofort wieder, verstanden?!< Zum ersten Mal schwang so etwas wie Furcht in seiner Stimme mit. "HALT DAS STEUER FEST, DU VOLLIDIOT!!! BIST DU WAHNSINNIG!?!", schrie der Jüngere in Panik, als die Harley leicht hin und her zu schwanken begann und krallte sich an seinem Frontmann fest. Noch 80 Meter. >Das ist ein Motorrad, Ryou. Es hat kein Steuer.<, teilte Bakura ihm telepathisch mit und Ryou meinte ein Grinsen aus seinen Worten heraus zu hören, tat jedoch, was Ryou wollte. Noch 70 Meter. >Also Ryou. Jetzt im Angesicht des Todes wäre genau die richtige Zeit, wenn du mir schon immer was hattest sagen wollen.< Nahm der das hier überhaupt ernst?! "Ich hab dir nichts mehr zu sagen!" Noch etwa 60 bis 50 Meter. Ryou spürte plötzlich, dass er einen Kloß im Hals hatte. Jetzt würden sie sterben. Sie würden für immer getrennt werden. Er würde Bakura vermissen - verdammt, er vermisste diesen nervigen Idioten jetzt schon! "'Kura ich will nicht sterben!", ein paar Tränen entkamen Ryous Augen und flossen wegen der Geschwindigkeit aus seinen äußeren Augenwinkeln in sein Haar. "Ich will immer bei dir sein, auch wenn du ein Idiot bist! Du bist das Beste, was mir jemals passiert ist!!" Noch 30 Meter. Wieder nahm Bakura eine Hand von der Harley und legte sie auf Ryous, der diesmal nicht dagegen protestierte. >Hikari ... ich ...<, er brach ab, als ob es ihm schwer fallen würde, die nächsten Worte über die Lippen zu bringen. >Du.. du bist wirklich ... also ... ich hab dich gern .. echt .. und ... < Noch 10 Meter. >Und ich ... ich .. < Noch 5 Meter. >Bakura halt die Klappe und halt mich fest!!!< Der Boden verschwand plötzlich, statt dessen flogen 20 Meter unter ihnen Baumwipfel vorbei und einen Moment lang hatte Ryou das Gefühl schwerelos in der Luft zu hängen, dann gewann die Schwerkraft wieder die Oberhand und das Motorrad neigte sich noch im Schwung langsam nach unten. Die Welt kippte um und Ryou spürte Bakuras Arme um sich als etwas gegen seinen Helm schlug und alles schwarz wurde. --- Da war etwas Kaltes .. Nasses auf seiner Wange, das ihn erschaudern ließ. Blinzelnd öffnete er die Augen und sah direkt in Bakuras besorgtes Gesicht. Als der Yami seinen Blick erwidert sah, grinste er den Jüngeren an. Verwirrt und die Situation noch nicht ganz erfassend, blickte der kleinere Junge an Bakura vorbei in den grauen, fast weißen Himmel, aus dem kleine, weiße Schneeflocken in einem stillen, graziösen Tanz auf sie herunter schwebten. Sein Blick wanderte weiter, bis er auf Mariks Motorrad, das ein paar Meter entfernt von ihnen lag, haften blieb und ihm schlagartig alles wieder einfiel. Er sah wieder zu Bakura, der sich über ihn gebeugt hatte und ihn still musterte. "Sind wir tot, 'Kura?", fragte er überraschend ruhig, was bei seinem Gegenüber ein etwas unsicheres Lächeln hervorrief. "Nein, Hikari." "Hab ich meine Arme und Beine noch?" Der ehemalige Grabräuber sah etwas verdutzt drein. "Ja. Sicher." "Warum siehst du mich dann so komisch an?" Einen Moment lang sah der Ältere Ryou einfach nur weiter schweigend an, seine Frage scheinbar ignorierend, dann beugte er sich weiter vor, bis seine kalten Lippen Ryous einen federleichten Kuss stahlen. Eine Ewigkeit, die gar keine war, verging in einem Atemzug in der der erste Kuss wahrte. Als Bakura sich wieder von ihm löste, waren seine braunen Augen dunkler als sonst und eine leichte Röte hatte sich auf seine blassen Wangen geschlichen. "Weil ... Weil ich dich liebe, Ryou." Die Welt war plötzlich angehalten worden und nur dieser eine Augenblick existierte. Wie paralysiert starrte Ryou in Bakuras braune Augen. Tausende Gedanken und Gefühle schwirrten in einem heillosen Chaos durch seinen Kopf , ohne dass er einen einzigen davon herausfiltern konnte. Die ganze Situation kam ihm nicht mehr real vor, eher wie ein Traum, ein Fiebertraum, ohne jeglichen Sinn und Logik. Es fühlte sich alles so falsch und gleichzeitig so befreiend richtig an. Er fühlte sich schwindelig. Bakura schien sich plötzlich an etwas zu erinnern, denn er fing an etwas in seiner Jacke, die Ryou anhatte zu suchen und holte nach ein paar Sekunden mit einem triumphierenden Gesichtsausdruck ein kleines rotes Päckchen hervor, das er Ryou unsicher in die Hände legte. "Äh .. heute ist ja der Valentinstag... also .. es ist für dich .." Sich immer noch leicht schwindelig fühlend, setzte Ryou sich auf und sah etwas verwirrt auf die kleine, zusammengedrückte Schachtel mit einem weißen Band notdürftig zusammengehalten in seinem Schoß. "Also, es kann sein, dass es ein bisschen .. äh .. platt ist, wegen dem Sturz .. also .. du weißt schon .. ", fing Bakura hilflos an. "Danke", unterbrach Ryou ihn leise. Vorsichtig, als ob das Päckchen aus Glas bestehen würde, löste er das weiße Band und öffnete mit zitternden Händen den roten Deckel. Im kleinen Karton lag auf einem roten Kissen ein winziges Schokoladenherz, das in der Mitte durchgebrochen war. Verdutzt sah Ryou zu seinem Yami auf, der seinerseits entsetzt auf die kaputte Schokolade starrte und aussah, als würde er gleich Amok laufen. Schnell fischte Ryou die beiden Schokoladenstücke aus der Schachtel und steckte jeweils einen Teil sich und Bakura in den Mund, bevor der andere auch nur ein Wort sagen konnte. "Lecker!", versicherte Ryou dem Grabräuber eifrig kauend. Tatsächlich schmolz die Schokolade angenehm süß auf Ryous Zunge. Die intensive Süße bildete einen scharfen Kontrast zu dem Gefühl von Panik vor nur wenigen Minuten und endlich fühlte Ryou wie sich seine Glieder langsam wieder entspannten und er sich vom Temposchock erholte. Er sah sich um und bemerkte jetzt erst wirklich, dass sie sich auf der Fortsetzung der Straße befanden. Offenbar hatten sie genug Geschwindigkeit drauf gehabt, um die 10 Meter Luft mit der Harley zu "überspringen" und halbwegs sicher auf anderen Seite zu landen. Das Motorrad selbst lag auf der Seite ein Stück von ihnen entfernt und nicht sichtbar beschädigt genau wie ihre beiden Helme, die Bakura ihnen wohl abgenommen hatte. Der Erwähnte selbst saß nun wieder schweigsam neben Ryou an seinem Stück des Herzens lutschend und starrte in die Luft. Plötzlich stand er auf und ging zum Motorrad, das er aufrichtete und kurz durchcheckte. Nachdem er das getan hatte, hob er die beiden Helme auf und hockte sich noch einmal, zu dem immer noch auf dem Asphalt sitzendem Ryou. "Kannst du aufstehen?", fragte er. Ryou nickte halbwegs sicher und sah ihn an. Bakura wich seinem Blick aus. "Dann laß uns nach Hause fahren - es ist saukalt", fügte er hinzu und wollte sich schon wieder aufrichten, als Ryou ihn am Handgelenk packte. Vollkommen entsetzt starrte er ihn an "Auf dieses .. DING steig ich nie wieder!!! Und außerdem, was ist mir den Bremsen?" "Mit den Bremsen? Was soll mit ihnen sein?", fragte der Ältere verdutzt, dann erstarrte er plötzlich. "Äh ... DAS meinst du ... also, weißt du ... die sind eigentlich nicht kaputt ..." Ryous Gesicht musste wohl ziemlich entgleist sein, denn Bakura sah plötzlich sehr nervös aus. "NICHT kaputt ...?", Ryou spürte wie sein Atem schwer wurde. Der Yami versuchte verzweifelt seinen Todesgriff an seinem Arm abzuschütteln. "Heißt das, du hast ganz FREIWILLIG mein Leben riskiert!?!" "Nein, nein, Ryou natürlich nicht!", Bakura versuchte ein unschuldiges und entwaffnendes Lächeln, was ihm nicht ganz gelang. "Marik und ich springen hier immer rüber - ich hab Übung darin! Es KONNTE gar nichts passieren! Nur.. äh.. es war heute nur ein *klein wenig* knapper als sonst - aber nur ein bisschen! Bleib ganz ruhig! Ruhig ein- uns ausatmen! Also .. äh .. ich hab das zusätzliche Gewicht nicht mit einkalkuliert .. ähm .." "Willst du damit sagen, ich bin fett?!?" "Nein, nein, auf keinen Fall!! Du bist perfekt! Du-", er verstummte plötzlich knallrot im Gesicht. Schnell wich er dem erstaunten Blick seines Hikaris aus. "Wozu war das ganze Theater eigentlich gut, 'Kura?", fragte Ryou nach einer Weile, in der sie geschwiegen hatten, plötzlich vollkommen ruhig. Der Yami sah zur Seite. "Na .. damit ich dir das sagen konnte, was ich gesagt hab .. ", murmelte er. Verzweifelt stöhnte Ryou auf. "Hättest du dir den Mut nicht einfach ANTRINKEN können, wie jeder andere vernünftige Mensch auch?" "Ach, vergiss es!", der ältere Junge schüttelte seine Hand plötzlich grob ab und begann mit dem Rücken zu ihm unnötigerweise das Motorrad noch einmal durch zu checken. "Vergiss es einfach alles!", sagte er wütend. Einen Moment lang starrte Ryou nur schweigend und mit gemischten Gefühlen Bakuras Rücken an, stand dann etwas mühevoll auf und humpelte zu seinem Freund, der sich wieder aufrichtete und ansetzte etwas zu sagen, als er ihm einfach die Hand auf den Mund presste. "Halt die Klappe", sagte er, nahm seine Hand von dem Mund seines Yamis und ersetzte sie mit seinen Lippen. ~Owari~ ___ So, wie war's? Ich würde mich super freuen, wenn ihr mir eure Meinung dazu schreiben würdet! Thx! ^^ Tam Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)