Dive in, into another World von yuki_yue ================================================================================ Kapitel 6: 6. ------------- >Ich war dem Himmel so nah... Selbst ein Engel sprach zu mir... Ich möchte zurück dort hin. Ich will nicht wieder in die Hölle zurück, dort wo Nanami tot am Boden lag.> >Meine Augen... sie sind so schwer... Ah Nanami, ich war im Hades und du lagst neben mir... Sag mir, das es nur ein Traum gewesen war. Sag es, bitte... Ich wünscht, ich wäre dir nah... Bist du es Nanami? Dieses Wasserrauschen, kommt es von dir? Warte, ich werde die Augen öffnen, damit ich in dein lachenden Gesicht schauen kann, so wie früher bei mir daheim!... Jaaa. Ich sehe dich. Du musst ein Engel sein, Nanami. So schneeweiß und unschuldig... Lass mich dich umarmen. Ich mag deine Wärme spüren... Ah ja. Diese Wärme kann nur von einem Engel sein, Nanami< "Leg dich hin... Du bist noch geschwächt." >Das ist nicht deine Stimme Nanami! Du bist es nicht.< Ihr verschwommener Blick, der ihr Nanami vortäuschte, klart sich auf. Hitari will etwas sagen, doch ihre Stimme steckt ihr im Hals fest. Sie löst sich und stößt so gut es geht die Person weg, die sie zuvor in der Hoffnung, das es Nanami sein, umarmte. Ihre Kraft verlässt sie wieder und sie sinkt nach hinten. Sie bemerkt erst jetzt, das ihr rechter Arm kraftlos ist. "Hab keine Angst. Ich und meiner Begleiter fanden dich, einen weiteren Menschen und einen Hobbit blutüberströmt zwischen toten Orks. Es war ein grauenhaftes Bild." Ein Elb rettete sie und die anderen Beiden. Sein Erscheinungsbild wirkt auf Hitari vollkommen. Langen weiß-blondes Haar. Blaue Augen die, wenn sie Hitari anschauen, so tiefblau wirken, das sie eine Pforte in die Unendlichkeit seien könnten. >Nanami! Was ist mit Nanami!!< Hitaris Lippen bewegen sich, als würde sie schwer atmen. Langsam merkt sie, wie ihre Stimme nach und nach wiederkommt und urplötzlich sprudelt es aus ihr heraus: "Nanami!! Wo ist Nanami?!" "Nanami? Heißt die Sterbliche so?" Hitari: "Ja Nanami! Wo ist sie? Geht es ihr gut??" "Schhhh! Beruhige dich..." Er konnte nicht einmal zu ende sprechen, da geht die Tür auf. Für Hitari kommt es so vor, als würde alles in Zeitraffer ablaufen. Langsam öffnet sich die hölzerne Tür, in einem strahlendweißen Hemd und das dann noch drei Nummern zu groß, kommt Nanami hoffend zur Tür herein. Als sie Hitari erblickt, sieht man es ihr an, dass ihr vor Erleichterung ein Stein von Herzen fällt: "Hitari..." "Nanami!!!" Freudig springt sie auf das Bett und umarmt erleichtert Hitari: "Es geht dir gut!" Hitari: "Ich dachte, du wärst tot! Das letzte woran ich mich erinnere, war dein blutbesudeltes Gesicht! Ich bin so froh, das es dir gut geht..." Nanami: "Na ja, das Blut stammt von einer Platzwunde am Kopf. Dann hab ich noch unzählige Schrammen und blaue Flecke, aber die sind ein Dreck gegen deinen Arm... Wie geht es deinen Arm?" Hitari: "... Ich kann ihn nicht bewegen." Nanami: "Oh mein Gott!" "Das geht vorüber! In ein paar Tagen müssten die ersten Gefühle zurückkehren, dann geht die Heilung schneller voran. Ach ihr kennt mich ja noch gar nicht! Mein Name ist Elulass." Hitari: "Elulass... Dein Name ist wunderschön..." Nanami: "In ein paar Tagen? Aber wir müssen weiterreisen! Zu den Minen in den Bergen!" Hitari: "Apropos Weiterreisen, was ist mit Pearl, dem Hobbitmädchen?" "Dem Hobbit? Ihr geht es leider nicht so gut. Sie liegt in einem langen Schlaf, wann sie wieder aufwacht, ist ungewiss." Hitari: "Können wir zu ihr?" Elulass: "Wartet, ich werde dein Arm binden, dann bring ich euch zu ihr." Er verlässt den Raum und lässt die Beiden bleiben allein zurück. Hitari genießt noch etwas von der Harmonie der Umgebung. Durch einem großen offenen Fensterbogen zwitschern Vögel und ein angenehmer, blumiger Duft weht ihr um die Nase. Plötzlich unterbricht Nanami die Ruhe: "Hast du dich eben selbst gesehen?" Hitari: "Was willst du von mir?", fragt sie verwundert. Nanami: "Du hast ihn angegafft... Du warst ganz hin und weg, als er seinen Namen verriet." Hitari: "Hast du ihm je in die Augen geschaut? Wenn er dich anguckt, könntest du dich in ihnen verlieren." Nanami: "Du bist verliebt!" Elulass noch nachschwärmend schupst Hitari Nanami vom Bett. Als Nanami unten ankommt stöhnt sie auf. "Was macht ihr da?" Hitari: "Elulass! Da bist du ja wieder!" Er stützt Nanami unter die Arme: "Ist was passiert?" Nanami: "Nein, nein! Hab nur das Gleichgewicht verloren. Kennst du eigentlich schon unsere Namen?", neugierig setzt sie sich aufs Bett. Elulass: "Nein, noch nicht, aber es würde mich freuen, wenn ich eure Namen verfahren dürfte." Nanami: "Also die Schwerverletzte neben mit, das ist Hitari und ich bin Nanami." Elulass: "Ha, ha, ha! Schwerverletzt ist sie nicht, nur leicht lädiert." Er bindet Hitaris Arm in ein Tuch, was den Arm angewinkelt hält, wie ein Dreieckstuch.: "So, jetzt könnt ihr zu Pearl." Nanami steigt von Bett und Hitari, die vom liegen schwach auf den Beinen ist, klettert vorsichtig hinaus. Elulass sorgt sich um Hitari und stützt sie. Hitari: "Danke, es geht schon." Elulass und die Mädchen verlassen den Raum. Draußen begrüßt ein Balkongang um den Hof Hitari. An den Wänden ranken meerblaue Blüten empor und versprühen einen wohligen Duft. In der Mitte des Hofes steht ein Brunnen, an dessen großen Kristall in der Mitte, Wasser entlang rinnt. Nanami: "Schön nicht wahr?" Hitari: "Oh ja... wie in einem Traum. Selbst das Licht, das in den Hof fällt verstärkt den verträumten Flair." Elulass führt sie auf die anderer Seite des Hofes, gegenüber Hitaris Zimmer: "Hier ruht Pearl." Vor ihnen ist ein Torbogen, an den weißtransparente Tücher wehen. Nanami und Hitari durchschreiten die Pforte und erblicken eingebettet in einem Meer aus weißen Blüten Pearl. Elben in feinen Gewändern ziehen an den Beiden vorbei, als würden die Elben schweben. Das Weiß der Blumen und Pearls Kleidung erhellt den Raum Hitari: "Oh mein Gott,", "Auf Weiß sieht man doch alle Flecken!" unterbricht sie Nanami, "es sieht aus, als wäre sie tot, wollte ich sagen, Nanami." Nanami: "Es kommt mir so vor, als würden wir schon im Himmel sein." Elulass: "Keine Sorge, sie schläft nur. Die weißen Blüten schützen sie vor schlechten Dingen, denen sie im Traum ausgeliefert ist, damit sie gesund aus dem Reich der Träume zurück kehrt." Nanami: "Sie liegt im Koma. Aber warum?" Elulass: "Sie verlor zu viel Blut. Es sah anfangs nicht gut um sie aus. Doch ihr Wille war stark und anstatt ins Himmelreich einzukehren, fiel sie in einen tiefen Schlaf." Hitari: "Können wir denn gar nichts für sie tun?" Elulass: "Nein, sie muss es allein schaffen... Ich werde euch nun allein lassen." Er geht. Nanami geht um die Blumen herum, an Pearls Seite und streichelt sie über die Wange: "Es tut uns so leid, hörst du!... Bitte, mach die Augen auf, damit ich weis, dass es dir gut geht..." Hitari stellt sich neben Nanami: "So etwas, was uns dort draußen passiert ist, wird nie wieder vorkommen. Das schwöre ich dir! Ich werde trainieren, bis ich vor Erschöpfung nicht mehr stehen kann!" Mit zielstrebigen Blick macht Hitari kehrt und lässt Nanami allein zurück: "Hitari! Wo willst du hin?!" Vom Hof her hallt Hitaris Stimme: "Ich werde trainieren gehen!" Kurz darauf schlägt eine Tür zu und es wird still im Hof. "ELULASS!", schalt es über den Hof: "ELULASS!!! Wo bist du??" "Ich bin hier!" er kommt hinter einen Torbogen am Brunnen hervor. Sein weiß-blondes Haar weht leicht im Wind und seine silberweiße Kleidung passt sich dem Hof an: "Du hast nach mir gerufen, Hitari?" "Ja! Hast du Kampferfahrung?" "Aber natürlich.", lächelte er: "in den 2412 Jahren, die ich auf Erden wandle, hat man Kampferfahrung." Hitari: "Sehr gut!", sie wirft ein Schwert nach unten, welches Elulass fängt: "Dann unterrichte mich im Kampf!... Ich habe Pearl geschworen, das so etwas nie wieder vorkommt, was uns passiert ist!" Elulass: "Du möchtest von mir unterrichtet werden?", Hitari nickt mit sicheren Blick: "Dann komm, ich werde dir alles beibringen was du wissen musst." Die Sonne, die hoch am Himmel steht, blendet von der Schneide in Hitaris Gesicht, welches sie betrachtend vor sich hält. Sie senkt ihr Schwert und schaut sich um. Auf der Waldlichtung, auf der sie steht, flitzt ein Hase durch das hohe Gras. Hitaris Haar wiegt sich im lauen Wind und sie atmet tief ein. Blitzschnell dreht sie sich um und blockt den Angriff von Elulass: "Du reagierst sehr gut, Hitari." "Danke." Er stellt sich vor ihr hin und Hitari fragt neugierig: "Fangen wir an?" Elulass nickt und läuft auf sie zu: "Wehre mich ab, wenn du kannst!" Ihre Schwerter prallen aufeinander, das es Hitari im Arm vibriert. Elulass: "Sehr gut! Aber du musst dein Schwert sicherer halten. Sonst kann es passieren, dass das Schwert des Gegners dich doch noch verletzen könnte, wenn es abrutscht." Hitari: "Wenn ich meinen rechten Arm bewegen könnte, würde ich das Schwert auch sicherer halten! Aber trotzdem, ich werde es mir merken." Es geht weiter mit den Schwertkampf. Hitari ist voll konzentriert und schlägt so gut zu, wie sie sich verteidigt. Mitten im Kampf beginnt Elulass sie aus zu fragen: "Es sind nicht eure Waffen, die ihr mit euch führt, nicht wahr?" Hitari: "Ja, sie sind von Elben geliehen." Elulass: "Dann müsst ihr wohl Vertraute dieser Elben sein, denn ihr führt ein sehr edles Schmiedstück mit euch." Hitari: "Na ja...... Gott, du schlägst so fest zu, das ich immer denke, das Schwert bricht gleich!... Also wir haben die Waffen von einer alten Frau namens Hiril mitbekommen. Ich weis nicht, ob ihr Name dir was sagt." Elulass: "Ich kenne Hiril. Einst brachte ich ihr vor etwa einem viertel Jahr eine geringe Menge von unseren Unsichtbarkeitspulver. Wir hatten Überstand und ich wusste, das sie immer etwas mit diesem Pulver herstellt." Hitari: "Dieses Pulver hatte Nanami verschüttet und nun sind wir auf den Weg zu den Minen in den Bergen, um neues zu besorgen!" Elulass: "Interessant! Ihr scheint nicht von hier zu kommen." Hitari: "Woher weist du das alles?" Elulass: "Euer Verhalten ist etwas schwachsinnig. Eure Kampferfahrung liegt bei Null. Nur der Hobbit schien erfahren zu sein. Nun ja, wenn ich in deiner Haut stecken würde, wäre ich nicht so allein durch das Land gereist. Ihr kommt wohl von einer entfernten Insel. Denn keiner aus Amar würde so etwas tun, was ihr getan habt." Hitari stoppt ihren Angriff und wirft zornig das Schwert hin: "Na gut, ich gebe es zu! Wir sind schlecht! Wir sind dumm! Jeder, der unser Vorhaben kennt, denkt das wir verrückt sind! Und dabei weis nur Pearl davon und das reicht schon!!" Elulass: "Die Waffen hat euch Hiril gegeben, sagst du?!" Hitari: "Wie kommst jetzt schon wieder auf dieses Thema?!?" Er steckt sein Schwert in die Scheide am Rücken: "Komm, erzähl mir alles, was dich bedrückt, bei einem heißen Nen Lalaith." Hitari wird etwas nervös: "Aber mich bedrückt gar nicht! Du bildest...", sie konnte ihren Satz nicht zuende sprechen, da hält er seinen graziösen Finger auf ihren Mund: "Schhh...! Komm." Er führt sie zurück durch den Wald, in das kleine Schlösschen zurück und nimmt sie mit in die obere Etage der Anlage: "Setzt dich." Hitari platziert sich an einen edlen Glastisch. Das Standbein aus Eisen stellt verwachsene Rosen da. Elulass kommt mit zwei Tassen aromatisch Tee wieder und setzt sich zu ihr: "Erzähl mir, vorher du, Nanami und Pearl kommt." Hitari nimmt einen Schluck des noch heißen Tees: "Hm, der schmeckt aber gut... Woher Pearl kommt wissen wir auch nicht so recht, aber ich vermute, das sie aus Caras kommt. Immerhin sagt sie uns, das die Türme von Caras, die Türme ihrer Heimat seien. Nun ja aber in Caras war Pearl nur Gast in einem Wirtshaus. Also wissen wir nicht woher sie kommt. Nächste Frage bitte." Elulass: "Du hast meine Frage nicht ganz beantwortet. Woher kommst du und Nanami?" Hitari: "Wir kommen aus einem fernen Land." Elulass: "So fern kann das Land nicht sein, dass ich es nicht kenne. Kommt ihr von einer Insel um Amar?" Hitari: "Nein, noch weiter weg! So richtig weit weg von Amar. Auf der anderen Seite dieses Erdballes." Elulass: "Auf der anderen Seite des Erdballes ist nur Aearon." Hitari: "Ja, von Aearon kommen wir auch!", sie tippt auf den Tisch als würde eine Landkarte vor ihr liegen. Elulass: "Das kann nicht sein. Aearon ist das Meer und ihr kommt sicher nicht aus dem Meer" Hitari: "Woher willst du wissen, woher wir kommen?" Elulass lacht bescheiden: "Es gibt keine menschlichen Lebewesen, die aus dem Meer kommen." Hitari springt auf und läuft angesäuert im Raum herum: "Meine Güte, ihr habt Orks, Elben, kleine Zwerge und Hexen aber Nixen nicht? Das ist wirklich arm! Reicht es dir nicht, das ich dir sagen, das wir nicht von hier kommen?!" Elulass: "Beruhige dich." Hitari: "Ich kann mich aber nicht beruhigen! Nanami und ich gehören nicht hier her! Anfangs fanden wir es ja noch drollig und spannend in dieser fremden Welt zu sein, aber jetzt wo wir die Gefahren in diesem Land kennen, den Hass der Menschen auf die Elben, diese Gewalt, das Elend... jetzt wollen wir nur noch zurück nach Hause." Elulass: "Wo ist euer Zuhause?" Hitari sagt in die Knie: "Wir kommen aus Ambar. Ambar ist eine existierende Welt, so wie wohl auch Amar. Ein Erdbeben brachte uns hier her und zwei Elben aus deiner Welt zu uns." Elulass: "Du sprichst in Rätseln!" Hitari rappelt sich auf, setzt sich an den Tisch zurück und stützt sich auf der Glasplatte auf: "Oh nein, mein Freund, ich spreche nicht in Rätseln! Du hast mich gut verstanden, willst es bloß nicht wahr haben! Wir sind sozusagen Außerirdische die von einer anderen Welt kommen!" Elulass: "Wie genau seit ihr hier hergekommen?" Hitari: "Hm... Es geschah alles durch ein Erdbeben. Aber soll ich noch die Vorgeschichte erzählen?" Elulass nickt: "Erzähle mir alles, ich habe Zeit." "Na gut!", antwortet Hitari: "Du hast es nicht anders gewollt. Es begann an einen heißen Sommertag. Es war gerade Schule und Nanami und ich haben es sich wie fast jeden Tag unter unserer Lieblingseiche bequem gemacht. Weil es so unerträglich heiß war, schlug ich vor, die kühlere Bibliothek aufzusuchen, was wir auch taten. Nun, ohne Buch darf man sich nicht lange in der Bibliothek aufhalten, so suchten wir ein Buch auf. Durch Zufall fiel uns ein Buch in die Hände was 100 Jahre alt. Der Autor ist uns immer noch unbekannt, auf jeden Fall beschrieb es diese Welt voller Wunder. Wir waren gleich gebannt von diesem Buch, von diesem Frieden und Einklang in dieser Welt. Innerlich flüchtet ich in der Fantasie in dieses Land. Ich wünschte, ich wäre in dieser Welt und urplötzlich bebte die Erde unter uns auf. Dann ging er plötzlich ganz schnell. Etwas spiegelartiges war unerwartet in der Rinde der Eiche und auf der anderen Seite sahen wir Gil und Inu mit Pfeilen auf uns gerichtet. Als das Loch wieder zu ging, kam Gil und hielt ihre Hand hin das wässrige Loch. Ihre Hand kam dann etwas verzögert bei uns an. Nanami und ich nahmen an und wurden in das Loch gezogen. Das war unglaublich. Wir fielen an den beiden Elben entlang, obwohl ich nicht mal weis, ob wir gefallen oder gestiegen sind. Und dann war Sense. Ich kam erst kurze Zeit später wieder zu mir. Wir fanden uns in der Bibliothek von der alten Hiril wieder. Sie erzählte uns von der jetzigen Geschichte des Landes und schickte uns durch das Talent von Nanami auf die Reise zu den Minen. Ohne Kampferfahrung wohl erwähnt! So ging das jetzt bis nach Caras gut, aber was uns dort draußen passierte, werde ich mir nie verzeihen! Ich hätte beinah Nanami verloren und das alles weil ich nicht weis, wie man kämpft!" Elulass: "Du und Nanami kommt also aus einer anderen Welt?" Hitari antwortet leicht entnervt: "Jaaa!" Er steht auf und geht zu einem Fensterbogen: "Dann ist es wahr!", er scheint etwas verwirrt zu sein: "Dann ist es wirklich war. Man erzählt sich unter Elben ein Märchen, das sich alle 100 Jahre ein unsichtbares Tor öffnet, was nur von quellreinen Herzen entdeckt und betreten werden kann. Das Tor führt in eine Welt, auf der jedes Lebewesen in Amar hofft. Eine heile Welt ohne Kriege, die in seligen Einklang lebt. Und ihr kommt aus dieser Welt! Eure Herzen sind vom Grund auf so rein, das ihr das Tor betreten konntet!" Hitari springt auf, läuft auf ihn zu und packt ihn an den Sachen: "Hör auf zu träumen! Es gibt keine heile Welt, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen!! Das musste selbst ich schon feststellen. Also fang du damit auch nicht an! Ambar leidet unter uns Menschen. Wir führen Kriege, verpesten die Luft mit Abgasen und Chemikalien, die wir in die Luft abgeben, wir töten unsere Nachbarn, vielleicht auch unseren eigenen Ehepartner, weil wir dadurch zu größeren Reichtum kommen. Unsere Welt ist schlecht, grottenschlecht. Sei lieber froh, das du hier lebst. Hier kann man wenigsten noch atmen ohne zu befürchten, dass du dir dadurch deine Lunge zuteerst." Elulass: "Hm..." Hitari: "Hm?! HM?! Mehr nicht? Man kann es nur einsehen, das es keine perfekte Welt gibt. Jeder findet Vor- und Nachteile an seiner Heimat. Ich finde momentan nur Vorteile an meinen Zuhause. Zuhause sind sie alle! Meine Mama, mein Papa, Kaikyo... Alle...", ihre Stimme beginnt zu zittern: "... Ich will zurück nach Hause!", sie lockert ihren Griff von seinen Sachen und bricht in Tränen aus. Elulass umarmt sie und drückt sie fester an sich. Hitari laufen Tränen über ihr Gesicht, als würde jede einzelne Träne ein Stück ihrer Trauer hinwegspülen. Sie klammert sich um ihn und begräbt ihr Gesicht in seine Brust. Tröstend streichelt er, die einen Kopf kleinere Hitari über ihr dunkles Haar. Dann beruhigt sie sich langsam wieder und sie löst sich aus der Umklammerung. Elulass reicht ihr ein seidenes Tuch, was er aus einer zierlichen Kommode holte, mit dem sich Hitari ihre Tränen trocknet. Sie setzen sich an den Tisch zurück und Hitari nimmt einen kräftigen Schluck von ihren Tee. Elulass: "Wie fühlst du dich?" Hitari atmet tief durch, als würde sie in sich hineinhören: "Ich fühle mich sehr erleichtert... Ich fühle mich stark! Ich könnte Bäume ausreißen!" Elulass: "Das war auch der Sinn dieses Gespräches. Du solltest dich öffnen. Denn nur mit einem Herzen und einer Seele, welche nicht von Schmerz, Wut oder sogar Trauer belegt sind, kann ein Krieger kämpfen und in dir steckt eine Kriegerseele, die schon an der Schale des Eies kratzt. Meine Aufgabe ist es, diese Schale mit deiner Hilfe zu brechen... Fühlst du dich stark genug, wieder raus zu gehen und zu kämpfen?" Hitari schaut auf, Richtung Fenster: "... Ja... Ja! Lass uns trainieren gehen!" "Und ich werde mitkommen!" ertönt es von der Tür her. Nanami, die immer noch in dem weißen Hemd rumläuft, steht gestärkt da. Elulass: "Sehr gut, dann sehen wir uns gleich auf der Waldlichtung." Die Sonne nährt sich dem Horizont, als Nanami und Hitari in der Abendröte mit ihren Schwertern trainieren. Elulass stößt auf seinen Pferd dazu, welches er an einen Baum bindet, nachdem der abstieg: "Wie ich sehe trainiert ihr schon." Hitari und Nanami geben sich selbstverständlich: "Ja!" Elulass: "Hitari, ich möchte dich bitten, etwas zu warten, ich möchte gern Nanami auf ihren Umgang mit dem Schwert testen." Hitari: "Hm... In Ordnung! Ich geh mal zum Pferd rüber." Sie verlässt die Beiden. Elulass: "Du bist nicht gut im Schwertkampf." Nanami: "Woher willst du das wissen?" Elulass: "Das sah ich an deinen Schlägen und Abwehr." Sie schaut etwas traurig nach unten: "Pearl sagte auch, das Hitari besser im Schwertkampf ist, aber dafür findet Pearl, das mir der Umgang mit Pfeil und Bogen besser gelingt!!" Elulass: "Wirklich? Das sagt sie? Dann zeig mir, was du kannst!...Em, schieß auf diesen Baum dort und treffe ihn, an dem Astauge." Nanami: "Na gut, ich versuche es! Elulass: "Du sollst es nicht versuchen, du sollst es tun!" Nanami schaut ihn fragend an. Elulass macht winkende Zeichen, das sie anfangen soll. Im Geiste lässt sie die Worte von Elulass noch mal durch den Kopf gehen > Was meint er damit: Ich soll es nicht versuchen, ich soll es tun... Nicht versuchen, sondern tun...< Diese Wörter schwirren ihr die ganze Zeit durch den Kopf, während sie mit dem Auge das Ziel anpeilt. Verzweifelt flüstert sie vor sich hin: "Das schaff ich nie. Ich kann mich glücklich schätzen, wenn ich bei der Entfernung wenigsten den Baum treffe." Auf einmal fällt es ihr ein. Sie spannt ihren Bogen und schießt. Blitzschnell landet der Pfeil im Baum, mitten im Auge des abgetrennten Astest. Nanami glaubt ihren Augen kaum: "Oh mein Gott! Ich kann es nicht fassen! Ich hab getroffen!!!" Elulass klatscht ihr Beifall: "Sehr gut! Ich wusste das du es kannst!" Nanami dreht sich freudig zu Elulass: "Und es war plötzlich so einfach! Vorher quälte mich der Gedanke, ob mein Pfeil es bis dort hin schafft. Aber dann hab ich mir gesagt, ich werde es schaffen und siehe da, es hat geklappt!" Elulass: "Genau das wollte ich von dir. Du sollst dich nicht entmutigen. Und ich muss sagen, du bist wirklich gut!" Nanami macht höflich und verlegen einen Knicks und bedankt sich ein paar Mal. Elulass: "Richte deine Pfeile auf diese Bäume im Osten, ich werde durch den Wald reiten, und ein paar Garafs aufscheuchen. Du sollst den bösen Garaf der Horde ausspähen und richten." "Aber wie werde ich den "bösen" Garaf erkennen?" fragte sie nervös. Elulass gibt sich zuversichtlich: "Das wirst du schon erkennen." Elulass pfeift nach seinem Pferd, welches auf ihn zu trabt. Er setzt auf und reitet durch den Wald. Durch den dichten Wald sieht Nanami nichts mehr, aber dann hört sie etwas rascheln. Ein Gemisch aus Gekläff und Keuchen nährt sich der Lichtung. Nanami spannt ihnen Bogen und wartet den ersten Sichtkontakt ab. Da ist er, der erste Blickkontakt zu den aufgescheuchten Wölfen: "Garafs? Das sind Wölfe!!" Blitzschnell zischen die unzähligen Wölfe durchs Gebüsch. Nanamis Augen gehen hin und her, als würde sie jeden einzelnen Wolf scannen >Ein Wolf sieht aus wie der andere. Die Bewegung, das Fell, die gelbfunkelnden Augen... gelb, gelb, gelb, schwarz, gelb... SCHWARZ!!!!< Pfeifend geht ein Geschoss durch die Luft und ein wehklagendes Gejaule ertönt: "Elulass!!!", ruft Nanami erschrocken. Schnaubend kommt sein Pferd angeritten. Elulass springt ab und läuft zum toten Wolf. Er hält seine Hand an den Brustkorbes des Wolfes, wo der Pfeil im Fleisch steckt und streift dann dem Fell entgegen zum Gesicht. Mit seinen Daumen hebt der das vereitere Augenlid und steht dann auf: "Gut gemacht! Dies ist der Garaf, der der Horde als Bindeglied schwer zu schaffen machte... Du bist talentiert." Nanami: "Das hättest du selbst hinbekommen." "Ich weis.", antworte er in einem lachenden Tonfall: "Ich wollte dich testen... Es macht keinen Sinn dich im Schwertkampf auszubilden... Kommt wir gehen heim!" Hitari: "Aber wir haben gar nicht trainiert!" Elulass: "Ich dachte ich müsste euch von Grunde her aufbauen, da habe ich mich getäuscht.", er sitzt auf und Nanami und Hitari laufen neben dem langsamgehenden her. Am Schlösschen angekommen sagt Elulass den Mädchen, das sie in das Zimmer gehen sollen, wo Hitari letztens war, während er sein Pferd absattelt. Als er zu den Mädchen stößt sitzen sie schon bei einer Tasse Tee. Hitari: "Wir haben uns selbst bedient, ist das in Ordnung?" "Natürlich!", antworte er gelassen: "Ich habe euch hier noch einmal zusammen kommen lassen, weil ich euch etwas sagen muss... Nanami ich sagte dir doch, das es sinnlos wäre, dich im Schwertkampf auszubilden!?", Nanami nickt bestätigend und Elulass fährt fort: "Nun, ich sagte das, weil ihr Beide euch perfekt ergänzt. Hitari, deine Schläge sind voller Leidenschaft, selbst mit einem Arm." "Ha, ha, sehr lustig." Unterbrach ihn Hitari bissig und er spricht weiter: " Auch du, Nanami, gehst mit Pfeil und Bogen, wie ein junger Elb. Du musst dir einfach bei jeden Schuss sicher sein, dass du treffen wirst. Zögere nie, lass es geschehen. Wenn ihr zusammenarbeitet entsteht ein unschlagbarer Zusammenschluss zweiter Kämpferinnen." "Aber wir sind keine Kämpferinnen!" antwortet Hitari mit zittriger Stimme. "Genau!", erwiderte Nanami: "Wir sind normale Schülerinnen aus Nore. Da kämpft man heutzutage nicht mehr." Elulass: "Aber die Seele eines Kämpfers schlummert in euch. Sie muss sich nur noch befreien! Wenn ihr jetzt allein durch die Landschaft wandert und alles totschlägt, was euch begegnet, wird es nicht viel nützen. Jemand muss auf euch aufpassen und deshalb werde ich euch begleiten." Nanami reagiert sofort: "Nein, das brauchst du nicht! Wir kommen auch gut ohne dich klar!" Hitari: "Ich weis nicht so recht... Du musst wirklich nicht mitkommen! Immerhin sind wir etwas lang unterwegs und das Geld reicht dann auch nicht um uns vier dann durchzukriegen." Elulass: "Um das Geld braucht ihr euch nicht zu plagen, ich werde selbst für mich sorgen." Hitari: "Na ja, ohne Pearl können wir eh nicht weiterreisen. Immerhin haben wir uns versprochen zusammen zu bleiben." Elulass: "Na also! Sobald es Pearl wieder besser geht, werde ich euch begleiten!" Nanami: "Ok, dann sind wir ab sofort zu viert!", sie gibt ihm einen freundlichen Schups, auf den Elulass nicht vorbereitet war und kippt fast vom Stuhl: "Oh, Entschuldigung!" "Schon gut, ist ja nichts passiert..." antwortet er: "Nun gut, wir wollen sehen, was der nächste Tag uns bringt. Schlaft jetzt..." Nanami und Hitari erheben sich vom Tisch: "Gute Nacht!", "Und schlaf schön!", verabschieden sie sich von ihn und gehen in ihre Zimmer, die nebeneinander liegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)