Das Böse in Mir von Saraz ================================================================================ Kapitel 6: Stadt der Diebe -------------------------- "Ich habe Hunger!", beschwerte sich Tyl. "Ich beschwere mich ja auch nicht!", murrte Jewel. Naemi ging etwa 3 Meter hinter den beiden Streithähnen. Sie seufzte. Die beiden auch nur irgendwie zu versöhnen wollte sie gar nicht erst versuchen. Sie lächelte. Beide hatte sie schon sehr ans Herz gewonnen und sie konnte sich ihre Reise fast gar nicht mehr ohne die beiden vorstellen. Tyl sah aus wie ein 5 jähriger Junge, ist aber ein 17 Jahre alter Prinz. Vor 5 Jahren hatte ihn eine gemeine Hexe verflucht. Er wollte sich mit Hilfe von Jewel Lebenssteins zurück verwandeln, doch Jewel hatte die Verwandlung unterbrochen. So musste Lyt (sein eigentlicher Name) am Tag als 5 jähriger Tyl rumlaufen, und wurde erst bei Mondschein zum 17 jährigen Lyt. Die beiden Körper glichen sich allerdings gar nicht. "Tyl" hatte blonde Haare und blaue Augen. Lyt hatte schwarze Haare und rote Augen. Außerdem war Lyt ein Riese. Der Elf war sicher 1,80 groß. Naemi blickte ihn an. Vor ihr stand zwar der kleine Tyl, aber Naemi sah in ihm den großen, Lyt. Er sah wirklich gut aus. "Was ist? Hab ich was im Gesicht?" Naemi schreckte hoch. "Eh... was? Nein. Tut mir Leid...", sie beschleunigte ihre Schritte. Schon seit ein paar Stunden suchten sie die Stadt Imil. Leider war sie nirgends zu finden. Es hatte vor kurzen einen Schneesturm gegeben. Es lag nahe, dass die Stadt eingeschneit wurde. Jewel seufzte. Es folgte ein Seufzen aller Djinns. Sie hatten ein super witziges Spiel entdeckt. "Hört auf alles was ich sage nachzuäffen!", regte sich Jewel auf. "Hört auf alles was ich sage nachzuäffen!", wiederholten die Djinns. Jewel schnaubte. Die Djinns schnaubten. Was Jewel nicht wusste war, dass Tyl den Djinns das Spiel vorgeschlagen hatte. Wer als erster nicht nachsagen kann was sie sagt, fliegt raus. Bis nur noch einer übrig ist! Tyl grinste. Naemi wusste nicht was los war, also wollte sie sich auch nicht einmischen. Lyt war ein Mars Adept und Jewel ein Merkur. Es war normal dass die beiden sich nicht riechen konnten. "Mhm... ich würde sagen ich du rufst Phönix. Wir werden wohl in ein wärmeres Gebiet fliegen müssen.", schlug Naemi vor. Jewel nickte, besonders darauf achtend nichts zu sagen. Sie nahm ihre Pfeife aus ihrer Tasche und blies kräftig hinein. Man hörte nichts, da die Pfeife einen ähnlichen Ton wie die Hunde Pfeife erzeugte. Nur eben extra für Phönixe. Schon bald sah man am Himmel den schönen roten Phönix, welcher galant neben seiner Herrin landete. "Aufsteigen.", sagte Jewel. "Aufsteigen!", riefen die Djinns. Jewel verdrehte genervt die Augen. Sie packte Tyl am Kragen und flüsterte. "Ich weiß nicht was du gemacht hast, aber ich zahl es dir heim!" Plötzlich begann die Djinns zu meckern. "Oh je, jetzt hat niemand gehört was sie gesagt hat. Tyl? Was macht man wenn niemand sie wiederholen kann." "Eh..." Tyl schaute Jewel unschuldig an. Deren Gesicht hatte sich grinsend verfinsterte. Zuckersüß sagte sie zu den Djinns. "Ganz einfach. Ihr macht jemanden anderen nach. Nämlich ihn!", sie deutete auch Tyl. "Jipi!" Tyl funkelte sie an. "Selbst Schuld, Zwerg!", meinte Jewel schulterzuckend. "Hört auf und steigt endlich auf!", herrschte Naemi an. Jewel nickte und half dem Mini-Tyl auf den Rücken des schönen Tieres. "Ich kann das selber!", beschwerte sich Tyl. "Ich kann das selber!", riefen die Djinns. "Aber nicht wenn du gerade mal einen Meter groß bist.", säuselte Jewel und stieg dann selber auf. Der Phönix erhob sich auf Jewels Befehl hin in die Luft. Bis vor kurzem war der Phönix noch bei ihnen gewesen, doch Jewel meinte er solle sich austoben und ihr nur noch helfen, wenn sie ihn rufen würde. Das hatte sich das Tier nicht zweimal sagen lassen. Jewel saß ganz vorne, Tyl hatten sie in die Mitte genommen und Naemi macht das Schlusslicht. In ihren Händen hielt sie das Amulett der Jahreszeiten. Sie hatte es von Crystana bekommen, musste es sich aber erst verdienen. In der Mitte des schönen Amulettes befand sich der Stein des Jahres. Naemi grübelte nach, doch sie kam einfach nicht drauf... welches Geheimnis verbarg das Amulett? Sie hoffte auch eine Nachricht von Crystana oder Astoroth, doch keiner der beiden hatte sich bei ihr gemeldet. Sie musste das Geheimnis wohl alleine heraus finden. Aber wie? Sie seufzte tief und verstaute das Relikt wieder in ihrem Kragen. Tyl war genervt. "Nächstes mal sitzt ich vorne. Ich hab die ganze Zeit deine Haare im Mund!" Die Djinns äfften mit großer Begeisterung nach. "Igitt. Dann mach den Mund zu! Wehe zu frisst meine Haare!" Tyl zog eine Schnute, verschränkte die Arme und schaute beleidigt nach unten, während Jewels Haare ihn in der Nase kitzelten. "HAAA-TSCHIII!" "HAAA-TSCHIII!", riefen die Djinns. "Danke für deine Hilfe!", rief Jewel noch und winkte ihrem Freund nach während er langsam am Horizont verschwand. Tyl war immer noch beleidigt, Naemi war immer noch am Grübeln und die Djinns warteten voller Tatenkraft auf Tyls nächsten Satz. Jewel lächelte. "Ok meine Lieben. Es reicht, spielt etwas anderes, ja?", bat sie die Djinns. "Gut wir spielen verstecken!", schlug Sprudel vor. Alle stimmten begeistert zu. "Nein... wir wollen doch weiter.", fügte Naemi schnell hinzu, da sie keine Lust hatte die Djinns suchen zu müssen. "Gut dann spielen wir: Wer als erstes etwas sagt hat verloren!", schlug Knospe vor. Die andren überlegten kurz,. "Ja, das ist mal was neues.", meinte Mistral Zephyr und Sprudel waren auch einverstanden. Tyl nickte Jewel nur dankend zu. Naemi freute sich. Es war ihr viel lieber, wenn die beiden nicht stritten. "Beschwerden, Wünsche, Anregungen?", fragte Naemi. Sie hatte nämlich keinen Plan wo sie hingehen sollten. "Ich will dass es Nacht ist! Das wär mein Wunsch.", grinste Tyl. Naemi schüttelte den Kopf. "Nein, ernst..." "Ich würde gerne in die nächste Stadt. Wir müssen unsere Vorräte auffrischen.", bat Jewel. "Gut, und wo ist die nächste Stadt?", erkundigte sich Tyl. Jewel zuckte mit den Schultern. "Dann sollten, wir falls wir eine Stadt finden, neben Vorräten auch eine neue Karte kaufen." Naemi hatte herausgefunden, dass ihre alte Karte eine Fälschung war. Nun war es nicht mehr so verwunderlich, dass sich Naemi immer wieder verlaufen hatte. "Soll mir Recht sein.", meinte Tyl. Die drei machten sich auf den Weg. "Ohne irgendeine Karte ist es noch schwieriger den Weg zu finden.", meinte Naemi nachdenklich. "Manchmal reicht ein kleiner Weg um auf die Straße der Erleuchtung zu führen.", gab Tyl von sich. Jewel und Naemi sahen den Knirps verwundert an. Grinsend deutete er auf einen , ca. Schuhgröße 40, breiten aber durchgehenden Weg. "Ah... gut dann lasst uns diesem Rinnsal von einem Weg folgen.", schlug Naemi vor. Nach kurzer Zeit begann es zu regnen. "Oh nein... ein Sturm kommt auf!", rief Naemi und schützte sich mit den Händen. Ein kräftiger Sturm begann zu wüten. "Passt auf!", rief Jewel noch, doch schon wurden die drei von einen starken Böe auseinander gerissen. Naemi schlug mit dem Kopf auf einem Stein auf. Bewusstlos ging sie zu Boden, während der Regen ihre Kleider durchnässte. Sie blinzelte. Sie lag am Boden und ihr Kopf schmerzte. Ächzend richtete sie sich auf. Mistral, Zephyr und Knospe hüpften erfreut auf und ab. "Endlich bist du wach.", rief Mistral erfreut. "Au...mein Kopf. Wo sind Jewel und Tyl?", fragte Naemi. "Tyl ist Jewel suchen. Wir haben sie und Sprudel im Sturm verloren." "Ich möchte auch suchen helfen." Naemi stand auf. "Aber du bist am Kopf verletzt. Es sieht übel aus." "Wahrscheinlich sieht es schlimmer aus, als es ist.", meinte Naemi und ging los. Sie rief während sie ging immer wieder nach Tyl, Jewel und Sprudel. "Naemi, wir sind hier!", hörte sie Lyts erwachsene Stimme. Verwundert blickte sie in den Himmel. Es war tatsächlich schon Abend und der Mond war am blauen Himmel schon zu erkennen. Schnell ging Naemi der Stimme nach. Ihre Knie zitterten leicht, da ihr Kopf nun noch mehr schmerzte. Sie erreichte Lyt. Sprudel schwebte neben ihm. Nur von Jewel war nichts zu sehen. "Wo ist Jewel?", fragte Naemi und biss sich auf die Zunge, in der Hoffnung durch den Schmerz in der Zunge den im Kopf zu verdrängen. "Keine Ahnung. Wie fühlst du dich?", fragte er besorgt. Naemi wusste nicht wieso, aber es störte sie, dass er sich wohl mehr Sorgen um sie als um die verschollene Jewel machte. "Es geht mit gut, ich fühle mich nur etwas kraftlos." "Da kann ich helfen!", rief Sprudel und leuchtete auf. Schon fühlte sich Naemi kräftiger. Nur das Pochen an ihrem Kopf war nicht verschwunden. "Wunden kann ich leider nicht heilen...", entschuldigte sich Sprudel. "Danke. Es ist schon gut wie es ist. Aber wenn wir Jewel schnell finden, wird es mir bald wieder besser gehen." Lyt blickte sich noch mal um. Naemi konnte wirklich nicht leugnen, dass er sehr gut aussah. "Du siehst echt gut aus.", sagte Naemi wahrheitsgetreu. "Danke ich weiß.", sagte Lyt. Naemi wollte schon genervt den Kopf schütteln "Aber ich bin in guter Gesellschaft.", fügte er hinzu. "Jewel ist wirklich sehr hübsch und die bist auch sehr schön. Und nett seit ihr auch beide. Ich mach mir Sorgen... um dich wegen deiner Wunde und um Jewel... wird sollten sie schnell finden." Naemi lächelte. Wären diese Worte aus dem Mund des kleinen Tyl gekommen, hätten sie unecht geklungen und Naemi hätte darüber lachen müssen. Sprudel schien erschöpft. Er hatte wohl keine Kraft. Und Naemi spürte, dass auch aus ihr wieder die Kraft wich. "Die Wunde blutet immer stärker!", rief Knospe aufgeregt und sorgvoll. Naemi wurde schwindlig. Wackelnd ging sie zu Boden. "Naemi!", schon war Lyt bei ihr. "Sprudel..!" "Tut mir Leid... ich kann nicht mehr... ich bin doch erst 110 Jahre alt!", entschuldigte sie sich. Lyt verstand. Sprudel war nun mal noch ein unerfahrenes Djinn Mädchen und ihre Kondition war eben noch sehr schwach. "Mir ist so schlecht...", wollte Naemi am liebsten sagen, doch sie würde sich nie beklagen. "Du bis ganz bleich... oh nein..." Lyt nahm Naemi auf den Rücken und rannte los. Die 4 Djinns schwebten ihnen nach. "HILFE! Hört mich den niemand!", hörte Lyt plötzlich Jewels Stimme. "Jewel?!", rief er. "Lyt? Ich bin hier!" Lyt spurtete los. Vor ihm machte sich eine Schlucht auf. "Oh...", schnell stoppte er im Lauf um nicht über die Kante zu kippen. "Hier unten!", rief Jewel. Lyt setzte Naemi ab und blickte nach unten. "Ach du Schande!", rief er. Jewel hing nur noch an einem Zeig, welcher nicht sehr robust aussah und auch schon sehr verdächtig knarrte. "Ich komme schon." mit diesen Worten begann Lyt zu Jewel hinab zu klettern. Vorsichtig nahm er jeden Stein. Als er Jewel die Hand reichen wollte gab der Ast ein bisschen nach und Jewel war wieder einen Meter von ihm entfernt. "Ah, das ist ja wie in einem schlechten Film!", riefen oben Mistral und Sprudel. Lyt kletterte weiter. "Der machts nicht mehr lange, klettere auf meinen Rücken.", sagte er zu ihr. "Ich trau mich nicht!", gab Jewel ängstlich zu. "Wenn du es nicht tust wirst du dich nie wieder etwas trauen müssen!" Jewel schluckte und griff mit einer Hand nach seiner Schulter. In diesem Augenblick gab der Ast ganz nach und Jewel griff mit einem Schrei schnell auch nach der andren Schulter. Im Huckepack brachte er die bibbernde Jewel nach oben. "Das war knapp...", keuchte er. "Naemi!", rief Jewel erschrocken und kroch zu ihrer Freundin. Schnell legte sie die Hände über die Wunde am Kopf. Kurz darauf blinzelte Naemi und richtete sich auf. "Ah Jewel. Da bist du ja. Wieso sind wir bei einer Schlucht? Wieso ist Lyt so erschöpft?" Naemi machte mit dem Frageschwall Sprudel ernsthafte Konkurrenz. "Ich war in der Schlucht und Lyt hat mich gerettet. Vielen Dank...", sagte sie dann zu Lyt. Naemi sah Jewel und Lyt nur kurz fragend an. "Wieso bist du nicht hinauf geschwebt?", fragte Naemi plötzlich. Urplötzliches Schweigen umhüllte die Freunde. Nicht einmal die Grillen zirpten noch ihre Nachtmelodie. "Das hab ich ja glatt vergessen!", rief Jewel plötzlich. "...", Naemi sagte nichts. "WIE BITTE! ICH RACKER MICH AB UND DABEI KANNST DU SCHWEBEN!", schrie Lyt. "Ich hab so Angst gehabt... da hab ich nicht daran gedacht.", entschuldigte sie sich kleinlaut. Lyt seufzte lächelnd. "Naja, ist ja noch alles gut gegangen.", meinte er nur und stand auf. "Aber nächstes mal... denk daran." Jewel blickte Lyt nachdenklich nach, als er begann Feuerholz zu sammeln. Jewel sah Naemi verwundert an. Diese zuckte aber nur grinsend mit den Schultern. "Hmpf... was weiß ich da nicht?", schnaubte Jewel. Naemi grinste sie einfach nur wie ein Schaukelpferd an. In der Nacht saßen sie alle um das Lagerfeuer. "Vielleicht sollten wir uns schlafen legen.", schlug Lyt vor. Die anderen nickten. Naemi hüllte sich in ihren Schlafsack konnte aber nicht einschlafen. Sie seufzte und richtete sich auf. Lyt saß immer noch am Feuer. In Decke gehüllt setzte sie sich neben ihm. "Ich dachte du wolltest schlafen?", sagte sie. "Ich hab es nur vorgeschlagen. Aber ich kann nicht einschlafen." "Ich auch nicht." Naemi lächelte ihn an. Lyt sah schnell weg. "Gib es denn keine Möglichkeit den Fluch zu brechen?", fragte Naemi. Lyt wollte antworten, doch er wurde unterbrochen. "WAS HABT IHR IN MEINEM REVIR ZU SUCHEN!", rief eine unheimliche Stimme. Erschrocken stand Naemi auf und nahm ihren neuen Elfenbogen in die Hand. Schnell legte sie einen Pfeil an. Jewel war durch die Stimme aufgewacht und hatte auch schon ihren Himmelstab in der Hand. Lyt hatte auch sein Schwert gezogen. "Wer ist da!", rief Naemi. "Ich stelle die Fragen!", rief eine alte Dame, welche nun aus dem Gebüsch stieg. Naemi sah aus den Augenwinkel, dass Lyt geschockt auf die Dame blickte. "Wer sind sie?", fragte Naemi so höflich wie möglich. "Ich sagte ich stelle sie Fragen!" Jewel ging einen Schritt auf die Dame zu und verbeugte sich leicht "Es tut uns Leid, dass wir in ihr Territorium eingetreten sind, aber ein Sturm hat uns hierher verschlagen. Lassen sie uns bitte noch die Nacht hier verbringen. Morgen werden wir weiterziehen." Naemi staunte nicht schlecht. "Mhm... ich werde es mir überlegen. Nanu..." Sie blickte zu Lyt. "DU!", schrie sie. Lyt lächelte verlegen. "Was suchst du hier! DU!" "Hallo Oma!", begrüßte er sie. "Schon vor 5 Jahren wollte ich nicht so von dir genant werden." Naemi ahnte schreckliches. "Ach ja? Oma, Oma!!! Deinetwegen habe ich 5 Jahre in dem Körper eines Kindes leben müssen! Du scheiß Hexe. Befrei mich sofort von diesem Fluch!", schrie er. Bitte... halt die Klappe. Mach es nicht schlimmer, dachte Jewel bittend. Auch Naemi betete zu Himmel, dass Lyt endlich seine Klappe halten würde. "Niemals. Du hast nichts gelernt. Ich habe dich verflucht, weil du kein Benehmen hattest. Doch du bist so schlimm wie damals. Nun spürte meinen Zorn!", rief sie und deutete mit den Händen zum Himmel. Es blitzte und begann zu regnen. Blitze schossen knapp neben ihnen auf. Naemi war zwar noch unerfahren aber als Jupiter Adept schaffte sie es zumindest sie vor den Blitzen zu schützen. Sie streckte die Hände in die Luft. Die Blitze trafen nun wieder andere Objekte. Jewel half auch und hielt ebenfalls eine Hand in die Luft. Der Regen wurde langsam schwächer. "Wenn ich dich nicht mit Magie erschlagen kann, musst du eben leiden. Du und deine Freundinnen! Aktarum ehno Irhgt Mhungh jught ta!", rief die Hexe. Jewel wurde starr. Sie hatte von diesem Fluch gelesen... Nein das kann nicht sein... es darf nicht sein... Nein!, dachte sie noch bevor sie und die anderen ein gleißender Blitz einhüllte... Jewel schreckte hoch. Die anderen ebenfalls, als seien sie aus einem Alptraum alle gleichzeitig aufgewacht. "Bitte Leute, sagt mit dass ich das gerade nur geträumt habe...", bat Jewel abwesend. Naemi schüttelte den Kopf. "Wenn du es geträumt hast, haben wir zufällig das gleiche geträumt." Der kleine Tyl sah starr an den Fleck wo vor kurzen noch die Hexe gestanden hatte. "Ist euch überhaupt bewusst was sie gerade mit uns gemacht hat?!", rief Jewel hysterisch. "Es war ein Fluch... aber ich weiß nicht welcher...", gestand Naemi. "Ich weiß es... sie hat es mir schon vor 5 Jahren angedroht!", wisperte Tyl. "Du Idiot! Hättest du nicht den Mund halten können! Ich will nicht mein Leben als Tier verbringen! Hab ich schon Haare?", fragte Jewel. "Haare? Tier?", wiederholte Naemi ungläubig und fügte dann hinzu "Du hast Haare am Kopf." "Und auf den Zähnen", ergänzte Tyl genervt. "Du hast dir wohl nicht alles gemerkt, du Leseratte. Du wirst erst zu einem Tier, wenn ein bestimmter Zustand eintrifft." , erklärte er. Die Djinns schliefen noch. "Kann mich jemand aufklären?", fragte Naemi. "Natürlich. Sie hat uns mit dem Fluch der Seelentiere belegt. Ziemlich gemeiner Fluch. Wenn etwas bestimmtes passiert... zum Beispiel, dass man etwas berührt oder sehr glücklich ist ect., wird man zu dem Tier, welches in seiner Seele wohnt.", explizierte Tyl. "Oh..." Jewel und Tyl erwartete Naemis Reaktion. "Wow, das ist ja cool! Ich wollte schon immer mal ein Tier sein. Und es ist sicher auch interessant zu wissen welches Tier in einem steckt!" "Ihn ihr steckt irgendeine kratzende Bestie!", warf Tyl ein und deutete auf Jewel. "Und in dir ein Faultier, die sind nicht die schnellsten und das bist du im Thema denken ja auch nicht!" "Selber Faultier!" "Selber Bestie!" "Hört auf!", schrie Naemi "Ich meine es ernst. Es ist sicher auch von Vorteil wenn man ein Tier ist. Nicht jeder kann einen erkennen oder angreifen. Überlegt doch mal." Tyl und Jewel blickten Naemi ohne Ausdruck an. Jewel begann zu lächeln. Auch Tyl schmunzelte. "Mhm...du hast sicher Recht. Ich würde gerne wissen was ich bin. Hey das ist ja richtig cool, da hast wirklich Recht. Wahrscheinlich bin ich eine Gazelle.", überlegte Jewel. "Wohl eher ein Trampeltier...", meinte Tyl. "Wie bitte..." Jewel kniff Tyl in die Wange. "AU! Ich halt ja schon den Mund." "Wir sollten uns jetzt aber auf die Socken machen. Ich möchte nicht noch mal die Freude haben Miss. "Ich verfluch alle die ich nicht mag" zu treffen.", sagte Naemi und packte ihre Sachen. Die beiden nickten und ließen sich vorerst in Ruhe. Lyt war zwar der Mann in der Bande, doch trotzdem war Naemi der unbestrittene Anführer der kleinen Gruppe. Nach kurzer Zeit kamen sie an einem See an. "AH! Ich will Baden!", rief Jewel als sie den Badesee und die Kinder, welche vergnügt im Wasser spielten, erblickte. "Kann darauf verzichten." "Auch ein Feuer Adept muss sauber sein. Zier dich nicht.", meinte Jewel lächelnd und zerrte ihn zum Badetuch Verleih Stand. Naemi machte es sich momentan zur Aufgabe eine Karte zu kaufen, da hier auch Karten- Rüstungs- Waffen und Kleidungsstände standen. "Ich hätte gerne eine Karte dieses Landes." "Bitte sehr.", sagte der Verkäufer und reichte ihr die Karte. "Wie viel macht das?" "Nichts. Ich verschenke meine letzten Karten. Wir melden den Konkurs an. Der See ist auf den Karten der Außenwelt nicht eingezeichnet und es kommen nur noch selten Touristen hier her. Ich muss dicht machen." "Das tut mir Leid." "Nicht so schlimm. Ich habe schon einen neuen Jop bei meinem Bruder in Vale." "Das freut mich." "Sie hatten Glück ich wollte gerade zusammen packen. Einen schönen Tag noch." "Ja, danke. Ihnen auch." Naemi ging zum Bade Tusch Stand und besorgte sich ein Tuch. Schnell schaute sie wo sich ihre Freunde hingelegt hatten und platzierte ihr Tuch neben die anderen beiden. Schnell ging sie in eine Kabine und zog sich ihren Bikini an. Als sie wieder rauskam war Jewel dabei , den wohl wasserscheuen Tyl, ins Wasser zu schleppen. Er wehrte sich aber kräftigst. Naemi wunderte sich, er war doch im kleinen Körper und konnte sich trotzdem so stark zur Wehr setzten. "Lass ihn halt, wenn er nicht will.", meinte Naemi und spazierte mit sexy Hüftschwung an den beiden Vorbei. Tyls Augen wurden größer. Jewel wollte ihn schon überrumpeln, die Ablenkungstaktik von Naemi war Klasse, doch Tyl machte keinen Schritt. "Na egal. Dann stinkst du eben.", meinte Jewel und lies abrupt los. Tyl überschlug sich und landete rückwärts auf seinem Tuch. Naemi und Jewel lachten. "Immer auf die Kleinen!", keifte Tyl und schmiss einen Stein auf Jewel, welcher allerdings nur ihren Badeanzug streifte. "Hey!", beschwerte diese sich. "Komm wir schwimmen eine Runde." Tyl schmorte in der Sonne, während die Mädchen ihre Runden drehten. Plötzlich wurde Tyl an den Armen und Beinen gepackt. Er konnte sich nicht einmal mehr wehren, denn schon flog er in hohem Bogen ins Wasser. Er rief noch " Na wartete, das gibt Rache!", bevor er mit einem *Blatsch* im kalten Nass landete. Es blubberte kurz. "Ob er überhaupt schwimmen kann?", fragte nun Jewel besorgt. Geschockt blickte Naemi ins Wasser und hechtete kurz darauf los. Jewel folgte ihr schnell. Sie standen im Wasser, als plötzlich ein Hundekopf aus dem Wasser tauchte. Erschrocken schrie Jewel auf. "Hey ein Hund!" "Ach nein...", meinte Naemi. "Nein... warte... das ist ein Wolf!", schrie Jewel erschrocken. "Wolf?", wiederholte der Wolf. "Witzig. Haha...", meinte er nun. "Eh ... Tyl?", fragte Naemi vorsichtig. "Ja...", sagte er genauso vorsichtig. "Hey, also mit dir dürfen wir nicht mehr schwimmen gehen. Du hast dich in dein Seelentier verwandelt.", erklärte Naemi. "Echt? und was bin ich?", fragte der Wolf. "Wie ich schon sagte ein Wolf!", meinte Jewel. "Mit roten Augen und schwarzem Fell.", fügte sie hinzu. "Cool. Wetten sie was tolles seit ihr nicht.", meinte er. "Wir sollten aus dem Wasser.", schlug Naemi vor. Die drei gingen aus dem Wasser. "Die Menschen sind echt blöd. Können nicht mal einen Wolf von einem Hund unterscheiden..:", meinte Jewel als schon drei Leute nachgefragte hatte, warum ihr Hund rote Augen hatte. Naemi war aber schnell eine Ausrede eingefallen. "Es ist ein sehr seltener Albino Hund, aber er ist eine Missgeburt, weil er schwarz ist. Deswegen haben wir ihn fast umsonst vom Züchter bekommen." Damit hatten sich alle zufrieden gegeben. "Sei doch froh. Es würde eine Hysterie ausbrechen, wenn man wüsste dass ich ein Wolf und kein Hund bin.", meinte Tyl als er sich sonnte. "Und wie bekommen wir dich jetzt wieder in deinen Menschlichen Körper?", fragte Jewel. "Vielleicht wenn er trocken ist.", vermutete Naemi. "Das werden wir dann sehen.", meinte Tyl und schloss genüsslich die Augen. "Oh je..", sagte Jewel und verzog das Gesicht. "Was?", fragte Naemi. "Mich juckt es in der Nase... gleich muss ich -tschi!" *Plomp* Naemi blickte mit großen Augen auf Jewel herab. "Was? Hey wieso bist du plötzlich so groß?", fragte Jewel vorsichtig. Tyl öffnete die Augen. "Gesundheit Kätzchen.", murrte er. "Kätzchen?!" Jewel hechtete zum See. Ihre Augen strahlten. Im Seewasser blickte ihr eine silber-weiße Katze mit violetten Augen entgegen. "AH! Seh ich süß aus!", jubelte sie. "Nicht so laut! Wollt ihr dass wir auffliegen?" Naemi blickte sich um, aber wie es schien hatte niemand etwas gemerkt. Tyl gähnte. "Ich wusste ja das eine kratzende Bestie in der steckt.", meinte er. Das Kätzchen streckte ihm die Zunge raus und trippelte dann auf seine Matte. Doch da rümpfte Jewel ihr Näschen. "Uh... ich glaub ich hab mich verkü- tschi!" Schon stand wieder das Mädchen in Badeanzug vor ihnen. "Gesundheit... also wenn du niest...", stellte Tyl fest und schüttelte sich. "Ich bin trocken... aber nichts passiert.", meinte er. "Mhm...Ich glaub ich hab die Lösung.", sagte Jewel und rannte zum See. Sie nahm eine Handvoll Wasser und ließ sie auf Tyls Kopf fallen. Nichts. "Ok... also das wars nicht." "Nein, aber du hast mich auf eine Idee gebracht.", meinte Naemi und ging zu einem Getränkestand. Sie kam mit einer Tasse wieder. "Was ist das?", fragte Tyl misstrauisch. "Warmes Wasser!", sagte sie kurz und schüttete es ihm über den Schädel. Schon saß vor ihnen wieder der kleine Tyl. (eheheheheh, ich weiß ist geklaut... aber ich find es passt einfach dass ein Feuer Adept eben mit Wasser... ja...eh... ihr wisst was ich meine , hoffe ich -.-). "Du bist ein Genie. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden was du so auf dem Kasten hast.", sagte Jewel grinsend. Naemi erwies sich mit einer richtigen Karte als sehr gute Führerin. Schon bald hatten sie die Stadt Vale erreicht. Jewel war zur Zeit ein Kätzchen. Sie hatte sich tatsächlich verkühlt und hatte bis jetzt dauernd niesen müssen. Jetzt allerdings hatte es aufgehört und sie war sauer, weil sie nicht mehr zum Menschen werden konnte. Tyl grinste nur und neckte sie andauernd damit, dass er ja gesagt hatte sie sollten nicht schwimmen gehen. "Halt die Klappe!", fauchte Jewel wie eine Katze. "Du machst das schon gut. Aber dein Schnurren ist schwach", belustigte Tyl. Jewel knurrte und hüpfte auf Naemis Schulter. "Mir tun die Pfoten weh, kannst du mich tragen?", fragte sie. "Klar kein Problem." Tyl schnaubte. In Vale hatten die drei bald ein Gasthaus gefunden, welches auch Tiere duldete. Beim Abendmahl bekam Jewel Katzenfutter und eine Schüssel Milch. "Igi- eh... Fauch!", sagte Jewel. "Was hat euer Tier?", fragte der Gasthaus Besitzer. "Oh... eh sie mag kein Katzenfutter. Geben sie ihr doch bitte etwas von unserem Futter- eh Essen meine ich.", bat Naemi. Der Wirt war zwar verblufft, gab dem Tier aber dann doch statt dem stinkendem Katzenzeug einen Teller mit Kartoffeln und Putenschnitzel. Die Milch wurde ohne weiteres Fauchen geschleckt und die Krallen erwiesen sich als sehr gute Messer. Tyl hämmerte nervös mit der Gabel auf den Tisch. "Was ist?", fragte Naemi leise. "Was wenn ich mich in der Nacht verwandle? Das ist auffällig wenn ein kleiner Junge ins Bett geht und als großer wieder aufwacht.", flüsterte er. Naemi biss sich auf die Lippe. Daran hatten sie wirklich nicht gedacht. "Keine Panik.", meinte Jewel und hüpfte auf Naemis Schoss und lies sich Kraulen. "Wir haben Neumond." Tyl atmete auf. Naemi war auch erleichtert. Am nächsten Tag mussten die drei (Jewel hatte geniest) eine Ausrede für Jewel erfinden. Erst nachdem sie schon für sie mitbezahlt hatten fiel Tyl ein, dass sie Jewel eigentlich nur eine Feder unter die Nase halten hätte müssen. "Das kommt etwas zu spät." "Ich weiß!" Sie marschierten durch die Stadt. Auf dem Weg war Naemi ein Mädchen aufgefallen. Sie hatte ein Holzschwert im Gürtel und war komischer Weise immer dort wo auch Naemi und ihre Freunde waren. Das Mädchen hatte aber immer eine in Kutten gehüllte Dame mit. Naemi hielt es dann nicht mehr aus und ging gerade auf das Mädchen zu. "Hallo, ich weiß nicht ob es dir aufgefallen ist, aber unsere Wege haben sich heute schon sehr oft gekreuzt.", begrüßte sie das Mädchen. "Ja , witzig. Ich wollte dich auch gerade ansprechen.", meinte das Mädchen. "Ich heiße Naemi, das ist Tyl und das ist Jewel." "Ich heiße Shera, das ist meine Freundin Laruru." "LARURU! Sie müssen mir helfen!", rief Tyl. "Ich habe es gespürt!", sagte Laruru geheimnisvoll. Naemi und die anderen blickten nur verwirrt zwischen den beiden hin und her. "Ich bin aber nur in der Lage den älteren zu heilen." "Egal, bitte!", flehte er. Laruru legte die Hände über Tyls Kopf. Ein leuchten durchfuhr seinen Körper. Kurz darauf stand Lyt vor ihnen. Shera war am verwirrtesten, doch auch Naemi und Jewel verstanden so einiges nicht. "Gut... bitte klär uns wieder auf...", nörgelte Naemi. Ihr viel in letzter Zeit echt auf, dass sie nicht sehr gebildet war. "Laruru ist eine weltberühmte Fluchbrecherin!", Jewel hob die Augenbraun. "Laruru Io? Über sie hab ich was gelesen." (Naemis innere Stimme: NEIN! Wieso bin ich die einzige die es nicht weiß! ICH WILL AUCH GEBILDET SEIN, Heeeeeeeeeeeeeeeeeeuul) Sogar Shera schlug sich gegen die Stirn und meinte "Ach ja, hast du mir ja schon erzählt." Naemi saß zusammen gekauert am Boden und fuhr mit ausgestreckten Zeigefinger über den Pflasterstein. "Deswegen hast du gesagt, nur den älteren. Ich erinnere mich. Du kannst pro Jahr nur einen Fluch brechen und wenn jemand von zwei belegt ist, nur den Älteren.", ratschte Jewel runter, als hätte sie ein Buch in ihrem Kopf. "Ich bin wieder normal. Naemi!", er hob Naemi vom Boden auf und nahm ihre Hände. "Ich bin wieder Ich!", rief er. "Schön für dich Wauwau.", meinte sie bitter. "Naja... diese Kleinigkeit...", lachte er als hätte er den Unterton gar nicht wahrgenommen. "Naemi... ich muss noch so vieles erledigen. Meine Eltern. Ich möchte meine Eltern besuchen." Jewel lächelte und freute sich für ihn, während Naemi einen Stich in der Brust fühlte. "Heißt das... du verlässt uns?", flüsterte sie. Lyt blieb abrupt stehen und blickte Naemi an. Sie sah ihm tief in die Augen. Langsam ging er auch sie zu und umarmte sie. "Ich werde dich nie vergessen.", flüsterte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Naemi blickte weg. Lyt lies mit einer traurigen Miene von ihr ab. Nein, Naemi war nicht in ihn verliebt...das hoffte sie zumindest, aber wieso musste ein Freund sie verlassen. Jetzt hatte sie sich auch Freundschaften eingelassen und dann das. Sie gönnte es ihm nicht. Sie wollte es ihm auch überhaupt nicht gönnen. Lyt ging noch nicht an diesem Abend, doch die Stimmung war auf einem Tiefpunkt angelang. Naemi fühlte sich krank. Wahrscheinlich hatte sie sich bei Jewel angesteckt. "Hatschi!", Naemi nieste. "Gesundheit!", sagte Jewel. Plötzlich fühlte Naemi sich ganz eigenartig. Und auf einmal stand sie auf vier Pfoten. Jewel und Tao blickten zu ihr herab. "Hey... du bist ein Hund.", rief Lyt. "Blödsinn, ein Fuchs. Ein silbernen Fuchs." "Ein silberner Fuchs?", wiederholte Lyt ungläubig. "Noch nie was von nem Polar Fuchs gehört? Das ist das gleiche nur... silberner.", meinte Jewel. "Ahja.", machte Lyt. "Wie hast du das gemacht?", fragte Jewel jetzt. Naemi war es ziemlich klar, aber sie zuckte nur mit den Schultern. "Sie hat geniest. So wie du!.", meinte Lyt. Naemi blickte ihn böse an, drehte sich um ging in ihr Zimmer. Sie war sauer. Sie nieste noch mal und wurden wieder zu einem Menschen. Wie konnte er es wagen sie alleine zu lassen, dieser Egoist. Es klopfte an der Tür. "Wer stört.", rief Naemi. "Darf ich reinkommen?", fragte Lyt und trat einen Schritt ins Zimmer. "Bist du doch schon.", knurrte sie und legte sich um, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Hör zu, ich kann mir denken, dass du sauer bist, aber denk doch mal an mich?" "An dich?!", rief Naemi sauer. "Du denkst andauern nur an dich. Ohne dich würde ich nicht nur durch niesen zu einem Fuchs werden. Ich wünschte ich hätte dich nie getroffen!", schrie sie ihn an. "Das meinst du doch nicht so...", sagte er unsicher. "Nein, aber jetzt geht's mir besser...", schnaubte Naemi. Lyt lachte. Er umarmte sie noch mal. "Ich werde wiederkommen, aber ich möchte nun mal meine Eltern wieder sehen. Bitte hab doch Verständnis." Naemi seufzte. "Ich werde dich vermissen." Lyt drücke ihr einen Schmatzer auf die Wange und stand auf. "Komm mit runter.", forderte er auf. Naemi schüttelte den Kopf. "Eine bitte noch...", sagte sie leise. "Alles was du willst." "Hau jetzt sofort ab... ich bin kein Freund von großen Abschieden." Lyt blickte sie tief an. Naemi saß am Bett und schaute auf den Fußboden. Er ging vor ihr auf den Boden in die Knie und nahm ihr Kinn in die Hand. Er drehte es so, dass er ihr in die Augen blicken konnte. "Ich eigentlich auch nicht...", meinte er und gab ihr einen Kuss... Naemi blickte gelangweilt aus dem Fenster. Nichts machte mehr Spaß... Unten sah sie Shera und Jewel sprechen. "Hey Naemi. Shera würde gern gegen dich kämpfen!", rief Jewel zu ihr hoch. Das war doch was. Naemi lächelte. Womit konnte man sich besser ablenken als mit einem Kampf. Sie stimmte erfreut zu. Naemi packte ihre Waffen und rannte runter. "Wo sind meine Djinns?", fragte sie. Jewel deutet zu einem Schaufenster. Die Djinns hatten sich regelrecht dagegen gedrückt und starrten auf die Djinn Rüstungen. "Hey! Zephyr, Mistral, Knospe! Euer Typ wird verlangt!", rief sie. Vielleicht kauf ich ihnen irgendwann man so ein Djinn Zeug, überlegte Naemi. Die drei Djinns flogen zu ihrer Freundin. Auch Sprudel und ein anderer Wasser Djinn schwebten mit. Sprudel setzte sich auf Jewels Schulter während der andere zu Shera flog. "Dein Djinn?", vermutete Naemi. Shera nickte. "Das ist Quelle.", stellte sie den Djinn vor. Naemi nickte dem Djinn zu. Sie blickte sich in der Stadt um. Sie wollte eigentlich noch ein paar Besorgungen betätigen. "Können wir den Kampf verschieben. Ich habe mich noch gar nicht richtig in Vale umgesehen." Shera nickte. "Ja, ich bin auch erst gestern angekommen und wollte mich eigentlich noch umsehen. Das ist mir nur Recht." Die Mädchen grinsten sich an. "Es hat doch etwas gutes dass Lyt weg ist. Jetzt können wir Mädls uns ohne einen meckernden Typen in den Kaufrausch stürzen!", lachte Naemi. Jewel und Shera schmunzelten sich an. Naemi war schon lange nicht mehr einkaufen gewesen. Sie hatte sozusagen eine Mädchen- überlebenswichtige- Tätigkeit vernachlässigt. Als erster besuchten sie ein Gewand Geschäft. Alles wurde anprobiert. Jedes Kleid und jede Hose. Am Ende kaufte aber als einzige Shera etwas. Nämlich ein paar neue Socken. Der Verkäufer hatte seine liebe Freude mit den drein. Lachend marschierten sie weiter. Plötzlich blieb Naemi bei einem Scherzartikel Laden stehen. "Bist du dafür nicht schon zu alt?", fragte Jewel schmunzelnd. "Geht schon mal vor.", sagte Naemi und betrat das Geschäft. Shera und Jewel zuckten mit den Schulter und gingen anschließend weiter. "Womit kann ich ihnen helfen?", begrüßte sie der Verkäufer. "Ich suche Niespulver.", sagte sie. "Dann kommen sie mal mit. Davon habe ich eine ganze Sammlung." "Er führte sie durch ein paar Regalen zu einem Tisch, wo viele verschiedene Pulver aufgereiht waren. "Mhm... ich bin leider kein Experte. Ich suche ein Pulver bei dem man nur ein mal niesen muss." Der Mann dachte kurz nach und griff dann nach einem Pulver. "Das müsste dieses sein... wollen sie es testen." "Lieber nicht!", winkte Naemi ab als er den Satz gerade mal beendet hatte. "Verstehe sie wollen jemanden reinlegen. Ja, man kommt doch nie aus dem Alter. Ich werde es testen.", sagte er und bestäubte seine Nase mit ein bisschen von dem Pulver. "Hatschi!", rief er. "Gesundheit." "Danke... Ja auf dieses Pulver muss man nur einmal niesen." "Wie viele haben sie davon?" "Sehr viele, keiner will sie weil sie eben nur einmal funktionieren." "Dann hätte ich gerne 10." "Kaufen sie lieber ein Dutzend, da gibt's dann Rabatt." Ok, danke." Zufrieden ging Naemi aus dem Juxgeschäft. Jewel und Shera standen unterdessen vor einem Schaufenster und schienen sich die Augen rauszustarren. "Was ist da so interessant?", fragte Naemi. "Schau dir das an...",säuselten sie. Bilder vom irgend einem berühmten Weiberfuzzi standen im Schaufenster. Naemi verdrehte die Augen. Sie konnte solche Fans Tussis nicht leiden. Langsam ging sie weiter. Bei einer schmalen Seitengasse blieb sie plötzlich stehen. Ihr Körper fühlte sich plötzlich wie verhext an. Als würde sich eine dunkle Hand über sie legen... eine dunkle Hand aus alter Zeit welche sie jetzt einholte... Wie von einer Geisterhand geführt ging sie weiter. Die Gasse war schäbig und dunkel. Ratten schlichen zwischen Tonnen und Kisten umher und funkelten Naemi mit grellen Augen an. Diese hatte inzwischen jedes Zeitgefühl verloren. Eigentlich wollte sie gar nicht mehr weiter gehen, doch ihr Körper gehorchte nicht und ging einfach Schritt für Schritt die schmale Gasse entlang. Plötzlich war sie am Ende der Gasse angekommen. Eine große Mauer baute sich vor ihr auf. Sie spürte einen Schlag auf ihren Hinterkopf. Benommen ging sie zu Boden. "Los hilf mir!", sagte die dunkle Gestalt zur anderen. "Nimm die Waffen. Ich trag das Gör.", fügte er hinzu. Sein Begleiter griff nach Naemis V-Klinge, dem Köcher , und den beiden Bögen. Benommen wachte Naemi auf. Sie lag in einer dunklen Raum voller Dreck und Wasser. Sie konnte keine Gitterstäbe erkennen, aber ihre Beine und Hände waren verkettet. "Hey! Wer is da?", rief sie. "Meine Fresse. Hey Boss die Kleine ist wach." Drei in schwarz gehüllte Gestalten traten vor Naemi. "Sei gegrüßt Diebin!", sagte der Größte, wohl der Anführer. "Diebin? Ich bin keine Diebin!", wehrte sich Naemi gegen die Anschuldigung. "Doch du warst es wohl in deinem früheren Leben. Denn sonst hättest du nie die Gasse der Diebe entdeckt. Sie ist für Menschen, ohne Diebesblut unsichtbar." In meinem frühere Leben, dachte Naemi unsicher. Sie blickte sich um. Ihr Blick blieb an ihrer rechten Hand sitzen. Auf ihrer Hand war ein Halbmond zu sehen. Auf der Innenseite der Hand ein Auge. "Was ist das?" "Das sind die Zeichen der Diebe. Eine Mondsichel und ein Auge." , erklärte der etwas kleiner gewachsener. "Ihr habt mich tätowiert! SAGT SPINNT IHR! ICH BIN KEINE DIEBIN! ICH MÖCHTE DIESE ZEICHEN NICHT AUF MEINER HAND GESCHWEIGE DENN AUF EINEM ANDEREN KÖRPERTEIL HABEN!", rief sie wütend. "Wir haben dich nur mit dem Wasser der Wahrheit benetzt. Dann ist das Zeichen von alleine erschienen.", sagte der Boss ruhig. Naemi wurde bleich. Vom Wasser der Wahrheit hatte sie schon gehört. Es sollte angeblich die Wahrheit aller Art an den Tag legen. Naemi, welche beim schreien aufgestanden war, ließ sich nun auf die Knie fallen und stützte sich mit den Händen ab. Das konnte doch nicht war sein. Sie? Eine Diebin? "Weißt du... die Zeichen der Diebe hat jeder Dieb in sich. Man sieht sie eben nur selten. Nur durch das Wasser kann man sie sichtbar machen. Schließt du dich uns an?" Naemi sagte nichts. "Schließt die Ketten auf." Naemi sah den Boss verwundert an. "Du gehörst zu uns.... wieso sollten wir dich gefangen halten." Naemi stand auf und rieb sich die Hand... tatsächlich, die Tätowierung war echt... "Komm mit." Sie setzten sich an einen Tisch. "Ich heiße Fiend.", stellte sich der Boss nun vor. "Ich heiße Gul.", sagte der kleinere. "Ich heiße Ness.", sagte der ruhige und sehr stille der drein. "Naemi.", sagte sie kurz. Sie sagte einen Moment lange nichts. Dann stand sie auf und haute mit der Faust auf den Tisch. "Ich werde nie zu euch gehören. Nicht freiwillig." "Gut...", sagte Fiend ruhig. "dann werden wir dich zwingen. Du wirst uns angehören, oder wir verraten dich an die Polizei." Naemi biss die Zähne zusammen. Dieser hinterhältige Erpresser. Naemi sah ein, dass es keinen Sinn hatte sich zu wehren. "Gut... ich gehorche euch..." Fiend nickte. "Ness bring ihr ihre Waffen und die Handschuhe." Ness nickte und rannte in ein Zimmer. Kurz darauf kam er mit Naemis Waffen und zwei Paar Handschuhe wieder. "Was soll ich damit." "Die einen sind einfache Handschuhe. Sie liegen an wie eine zweite Haut und sind für die meisten Menschen unsichtbar. Sie sollen deine Tätowierungen verbergen." "Verstehe...", sagte Naemi und zog sich die hautfarbenen Hanfschuhe über. Naemi hätte sie beinahe selbst nicht gesehen. Nur es war unangenehm sie zu tragen. Sie nahm ihre V-Klinge und schnitt die Finger des Handschuhe ab, "Und diese da?", sie deutete auf ein hellblaues paar Handschuhe. "Die bekommst du wenn du deinen Auftrag erfüllt hast.", sagte Ness. "Welchen Auftrag?", erkundigte sie sich misstrauisch. "Du wirst in der Stadt der Diebe einkaufen gehen. Hier ist die Liste. Wenn du mit diesem Geld auskommst hast du bestanden." Gul drückte ihr Liste und Geldbeutel in die Hand. Naemi sah die drei verwundert an. "Das ist alles?", fragte sie. "Das Geld reicht sicher nicht. Du musste dir was einfallen lassen.", sagte Gul. Naemi zuckte mit den Schultern und stand auf. Gul und Ness brachten sie zu einer Steinmauer. Sie sagten etwas was Naemi nicht verstand und die Mauer öffnete sich. Naemi ging hinein. Sie staunte. Sie war unter der Erde, das verriet der Blick an die Decke, welche aus Erde bestand. "Und wenn ich nicht mehr zurück finde!", sagte Naemi plötzlich und drehte sich um, doch die Tür hatte sich schon geschlossen. Naemi schnaubte genervt. Schulterzuckend drehte sie sich um und blickte auf die Einkaufsliste. "Mal sehen. 2 Gürtel aus Silber. Eine Eisenrüstung Größe D. 3 Krafthandschuhe. 3 paar Stiefel. Einen Dunkelgurt (was ist den das?) und zwei Karotten (hä? Wieso denn Karotten o.o")" Naemi blickte sich um. Am besten sie würde einmal entlang gehen und schauen wo sie was bekommt. Sie marschierte los. Gleich im zweiten Geschäft würde sie fündig. Hier gab es Handschuhe, Stiefel und Gürtel. Sie betrat das Geschäft. "Was ist?", fragte ein dicker Klotz ungehobelt. Dieb oder nicht Dieb, so redet man nicht mit Kunden, dachte Naemi. "Hörn sie mal. Ich kann ja auch woanders hingehen wenn sie ihre Kundschaft gerne verscheuchen.", meinte Naemi und drehte sich um. "Oh warten sie Fräulein. Tut mir Leid. Eh... als Wiedergutmachung gebe ich ihnen Ermäßigungen." "Oh wie nett.", Naemi lächelte. "Also ich brauche zwei Silber-Gürtel, 3 paar Krafthandschuhe, 3 paar Stiefel und einen Dunkelgurt.", sagte Naemi. der Klotzt nickte und verschwand in einer Tür. Kurz darauf kam er mit dem gewünschten wieder. "Macht 15.000", sagte er. "Mit Ermäßigung?" ".... sagen wir 11.000" Naemi wunderte sich. Der Typ war ein schlechter Verhändler, wenn er so schnell nachgab. Naemi bezahlte. Sie ging wieder. "So mir fehlt noch... eh die Karotten, und die Rüstung.", dachte Naemi laut. Ein Blick in ihren Geldbeutel verriet, dass sie nur noch 2.000 Münzen hatte. "Ohje... das wird sich nicht mehr ausgehen." Das nächste war das Gemüse Geschäft. "Wie viel kostet eine Karotte?", fragte Naemi. "100 Münzen." "Was? Das ist ja Wucher. Ich zahle für zwei höchstens 10 Münzen." "Mhm...50 Münzen." "20." "30" "nein 20!" "Ok...", meinte die Verkäuferin und gab ihr zwei Karotten für 20 Münzen. "Das ist ja Wucher... 100 Münzen..", wiederholte Naemi noch mal als sie draußen war. Das letzte Geschäft war das Rüstungsgeschäft. "Guten Tag.", begrüßte sie ein Muskelpaket von Mann. "Womit kann ich ihnen dienen?", fragte er. "Grüß Gott. Ich brauche eine Eisenrüstung der Größe D." "Die wird ihnen aber nicht passen My Lady, sie brauchen Größe A" "Die Rüstung ist nicht für mich.", sagte Naemi lächelnd. Von allen Verkäufern war dieser hier am nettersten. "Achso... verstehe. Ich muss sie aus dem Lager holen. Sehen sie sich ruhig um.", sagte er. Naemi nickte. Der Mann verkaufte auch Stiefel und ähnliches. Naemi ärgerte sich. Hier hätte sie die Sachen billiger bekommen. Bei einem weiß- blauen Hemd blieb sie stehen. Es sah super aus und hatte einen blauen Umhang. Naemi prüfte den Stoff. "Seide... und Samt...", stellte sie fest als sie Hemd und Umhang berührt hatte. "Die hab ich gemacht!", rief ein kleines Mädchen. Naemi drehte sich um. So klein und schon Diebin..., dachte Naemi. traurig. "Du? Die sind sehr schön... Wahnsinn...", sagte sie. "Danke. Ich habe es aus einem Stoff genäht denn ich von einer Magierin bekommen habe.", erklärte sie. Dann kann es wohl etwas besonderes..., dachte Naemi. "Welche Größe ist das?", fragte sie. "A. es ist ein Einzelstück... ich hatte nicht mehr Stoff." "Ich würde es gerne kaufen. Wie viel verlangst du?" "Echt du würdest es kaufen? Cool! Ich gebe es dir für 1.000 Münzen." Naemi wunderte sich, dass es so billig war. "Lisa, bitte ärgere nicht die Kundschaft.", der Mann kam wieder. "Nein, sie hat mich nicht geärgert.", verteidigte sie Lisa. "Stell dir vor Papi, sie will meine Rüstung kaufen." "Tatsächlich. Und du dachtest niemand würde sie je kaufen." Naemi drückte dem Mädchen mehr als 1000 Münzen in die Hand. "Psst!", sie legte den Finger auf die Lippen. Lisa bekam ganz große Augen. "Danke! Du erinnerst mich an Robyn!", rief sie. Robyn...wieso kommt mir der Name so bekannt vor...fragte sich Naemi im Stillen. "Wer ist denn Robyn? Und wieso ist sie mir ähnlich?" "Robyn ist die Freundin von Cid!", erklärte sie. Und wer ist Cid?, fragte sich Naemi. "Und sie war keine Diebin und war hier. Du benimmst dich auch so wie sie. Du bist sicher auch keine Diebin!", rief Lisa. Naemi wurde bleich. Lisas Vater sah Naemi ernst an. "Ich hoffe für sie dass sie eine Diebin sind, sonst muss ich sie leider töten." Lisa hielt sich erschrocken den Mund zu. Naemi stotterte "Eh.. naja... " Plötzlich fiel ihr das Zeichen ein. Schnell zog sie die Handschuhe aus und zeigte ihm das Zeichen. "Oh tut mir Leid... Majestät...", er kniete nieder. Hä?, dachte Naemi. "Hey, stehen sie auf, ich bin doch keine Majestät!", stotterte Naemi verlegen. "Aber natürlich. Das Auge und der Mond. Normalerweise haben Diebe nur ein Auge... der Mond steht für das Königshaus der Diebe.... wissen sie das nicht?", fragte er misstrauisch. "Doch, natürlich... aber wissen sie. Mich reden nur selten jemand mit dem Titel an." "Ich verstehe. Aber wenn das so ist brauchen sie für die Rüstung nicht bezahlen." "Oh Danke." Auch Lisa hielt Naemi das Geld wieder hin. "Nein, behalt es ruhig. Das erste ehrlich verdiente Geld ist was ganz besonderes.", sagte Naemi und stich dem kleinen Mädchen über den Kopf. "Oh DANKE!", die Augen der Kleinen leuchteten auf. "Die Frage ist wie ich die Rüstung transportieren soll.", meinte Naemi nun nachdenklich. "Ihre Rüstung können sie jetzt anziehen, dort haben wir Umkleidekabinen. Und die für ihren Freund kann ihnen ja Lisa tragen helfen." Lisa nickte erfreut. Naemi stimmte zu und zog sich die Rüstung an. "Meine Alte können sie ja verkaufen.", meinte Naemi. "Mhm... danke, aber da fehlt noch was.", er kramte in einer Schublade und holte einen blauen Gürtel hervor. "Ihnen ist das Hemd zu lang. Binden sie es am besten mit dem ab." Dankend nahm Naemi den Gürtel und legte ihn an. Naemi stellte eine komplette Aussehensveränderung fest. Das Hemd ging unter dem Gürtel noch ein bisschen bis über die Hüften. Dann kam ihre eng anliegende kurze Hose und schließlich ihre normalen Stiefel. Sie hatte Glück das Hose und Stiefel weiß waren, sonst hätte sich das ziemlich mit dem Hemd gestochen. "Wohin müssen wir?", fragte Lisa. "Zu einer Zauberwand...",sagte Naemi kurz, da sie auch keine weiteren Informationen hatte. "Ah... weiß schon. Davon gibt es nur eine." Lisa half Naemi mit der Rüstung und führte sie zu der Wand. "Weißt du den Spruch?", fragte Naemi. "Ich konnte ihn mir nicht merken." "Klar. Steinwand öffne dich!", rief Lisa. Wie originell -.-", dachte Naemi. "Vielen Dank für deine Hilfe.", bedankte sich Naemi. "Kein Problem." Lisa winkte ihr noch zu und verschwand dann im Getümmel. Schnell trat Naemi ein. "Schon wieder zurück?", stellte Gul fest. "Ja wie du siehst.", sagte Naemi kühl. Gul äffte ihre Wort hinter ihrem Rücken nach. Naemi platzierte alle Sachen am Tisch. Daneben das übrige Geld. "Mhm... es ist alles da. Und wies viel Geld hast du noch?", erkundigte sich Ness. "1.980.", sagte Naemi ruhig. Fiend trat ein. "Ah Naemi. Du hast es geschafft. Gut, dann hast du hier deine Belohnung." Er reichte ihr die schönen blauen Handschuhe. "Ich denke ihr habt mir viel zu erklären.", begann Naemi. Fiend blickte sie ausdruckslos an. Naemi nahm den Handschuh ab. "Der Mond steht für die Königsfamilie der Diebe. Das heißt ihr habt es mir aufgemalt! Ich stamme von den Irker ab." Fiend hob die Augenbraunen. "Wir haben uns auch gewundert. Aber wir dachten uns du wirst schon wissen wer aus deiner Familie ein Dieb war." Naemi dachte kurz nach. "Der einzige, der kein Irker war, war mein Vater..." Naemi stockte. Ihr Vater hatte immer Handschuhe getragen. Sogar beim baden. Sie wurde bleich. Konnte das sein? "Aha. Scheint so als sei der Majestät ein Licht aufgegangen. Wie hieß dein Vater." "Ral... Ral Koman..." "Koman Ral war dein Vater?", rief Gul erschrocken. Naemi sah ihn und die anderen unsicher an. "ja..." "Er war der Thronerbe... aber er hat sich für das Leben mit seiner Frau und seinem Kind unter normales Umständen entschieden. Sein jüngerer Bruder hat den Thron eingenommen. Der Müsste glaub ich jetzt 17 Jahre sein.", erklärte Ness. "17?", wiederholte Naemi ungläubig. "Ja... er wurde 2 Jahre vor dir geboren." Naemi zeigte Fiend die Zunge. Darauf wär sie sogar noch ohne seine Hilfe gekommen. "Wir müssen dich hier fort schaffen. Wenn das Kind des eigentlichen Thronerben auftaucht, wird Pal in dir sicher eine Konkurrenz auf den Thron sehen.", Gul war außer sich. Naemi streifte sich den Handschuh wieder über. "Macht keinen Stress ich Luschen. Woher soll er von ihr wissen... Ach Naemi das sind übrigens Jupiter-Handschuhe.", erklärte Fiend ihr. "Jupiter Handschuhe?" "Ja, ich bin ein Jupiter Adept und kann Gedanken lesen. Aber deine konnte ich nicht lesen... und verschleiern können meistens nur andere Jupiter Adepten. Wer hat dir das beigebracht?" "Eine sehr gute Freundin." Naemi dachte kurze an Fynn. "Verstehe. Jedenfalls haben einst mir diese Handschuhe gehört. Ich möchte sie dir schenken. Probier sie einmal an." Naemi nickte, zog die Haut-Handschuhe aus und zog die hellblauen an. Plötzlich fühlte Naemi dass sie von einer Magie ergriffen wurde. Sie blickte sich um. Der Umhang war verschwunden. Stattdessen hatte sie nun 3 paar Flügel. "Versteh ich nicht...", meinte er. "Wieso versteh ich nicht! Das ist ja super! Genial! Wow! An euch Diebesgesindel könnt ich mich gewöhnen! Ich hab Flügel! 6 Flügel!" Naemi war begeistert. "Naemi der Erzengel ist erwacht!", rief Naemi und flog in die Luft, vergessend dass sie in einer kleinen Behausung war und prompt gegen die Decke krachte. "Au, au, au, au!" Naemi hielt sich den schmerzenden Kopf. "Es ist eigenartig." "Was..." Fiend griff sich ans Kinn. "Als ich die Handschuhe verwendete, hatte ich nur 2 Flügel." Naemi überlegte kurz. Ob das an dem Hemd lag? "Mhm..." Ness nahm den Stoff zwischen die Fingern. "Das ist Wind- Stoff." "Wind Stoff?", wiederholte Naemi. "Ein Stoff der von einem alten Volk hergestellt wurde. Die waren alle Jupiter Adepten. Man weiß nicht wie der Stoff wirklich heißt, deswegen nennen wir ihn so. Er ermöglicht dem Träger sehr schnell und leise zu sein. Außerdem kann man dadurch kleine Strecken schweben und hoch und weit springen.", erklärte Gul. Naemi war wieder sauer, sogar das Diebesgesindel war gebildeter als sie. "Öffnen sie sofort die Tür!" Plötzlich wurde gegen das Tor gehämmert. "Wer ist da und was wollen sie." Gul trat zur Tür. "Hier spricht Pal Koman, der Herrscher der Diebe!" Naemi schaute schnell zu Fiend, er deutete ihr die Handschuhe zu tauschen. Naemi nickte, zog die blauen aus, woraufhin die Flügel verschwanden, und zog die hautfarbenen wieder an. "Öffne die Tür.", sagte Fiend zu Gul. Dieser nickte und öffnete die Pforte. Naemi durchfuhr ein Blitzt. Pal sah ihrem Vater wahnsinnig ähnlich. Er sah IHR wahnsinnig ähnlich. Immer hatte ihre Großmutter gemeint wie ähnlich Naemi doch ihrem Vater sah. Dieser Pal schien ähnliche Gedanken zu haben und ging zielstrebig auf Naemi zu. Diese verbeugte sich vor ihm als er vor ihr stand. "Erhebe dich!" Naemi sah ihm in die Augen. Er zitterte. "Es war also kein Gerücht... die Tochter des wahren Thronerben ist in der Stadt.", flüsterte er. "Verlasst den Raum!", befahl er nun den Wachen und Naemis drei "Freunden". "Gebieter!", sagte Fiend ernst. "Graf... ich bitte sie nochmals... verlassen sie den Raum!", sagte Pal ruhig aber bestimmt. "Graf?", wiederholte Naemi. Fiend zuckte lächelnd mit den Schultern. Als alle aus dem Raum waren, wand sich Pal wieder an Naemi. "Setzten wir uns doch.", schlug er vor. Unsicher setzte sich Naemi. "Ich denke du weißt warum ich hier bin.", begann er. "Bitte... töten sie mich nicht...", Naemi faltete die Hände wie zum Gebet und platzierte die Ellbogen auf den Tisch. Pal sah Naemi verwundert an. "Das habe ich nicht vor. Als ich hörte, dass die Tochter meines Bruder in der Stadt war, wollte ich sie nur kennen lernen." Naemi atmete auf. "Es ist witzig. Du bist gerade mal 3 Jahre jünger als ich und musst Onkel zu mir sagen.", er grinste. "zwei Jahre.", verbesserte ihn Naemi. "Gut, zwei Jahre. Du siehst meinem Bruder wahnsinnig ähnlich. Du siehst mir wahnsinnig ähnlich." "Das hab ich mir-....verzeihen sie." Naemi sah zu Boden. Pal lachte. "Du dummes Ding. Ich bin genau betrachtet nur ein Erzherzog, da du die Thronerbin bist. Du kannst ruhig wie mit einem Freund mit mir reden. Als Onkel komm ich mir so alt vor." Naemi lächelte. "Ok...",sagte sie. "Aber, ich verzichte gerne auf den Thron!", fügte sie hinzu. "Du verzichtest? Ist dir bewusst was das für ein Status ist? Herrscher der Diebe zu sein. Du wirst keinen Herrscher finden, welcher mehr Macht besitzt." Naemi schüttelte den Kopf. "Das ist mir klar, aber ich bin lieber eine Erzherzogstochter. Das ist nicht so stressig. Und falls dir doch mal jemand das Lebenslicht ausknipst kann ich ja immer noch Königin werden." "Na hör mal, mal nicht den Teufel an die Wand!", erschreckte sich Pal. Naemi grinste. "Ich bin sehr froh, dass ich dich kennen lernen durfte. Es ist gut, dass du dich an meinen Berater und die Fürsten gewannt hast." "Bitte? Meinen sie, eh ich meine, meinst du Fiend, Gul und Ness." "Ja natürlich. Fiend ist mein Berater." Mit diesen Worten stand er auch und holte die Wachen und die drei wieder herein. Pal verabschiedete sich mit einem Handkuss von Naemi und ging wieder. "Seufz, ein Kavalier der alten Schule...so was findet man herzutage nur noch sehr selten.", säuselte Naemi. "Und ihr! Wieso habt ihr mich nicht gesagt dass ihr von so gutem Haus seit?" Ness grinste, zum ersten Mal heute. "Schwer zu sagen.", meinte Gul. "Aber egal. Ich möchte nur noch wissen wie ich wieder hier her kann. Ich würde Pal und euch gerne mal besuchen kommen." Fiend nickte und erklärte ihr wie man in jeder Stadt zur Stadt der Diebe fand. "Ich muss jetzt aber gehen. Meine Freundinnen machen sich sicher schon Sorgen um mich." Fiend nickte. "Unsere Begegnung hat zwar etwas holprig begonnen, aber ich bin sehr erfreut deine Bekanntschaft gemacht zu haben." "Ja ich auch, aber meine Meinung über Diebe hat sich durch diese Geschichte kein bisschen verändert." "...^-^'' Das dachte ich mir ", meinte Gul und brachte Naemi noch zum Ausgang. Naemi atmete die schöne reine Luft ein. Sie befand sich wieder in der Gasse von vorhin. Gut gelaunt schritt sie die Gasse entlang. Jetzt sah sie sogar die kleinen Ratten in einem ganz anderen Licht und erwischte sich sogar als sie eine Ratte grüßte, welche sie mit zwei süßen Glubschaugen von einem Mistkübel aus anlugte. Langsam lüfteten sich ihre Familiengeheimnisse. Naemi hatte immer gedacht, ihr Vater sie ein Einzelkind. Wenn man es genau bedachte... er wusste wahrscheinlich gar nichts von seinem Bruder. Er lebte 10 Jahre mit ihrer Mutter zusammen, bevor sie sich entschlossen Kinder zu haben. Naemi trat auf die Hauptstraße. Jetzt wurde ihr erst bewusst wieso ihr Seelentier ein Fuchs war. Füchse waren hinterlistige und gewitzte, kluge Tiere. Und Diebe wurden sehr gerne mit Füchsen verglichen. "Da bist du ja endlich! Wir haben dich gesucht!", regte sich Jewel auf. "Keine Panik, mir geht es ja gut wie ihr seht." "Fesch... wo hast du das her?", erkundigte sich Shera. "War ganz billig. Da war so ein Stand in einer Nebengasse." Wahr zwar nicht ganz wahr, aber auch nicht ganz falsch. "Nanu... was ist denn mit den Djinns?", fragte Naemi und deutete auf die 5 kleinen Wesen. Sie sahen alle still zu Bode. "Denen ist gerade aufgefallen, dass sie klein sind und keine Hände haben!", meinte Jewel. Knospe regte sich auf. "Stimmt nicht!" Naemi schüttelte den Kopf. "Ist ja auch eg-" "Haha, du hast verloren! Du hast was gesagt!", lachte Quelle. "Du auch!", rief jetzt Mistral. "Du auch!", rief Zephyr. "Ja ich hab gewonnen! Ihr habt alle geredet!", rief Sprudel. Naemi grinste. Dabei war doch Sprudel der Djinn der immer am meisten plapperte. Plötzlich, als sie ihre Djinns so anschaute, viel ihr etwas ein. "Eh... Jewel... man kann Djinns doch beschwören, oder?", fragte Naemi. Jewel blickte sie an. "Natürlich... aber das weißt du doch." Naemi nickte. Wenn man einen Djinn beschwört greift er mit einer Ramm-Attacke an und muss sich dann den Rest des Kampfes ausruhen. Doch was wenn man die Kraft von mehreren gleichen Djinns verbündelte... ob dann vielleicht eine stärkere Beschwörung erzeugt wurde. Sie wollte es beim Kampf gegen Shera ausprobieren. Als hätte diese ihre Gedanken gelesen sagte Shera: "Was ist jetzt eigentlich mit unserem Kampf. Findet der noch statt oder nicht." "Natürlich. Wo möchtest du kämpfen?" "Außerhalb der Stadt wo wir niemanden stören.", schlug Shera vor. Naemi stimmte zu und sich machten sich auf den Weg. "Wie wärs mit einem Kampf um Leben und Tod", schlug Sprudel vor erntete aber nur blöde Blicke und eine Kopfnuss von Jewel. "Es ist doch ok, wenn ich all mein Können, sämtliche Waffen und meine Djinns einsetzte!", sagte Naemi. Shera zuckte mit den Schultern. "Da es hier nicht um Leben und Tod geht (Seitenblick auf Sprudel) kann ich ja hoffen, dass ich trotz deiner Waffen und Djinns alive bleibe." Naemi lächelte und nahm ihre V-Klinge fest in die Hände. Shera nahm ihr Holzschwert. Naemi verzog den Mund. "Das ist blöd. Ein Hieb von meiner V-Klinge und dein Mini-Schwert ist butt." Shera blickte nachdenklich auf ihr Schwert. Da hast du wohl Recht." Naemi ging zu Jewel und gab ihr V-Klinge und Elfenbogen. "Ich werde nur mit meinem Bogen kämpfen. Und wir können uns darauf einigen, dass ich nur eine Psynergy einsetzten werde. Aber ich werde zwei Djinns einsetzen. Nämlich Zephyr und Mistral." "Und ich?", fragte Knospe. "Deine Magie, Kraft zu entziehen, möchte ich an Shera nicht anwenden." "Achso... ja ok.", meinte Knospe und schwebte zu Jewel. "Ok, der Kampf beginnt! Und los!", rief Jewel. Shera rannte auf Naemi zu. Diese wich ihr aber schnell aus. Shera schlug mit dem kleinen Holzschwert auf Naemi ein, wahrscheinlich auch gar nicht sehr langsam. Aber Naemi sah jeden Schlag in Zeitlupentempo. Es war erschreckend und reizvoll gleichzeitig. Das musste eine der Vorzüge des Hemdes sein. Naemi war zutiefst beeindruckt. Naemi wich den Schlägern immer noch ohne große Mühen aus. Schon bald sprang Shera ein paar Meter weg und atmete schwer. Naemi stand ihr elegant gegenüber. "Glaubst wohl, dass du es nicht nötig hast kampfbereit zu sein...", dachte Shera und lief nochmals los. Naemi war erschrocken. Plötzlich hatte sie Mühe den Schlägen auszuweichen. Shera musste ihre Schlagfolge noch verschnellt haben. Naemi konnte dem letzten Schlag nicht mehr ausweichen und eine kleine rote Wunde erstreckte. Verwundert torkelte Naemi zurück. "Du hast mich getroffen...", stellte sie fest. "Tja, vielleicht bist du doch nicht so gut wie du dachtest" Naemi schaute Shera beleidigt an. Was sollte denn diese Aussage. "Mhm...", sie war sauer. Das war nicht sehr nett gewesen. Naemi zog sich die blauen Handschuhe an. Sheras Gesichtsausdruck war köstlich. Naemi flog in die Luft. "Jetzt probier ich meine Djinns aus!", rief Naemi. "Zephyr, Mistral!" sie hob sie Hände demonstrativ in die Luft. Die beiden Djinn leuchteten auf. Aus dem Himmel erschien plötzlich eine wunderschöne Fee. Sie schoss Pfeile auf Shera ab. Auch Naemi schoss Pfeile ab. Wieder hatte sie die gleiche Blutsucht wie vor langer Zeit beim Kampf gegen Rygar und beim Kampf gegen Elija ergriffen. Naemi wollte Shera tot sehen. Ihre Augen verloren jeden Ausdruck und sie schoss einen Pfeil nach den anderen auf die Kriegerin ab. Sie hatte sie Kontrolle über sich völlig verloren. "NAEMI!", hörte sie plötzlich viele Stimmen in ihrem Hinterkopf. Erschrocken erwachte sie aus ihrer Starre. Sie blickte nach unten. Jewel hatte sich über Shera gebeugt, welche von Pfeilen durchlöchert und blutüberströmt war, und sah entsetzt zu Naemi auf. Auch die Djinns sahen geschockt hoch. Naemis Augen weiteten sich. Sie sank zu Boden und zog die Handschuhe aus (die anderen natürlich an) und stützte sich am Boden ab. "Naemi! Sie ist tot!", rief Jewel. Naemi hörte sie nicht. Sie hatte Angst, Angst vor sich selbst. Robyn... der Name spuckte in ihren Gedanken herum. Irgendetwas sagte ihr, dass sie bei dieser Person die Antworten fand... auf ihre Blutsucht. Sie musste Robyn finden... bevor noch mehr Leute starben... "Robyn...", flüsterte Naemi. "Wie bitte?" "Wir müssen zu Robyn..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)